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Reiseführer - Audi Geschäftsbericht 2011

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<strong>Audi</strong><br />

Toskana<br />

<strong>Reiseführer</strong><br />

012<br />

Ganz egal wohin die Route führt, das Panorama<br />

ist immer atemberaubend. Wir haben für Sie<br />

kulinarische Tipps und atmosphärische Herbergen<br />

in den Regionen Florenz/Mugello, Chianti und<br />

Siena/Le Crete zusammengestellt. Und zwei<br />

ausgewählte Touren wollen „erfahren“ werden.<br />

f o t o | tom sólo/fr ö h l i c h management illustr a t i o n | kar t e n z u h a u f.d e<br />

Viareggio<br />

livorno<br />

Carrara<br />

t o s k a n a<br />

Piombino<br />

elba<br />

F l o r e n z / M u g e l l o<br />

lucca<br />

Pisa<br />

Prato<br />

Florenz<br />

c h i a n t i<br />

Siena<br />

S i e n a / l e c r e t e<br />

Grosseto<br />

Pienza<br />

arezzo<br />

Cortona<br />

Florenz<br />

Rom<br />

I t a l I e n<br />

Toskana<br />

Tipps<br />

von den experten<br />

des Reisemagazins<br />

exklusiv für den<br />

audi<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>


so schön!<br />

Traumrouten<br />

f o t o s | tom sólo/fr ö h l i c h management (2)<br />

SS 222<br />

Greve<br />

Florenz<br />

Siena<br />

Panzano<br />

Castellina<br />

Die Strada Statale SS 222<br />

führt durch das Herz der<br />

Region Chianti von Florenz<br />

bis Siena. Hier wächst der<br />

berühmte Chianti Classico,<br />

dessen Symbol der Gallo<br />

Nero ist, der Schwarze<br />

Hahn, den man auch auf<br />

Schildern am Wegesrand<br />

wiederfindet. Rebberge<br />

säumen die Straßen, wäh-<br />

Von der Weinstadt Montepulciano, die dem eleganten<br />

Roten Vino Nobile di Montepulciano seinen Namen gibt,<br />

geht es auf der SS 146 über eine der schönsten Straßen<br />

der Toskana: sanft geschwungene Kurven, Hügel, die von<br />

einem Gutshaus oder einer Burg gekrönt sind. Als Zwischenstopp<br />

bietet sich Pienza an, die „Ideale Stadt“, die<br />

Papst Pius II. im 15. Jahrhundert erbauen ließ. Weiter geht<br />

Montalcino<br />

SS 222<br />

rend es von einem Weindorf<br />

ins nächste geht. Ein Zwischenstopp<br />

empfiehlt sich<br />

in Greve, Geburtsort des<br />

Seefahrers Verrazzano, mit<br />

einem herrlichen dreieckigen<br />

Platz, der von Arkadenhäusern<br />

gesäumt ist,<br />

auf deren Terrassen Cafés<br />

und Restaurants ihre Tische<br />

aufgestellt haben. Weiter<br />

Startpunkt Montepulciano, endpunkt Montalcino.<br />

Buonconvento<br />

SR 2<br />

Startpunkt autobahnausfahrt Firenze-Sud,<br />

endpunkt Siena.<br />

SS 146<br />

San Quirico<br />

d’Orcia<br />

geht es durch Panzano und<br />

Castellina, vorbei am Weiler<br />

Fonterutoli – lauter klingende<br />

Namen, die einige der<br />

besten Chianti-Produzenten<br />

beherbergen. Nach ein paar<br />

Kilometern tauchen in der<br />

Ferne schon die Türme von<br />

Siena auf, dem Endpunkt<br />

der Tour.<br />

es vorbei an San Quirico d’Orcia und von dort auf der Strada<br />

Regionale SR 2 Richtung Buonconvento. Nach ein paar<br />

Kilometern führt die Route hinunter von der Schnellstraße<br />

und auf einer Landstraße weiter nach Montalcino, dessen<br />

Festung „La Fortezza“ (heute eine Enoteca mit Restaurant<br />

und Weinverkauf) auf einem Felshang mächtig aufragt.<br />

Pienza<br />

SS 146<br />

Montepulciano


Region<br />

Florenz/Mugello<br />

REsTaURanTs<br />

Da Delfina (artimino)<br />

Tradition im Schatten der<br />

Medici! Auf dem Teller:<br />

Zwiebeltörtchen und Schinken<br />

mit Feigen. Als Beilage:<br />

ein traumhafter Blick auf La<br />

Ferdinanda, die berühmte<br />

Medici-Villa direkt gegenüber.<br />

Seit langer Zeit gehörte<br />

diese zum klassischen<br />

Besichtigungsprogramm<br />

in der nördlichen Toskana.<br />

Was von beidem „Da<br />

Delfina“ beliebter macht?<br />

Schwer zu sagen. Das Lokal<br />

ist seit Jahrzehnten eine<br />

Institu tion. Delfina Cioni,<br />

die ihm den Namen gab,<br />

kochte in den 1950er Jahren<br />

für die Jagdgesellschaften<br />

von La Ferdinanda und<br />

führte den Landgasthof vor<br />

den Toren von Florenz. Delfinas<br />

Sohn Carlo leitet heute<br />

das Restaurant, am Herd<br />

steht sein Neffe Riccardo.<br />

Doch die Rezepte stammen<br />

alle noch von Delfina. Gekocht<br />

wird im besten Sinne<br />

altmodisch: „Das Fleisch<br />

schmoren wir am Knochen,<br />

Da Delfina<br />

so hat es mehr Geschmack“,<br />

sagt Carlo Cioni. Das Steak,<br />

die bistecca alla fiorentina,<br />

natürlich tre dita,<br />

„drei Finger dick“, wird auf<br />

dem offenen Kaminfeuer<br />

gegrillt, Hühnchen drehen<br />

sich am Spieß, ihr würziger<br />

Duft mischt sich mit dem<br />

der Kräuter aus dem eigenen<br />

Garten. Der ist Carlos’<br />

Ein und Alles. Hier gedeihen<br />

auch Artischocken, cime<br />

di rapa – die bei uns fast<br />

unbekannten Rübensprossen<br />

– und andere Gemüse.<br />

Der Hauswein, ein roter Carmignano,<br />

wird aus eigenen<br />

Trauben von der örtlichen<br />

Genossenschaftskellerei<br />

in Artimino gekeltert und<br />

– wir sind schließlich in der<br />

Toskana – aus der strohummantelten<br />

Fiasco-Flasche<br />

ausgeschenkt.<br />

Da Delfina, Via della<br />

Chiesa 1, artimino,<br />

tel. 055-8718074,<br />

dadelfina.it<br />

Mo., Di. mittags sowie<br />

2 Wo. zwischen ende Jan.<br />

und Febr. und 10 tage<br />

in der 2. augusthälfte<br />

geschl.; Hauptgerichte<br />

ab 15 eUR.<br />

Il Salviatino<br />

il salviatino<br />

(Florenz/Fiesole)<br />

Sie suchen den Platz für<br />

Ihren Heiratsantrag? Hier<br />

ist er! So schön ist Florenz<br />

