Kulturbericht - gesamt (pdf, 6 MB) - Bundesministerium für Unterricht ...

NIEDERÖSTERREICH
Schwerpunkte des Jahres 2006 waren die Weiterführung
laufender Vorhaben, neu hinzukommende dringende Restaurierungsarbeiten,
zahlreiche Um- und Ausbauprojekte
sowie die systematischen Unterschutzstellungen im Rahmen
der listenmäßigen Denkmalerfassung. Weiters sind
für das Berichtsjahr noch die Fassadenrestaurierungsaktionen
und Aktivitäten in den Städten und Dörfern auf
dem Sektor der Bürgerhäuser und Kleindenkmäler zu
erwähnen. Intensive Betreuung erforderten die Stifte
Klosterneuburg, Herzogenburg, Altenburg, Melk und
Zwettl. An wichtigen Restaurierungen auf dem Sektor der
Sakralbauten sind die Fortführung der Innenrestaurierung
der Wallfahrtskirche Maria Taferl, der Wallfahrtskirche
Maria Schutz am Semmering, der Chorbereich der Pfarrkirche
in Friedersbach und die Wandmalereiausstattung
der ehem. Schloss- und Pfarrkirche in Dross zu nennen.
Erwährung verdient auch die Außenrestaurierung der
Pfarrkirche in Eggenburg. Am Profansektor ist die
Großrestaurierung des „Grätzels“ von Eggenburg zu nennen.
Wichtige Restaurierungen haben in den Schlössern
von Ernstbrunn, Niederleis, Schiltern, Harmannsdorf und
Grafenegg stattgefunden. Gerettet wurden auch die
Baulichkeiten des Schlosses Viehofen, wo das Dach der
einsturzgefährdeten Kapelle neu eingedeckt werden
konnte. Erfreulich verliefen die Arbeiten in Schlosshof.
So wurde 2006 die Orangerie wiederhergestellt und der
Kammergarten baulich rekonstruiert. Einen besonderen
Schwerpunkt stellt die Restaurierung der Gozzoburg in
Krems dar. Die bauhistorischen und restauratorischen
Untersuchungen förderten die Gebäudestruktur und Teile
der künstlerischen Ausstattung aus dem 13. Jh. zu Tage.
Herausragend ist der Fund eines profanen Wandmalereizyklus
im Turmzimmer. Die Torturmkapelle und die
Katharinenkapelle stellten im Rahmen ihrer Wiederherstellung
große denkmalpflegerische Anforderungen
dar.
Abb. 1: Gumpoldskirchen, Inneneinblick
Gumpoldskirchen,
Pfarrkirche
hl. Michael (Abb. 1)
Der Zustand des Innenraumes
benötigte
dringend einer Gesamtrestaurierung.
Eine
Befundung war die
Grundvoraussetzung
für die Festlegung der
einzelnen Restaurierungsschritte.
Die barocke
Inneneinrichtung
bedurfte umfassender
restauratorischer Maßnahmen.
Es gelang, die
originalen Fassungen
zu erhalten und die ursprünglichePolychromiewiederzugewinnen.
Bundesdenkmalamt – Landeskonservatorate 143
Abb. 2: Harmannsdorf, illusionistische Landschaftsmalerei
Harmannsdorf, Schloss,
Schüttkasten (Abb. 2)
Vor Jahren wurde bereits
mit der Gesamtsanierung
begonnen. Nach den baulichen
Instandsetzungen
der Dach- und Fußbodensanierung
sowie der Restaurierung
der originalen
Fenster und Türen und
Fassadensanierung wurde
2006 mit den Arbeiten in
den Erdgeschoßräumen
mit ihren illusionistischen
Landschaftsdarstellungen
begonnen.
Lunz/See, Amonhaus
(Abb. 3)
Nach der notwendigen Behebung
der Putzschäden
des Erdgeschoßes und
Eindeckung des Daches
mit Holzschindeln wurde
der Sgraffitodekor an der
Straßenfassade auf den
ursprünglichen Zustand
rückgeführt. Innen ist mit der Restaurierung der Supraportenbilder im Kaiserzimmer
die Fertigstellung der gesamten Arbeiten vorgesehen.
Abb. 3: Lunz/See, Amonhaus
Zwettl, Stift, Gartenhäuser (Abb. 4)
Im Zuge der in den letzten Jahren durchgeführten Revitalisierung der historischen
Gärten wurde auch die Restaurierung der Gartenhäuser im Prälatengarten durchgeführt.
Die Pultdächer konnten saniert werden, ebenso die Holzdecken der
Gewächsräume und die Glasfronten. Im Inneren waren die Sanierung des Putzes
und die Reparatur der Böden erforderlich.
Abb. 4: Zwettl, Sommerstöckel, Glashäuser