Benutzte Bücher. - Orthodoxe Bibliothek
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wäscht seine Hände. Darauf legt er die Mitra wieder ab,<br />
und sagt die Orationen und das Uebrige in gewohnter Weise.<br />
Das „Ite missa est" wird von dem Diakon in festlichem<br />
Tone gesungen. Bei der Benediction trägt der Bischof die<br />
Mitra. Bei den Worten: „Benedicat vos omnipotens Deus"<br />
erhebt er Augen und Hände gen Himmel, nimmt dann den<br />
Stab in, die linke Hand, und wendet sich, während er sagt:<br />
Pater gegen die Epistelseite, dort das Volk segnend, bei dem<br />
Worte: Filius gegen Westen, und bei den Worten: Et Spiritus<br />
sanctus gegen die Evangelienseite, jedesmal das Volk<br />
segnend, und so einen Kreis beschreibend. Ein Erzbischof<br />
giebt den Segen ohne Mitra, seinem Kreuze zugewendet, und<br />
legt dann das Pallium auf den Altar. Hierauf liest der Celebrans<br />
leise das Schluss-Evangelium, Joan. I, 1—14, womit<br />
die Feier der Messe in der römischen Kirche stets abschliesst.<br />
Auch in der armenischen Liturgie wird gegen den Schluss<br />
derselben dieser Evangelienabschnitt gelesen.<br />
Wir haben in Vorstehendem in grossen, allgemeinen Zügen<br />
die Feier der heiligen Eucharistie zu schildern und den Bitus<br />
der orthodox-katholischen Kirche mit den Gebräuchen der<br />
übrigen altchristlichen Kirchengemeinschaften zu vergleichen<br />
gesucht. Wir kommen dabei zu der Erkenntniss, dass die<br />
gottesdienstlichen Gebräuche der verschiedenen Einzelkirchen<br />
zu betrachten sind wie die einzelnen Blätter eines und desselben<br />
Baumes. Alle weisen sie dieselbe Grundform auf und<br />
dadurch auf dieselbe Wurzel zurück. Aber wie einzelne<br />
Blätter kräftiger und lebensvoller sich entwickeln, andere<br />
hingegen mehr oder weniger verkümmern, so haben die übrigen<br />
Kirchen den von den heiligen Aposteln überlieferten Schatz<br />
nicht in gleicher Unversehrtheit zu bewahren gewusst, wie<br />
dies die heilige orthodox-katholische Kirche des Morgenlandes<br />
unter dem Gnadenbeistande des heiligen Geistes, der sie leitet<br />
in alle Wahrheit, gethan hat und noch thut. Unter alP den<br />
unschätzbaren himmlischen Perlen und Edelsteinen nun, an<br />
denen die heilige Kirche so reich ist, strahlt als der höchste<br />
Beweis der ewigen Liebe Gottes hervor die Gnadengegenwart