sonst nur im Kino: Brunelleschis<br />

berühmte Domkuppel,<br />

der schlanke Turm<br />

des Palazzo Vecchio, die<br />

grün-weiße Marmorfassade<br />

der Kirche San Miniato al<br />

Monte – die ganze Herrlichkeit<br />

der Stadt scheint<br />

zum Greifen nah zu sein.<br />

In den Hügeln rund um die<br />

Hauptstadt der Toskana<br />

gibt es viele Luxushotels,<br />

aber was die Aussicht betrifft,<br />

kann sich kaum eines<br />

mit dem „Il Salviatino“<br />

messen. Bis vor Kurzem war<br />

der Renaissancepalast am<br />

Fuße der Hügel von Fiesole<br />

ein Studienzentrum der<br />

amerikanischen Eliteuniversität<br />

Stanford. Jetzt<br />

braucht man kein Stipendium,<br />

sondern nur eine gut<br />

gefüllte Brieftasche, um<br />

auf der eleganten Terrasse<br />

unter weißen Sonnensegeln<br />

die köstlichen Gerichte zu<br />

genießen. Der Küchenchef,<br />

Carmine Calò, hat verstan-<br />

den, dass seine Gäste vor<br />

allem einen entspannten<br />

und romantischen Abend<br />

unter Sternen verbringen<br />

möchten, bei dem die großartige<br />

Kulisse die Hauptrolle<br />

spielt, und serviert eine<br />

unkomplizierte, dennoch<br />

ausgefeilte Küche. Wenden<br />

Sie sich trotzdem hin und<br />

wieder Ihrem Teller zu, es<br />

lohnt sich!<br />

Il Salviatino,<br />

Via del Salviatino 21,<br />

Florenz/Fiesole,<br />

tel. 055-9041111,<br />

salviatino.com<br />

Die Sommerterrasse<br />

ist von Mitte Mai bis<br />

Mitte Okt. geöffnet, im<br />

Winter wird im Restaurant<br />

serviert. Hauptgerichte<br />

ab 30 eUR.<br />

Cantinetta antinori<br />

(Florenz)<br />

Immer wieder nett: ein<br />

Mittag- oder Abendessen<br />

im kleinen, feinen Lokal der<br />

Weindynastie Antinori, das<br />

im vorderen Teil des Familienpalazzo<br />

untergebracht<br />

ist. Auf den Tisch kommen<br />

Klassiker wie Pappardelle<br />

mit Wildschweinragout und<br />

Rinderfilet mit gerösteten<br />

Kartoffeln, ins Glas feine<br />

Weine. Sehr schön ist, dass<br />

man hier die Antinori-Stars<br />

„Guado al Tasso“ oder<br />

Cantinetta<br />

antinori<br />

f o t o s | john rizzo (2); pr (2); stefano scata (2)<br />

„Tigna nello“ glasweise<br />

trinken kann. Nicht so schön<br />

allerdings, dass sie zumeist<br />

auf den Millimeter genau<br />

am Eichstrich abgemessen<br />

eingeschenkt werden. Bei<br />

20 bzw. 16 Euro pro Glas<br />

täte etwas italienische<br />

Großzügigkeit gut, zumal<br />

auf der Rechnung zusätzlich<br />

automatisch zehn Prozent<br />

Service erscheinen.<br />

Cantinetta antinori,<br />

Piazza degli antinori 3,<br />

Florenz,<br />

tel. 055-292234,<br />

cantinetta-antinori.com<br />

Sa., So. und 3 Wo. im aug.<br />

geschl.; Hauptgericht<br />

ab 24 eUR.<br />

il santo Bevitore<br />

(Florenz)<br />

Ein junges, unkompliziertes<br />

Lokal ganz nach dem<br />

Geschmack der Klientel<br />

im Trendviertel Oltrarno<br />

am linken Ufer des Arno.<br />

Im Herzen von Florenz<br />

trifft man sich unter einer<br />

schönen Gewölbedecke auf<br />

ein Glas Wein und einen<br />

Salat oder auch ein kom-<br />

Cibreo<br />

Il Santo Bevitore<br />

plettes Menü. Die Pasta<br />

ist hausgemacht, meist<br />

steht auch ein Risotto auf<br />

der nach Saison wechselnden<br />

Karte, es gibt Fisch<br />

und Fleisch, eine feine<br />

Käseauswahl, Schinken<br />

und Salami werden mit<br />

der Berkel-Maschine frisch<br />

aufgeschnitten, eine kleine<br />

Dessertauswahl rundet das<br />

Angebot ab. „Der Heilige<br />

Trinker“, so die Übersetzung<br />

von „Il Santo Bevitore“,<br />

bietet eine stattliche Anzahl<br />

von Flaschenweinen, nicht<br />

nur aus der Toskana.<br />

Il Santo Bevitore,<br />

Via Santo Spirito 66r,<br />

Florenz, tel. 055-211264,<br />

ilsantobevitore.com<br />

So. mittags geschl.<br />

Cibreo<br />

(Florenz)<br />

Eine der besten Traditionsküchen<br />

der Stadt – hier<br />

kommen die regionalen Gerichte<br />

perfekt zubereitet auf<br />

den Tisch. Locker-elegantes<br />

Ambiente, gute Weinauswahl,<br />

gehobene Preise.<br />

In der gleichnamigen<br />

Trattoria nebenan (Via<br />

de’Macci 122r) gibt’s die<br />

gleichen Speisen günstiger.<br />

Cibreo, Via andrea del<br />

Verrocchio 8r, Florenz,<br />

tel. 055-2341100<br />

So., Mo. und im aug.<br />

geschl.<br />

alle Murate<br />

(Florenz)<br />

Seit Jahren eine feste<br />

Adresse für gehobene Küche<br />

in Florenz. Das elegante Restaurant<br />

(Holzböden, sanftes<br />

Licht, edles Porzellan,<br />

angenehmer Service) steht<br />

für verfeinerte Regionalküche:<br />

Die Tagliatelle mit<br />

Cinta- Senese-Ragout sind<br />

mit Zimt aromatisiert; zum<br />

gegrillten Lamm wird Lauchgemüse<br />

mit Kapern serviert.<br />

alle Murate, Via del<br />

Proconsolo 16r, Florenz,<br />

tel. 055-240618,<br />

allemurate.it<br />

Mo. und in der Weihnachtswoche<br />

geschl.<br />

alle Murate


Region<br />

Florenz/Mugello<br />

HoTELs<br />

Villa le Maschere<br />

(Barberino di<br />

Mugello)<br />

Ein halbes Dutzend Hotels<br />

hat Milva Fusi bereits<br />

gestaltet. Aber die „Villa le<br />

Maschere“ war selbst für<br />

die aus Prato stammende<br />

Designerin und Hotelbesitzerin<br />

eine Herausforderung.<br />

7.000 Quadratmeter<br />

Wohnfläche galt es behutsam<br />

umzubauen und<br />

modern einzurichten. 22<br />

Sandsteinmasken lächeln,<br />

greinen, zürnen von der<br />

Fassade. Daher der Name<br />

der Villa: „Le Maschere“.<br />

Bis 1963 bewohnte die<br />

Gerini-Familie das Anwesen<br />

über dem Bilancinosee. In<br />

den 1960er Jahren wurde<br />

die Villa aufgegeben. Dann<br />

kaufte Milva Fusis Bruder<br />

Riccardo den Gerini die Villa<br />

Villa le Maschere<br />

