vom 1. bis 3. Mai in Nürnberg - Willow Creek
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rEACHING SEEKErS – BUILDING BELIEVErS K 4 8 991 Nr.0209<br />
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W<strong>in</strong>gert 18, 35396 Gießen<br />
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<strong>in</strong>fo@willowcreek.de<br />
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Büro Schweiz<br />
Rebhaldenstrasse 44, 8625 Gossau<br />
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<strong>Willow</strong>Doppelkongress <strong>in</strong> <strong>Nürnberg</strong><br />
E<strong>in</strong>e Dokumentation <strong>in</strong> Wort und Bild<br />
Auftanken im Baukasten<br />
Warum der Leitungskongress <strong>in</strong> Karlsruhe so wichtig ist<br />
„Die beste Fallstudie der Welt“<br />
Der Veränderungsprozess der „Tr<strong>in</strong>ity Church“ <strong>in</strong> Kelwona/Kanada<br />
Wie Sie Veränderungen<br />
erfolgreich herbeiführen<br />
Tagessem<strong>in</strong>ar 27. Juni 2009<br />
Samstag, 10 – 17 Uhr<br />
<strong>in</strong> Butzbach/ Hessen mit Tim Schroeder,<br />
Tr<strong>in</strong>ity Church, Kelowna, Kanada<br />
Gewohnheit und Rout<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d häufige<br />
Gründe, weshalb Geme<strong>in</strong>den bl<strong>in</strong>d und<br />
unempfänglich für nötige Veränderungen<br />
s<strong>in</strong>d. Das Geme<strong>in</strong>deleben läuft auf Autopilot:<br />
Chancen bleiben ungenutzt, Abträgliches<br />
zerstört, Überflüssiges b<strong>in</strong>det Zeit,<br />
Kraft und Geld.<br />
Die Tr<strong>in</strong>ity Church <strong>in</strong> Kelowna (Kanada)<br />
hat unter der Leitung von Tim Schroeder<br />
<strong>in</strong> den letzten 20 Jahren e<strong>in</strong>en beispielhaften<br />
Veränderungsprozess durchlaufen.<br />
Mit viel F<strong>in</strong>gerspitzengefühl entwickelte er<br />
die kle<strong>in</strong>e, traditionsverliebte Geme<strong>in</strong>de<br />
zu e<strong>in</strong>er dynamischen und nach außen<br />
gerichteten Geme<strong>in</strong>de mit jetzt 2.500<br />
Gottesdienstbesuchern. Herausragend<br />
dabei: die Entwicklung e<strong>in</strong>er engen Zusammenarbeit<br />
zwischen der Geme<strong>in</strong>de<br />
und den städtischen Behörden. Soziales<br />
Engagement und authentische Verkündigung<br />
gehen seitdem Hand <strong>in</strong> Hand.<br />
Beim Tagessem<strong>in</strong>ar erfahren Sie, wie<br />
es Ihnen gel<strong>in</strong>gt, über die Rout<strong>in</strong>e Ihres<br />
Geme<strong>in</strong>deengagements h<strong>in</strong>auszublicken:<br />
Chancen zu entdecken, Neues behutsam<br />
zu beg<strong>in</strong>nen und Überkommenes sanft zu<br />
beenden. Ganz gleich, ob Sie für die Geme<strong>in</strong>de<br />
als Ganzes, e<strong>in</strong>en Arbeitsbereich<br />
oder e<strong>in</strong>e Gruppe verantwortlich s<strong>in</strong>d –<br />
dieses Sem<strong>in</strong>ar vermittelt Ihnen neue Zuversicht<br />
und übertragbare Schritte, wie Sie<br />
Veränderungen erfolgreich herbeiführen.<br />
Semiargebühr bei Anmeldung<br />
<strong>bis</strong> 3<strong>1.</strong> <strong>Mai</strong>: € 39,–* € 49,–<br />
ab <strong>1.</strong> Juni: € 49,–* € 59,–<br />
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<strong>Willow</strong> <strong>in</strong> Chicago<br />
kennen lernen<br />
<strong>1.</strong>– 9. August 2009<br />
Reise zum Leadership Summit<br />
Ganz gleich, ob Sie Verantwortung <strong>in</strong><br />
Geme<strong>in</strong>de, Geschäftswelt, Gesellschaft<br />
oder zu Hause tragen – Sie üben Leitung<br />
aus. Beim Leadership Summit 2009 <strong>in</strong><br />
Chicago haben Sie die erstklassige Gelegenheit,<br />
geme<strong>in</strong>sam mit Tausenden<br />
von gestandenen und heranwachsenden<br />
Leitern Ihre Leitungsfähigkeiten weiterzuentwickeln.<br />
Zugleich erhalten Sie umfangreiche<br />
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<strong>in</strong>novativen <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Geme<strong>in</strong>de.<br />
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<strong>in</strong>nerhalb der Reisegruppe, <strong>in</strong> denen<br />
Sie Ihre E<strong>in</strong>drücke verarbeiten können.<br />
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dafür u.a. Ulrich Eggers, Verlagsleiter<br />
im Bundes-Verlag und <strong>1.</strong> Vorsitzender<br />
von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland sowie<br />
Karl-He<strong>in</strong>z Zimmer, Geschäftsführer von<br />
<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland/Schweiz zur<br />
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ist ebenfalls Teil der Reise. Chicago hat<br />
für jeden etwas zu bieten: spektakuläre<br />
Architektur, <strong>in</strong>teressante Museen, die<br />
weltberühmte E<strong>in</strong>kaufsmeile, e<strong>in</strong>e herrliche<br />
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Das <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Netzwerk ist e<strong>in</strong>e Visionsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
<strong>in</strong>novativer Menschen aus den<br />
verschiedensten Kirchen und Geme<strong>in</strong>den, die<br />
wirkungsvoll und relevant Geme<strong>in</strong>de bauen<br />
und dabei vone<strong>in</strong>ander lernen wollen. Weltweit<br />
s<strong>in</strong>d mehr als 12.000 Geme<strong>in</strong>den aus über 90<br />
Denom<strong>in</strong>ationen und 35 Ländern der Erde Teil<br />
des Netzwerkes. Auch Sie persönlich und/oder<br />
Ihre Geme<strong>in</strong>de können dazugehören! Übrigens<br />
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Partner werden<br />
Vorstand von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland<br />
Ulrich Eggers, <strong>1.</strong> Vorsitzender, Verlagsleiter beim<br />
Bundes-Verlag; Gary Schwammle<strong>in</strong>, 2. Vorsitzender,<br />
Internationaler Direktor der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong><br />
Association; Karl-He<strong>in</strong>z Zimmer, Geschäftsführer;<br />
Reg<strong>in</strong>a Claas, Generalsekretär<strong>in</strong> des Bundes Ev.-<br />
Freik. Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Deutschland; Herbert Großarth,<br />
Pfarrer der Rhe<strong>in</strong>. Landeskirche; Christian<br />
Höser, Amt für Geme<strong>in</strong>dedienst, Güstrow; Bernd<br />
Kanwischer, Bundessekretär im Bund Freier evangelischer<br />
Geme<strong>in</strong>den Deutschland; Jürgen Mette,<br />
Geschäftsführer Stiftung Marburger Medien;<br />
Stefan Pahl, Geschäftsführer <strong>vom</strong> Marburger<br />
Kreis; Hartmut Steeb, Generalsekretär Deutsche<br />
Ev. Allianz; Hans-Mart<strong>in</strong> Steffe, Amt für Missionarische<br />
Dienste <strong>in</strong> der Badischen Landeskirche<br />
Vorstand von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Schweiz<br />
Daniel Baldenweg, Co-Präsident, Bau<strong>in</strong>genieur;<br />
Hanspeter Hugentobler, Co-Präsident, Geschäftsführer<br />
ERF Medien Schweiz; Karl-He<strong>in</strong>z Zimmer,<br />
Geschäftsführer; Gary Schwammle<strong>in</strong>, Internationaler<br />
Leiter der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Association; Mart<strong>in</strong><br />
Fischer, Geschäftsleiter der Stiftung „Sozialwerke<br />
Pfarrer Ernst Sieber“; Iwan Schulthess, Pfarrer Reformierte<br />
Kirche Jegenstorf; Beat Ungricht, Pastor,<br />
Freie Ev. Geme<strong>in</strong>de W<strong>in</strong>terthur<br />
kompetent<br />
Wie man heute geistlich leitet – oder:<br />
Die Kunst, Führungs- und geistliche Kompetenz zu vere<strong>in</strong>en<br />
Compassion ist der Charity-Partner<br />
von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland.<br />
im Glauben, Lieben und Leiten<br />
Bill Hybels John Ortberg Fredmund Malik Larry Crabb Carly Fior<strong>in</strong>a Michael Herbst und viele andere<br />
Leitungskongress<br />
28.–30. Januar 2010<br />
» dm-Arena Karlsruhe<br />
» Parkarena W<strong>in</strong>terthur (Live-Übertragung)<br />
Tagessem<strong>in</strong>are: 27. Januar 2010<br />
Leitungskongress<br />
28. – 30. Januar 2010<br />
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und anmelden!<br />
Günstige Gebühr<br />
» <strong>bis</strong> 30. Juni
editoriAL<br />
: Editorial<br />
2<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>, lieber Leser,<br />
Ddie Pastoren-Rolle hat sich seit den Zeiten des Neuen<br />
Testaments gewaltig gewandelt. In den letzten Jahren<br />
lag der Schwerpunkt häufi g auf Leitung. Kongresse,<br />
Experten und Bücher haben zu vermitteln versucht, wie man<br />
leitet. E<strong>in</strong> berechtigtes Anliegen, haben doch Geme<strong>in</strong>den<br />
heute enorme Veränderungsprozesse zu bewältigen. Innovation<br />
ist mehr denn je gefragt.<br />
Veränderungen herbeizuführen, Innovation anzuleiten,<br />
gehört zum E<strong>in</strong>male<strong>in</strong>s e<strong>in</strong>es Leiters, nicht e<strong>in</strong>es Seelsorgers<br />
oder Predigers. Die Rolle des Leiters, der e<strong>in</strong>e gesamte Geme<strong>in</strong>de<br />
von A nach B führen kann, unterscheidet sich wesentlich<br />
von der Rolle, die Pastoren viele Jahre <strong>in</strong>nehatten: die des<br />
Geistlichen, des Seelsorgers. Er verbrachte die meiste Zeit im<br />
Studierzimmer mit der Bibel und vermittelte sonntags se<strong>in</strong>e<br />
Erkenntnisse an e<strong>in</strong>e aufnahmebereite Schar von Gläubigen.<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Annahme war: Diese Person ist e<strong>in</strong> Leiter – nicht<br />
wegen se<strong>in</strong>er Begabung, sondern wegen se<strong>in</strong>er Rolle. Als die<br />
Zeiten sich änderten und Führung verlangten, entdeckten<br />
manche Geme<strong>in</strong>den und ihre Geistlichen, dass ihnen e<strong>in</strong>ige<br />
nötige Gaben für die neue Aufgabenstellung fehlten.<br />
In jüngster Zeit entwickelt sich e<strong>in</strong> neues Pastorenbild, <strong>in</strong><br />
dem e<strong>in</strong>e Führungsperson zugleich Geistlicher und Leiter ist.<br />
Beides ist nötig, um die Aufgabenstellung, vor der Geme<strong>in</strong>den<br />
heute stehen, zu bewältigen. Wir brauchen Männer und<br />
Frauen, die geistliche Kompetenz besitzen, e<strong>in</strong> authentisches<br />
geistliches Leben führen – und zugleich mit großem Sachverstand<br />
und Führungskompetenz <strong>in</strong> ihrer Geme<strong>in</strong>de agieren.<br />
Leitungspersonen <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den stehen heute auf e<strong>in</strong>er<br />
Kreuzung: der von Spiritualität und Leitung. Dies ist e<strong>in</strong> Ort,<br />
an dem Menschen, die dazu begabt s<strong>in</strong>d, leiten – unter der<br />
Führung des Heiligen Geistes. E<strong>in</strong>e geistliche Leitungsperson<br />
führt immer aus ihrem von Christus bestimmten Wesen<br />
heraus. Aber Führungspersonen heute s<strong>in</strong>d nicht nur geistlich.<br />
Sie verfügen zugleich über Kompetenz <strong>in</strong> der Visionsvermittlung,<br />
dem Teamaufbau, dem Herbeiführen von Veränderungen<br />
und der Bereitschaft, auch schwierige Entscheidungen<br />
zu treffen – vor denen sich Nicht-Leiter oft drücken.<br />
Es ist leicht, geistliche Menschen zu fi nden, die ke<strong>in</strong>e<br />
Leiter s<strong>in</strong>d; oder Leiter, die nicht geistlich s<strong>in</strong>d. Die Herausforderung<br />
ist, beides <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen. Das ist das<br />
große Thema des kommenden <strong>Willow</strong>-Leitungskongresses<br />
<strong>in</strong> Karlsruhe, den wir mit großer Spannung erwarten. E<strong>in</strong>en<br />
Vorgeschmack gibt‘s am 27. Juni <strong>in</strong> Butzbach: Der Pastor<br />
e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>st deutschsprachigen Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Kanada hat gelernt,<br />
Geistlichkeit und Führungskompetenz mite<strong>in</strong>ander zu<br />
verb<strong>in</strong>den. Von se<strong>in</strong>en Erfahrungen hören Sie beim Tagessem<strong>in</strong>ar<br />
– und ansatzweise <strong>in</strong> diesem Magaz<strong>in</strong>.<br />
Gotthard Westhoff<br />
Redaktion <strong>Willow</strong>Netz<br />
: Inhalt<br />
3 Johannes Reimer<br />
Zurück zu den Menschen<br />
<strong>Willow</strong>Trend: Gesellschaftsrelevant Geme<strong>in</strong>de bauen<br />
Aktuelle Berichte:<br />
Kongresse <strong>in</strong> Deutschland und der Schweiz<br />
4 Cathr<strong>in</strong> Reich<br />
Drehe de<strong>in</strong>e Zukunft!<br />
Der <strong>Willow</strong>-Jugendkongress <strong>in</strong> Wort und Bild<br />
6 Kar<strong>in</strong> Lausberg<br />
Das Abenteuer de<strong>in</strong>es Lebens<br />
Der Promiseland-Kongress <strong>in</strong> Wort und Bild<br />
9 Christian Bachmann<br />
Die „Glauben zu Hause“-Konferenz <strong>in</strong> Sursee<br />
Wie Geme<strong>in</strong>den Eltern unterstützen, den Glauben mit K<strong>in</strong>dern zu leben<br />
Titel-Thema:<br />
Heute geistlich leiten<br />
Die Kunst, Führungskompetenz und geistliche Kompetenz zu vere<strong>in</strong>en<br />
10 Ulrich Eggers<br />
Auftanken im Baukasten<br />
Warum der Leitungskongress <strong>in</strong> Karlsruhe so wichtig ist<br />
13 Jörg Ahlbrecht<br />
E<strong>in</strong> neuer Ansatz<br />
Wie die Kongress<strong>in</strong>halte zu mehr Nachhaltigkeit führen<br />
14 Michael Herbst<br />
Geistliche Leitung als Wachstumsfaktor<br />
Erfahrungen aus dem Geme<strong>in</strong>dealltag des Projekts „GreifBar“<br />
15 Bill Hybels<br />
„Menschen brauchen e<strong>in</strong>e klare Vorstellung“<br />
Erkenntnisse aus dem REVEAL-Geme<strong>in</strong>deforschungsprojekt<br />
16 John Ortberg<br />
Geistliches Wachstum für jedermann<br />
18 „Ideenschmiede und Mutmachspritze für Leitungsteams“<br />
Stimmen zum <strong>Willow</strong><strong>Creek</strong>Leitungskongress im Januar 2010<br />
Kelowna:<br />
E<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationales Geme<strong>in</strong>deprojekt<br />
20 Tim Schroeder<br />
Durch Umbruch zum Aufbruch<br />
Wie e<strong>in</strong>e traditionelle Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Kanada Veränderungen herbeiführte<br />
und auch <strong>in</strong> Deutschland als Vorbild dienen kann<br />
22 Bill Hybels<br />
„Die beste Fallstudie der Welt“<br />
Der außergewöhnliche Veränderungsprozess<br />
der „Tr<strong>in</strong>ity Church“ <strong>in</strong> Kelowna (Kanada)<br />
24 Info Studienreise Chicago/Impressum
Es ist gewaltig, was Jesus se<strong>in</strong>er<br />
Geme<strong>in</strong>de versprochen hat: Sie<br />
soll „die Fülle all dessen, der alles<br />
<strong>in</strong> allem erfüllt“ darstellen (Eph. 1,23).<br />
Kann man mehr versprechen? Sicher<br />
nicht. Diese Geme<strong>in</strong>de will er bauen<br />
(Mt. 16,17f). Sollte er dar<strong>in</strong> versagen?<br />
Alle<strong>in</strong> der Gedanke daran fällt schwer.<br />
Und doch s<strong>in</strong>d unsere Geme<strong>in</strong>den heute<br />
alles andere als diese Fülle, von der<br />
Paulus spricht. Warum? An Jesus wird<br />
es kaum liegen … Wenn, dann an uns.<br />
Könnte es se<strong>in</strong>, dass wir unsere Geme<strong>in</strong>den<br />
an den Vorstellungen Jesu vorbei<br />
bauen? Zu stark unterscheiden sich die<br />
meisten Geme<strong>in</strong>den von ihrem neutestamentlichen<br />
Bild. Freilich waren auch<br />
die im Neuen Testament vorgestellten<br />
Geme<strong>in</strong>den weit von der Fülle entfernt,<br />
die Gott damit verb<strong>in</strong>det. Das ermutigt.<br />
Wir können uns also dem Ideal nähern,<br />
ohne gleich an uns selbst zu verzweifeln.<br />
Was aber wären jene Marker, die<br />
die Geme<strong>in</strong>de nach dem Herzen Jesu<br />
darstellen? Ich kann mir vier vorstellen.<br />
