Benutzte Bücher. - Orthodoxe Bibliothek
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den unwiderleglichen Beweis dafür liefert, dass die heiligen<br />
Väter der orientalischen Kirche auf Grund der apostolischen<br />
Ueberlieferung von jeher geglaubt und gelehrt haben, dass<br />
die Epiklesis des heiligen Geistes zur Vollziehung des Sacramentes<br />
unbedingt nothwendig ist. — Aber auch die Structur<br />
der Liturgien lässt die durch die Epiklesis bewirkte Erwähnung<br />
des heiligen Geistes erwarten. Denn nachdem zuerst<br />
bis zum Hymnos epinikios die Wirksamkeit Gottes des Vaters<br />
in der Schöpfung, sodann in den Einsetzungsworten die Wirksamkeit<br />
des Sohnes in der Erlösung hervorgetreten ist, so<br />
bleibt nun noch übrig, die Thätigkeit des heiligen Geistes in<br />
der Heiligung zu feiern. Betrachten wir noch die den Einsetzungsworten<br />
(auch in der römischen Messe: Unde et memores)<br />
unmittelbar folgende Anamnesis, so sehen wir, dass<br />
uns in der Feier der Liturgie zugleich der Hauptinhalt des<br />
christlichen Glaubens offenbart wird. — Aber nicht nur die<br />
orientalischen Liturgien, auch die römische Messe weist auf<br />
die Notwendigkeit der Epiklesis hin. Der heilige Petrus<br />
Damiani wirft in seiner „expositio canonis missae" die Frage<br />
auf: warum über die doch vollständig consecrirte Hostie das<br />
„Zeichen der Segnung" gemacht werde? und fügt dann<br />
bei, dass noch manches Andere im Canon sich finde, was wie<br />
von einer „noch nicht vollendeten Consecration"<br />
Zeugniss zu geben scheine. „Hic oritur", also lauten seine<br />
eigenen Worte, „non praetereunda silentio quaestio, quare<br />
super hostiam benedictam et plenissime consecratam adhuc<br />
benedictionis Signum exprimitur? Immo talia sunt quaedam<br />
subjuncta in canone, quae videntur innuere, quod nondum<br />
sit consecratio consumata (Exposit. canonis num. 9. bei Angelo<br />
Mai, Scriptor. vet. nov. collect, t. VI, pars II, no 211).<br />
Aehnlich findet Papst Innocenz III., fast wörtlich mit Petrus<br />
Damiani übereinstimmend, im Kanon nicht blos rätselhafte<br />
Zeichen, sondern auch Worte (aliquod verbum consecratio<br />
nis), denen gegenüber er mit grosser Bescheidenheit gesteht,<br />
er wolle sich darüber lieber belehren lassen, als selbst<br />
lehren, lieber ein Urtheil referiren, als selbst geben. De<br />
mysteriorum missae lib. V cap. 2 sagt er wörtlich: Hic oritur<br />
quaestio non praetereunda silentio. Cum enim plene et per-<br />
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