Kulturbericht - gesamt (pdf, 6 MB) - Bundesministerium für Unterricht ...

160 Bundesdenkmalamt – Zentrale Abteilungen
fürstliche Wasserspiele zu sehen. In Innsbruck bestand die
Möglichkeit, den Trinkwasserspeicher und das Kraftwerk
Mühlau zu besichtigen (Abb. 3). Das Projekt wird vom
BDA in Zusammenarbeit mit dem BMBWK durchgeführt
und läuft parallel zum Schulprojekt „Kulturelles Erbe.
Tradition mit Zukunft.“ Ziel beider Initiativen ist das Entstehen
eines Netzwerkes von Schulen, die das Themenspektrum
Kulturerbe und Denkmalschutz in den Schulunterricht
integrieren.
Abb. 2: Eröffnung des Denkmaltags in Schloss Hof
Abb. 3: Schüler/innen im Kraftwerk Mühlau
2006 wurde erstmals am Jugendfotowettbewerb IHPE
(International Heritage Photographic Experience) unter
dem Titel „Denkmal:Foto“ teilgenommen. Kinder und
Jugendliche lernen das Medium Fotografie zu nutzen und
erhalten gleichzeitig die Möglichkeit, ihre eigene Umwelt
anders zu sehen und zu gestalten. Die Jury war überrascht
von der Vielfalt und Fantasie, die das Thema auslöste. Ziel
war es im Wege der Visualisierung ein Bewusstsein für die
Erhaltung von Kulturerbe zu wecken und Kinder und Jugendliche
sowohl für eigenes als auch für fremdes Kulturgut
zu sensibilisieren. So wurden in Oberösterreich, das
sich als einziges österreichisches Bundesland bereits 2005
am IHPE beteiligte, Asylbewerber/innen eingeladen sich
am Wettbewerb zu beteiligen, um zu sehen, wie und unter
welchen Gesichtspunkten (noch-) Nichtösterreicher österreichisches
Kulturerbe erleben und wahrnehmen. Im Zuge
des Projekts zeigte sich, dass bereits der Begriff Kulturerbe
ein Definitionsproblem darstellte. Dass auch diese Hürde
gemeistert werden konnte, beweist das Siegerfoto aus Linz.
Das gewählte Sujet – ein Mauerteil mit Darstellung der
Chinesischen Mauer – verdeutlicht symbolisch das Nebeneinander
von eigenem und fremdem Kulturgut (Abb. 4).
Abb. 4: IHPE-Siegerfoto: Nhan Tran Thi, 19 Jahre, Vietnam
„Ohne Titel“
Zu erwähnen ist der vom Verein Denkmalpflege in Oberösterreich,
der Landeskulturdirektion und dem BDA,
Landeskonservatorat für OÖ, (zusätzlich zu den Aktivitäten
auf Bundesebene) regional veranstaltete Tag des offenen
Denkmals in Oberösterreich. Anlässlich dieser bereits
12. Veranstaltung nutzten etwa 8.000 Interessierte die
Gelegenheit, an insgesamt 68 Veranstaltungsorten im
Bundesland und – grenzüberschreitend – in der Tschechischen
Republik die geöffneten Denkmäler zu besichtigen.
Abb. 5: Kulturführung für Migrant/innen in Traun
Dabei hatten die schon traditionellen Veranstaltungen mit
interkulturellem Hintergrund einen besonderen Stellenwert.
Neben Veranstaltungsprogrammen in der benachbarten
Region Südböhmen wurden auch zahlreiche
mehrsprachige Kulturangebote für Personen mit Migrationshintergrund
erstellt (Abb. 5). In der Landeshauptstadt
Linz gab es die Stadtführungen zum Denkmaltag in sieben
Sprachen, darunter auch in Gebärdensprache.
Abbildungsnachweis:
BDA: 1-5