ab und begann 2003 mit der<br />

Restaurierung. Das Ergebnis:<br />

Die Zimmer sind mal<br />

im Rokokostil verspielt, mal<br />

kühl wie ein Loft. Prachtvoll,<br />

aber nicht kalt wirken Foyer<br />

und Flure. Dem Pomp hat<br />

Milva Fusi urbanen Chic mit<br />

eigens für sie entworfenen<br />

Möbeln entgegengesetzt.<br />

Schockfarben gegen Gold,<br />

Plexiglas gegen Vertäfelung.<br />

Villa le Maschere,<br />

Via nazionale 75,<br />

Barberino di Mugello,<br />

tel. 055-847432,<br />

villalemaschere.it<br />

DZ/F ab 189 eUR; 64 Zimmer/Suiten;<br />

3 Restaurants;<br />

Wellness, Pools, Park.<br />

palazzo Vecchietti<br />

(Florenz)<br />

Viele Hotels werben damit,<br />

ihren Gästen ein Zuhause<br />

fern ihrer Heimat zu bieten.<br />

Auch wer sich in den Ferien<br />

gerade nicht wie daheim<br />

fühlen möchte, weiß einige<br />

heimische Annehmlichkeiten<br />

durchaus zu schätzen.<br />

Zum Beispiel die edlen<br />

Palazzo Vecchietti<br />

Küchenzeilen, mit denen<br />

im „Palazzo Vecchietti“ die<br />

Zimmer ausgestattet sind.<br />

So lässt sich hinter den<br />

dicken Palast mauern aus<br />

dem 15. Jahr hundert der<br />

Morgentee im Pyjama und<br />

nach der Shoppingtour die<br />

ganz private Espressopause<br />

genießen. Dadurch wird<br />

das intime Hotel gegenüber<br />

vom Palazzo Strozzi<br />

tatsächlich zum Zuhause<br />

auf Zeit mitten in Florenz –<br />

ganz ohne Werbeslogan.<br />

Palazzo Vecchietti,<br />

Via degli Strozzi 4, Florenz,<br />

tel. 055-2302802,<br />

palazzovecchietti.com<br />

DZ/F ab 324 eUR; 14 Zimmer/Suiten/apartments.<br />

Casa Howard<br />

Guest Houses<br />

(Florenz)<br />

Die gute alte Pension, im<br />

ersten Stock gelegen, ist<br />

auferstanden – als hippes<br />

Guesthouse und Kontrastangebot<br />

zu traditionellen<br />

Hotels. Wie zuvor in Rom<br />

haben die Britin Jenifer<br />

Howard Forneris und ihr<br />

Mann Massimiliano Leonardi<br />

di Casalino mitten in<br />

Florenz ihre Vorstellung von<br />

gehobener Gastlichkeit in<br />

einem Palazzo verwirklicht.<br />

Hinter der hochglanzpolierten,<br />

mit massiven Messingbeschlägen<br />

versehenen<br />

Eingangstür entfaltet sich<br />

ein Haus mit betont privater<br />

Atmosphäre, das aktuellem,<br />

coolem Design eine deutliche<br />

Absage erteilt.<br />

Eine Innentreppe verbindet<br />

drei Stockwerke, über<br />

die sich die opulent möblierten<br />

Zimmer verteilen.<br />

Zusammen mit dem Turiner<br />

Casa Howard<br />

Innenarchitekten Fabrizio<br />

Cuniberto hat Jenifer<br />

Howard Forneris jedes<br />

Detail geplant. Das Zimmer<br />

„Fireplace“ verheißt mit<br />

Marmorkamin, Parkett und<br />

ausladendem schwarzem<br />

Sofa behagliche Stunden.<br />

Im „Hidden Room“ versteckt<br />

sich das rote Schlafzimmer<br />

hinter einem roten<br />

Salon. Im „Drawing Room“<br />

blieb der antike Boden<br />

erhalten; dunkelbraune<br />

f o t o s | pr (2); casahowar d.c o m; r o c c o for t e hotels<br />

Hotel Savoy<br />

Wände, voluminöse Stores,<br />

Plüschsofa und ausladender<br />

Lehnsessel versprühen<br />

den dekadenten Charme<br />

des 19. Jahrhunderts. Zum<br />

„Play Room“ gehört ein Vorraum<br />

mit Kletterwand, und<br />

im Schlafzimmer häufen<br />

sich Kinderbücher – mit denen<br />

der Hausherr aufwuchs.<br />

„Nichts ist Fake, alles hier<br />

ist echt, Kunstwerke oder<br />

Objekte stammen aus Familienbesitz“,<br />

sagt Massimiliano<br />

Leonardi di Casalino.<br />

Tipp: In der Bar gegenüber<br />

gibt es köstliches Gebäck,<br />

panini und dolci.<br />

Casa Howard Guest<br />

Houses, Via della<br />

Scala 18, Florenz,<br />

tel. 06-69924555,<br />

casahoward.it<br />

DZ ab 160 eUR; 1 apartment,<br />

2 Suiten, 10 Zimmer;<br />

Hammam (max.<br />

5 Pers.); Bibliothek, Musik-<br />

und Fernsehzimmer (nur<br />

bei abwesenheit der eigentümer);<br />

gebührenfreier<br />

Internetzugang, telefongespräche<br />

im italienischen<br />

Festnetz gratis.<br />

Hotel savoy<br />

(Florenz)<br />

Ein namhafter deutscher<br />

Musiker hat diese Fünf-<br />

Sterne-Herberge zu seinem<br />

Lieblingshotel erklärt, und<br />

wir können ihn verstehen.<br />

Die Lage? Vorn zur Piazza<br />

Repubblica, dem Herzen der<br />

Stadt, hinten zu Dom und<br />

Campanile, ihren Wahrzeichen.<br />

Die Einrichtung?<br />

Zeitlos elegant, mit naturfarbenem<br />

Leinen bezogene<br />

Sofas und Stühle, sandfarbene<br />

Wände, Eichenparkett,<br />

Marmorbäder und Vorhänge<br />

in zartem Grün oder Siena-<br />

Braun. Der Service? Diskret<br />

und schnell wie in einem<br />

englischen Privatklub –<br />

einer der Orte, an denen<br />

der Concierge garantiert<br />

weder Ihren Namen noch<br />

Ihre Bitte um ein spezielles<br />

Rasierwasser oder die<br />

Restaurant-Reservierung<br />

vergisst. Die Details? Hinreißende<br />

Mosaiken über der<br />

Badewanne aus kleinen Marmorstücken<br />

in Braun, Grün,<br />

Weiß und Grau; Modigliani-<br />

Drucke an den Wänden;<br />

zarte Damastbettwäsche;<br />

Schubladen, die man nur<br />

ganz leicht anstoßen muss,<br />

damit sie sich mit einem<br />

satten „Klick“ schließen;<br />

Licht, das eine angenehme<br />

Atmosphäre schafft und<br />

doch überall hell ist, wo<br />

man es braucht. Vielleicht<br />

sollten wir versuchen, auch<br />

ein paar Hits zu schreiben,<br />

damit wir uns diesen Luxus<br />

regelmäßig leisten können.<br />

Hotel Savoy, Piazza della<br />

Repubblica 7, Florenz,<br />

tel. 055-27351,<br />

hotelsavoy.it<br />

DZ ab 400 eUR, günstige<br />

Online-angebote,<br />

ganzjährig geöffnet;<br />

102 Zimmer, davon<br />

14 Suiten; Bar, Restaurant,<br />

Garage (50 eUR pro tag).


