Jahresbericht 2011 - DFH
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Pilios<br />
Was passiert beim Sprechen?<br />
Im Pilios-Projekt untersucht die Humboldt-<br />
Universität zu Berlin gemeinsam mit dem INP<br />
Grenoble und dem CNRS den Einfluss der physischen<br />
Besonderheiten des Sprachproduktionsapparates<br />
auf die Eigenschaften von Sprachlauten.<br />
Hierfür werden artikulatorische, akus-<br />
Prof. Dr. Pascal Perrier,<br />
Projektverantwortlicher auf franzö-<br />
sischer Seite, INP Grenoble:<br />
„Das Programm ist sehr flexibel<br />
konzipiert, um die Mobilität von<br />
Forschern zu erleichtern. Dadurch konnten wir zum Beispiel einen<br />
Postdoc für zwei Monate aufnehmen und ihm ermöglichen,<br />
jederzeit zu gehen und wieder einzusteigen, sodass er auch andere<br />
Verträge annehmen konnte. Es ist dieser großen Flexibilität zu verdanken,<br />
dass wir uns sehr gut anpassen konnten.“<br />
Prof. Dr. Ulrike Demske,<br />
Professorin für deutsche Sprach-<br />
wissenschaft, Universität des<br />
Saarlandes.<br />
Gutachterin des Projektes<br />
„Pilios: Gesprochene Sprache als<br />
Interaktion zwischen Linguistik, Kognition und Physik – Daten und<br />
Modelle“:<br />
tische und physiologische Daten des Deutschen<br />
und Französischen erhoben und analysiert.<br />
Diese Daten werden Modellen des Sprachproduktionsapparates<br />
gegenübergstellt, um zu<br />
erfahren, was beim Sprechen genauer passiert,<br />
wie wir nahezu mühelos sprechen und welche<br />
virtuosen Bewegungen unsere Zunge im Mund<br />
vollführt.<br />
Dr. Caterina Petrone,<br />
Postdoc in der Partnerschaft „Pilios:<br />
Gesprochene Sprache als Interaktion<br />
zwischen Linguistik, Kognition<br />
und Physik – Daten und Modelle“:<br />
„Durch das Projekt Pilios konnte ich die deutsche und die französische<br />
Sprache erforschen, die hinsichtlich der Prosodie typologische<br />
Unterschiede aufweisen und daher sehr interessant zu<br />
untersuchen sind. Die Prosodie ist Teil der postlexikalen Ebene<br />
des Sprechens und kann mit Musik verglichen werden, weil sie<br />
die Lautkette anhand des Rhythmus, des Tempos und der Melodie<br />
organisiert. Sowohl im Deutschen als auch im Französischen kann<br />
durch den Gebrauch einer anderen Satzmelodie (steigend oder abfallend)<br />
eine Aussage von einer Frage unterschieden werden, ohne<br />
dass andere Merkmale wie etwa die Umkehrung von Verb und Subjekt<br />
vorhanden sein müssen.“<br />
„Besonders bemerkenswert finde ich, dass diese deutsch-französische<br />
Kooperation tatsächlich lebt, denn der Austausch funktioniert<br />
– nicht nur auf professoraler Ebene, sondern auch auf der Ebene<br />
von Doktoranden und Postdoktoranden, die von Berlin nach Grenoble<br />
gehen und umgekehrt. Für mich ist dies ein besonders schönes<br />
Beispiel für die deutsch-französische Zusammenarbeit.“<br />
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