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nicht erlischt, erlöset and würdig werde der Vergebung
meiner Sünden und Uebertretungen, wie die Sünderin und der
Räuber: Herr, unser Gott, in Ewigkeit! (Ren. II, 22—24.)
Die heilige Communion (S. 106). Der Ritus, sowohl des
Orients, wie des Occidents, erfordert, dass der celebrirende
Priester die heiligen Geheimnisse unter beiden Gestalten geniesst.
Bezüglich der Communion des Volkes aber findet ein
Unterschied zwischen der Praxis der orientalischen und occidentalischen
Kirche statt. Auf Grund der Erwägung nämlich,
dass unter jeder einzelnen der beiden Gestalten, der Gestalt
des Brodes sowohl als auch des Weines, der Herr Christos
ganz und vollkommen empfangen wird, reicht die römische
Kirche den communicirenden Laien das heilige Abendmahl
nur unter der Gestalt des Brodes. 1 ) Die orientalische Kirche
aber reicht, wie auch die römische Kirche im Alterthum that,
die heilige Communion Allen unter beiden Gestalten, weil sie
sich nicht für berechtigt hält, das Sacrament anders zu feiern,
als in der von Christos eingesetzten, von den Aposteln überlieferten,
und von der alten Kirche beobachteten Form, d. h.
unter beiden Gestalten. Wo aber eine Modilication durch
die physische Notwendigkeit geboten ist, wo die Distribution
unter beiden Gestalten in der gewohnten Weise unmöglich
ist, theilt auch die orthodoxe orientalische Kirche das heilige
Abendmahl ebenso unter einer Gestalt aus, wie schon die
alte Kirche im Nothfall, z. B. bei Kranken, ausnahmsweise
die Taufe anstatt durch Untertauchen, durch Uebergiessen
zuliess (die sogenannte klinische Taufe). Säuglinge erhalten
nämlich, entsprechend auch dem altrömischen und karthagischen
Ritus, 2 ) die heilige Communion nur unter der Gestalt des
Weines; da aber beide Gestalten in einem Kelche enthalten
sind, so ist der Mitgenuss ganz kleiner Theilchen der Brodsgestalt
nicht ausgeschlossen. Für die Kranken wird ferner
auch in der orthodoxen Kirche das allerheiligste Sacrament
*) Die Distributionsformel der römischen Kirche lautet: Corpus Domini
nostri Jesu Christi custodiat animam tuam in yitam aeternam. Amen.
·) Probst, Liturgie der drei ersten christlichen Jahrhunderte (S. 414).
Jetzt lftsst die römisehe Kirche Kinder erst später, im II. bis 12. Jahre
zur heiligen Communion zu.