Region<br />

Chianti<br />

REsTaURanTs<br />

La Locanda<br />

di pietracupa<br />

(san Donato<br />

in poggio)<br />

„Wir wollten nicht die hundertste<br />

Toskana-Trattoria<br />

im rustikalen Bauernhaus<br />

sein. Wir wollten etwas<br />

Modernes“, sagt Monica<br />

Talluri. Die Stammkunden<br />

sind angesichts all der<br />

traditionellen Deftigkeiten,<br />

die in der Toskana serviert<br />

werden, froh über die<br />

leichte, innovative Küche im<br />

„La Locanda“. Die Variation<br />

von Tomaten ist der ideale<br />

Auftakt an heißen Sommertagen.<br />

Der Safranrisotto<br />

mit Steinpilzen ist cremig<br />

und hat dennoch Biss, das<br />

Ziegenkäse-Sformato mit<br />

Honig und Ingwer schmeckt<br />

leicht und aromatisch. Zu<br />

Recht sind die Köchinnen<br />

stolz auf ihre hausgemachte<br />

Pasta, die sie mit<br />

pürierten Erbsen servieren.<br />

Alles ist etwas feiner als<br />

in der klassischen Dorf-<br />

Trattoria, auch die Kellner<br />

in ihren langen schwarzen<br />

Schürzen über dunkelgrauen<br />

Hemden mit schwarzen<br />

Krawatten sind es, und die<br />

mit weißem Porzellan und<br />

dünnwandigen Weingläsern<br />

eingedeckten Tische. Die<br />

Locanda liegt an einer ruhigen<br />

Straße und bietet eine<br />

schöne Terrasse unter Linden<br />

mit romantischem Blick<br />

auf das Dorf San Donato,<br />

das im Sonnenuntergang<br />

glutrot erscheint. Bei aller<br />

Offenheit für Neues – in<br />

einem Punkt ist die Locanda<br />

zum Glück immer noch ein<br />

traditioneller Familienbetrieb<br />

all’italiana: Am Herd<br />

steht neben Monica ihre<br />

Schwägerin Franca, Bruder<br />

Luca ist Sommelier und ihr<br />

Mann Massimiliano leitet<br />

den Service. Die beiden<br />

sorgen dafür, dass sich auf<br />

der gro ßen Terrasse auch<br />

Familien mit Kindern wohlfühlen.<br />

Es wird flott und<br />

professionell bedient und<br />

trotzdem bleibt Zeit, ein<br />

Gericht zu erklären, einen<br />

Wein zu empfehlen, einen<br />

Scherz zu machen.<br />

la locanda di Pietracupa,<br />

Via Madonna di<br />

Pietracupa 31,<br />

San Donato in Poggio,<br />

tel. 055-8072400,<br />

locandapietracupa.com<br />

Di. und im Jan. geschl.;<br />

Hauptgerichte ab 18 eUR;<br />

4 DZ/F ab 80 eUR.<br />

la locanda<br />

di Pietracupa<br />

La Bottega<br />

(Radda, Volpaia)<br />

Blonde Haare, eine kräftige<br />

Stimme, Tempera ment wie<br />

eine italienische „Mamma“<br />

und ein Herz, groß wie ein<br />

Scheunentor – da tauen<br />

selbst spröde Naturen<br />

auf. Carla Barucci begrüßt<br />

ihre Gäste mit strahlendem<br />

Lachen und erläutert<br />

ihnen die Tagesgerichte.<br />

„Sono Volpaia DOC“, sagt<br />

sie und spielt damit auf<br />

die Ursprungsbezeichnung<br />

des Weins an, „ich bin ein<br />

echtes Volpaia-Gewächs.“<br />

Geboren und aufgewachsen<br />

in dem Weiler, den man<br />

schon von Weitem sieht,<br />

wenn man auf der Straße<br />

von Greve nach Radda fährt,<br />

und der berühmt geworden<br />

ist durch den gleichnamigen<br />

Rotwein. Vor ein paar<br />

Jahren ist Carla von der<br />

Piazza des Minidorfs, wo<br />

ihre Schwester heute noch<br />

eine Weinbar führt, in das<br />

rustikale Haus am Ortsein-<br />

la Bottega<br />

gang gezogen. „Wegen der<br />

Aussicht“, sagt sie, aber die<br />

Erklärung ist überflüssig,<br />

denn wer hier einmal gesessen<br />

hat, macht die gekieste<br />

Terrasse mit den alten<br />

Maulbeerbäumen sofort zu<br />

einem Lieblingsplatz. Die<br />

Aussicht über Weinberge<br />

und Olivenhaine ist umwerfend.<br />

Das hat sich herumgesprochen.<br />

An schlichten<br />

Tischen sitzen italienische<br />

Familien neben deutschen<br />

Toskana-Liebhabern,<br />

verliebte Pärchen neben<br />

alten Paaren, aufgebrezelte<br />

Römerinnen neben wortgewaltigen<br />

New-Yorkern –<br />

und alle schwören auf Carla<br />

Baruccis bodenständige und<br />

überraschend preisgünstige<br />

Toskana-Küche. Denn während<br />

im goldenen Dreieck<br />

– zwischen Castellina, Greve<br />

und Gaiole – der Kommerz<br />

regiert, gibt sich „La Bottega“<br />

bescheiden. Ein Teller<br />

Crostini für 3,30 Euro, Pasta<br />

mit Fleischragout für 7 Euro<br />

oder getrüffeltes Kaninchen<br />

für 9,50 Euro – wo<br />

findet man das noch? „Mir<br />

sind zufriedene Gesichter<br />

wichtiger als das schnelle<br />

f o t o s | john rizzo (2); stefano scata; maur o puccini/ w w w. l a b r e n a.it; pr; sandr o michahelles<br />