<strong>1.</strong> E<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de nach dem Herzen<br />
Jesu ist vor allem e<strong>in</strong>e zur Verantwortung<br />
für die Menschen <strong>in</strong> der Welt<br />
herausgerufene Geme<strong>in</strong>schaft von leidenschaftlichen<br />
Nachfolgern Jesu. Das<br />
me<strong>in</strong>t das griechische Wort ekklesia<br />
Jesu über se<strong>in</strong>e Nachfolger (Mt. 16,18).<br />
Ursprünglich e<strong>in</strong> politischer Begriff,<br />
der die Versammlung der wahlberechtigten<br />
Bürger e<strong>in</strong>er griechischen Stadt<br />
me<strong>in</strong>te, die herausgerufen wurden, um<br />
für das Wohl der Bürger zu entscheiden,<br />
wird ekklesia zum Master-Image<br />
für die Versammlung der Jünger Jesu.<br />
Auch sie werden herausgerufen aus ihrem<br />
Alltag, um die Völker dieser Welt<br />
zu Jüngern zu machen (Mt. 28,18ff).<br />
2. Geme<strong>in</strong>de ist e<strong>in</strong>e Kontrastgesellschaft<br />
zur Welt. Sie ist Gottes Volk, e<strong>in</strong>e<br />
heilige Nation (1Petr. 2,9-10). Niemand<br />
sonst ist wie sie. Nur sie wird zur Verantwortung<br />
gerufen. Ke<strong>in</strong> anderes Institut<br />
der Gesellschaft kann ihr diese<br />
Verantwortung abnehmen. Was Gott<br />
mit ihr vorhat, kann nur sie als Sonder-<br />
Botschafter<strong>in</strong> an Christi Statt erledigen.<br />
Ihr Auftrag ist es, die Welt zur Versöhnung<br />
mit Gott zu mahnen (2Kor. 5,18).<br />
<strong>3.</strong> Geme<strong>in</strong>de ist Gottes Bau für die<br />
Menschen dieser Welt. Sie hat ke<strong>in</strong>en<br />
Selbstzweck. Sie ist für andere Menschen<br />
da. Durch sie verwirklicht Gott<br />
den Bau se<strong>in</strong>es Reiches auf der Erde.<br />
Deshalb kann die Geme<strong>in</strong>de auch nur<br />
dann Geme<strong>in</strong>de Jesu se<strong>in</strong>, wenn sie <strong>in</strong>mitten<br />
der Welt lebt. Sie soll sich nicht<br />
aus der Welt zurückziehen, sondern<br />
<strong>in</strong> die Welt gehen, um Salz und Licht<br />
für diese Welt zu se<strong>in</strong> (Mt. 5,13-15). Der<br />
Rückzug aus der Welt wird automatisch<br />
e<strong>in</strong>em Verlust der eigentlichen,<br />
göttlichen Berufung und Bestimmung<br />
gleichkommen.<br />
4. Geme<strong>in</strong>de ist e<strong>in</strong>e verortete Geme<strong>in</strong>schaft.<br />
Wo das Neue Testament<br />
von ekklesia spricht, s<strong>in</strong>d Ortsgeme<strong>in</strong>den<br />
geme<strong>in</strong>t. Die Geme<strong>in</strong>de hat ihre soziale<br />
Gestalt vor Ort. Der Orts-Charakter<br />
ist natürlich nicht schon dadurch gegeben,<br />
dass man sich vor Ort <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus trifft. Vielmehr stellt<br />
der Orts-Charakter der Geme<strong>in</strong>de den<br />
Bezug zu den Sehnsüchten und Bedürf-<br />
: von Johannes reimer<br />
WiLLoW-TrenD<br />
Zurück zu den Menschen – gesellschaftsrelevant<br />
Geme<strong>in</strong>de bauen<br />
nissen der Menschen vor Ort her. Wahre<br />
ekklesia kommt zusammen, damit Gott<br />
se<strong>in</strong>en Plan im Leben der Menschen<br />
verwirklichen kann. Dieser Plan ist auf<br />
Heil und Wohl angelegt. So verstanden,<br />
wird sich e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de unbed<strong>in</strong>gt der<br />
Nöte der Menschen vor Ort annehmen.<br />
Sie wird das Evangelium <strong>in</strong> Wort und<br />
Tat zu den Menschen br<strong>in</strong>gen.<br />
Was s<strong>in</strong>d also die Marker e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de<br />
nach dem Herzen Jesu? Man<br />
kann es auch mit dem holländischen<br />
Theologen Voetus sagen: Es ist e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de,<br />
die Zeugnis, Dienst, Geme<strong>in</strong>schaft<br />
und Gottesdienst <strong>in</strong> ihrer missionarischen<br />
Bemühung um die Menschen<br />
ganzheitlich verb<strong>in</strong>det. Heute würden<br />
wir formulieren: Es ist e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de,<br />
die sich an Gott und die Menschen h<strong>in</strong>gegeben<br />
hat (Zeugnis), die bereit ist den<br />
Menschen praktisch zu dienen (Dienst),<br />
die bewusst das Gespräch mit den Menschen<br />
sucht, sich nicht scheut mit und<br />
von den Menschen zu lernen (Geme<strong>in</strong>schaft)<br />
und die bereit ist, <strong>in</strong>mitten der<br />
Welt Gott zu dienen, so dass diese die<br />
Liebe Gottes und se<strong>in</strong>e Größe erkennt<br />
und sich zu ihm wendet. E<strong>in</strong>e solche<br />
Geme<strong>in</strong>de nennen wir missionale, gesellschaftsrelevante<br />
Geme<strong>in</strong>de. Sie hat<br />
den Weg zurück zu den Menschen gefunden<br />
und ist dabei ihrer eigentlichen<br />
Bestimmung näher gekommen.<br />
Prof. Dr. Johannes Reimer ist<br />
Professor für Missionswissenschaft<br />
an der University of South Africa und<br />
Vorsitzender der Gesellschaft für Bildung<br />
und Forschung <strong>in</strong> Europa e.V.<br />
Referent beim Leitungskongress 2010<br />
3
Jugend-Kongress<br />
Drehe de<strong>in</strong>e Zukunft!<br />
4<br />
Jugendkongress „Shift“ <strong>vom</strong> <strong>1.</strong> – <strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>in</strong> <strong>Nürnberg</strong><br />
von Cathr<strong>in</strong> reiCh mit Fotos von marC GilGen<br />
In der ausgebuchten Messehalle <strong>in</strong> <strong>Nürnberg</strong> erlebten 4.000 Teilnehmer<br />
drei mitreißende und herausfordernde Tage zum Thema „Shift - Willkommen<br />
im nächsten Level“. Quer durch die Denom<strong>in</strong>ationen und über die<br />
Grenzen Deutschlands h<strong>in</strong>aus kamen die Leute im Herzen Bayerns zusammen.<br />
Das geme<strong>in</strong>same Ziel: Trotz aller Unterschiede Jugendliche heute für<br />
Jesus zu gew<strong>in</strong>nen und e<strong>in</strong> Leben zu leben, das <strong>in</strong>mitten der kulturellen und<br />
gesellschaftlichen Herausforderungen als Vorbild für junge Menschen dient.<br />
Bo Boshers, Leiter der „Youth M<strong>in</strong>istries“<br />
<strong>in</strong> der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Association sprach <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
sehr persönlichen Session darüber, dass<br />
Jugendarbeit nicht immer e<strong>in</strong>fach ist – aber<br />
nie zu kompliziert. Bo ermutigte Jugendmitarbeiter,<br />
bei sich selber das Fundament zu<br />
legen, <strong>in</strong>dem sie sich durch den Heiligen Geist<br />
verändern und gebrauchen lassen. Dann gehe<br />
von ihnen verändernde Kraft aus. Die Teilnehmer<br />
bekamen auch die Möglichkeit, sich an<br />
diesem Abend dafür zu entscheiden, Christen<br />
zu werden. Bo teilte ihnen persönlich das<br />
Abendmahl aus, gab ihnen e<strong>in</strong>en Zuspruch<br />
von Gott und segnete sie. Viele nahmen<br />
dieses Angebot zum ersten Mal an.<br />
„Wo will Gott dich <strong>in</strong> de<strong>in</strong>em Umfeld gebrauchen?“ fragte<br />
Bo Boshers se<strong>in</strong>e Zuhörer. Ehrliche Botschaften an Gott konnten<br />
während e<strong>in</strong>er Zeit der Anbetung an das Kreuz geheftet<br />
werden. Viele nutzten die Zeit, um niederzuknien, zu beten<br />
und wichtige Entscheidungen zu treffen.
„Geme<strong>in</strong>de ist nicht für dich da, sie ist für die außerhalb<br />
unserer Kirchenmauern!“ rief der Australier Phil Dooley den<br />
Kongressbesuchern zu. E<strong>in</strong> Jahr ist es her, dass er zusammen<br />
mit se<strong>in</strong>er Frau <strong>in</strong> Kapstadt, Südafrika, e<strong>in</strong>e Hillsong-Geme<strong>in</strong>de<br />
gegründet hat, die großen Wert darauf legt, praktisch unter den<br />
Armen zu dienen. Dieses Engagement als sichtbares Zeichen der<br />
Liebe Gottes war Dooleys wichtigste und voller Leidenschaft vorgetragene<br />
Botschaft. In e<strong>in</strong>er zweiten Session hob er die Kraft der<br />
Anbetung Gottes im Leben von Christen hervor.<br />
Die Botschaft von Torsten Hebel war e<strong>in</strong>deutig: „Wir müssen<br />
aufhören, <strong>in</strong> den Kirchen immer nur zu reden. Es ist Zeit, dass<br />
wir etwas tun!“. Hebel, der das Sozialprojekt „Blue Box“ <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />
leitet, war es e<strong>in</strong> Herzensanliegen, se<strong>in</strong>e Zuhörer <strong>in</strong> Bewegung zu<br />
versetzen: dazu, sich für die Menschen zu engagieren, die Liebe<br />
Gottes praktisch auszuleben und so den Himmel auf die Erde zu<br />
holen. Der Kabarettist, Schauspieler und Theologe verband <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
unnachahmlichen Art Humor und Tiefgang zu e<strong>in</strong>er herausfordernden<br />
Session, bei der ke<strong>in</strong> Auge trocken blieb.<br />
„In der Bibel lesen wir oft, wie Gott junge Menschen auswählte, um se<strong>in</strong>e<br />
Ziele zu erreichen – das tut er auch noch heute“, machte Darren Whitehead,<br />
Lehrpastor von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>, deutlich. Anschaulich machte er dies, <strong>in</strong>dem er<br />
K<strong>in</strong>der auf die Bühne bat, die das Alter von jungen biblischen Personen hatten:<br />
Josia wurde als 8-jähriger König, Jesus war 12, als er im Tempel lehrte, Maria war<br />
14, als sie Jesus zur Welt brachte, David war 15, als er Goliath besiegte. Gott will<br />
aus uns Menschen formen, so Whitehead, die er als „Pfeile“ <strong>in</strong> die Welt schicken<br />
kann, und für ihn <strong>in</strong>s Schwarze treffen. Dabei spielt das Alter für Gott ke<strong>in</strong>e Rolle,<br />
sondern e<strong>in</strong> weiches Herz, das offen ist für Gottes Reden.<br />
„Viele Christen s<strong>in</strong>d fieberhaft auf der<br />
Suche nach ihrem (Lebens-)Traum“, so Erw<strong>in</strong><br />
McManus (rechts). „Die entscheidende<br />
Frage aber ist: wenn du tatsächlich de<strong>in</strong>en<br />
Traum entdeckst und lebst, würde die Welt<br />
dadurch e<strong>in</strong> besserer Ort?“ Sehr direkt wies<br />
der Leiter der Mosaic-Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Los Angeles<br />
darauf h<strong>in</strong>, dass sich h<strong>in</strong>ter vielen<br />
Träumen oft egoistische Motive verbergen.<br />
Gottes Absicht ist nicht die Befriedigung<br />
des E<strong>in</strong>zelnen, sondern dass sich der E<strong>in</strong>zelne<br />
<strong>in</strong> Gottes Ziele <strong>in</strong>vestiert.<br />
Jugend-Kongress<br />
Jede e<strong>in</strong>zelne Session wurde von der hoch motivierten deutsch-amerikanischen<br />
Band um Lobpreisleiter Matt Lundgren <strong>in</strong> Lobpreiszeiten e<strong>in</strong>gebettet. Musikalisch auf<br />
hohem Niveau und mit dem Fokus auf Gottes Größe wurden diese Zeiten zu besonders<br />
<strong>in</strong>tensiven Begegnungen mit Gott. Feiern, Tanzen und Anbeten mit tausenden<br />
anderen Christen – e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Vorgeschmack auf den Himmel!<br />
Als besonderen Konferenz-Lecker<strong>bis</strong>sen gab die christliche Mega-Band „Delirious?“<br />
nach 15 Jahren ihr letztes Deutschland-Konzert. Vor über 6.000 Menschen<br />
spielten die Musiker um Frontman Mart<strong>in</strong> Smith e<strong>in</strong>en bunten Mix aus alten und<br />
neuen Songs. „History Maker“ und „What a friend I’ve found“ waren genauso dabei<br />
wie Lieder aus dem aktuellen Album. Begeistert sangen die Fans jedes Wort mit und<br />
feierten die Vorreiter <strong>in</strong> Sachen Worship ausgelassen <strong>bis</strong> <strong>in</strong> die Nacht.<br />
Youth Pod & DVD<br />
Interviews und Infos rund um den Jugendkongress bietet der <strong>Willow</strong> „Youth Pod“. He<strong>in</strong>z und Daniel Janzen haben<br />
mit Delirious?, Torsten Hebel, Darren Whitehead, Phil Dooley und Bo Boshers <strong>in</strong>teressante Gespräche geführt,<br />
die sich jeder kostenlos als Podcast abonnieren oder herunterladen kann: www.willowcreek.de Den kompletten<br />
Kongress gibt’s auch auf DVD: www.<strong>Willow</strong>-shop.de<br />
5
PromiSeLAnd-Kongress<br />
Das Abenteuer de<br />
Der Promiseland-Kongress „bereit?!“ <strong>vom</strong> <strong>1.</strong> <strong>bis</strong> <strong>3.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>in</strong> <strong>Nürnberg</strong><br />
Rund 2.000 Teilnehmer aus<br />
ganz Deutschland reisten zur<br />
Promiseland-Konferenz nach<br />
<strong>Nürnberg</strong>. Erfreulich: 45 % von ihnen<br />
waren männlich. Die Mitarbeit von<br />
Männern <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>dearbeit mit<br />
K<strong>in</strong>dern steigt <strong>in</strong> Deutschland – gerade<br />
durch Promiseland angeregt – weiter<br />
an. Besonders Jungen brauchen diese<br />
wichtigen männlichen Vorbilder. Die<br />
Mehrheit der Teilnehmer – rund 900 –<br />
kam aus evangelischen Landeskirchen,<br />
gefolgt von rund 300 aus Evangelisch-<br />
Freikirchlichen Geme<strong>in</strong>den und 250<br />
aus Freien evangelischen Geme<strong>in</strong>den.<br />
Aber Kirchenzugehörigkeit war nicht<br />
entscheidend. Bei allen Teilnehmern<br />
war spürbar, dass sie bereit waren: für<br />
e<strong>in</strong> buntes, <strong>in</strong>spirierendes Programm,<br />
Neues zu hören und zu denken, damit<br />
sie K<strong>in</strong>der noch besser von Gott und<br />
se<strong>in</strong>er Geschichte mit uns Menschen <strong>in</strong><br />
ihren Kirchen und Geme<strong>in</strong>den begeistern<br />
können.<br />
6<br />
: von Kar<strong>in</strong> laUsberG mit Fotos von KlaUs-riChard arnold<br />
Durch den Kongress führten Daniel Kliemt und<br />
Febe Olpen, die PromiselandLeiter von <strong>Willow</strong><br />
<strong>Creek</strong> Deutschland. Sie und andere Mitarbeiter<br />
des deutschen PromiselandTeams waren am<br />
Rande des Kongresses gefragte Ansprechpartner von Geme<strong>in</strong>den,<br />
die den Ansatz der <strong>Willow</strong>K<strong>in</strong>derarbeit umsetzen wollen.<br />
„Bist du bereit für das Abenteuer de<strong>in</strong>es Lebens?“<br />
fragte Margret Spicer, motivierendes<br />
Energiebündel aus Neuseeland. Sie riss die Teilnehmer<br />
von Beg<strong>in</strong>n an mit – nicht nur <strong>in</strong> den<br />
Abgrund, <strong>in</strong> den sie sich per BungeeSprung<br />
<strong>vom</strong> höchsten Gebäude ihrer Heimatstadt<br />
stürzte, dies per Video aufzeichnete und als e<strong>in</strong>drückliches<br />
Beispiel <strong>in</strong> ihrem Referat e<strong>in</strong>setzte.<br />
Genauso ist die Arbeit mit K<strong>in</strong>dern: e<strong>in</strong> Abenteuer,<br />
das gel<strong>in</strong>gt, wenn man mutig das e<strong>in</strong>setzt,<br />
was Gott <strong>in</strong> jeden h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gelegt hat. Dazu<br />
muss man manchmal die eigene Bequemlichkeitszone<br />
verlassen, sagte die Neuseeländer<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong>en völlig<br />
neuen Bereich<br />
stellte Mark<br />
Holmen vor: Wie kann der Glaube zuhause<br />
<strong>in</strong> den Familien altersgerecht gelebt werden?<br />
Holmens Antworten sorgten für manchen Aha<br />
Moment. Das von ihm entwickelte und seit<br />
e<strong>in</strong>igen Jahren <strong>in</strong> vielen Geme<strong>in</strong>den der USA<br />
praktizierte Konzept sieht vor, dass e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de<br />
ke<strong>in</strong>e separate „Familienarbeit“ <strong>in</strong>s Leben<br />
ruft, sondern sie <strong>in</strong> die bereits vorhandene<br />
Geme<strong>in</strong>dearbeit <strong>in</strong>tegriert. Weil Mark Holmen<br />
mit se<strong>in</strong>em Konzept „Glauben zu Hause leben“<br />
positiv e<strong>in</strong>schlug, wird er am 24. April 2010<br />
e<strong>in</strong> ganzes Tagessem<strong>in</strong>ar zu diesem Thema <strong>in</strong><br />
Deutschland durchführen.
