Kulturbericht - gesamt (pdf, 6 MB) - Bundesministerium für Unterricht ...
Kulturbericht - gesamt (pdf, 6 MB) - Bundesministerium für Unterricht ...
Kulturbericht - gesamt (pdf, 6 MB) - Bundesministerium für Unterricht ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
NÖ, Pulkau, Filialkirche Heiligenblut, Flügelaltar (Abb. 4, 5)<br />
2006 führte ein Restauratorenteam dringende Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten<br />
durch. Eine umfassende Dokumentation gibt Aufschluss über Konstruktion,<br />
Trägeraufbau, Maltechnik sowie zum Zustand und zu den vorgenommenen<br />
Veränderungen seit der Entstehungszeit. Es wurden <strong>für</strong> dieses Projekt 700<br />
Arbeitsstunden aufgewendet. Die Kosten von mehr als € 30.000,– wurden<br />
gemeinsam von Pfarre, Diözese Wien und BDA getragen.<br />
Abb. 5: Pulkau, Maria mit Kind, während der Reinigung<br />
Abbildungsnachweis:<br />
BDA: 1-5<br />
ABTEILUNG RESTAURIERWERKSTÄTTEN<br />
BAUDENKMALPFLEGE –<br />
KARTAUSE MAUERBACH<br />
Das Grundkonzept der Abteilung beruht darauf, dass die<br />
ehemalige Kartause sowohl Standort der Abteilung als<br />
auch Lehrobjekt ist, an welchem auch in der Praxis<br />
Instandhaltung, Reparatur und Restaurierung des Architekturerbes<br />
geübt und demonstriert werden können.<br />
Durch ihre schrittweise erfolgte Restaurierung – einige<br />
Restauriervorhaben waren zugleich Themen und Übungsbeispiele<br />
von Fortbildungskursen – war und ist die<br />
Kartause den am Altbau tätigen Berufsgruppen ideales<br />
Anschauungsobjekt <strong>für</strong> denkmalgerechten Umgang mit<br />
historischer Bausubstanz.<br />
Die Erforschung und Weitergabe des Wissens um die in<br />
Altbauten verwendeten Materialien und ihre Verarbeitung<br />
ist <strong>für</strong> die Erhaltung der Denkmale ebenso unerlässlich<br />
wie die Langzeiterprobung neuer Technologien und<br />
Materialien <strong>für</strong> die Restaurierung. Neben den laufenden<br />
Forschungsprojekten wurde 2006 das Weiterbildungsprogramm<br />
<strong>für</strong> Handwerker, Restauratoren, Denkmalpfleger<br />
und Architekten in der Baudenkmalpflege ausgebaut. Zusätzliche<br />
Angebote <strong>für</strong> Schmiede und Schlosser, wie die<br />
Reparatur und Rekonstruktion historischer Fenster- und<br />
Türbeschläge oder ein Folgekurs <strong>für</strong> Restauratoren <strong>für</strong><br />
Bundesdenkmalamt – Zentrale Abteilungen 157<br />
Architekturoberfläche und Maler über mineralische<br />
Anstrichsysteme, Kalk- und Silikatfarben, bereicherten<br />
das Angebot. Besonderes Augenmerk wurde auf die Voruntersuchung<br />
historischer Fassungen, deren Erhaltungszustand<br />
und Festigungsmöglichkeiten des Untergrundes<br />
gelegt. Ebenso bedeutsam war die Festlegung des optischen<br />
Erscheinungsbildes nach der Intervention sowie<br />
eine Vorausschau auf die Reparaturfähigkeit der unterschiedlichen<br />
Anstrichsysteme. Das Wissen um die Eigenschaften<br />
der verwendeten Materialien sowie die technischen<br />
Fertigkeiten des Anwenders sind maßgeblich <strong>für</strong><br />
eine dem Altbau adäquate Beschichtung. Tagungen und<br />
Seminare rundeten das Kursprogramm ab. Thema waren<br />
etwa Rotmarmor, dessen Entstehung, Verwitterung und<br />
diverse Sanierungsansätze. Die Steinfestigung im Allgemeinen<br />
stand ebenso im Vordergrund wie ein gemeinsam<br />
mit der Architekturabteilung organisiertes, internes Seminar<br />
zur Reparatur, Wartung, Adaptierung und die<br />
fach- und denkmalpflegerisch richtige Erneuerung von<br />
Fenstern in historischen Gebäuden.<br />
Abb. 1: Kurs Putzfassaden um 1900, Musterflächen<br />
Folgekurs Putzfassaden nach 1900 (Abb. 1)<br />
Es wurde speziell auf Materialien und Strukturen der Fassadengestaltung um die<br />
Jahrhundertwende, Wiener Hydrauer, Romanzement, Kammzug, Quetschputz und<br />
die Herstellung von Gusselementen eingegangen. Quaderungen unterschiedlicher<br />
Oberflächengestaltung, Gesimse sowie Oberflächengestaltungen in Abhängigkeit<br />
von Material und Aufbringungsart und die steinmetzmäßige Bearbeitung der Oberflächen<br />
konnten anhand von Musterwänden besprochen und probiert werden.<br />
Abb. 2: Sonderausstellung Kartause Mauerbach, Kapitelsaal<br />
BDA: 1, 2<br />
Sonderausstellung zur Geschichte der Kartause (Abb. 2)<br />
Die Ausstellung im Sommer 2006 widmete sich der Geschichte des Hauses von der<br />
Gründung 1314 bis zur heutigen Nutzung durch die Restaurierwerkstätten. Ein