Kulturbericht - gesamt (pdf, 6 MB) - Bundesministerium für Unterricht ...

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04.01.2013 Aufrufe

152 Bundesdenkmalamt – Zentrale Abteilungen Rankweil, Vbg. (Abb. 4) Bei Bauarbeiten für einen Golfplatz wurde eine gut erhaltene Badeanlage einer römischen Villa angeschnitten. Das rechteckige Gebäude umfasst die für römische Bäder grundlegenden Einrichtungen wie Kalt-, Lau- und Warmbad mit Wasserbecken sowie Umkleideraum und angefügten Heizschuppen. Abb. 4: Rankweil, römisches Badegebäude Abbildungsnachweis: BDA: 1-4 ABTEILUNG FÜR HISTORISCHE GARTENANLAGEN Im Rahmen jener namentlich genannten 56 historischen Park- und Gartenanlagen, für die mit der Novelle 1999 zum DMSG Denkmalschutz möglich geworden ist, führte die Abteilung die wissenschaftliche Vorbereitung zur Unterschutzstellung des kleinen historischen Gartens im Umfeld des Risgebäudes in Flaurling/T durch, die im Oktober 2006 im Grundbuch ersichtlich gemacht wurde. Außerdem liefen die Vorbereitungen zur definitiven Unterschutzstellung folgender Anlagen: Schönbrunn in Wien, Mirabellgarten in Salzburg und Park des Klosters Marienberg in Bregenz. Als bedeutendstes Ereignis zur Denkmalpflege von historischen Gärten und Parkanlagen ist die in der Großen Orangerie von Schönbrunn eröffnete Konservatorentagung im Mai 2006 zu nennen, die erstmals in der Geschichte des BDA diesem Thema gewidmet war. Abb. 1: Laxenburg, Franzensburg, Park NÖ, Laxenburg, Franzensburg (Abb. 1) Eines der größten Projekte ist der historische Park von Laxenburg. Die Franzensburg wurde vom überhohen Bewuchs befreit; das Gebäude und die Pflanzen bilden heute ein harmonisches Ensemble. Im Zuge der Arbeiten wurde der Forstmeisterkanal gereinigt, viele Parkräume mit Baumraritäten bepflanzt und durch die Entfernung der Verwilderungsbereiche wieder transparent gemacht. Im Verlauf der Fachexkursionen konnten sich die zahlreichen in- und ausländischen Fachkolleg/innen von der Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit dieser neuen Disziplin in der Denkmalpflege überzeugen. Das Mozart-Jahr wurde u. a. auch dafür genützt, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die europäische Bedeutung der Freimaurergrotte „Tempel der Nacht“ aus dem späten 18. Jh. im historischen Park von Schönau/Triesting/NÖ zu lenken, die demnächst unter Denkmalschutz gestellt werden sollte. Die größte Sensation für die Gartenkunstgeschichte war die Auffindung einer sehr umfangreichen Sammlung an Gartenplänen im Antiquitätenhandel. Zwei von diesen Plänen aus der Zeit um 1725 und um 1740 wurden für Schloss Hof gekauft, da sie wichtige Quellen für die Weiterführung der Rekonstruktionsarbeit in dieser großartigen Anlage des Prinzen Eugen darstellen. Abbildungsnachweis: BDA: 1 ABTEILUNG TECHNISCHE DENKMALE Im Rahmen ihrer österreichweiten Zuständigkeit hat die Abteilung das breite Spektrum technik- und wirtschaftsgeschichtlicher Denkmale zu betreuen. Restaurierungen und Sanierungen samt der notwendigen Erteilung von Bewilligungen für Veränderungen gemäß § 4, 5 DMSG sowie die im Vorfeld erforderlichen Gespräche mit Eigentümern, Planern und Behörden stellten daher auch im Jahr 2006 einen Schwerpunkt der Tätigkeit dar. Bei Umbauten infolge von Neunutzungen konnten oftmals gute Lösungen im Einvernehmen mit den Eigentümern gefunden werden. Die budgetmäßig beschränkt zur Verfügung stehenden Mittel ermöglichten Subventionen nur für spezielle Fälle. Die Erstellung von Unterschutzstellungsanträgen und die Beantwortung von Anfragen über Denkmalwürdigkeit, Umbau- und Nutzungsmöglichkeiten runden das Arbeitsgebiet ab. Abb. 1: Wien 19., Kreilplatz, ehem. Zigarettenfabrik, nach Umbau Wien 19., Kreilplatz, ehem. Zigarettenpapierfabrik (Abb. 1) Die 1908/09 als Stahlbetonskelettbau erbaute Fabrik repräsentiert anschaulich die Entwicklung der Bau- und Gestaltungsweisen auf dem Gebiet des Hochbaues zu Anfang des 20. Jh. Eine große Handelskette wagte sich an die Schaffung eines funktionierenden Einkaufszentrums unter Einbeziehung der historischen Bausubstanz. Unter anderem wurden folgende Projekte und Vorhaben 2006 betreut: Burgenland: Oberschützen, Bahnhof – Sanierung Kärnten: Hüttenberg, Heft, Hochofenanlage – Umbau