<strong>in</strong>es Lebens<br />
„Absoluto guto!“ waren Mike Müllerbauer, se<strong>in</strong>e<br />
Frau Heidi und die Band, die nicht nur durch<br />
neue, humorvolle KidsLobpreisLieder, sondern<br />
auch durch tolle Anbetungszeiten die Teilnehmer<br />
<strong>in</strong>nerlich und äußerlich <strong>in</strong> Bewegung brachten.<br />
Die Inhalte des Kongressprogramms wurden auf bunte<br />
und vielfältige Weise ergänzt: Die Theaterstücke von<br />
Matthias Kle<strong>in</strong> & Team weckten e<strong>in</strong> breites Spektrum an<br />
Gefühlen – von lautem Lachen <strong>bis</strong> zu persönlicher Betroffenheit.<br />
Durch e<strong>in</strong>drucksvolle Tanzdarbietungen von Anette<br />
Kohlbrenner und <strong>Mai</strong>ke Bez wurde Raum geschaffen,<br />
die Texte der Anbetungsmusik <strong>in</strong>nerlich nachzuvollziehen<br />
und Gedanken zu vertiefen.<br />
„Wir müssen ‚Lehren‘ neu erfi nden!“,<br />
mahnte Aaron Reynolds, Energiebündel<br />
und Autor zahlreicher PromiselandMaterialen<br />
und Theaterstücke.<br />
„Wir setzen ‚Lehren‘ zu oft mit ‚Reden‘<br />
gleich, aber nur 30% der K<strong>in</strong>der<br />
lernen durch Hören. Die Mehrheit<br />
lernt durch Sehen und E<strong>in</strong>bezogenwerden.<br />
Dann zeigte er, wie es gehen<br />
kann, und brannte auf der Bühne e<strong>in</strong><br />
Feuerwerk an praktischen Beispielen<br />
ab. Dabei betonte er: Die biblische<br />
Aussage darf nicht von der Kreativität<br />
überlagert werden. Die K<strong>in</strong>der müssen<br />
auch am Montag noch genau wissen,<br />
wie sie – als Folge des K<strong>in</strong>derprogramms<br />
am Sonntag – leben sollen.<br />
Es lohnte sich, fl eißig Notizen zu machen. Wer <strong>Nürnberg</strong> verpasst<br />
hat, kann den kompletten Kongress mit allen anschaulichen<br />
Beispielen auf DVD bestellen: www.<strong>Willow</strong>-Shop.de<br />
E<strong>in</strong> Kennzeichnen für den Kongress: K<strong>in</strong>dern wurden <strong>in</strong>s Programm<br />
e<strong>in</strong>bezogen. Das Team der Stadtmission Butzbach etwa<br />
formulierte Jahrtausende alte Fragen von Gläubigen wie: „Warum<br />
sollen wir Gott gehorchen?“ „Was br<strong>in</strong>gt es uns zu beten?“,<br />
um schließlich – im Namen aller K<strong>in</strong>der – jedem Mitarbeiter der<br />
K<strong>in</strong>derarbeit e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich zuzurufen „Wir bitten dich, führe e<strong>in</strong><br />
Leben, das der Berufung würdig ist, die du bekommen hast!“<br />
PromiSeLAnd-Kongress<br />
„Du <strong>bis</strong>t der Mensch, der den K<strong>in</strong>dern Gott nahe br<strong>in</strong>gt, deshalb sei<br />
du auch Gott nahe!“, legte Jörg Ahlbrecht den Mitarbeitern der K<strong>in</strong>derarbeit<br />
e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich ans Herz. Dazu machte er vier praktische Vorschläge,<br />
wie das im Alltag mit all se<strong>in</strong>en Anforderungen gel<strong>in</strong>gen kann. „Die<br />
Nähe zu Gott ist ke<strong>in</strong> Luxus, aus ihr entspr<strong>in</strong>gt erst die Vollmacht, mit<br />
der wir K<strong>in</strong>dern und Mitarbeitern <strong>in</strong> Gottes Namen begegnen.“<br />
7
Neuheiten<br />
Van V Ryn / Cerak / Tabb:<br />
Dramatische Verwechslung<br />
E<strong>in</strong> tödlicher Unfall. E<strong>in</strong> folgenschwerer Irrtum.<br />
Zwei Familien zwischen Verzweifl ung und Hoffnung.<br />
Zwei Familien schildern e<strong>in</strong>e wahre Geschichte: Nach<br />
e<strong>in</strong>em Unfall werden zwei junge Frauen mite<strong>in</strong>ander<br />
vertauscht. Die e<strong>in</strong>e stirbt, die andere überlebt schwer<br />
verletzt. Erst Wochen später wird der fatale Irrtum<br />
aufgeklärt … Doch Gott trägt beide Familen.<br />
Gebunden, 256 Seiten, mit Bildteil, ISBN 978-3-86591-316-6, € 16,95<br />
Nancy Ortberg:<br />
Glaube ist ke<strong>in</strong> Kochrezept<br />
Überraschende Begegnungen mit Gott<br />
<strong>in</strong> ganz alltäglichen Momenten.<br />
Wir alle sehnen uns nach e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiveren Beziehung<br />
zu Gott. Nancy Ortberg schildert humorvoll und dennoch<br />
tiefgehend, wie sie die außergewöhnliche Gegenwart<br />
Gottes <strong>in</strong> alltäglichen Momenten entdeckte. Lassen Sie<br />
sich für Ihre eigene Gottesbeziehung <strong>in</strong>spirieren.<br />
Gebunden, 208 Seiten, ISBN 978-3-86591-361-6, € 13,95<br />
Joel Osteen:<br />
In dir steckt mehr!<br />
7 Schritte zu Ihrem vollen Potenzial.<br />
Ganz egal, wo Sie heute im Leben im stehen – Sie<br />
können weiterkommen und entdecken, dass mehr<br />
<strong>in</strong> Ihnen steckt! Bestsellerautor Joel Osteen zeigt <strong>in</strong><br />
sieben Schritten, wie Sie Ihr volles Potenzial entfalten.<br />
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Bill Hybels:<br />
Die Kunst des Führens<br />
Me<strong>in</strong>e Führungspr<strong>in</strong>zipien auf den Punkt gebracht.<br />
Schöpfen Sie aus dem reichen Erfahrungsschatz<br />
von Bill Hybels. Der Hauptpastor der <strong>Willow</strong><br />
<strong>Creek</strong> Community Church hat 76 griffi ge<br />
Führungspr<strong>in</strong>zipien formuliert, die er hier <strong>in</strong><br />
kurzen Kapiteln vermittelt. Komprimierte Weisheit.<br />
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An A der Schwelle zur Ewigkeit<br />
Was wir von Sterbenden fürs Leben lernen können.<br />
Der langjährige Sterbebegleiter Robert L. Wise zeigt sehr<br />
e<strong>in</strong>fühlsam, dass wir von Sterbenden wichtige Lektionen<br />
für unser Leben lernen können. Er macht deutlich, wie<br />
wir Sterbenden hilfreich zur Seite stehen und dabei von<br />
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W<br />
er hat den größten E<strong>in</strong>fl uss<br />
auf das geistliche Wachstum<br />
der K<strong>in</strong>der? Umfragen<br />
zeigen: Es s<strong>in</strong>d Mutter und Vater. Das<br />
Konzept „Glaube zu Hause“ unterstützt<br />
Geme<strong>in</strong>den dar<strong>in</strong>, Eltern zu befähigen,<br />
Jesus Christus zum Mittelpunkt des Familienlebens<br />
zu machen. Mark Holmen<br />
erzählte am 2. <strong>Mai</strong> <strong>in</strong> Sursee (Schweiz),<br />
warum die Geme<strong>in</strong>de mit den Eltern<br />
e<strong>in</strong>e Partnerschaft e<strong>in</strong>gehen sollte.<br />
„60 <strong>bis</strong> 90 Prozent der christlich aufgewachsenen<br />
K<strong>in</strong>der werden dem Glauben<br />
später e<strong>in</strong>mal den Rücken kehren“,<br />
erörterte der Amerikaner Mark Holmen,<br />
Gründer von „Faith At Home“ (Glaube<br />
zu Hause). Wenn zu Hause weder gebetet<br />
noch <strong>in</strong> der Bibel gelesen wird, ist<br />
die Chance groß, dass der Nachwuchs<br />
sich <strong>vom</strong> Glauben verabschiedet. Jesus<br />
Christus sollte im Zentrum des Hauses<br />
stehen.“ Anhand von 5. Mose 6 zeigte er,<br />
wie e<strong>in</strong> zeugnishafter Lebensstil für Eltern<br />
aussehen könnte. „Bevor wir den Glauben<br />
unseren K<strong>in</strong>dern weitergeben können,<br />
müssen wir ihn zuerst selber leben“, betonte<br />
Holmen. „Sehen unsere K<strong>in</strong>der an<br />
unserem Leben, dass wir Gott lieben?“<br />
E<strong>in</strong>fl uss der Eltern<br />
E<strong>in</strong>e Umfrage aus den USA* über religiöse<br />
E<strong>in</strong>fl üsse zeige deutlich, dass<br />
Mutter und Vater den Glauben<br />
der K<strong>in</strong>der am stärksten prägten. Auch<br />
der E<strong>in</strong>fl uss der Großeltern sei nicht zu<br />
unterschätzen, da diese Generation dem<br />
Glauben näher stand. Das K<strong>in</strong>derprogramm<br />
komme erst an fünfter Stelle, gefolgt<br />
von weiteren Geme<strong>in</strong>deaktivitäten.<br />
Viele Kirchen seien auf ihre Geme<strong>in</strong>deprogramme<br />
fi xiert, stellte Holmen fest.<br />
„Die Geme<strong>in</strong>de ist ke<strong>in</strong> Abgabeort für<br />
die K<strong>in</strong>derbetreuung, sondern e<strong>in</strong> Partner,<br />
der Eltern <strong>in</strong> der Glaubensvermittlung<br />
unterstützen sollte.“<br />
Christian Zwicky erläuterte Zahlen aus<br />
der Schweiz, die sich von denjenigen<br />
der USA unterscheiden:<br />
In der Schweiz haben Freizeiten e<strong>in</strong>en<br />
viel stärkeren E<strong>in</strong>fl uss auf den Glauben<br />
der K<strong>in</strong>der als <strong>in</strong> den USA. Zwicky hat<br />
im Rahmen se<strong>in</strong>er Diplomarbeit am<br />
Theologischen Sem<strong>in</strong>ar St. Chrischona<br />
e<strong>in</strong>e „Umfrage zur Prägung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des<br />
im Blick auf den Entscheid für e<strong>in</strong><br />
Leben mit Jesus“ gemacht.<br />
Geme<strong>in</strong>de als Partner<br />
In e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de wird Familienarbeit<br />
oft zum Geme<strong>in</strong>deprogramm h<strong>in</strong>zugefügt.<br />
„Dies ist der falsche Weg, um<br />
den Glauben zu Hause zu fördern. Der<br />
bessere Weg ist, die Familie <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>de-DNA<br />
zu <strong>in</strong>tegrieren. ‚Glaube zu<br />
Hause‘ durchdr<strong>in</strong>gt alle Bereiche – von<br />
der Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der- <strong>bis</strong> zur Seniorenarbeit.<br />
Es ist e<strong>in</strong> Thema für alle Altersstufen“,<br />
erklärte Holmen. Gerade die K<strong>in</strong>dersegnung<br />
(oder -taufe) sei e<strong>in</strong>e Chance für<br />
e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de, um mit den Eltern e<strong>in</strong>e<br />
lebenslange Partnerschaft e<strong>in</strong>zugehen.<br />
Mark Holmen legt Wert darauf, e<strong>in</strong> Ehepaar<br />
– und nicht e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelperson – als<br />
Paten für das K<strong>in</strong>d zu bestimmen. Großeltern<br />
sollten bei der Segnung dabei se<strong>in</strong>.<br />
„E<strong>in</strong>mal im Jahr laden wir die Eltern e<strong>in</strong>,<br />
mit ihrem K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergottesdienst<br />
zu kommen. Wir geben ihnen Impulse<br />
und Werkzeuge, um den Glauben<br />
im familiären Rahmen zu praktizieren<br />
wie zwanzig Wege, um mit den K<strong>in</strong>dern<br />
zu beten“, erläuterte Holmen.<br />
Vone<strong>in</strong>ander lernen<br />
Der Nachmittag war den Erfahrungen<br />
mit „Glaube zu Hause“ gewidmet. Steffi<br />
und Peter Reusser (Leiter der „K<strong>in</strong>g’s<br />
Kids“ Westeuropa), René Christen<br />
(Gesamtleiter der Kirche im Prisma <strong>in</strong><br />
Rapperswil-Jona), sowie Claudia Schläpfer<br />
und Christian Zwicky, die „Glaube<br />
zu Hause“ <strong>in</strong> den Freikirchen von St.<br />
Gallen fördern, gaben E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> ihre<br />
Praxis. Die Fragerunde belegte das Interesse<br />
der 370 Konferenzteilnehmer, von<br />
diesen Erfahrungen zu profi tieren. Parallel<br />
dazu stand Mark Holmen den Pfar-<br />
gLAuBe Zu HAuSe-TAgesKonFerenZ<br />
Jesus soll im Zentrum<br />
der Familie stehen<br />
Tageskonferenz „Glaube zu Hause“ <strong>in</strong> Sursee<br />
: von Christian baChmann<br />
rern, Pastoren und Geme<strong>in</strong>deleitern <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Workshop zur Verfügung. Bei<br />
der Umsetzung des Konzepts „Glaube<br />
zu Hause“ kommt der Geme<strong>in</strong>deleitung<br />
nämlich e<strong>in</strong>e Schlüsselfunktion zu.<br />
*Early Childhood Education study, Search Institute,<br />
M<strong>in</strong>neapolis, MN<br />
www.FaithBeg<strong>in</strong>sAtHome.com<br />
www.glaubezuhauseleben.ch<br />
Neuersche<strong>in</strong>ung:<br />
Den Glauben zu Hause leben<br />
Dieses Buch ist Teil der Bewegung GLAU-<br />
BEN ZU HAUSE, die Geme<strong>in</strong>den dar<strong>in</strong><br />
unterstützt, e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tegrativen und umfassenden<br />
Ansatz der Familienarbeit <strong>in</strong>nerhalb<br />
der Geme<strong>in</strong>de zu bilden. Eltern müssen für<br />
diese Aufgabe neu gewonnen und angeleitet<br />
werden, damit sie ihren K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> angemessener<br />
Weise bei der Entwicklung ihres<br />
Glaubens zur Seite stehen können.<br />
Mit diesem Ziel haben Mark Holmen und<br />
David Teixeira e<strong>in</strong> umfangreiches Arbeitsbuch<br />
zusammengestellt, das die Vision,<br />
Strategie und praktische Umsetzung e<strong>in</strong>er<br />
<strong>in</strong>tegrativen Familienarbeit <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de<br />
beschreibt. H<strong>in</strong>zu kommen 13 kopierbare<br />
E<strong>in</strong>heiten, wie Eltern mit ihren K<strong>in</strong>dern den<br />
Glauben <strong>in</strong> der eigenen Familie praktisch<br />
leben können. Die im Buch enthaltende CD<br />
enthält umfangreiche Arbeitsmaterialien für<br />
die Eltern-K<strong>in</strong>d-Impulse sowie PowerPo<strong>in</strong>t-<br />
Folien für die Vorstellung des Konzepts<br />
GLAUBEN ZU HAUSE <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de.<br />
Mark Holmen, Dave Teixeira<br />
Den Glauben zu Hause leben<br />
Praktische Ideen, durch die Eltern ihre K<strong>in</strong>der<br />
geistlich prägen<br />
222 Seiten, mit CD-ROM,<br />
€ 19,80 / CHF 34,80<br />
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<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland<br />
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titeL-THEMA<br />
Auftanken im<br />
Baukasten<br />
I<br />
mmer wieder bee<strong>in</strong>druckt mich Gordon<br />
MacDonalds Begründung dafür,<br />
warum lebenslanges Lernen und<br />
geistliche Nahrung so wichtig s<strong>in</strong>d. Bei<br />
e<strong>in</strong>er Wanderung <strong>in</strong> der Schweiz sieht er<br />
e<strong>in</strong> altes Bergbauernpaar, das mit se<strong>in</strong>en<br />
Sensen mühsam e<strong>in</strong>e steile Wiese mäht.<br />
Sehr häufi g halten die beiden <strong>in</strong>ne, ziehen<br />
e<strong>in</strong>en Schleifste<strong>in</strong> aus der Tasche<br />
und schärfen ihr Werkzeug. Scharfes<br />
Werkzeug ist entscheidend – aber das<br />
Bild greift viel tiefer. Unsere Versuchung<br />
ist es, mit stumpfem Werkzeug e<strong>in</strong>fach<br />
mehr Kraft aufzuwenden – <strong>in</strong>tensiver,<br />
länger, ver<strong>bis</strong>sener zu arbeiten.<br />
Und genau das ist unsere Situation,<br />