Geld“, sagt Carla. Ihre Mutter,<br />

„Mamma Gina“, hat die<br />

frühere Locanda von 1703<br />

an der Pilgerroute zwischen<br />

Rom und Florenz vor mehr<br />

als 30 Jahren übernommen.<br />

Seitdem wird dort nach<br />

bewährten Familienrezepten<br />

gekocht: ribollita<br />

– die deftige Gemüsesuppe<br />

mit Brotscheiben – und<br />

hausgemachte Tagliatelle<br />

mit Steinpilzen. Stammgäste<br />

lieben pici – dicke<br />

Spaghetti – mit Entensugo<br />

oder Huhn mit Zwiebel.<br />

Und die leckere „Torta della<br />

Gina“, ein Überraschungskuchen,<br />

gebacken nach wie<br />

vor von la Mamma.<br />

la Bottega, Piazza della<br />

torre 1, Radda, Volpaia,<br />

tel. 0577-738001,<br />

labottegadivolpaia.it<br />

Di. und 6 Wo. im Febr./<br />

März geschl.; Hauptgerichte<br />

ab 6,20 eUR.<br />

il Canto del Maggio<br />

(Terranuova<br />

Bracciolini)<br />

Unser Tipp für einen Ausflug<br />

in die Colli Aretini, die<br />

an die Region Chianti grenzen:<br />

Der Terrassengarten<br />

unter luftigen Oliven- und<br />

Feigenbäumen gehört zu<br />

den schönsten der Toskana.<br />

Das „Mailied“, so der<br />

Name der Osteria, ist ein<br />

herzerwärmender Familienbetrieb.<br />

Mauro Quirini und<br />

seine Frau Rosi stehen am<br />

Il Canto del Maggio<br />

Herd, Tochter Simona bereitet<br />

die Desserts und kümmert<br />

sich um das Wohl der<br />

Gäste. Mit Erfolg: an jedem<br />

Tisch zufriedene Gesichter.<br />

Salat mit Gartenkräutern<br />

und Crostini, in Chianti<br />

geschmorter Rinderbraten,<br />

gebackenes Perlhuhn mit<br />

schwarzen Trüffeln oder<br />

mit Vanillecreme gefüllte<br />

Profiteroles – alle Gerichte<br />

machen Freude.<br />

Il Canto del Maggio,<br />

Fraz. Penna 30/D,<br />

terranuova Bracciolini,<br />

tel. 055-9705147,<br />

cantodelmaggio.com<br />

Mo. und mittags außer<br />

So. sowie 1. bis 15. Sept.<br />

geschl.; Hauptgerichte<br />

ab 15 eUR; 7 apartments,<br />

ab 85 eUR (für 2 Pers.).<br />

il Vescovino<br />

(panzano in Chianti)<br />

Die Conca d’Oro, das „Goldbecken“,<br />

mit den besten<br />

Weinlagen der Region<br />

liegt diesem Restaurant zu<br />

Füßen. Im Sommer präsentiert<br />

sich das „Il Vescovino“<br />

wie ein luftiges Gartenlokal<br />

mit Traumaussicht. Die Küche<br />

ist bodenständig. Tipp:<br />

Kommen Sie zum Aperitif<br />

vor Sonnenuntergang, dann<br />

schwelgt die Conca d’Oro<br />

tatsächlich in goldenem<br />

Licht.<br />

Il Vescovino,<br />

Via Ciampolo da Panzano 9,<br />

Panzano in Chianti,<br />

tel. 055-8560152,<br />

ristoranteilvescovino.com<br />

Di. und Weihnachten<br />

bis Mitte Febr. geschl.;<br />

Hauptgerichte ab 15 eUR.<br />

osteria di passignano<br />

(Loc. Badia<br />

a passignano)<br />

Immer wieder ein Vergnügen<br />

ist das moderne<br />

Restaurant neben der<br />

mittelalterlichen Abtei<br />

von Passignano. Familie<br />

Osteria di Passignano<br />

Antinori produziert hier<br />

ihren gleichnamigen Wein<br />

und betreibt auch das<br />

Restaurant, das ein echtes<br />

Highlight in der Region<br />

Chianti ist. Die stilsichere<br />

Einrichtung ist so elegant<br />

wie entspannt und kommt<br />

trotz traditioneller Materialien<br />

ohne Toskana-Kitsch<br />

aus, die Küche ist innovativ.<br />

Empfehlenswert sind die<br />

mit Pappa al Pomodore<br />

(einer Brot-Tomaten-Mischung)<br />

gefüllten Tortelli<br />

und die mit Hühnerleber<br />

in Vin Santo gefüllten<br />

Hühnerbeine. Exzellente<br />

Käseauswahl. Gehobene<br />

Preise, leider auch bei den<br />

hauseigenen Weinen.<br />

Osteria di Passignano,<br />

Via Passignano 33,<br />

loc. Badia a Passignano,<br />

tavarnelle Val di Pesa,<br />

tel. 055-8071278,<br />

osteriadipassignano.com<br />

So. und 2 Wo. im aug.<br />

sowie 1 Monat im Jan./Febr.<br />

geschl.; Menü ca. 60 eUR.<br />

Il Vescovino<br />

Ristorante Loc.<br />

Badia a Coltibuono<br />

Die 1.000 Jahre alte Benediktinerabtei<br />

Coltibuono im<br />

Chianti hat Familie Stucchi<br />

Prinetti zu einem erfolgreichen<br />

Weingut umgewandelt,<br />

in den ehemaligen<br />

Stallungen betreibt sie<br />

ein Restaurant. Es ist der<br />

Landgasthof schlechthin,<br />

mitten im Wald gelegen,<br />

mit herrlicher Aussicht,<br />

gehobener Regionalküche<br />

und guten Weinen (nicht<br />

nur aus eigener Produktion).<br />

Im Sommer sitzt<br />

man unter einer Laube aus<br />

Glyzinien- und Rosen blüten,<br />

im Winter im lichten Saal.<br />

Auf den Tisch kommen<br />

feine Ricotta gnocchi mit<br />

Kürbis- Rosmarin-Sauce,<br />

würzige Wildschweinbraten<br />

mit Maronen und Mangold.<br />

Alles ist leichter und<br />

raffinierter zubereitet als<br />

gewöhnlich, denn die Küche<br />

wurde viele Jahre lang<br />

geprägt von Lorenza de’<br />

Medici, einer der berühmtesten<br />

Kochbuchautorinnen<br />

Italiens, die hier auch Kochkurse<br />

veranstaltet hat.<br />

Ristorante loc.<br />

Badia a Coltibuono,<br />

44 Gaiole in Chianti,<br />

tel. 0577-749031,<br />

coltibuono.com<br />

Im Winter Mo. sowie Mitte<br />

nov. bis anf. März geschl.;<br />

Hauptgerichte ab 17 eUR.<br />

Ristorante loc. Badia<br />

a Coltibuono


Region<br />

Chianti<br />

HoTELs<br />

locanda di Fonterutoli<br />

Locanda di<br />

Fonterutoli<br />

(Castellina in Chianti,<br />

Loc. Fonterutoli)<br />

Fonterutoli ist einer der<br />

bezauberndsten Flecken an<br />

der Chiantigiana, der Weinmagistrale<br />

zwischen Siena<br />

und Florenz: Eine Handvoll<br />

Gassen, die nach italienischen<br />

Komponisten benannt<br />

sind – Via Verdi, Via<br />

Rossini, Via Puccini –, das<br />

Kirchlein, das Castello der<br />

Marchesi Mazzei mit herrlichem<br />

Park, eine Osteria,<br />

schon hat man den Weiler<br />

durchschritten. Die Stille ist<br />

auffallend. Während sich in<br />

den prominenten Dörfern<br />

der Region Chianti die Touristen<br />

drängen, herrscht in<br />

Fonterutoli Ruhe. Selbst bei<br />

großer Sommerhitze bleibt<br />

es zwischen den Natursteingemäuern<br />

angenehm<br />

frisch; das kleine Dorf liegt<br />

500 Meter hoch, umgeben<br />

von Weinbergen, Olivenhainen,<br />

Wäldern. Wunschlos<br />

glücklich? Nicht ganz, es<br />

fehlt noch das Bett für die<br />

Nacht. Die Marchesi Mazzei,<br />

die seit 1435 Herren von<br />

Fonterutoli sind, helfen<br />

gerne weiter. Ohne dem<br />

Dorf seinen unberührten<br />

Charme zu nehmen, sind<br />

Ferienwohnungen und Gästezimmer<br />

über der Orangerie<br />

der Villa und im Dorf<br />

verstreut entstanden. Eher<br />

klein und behaglich sind die<br />

mit Antiquitäten möblierten<br />

Zimmer in der „Fattoria“.<br />

Ausgesprochen groß<br />

fällt dafür der mit Jagdtrophäen<br />

und Reiterfotos<br />

geschmückte Salon aus. Ein<br />

Kletterrosentunnel führt<br />

vor die Tür von „Roseto“.<br />

Die drei Gästezimmer des<br />

Hauses sind mit modernem<br />

Design und antiken chinesischen<br />

Möbeln eingerichtet,<br />

besonders reizvoll ist<br />

das Zimmer „Divina“: Man<br />

tritt durch einen Badezimmersalon<br />

ein, in dem ein<br />

Paravent die gemauerte<br />

graue Wanne kaschiert.<br />

Vom Schlafzimmer darüber<br />

schaut man durch zwei<br />

Bogenfenster in die Chianti-<br />

Landschaft.<br />

locanda di Fonterutoli,<br />

Via Puccini 4,<br />

Castellina in Chianti,<br />

tel. 0577-741385,<br />

mazzei.it<br />

Mitte Dez. bis Mitte Febr.<br />

