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Inhaltsverzeichnis<br />
1 Lehr- und Lernbedingungen................................................................................................................1<br />
1.1 Angaben zur Lerngruppe.................................................................................................................1<br />
1.2 Kompetenzen der Lerngruppe.........................................................................................................1<br />
1.3 Der Referendar................................................................................................................................2<br />
1.4 Organisatorische Rahmenbedingungen............................................................................................2<br />
2 Didaktisch-methodische Konzeption...................................................................................................2<br />
2.1 Didaktische Überlegungen..............................................................................................................2<br />
2.1.1 Analyse der curricularen Vorgaben...............................................................................................2<br />
2.1.2 Analyse der Thematik..................................................................................................................3<br />
2.1.3 Auswahl und Reduktionsentscheidung..........................................................................................4<br />
2.2 Methodische Mikrostruktur.............................................................................................................5<br />
3 Anzustrebende Qualifikation und Kompetenzen................................................................................6<br />
3.1. Stundenlernziel..............................................................................................................................6<br />
3.2 Lernziele im Einzelnen....................................................................................................................6<br />
4 Literaturverzeichnis.............................................................................................................................6<br />
5 Erklärung.............................................................................................................................................8<br />
6 Anhangverzeichnis...............................................................................................................................9
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft 1<br />
1 Lehr- und Lernbedingungen<br />
1.1 Angaben zur Lerngruppe<br />
Bei der Klasse X handelt es sich um eine Teilzeitberufsschulklasse in der Grundstufe zum Kaufmann / -<br />
frau für Versicherungen und Finanzen. Die Lerngruppe setzt sich aus 17 Schülerinnen und 10 Schülern 1<br />
im Alter zwischen 17 und 28 Jahren zusammen. Für diesen Ausbildunsgberuf werden i. d. R. höhere<br />
Schulabschlüsse bevorzugt. So haben elf Schüler eine Allgemeine Hochschulreife und drei Schüler eine<br />
Fachhochschulreife. Lediglich sechs Schüler haben einen Sekundarabschluss. Da dieser Beruf viele Chan-<br />
cen für Berufsumsteiger bietet, sind X und X Umschüler von der Bundeswehr. Zu der Heterogenität auf<br />
Grund der Vorbildung und der Lebenserfahrung, tritt die Heterogenität auf Grund des Einsatzes in den<br />
Ausbildungsbetrieben hinzu. 2 So arbeiten X, X. und X in Direktionen und X, X und X sind bereits aktiv<br />
im Außendienst tätig. Insgesamt ergeben sich daher deutliche Unterschiede hinsichtlich der mündlichen<br />
Beteiligung, des Leistungsvermögens und der Vorkenntnisse. Als Leistungsträger der Klasse sind X, X, X.<br />
und X zu nennen. Diese Schüler melden sich häufig und tragen durch ihre guten Beiträge konstruktiv zum<br />
Unterricht bei. Auch X und X melden sich häufig, ihre Beiträge spiegeln jedoch oft, an welchen Stellen<br />
des Unterrichtes Schwierigkeiten für sie und andere bestehen. Zu den leistungsschwächsten Schülern ge-<br />
hören auf Grund ihrer Leistungen und Zurückhaltung X und X. Trotz dieser Unterschiede ist die Lern- und<br />