wenn wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de oder Firma<br />
oder Familie leiten müssen: Wir<br />
selbst s<strong>in</strong>d das Werkzeug. Und wenn<br />
wir nicht geschärft, zubereitet, motiviert,<br />
kraftvoll s<strong>in</strong>d – dann müssen wir<br />
mehr Kraft aufwenden. Wir arbeiten<br />
härter. Fangen an, auf das Werkzeug zu<br />
schimpfen. Fangen an, am Werkzeug<br />
zu zweifeln – an uns selbst. Fühlen uns<br />
überwältigt, überfordert, entkräftet.<br />
Leer. Unscharfes Werkzeug – e<strong>in</strong>e “unscharfe”<br />
Leitungsperson – führt dazu,<br />
dass man (leichter) ausbrennt.<br />
Und das auch deswegen, weil man<br />
angesichts der eigenen Unschärfe nur<br />
allzu oft anfängt, an se<strong>in</strong>em Auftrag, an<br />
der Rolle, am gewählten Ziel zu zweifeln.<br />
Oder auch anfängt, am Objekt der<br />
Leidenschaft und Leiterschaft zu kritisieren.<br />
Wie undankbar s<strong>in</strong>d die Leute,<br />
die ich doch <strong>in</strong> solch e<strong>in</strong>e gute Vision<br />
10<br />
: von UlriCh eGGers<br />
führen will! Wie widerständig und<br />
schwer von Begriff! Nicht me<strong>in</strong> Werkzeug<br />
ist schuld, sondern das Werkstück,<br />
das me<strong>in</strong>e Leitung und Arbeit e<strong>in</strong>fach<br />
nicht annehmen will ...<br />
Die Sensen schärfen. Mich selbst wieder<br />
mit neuer Kraft, geschärfter Vision,<br />
neuem Mut ausrüsten: Genau das ist<br />
der Grund, warum <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> seit<br />
vielen Jahren e<strong>in</strong>en speziellen Kongress<br />
besonders für geistliche Leitung und<br />
Leitungsaufgaben anbietet. Innehalten,<br />
um die Sense zu schärfen - Januar 2010<br />
<strong>in</strong> Karlsruhe.<br />
Lernen mit Qualitätskriterien<br />
Wachsen – das ist e<strong>in</strong> Kongress-<br />
Thema gegen den Trend. Die Krise der<br />
Säkularisierung und Selbst-Säkularisierung<br />
der Kirche ist uns vertraut. Aber es<br />
gibt hoffnungsvolle Aufbrüche. Ideen<br />
und Projekte, von denen man lernen<br />
kann. Hierzulande und <strong>in</strong> den USA.<br />
Nach wie vor kommt von <strong>Willow</strong><br />
<strong>Creek</strong> und dem motivierten Netzwerk<br />
rund um diese Geme<strong>in</strong>de herum e<strong>in</strong>e<br />
enorme Inspiration für unsere Situation.<br />
Nicht weil hierzulande alles 1:1 umsetzbar<br />
ist, sondern weil diese Kirche<br />
trotz eigener Wachstumsschmerzen<br />
und Probleme konsequent festhält an<br />
ihrem Kurs: Neutestamentliche Geme<strong>in</strong>de<br />
bauen für diese Zeit. Konsequent<br />
umsetzen, was Menschen heute<br />
hilft und dem biblischen Auftrag entspricht.<br />
Und das alles nach wie vor mit<br />
den Qualitätskriterien, die mich jedes<br />
Mal neu gespannt se<strong>in</strong> lassen auf das<br />
Angebot des Leitungskongresses:<br />
Intentional: Geme<strong>in</strong>de “absichtsvoll”<br />
bauen. Mit e<strong>in</strong>er klaren biblischen Vision,<br />
mit e<strong>in</strong>em durchdachten strategischen<br />
Plan und dem Wissen darum,<br />
dass solch e<strong>in</strong>e Aufgabe ständig neue<br />
Motivation und Ernährung verlangt.<br />
Denn “Vision leaks” – Vision versickert,<br />
sagt der <strong>Willow</strong>-Gründer. Vision<br />
muss immer wieder aufgefüllt werden<br />
– Sensen schärfen! Genau das ist die<br />
große Gabe von Referenten wie Bill<br />
Hybels, John Ortberg und Larry Crabb<br />
– das große Zukunftsbild von Geme<strong>in</strong>de<br />
herunter brechen <strong>in</strong> gangbare<br />
Schritte. Nahrung geben für die alles<br />
entscheidende persönliche geistliche<br />
Verwurzelung.<br />
Refl ektierend: Planvoll und pragmatisch<br />
vorwärts gehen, aber zugleich immer<br />
wieder prüfen und auswerten, ob<br />
man gesteckte Ziele erreicht und Geld<br />
und Arbeit wirklich s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>setzt.<br />
Für <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> gehört das zu den<br />
Kernüberzeugungen. Die “Reveal”-Umfrage,<br />
e<strong>in</strong>e umfassende Selbst-Untersuchung<br />
<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>s, hat die Arbeit <strong>in</strong><br />
den letzten Jahren verändert – der Kongress<br />
br<strong>in</strong>gt die neuesten Ergebnisse<br />
dazu. Wie aber kann man die Grundpr<strong>in</strong>zipien<br />
von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> bei uns<br />
umsetzen – und wo stehen wir da? Diese<br />
“Reveal-Frage” wird erstmals systematisch<br />
auf e<strong>in</strong>em unserer deutschen<br />
<strong>Willow</strong>-Kongresse ausgewertet. Professor<br />
Michael Herbst wird die Thematik
für den Bereich der Landeskirchen untersuchen,<br />
Peter Strauch schaut auf den<br />
freikirchlichen Bereich.<br />
Ganzheitlich: <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> ist hierzulande<br />
bekannt geworden für se<strong>in</strong>e<br />
Sucher-Gottesdienste und konsequente<br />
Ausrichtung auf Wachstum.<br />
Es diente als Projektionsfl äche für alle<br />
Arten von Ängsten und Kritik gegenüber<br />
Kirche und Politik <strong>in</strong> den USA.<br />
Viel zu wenig wahrgenommen aber<br />
wurde, wie konsequent ganzheitlich<br />
diese Geme<strong>in</strong>dearbeit ausgerichtet ist.<br />
Evangelium <strong>in</strong> Wort und Tat. Gelebte<br />
Diakonie aus der Mitte der Geme<strong>in</strong>de<br />
kommend – und klug durchdacht zur<br />
Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>ladend. Karlsruhe wird<br />
dieser besonderen Stärke der <strong>Willow</strong><br />
<strong>Creek</strong>-Arbeit e<strong>in</strong>en ganz eigenen<br />
Schwerpunkt widmen: “Community<br />
Care”, der diakonische Flügel der<br />
Geme<strong>in</strong>de, stellt sich durch Nancy<br />
Beach vor. Prof. Johannes Reimer,<br />
selbst aktiv <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er diakonisch-missionarischen<br />
Geme<strong>in</strong>dearbeit, zeigt<br />
das biblische Profi l ganzheitlicher Geme<strong>in</strong>de<br />
auf. Und Cather<strong>in</strong>e Rohr, e<strong>in</strong>e<br />
ausgestiegene Wall-Street-Banker<strong>in</strong><br />
verblüfft mit ihrem berufsorientierten<br />
Fortbildungskonzept für die Gefängnisse<br />
von Texas – e<strong>in</strong>e diakonische<br />
Arbeit mit berührend-<strong>in</strong>tensiver missionarischer<br />
Wirkung.<br />
Und wie immer wird der Kongress<br />
von der E<strong>in</strong>sicht getragen, dass die Zukunft<br />
jeder Organisation entscheidend<br />
von der Kraft ihrer Leitung und der<br />
Integrität und Qualität ihrer Leiter abhängt.<br />
Live dabei deswegen die schon<br />
beim letzten Kongress außerordentlich<br />
bee<strong>in</strong>druckende Ex-Chefi n von Hewlett-<br />
Packard, Carly Fior<strong>in</strong>a, und erstmals<br />
Professor Fredmund Malik, der als<br />
Management-Spezialist die These vertritt,<br />
dass Leitung erlernbar ist – auch<br />
wenn man nicht als begabte Vollblut-<br />
Führungsperson geboren wurde.<br />
Ist Wachstum machbar?<br />
Die Zukunft der Geme<strong>in</strong>de liegt <strong>in</strong><br />
Gottes Hand. Erfolg, Wachstum und Segen<br />
s<strong>in</strong>d nicht machbar. Und dennoch:<br />
Wie absichtsvoll, refl ektiert, motiviert<br />
und geistlich gesund wir unsere persönliche<br />
Leitungsaufgabe annehmen,<br />
das liegt an uns!<br />
Zu Recht weisen Kritiker darauf h<strong>in</strong>,<br />
dass zu große Visionen und unangepasste<br />
Ziele uns auch zerbrechen können.<br />
Dass Geme<strong>in</strong>de immer unvollkommen<br />
ist – und bleibt. Wir leben nicht im<br />
Land der unbegrenzten Möglichkeiten.<br />
Geme<strong>in</strong>debau <strong>in</strong> unseren Ländern und<br />
<strong>in</strong> unserer Situation ist e<strong>in</strong>e ungleich<br />
schwerere Aufgabe als <strong>in</strong> den USA. Aber<br />
trotzdem gilt: Die Erfahrungen von <strong>Willow</strong><br />
<strong>Creek</strong> als Baukasten begreifen, aus<br />
dem man sich das herausnimmt, was<br />
man für die eigene Situation braucht,<br />
das sei es, was auch hierzulande Geme<strong>in</strong>den<br />
wachsen lässt – so sagt es der<br />
Heidelberger Systematiker Prof. Wilfried<br />
Härle <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er lesenwerten Untersuchung<br />
“Wachsen gegen den Trend”.<br />
Genau darum geht es bei dem Leitungskongress<br />
im Januar 2010. Nicht<br />
um Größe. Nicht um Glanz, Modernität<br />
oder bestimmte Formen. “One life at a<br />
time” ist die Devise von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong><br />
– es geht um den e<strong>in</strong>en Menschen, den<br />
man gew<strong>in</strong>nen möchte. One Life at a<br />
time. Es geht um das e<strong>in</strong>e Leben – auch<br />
um me<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es Leben, das ich e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />
kann, um Geme<strong>in</strong>de zu bauen. E<strong>in</strong>e<br />
Firma leiten, e<strong>in</strong>en Haushalt, e<strong>in</strong>e Familie.<br />
S<strong>in</strong>nvoll mitarbeiten. Me<strong>in</strong>e Gaben<br />
e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Zu Gottes Ehre. Und mit<br />
möglichst vielen klugen, motivierenden<br />
und praxiserprobten E<strong>in</strong>sichten aus dem<br />
großen Baukasten <strong>Willow</strong>. In diesem<br />
S<strong>in</strong>ne: Herzlich willkommen <strong>in</strong> Karlsruhe!<br />
Sehen wir uns an der Tankstelle?<br />
Pastor Ulrich Eggers ist Vorsitzender von<br />
<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland<br />
titeL-THEMA<br />
11
COMPASSION<br />
GLAUBT:<br />
www.compassion-de.org<br />
VERÄNDERE<br />
DAS LEBEN EINES KINDES<br />
IM NAMEN JESU<br />
UND DU BEGINNST,<br />
DIE WELT ZU VERÄNDERN.<br />
Compassion setzt sich seit über 50 Jahren weltweit für arme K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>. Wer mit<br />
Compassion e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derpatenschaft übernimmt, hat e<strong>in</strong>e 1-zu-1-Beziehung zu<br />
diesem K<strong>in</strong>d. Wir fühlen uns verp� ichtet, den ärmsten der armen K<strong>in</strong>dern physisch,<br />
psychisch und geistlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ganzheitlichen S<strong>in</strong>ne zu helfen. Wir glauben,<br />
dass es darüber h<strong>in</strong>aus das Beste ist, die K<strong>in</strong>der mit Jesus Christus bekannt<br />
zu machen, denn das verändert ihr Leben nachhaltig.<br />
Unsere Wertmaßstäbe s<strong>in</strong>d:<br />
JESUS IM ZENTRUM<br />
KINDER IM BLICKPUNKT<br />
GEMEINDEN ALS BASIS<br />
Compassion arbeitet <strong>in</strong> den Entwicklungsländern ausschließlich mit Kirchen und<br />
Geme<strong>in</strong>den vor Ort zusammen. Mehr Informationen bei:<br />
COMPASSION DEUTSCHLAND<br />
Liebigstraße 9a | 35037 Marburg<br />
TEL: +49 (0) 64 21 3 09 78-0 | EMAIL: <strong>in</strong>fo@compassion-de.org
Leitungskongress 2010:<br />
E<strong>in</strong> neuer Ansatz<br />
Wie die Kongress<strong>in</strong>halte zu mehr Nachhaltigkeit führen<br />
: von JörG ahlbreCht<br />
E<strong>in</strong>er Umfrage zufolge haben 62% der Käufer e<strong>in</strong>es<br />
Buches dieses nie zu Ende gelesen. Sie hatten Interesse<br />
am Thema, haben Geld ausgegeben, s<strong>in</strong>d aber nicht<br />
über Seite 10 h<strong>in</strong>ausgekommen. Dabei handelt es sich beim<br />
Auftraggeber der Studie nicht um Herausgeber von Lexika,<br />
sondern um e<strong>in</strong>en der größten amerikanische Verlage: Zondervan.<br />
Dort wird e<strong>in</strong> Großteil der christlichen US-Autoren<br />
verlegt: Max Lucado oder Billy Graham. Wo auch immer die<br />
Gründe liegen – Fakt ist: Für nahezu zwei Drittel der Buchkäufer<br />
bleiben die wertvollen Impulse der Autoren zwischen<br />
den Buchdeckeln verborgen.<br />
E<strong>in</strong> ähnliches Phänomen ist bei Veranstaltungen zu beobachten,<br />
seien es Gottesdienste, Sem<strong>in</strong>are oder Kongresse:<br />
Das Gefälle – von der Absicht das Gehörte umzusetzen <strong>bis</strong><br />
zum tatsächlichen Tun – ist groß. Warum werden Bücher<br />
nicht gelesen und Gehörtes nicht umgesetzt? Ist unser Lebenstempo<br />
zu hoch? Verdrängt der Alltag die guten Vorsätze?<br />
Die Gründe s<strong>in</strong>d vielschichtig. Dennoch darf man sich<br />
mit diesen Zahlen nicht abfi nden.<br />
Die Geme<strong>in</strong>de Jesu braucht heute mehr denn je Führungspersonen,<br />
die aufstehen und Verantwortung übernehmen.<br />
Ob <strong>in</strong> Familie, Nachbarschaft, Kle<strong>in</strong>gruppe oder Geme<strong>in</strong>de<br />
– überall werden Menschen gebraucht, die mit christlichen<br />
Werten Verantwortung übernehmen. Die selbst kont<strong>in</strong>uierlich<br />
wachsen und andere zum Wachsen anspornen. Das ist nötig,<br />
um des Reiches Gottes willen und der Menschen willen.<br />
Seit e<strong>in</strong>iger Zeit hat die <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Association darüber<br />
nachgedacht, wie die Kongresse noch nachhaltiger gestaltet<br />
werden können, damit das Gehörte und Erlebte noch direkter<br />
<strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>den und Gruppen h<strong>in</strong>übergerettet werden kann.<br />
Vieles wurde rund um den Globus ausprobiert, getestet und<br />
umstrukturiert. Die Ergebnisse werden wir mit dem nächsten<br />
Leitungskongress <strong>in</strong> Karlsruhe 2010 <strong>in</strong> die Tat umsetzen.<br />
Der Kongress wird zum ersten Mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Vor- und Nachbereitungsprozess<br />
e<strong>in</strong>gebettet se<strong>in</strong>. Auch das Kongressprogramm<br />
selbst wird verändert. Zu der neuen Struktur gehören<br />
drei Phasen.<br />
Phase e<strong>in</strong>s: Vorbereitung<br />
Sie beg<strong>in</strong>nt im September. Ziel ist, dass die angemeldeten<br />
Teams und E<strong>in</strong>zelpersonen nicht völlig unvorbereitet zum<br />
Kongress im Januar 2010 ersche<strong>in</strong>en, sondern sich schon<br />
<strong>in</strong>nerlich „angewärmt“ haben. Per E-<strong>Mai</strong>l erhalten alle Angemeldeten<br />
(die ihre E-<strong>Mai</strong>l-Adresse angegeben haben) Impulse,<br />
Informationen und Planungshilfen für die Zeit vor<br />
dem Kongress. Hilfreiche Literatur-H<strong>in</strong>weise s<strong>in</strong>d dar<strong>in</strong><br />
ebenso enthalten wie Fragen zur persönlichen Refl ektion und<br />