Niederösterreich: Semmeringbahn – Streckensanierung Payerbach-Eichberg; Ebreichsdorf, Thorntonhaus – Umbau; Opponitz, Hammer am Bach, Wohn- und Wirtschaftsgebäude – Dachsanierung Oberösterreich: Linz, Pöstlingbergbahn – Umbauplanung Salzburg: Salzburg, Hauptbahnhof – Umbauplanung Tirol: Innsbruck, Mittenwaldbahn, Innbrücke – Planungen Wien: 3. Bez., Schlachthof St. Marx, Rinderhalle – Sanierung; 11. Bez., Gaswerk Simmering – Umbau; 14. Bez., Bahnhof Hütteldorf – Umbauplanung; 17. Bez., am Cobenzl, Wasserbehälter – Umbau; 19. Bez., Bahnhof Heiligenstadt – Umbauplanung; 23. Bez., Aquädukt Speising – Sanierung; Breitenfurter Straße, Brücke über die Südbahn – Sanierung. Abbildungsnachweis: BDA: 1 ABTEILUNG KLANGDENKMALE Abb. 1: Waltersdorf bei Staatz, Ortskapelle, deformierte Metallpfeifen NÖ, Waltersdorf bei Staatz, Ortskapelle, Orgelrestaurierung (Abb. 1,2) Die Ortskapelle enthält mit zwei Glocken aus dem frühen 17. Jh. und einem hochbarocken Orgelwerk aus dem 18. Jh. Klangdenkmale von überregionaler Bedeutung. Die Brüstungsorgel wurde in der Zwischenkriegszeit durch ein Harmonium ersetzt und auf dem Dachboden des Gotteshauses deponiert. Das eingelagerte Instrument wurde im Krieg schwer beschädigt; die trockene Hitzeeinwirkung im Dachraum führte zur völligen Auflösung der Leimverbindungen aller Holzbauteile. 2006 wurden die Einzelteile der Orgel geborgen und unter Verwendung der Originalsubstanz restauriert. Abb. 2: Brüstungsorgel n. R. Die Abteilung ist für historische Musikinstrumente bis hin zu Glocken und Glockenspielen in ganz Österreich Bundesdenkmalamt – Zentrale Abteilungen 153 zuständig. Ihre Tätigkeit konzentriert sich einerseits auf die Betreuung von Restaurierungen und andererseits auf die Abwicklung von Subventionsverfahren. Die überwiegende Zahl der Objekte betrifft Orgelwerke und Geläute, die in Bestandsaufnahmen und Zustandsfeststellungen erfasst und nach festgestellter Denkmalwürdigkeit bei Teil- und Gesamtrestaurierungen betreut werden. Seit 2005 werden auch die Restaurierungen von historischen Uhrwerken betreut. Abbildungsnachweis: Salomon: 1,2 ABTEILUNG MUSEEN, BIBLIOTHEKEN Museumsarbeit als gesellschaftlicher Auftrag wird definiert durch die Kernaufgaben des Sammelns, Bewahrens, Erforschens, Ausstellens und Vermittelns. Einer der Arbeitsschwerpunkte war die sammlungsbezogene Museumsarbeit, deren Bezug zur Denkmalpflege im Bereich der Konservierung und Restaurierung liegt. Dabei stand die Erhaltung des Zeugniswertes der musealen Objekte im Prozess ihrer jeweiligen historischen Entwicklung als Maxime im Vordergrund. Dementsprechend verlagerte sich die Bestandspflege vor allem auf Sicherungsmaßnahmen und auf präventive Konservierung. Als Stellungnahmen des BDA wurden 19 Gutachten für die Vergabe des Österreichischen Museumsgütesiegels erarbeitet. In diesem Zusammenhang beteiligte sich die Abteilung an der ICLM-Jahrestagung. Weiters erfolgte die Mitarbeit für die ICLM-Fachtagung zum Thema „Bibliotheken und Museen als Räume der Literatur“. Für das Berichtsjahr seien nachstehende Beispiele für die Mitwirkung in musealen Institutionen hervorgehoben: Burgenland: Eisenstadt, Burgenländisches Landesmuseum – Depotplanung; Jois, Ortskundliches Museum – Beratung hinsichtlich der Erweiterung des Museums und der Aufbewahrung der denkmalgeschützten Sammlung; St.Michael, Landtechnik-Museum – Unterschutzstellung. Niederösterreich: Retz, Windmühle – Beratung; Klosterneuburg, Mährisch-Schlesisches Heimatmuseum – Beratung; Klosterneuburg, Stadtmuseum – Inventarisierung, Digitalisierung und Restaurierung von Museumsexponaten; Lichtenau, Freilichtmuseum – Sicherung des Gesamtwerkes des Bildhauers Alfred Kurz; Museum Mönichkirchen/Wechsel, Anton Wildgans Gedenkstätte – Beratung; Museum der Stadt Mödling, Thonetschlössl – Konservierung eines Gemäldes von Friedrich Heinrich Füger. Oberösterreich: Kirchdorf/Krems, Schloss Neupernstein – Beratung; Bad Ischl, Stadtmuseum – Beratung. Salzburg: Leogang, Bergbaumuseum – Unterschutzstellung; Mattsee, Stiftsmuseum – Bibliotheksbestände. Tirol: Hall, Burg Hasegg, Münzmuseum – Beratung hinsichtlich Neuaufstellung Wien: Wiener Bezirksmuseen – Beratung; Schatzkammer des Deutschen Ordens – Neugestaltung.