Arbeitsbereitschaft der gesamten Lerngruppe positiv und zeigt sich i. d. R. durch zielgerichtetes Arbeiten<br />
im Unterricht. Zwischenzeitlich ergeben sich manchmal Konzentrations- und Ausdauerschwierigkeiten,<br />
die zum Ende einer Stunde zunehmen. Durch die Einführung des SOL-Prinzips hat sich dies deutlich ge-<br />
bessert. Zudem haben vor allem die schwächeren Schüler, wie X und X, hiervon profitiert. Neben dem<br />
SOL-Prinzip greife ich auch auf andere kooperative und schüleraktivierende Lernarrangements zurück.<br />
1.2 Kompetenzen der Lerngruppe<br />
Diese Unterrichtseinheit behandelt im Rahmen des Lernfeldes 3 den Abschluss, die Beratung und Verwal-<br />
tung von Hausratversicherungen. Im Hinblick auf die Entschädigungsberechnung bringen die Schüler<br />
bereits theoriebezogene Fachkompetenzen für dieses Thema mit. Im letzten Halbjahr haben sie die The-<br />
matiken der versicherten Sachen, Gefahren und des Versicherungsortes erarbeitet. Hinzu kommen die<br />
Grundlagen der Beitragsberechnung, so dass ihnen der mathematische Dreisatz geläufig ist. Kenntnisse<br />
auf Grund der betrieblichen Ausbildung oder aus dem Privatleben exisitieren zu diesem Thema nicht.<br />
Daher kann ich im Unterricht nicht auf Erfahrungen der Schüler zurückgreifen und muss die Thematik<br />
vollständig bearbeiten. Hinsichtlich der vorhandenen Methodenkompetenzen der Klasse ist festzustellen,<br />
dass sie Texte und Aufgaben i. d. R. gut erfassen können. Alena scheint hierbei leichte Probleme zu ha-<br />
ben, so dass ich verstärkt auf Gruppenarbeit Wert lege und Texte den Umfang von einer Seite nicht über-<br />
schreiten. Gruppenarbeiten sind den Schülern bekannt und sie haben hierzu Gruppenarbeitsregeln erarbei-<br />
tet, die sie auch beherzigen. 3 Ausgehend hiervon wurden auch Präsentationsregeln erarbeitet, die ihnen<br />
jedoch noch Schwierigkeiten bereiten. Lediglich Stefan, Andreas und Silvia stechen hierbei hervor, so<br />
dass ich regelmäßig Rückmeldungen gebe, bzw. geben lasse. Die Klasse kann auf Grund ihrer Problemlö-<br />
sefähigkeit und Analysefähigkeit meinen Ausführungen relativ leicht folgen und Zusammenhänge erken-<br />
nen, sodass sie in der Lage sind, auf eigene Erkenntnisse zu stoßen. Gewisse Probleme bereitet dies jedoch<br />
Alena, Sarah und Thomas T., so dass ich schwierige Zusammenhänge noch mal von diesen oder anderen<br />
Schülern darstellen lasse und darauf achte, dass sie nicht zu dritt in eine Gruppe zusammenarbeiten. Das<br />
Sozialverhalten im Rahmen der Sozialkompetenz ist durch einen freundlichen und kollegialen Umgang<br />
miteinander geprägt. Im Allgemeinen halten sie die vereinbarten Regeln ein, helfen sich gegenseitig bei<br />
1 Im Folgenden einheitlich als „Schüler“ bezeichnet<br />
2 Vgl. Anhang S. I<br />
3 Vgl. Anhang S. VII
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft 2<br />
der Bewältigung von Aufgaben, bei selbst- wie fremdbestimmten Gruppenarbeiten, bilden Fahrgmein-<br />
schaften und können ihr Verhalten auch reflektieren. Die benannten Konzentrations- und Ausdauerschwie-<br />
rigkeiten ergeben sich aufgrund von Extrovertiertheiten der Schüler, da viele Schüler ein hohes Aus-<br />
tauschbedürfnis haben. Hierbei fallen vor allem X, X, X, X, X., X, X, X, X und X. auf. In Einzelarbeits-<br />
phasen werden hierdurch schwächere Schüler durch die Lautstärke gestört, so dass ich zuweilen mit gel-<br />
ben und roten Karten als visuelles Signal arbeite oder durch direkte Ansprache interveniere. Dieses Ver-<br />
halten zeigt sich auch in längeren Lehrer-Schüler-Gesprächen und liegt meines Erachtens im Ausbil-<br />
dungsberuf begründet. Die Ausbildungsbetriebe stellen vermehrt Personen ein, die kommunikationsfreu-<br />
dig sind, um sie später im Außendienst oder als Agenturinhaber zu übernehmen. Andauernde Differenzen<br />
oder Streitigkeiten ergeben sich hieraus nicht. Die Klasse tritt als geschlossener Verband auf, indem es<br />
scheinbar keine Einzelgänger oder Gruppierungen gibt, was ihre gute Sozialkompetenz unterstreicht.<br />
1.3 Der Referendar<br />
Im ersten Schulhalbjahr 2007/2008 habe ich die X im Lernfeld 6 eigenverantwortlich mit zwei Stunden<br />
pro Woche übernommen und unterrichte sie nun einmal wöchentlich im Lernfeld 3. Zugute kommt mir<br />