geschl.; DZ/F ab 90 eUR;<br />

10 Zimmer, 3 Ferienwohnungen<br />

für 2 bis 6 Pers.<br />

2 Pools, mehrere Gärten,<br />

Innenhöfe, Salons, die den<br />

verschiedenen Häusern zugeordnet<br />

sind. enoteca mit<br />

Verkostung. Im Restaurant<br />

„Osteria di Fonterutoli“,<br />

direkt gegenüber, erhalten<br />

Hausgäste 10 Prozent<br />

Rabatt (Mitte Dez. bis Mitte<br />

Febr. und So. geschl.).<br />

Villa il poggiale (san<br />

Casciano Val di pesa)<br />

Vornehm erheben sich die<br />

Villen auf den Hügeln des<br />

Val di Pesa, Landgüter<br />

betuchter Patrizier aus<br />

dem nahen Florenz mit oft<br />

prominenten Baumeistern.<br />

Die Villa di Pisignano im<br />

Norden des Städtchens<br />

San Casciano hat kein<br />

Geringerer als Michelangelo<br />

entworfen. Nur eine halbe<br />

Stunde Fußweg entfernt<br />

liegt die Renaissancevilla<br />

„Il Poggiale“ – ein Anwesen,<br />

das zum Landhotel umgebaut<br />

wurde. Die Besitzer<br />

fassten vor zehn Jahren den<br />

Entschluss, den Sitz der Familie<br />

in ein Guesthouse mit<br />

betont privater Atmosphäre<br />

umzuwandeln. Vertrauen<br />

ist hier Ehrensache: An<br />

der Bar im großen Salon<br />

bedient man sich an Wein<br />

Villa il Poggiale<br />

oder Grappa und macht<br />

an entsprechender Stelle<br />

ein Kreuzchen auf dem<br />

Zettel. Die Zimmer sind so<br />

verschieden in Schnitt und<br />

Größe, wie es die baulichen<br />

Gegebenheiten des historischen<br />

Gebäudes erwarten<br />

lassen, schließlich reicht<br />

die Geschichte des Anwesens<br />

bis zum Anfang des<br />

15. Jahrhunderts zurück.<br />

Im ersten Stock sind die<br />

Decken fast fünf Meter<br />

hoch, eine Etage darüber<br />

wirken die Räume dank<br />

freigelegtem Gebälk und<br />

leichter Schräge angenehm<br />

gemütlich. Bis auf zwei<br />

Zimmer, die jedoch immer<br />

noch knapp 20 Quadratmeter<br />

messen, sind alle Räume<br />

großzügig und mit Familienerbstücken<br />

möbliert. Jedes<br />

Zimmer hat seinen eigenen<br />

Charakter, mal verleihen<br />

Fresken an der Wand besonderen<br />

Charme, mal ein<br />

üppiges Himmelbett, mal<br />

der Blick in den Garten, in<br />

dem zwei hochaufragende<br />

Zypressen stehen.<br />

f o t o s | stefano scata (2); pr (2)<br />

Villa il Poggiale,<br />

Via empolese 69,<br />

San Casciano Val di Pesa,<br />

tel. 055-828311,<br />

villailpoggiale.it<br />

Jan. geschl.; DZ/F ab<br />

97 eUR, Ferienwohnung für<br />

4 Pers. ab 235 eUR/tag und<br />

inkl. Frühstück für 4 Pers.;<br />

20 Zimmer, 3 apartments<br />

(4 bis 5 Pers.) und 2 Suiten.<br />

Salon mit Bar, Bibliothek<br />

mit tV und Computer.<br />

Große terrasse auf der ersten<br />

etage, loggia zum Park.<br />

Pool, Garten, Wellnessbereich.<br />

Wanderwege direkt<br />

vom Hotel, Bus nach Florenz<br />

ab San Casciano. Im Sommer<br />

leichter lunch am Pool,<br />

apr. bis ende Okt. abends<br />

gutes Restaurant im Buffetstil<br />

nur für Hausgäste; tägl.<br />

wechselndes 5-Gänge-Menü<br />

ab 30 eUR.<br />

Relais Borgo San Felice<br />

Relais Borgo san<br />

Felice (Castelnuovo<br />

Berardenga)<br />

So viel Platz! Wer durch<br />

San Felice schlendert,<br />

entdeckt immer neue<br />

lauschige Ecken: eine Terrasse<br />

mit Teakholzmöbeln<br />

und weißen Leinenschirmen,<br />

die Loggia mit den<br />

gepolsterten Liegen neben<br />

dem Pool, die gekieste<br />

Piazza mit Bänken vor dem<br />

Palazzo Padronale und<br />

natürlich die große Restaurantterrasse.<br />

Drinnen setzt<br />

sich die Großzügigkeit mit<br />

einer Flucht von behaglichen<br />

Salons fort. „Borgo<br />

San Felice“ ist nicht nur der<br />

Protagonist, sondern ein<br />

besonders gelungenes Beispiel<br />

des Toskana-Konzepts<br />

„ Dörfer zu Luxushotels“.<br />

Zum Glück ist der Weiler<br />

nicht nur Fünf-Sterne-<br />

Herberge, sondern auch<br />

Weingut. Eine wunderbare<br />

Kombination, denn<br />

in dem Dorf, das Ende des<br />

8. Jahrhunderts gegründet<br />

wurde, hat sich auf besonders<br />

malerische Weise ein<br />

wenig Alltag erhalten. Im<br />

Keller sind die Eichenfässer,<br />

im Schober Gärkeller und<br />

Stahltanks untergebracht.<br />

In einem halben Dutzend<br />

Bruchsteinhäusern leben<br />

die Menschen, die das Gut<br />

bewirtschaften, und in der<br />

kleinen Kirche liest Pfarrer<br />

Don Enzo jeden zweiten<br />

Sonntag die Messe. So<br />

wirkt San Felice bei aller<br />

Gepflegtheit, bei allem<br />

Komfort doch nicht künstlich.<br />

Hoteldirektor Achille<br />

Di Carlo zeigt neu ankommenden<br />

Gästen gern einen<br />

der zauberhaften Hauseingänge.<br />

Terrakottakübel mit<br />

Geranien, Hortensien und<br />

Oleander stehen auf jeder<br />

Treppenstufe, eine Glyzinie<br />

lässt ihre Blütentrauben an<br />

der Hauswand herabregnen,<br />

Zitronenbäume verströmen<br />

zarten Duft, und an einer<br />

Pergola rankt Wein. Der<br />

Service ist aufmerksam,<br />

das Restaurant hat Spitzenniveau<br />

– und eine angenehme<br />

Beleuchtung. Kurzum:<br />

„Borgo San Felice“ ist ein<br />

wunderschönes Ensemble<br />

und bietet nichts als ungetrübten<br />

Genuss.<br />

Relais Borgo San Felice,<br />

Castelnuovo Berardenga,<br />

tel. 0577-3964,<br />

borgosanfelice.com<br />

DZ/F ab 400 eUR; Dez.<br />

bis März geschl.; 29 DZ,<br />

17 Suiten; Restaurant,<br />

enoteca, Piano-Bar, Pool,<br />

Wellnesscenter, tennis.<br />

Castel Monastero<br />

(Castelnuovo<br />

Berardenga)<br />

Piazza, Brunnen, Kirche<br />

und Gemäuer – das ganze<br />

Anwesen erinnert an einen<br />

typisch toskanischen borgo,<br />

ein befestigtes Dorf. Contrade,<br />

Viertel, heißen denn<br />

auch die den Platz säumenden<br />

schmucken Steinhäuser.<br />

Ursprünglich war das<br />

gut erhaltene Ensemble,<br />

dessen Grundfeste bis in<br />

das 11. Jahrhundert zurückreichen,<br />

ein Nonnenkloster.<br />

Später nutzten die Chigi Saracini,<br />

ein Adelsgeschlecht<br />

aus Siena, die Anlage als<br />

Landsitz. Daran erinnert das<br />

Wahrzeichen der Familie,<br />

sechs Hügel und ein Stern,<br />

das den schmiedeeisernen<br />

Brunnenaufsatz krönt. Die<br />

von zwei Architekten des<br />

italienischen Designbüros<br />

HBA entworfenen Zimmer<br />

in den zwölf contrade<br />

mit rustikaler Balkendecke,<br />

polierten Dielen und<br />

schwarzem Lavastein im<br />

Castel Monastero<br />

Bad sind ein Musterbeispiel<br />

zurückhaltenden Landhausstils.<br />

Nirgends falscher<br />

Prunk, der die Freude am<br />

Ursprünglichen trüben<br />

könnte. Dazu passt das wie<br />

ein toskanischer Gutshof<br />

gestaltete Spa mit Blick auf<br />

das Ombrone-Tal. Schon<br />

der Weg dorthin (zu Fuß<br />

oder per Elektroshuttle) ist<br />

ein Vergnügen. Keine fünf<br />

Minuten später entspannen<br />

die Gäste in einem von<br />

drei Poolbecken, die in die<br />

Hangkante gebaut sind, und<br />

genießen den herrlichen<br />

Blick über das grüne Tal.<br />

Castel Monastero, loc.<br />

Monastero d’Ombrone 19,<br />

Castelnuovo Berardenga,<br />

tel. 0577-570001,<br />

castelmonastero.com<br />

DZ/F ab 385 eUR; 75 Zimmer<br />

und Suiten, 1 Villa<br />

(7 Pers.). Feinschmeckerrestaurant<br />

„Contrada“, beraten<br />

von dem britischen Starkoch<br />

Gordon Ramsay; in der einfacheren<br />

„Cantina“ toskanische<br />

Küche; Kochkurse.<br />

Jan. bis Mitte März geschl.