Niederösterreich: Semmeringbahn – Streckensanierung<br />

Payerbach-Eichberg; Ebreichsdorf, Thorntonhaus –<br />

Umbau; Opponitz, Hammer am Bach, Wohn- und Wirtschaftsgebäude<br />

– Dachsanierung<br />

Oberösterreich: Linz, Pöstlingbergbahn – Umbauplanung<br />

Salzburg: Salzburg, Hauptbahnhof – Umbauplanung<br />

Tirol: Innsbruck, Mittenwaldbahn, Innbrücke – Planungen<br />

Wien: 3. Bez., Schlachthof St. Marx, Rinderhalle – Sanierung;<br />

11. Bez., Gaswerk Simmering – Umbau; 14. Bez.,<br />

Bahnhof Hütteldorf – Umbauplanung; 17. Bez., am<br />

Cobenzl, Wasserbehälter – Umbau; 19. Bez., Bahnhof<br />

Heiligenstadt – Umbauplanung; 23. Bez., Aquädukt<br />

Speising – Sanierung; Breitenfurter Straße, Brücke über<br />

die Südbahn – Sanierung.<br />

Abbildungsnachweis:<br />

BDA: 1<br />

ABTEILUNG KLANGDENKMALE<br />

Abb. 1: Waltersdorf bei Staatz, Ortskapelle, deformierte Metallpfeifen<br />

NÖ, Waltersdorf bei Staatz, Ortskapelle, Orgelrestaurierung (Abb. 1,2)<br />

Die Ortskapelle enthält mit zwei Glocken aus dem frühen 17. Jh. und einem hochbarocken<br />

Orgelwerk aus dem 18. Jh. Klangdenkmale von überregionaler Bedeutung.<br />

Die Brüstungsorgel wurde in der Zwischenkriegszeit durch ein Harmonium<br />

ersetzt und auf dem Dachboden des Gotteshauses deponiert. Das eingelagerte<br />

Instrument wurde im Krieg schwer beschädigt; die trockene Hitzeeinwirkung im<br />

Dachraum führte zur völligen Auflösung der Leimverbindungen aller Holzbauteile.<br />