dem Gespräch im Team; z.B.: Worüber sollte man sich als<br />
Mitarbeiter vorher Gedanken machen? Oder: Was ist für e<strong>in</strong><br />
Leitungsteam hilfreich vor dem Kongressbesuch zu klären?<br />
Phase zwei: Kongress<br />
Zum ersten Mal werden nach verschiedenen Referaten<br />
Zeiten e<strong>in</strong>geplant, damit jeder für sich persönlich die wichtigsten<br />
Erkenntnisse sichern und <strong>in</strong> konkrete Aktionsschritte<br />
übertragen kann. H<strong>in</strong>zu kommen Anregungen für e<strong>in</strong> Teamgespräch:<br />
Was haben wir gelernt? Worüber müssen wir reden?<br />
Was wollen wir umsetzen?<br />
<strong>Willow</strong>-Kongresse <strong>in</strong> verschiedenen Ländern haben mit<br />
diesen Auswertungszeiten hervorragende Ergebnisse erzielt.<br />
Die Umsetzungswahrsche<strong>in</strong>lichkeit steigt um e<strong>in</strong> Vielfaches,<br />
wenn solche Refl ektionszeiten direkt <strong>in</strong> das Kongress-Programm<br />
e<strong>in</strong>gebaut werden.<br />
Phase drei: Nachbereitung<br />
Über e<strong>in</strong>en Zeitraum von vier Wochen bieten wir allen<br />
Kongress-Teilnehmern Ermutigungs-<strong>Mai</strong>ls an. Von verschiedenen<br />
Kongressreferenten werden Sie Anregungen und Hilfestellungen<br />
erhalten, wie Sie – nachdem der Alltag wieder<br />
e<strong>in</strong>gekehrt ist – das Erlebte wach halten und <strong>in</strong> Ihr persönliches<br />
Leben und Ihre geme<strong>in</strong>dlichen Aufgaben umsetzen<br />
können.<br />
Der Leitungskongress <strong>in</strong> Karlsruhe wird anders und noch<br />
e<strong>in</strong>mal deutlich an Nachhaltigkeit gew<strong>in</strong>nen. Darauf lassen<br />
die <strong>in</strong>ternationalen Erfahrungen mit dem neuen Ansatz<br />
schließen. S<strong>in</strong>d Sie dabei?<br />
Lounge<br />
Erstmals wird beim Kongress e<strong>in</strong>e Lounge ange<br />
boten, zu der alle alle <strong>Willow</strong>Partner Zugang haben.<br />
In gemütlicher gemütlicher Atmosphäre können sie sich sich <strong>in</strong> den<br />
Pausen dorth<strong>in</strong> zurückziehen zurückziehen und bei bei e<strong>in</strong>er Tasse<br />
Kaffee das Gehörte mit ihren Teams refl ektieren.<br />
Die kostenlosen LoungeTickets werden allen<br />
<strong>Willow</strong>Partnern im <strong>Mai</strong> zugeschickt.<br />
titeL-THEMA<br />
13
titeL-THEMA<br />
Geistliche Leitung als<br />
Wachstumsfaktor<br />
Prof. Michael Herbst ist Prorektor der Greifswalder<br />
Universität, Direktor des Instituts zur<br />
Erforschung von Evangelisation und Geme<strong>in</strong>deentwicklung<br />
und Lehrstuhl<strong>in</strong>haber für Praktische<br />
Theologie an der Theologischen Fakultät.<br />
Den Bezug zum Geme<strong>in</strong>dealltag hat er trotzdem<br />
nicht verloren. Mit dem Projekt „GreifBar“<br />
erlebt er hautnah, wie e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de wächst.<br />
Wie wichtig ist das Thema<br />
„Leitung“ für das Wachstum e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de?<br />
Geistliche Leitung ist e<strong>in</strong> wesentliches<br />
Thema – das leider im theologischen<br />
und landeskirchlichen Kontext<br />
kaum beachtet wird. E<strong>in</strong>e gute, dienende<br />
Leitung, die Geme<strong>in</strong>de nicht knechtet<br />
und auf eigene Vorstellungen verpfl ichtet,<br />
sondern ihr hilft, Gottes Verheißungen<br />
und Mandate zu erkennen und<br />
das geme<strong>in</strong>same Leben und Dienen<br />
daran auszurichten, ist e<strong>in</strong> wesentlicher<br />
Wachstumsfaktor für Geme<strong>in</strong>den. Leitende<br />
müssen lernen, sich selbst von<br />
Gottes Geist leiten zu lassen – und dann<br />
andere dar<strong>in</strong> anleiten. Und dann müssen<br />
sie auch die Geme<strong>in</strong>desituation lesen<br />
und entziffern, strategisch planen und<br />
Projekte geschickt managen können.<br />
Durch das Projekt „Greif<br />
Bar“ haben Sie hautnah miterlebt, wie<br />
Wachstum und Aufbruch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />
geschehen kann.<br />
„GreifBar“ begann als Gottesdienstprojekt<br />
von Christen unterschiedlicher<br />
Geme<strong>in</strong>den. In den letzten sieben Jahren<br />
s<strong>in</strong>d wir Schritt für Schritt weitergeführt<br />
worden – für mich e<strong>in</strong> eigenes<br />
Lehrstück von Führung durch den Heiligen<br />
Geist – so dass wir heute eigenständig<br />
mit relativ „vollständigem“ Geme<strong>in</strong>deleben<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Für uns ist wesentlich: Wir leben<br />
von Gottes Verheißungen. Wir wollen<br />
nicht zu kle<strong>in</strong> denken und mit dem<br />
14<br />
Erfahrungen aus dem Geme<strong>in</strong>dealltag des Projekts „GreifBar“<br />
zufrieden se<strong>in</strong> was wir haben, solange<br />
Tausende hier leben, die nie etwas <strong>vom</strong><br />
Evangelium gehört haben. Wir können<br />
nur wachsen, wenn die missionarische<br />
Leidenschaft jedes E<strong>in</strong>zelnen wie der<br />
Geme<strong>in</strong>de immer neu Nahrung bekommt.<br />
Wir brauchen Mut zu heiliger<br />
E<strong>in</strong>seitigkeit: um Geme<strong>in</strong>de für Menschen<br />
zu se<strong>in</strong>, die noch nicht glauben.<br />
Wir brauchen Mut zur Selbstkorrektur,<br />
wenn Wege sich als Sackgassen<br />
erweisen. Wir brauchen e<strong>in</strong>e gesunde<br />
Mischung von Ungeduld und Geduld:<br />
Wir müssen schnell genug se<strong>in</strong>; andererseits<br />
den Menschen die nötige Zeit<br />
geben, sich zu verändern, zu wachsen.<br />
Schließlich: Entscheidend angesichts<br />
<strong>in</strong>nerer und äußerer Anfechtungen ist,<br />
dass die, die leiten, e<strong>in</strong>s s<strong>in</strong>d und im<br />
Wesentlichen e<strong>in</strong>ig bleiben.<br />
Wie motivieren Sie Mitarbeitende,<br />
Verantwortung und Leitungsaufgaben<br />
zu übernehmen?<br />
Ich merke immer stärker, wie schwer<br />
es Menschen fällt, sich für neue Verantwortlichkeiten<br />
verb<strong>in</strong>dlich bereit zu<br />
erklären. Unser Lebenskontext fordert<br />
uns immer mehr ab. Menschen können<br />
oft gar nicht anders, als ihre Aufmerksamkeit<br />
aufzuteilen. Andere s<strong>in</strong>d von<br />
e<strong>in</strong>er Grundhaltung geprägt, die sich<br />
nicht gern b<strong>in</strong>det. Wieder andere trauen<br />
sich zu wenig zu oder wissen nicht,<br />
dass ihr E<strong>in</strong>satz für die Geme<strong>in</strong>de wertvoll<br />
wäre. Oder andere s<strong>in</strong>d gerade <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er schwierigen Lebensphase; während<br />
andere nur darauf warten, dass sie<br />
jemand persönlich bittet.<br />
Darum: <strong>1.</strong> Die Leitenden müssen die<br />
Geme<strong>in</strong>de kennen und zwischen verschiedenen<br />
Lebenslagen unterscheiden<br />
können. 2. Es muss von der Vision<br />
der Geme<strong>in</strong>de aus gepredigt werden,<br />
welches Privileg es bedeutet, an Gottes<br />
Sache mitwirken zu können, und wie<br />
das <strong>in</strong> dieser Geme<strong>in</strong>de geht. <strong>3.</strong> Wir<br />
brauchen Gabensem<strong>in</strong>are - und Leiter<br />
eigens für den Bereich „Gew<strong>in</strong>nen,<br />
Betreuen, Schulen, Ermutigen, Verabschieden“<br />
von Mitarbeitern. 4. Wir<br />
brauchen seelsorgliche Führung, die<br />
erkennt, wem gerade etwas mehr Zumutung<br />
und wem mehr Zurückhaltung<br />
und Entlastung gut täte.<br />
Welche Chancen bietet der<br />
Leitungskongress für Geme<strong>in</strong>den?<br />
Gerade für Kirchengeme<strong>in</strong>den ist<br />
wichtig, sich von Zeit zu Zeit neu zu justieren.<br />
Die zentralen missionarischen<br />
Themen s<strong>in</strong>d nie e<strong>in</strong> für alle Male zu<br />
Ende gelernt. Wir brauchen immer<br />
wieder mal die Er<strong>in</strong>nerung. Wir brauchen<br />
die ansteckende Erfahrung von<br />
anderen, die erlebt haben, dass es nicht<br />
vergeblich ist. Die <strong>Willow</strong>-Kongresse<br />
s<strong>in</strong>d hier e<strong>in</strong>e orientierende, <strong>in</strong>spirierende<br />
Stimme.<br />
Wir sollten uns durch den Kongress<br />
beschenken lassen – und dann zu<br />
Hause unsere Arbeit tun; auch da wo<br />
es schwierig ist, <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Verhältnissen,<br />
mit Widerständen, Niederlagen<br />
und Mittelmäßigkeiten. Genau da wird<br />
Gott Geme<strong>in</strong>de bauen! Hier so, dort anders<br />
– aber immer so, dass Menschen<br />
Befreiung erfahren und sich ihr Leben<br />
allmählich erneuert.<br />
Michael Herbst ist Prorektor<br />
der Greifswalder Universität.<br />
Se<strong>in</strong>e Vorträge zählten bei vergangenen<br />
<strong>Willow</strong>-Kongressen<br />
zu den Highlights.<br />
Referent beim Leitungskongress 2010
Bill Hybels über REVEAL<br />
Im August 2007 hat die <strong>Willow</strong><br />
<strong>Creek</strong> Association die aufrüttelnden<br />
Ergebnisse der REVEAL-Studie<br />
veröffentlicht. Sie stellte fest, dass<br />
selbst e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Geme<strong>in</strong>demitarbeit<br />
nicht unbed<strong>in</strong>gt zu geistlicher<br />
Reife führt. Die Studie sorgte<br />
weltweit für Gesprächsstoff.<br />
Beim Leitungskongress im Januar<br />
2010 werden e<strong>in</strong>ige der Ergebnisse<br />
aufgegriffen. Bill Hybels spricht<br />
hier darüber, wie Menschen <strong>in</strong><br />
ihrer geistlichen Entwicklung vorankommen.<br />
Die REVEAL<br />
Studie hat gezeigt, dass <strong>in</strong><br />
vielen beteiligten Geme<strong>in</strong>den<br />
die Menschen „im Glauben<br />
wachsen“ oder e<strong>in</strong>e „enge<br />
Beziehung zu Christus“<br />
haben. Nur wenige befanden<br />
sich <strong>in</strong> der Phase „Christus<br />
als Lebensmittelpunkt“. Wie<br />
können sich Menschen auf<br />
e<strong>in</strong> christuszentriertes Leben<br />
h<strong>in</strong>bewegen?<br />
Sie müssen solch e<strong>in</strong> Leben<br />
sehen und fühlen können.<br />
Sie brauchen e<strong>in</strong>e klare Vorstellung,<br />
wie es aussehen<br />
würde, wenn sie e<strong>in</strong> Leben<br />
leben, das ganz auf Christus<br />
ausgerichtet ist. Pastoren<br />
müssen zudem lehren, dass<br />
es heute möglich ist, Christus<br />
zu folgen. Menschen müssen<br />
Menschen sehen, die Chri-<br />
Die geistlichen Phasen<br />
Glauben entdecken<br />
Ich glaube an Gott,<br />
b<strong>in</strong> mir aber über<br />
die Bedeutung von<br />
Christus noch nicht<br />
im Klaren. Der<br />
Glaube ist ke<strong>in</strong> wesentlicherBestandteil<br />
me<strong>in</strong>es Lebens.<br />
Im Glauben wachsen<br />
Ich glaube an Jesus<br />
Christus und verschaffe<br />
mir gerade<br />
Klarheit, wie ich<br />
ihn persönlich besser<br />
kennenlernen kann.<br />
stus <strong>in</strong> ihre täglichen Entscheidungen<br />
e<strong>in</strong>beziehen.<br />
Ist das geistliche<br />
Reifestadium e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de<br />
Spiegelbild ihrer Leitung?<br />
Als Pastoren und Leitungsteams<br />
lassen wir uns schnell<br />
gefangen nehmen von Zeichen<br />
äußeren Erfolgs: Gut besuchte<br />
Gottesdienste, ausgeglichene<br />
F<strong>in</strong>anzen suggerieren, dass es<br />
ke<strong>in</strong>en großen Handlungsbedarf<br />
gibt. Geme<strong>in</strong>deleitungen<br />
setzen äußere Zeichen des Erfolgs<br />
oft mit dem Ausmaß der<br />
Herzensveränderung gleich.<br />
Das ist e<strong>in</strong> Trugschluss! Statt<br />
nach dem Ausmaß der Aktivität<br />
zu fragen, muss e<strong>in</strong>e<br />
Leitung nach dem Ausmaß<br />
der Intimität ihrer Geme<strong>in</strong>deglieder<br />
fragen: „Liebst du Gott<br />
und de<strong>in</strong>en Nächsten mehr als<br />
zuvor?“ statt: „Wo arbeitest du<br />
<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de mit?“ Oder:<br />
„Ist Jesus die größte Autorität<br />
<strong>in</strong> de<strong>in</strong>em Leben und beziehst<br />
du ihn <strong>in</strong> de<strong>in</strong>e täglichen Entscheidungen<br />
e<strong>in</strong>?“<br />
Führen die Menschen,<br />
die Christus nicht als<br />
Lebensmittelpunkt haben, e<strong>in</strong><br />
„KonsumentenChristentum“?<br />
Mit dieser Schlussfolgerung<br />
wäre ich vorsichtig. Menschen,<br />
die erste Wachstumsschritte<br />
im Glauben machen,<br />
Enge Beziehung zu<br />
Christus<br />
Ich fühle mich Christus<br />
sehr nahe und<br />
vertraue mich täglich<br />
se<strong>in</strong>er Führung an.<br />
Christus als Lebensmittelpunkt<br />
Gott ist alles was ich<br />
im Leben brauche. Er<br />
alle<strong>in</strong> ist genug. Alles,<br />
was ich tue, spiegelt<br />
Christus wider.<br />
wollen Christus nicht für ihre<br />
eigenen Zwecke benutzen.<br />
Oft können sie sich nur nicht<br />
vorstellen, dass e<strong>in</strong> weiteres<br />
Reifestadium möglich ist, <strong>in</strong><br />
dem sie ihre Pläne e<strong>in</strong>tauschen<br />
gegen die Pläne von<br />
Jesus Christus. Deshalb zeige<br />
ich ihnen, dass sie konkrete<br />
Schritte gehen können, um<br />
Christus mehr zu vertrauen.<br />
Was macht es<br />
Menschen so schwer, dass<br />
Christus der Lebensmittelpunkt<br />
<strong>in</strong> ihrem Alltag ist?<br />
E<strong>in</strong>en wesentlichen Grund<br />
sehe ich dar<strong>in</strong>, dass Menschen<br />
tief im Innern zweifeln<br />
an der Güte Gottes: „Ich<br />
weiß nicht, ob Gott so gut<br />
ist, dass er e<strong>in</strong>en Plan für<br />
me<strong>in</strong>e Zukunft hat, der besser<br />
ist, als der Plan, den ich<br />
selbst für me<strong>in</strong> Leben habe.“<br />
Sie s<strong>in</strong>d nicht bereit, „Haus<br />
und Hof“ auf Gottes Güte zu<br />
setzen.<br />
Menschen, die<br />
Christus als Lebensmittelpunkt<br />
haben, berichten, dass Schmerz,<br />
und Schwierigkeiten oft Auslöser<br />
für e<strong>in</strong>e größere Intimität mit<br />
Christus war.<br />
Das spielt sicher e<strong>in</strong>e große<br />
Rolle. Leidvolle Erfahrungen<br />
bewirken oft mehr als Predigten.<br />
Die Untersuchung<br />
brachte e<strong>in</strong> Modell<br />
hervor, das viel<br />
präzisere Aussagen<br />
(und Voraussagen)<br />
über den geistlichen<br />
Entwicklungsprozess<br />
e<strong>in</strong>es Menschen<br />
macht: die geistlichen<br />
Phasen.<br />
Was können Predigten<br />
denn bewirken?<br />
Sie sollen vor allem die Vision<br />
malen, wie e<strong>in</strong> christuszentriertes<br />