Region<br />

siena/Le Crete<br />

REsTaURanTs<br />

La Loggetta<br />

(Cortona)<br />

Mit dem Auto bis zur Stadtmauer<br />

hinauf, dann zu Fuß<br />

durch die Via Nazionale ins<br />

Zentrum schlendern und bei<br />

„Snoopy“ das beste gelato<br />

weit und breit genießen,<br />

das ist für Cortona-Besucher<br />

ein Ritual. Längst<br />

haben Touristen die hoch<br />

gelegene Etruskerstadt<br />

erobert. Und seit die Amerikanerin<br />

Frances Mayes<br />

ihr Stück „Unter der Sonne<br />

der Toskana“ veröffentlicht<br />

hat, wird es eng auf<br />

den schönen Plätzen im<br />

Herzen des centro storico,<br />

besonders auf der Piazza<br />

della Repubblica. Dort, in<br />

einem Palazzo aus dem<br />

13. Jahrhundert, gegenüber<br />

dem Rathaus, haben Lara<br />

und Marco Frivoli 2002<br />

„La Loggetta“ eröffnet: ein<br />

la loggetta<br />

la logetta:Cortona<br />

unprätentiöses Gasthaus<br />

mit großer Terrasse unter<br />

schön geschwungenen<br />

Arkaden. Diese Loggia,<br />

einst Marktplatz der Fischhändler,<br />

bietet die besten<br />

Logenplätze auf das Treiben<br />

in der Altstadt. Und gut<br />

essen kann man dort auch.<br />

Marco Frivoli, ein Mittvierziger,<br />

hat die rustikale Küche<br />

seiner Heimat behutsam<br />

modernisiert. Der Klassiker<br />

sformatino kommt<br />

als leichtes Spinatsoufflé<br />

daher, zu herbem Pecorino<br />

mit gerösteten Pinienkernen<br />

bilden karamellisierte<br />

Feigen einen fruchtig-süßen<br />

Kontrast, dem getrüffelten<br />

Rinderfilet verleiht<br />

Lauchsauce eine raffinierte<br />

Note. Schön, dass sich der<br />

Chef und seine Frau Lara,<br />

die den Service leitet, so<br />

aufmerksam um die Gäste<br />

bemühen, auch um nur<br />

durchreisende Touristen.<br />

Unter diesen sind viele<br />

Amerikaner, die gern mal<br />

ihre Kameras hervorholen,<br />

um die hübsch präsentierten<br />

Gerichte zu verewigen.<br />

Und dann gleich wieder die<br />

bella vista mit dem Rathausturm<br />

und der etwas zu<br />

groß geratenen Freitreppe<br />

davor knipsen.<br />

la loggetta, Piazza di<br />

Pescheria 2–3, Cortona,<br />

tel. 0575-630575,<br />

locandanelloggiato.com<br />

Mi. und im Febr. geschl.;<br />

Hauptgerichte ab 7 eUR.<br />

osteria Le Logge<br />

(Cortona)<br />

Eine Institution, nur ein<br />

paar Schritte von der Piazza<br />

del Campo entfernt. Hier<br />

saßen bereits namhafte<br />

Politiker bei Pasta und Rotwein.<br />

Gianni Brunelli und<br />

seine Frau Laura eröffneten<br />

1978 in einer ehemaligen<br />

drogheria (die Original-<br />

Osteria le logge<br />

schränke und die Theke<br />

des Geschäfts sind noch<br />

erhalten) ein Restaurant, in<br />

dem sich Künstler, Politiker,<br />

Touristen und Einheimische<br />

wohlfühlen – Letztere vor<br />

allem im Winter, wenn<br />

wieder Ruhe eingekehrt ist<br />

in der Stadt. Seit Brunellis<br />

Tod kocht Mirco Vigni.<br />

Die Küche gehört zu den<br />

besten von Siena. Sehr gut:<br />

Spaghetti mit Schweinebacke,<br />

Rinderwange mit<br />

Püree und Senfsamen,<br />

Taube mit Kirschen.<br />

Osteria le logge,<br />

Via del Porrione 33,<br />

Cortona,<br />

tel. 0577-48013,<br />

osterialelogge.it<br />

So. und 3 Wo. im Jan.<br />

geschl.<br />

il Falconiere<br />

(Cortona)<br />

Obwohl das „Il Falconiere“<br />

nur vier Kilometer von<br />

Cortona entfernt ist,<br />

f o t o s | john rizzo; stefano scata (3); pr<br />

spürt man nichts von dem<br />

Trubel. Auf der Terrasse<br />

des Hotelrestaurants kann<br />

man friedliche Sommertage<br />

genießen und vorzüglich<br />

essen. Die charmante<br />

Silvia Regi Baracchi und<br />

ihr Küchenchef Richard Titi<br />

servieren Toskana-Küche<br />

auf hohem Niveau (ein<br />

Michelin-Stern), befreit<br />

von aller Deftigkeit: In die<br />

herzhafte Kicher erbsen-<br />

Kastanien-Suppe kommen<br />

feine, mit Reh ragout<br />

gefüllte Pastaringe. Die<br />

traditionellen passa telli,<br />

eigentlich ein Armeleuteessen<br />

aus altbackenem<br />

Brot, aromatisiert Silvia mit<br />

Muskatnuss und verleiht<br />

ihnen Raffinesse durch eine<br />

Zitronen-Moschuskraken-<br />

Sauce. Dazu passen die<br />

ausgezeichneten Weine,<br />

die ihr Mann Riccardo auf<br />

dem Landgut produziert.<br />

Fehlt nur noch eine erholsame<br />

Nacht in einem der<br />

Il Falconiere<br />

geschmackvoll restaurierten<br />

Zimmer; aus Villa und<br />

Orangerie der Fattoria von<br />

Riccardos Großmutter wurde<br />

ein Relais & Châteaux<br />

Hotel. Schön ist es hier das<br />

ganze Jahr über – nur in den<br />

ersten beiden Augustwochen<br />

scheint sich Cortona<br />

mit dem „Festival del Sole“<br />

in einen Vorort von Los<br />

Angeles zu verwandeln.<br />

Il Falconiere, loc. San<br />

Martino 370, Cortona,<br />

tel. 0575-612679,<br />

ilfalconiere.it<br />

Mo. und im Jan. geschl.;<br />

Hauptgerichte ab 28 eUR;<br />

DZ/F ab 290 eUR.<br />

il Canto im Hotel<br />

Certosa di Maggiano<br />

(siena)<br />

Die Küche der Toskana ist<br />

konservativ, doch vor den<br />

Toren von Siena gibt es<br />

einen Hort der Moderne:<br />

la terrazza del Chiostro<br />

Im ehemaligen Kloster<br />

„Certosa di Maggiano“ trifft<br />

Mittelalter auf das 21. Jahrhundert,<br />

denn dort hat<br />

Paolo Lopriore seine Küche<br />

eingerichtet. Der Schüler<br />

von Altmeister Gualtiero<br />

Marchesi dekliniert mit<br />

Vergnügen die verschiedenen<br />

Aggregatzustände der<br />

Produkte. Seine leichten<br />

Tortelli kombiniert er mit<br />

Erbsen, Schinken und Mandelmilch;<br />

Gnocchi serviert<br />

er mit kandierten Zitronen.<br />

Er würzt mit Wasabi und<br />

Ingwer, aber auch mit<br />

heimischem dragoncello,<br />

einer Estragon-Variante,<br />

oder dem typisch toskanischen<br />

Kraut nepitella<br />

(Katzen minze). Lopriores<br />

Gerichte sind aufregend,<br />

kommen aber ohne jede<br />

Effekthascherei aus, seine<br />

gelungenen Ausflüge in die<br />

Exotik sind raffiniert und<br />

Il Canto<br />

handwerklich perfekt. Und<br />

das alles serviert auf der<br />

Terrasse unterm Kreuzgang.<br />

Einer der denkbar heitersten<br />

Orte, der einfach zum<br />

Verweilen verführt.<br />

Il Canto im Hotel Certosa<br />

di Maggiano, Strada di<br />

Certosa 86, Siena,<br />

tel. 0577-288182,<br />

certosadimaggiano.com<br />

Di. und mittags sowie<br />

Mitte Dez. bis Febr. geschl.;<br />

Festpreismenü ab 80 eUR;<br />

DZ/F ab 370 eUR.<br />

La Terrazza del<br />

Chiostro (pienza)<br />

Aus einem hübschen Garten<br />

blickt man weit über die Hügel<br />

der südlichen Toskana<br />

bis zum Vulkan kegel des<br />

Monte Amiata. Bei Pasta<br />

mit Kaninchen ragout und<br />

Trüffeln, Gnocchi mit<br />

Kirschtomaten, Oliven<br />

und Thunfischrogen oder<br />

Lammko telett mit Pistazien<br />

genießt man eine traumhafte<br />

Aussicht.<br />

la terrazza del Chiostro,<br />

Corso Rossellino 26, Pienza,<br />

tel. 0578-748183,<br />

relaisilchiostrodipienza.com<br />

7. Jan. bis Mitte März geschl.;<br />

Hauptgericht ab 16 eUR,<br />

4-Gänge-Menü ab 45 eUR.