2006 wurden die Einzelteile der Orgel geborgen und unter Verwendung der<br />

Originalsubstanz restauriert.<br />

Abb. 2: Brüstungsorgel n. R.<br />

Die Abteilung ist <strong>für</strong> historische Musikinstrumente bis hin<br />

zu Glocken und Glockenspielen in ganz Österreich<br />

Bundesdenkmalamt – Zentrale Abteilungen 153<br />

zuständig. Ihre Tätigkeit konzentriert sich einerseits auf<br />

die Betreuung von Restaurierungen und andererseits auf<br />

die Abwicklung von Subventionsverfahren. Die überwiegende<br />

Zahl der Objekte betrifft Orgelwerke und Geläute,<br />

die in Bestandsaufnahmen und Zustandsfeststellungen<br />

erfasst und nach festgestellter Denkmalwürdigkeit bei<br />

Teil- und Gesamtrestaurierungen betreut werden. Seit<br />

2005 werden auch die Restaurierungen von historischen<br />

Uhrwerken betreut.<br />

Abbildungsnachweis:<br />

Salomon: 1,2<br />

ABTEILUNG MUSEEN, BIBLIOTHEKEN<br />

Museumsarbeit als gesellschaftlicher Auftrag wird definiert<br />

durch die Kernaufgaben des Sammelns, Bewahrens,<br />

Erforschens, Ausstellens und Vermittelns. Einer der<br />

Arbeitsschwerpunkte war die sammlungsbezogene<br />

Museumsarbeit, deren Bezug zur Denkmalpflege im Bereich<br />

der Konservierung und Restaurierung liegt. Dabei<br />

stand die Erhaltung des Zeugniswertes der musealen<br />

Objekte im Prozess ihrer jeweiligen historischen Entwicklung<br />

als Maxime im Vordergrund. Dementsprechend<br />

verlagerte sich die Bestandspflege vor allem auf Sicherungsmaßnahmen<br />

und auf präventive Konservierung.<br />

Als Stellungnahmen des BDA wurden 19 Gutachten <strong>für</strong><br />

die Vergabe des Österreichischen Museumsgütesiegels<br />

erarbeitet. In diesem Zusammenhang beteiligte sich die<br />

Abteilung an der ICLM-Jahrestagung. Weiters erfolgte<br />

die Mitarbeit <strong>für</strong> die ICLM-Fachtagung zum Thema<br />

„Bibliotheken und Museen als Räume der Literatur“. Für<br />

das Berichtsjahr seien nachstehende Beispiele <strong>für</strong> die<br />

Mitwirkung in musealen Institutionen hervorgehoben:<br />

Burgenland: Eisenstadt, Burgenländisches Landesmuseum<br />

– Depotplanung; Jois, Ortskundliches Museum –<br />

Beratung hinsichtlich der Erweiterung des Museums<br />

und der Aufbewahrung der denkmalgeschützten<br />

Sammlung; St.Michael, Landtechnik-Museum –<br />

Unterschutzstellung.<br />

Niederösterreich: Retz, Windmühle – Beratung; Klosterneuburg,<br />

Mährisch-Schlesisches Heimatmuseum –<br />

Beratung; Klosterneuburg, Stadtmuseum – Inventarisierung,<br />

Digitalisierung und Restaurierung von<br />

Museumsexponaten; Lichtenau, Freilichtmuseum –<br />

Sicherung des Gesamtwerkes des Bildhauers Alfred<br />

Kurz; Museum Mönichkirchen/Wechsel, Anton Wildgans<br />

Gedenkstätte – Beratung; Museum der Stadt<br />

Mödling, Thonetschlössl – Konservierung eines<br />

Gemäldes von Friedrich Heinrich Füger.<br />

Oberösterreich: Kirchdorf/Krems, Schloss Neupernstein –<br />

Beratung; Bad Ischl, Stadtmuseum – Beratung.<br />

Salzburg: Leogang, Bergbaumuseum – Unterschutzstellung;<br />

Mattsee, Stiftsmuseum – Bibliotheksbestände.<br />

Tirol: Hall, Burg Hasegg, Münzmuseum – Beratung hinsichtlich<br />

Neuaufstellung<br />

Wien: Wiener Bezirksmuseen – Beratung; Schatzkammer<br />

des Deutschen Ordens – Neugestaltung.

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