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DIE LUSTIGSTE BLASMUSIKKAPELLE DER WELT - in Laxenburg

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Carl Orff ist Pädagoge, Dichter und Musiker. Er wurde <strong>in</strong> München geboren.<br />

Nach se<strong>in</strong>er musikalischen Ausbildung war er von 1915 - 1919 als Kapellmeister<br />

an verschiedenen deutschen Theatern tätig. Zurück <strong>in</strong> München widmete er<br />

sich verstärkt den Themen Musik, Bewegung und Rhythmus und verfasste 1930<br />

- 1935 se<strong>in</strong> bis heute für die elementare Musikpädagogik höchst bedeutsames<br />

„Schulwerk". Se<strong>in</strong>e musikalischen Interessen waren von Beg<strong>in</strong>n se<strong>in</strong>er Studien<br />

an weit gespannt. Sie umfassten u. a. das Bayerisch-Volkstümliche, die antike<br />

Tragödie, das mittelalterliche Mysterienspiel, die Barockoper und die Form der<br />

szenischen Kantate. Entsprechend vielgestaltig s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e Werke wie „Die<br />

Kluge“, „Die Bernauer<strong>in</strong>“, „Antigonae“, „Oedipus der Tyrann“, „E<strong>in</strong><br />

Sommernachtstraum“ oder „Prometheus“. Se<strong>in</strong> künstlerisches Schaffen ist<br />

nicht nach re<strong>in</strong> musikalischen Gesichtspunkten zu beurteilen; se<strong>in</strong>e Werke<br />

s<strong>in</strong>d vor allem Theater, die Musik dient der Handlung. Er liebt Ost<strong>in</strong>ati und<br />

Polyrhythmik, se<strong>in</strong>e Melodik ist bewusst e<strong>in</strong>fach, diatonisch, se<strong>in</strong>e<br />

Harmonisierungen gewollt „primitiv“. Durch ungewöhnliche Instrumentierung<br />

erreicht er völlig neuartige, „magische“ Klangwirkungen.<br />

1936 komponierte Orff se<strong>in</strong>e "Carm<strong>in</strong>a Burana" für Sopran, Tenor, Bariton, zwei<br />

gemischte Chöre, großes Orchester, zwei Klaviere und Schlagwerkensemble.<br />

Aus der berühmten Sammlung von Vagantenliedern fahrender Studenten <strong>in</strong><br />

late<strong>in</strong>ischer, z. T. <strong>in</strong> althochdeutscher und französischer Sprache, die im<br />

13. Jahrhundert im Kloster Benediktbeuren aufgezeichnet wurden, gestaltete<br />

Orff e<strong>in</strong>e szenische Kantate. Als hervorragender Kenner der mittelalterlichen<br />

Dichtung nahm er e<strong>in</strong>e freie Auswahl aus der Sammlung vor, bestehend aus<br />

"24 Bildern des Mittelalters aus dem Rad des Lebens über Liebe und Tod,<br />

Glück und Unglück, Werden und Vergehen". Er stellte die Stücke zu drei<br />

Themenkomplexen zusammen: "Primo Vere" (Im Frühl<strong>in</strong>g) und "Uf dem Anger"<br />

(Auf der Wiese), "In taberna" (Im Wirtshaus) und "Cour d'amours" (Im Hof der<br />

Liebe). Nur bei wenigen der etwa 200 Texte der Orig<strong>in</strong>alhandschrift, die mit<br />

M<strong>in</strong>iaturen versehen ist, s<strong>in</strong>d Melodien erhalten. Diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Neumen notiert,<br />

e<strong>in</strong>er l<strong>in</strong>ienlosen Notenschrift, die nur e<strong>in</strong>en ungefähren Melodieverlauf<br />

angibt, nicht aber die genaue Tonlänge und Tonhöhe. So schrieb Orff eigene<br />

Weisen, die allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> fasz<strong>in</strong>ierender Art dem Geist des Mittelalters<br />

entsprechen.<br />

Die Umrahmung bildet der Gesang von der harten, wankelmütigen<br />

Glücksgött<strong>in</strong> Fortuna. Nur aus wenigen Tönen bestehende Formeln werden<br />

sodann stereotyp wiederholt, zuerst pianissimo, dann <strong>in</strong> plötzlichem Fortissimo,<br />

mit Steigerung bis zum ekstatischen Dur-Schluss. Die Wunden, die Fortuna<br />

schlug, werden beklagt. Der 1. Teil ist dem Frühl<strong>in</strong>g, der Liebessehnsucht und<br />

dem Tanz auf der Wiese gewidmet. Im 2. Teil werden derbe S<strong>in</strong>neslust, Ess-<br />

und Tr<strong>in</strong>kfreude gepriesen; auch groteske Töne fehlen nicht, so wenn der<br />

gebratene Schwan s<strong>in</strong>gt. Der 3. Teil ist e<strong>in</strong> Preis der Liebe. Poetisch wird Amor<br />

beschworen. Nach dem zum Schluss überleitenden Preislied mündet das Werk<br />

wieder <strong>in</strong> die ehernen Fortuna-Klänge des Anfangs.<br />

Orff versah die Partitur se<strong>in</strong>er „Carm<strong>in</strong>a Burana“ mit dem Zusatz "atque<br />

imag<strong>in</strong>ibus magicis" (und auch mit magischen Bildern). In Anlehnung an die<br />

altgriechische Tragödie schuf er e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung von Ton, Wort und Gebärde<br />

bzw. Tanz. Das ursprünglich szenisch gedachte Oratorium gehört seit se<strong>in</strong>er<br />

Uraufführung im Jahre 1937 <strong>in</strong> konzertanter Form zu den meistgespielten<br />

Werken der Musikliteratur. Die heute dargebotene Fassung für zwei Klaviere,<br />

Pauken und Schlagwerk wurde von Carl Orff im Jahre 1956 veröffentlicht.

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