Benutzte Bücher. - Orthodoxe Bibliothek

— 800 —
des lebendigen Gottes, des Königs der Welt. Sie Alle in
Liebe gehegt, lanter im Glänze, Alle voll Kraft, nnd Alle
vollbringen in Bangen und Ehrfurcht den Willen ihres Meisters,
und Alle thun sie auf den Mund in heiliger Weihe und Bein-'
heit, mit Sang und Lied, und preisen und lobsingen und
rühmen und verherrlichen und ertheilen die Weihe und die
Herrschaft dem Namen Gottes, des grossen, gewaltigen und
furchtbaren Königs, heilig ist Er, und Alle nehmen sie auf
sich das Joch der himmlischen Herrschaft Einer vom Andern,
und ertheilen die Erlaubniss Einer dem Andern, das Weihelied
zu singen ihrem Schöpfer in andächtigem Gemüthe, mit
lauter Lippe und heiliger Melodie, sie Alle einmüthig heben
an und sprechen in Ehrfurcht:
Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth; voll
ist die ganze Erde seiner Herrlichkeit!
Und die Ofiannim und die heiligen Chajoth erheben sich
mit lautem Hall, hingewandt zu denSeraflm; ihnen entgegen
lobpreisend sprechen sie:
Gelobt sei die Herrlichkeit Gottes von seiner
Stätte aus! tf (Dr. Michael Sachs, Gebetbuch der Israeliten,
S. 48 und 49.)
Das grossartige Siegeslied der Engel vor dem flammensprühenden
Throne des Ewigen der Heerschaaren ist in
sämmtliche christlichen Liturgien übergegangen; die mit demselben
verbundene Begrüssung, welche dem Herrn am Palmsonntage
zu Theil ward, als er in die heilige Stadt einzog,,
bildet den Uebergang von dem Preise des Schöpfers im alten
Bunde zu dem Preise des Erlösers im neuen Bunde. Mit
diesem Grusse: „Gesegnet sei, der da kommt im Namen des
Herrn" empfängt die Kirche den Herrn, der nun bald Im
hochheiligsten Sacramente in den Kreis seiner Gläubigen
treten wird. Schon erfüllt die Menge der himmlischen Heerschaaren
unsichtbar das Allerheiligste des Tempels, um anzubeten
vor dem furchtbaren Altare des Gottes, der da
kommt, um sich dem himmlischen Vater darbringen zu lassen
als ein unbeflecktes Sühnopfer für die ganze Welt!
Als eine Eigenthümlichkeit der Liturgie der apostolischen
Constitutionen ist hervorzuheben, dass sie die Worte: »Ge-