Leben aussieht.<br />
Deshalb predige ich immer<br />
möglichst anschaulich. Pastoren-Aufgabe<br />
ist es, die<br />
Bibel so zu predigen, dass<br />
e<strong>in</strong> klares Bild entsteht, wie<br />
geistliche Reife und der Weg<br />
dorth<strong>in</strong> aussieht; ihn selbst<br />
vor der Geme<strong>in</strong>de zu beschreiten<br />
und alle Angebote<br />
der Geme<strong>in</strong>de so zu strukturieren,<br />
dass sie den Menschen<br />
e<strong>in</strong>e echte Hilfe s<strong>in</strong>d.<br />
titeL-THEMA<br />
Bill Hybels ist Pastor der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> South Barr<strong>in</strong>gton/Chicago,<br />
e<strong>in</strong>e der e<strong>in</strong>fl ussreichsten Geme<strong>in</strong>den<br />
Amerikas.<br />
Referent beim Leitungskongress 2010<br />
Greg L. Hawk<strong>in</strong>s/Cally Park<strong>in</strong>son:<br />
prüfen<br />
Aufrüttelnde Erkenntnisse der rEVEAL-<br />
Studie über geistliches Wachstum.<br />
<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> stellte sich e<strong>in</strong>em dreijährigen Forschungsprogramm.<br />
Herausgekommen s<strong>in</strong>d verblüffende<br />
Erkenntnisse, wie Menschen geistlich wachsen und<br />
wie Geme<strong>in</strong>den Menschen helfen (oder daran h<strong>in</strong>dern),<br />
Christus ähnlicher zu werden. Die Ergebnisse dieser<br />
Arbeit haben <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> grundlegend verändert und<br />
e<strong>in</strong>e weltweite Diskussion angeregt. Das Buch skizziert<br />
neben den Forschungsergebnissen provozierende Entdeckungen<br />
und praktische Schritte zur Veränderung,<br />
die jede Geme<strong>in</strong>de schon heute gehen kann.<br />
€ 14,95 / CHF 27,30<br />
Paperback, 180 Seiten<br />
Erhältlich: www.<strong>Willow</strong>-Shop.de<br />
15
titeL-tHemA<br />
Geistliches Wachstum<br />
für jedermann<br />
John Ortberg hat vielen Menschen das Thema geistliches Wachstum neu zugänglich<br />
gemacht: den Kontemplativen wie den Aktivisten. Beim Leitungskongress <strong>in</strong> Karlsruhe<br />
wird er darüber sprechen, wie ganze Geme<strong>in</strong>den mehr <strong>in</strong> die Tiefe wachsen können.<br />
Vorab gewährt er e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick:<br />
Worum geht es beim geistlichen<br />
Reifen überhaupt?<br />
Galater 4,19 br<strong>in</strong>gt es auf den Punkt:<br />
Christus soll im Leben e<strong>in</strong>es Menschen immer<br />
mehr Gestalt annehmen. Oder: Statt<br />
sich den Maßstäben der Welt anzupassen,<br />
sollen wir uns von Gott umwandeln lassen<br />
(Römer 12,2). Es geht darum, die Eigenschaften<br />
von Christus <strong>in</strong> uns zu tragen:<br />
se<strong>in</strong>e Liebe, Freude, Geduld, se<strong>in</strong>e Art zu<br />
leben soll unser Leben kennzeichnen.<br />
Und wie gel<strong>in</strong>gt das?<br />
Viele denken: wenn wir mehr biblisches<br />
Wissen vermitteln, führt das<br />
zwangsläufi g zu geistlicher Reife. Aber<br />
Information und großes Bibelwissen<br />
verändern niemanden. Fragt man: „Ist<br />
de<strong>in</strong> geistliches Leben auf Kurs?“, überlegen<br />
die meisten: Wie läuft me<strong>in</strong>e Stille<br />
Zeit? Bei regelmäßigem Bibellesen<br />
und Beten haben sie das Gefühl, alles<br />
ist im Lot. Würde man Jesus fragen,<br />
woran man merkt, ob das geistliche Leben<br />
auf Kurs ist, würde er sagen: Liebe<br />
Gott von ganzem Herzen, von ganzer<br />
Seele und mit all de<strong>in</strong>er Kraft, und liebe<br />
de<strong>in</strong>en Nächsten wie dich selbst! Der<br />
Lackmustest ist also nicht was ich alles<br />
weiß, sondern wie es um den Entwick-<br />
16<br />
lungsstand me<strong>in</strong>er Liebe und der geistlichen<br />
Frucht bestellt ist.<br />
Geistliches Wachstum ist<br />
de<strong>in</strong> großes Thema. Was hat de<strong>in</strong> Denken<br />
geprägt?<br />
Auf Empfehlung von Bill Hybels habe<br />
ich mir das Buch „Das Geheimnis geistlichen<br />
Wachstums“ von Dallas Willard<br />
gekauft. Als ich es las, konnte ich es nicht<br />
beiseite legen. Es hat mich sehr berührt<br />
und ich habe es mit Tränen <strong>in</strong> den Augen<br />
gelesen. Im Kern schreibt Willard: Grundlegende<br />
geistliche Veränderung ist wirklich<br />
möglich – wenn wir zu e<strong>in</strong>em bereit<br />
s<strong>in</strong>d: Wir müssen unsere Aktivitäten um<br />
die D<strong>in</strong>ge anordnen, um die auch Jesus<br />
se<strong>in</strong>e Aktivitäten anordnete, um so Kraft<br />
und Leben <strong>vom</strong> Vater zu empfangen.<br />
Ich hatte vorher schon Richard Fosters<br />
Buch „Nachfolge feiern“ gelesen<br />
– und mochte es nicht! Ich wusste sowieso<br />
schon, dass ich mehr Bibel lesen<br />
und beten sollte. Und dann schrieb Foster,<br />
dass ich noch zehn weitere D<strong>in</strong>ge<br />
tun sollte, bevor sich e<strong>in</strong> gutes Gefühl<br />
über me<strong>in</strong> geistliches Leben e<strong>in</strong>stellen<br />
könnte. Das war das Letzte, was ich mir<br />
aufbürden wollte! Aber durch Willards<br />
Buch begann ich die E<strong>in</strong>ladung Jesu zu<br />
dem wunderbaren Leben zu verstehen:<br />
Die geistlichen Diszipl<strong>in</strong>en, von denen<br />
Foster schrieb, s<strong>in</strong>d nur der Weg zu diesem<br />
Leben. Wir sollen damit nicht unsere<br />
H<strong>in</strong>gabe messen!<br />
Wie kann geistliches Wachstum<br />
<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den mehr Fuß fassen?<br />
Zunächst muss man es <strong>in</strong>s rechte<br />
Licht rücken. In manchen Geme<strong>in</strong>den<br />
wird geistliches Wachstum als Steckenpferd<br />
e<strong>in</strong>iger weniger, nach <strong>in</strong>nen gekehrter<br />
Christen dargestellt, die e<strong>in</strong>en<br />
akademischen H<strong>in</strong>tergrund haben und<br />
gern über tiefschürfende Wahrheiten<br />
diskutieren. Wenn das mit geistlichem<br />
Reifen gleichgesetzt wird, verliert e<strong>in</strong>e<br />
Geme<strong>in</strong>de auf ganzer L<strong>in</strong>ie. Jesus hat<br />
geistliches Reifen für jeden <strong>in</strong> Aussicht<br />
gestellt: für Fischer, Zolle<strong>in</strong>nehmer,<br />
Prostituierte ... Er hat klar gemacht,<br />
dass <strong>in</strong> jedem Leben auf der Stelle das<br />
Reich Gottes Gestalt annehmen kann.<br />
pliziert?<br />
Machen wir es uns zu kom<br />
Geme<strong>in</strong>den müssen so praktisch wie<br />
möglich kommunizieren, wie das Leben<br />
<strong>in</strong> Gottes Reich hier auf der Erde<br />
aussieht. Jesus hat viel Zeit damit verbracht,<br />
die verzerrten Vorstellungen der
Menschen über das geistliche Leben gerade zu rücken. Auch<br />
wir müssen defi nieren, wie jemand se<strong>in</strong> Leben heute nach<br />
dem Vorbild von Christus konkret gestalten kann.<br />
Wie kann e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>deleitung Menschen dafür<br />
gew<strong>in</strong>nen?<br />
Das A und O: Sie müssen es selber leben! Wenn ich dieses<br />
Leben als Leitungsperson nicht selbst lebe, nützen alle Predigten<br />
und Programme nichts. Als zweites muss über die<br />
Güte Gottes und das Leben, das er anbietet, so gelehrt werden,<br />
dass es unwiderstehlich ist für jeden. Drittens muss<br />
Gottes Standard klar verdeutlicht werden. Es gibt Geme<strong>in</strong>den,<br />
die signalisieren: Wir s<strong>in</strong>d so froh, dass du regelmäßig<br />
den Gottesdienst besuchst und sogar fünf Dollar oder Euro<br />
<strong>in</strong> die Kollekte wirfst ...! Aber diese Perspektive ist schief. Die<br />
Bibel fordert uns auf, unser ganzes Leben so zu leben, wie<br />
Jesus leben würde: wie wir arbeiten, e<strong>in</strong>kaufen, fernsehen,<br />
Auto fahren, Menschen begegnen. Jeder Moment des Tages<br />
ist e<strong>in</strong>e Gelegenheit, mit Jesus <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaft zu se<strong>in</strong> und<br />
zu lernen, ihm ähnlicher zu werden. Jeder Moment zählt –<br />
nicht nur die Stille Zeit!<br />
Hat das E<strong>in</strong>fl uss darauf, wie du predigst?<br />
Absolut. Ich habe immer zwei D<strong>in</strong>ge im H<strong>in</strong>terkopf: Der<br />
Wunsch wachsen zu wollen, schw<strong>in</strong>det oft <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den.<br />
Viele s<strong>in</strong>d froh, dass die Menschen überhaupt den Gottesdienst<br />
besuchen und beschränken sich deshalb auf e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>imale<br />
geistliche Herausforderung. Damit tun sie niemandem<br />
e<strong>in</strong>en Gefallen. Die Menschen müssen hören, dass das Leben,<br />
das Jesus verspricht, alles wert ist: ihr Opfer, ihren E<strong>in</strong>satz,<br />
ihre Energie, ihren Dienst ...<br />
Und neben der regelmäßigen Herausforderung ist die Er<strong>in</strong>nerung<br />
wichtig, dass es bei geistlichen Übungen immer<br />
um Freiheit geht, nicht um Knechtschaft oder Leistung! Bewusst<br />
Stille zu üben, soll mich befreien von der Zustimmung<br />
anderer, soll mir helfen, andere nicht durch Worte zu bee<strong>in</strong>drucken<br />
oder zu manipulieren, nicht e<strong>in</strong>e fromme Übung<br />
abzuhaken.<br />
Wie realistisch ist es, dass junge Familien sich die<br />
Zeit für geistliches Wachstum freischaufeln können?<br />
Jede Lebensphase be<strong>in</strong>haltet eigene Herausforderungen –<br />
aber auch Chancen! Viele me<strong>in</strong>en, dass ihre Phase so herausfordernd<br />
ist, dass sie dem geistlichen Wachstum ke<strong>in</strong>e hohe<br />
Priorität e<strong>in</strong>räumen können. Das ist e<strong>in</strong> Trugschluss. Hier<br />
s<strong>in</strong>d die Verantwortlichen e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de gefordert, diesen<br />
Menschen klarzumachen: So kannst du de<strong>in</strong>e herausfordernde<br />
Lebensphase jetzt nutzen, um trotzdem – oder gerade<br />
dadurch – <strong>in</strong> de<strong>in</strong>em Glauben weiter zu wachsen.<br />
John Ortberg war zehn Jahre lang<br />
Lehrpastor der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Geme<strong>in</strong>de<br />
<strong>in</strong> South Barr<strong>in</strong>gton. Heute leitet er als<br />
Pastor die Menlo Park Presbyterian-<br />
Church <strong>in</strong> Kalifornien.<br />
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17
titeL-tHemA<br />
„Ideenschmiede<br />
und Mutmachspritze<br />
für<br />
Leitungsteams“<br />
Mit großer Erwartung blicken Mitarbeiter <strong>in</strong><br />
Landes- und Freikirchen <strong>in</strong> Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz auf den <strong>Willow</strong>-Leitungskongress<br />
2010 <strong>in</strong> Karlsruhe. Rund 7.000 hauptund<br />
ehrenamtliche Mitarbeiter aus verschiedenen<br />
Geme<strong>in</strong>den sowie Führungspersonen aus<br />
der Wirtschaft werden <strong>in</strong> der dm-Arena erwartet.<br />
Was sagen Leitungspersönlichkeiten, die bei<br />
früheren Kongressen dabei waren?<br />
Nicht jeder, der <strong>in</strong> dieser Welt Führungskraft<br />
zeigt, ist zugleich auch kompetent,<br />
geistlich zu leiten. Die Geme<strong>in</strong>de Jesu<br />
Christi ist <strong>in</strong> ihrem Wesen analogielos.<br />
Frauen und Männer, die Gott <strong>in</strong> die Leitung<br />
e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de beruft, bedürfen<br />
e<strong>in</strong>er geistlichen Begabung, aber auch<br />
e<strong>in</strong>er guten Ausbildung und Begleitung,<br />
um diesen wichtigen Dienst tun zu können.<br />
Der <strong>Willow</strong>-Leiterkongress bietet<br />
hierzu e<strong>in</strong>e hervorragende<br />
Möglichkeit.<br />
Pastor Dr. He<strong>in</strong>rich<br />
Christian rust<br />
Braunschweiger<br />
Friedenskirche<br />
In den vergangenen Jahren haben wir<br />
ke<strong>in</strong>en Leitungskongress verpasst. Uns<br />
begeistert die e<strong>in</strong>zigartige Mischung<br />
von tiefer Jesusliebe, Authentizität und<br />
Leitungskompetenz der Referenten.<br />
Viele von ihnen s<strong>in</strong>d uns Vorbilder geworden,<br />
die uns anspornen, weiter mit<br />
Begeisterung Geme<strong>in</strong>de zu bauen. Der<br />
18<br />
Stimmen zum <strong>Willow</strong><strong>Creek</strong><br />
Leitungskongress im Januar<br />
2010<br />
<strong>Willow</strong>-Leitungskongress ist die Ideenschmiede<br />
und Mutmachspritze für Pastoren<br />
und Leitungsteams von Geme<strong>in</strong>den.<br />
Geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>ige Tage zu verbr<strong>in</strong>gen<br />
und <strong>in</strong> den Pausen und an den<br />
Abenden über Ideen und Konzepte zu<br />
diskutieren, stärkt die<br />
Beziehungen enorm.<br />
Birgit und Wolfgang<br />
Schill<strong>in</strong>g, Supervisor<strong>in</strong><br />
und Mediz<strong>in</strong>er, Hürth<br />
Ich hoffe, dass viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer des Kongresses sich<br />
neu für die Sache Jesu begeistern lassen.<br />
Wichtig ist der Grundsatz: kapieren,<br />
nicht kopieren! Es lohnt sich, gründlich<br />
zu refl ektieren, wie Impulse von <strong>Willow</strong><br />
<strong>Creek</strong> für e<strong>in</strong>e Volkskirche fruchtbar<br />
gemacht werden können. Wir haben <strong>in</strong><br />
der Evangelischen Landeskirche <strong>in</strong> Baden<br />
gute Erfahrungen<br />
damit gemacht.<br />
Dr. Ulrich Fischer,<br />
Bischof der Evangelischen<br />
Landeskirche<br />
<strong>in</strong> Baden<br />
Niemand wird als Leiter geboren. Leitung<br />
und Management muss genauso erlernt<br />
und tra<strong>in</strong>iert werden wie jeder andere<br />
Beruf auch. Die <strong>Willow</strong>-Leitungskongresse<br />
gehören für mich zu den besten<br />
Weiterbildungsangeboten für Führungskräfte.<br />
Von jedem dieser Kongresse habe<br />
ich <strong>bis</strong>her e<strong>in</strong>en Koffer voll mit neuen<br />
Werkzeugen, Vision und Begeisterung<br />
für me<strong>in</strong>e Leitungsaufgabe<br />
heimgebracht.<br />
Hanspeter Hugentobler,<br />
Geschäftsführer<br />
ErF Medien (Schweiz)<br />
Die <strong>Willow</strong>-Kongresse tun me<strong>in</strong>em Kopf,<br />
me<strong>in</strong>em Herzen und me<strong>in</strong>er Seele gut.<br />
Ich fahre h<strong>in</strong>! Damit me<strong>in</strong> eigener Glaube<br />
frisch bleibt. Damit ich neue Impulse<br />
oder alte mit neuem Leben bekomme.<br />
Damit ich mit durchgespültem Herzen<br />
<strong>in</strong> die alte Geme<strong>in</strong>dearbeit zurückkehre.<br />
