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DIE LUSTIGSTE BLASMUSIKKAPELLE DER WELT - in Laxenburg

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ZUM PROGRAMM DES HEUTIGEN KONZERTS<br />

Béla Bartók, 1881 <strong>in</strong> Nagy Szent Miklós geboren, wurde bereits mit dreizehn<br />

Jahren Schüler der Budapester Musikakademie, an der er ab 1907 26 Jahre<br />

als Professor wirken sollte. Zunächst schien er sich vorwiegend zum<br />

Klaviervirtuosen zu entwickeln; erst als er mit neunzehn Jahren Werke von<br />

Richard Strauss kennen lernte, die nach se<strong>in</strong>en eigenen Worten „wie e<strong>in</strong><br />

Blitzstrahl bei ihm zündeten“, regte sich so recht die Lust zu eigenem Schaffen.<br />

Wenn auch se<strong>in</strong>e frühen Werke stilistisch von Liszt und Richard Strauss, später<br />

von Debussy und Schönberg bee<strong>in</strong>flusst s<strong>in</strong>d, geht Bartók sehr bald neue,<br />

eigene Wege. Zusammen mit se<strong>in</strong>em 1882 geborenen Freund Zoltán Kodály<br />

beg<strong>in</strong>nt er 1905 ausgedehnte Sammelreisen <strong>in</strong> die verschiedensten östlichen<br />

und südlichen Länder (u. a. Slowakei, Rumänien, Bulgarien, Ukra<strong>in</strong>e, Algerien,<br />

Türkei). Die Aufzeichnung tausender Melodien osteuropäischer Volksmusik<br />

bedeutete wesentliche Impulse für Bartóks weiteres Schaffen. Aber ähnlich<br />

wie Haydn und Mozart vor ihm „schöpft er aus der reichen Quelle“ nicht <strong>in</strong><br />

dem S<strong>in</strong>ne, dass er häufig Volksmelodien <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Werken verwendet; wohl<br />

aber übernimmt er typische idiomatische Wendungen melodischer oder<br />

rhythmisch-metrischer Natur <strong>in</strong> ansonsten völlig autonome kompositorische<br />

Eigenschöpfungen. Se<strong>in</strong>e sehr persönliche Tonsprache ist – zum<strong>in</strong>dest<br />

zeitweise – durch e<strong>in</strong>e stark ausgeprägte Vorliebe für dissonant geschärfte<br />

Akkordmixturen, perkussionsartige Klangakzente und rigorose<br />

kontrapunktische Führungen gekennzeichnet.<br />

In Anschluss an e<strong>in</strong>e USA-Tournee - bereits 1938 hatte er geschrieben: „…es<br />

besteht die em<strong>in</strong>ente Gefahr, dass sich auch Ungarn diesem Räuber- und<br />

Mördersystem ergibt“ - ließ sich Bartók 1940 <strong>in</strong> New York nieder, wo er 1945<br />

starb. Neben e<strong>in</strong>er Oper und zwei Balletten sowie Kammer- und<br />

Orchestermusik h<strong>in</strong>terließ Bartók e<strong>in</strong> umfangreiches Klavierwerk.<br />

Mit der Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug kam Bartók 1937 e<strong>in</strong>em<br />

Kompositionsauftrag Paul Sachers nach, dem damaligen Leiter des Baseler<br />

Kammerorchesters und unermüdlichen Förderer neuer Musik. 1940 schrieb der<br />

Meister e<strong>in</strong>e zusätzliche Fassung für zwei Klaviere, Schlagwerk und Orchester,<br />

wobei allgeme<strong>in</strong> beide Versionen als qualitativ gleichwertig angesehen<br />

werden. Die Partien der beiden Schlagzeuger s<strong>in</strong>d denen der Pianisten<br />

ke<strong>in</strong>eswegs untergeordnet, auch wenn der Klang des Schlagwerks oft nur<br />

Akzente setzt oder Farbnuancen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gt. Diesen Abschnitten stehen<br />

Passagen gegenüber, <strong>in</strong> denen die Führungsstimme oder e<strong>in</strong> Kontrapunkt im<br />

Schlagzeug liegt. Bartók hat auch genaue Anweisungen für die Anordnung<br />

der Instrumente gegeben – e<strong>in</strong> frühes Beispiel für e<strong>in</strong>e „quadrophone“<br />

Klangorganisation.<br />

Der 1. Satz entfaltet e<strong>in</strong> brillantes und vielfarbiges Spiel mit e<strong>in</strong>em<br />

chromatischen Thema, das <strong>in</strong> unterschiedlichster Weise modifiziert und<br />

verarbeitet wird. Der Mittelteil ist vor allem melodisch orientiert, während am<br />

Ende des Satzes wieder der Rhythmus zum wichtigsten Gestaltungselement<br />

wird.<br />

Der 2. Satz beg<strong>in</strong>nt mit e<strong>in</strong>er „Geräuschkulisse“ und „beschwört Klänge der<br />

Nacht“. Rhythmische und melodische Strukturen werden kontrapunktisch<br />

e<strong>in</strong>ander gegenübergestellt.<br />

Der 3. Satz hat tänzerischen Charakter, se<strong>in</strong>e Themen s<strong>in</strong>d scharf akzentuiert.<br />

Zwischen Pauke und Xylophon kommt es zu dialogischem Musizieren, bis am<br />

Ende Trommelklänge bis zur Unhörbarkeit verlöschen.

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