Region<br />

siena/Le Crete<br />

HoTELs<br />

Hotel Certosa Di<br />

Maggiano (siena)<br />

Dies ist eines der schönsten,<br />

aber leider auch teuersten<br />

Hotels der Toskana.<br />

Das luxuriöse Landhaus,<br />

ehedem ein Kloster aus<br />

dem Jahr 1314, bietet 17<br />

großzügige Zimmer und<br />

Suiten, alle Räume sind<br />

individuell eingerichtet,<br />

aber stets mit Antiquitäten,<br />

Teppichen und Stoffen im<br />

Country-Stil ausgestattet.<br />

Frische Blumen und Früchte<br />

gehören so selbstverständlich<br />

zum Service wie die<br />

edle Leinenbettwäsche. Der<br />

wahre Luxus aber sind Ruhe<br />

und Weitläufigkeit. Man<br />

sieht die Türme von Siena,<br />

hört aber nur die Vögel<br />

Vertosa di Maggio<br />

Hotel Certosa Di Maggiano<br />

singen und gelegentlich<br />

einen Hund bellen. Eine<br />

Vielzahl herrlicher Salons<br />

sorgt dafür, dass die Gäste<br />

diskret für sich sein können,<br />

die ausgedehnte Veranda,<br />

Terrassen und Innenhöfe,<br />

ein großer Garten und der<br />

Pool bieten ebenfalls stilvolle<br />

Rückzugsräume.<br />

Hotel Certosa Di<br />

Maggiano, Strada di<br />

Certosa 82, Siena,<br />

tel. 0577-288180,<br />

certosadimaggiano.com<br />

DZ/F ab 370 eUR.<br />

Grand Hotel<br />

Continental (siena)<br />

Der Palazzo Gori Pannilini<br />

aus dem 17. Jahrhundert ist<br />

das einzige Grandhotel der<br />

Stadt und gilt als die Luxusadresse<br />

im historischen<br />

Grand Hotel Continental<br />

Zentrum. Bei seiner Renovierung<br />

kamen großartige<br />

Fresken zum Vorschein.<br />

Jetzt schlafen die Gäste<br />

unter Traumbildern, die<br />

Papageien, Fasanen, Pfauen<br />

und Liebespaare zeigen,<br />

unter Putten, vor Balko-<br />

nen und Balustraden, die<br />

täuschend echt wirken und<br />

doch nur gemalt sind.<br />

Grand Hotel Continental,<br />

Via Banchi di Sopra 85,<br />

Siena, tel. 0577-56011,<br />

royaldemeure.com<br />

DZ/F ab 400 eUR, bei Buchung<br />

über Internetagenturen<br />

z. t. schon ab 305 eUR.<br />

Locanda<br />

dell’amorosa<br />

(sinalunga)<br />

Was wahrer Luxus ist?<br />

Wenn man selbst durch das<br />

ovale Fenster im Wandschrank<br />

noch einen Blick<br />

auf Montepulciano hat,<br />

der es mühelos mit jedem<br />

Gemälde aufnehmen kann.<br />

Wenn die Luftbefeuchter an<br />

den Heizkörpern ein paar<br />

Tropfen Blütenöl enthalten.<br />

Wenn Handtücher, Bilder<br />

und Mobiliar so hübsch<br />

sind, dass man sie bei<br />

der Abreise am liebsten<br />

mitnehmen möchte. Wenn<br />

die mittelalterliche Struktur<br />

f o t o s | pr (2); stefano scata (2)<br />

locanda dell’amorosa<br />

des Anwesens erhalten ist<br />

und der Besitzer klug genug,<br />

den Mauern ihre Patina<br />

zu lassen. Wenn so viele<br />

absichtsvolle Kleinigkeiten<br />

ein harmonisches Ganzes<br />

ergeben, dass man hinterher<br />

gar nicht weiß, warum<br />

man hier so glücklich war.<br />

Liebevolle Perfektion ist das<br />

Programm – jedes Detail<br />

stimmt, aber nichts wirkt<br />

glatt oder stereotyp. Carlo<br />

Citterio restaurierte den<br />

borgo aus dem 14. Jahrhundert<br />

sorgfältig, richtete in<br />

den Stallungen ein Restaurant<br />

ein und im Herrenhaus<br />

Gästezimmer. Keines<br />

gleicht dem anderen, jedes<br />

bietet Harmonie in der Gestaltung,<br />

Geborgenheit und<br />

locanda del loggiato<br />

dezente Eleganz. Müssen<br />

wir da über Selbstverständlichkeiten<br />

wie perfekte<br />

Bäder, Klimaanlage und<br />

aufmerksamen Service<br />

überhaupt noch reden?<br />

locanda dell’amorosa,<br />

loc. amorosa, Sinalunga,<br />

tel. 0577-677211,<br />

amorosa.it<br />

DZ ab 276 eUR; 27 Zimmer;<br />

Restaurant, Weinbar.<br />

Locanda del<br />

Loggiato<br />

(Bagno Vignoni)<br />

Es waren die heißen Schwefelquellen,<br />

die den mittelalterlichen<br />

Ort berühmt<br />

machten. Im 14. Jahrhun-<br />

dert badete die heilige<br />

Katherina in der Vasca, dem<br />

großen Becken, das hier den<br />

Dorfplatz ersetzt. Wunderschön<br />

ist diese ungewöhnliche<br />

Piazza, umgeben von<br />

einer halbhohen Mauer, an<br />

einer Seite begrenzt von<br />

der zum Wasser hin offenen<br />

Loggia. Andrei Tarkowski<br />

wurde hier zu den verwunschenen<br />

Bildern seines<br />

Films „Nostalghia“ angeregt,<br />

für den der russische<br />

Regisseur eine Gesellschaft<br />

schwermütiger Sonderlinge<br />

und halbwahnsinniger<br />

Schriftsteller in den Nebelschwaden<br />

des Thermalbeckens<br />

Schach spielen<br />

ließ. Von der „Locanda“,<br />

zumindest vom Fenster des<br />

Zimmers „Acqua“ und vom<br />

Salon aus hätte man ihnen<br />

zuschauen können. Auch die<br />

ersten Gäste dieser Herberge<br />

kamen wegen des Heilwassers.<br />

Bis in die 1950er<br />

Jahre waren Patienten der<br />

Therme in großen Sälen untergebracht,<br />

danach stand<br />

das Gebäude leer. „Als wir<br />

es übernahmen, war es eine<br />

Ruine“, sagt Barbara. Mit<br />

ihrer Schwester Sabrina hat<br />

sie es renoviert, unterstützt<br />

von ihren ragazzi Carlo und<br />

Giacomo. Zusammen verwandelten<br />

sie die Schlafsäle<br />

in acht hübsche Zimmer,<br />

kalkten die Wände, beließen<br />

Holzdecken und Terrakottaböden,<br />

legten jahrhundertealte<br />

Wandfriese frei und<br />

einige besonders schöne<br />

Natursteine an Türbrüchen<br />

und Fenster bögen. In die<br />

Lobby stellten sie einen<br />

Flügel und vor den offenen<br />

Kamin bequeme Sessel<br />

und Sofas, die Paolo, ein<br />

Freund der Familie, nach<br />

antiken Mustern angefertigt<br />

hat. Dort steht immer eine<br />

Schale mit Aniskeksen, auch<br />

Wein und Wasser darf man<br />

sich aus dem Kühlschrank<br />

nehmen. Das Frühstück<br />

wird im Salon serviert; hier<br />

gibt es nachmittags Tee<br />

mit Kuchen, Keksen oder<br />

Pralinen.<br />

locanda del loggiato,<br />

Piazza del Moretto 30,<br />

Bagno Vignoni,<br />

tel. 0577-888925,<br />

loggiato.it<br />

DZ/F ab 120 eUR inkl.<br />

Frühstück und tee. 8 DZ;<br />

Weinbar.<br />

Hinweis zu den<br />

telefonnummern:<br />

Innerhalb Italiens wählen<br />

Sie, auch bei Ortsgesprächen,<br />

die genannte Ortsvorwahl<br />

und die Rufnummer<br />

(z. B.: 055-8718074).<br />

Sofern Sie aus Deutschland<br />

anrufen, wählen Sie<br />

zuerst die italienische<br />

Landesvorwahl 0039<br />

und dann – anders als<br />

gewohnt – die Telefonnummer<br />

mit der „0“<br />

der Ortsvorwahl (z. B.:<br />

0039-055-8718074).<br />

Hinweis zu den<br />

Internetadressen:<br />

Bitte setzen Sie vor<br />

alle Internetadressen<br />

„www.“, um die Adressen<br />

zu komplettieren.

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