Damit Neues <strong>in</strong> mir, mit mir, durch<br />
mich und mit anderen ausgelöst wird.<br />
Monika Deitenbeck-Goseberg, Pfarrer<strong>in</strong><br />
Evangelische Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />
oberrahmede<br />
Leitung geht nicht automatisch. Die<br />
Leitungskongresse motivieren enorm,<br />
sich der Verantwortung e<strong>in</strong>er Leitungsaufgabe<br />
zu stellen und se<strong>in</strong>en eigenen<br />
Leitungsstil zu überdenken. Bei aller<br />
Professionalität der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
ist auf den Kongressen echte<br />
Liebe zu Jesus und zu den Menschen<br />
zu spüren.<br />
Dirk Scheuermann, Pfarrer Ev. Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />
Nierenhof<br />
Den <strong>Willow</strong>-Leitungskongress lasse ich<br />
mir selten entgehen. Zusammen mit<br />
anderen leitenden Mitarbeitern me<strong>in</strong>er<br />
Geme<strong>in</strong>de gönne ich mir diese beson-
dere Komb<strong>in</strong>ation von fachlich hochstehender Leiterschulung<br />
und persönlicher, geistlicher Motivation. Ich schätze<br />
es, dass dieser Kongress nicht irgendwelche Methoden<br />
vermittelt, sondern wegweisende Inspiration für Führungskräfte,<br />
die uns im Geme<strong>in</strong>dealltag weiterbr<strong>in</strong>gt.<br />
Thomas Härry, Pastor und Dozent am Theologisch-Diakonischen<br />
Sem<strong>in</strong>ar Aarau/Schweiz<br />
Horizonterweiterung wie Glaubensvertiefung erfahren,<br />
von Fachvorträgen wie von Berufserfahrung lernen, neue<br />
Perspektiven und kluge Konzepte erhalten – das haben<br />
wir mit unseren Führungskräften beim <strong>Willow</strong>-Leitungskongress<br />
hilfreich erlebt. Der Austausch im Team, das<br />
Kennenlernen von <strong>in</strong>teressanten Referenten und Teilnehmern<br />
und das Angebot hilfreicher<br />
Medien hat das wertvolle Programm<br />
abgerundet.<br />
Frieder Trommer, Geschäftsführer der Verlage<br />
und Firmen der Stiftung Christliche<br />
Medien (SCM)<br />
Manche Geme<strong>in</strong>de gleicht e<strong>in</strong>em Hühnerhaufen. Es geht<br />
sche<strong>in</strong>bar drunter und drüber. Aber die „Hackordnung“<br />
ist unsichtbar vorhanden: Die geben den Ton an, die am<br />
meisten spenden und am lautesten reden. Die setzen sich<br />
durch. Schade! So hat sich Gott se<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de nicht<br />
vorgestellt. Wo nicht geleitet wird, leidet das Evangelium.<br />
Um das zu verh<strong>in</strong>dern, brauchen wir<br />
geistliche Perspektiven und praktische<br />
Hilfen. Die wird der <strong>Willow</strong>-Leitungskongress<br />
<strong>in</strong> Karlsruhe vermitteln.<br />
Dr. Christoph Morgner, Präses des Gnadauer<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsverbandes<br />
Wir würden uns freuen<br />
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dürfen, denn wir s<strong>in</strong>d<br />
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Kilometer <strong>vom</strong> Stadtzentrum entfernt und bietet <strong>in</strong>sgesamt 128<br />
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Du/WC und zusätzlich e<strong>in</strong>en Selbstversorgertrakt mit 20 Betten.<br />
Für Ihre Geme<strong>in</strong>degruppe bieten wir e<strong>in</strong>e Vielfalt an Möglichkeiten<br />
der Freizeitgestaltung: Unsere neun Veranstaltungsräume bieten<br />
von 12 - 200 Personen Platz, des weiteren stehen den Gruppen e<strong>in</strong>e<br />
Sporthalle und e<strong>in</strong>e Doppelkegelbahn, Freizeitraum mit Billard, Air-<br />
Hockey, Kicker und T-T-Platte zur Verfügung sowie nach Absprache<br />
die Nutzung der benachbarten Tennisanlage und Nordic-Walk<strong>in</strong>g.<br />
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19
geme<strong>in</strong>de-ProJEKT<br />
Durch Umbruch zum Aufbruch<br />
E<strong>in</strong>e traditionelle – ursprünglich deutschsprachige – Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Kanada<br />
verändert sich: e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationales Vorbild<br />
In Arbeitsklamotten grub ich den Vorgarten<br />
unseres neuen Heims <strong>in</strong> Kelowna<br />
um. Der Zeitungsjunge kam vorbei und<br />
schaute mir e<strong>in</strong>e Weile neugierig zu: „Sie<br />
s<strong>in</strong>d also der Neue. Warum s<strong>in</strong>d Sie hergezogen?“<br />
„Ich arbeite jetzt <strong>in</strong> der Stadt.“<br />
„Als was?“ Betont beiläufig antwortete<br />
ich: „Als Pastor.“ Er musterte mich von<br />
oben <strong>bis</strong> unten, schaute zu me<strong>in</strong>em Motorrad<br />
<strong>in</strong> der E<strong>in</strong>fahrt. Ich spürte, dass<br />
das für ihn nicht zusammenpasste.<br />
Dann schüttelte er den Kopf: „Ich halte<br />
Sie nicht für e<strong>in</strong>en Sp<strong>in</strong>ner.“<br />
Das ist nun e<strong>in</strong>ige Jahre her, aber es beschäftigt<br />
mich noch immer: Von wem<br />
hat der Junge die Idee, dass ich, weil ich<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de arbeite, eigentlich e<strong>in</strong><br />
Sp<strong>in</strong>ner se<strong>in</strong> muss?<br />
Kurz darauf studierte ich die Umfeldanalyse,<br />
die wir als Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Auftrag<br />
gegeben hatten. Wir wollten wissen, welchen<br />
Ruf wir <strong>in</strong> der Stadt hatten. E<strong>in</strong>e<br />
Frage war: „Wenn Sie an ‚Kirche‘ den-<br />
20<br />
: von tim sChroeder<br />
ken, welche kommt Ihnen zuerst <strong>in</strong> den<br />
S<strong>in</strong>n?“ Die Mehrheit antwortete: Benvoul<strong>in</strong><br />
Heritage Church. Als ich das unserer<br />
Geme<strong>in</strong>de vortrug, gab es e<strong>in</strong> lautes<br />
Seufzen: Die Benvoul<strong>in</strong> Heritage Church<br />
ist nur noch e<strong>in</strong> Kirchengebäude, das für<br />
städtische Veranstaltungen genutzt wird.<br />
Es gibt ke<strong>in</strong>en Pastor, ke<strong>in</strong>e Programme,<br />
ke<strong>in</strong>e Mitglieder, ke<strong>in</strong>e Vision mehr ...<br />
Aber dieses Gebäude kam der Bevölkerung<br />
<strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n, als nach „Kirche“ gefragt<br />
wurde!<br />
Der Umbruch<br />
Das besiegelte me<strong>in</strong>en Entschluss: Es<br />
muss sich etwas ändern! Aber wie verändert<br />
man e<strong>in</strong>e traditionelle Geme<strong>in</strong>de,<br />
die <strong>in</strong>nerhalb der eigenen Denom<strong>in</strong>ation<br />
großen Respekt genießt? Wie öffnet man<br />
den Mitgliedern die Augen, dass ihre<br />
heiß geliebte Geme<strong>in</strong>de bei den Menschen<br />
da draußen nicht e<strong>in</strong>mal wahrgenommen<br />
wird? Ich hatte ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />
Ich kannte auch niemanden, der wusste,<br />
wie man so etwas anstellt.<br />
E<strong>in</strong>es aber wusste ich: Wir als Leitungsteam<br />
mussten es herausf<strong>in</strong>den!<br />
So begann e<strong>in</strong> mehrjähriger Veränderungsprozess<br />
– der eigentlich nie vollständig<br />
abgeschlossen ist. Me<strong>in</strong>e wichtigste<br />
Erkenntnis: Wenn es um die Veränderung<br />
e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de geht, ist die<br />
kürzeste Entfernung zwischen Punkt A<br />
und B niemals e<strong>in</strong>e gerade L<strong>in</strong>ie! Wenn<br />
Sie e<strong>in</strong>e gerade L<strong>in</strong>ie erwarten, s<strong>in</strong>d Sie<br />
zum Scheitern verurteilt. Sie müssen<br />
bestimmte „Stationen“ ansteuern, dabei<br />
aber flexibel bleiben. Hier e<strong>in</strong>ige unserer<br />
Lektionen:<br />
Wertschätzung üben<br />
Wenn Sie Ihre Geme<strong>in</strong>de verändern oder<br />
weiterentwickeln wollen, müssen Sie alles<br />
bestätigen, was es zu bestätigen gibt.<br />
Unsere Geme<strong>in</strong>de reagiert viel besser auf<br />
Lob als auf Kritik. Würdigen Sie jegliches
Verhalten, das Ihre Geme<strong>in</strong>de ihrem Ziel<br />
näher br<strong>in</strong>gt. Ich b<strong>in</strong> auf die Mitglieder<br />
zugegangen, die vor 40 Jahren die Geme<strong>in</strong>de<br />
gegründet hatten; Auswanderer<br />
aus Deutschland, die ihre Gottesdienste<br />
noch <strong>in</strong> deutscher Sprache feierten. Sie<br />
hatten damals e<strong>in</strong>e klare Vision, wollten<br />
Jesus bekannt machen und den Nöten der<br />
Stadt begegnen. Ich musste ihnen deutlich<br />
machen, dass wir uns diesem „alten“<br />
Wert neu verpfl ichten wollten. Wer nur<br />
davon redet, was sich alles ändern muss,<br />
ohne das Gute anzuerkennen, sorgt dafür,<br />
dass Menschen sich noch fester an<br />
ihre Traditionen und die Vergangenheit<br />
klammern.<br />
Biblische Werte vermitteln<br />
In me<strong>in</strong>en Predigten galt es, die biblischen<br />
Werte, die unsere Ziele untermauerten,<br />
klar zu kommunizieren. An diesem<br />
Punkt b<strong>in</strong> ich fast gescheitert. Ich b<strong>in</strong> zu<br />
schnell zur Umsetzung der Vision übergegangen,<br />
ohne dass die Mehrheit die Werte<br />
ver<strong>in</strong>nerlicht hatte. So etwas fällt erst auf,<br />
wenn es hart auf hart kommt.<br />
Nach e<strong>in</strong>igen Veränderungen im Gottesdienst<br />
kamen immer mehr Gäste. E<strong>in</strong>ige<br />
fanden zum Glauben. Aber dieses Wachstum<br />
kostete die „alten“ Geme<strong>in</strong>deglieder<br />
etwas: Sie erhielten nicht mehr die gleiche<br />
Aufmerksamkeit ihres Pastors wie<br />
zu der Zeit, als die Gottesdienste überschaubarer<br />
waren. Bald mussten wir<br />
e<strong>in</strong>en zweiten Gottesdienst starten, zu<br />
unbequemer Uhrzeit – und wir erwarteten<br />
von den „alten Hasen“, dass sie den<br />
besuchten. E<strong>in</strong> Bauprojekt folgte, für das<br />
zusätzliche Spenden nötig waren. Die<br />
positive Entwicklung unserer Geme<strong>in</strong>de<br />
führte zu Murren und Protest. Menschen<br />
folgen gern e<strong>in</strong>er großen Vision – wenn<br />
es sie nichts kostet.<br />
Naiv dachte ich: Unsere Mitglieder s<strong>in</strong>d<br />
doch Christen – natürlich werden die sich<br />
dafür e<strong>in</strong>setzen, dass mehr Menschen<br />
zum Glauben und zur Geme<strong>in</strong>de fi nden!<br />
Ich musste aber erkennen, dass ich die<br />
biblischen Werte, die Verlorenheit der<br />
Menschen, des Dienens, des Mitarbeitens<br />
noch <strong>in</strong>tensiver predigen und verankern<br />
musste. Erst danach wurde vielen bewusst,<br />
warum wir taten, was wir taten.<br />
Stärken entdecken<br />
Wir mussten lernen, unser Geme<strong>in</strong>deprogramm<br />
um unsere Begabungen herum<br />
anzuordnen. Die Versuchung ist groß,<br />
sich erfolgreiche Aktivitäten anderer<br />
Geme<strong>in</strong>den zu Eigen zu machen, ohne<br />
dafür begabte Menschen oder gar den<br />
göttlichen Ruf zu haben. Anfangs haben<br />
wir Tausende von Dollar <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Skaterbahn<br />
<strong>in</strong>vestiert, um Skater zu erreichen.<br />
Sie kamen. In Scharen. Aber wir hatten<br />
niemanden, der mit dieser Szene umgehen<br />
konnte: Mit ihnen kamen Alkohol,<br />
Drogen und Vandalismus aufs Geme<strong>in</strong>degelände.<br />
Und regelmäßig die Polizei.<br />
Wir verschenkten schließlich den ganzen<br />
Krempel an e<strong>in</strong>e Jugendorganisation, die<br />
e<strong>in</strong>e hervorragende Arbeit betreibt.<br />
Erst dann entdeckten wir, wofür unser<br />
Herz schlägt: für sozial schwache<br />
Menschen. Mir kommen die Tränen,<br />
wenn ich sehe, wie leidenschaftlich<br />
unsere Geme<strong>in</strong>de sich um alle<strong>in</strong>erziehende<br />
Mütter kümmert. Oder wie bei<br />
„Community Care Days“ unsere Friseur<strong>in</strong>nen<br />
sozial schwachen K<strong>in</strong>dern<br />
kostenlos die Haare schneiden. Nun<br />
sehen sie zu Weihnachten, Ostern oder<br />
zum Schulanfang genauso stylisch aus<br />
wie andere K<strong>in</strong>der. Während die K<strong>in</strong>der<br />
e<strong>in</strong>en Haarschnitt erhalten, können<br />
sich die Mütter kostenlos Kleidung<br />
aussuchen: ke<strong>in</strong>e muffi gen Klamotten,<br />
sondern gepfl egte Stücke, gewaschen<br />
und gebügelt. Für die man sich nicht<br />
schämen muss.<br />
Derweil führt e<strong>in</strong> Team von 30 Ehrenamtlichen<br />
<strong>in</strong> unserer Autowerkstatt<br />
kle<strong>in</strong>ere Reparaturen und Inspektionen<br />
bei den Autos der Mütter durch. Wenn<br />
sie das Geme<strong>in</strong>dezentrum wieder verlassen,<br />
s<strong>in</strong>d ihre Autos gewaschen, ausgesaugt<br />
und haben e<strong>in</strong>e Rose am Armaturenbrett.<br />
Auf e<strong>in</strong>er Karte steht: Gott liebt<br />
dich – und wir auch! Für diesen Bereich<br />
haben wir ke<strong>in</strong>en Mitarbeitermangel –<br />
weil er unsere Stärke ist!<br />
Vision wiederholen<br />
Ich musste lernen, ständig die Vision<br />
deutlich zu machen. Wenn Sie denken,<br />
Sie hätten Ihrer Geme<strong>in</strong>de die Vision<br />
ausreichend kommuniziert, verdreifachen<br />
Sie Ihre Bemühungen – dann<br />
liegen Sie etwa richtig. Mir verlangt die<br />
Visionsvermittlung mehr Courage ab als<br />
alles andere. Jedes Mal wenn ich sage:<br />
„Hier geht‘s lang“, gibt‘s garantiert auch<br />
diejenigen, die sagen: „Ne<strong>in</strong>, hier lang!“<br />
Manchmal s<strong>in</strong>d es sogar Leute, die mir<br />
sehr nahe stehen. Da gilt es fest zu bleiben<br />
und zu sagen: Wir werden von dem<br />
Kurs, den Gott uns klar gemacht hat,<br />
nicht abrücken!<br />
Weggefährten suchen<br />
geme<strong>in</strong>de-ProJEKT<br />
Wir stellten schnell fest, dass wir Schrittmacher<br />
brauchen – und entdeckten <strong>Willow</strong><br />
<strong>Creek</strong> und Bill Hybels. Sie haben<br />
das gleiche Ziel, verfolgen die gleichen<br />
Werte. Seit Jahren versuchen wir zu allen<br />
<strong>Willow</strong>-Konferenzen so viele Geme<strong>in</strong>deglieder<br />
wie möglich mitzunehmen. Alle<strong>in</strong><br />
das hat unserem Veränderungsprozess e<strong>in</strong>en<br />
riesigen Schub gegeben. Im <strong>Willow</strong>-<br />
Netzwerk lernten wir zudem Geme<strong>in</strong>den<br />
kennen, die bestimmte Entwicklungsphasen<br />
erfolgreich h<strong>in</strong>ter sich hatten und<br />
bereit waren, ihre Erfahrungen mit uns<br />
zu teilen.<br />
Kräftig feiern<br />
Wir feiern regelmäßig unsere Fortschritte.<br />
Nichts befl ügelt Veränderung mehr, als<br />
wenn die Menschen gefeiert werden, deren<br />
Leben sich durch die Kraft Christi verändert<br />
hat: weil sie zum Glauben gefunden<br />
haben oder sich <strong>in</strong> ihrem Leben etwas<br />
gelöst hat, sie e<strong>in</strong>en großen Schritt voran<br />
gekommen s<strong>in</strong>d. Diese Berichte rufen jedes<br />
Mal Freudentränen hervor. Anschließend<br />
höre ich regelmäßig: „Gut, dass wir<br />
uns als Geme<strong>in</strong>de verändert haben, sonst<br />
würden wir diese Berichte nicht hören. Es<br />
war alle Mühe wert!“<br />
Tim Schroeder ist seit 1989<br />
Pastor der „Tr<strong>in</strong>ity Church“ <strong>in</strong><br />
Kelowna, Kanada. In den 20<br />
Jahren ist die Geme<strong>in</strong>de von<br />
e<strong>in</strong>igen hundert auf 2.500 Besucher<br />
<strong>in</strong> drei Gottesdiensten<br />
gewachsen. Der Artikel ist e<strong>in</strong><br />
Auszug e<strong>in</strong>es Vortrags.<br />
Am 27. Juni ist Tim<br />
Schroeder Referent<br />
des Tagessem<strong>in</strong>ars<br />
„Wirkungsvoll weiterkommen“<br />
<strong>in</strong> Butzbach/<br />
Hessen Hessen (s. S. 23).<br />
21
geme<strong>in</strong>de-ProJekt<br />
„Die beste<br />
Fallstudie der Welt“<br />
Bill Hybels über den außergewöhnlichen Veränderungsprozess der „Tr<strong>in</strong>ity Church“<br />
<strong>in</strong> Kelowna/Kanada mit Pastor Tim Schroeder<br />
Bill, wie hast du Tim Schroeder kennen<br />
gelernt?<br />
Ich sprach auf e<strong>in</strong>em Leitungskongress<br />
<strong>in</strong> Toronto. Dort referierten auch kanadische<br />
Pastoren über Veränderungen<br />
<strong>in</strong> ihren Geme<strong>in</strong>den. Bei Tims Vortrag<br />
war mir sofort klar, dass das die beste<br />
Fallstudie der Welt war, wie man e<strong>in</strong>e<br />
Geme<strong>in</strong>de Schritt für Schritt verändert.<br />
Ich habe schon viele Konferenzen erlebt,<br />
viele Geme<strong>in</strong>den kennengelernt.<br />
Aber was ich von Tim Schroeder und<br />
se<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de hörte, stellte alles <strong>in</strong><br />
den Schatten!<br />
Was hat Tims Enthusiasmus und se<strong>in</strong>e<br />
Weitsicht, mit der er über die Herkulesaufgabe<br />
se<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>deveränderung<br />
sprach, bei dir ausgelöst?<br />
Es hat mich herausgefordert, auch <strong>in</strong><br />
Zukunft Leitungsteams und Mitarbeiter<br />
zu unterstützen und die Vision für e<strong>in</strong>e<br />
Geme<strong>in</strong>de, die nach biblischen Pr<strong>in</strong>zipien<br />
arbeitet, hochzuhalten. Es war für<br />
uns alle e<strong>in</strong> großes Geschenk, Tim zuzuhören.<br />
Er hat uns neu die Hoffnung<br />
gegeben, dass es möglich ist, Veränderungen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de vorzunehmen,<br />
ohne sie dabei zu ru<strong>in</strong>ieren.<br />
Was ist das Besondere an Tim?<br />
Er besitzt die erstaunliche Fähigkeit, se<strong>in</strong>e<br />
Geme<strong>in</strong>de genau lesen zu können.<br />
Während des gesamten Veränderungsprozesses<br />
wusste er immer, an welchem<br />
Punkt sich se<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de gerade befand.<br />
Darauf g<strong>in</strong>g er e<strong>in</strong>, hat das Tempo<br />
verlangsamt oder beschleunigt, bestimmte<br />
Maßnahmen vorgenommen.<br />
Dah<strong>in</strong>ter stand stets se<strong>in</strong>e felsenfeste<br />
22<br />
Entschlossenheit, dass die Veränderungen<br />
vorangehen würden. Er trägt e<strong>in</strong><br />
Feuer <strong>in</strong> sich, das nicht so leicht von Gegenw<strong>in</strong>d<br />
zu löschen ist. Diese Entschlossenheit<br />
liebe ich bei Leitungspersonen.<br />
In der Zwischenzeit hast du Tims Geme<strong>in</strong>de<br />
mehrmals besucht. Was ist dir<br />
aufgefallen?<br />
Die Veränderungen <strong>in</strong> Tims Geme<strong>in</strong>de<br />
s<strong>in</strong>d nicht nur auf e<strong>in</strong>en Bereich begrenzt.<br />
Es ist relativ e<strong>in</strong>fach, z.B. nur<br />
den Gottesdienst etwas aufzufrischen.<br />
Aber bei Tr<strong>in</strong>ity s<strong>in</strong>d die Veränderungen<br />
ganzheitlich. Nur so kann e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de<br />
ihr gesamtes Potenzial ausspielen.<br />
Vieles ist ja mite<strong>in</strong>ander vernetzt: Gottesdienst,<br />
Kle<strong>in</strong>gruppen, K<strong>in</strong>derprogramm,<br />
Evangelisation, Dienen, Geme<strong>in</strong>schaft,<br />
... Das muss man im Blick behalten, um<br />
der wunderbaren Geme<strong>in</strong>de-Vision nach<br />
dem Vorbild von Apostelgeschichte 2<br />
Schritt für Schritt näher zu kommen.<br />
Das wollen die meisten. Aber wenn<br />
tatsächlich etwas verändert werden soll,<br />
verweigern sich viele.<br />
Veränderungen müssen immer gut vorbereitet<br />
werden. Die Dr<strong>in</strong>glichkeit muss<br />
deutlich gemacht werden. Tim hat das<br />
etwa durch die Umfrage-Ergebnisse<br />
getan. Und er hat das Positive der Vergangenheit<br />
gewürdigt. Dazu gibt es ke<strong>in</strong>e<br />
Alternative. Man würde den Leuten<br />
sonst <strong>in</strong>direkt sagen: Ihr habt hier zwar<br />
die letzten 20, 30 Jahre mitgearbeitet,<br />
mitgebetet und gespendet – aber das<br />
zählt alles nicht mehr; ab heute machen<br />
wir die D<strong>in</strong>ge richtig! Wer diese Haltung<br />
vermittelt, kann gleich e<strong>in</strong>packen. Als<br />
junger Leiter fehlte mir oft diese Sensibilität.<br />
Heute kann ich mir überhaupt<br />
nicht vorstellen, unsere Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> die<br />
Zukunft zu führen, ohne das Gute und<br />
die richtigen Entscheidungen der Vergangenheit<br />
zu bestätigen und zu loben.<br />
Tröstlich war, dass auch bei Tr<strong>in</strong>ity<br />
nicht alles glatt lief.<br />
Ja, die Skateboard-Geschichte war e<strong>in</strong>e<br />
Hilfe. Sie zeigt, dass Leitungspersonen<br />
auch Fehlentscheidungen treffen. Man<br />
kann aus D<strong>in</strong>gen lernen, die man richtig<br />
gemacht hat, aber auch aus Fehlern.<br />
Wichtig war: Tim hat ehrlich se<strong>in</strong>e<br />
falschen Entscheidungen zugegeben<br />
und nicht versucht, se<strong>in</strong>en Ruf zu wahren.<br />
Leiter gew<strong>in</strong>nen an Glaubwürdigkeit,<br />
wenn sie die Größe haben, Fehler<br />
vor ihrer Geme<strong>in</strong>de zuzugeben, die Verantwortung<br />
übernehmen und dann neu<br />
ansetzen.<br />
Was wünschst du dir für die Zukunft<br />
der Geme<strong>in</strong>de?<br />
Ich wünsche mir e<strong>in</strong> paar hunderttausend<br />
weitere Tims – auf allen Ebenen<br />
der Geme<strong>in</strong>de. Wenn wir diese Welt<br />
verändern wollen, wie Christus es uns<br />
aufgetragen hat, steht und fällt vieles<br />
mit der Qualität der Leitung von Geme<strong>in</strong>den.<br />
Sie müssen e<strong>in</strong>e Vision erhalten,<br />
was e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de aus Sicht<br />
des Neuen Testaments se<strong>in</strong> kann und<br />
muss. Der Verwirklichung dieser Vision<br />
müssen sich die Verantwortungsträger<br />
<strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den mit aller Entschlossenheit<br />
widmen.
Wie Sie Veränderungen<br />
erfolgreich herbeiführen<br />
Tagessem<strong>in</strong>ar<br />
Samstag, 27. Juni 2009, 10 – 17 Uhr<br />
Butzbach/Hessen<br />
mit Tim Schroeder, Tr<strong>in</strong>ity Church, Kelowna (Kanada)<br />
Gewohnheit und Rout<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d häufige Gründe, weshalb Geme<strong>in</strong>den<br />
bl<strong>in</strong>d und unempfänglich für nötige Veränderungen s<strong>in</strong>d. Das<br />
Geme<strong>in</strong>deleben läuft auf Autopilot: Chancen bleiben ungenutzt,<br />
Abträgliches zerstört, Überflüssiges b<strong>in</strong>det Zeit, Kraft und Geld.<br />
Die Tr<strong>in</strong>ity Church <strong>in</strong> Kelowna (Kanada) hat unter der Leitung<br />
von Tim Schroeder <strong>in</strong> den letzten 20 Jahren e<strong>in</strong>en beispielhaften<br />
Veränderungsprozess durchlaufen. Mit viel F<strong>in</strong>gerspitzengefühl<br />
entwickelte er die kle<strong>in</strong>e, traditionsverliebte Geme<strong>in</strong>de zu e<strong>in</strong>er dynamischen<br />
und nach außen gerichteten Geme<strong>in</strong>de mit jetzt 2.500<br />
Gottesdienstbesuchern. Herausragend dabei: die Entwicklung e<strong>in</strong>er<br />
engen Zusammenarbeit zwischen der Geme<strong>in</strong>de und den städtischen<br />
Behörden. Soziales Engagement und authentische Verkündigung<br />
gehen seitdem Hand <strong>in</strong> Hand.<br />
Beim Tagessem<strong>in</strong>ar erfahren Sie, wie es Ihnen gel<strong>in</strong>gt, über die<br />
Rout<strong>in</strong>e Ihres Geme<strong>in</strong>deengagements h<strong>in</strong>auszublicken: Chancen<br />
zu entdecken, Neues behutsam zu beg<strong>in</strong>nen und Überkommenes<br />
sanft zu beenden. Ganz gleich, ob Sie für die Geme<strong>in</strong>de als Ganzes,<br />
e<strong>in</strong>en Arbeitsbereich oder e<strong>in</strong>e Gruppe verantwortlich s<strong>in</strong>d –<br />
dieses Sem<strong>in</strong>ar vermittelt Ihnen neue Zuversicht und übertragbare<br />
Schritte, wie Sie Veränderungen erfolgreich herbeiführen.<br />
Sem<strong>in</strong>argebühr<br />
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<strong>bis</strong> 3<strong>1.</strong> <strong>Mai</strong>: € 39,–* € 49,–<br />
ab <strong>1.</strong> Juni: € 49,–* € 59,–<br />
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Studenten, Azu<strong>bis</strong>, Arbeitslose, Rentner.<br />
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23
<strong>Willow</strong><br />
<strong>in</strong> den USA<br />
kennen lernen<br />
<strong>1.</strong>– 9. August 2009:<br />
Reise zum Leadership Summit<br />
Mit deutscher<br />
Übersetzung<br />
Ganz gleich, ob Sie Verantwortung <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>de, Geschäftswelt, Gesellschaft oder zu Hause tragen<br />
– Sie üben Leitung aus. Beim Leadership Summit 2009 <strong>in</strong> Chicago haben Sie die erstklassige Gelegenheit,<br />
geme<strong>in</strong>sam mit Tausenden von gestandenen und heranwachsenden Leitern Ihre Leitungsfähigkeiten<br />
weiterzuentwickeln. Zugleich erhalten Sie umfangreiche E<strong>in</strong>blicke h<strong>in</strong>ter die Kulissen der<br />
<strong>in</strong>novativen <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>Geme<strong>in</strong>de.<br />
Profi tieren Sie zudem von Austauschrunden <strong>in</strong>nerhalb der Reisegruppe, <strong>in</strong> denen Sie Ihre E<strong>in</strong>drücke<br />
verarbeiten können. Als Gesprächspartner steht Ihnen dafür u.a. Ulrich Eggers, Verlagsleiter<br />
im BundesVerlag und <strong>1.</strong> Vorsitzender von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland sowie KarlHe<strong>in</strong>z Zimmer,<br />
Geschäftsführer von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland/Schweiz zur Verfügung.<br />
E<strong>in</strong> umfangreiches Sightsee<strong>in</strong>gProgramm ist ebenfalls Teil der Reise. Chicago hat für jeden<br />
etwas zu bieten: spektakuläre Architektur, <strong>in</strong>teressante Museen, die weltberühmte E<strong>in</strong>kaufsmeile,<br />
e<strong>in</strong>e herrliche Promenade am MichiganSee sowie temperamentvollen Blues.<br />
Preise: € 790 / CHF <strong>1.</strong>290 (für <strong>Willow</strong>Partner), DZ im Hotel p.P.<br />
€ 850 / CHF <strong>1.</strong>390 (für NichtPartner), DZ im Hotel p.P.<br />
EZ-Aufpreis: € 230 / CHF 370<br />
Leistung: Die Preise schließen e<strong>in</strong>: alle Transferfahrten vor Ort <strong>in</strong> M<strong>in</strong>i vans, Kongressgebühren,<br />
Simultanübersetzung, Reiseleitung, ausführliches Besuchsprogramm <strong>in</strong> der Chicagoer<br />
Region. Nicht e<strong>in</strong>geschlossen s<strong>in</strong>d die Kosten für Flug, Mahlzeiten, E<strong>in</strong>tritts und<br />
Tr<strong>in</strong>kgelder, persönliche Ausgaben und Reiseversicherung.<br />
Flugangebote: www.reiseboerseonl<strong>in</strong>e.de<br />
Info & Anmeldung: www.willowcreek.de, Tel. +49(0)6 41/9 84 37–0,<br />
„Von <strong>Willow</strong>/USA kam ich anders zurück als ich h<strong>in</strong>fuhr. Me<strong>in</strong>e Vorurteile gegenüber<br />
„den Amerikanern“ und „den Megageme<strong>in</strong>den“ wurden widerlegt. Was habe ich<br />
mitgenommen? Neues Zutrauen <strong>in</strong> das, was Gott auch <strong>in</strong> unseren Geme<strong>in</strong>den tun<br />
kann. Auch e<strong>in</strong>e ansteckende Dienstbereitschaft, ja Liebe zu den Menschen, die ich<br />
dort sehr stark empfand. Für me<strong>in</strong>e Arbeit im kirchlichen Dienst erhielt ich konkrete<br />
Anregungen. Nicht, dass <strong>in</strong> <strong>Willow</strong> die Kirche erfunden worden wäre, aber e<strong>in</strong> großes<br />
und <strong>in</strong>spirierendes Geheimnis hat diese Geme<strong>in</strong>de. Ich b<strong>in</strong> froh, dass ich mich ihm<br />
geöffnet habe!“<br />
Pfarrer Ulrich Laepple,<br />
Leitung des Fachbereichs MissionarischDiakonischer<br />
Geme<strong>in</strong>deaufbau bei der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
Missionarische Dienste (AMD) der EKD<br />
W I L netz L O W<br />
r E A C H I N G S E E K E r S – B U I L D I N G B E L I E V E r S<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland/Schweiz<br />
Büro Deutschland<br />
W<strong>in</strong>gert 18, 35396 Gießen<br />
Telefon (06 41) 9 84 370<br />
Telefax (06 41) 9 84 3710<br />
E<strong>Mai</strong>l: Info@willowcreek.de<br />
www.willowcreek.de<br />
Spendenkonto: SKB Bad Homburg<br />
Konto 333 093, BLZ 500 921 00<br />
Büro Schweiz<br />
Rebhaldenstraße 44<br />
8625 Gossau ZH<br />
Tel. 00 41( 0) 439280191 / Fax 439280193<br />
E<strong>Mai</strong>l: willow@willowcreek.ch<br />
www.willowcreek.ch<br />
Spendenkonto: Berner Kantonalbank,<br />
PostcheckKonto 30 106 9<br />
Konto 42 <strong>3.</strong>79<strong>1.</strong>769.66<br />
Geschäftsführung: KarlHe<strong>in</strong>z Zimmer<br />
Verlag: BundesVerlag GmbH, Witten<br />
Postfach 40 65, 58426 Witten<br />
Telefon (0 23 02) 9 30 93 0<br />
Telefax (0 23 02) 9 30 93 689<br />
E<strong>Mai</strong>l: <strong>in</strong>fo@bundesverlag.de<br />
Verlagsleitung: Ulrich Eggers<br />
redaktion: Gotthard Westhoff (Leitung),<br />
Jörg Podworny, Ulrich Eggers,<br />
KarlHe<strong>in</strong>z Zimmer.<br />
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