meine Ausbildung zum Versicherungskaufmann, auch wenn sich Teilaspekte der Thematik durch die neu-<br />
en VHB 2005 weiterentwickelt haben. Meine Kenntnisse habe ich durch die nun eingeführten Schulbücher<br />
und Internetrecherchen aufgefrischt und angepasst. Die Schüler akzeptieren mich persönlich wie fachlich<br />
als Lehrkraft im Versicherungsbereich, und es hat sich ein freundliches und wertschätzendes Verhältnis<br />
entwickelt. Dies, die gute Lernatmosphäre in der Lerngruppe und die konstruktive Zusammenarbeit mit X<br />
haben dazu beigetragen, dass es mir Freude bereitet in dieser Klasse zu unterrichten.<br />
1.4 Organisatorische Rahmenbedingungen<br />
Auf Grund des Prüfungsunterrichtes und des einhergehenden Platzmangels, wurde der Raum für diese<br />
Unterrichtsstunde gewechselt. Der eigentliche Klassenraum der X ist Raum 004.<br />
2 Didaktisch-methodische Konzeption<br />
2.1 Didaktische Überlegungen<br />
2.1.1 Analyse der curricularen Vorgaben<br />
Der Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Kaufmann / -frau für Versicherungen und Finanzen, von<br />
der KMK am 08.03.2006 beschlossen, sieht in der Ausbildungsgrundstufe den Lernabschnitt „Kunden<br />
beim Abschluss von Hausratversicherungen beraten und Verträge bearbeiten“ als Lernfeld 3 mit einem<br />
Stundenumfang von 80 Stunden vor. 4 Als Leitidee dieses Lernfeldes steht die Befähigung der Schüler zur<br />
situations- und kundengerechten Beratung zu Fragen der Hausratversicherung bei Versicherungsumfang,<br />
Versicherungsbeitrag und Versicherungsleistung. Zu berücksichtigen sind die inhaltlichen Interdependen-<br />
zen zum Lernfeld 4, welches sich mit einem Umfang von 80 Stunden mit der Wohngebäudeversicherung<br />
befasst und u. a. Schnittmengen bezüglich der Entschädigungsberechnung aufweist. Bezüglich der Ver-<br />
mittlungsdimension erhebt der Rahmenlehrplan den „...pragmatischen Ansatz...“ 5 des<br />
„...handlungsorientierten Unterrichts...“ 9 zur didaktischen Grundlage. Demnach hat sich der Unterricht an<br />
Handlungen zu vollziehen, die Schüler möglichst selbstständig planen, durchführen, überprüfen, korrigie-<br />
ren und bewerten, sowie die Situationen integrieren, die für die Berufsausübung bedeutsam sind. 6 Darüber<br />
hinaus sollen Lernkompetenzen entwickelt werden, die die Fähigkeit beinhaltet „…Sachverhalte selbst-<br />
ständig und gemeinsam mit anderen zu verstehen, auszuwerten und in gedankliche Strukturen einzuord-<br />
nen…“ und „…Lerntechniken und Lernstrategien zu entwickeln und diese für lebenslanges Lernen zu<br />
4 Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.) (2006), S. 7 ff.<br />
5 Vgl. ebd., S. 5.<br />
6 Vgl. ebd., S. 5.
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft 3<br />
nutzen“. 7 Der Rahmenlehrplan empfiehlt daher komplexe Handlungssituationen des beruflichen Alltags<br />
im Wechselspiel von problem- und handlungsbezogenem Lernen mit Phasen der begrifflichen Systemati-<br />
sierung zu nutzen. 8 Die Integration von Reflexionsphasen soll es den Schülern zudem ermöglichen, sich<br />
metakommunikativ mit den Erfolgen ihres persönlichen Lernprozesses, inhaltlich wie methodisch, ausei-<br />
nanderzusetzen, um im besonderen Maße „...eine Berufsfähigkeit zu vermitteln, die Fachkompetenz mit<br />
allgemeinen Fähigkeiten humaner und sozialer Art verbindet...“. 9<br />
2.1.2 Analyse der Thematik<br />
Die Basis der Entschädigungsberechnung stellt der Vers.-Vertrag mit seinen Bedingungen dar. Grundsätz-<br />
lich werden alle versicherten Sachen des VN, sowie seiner mit ihm in häuslicher Gemeinschaft lebenden<br />
Personen, die durch eine versicherte Gefahr am festgelegten Vers.-Ort beschädigt, zerstört oder abhanden<br />
kommen, durch die Hausratversicherung bis zur Höhe der Vers.-Summe ersetzt. Diese Leistungspflicht<br />
muss in Anlehnung an Verfahren juristischer Gutachten geprüft werden. Hierzu gehört, ob der Vers.-<br />
Schutz durch einen rechtzeitig entrichteten Vers.-Beitrag existiert. Neben den haushaltsüblichen Gegens-<br />
tänden der privaten Nutzung gehören zu den versicherten Sachen z. B. Wertsachen, Anbaumöbel, nicht<br />
versicherungspflichtige Fahrzeuge, Freizeitsportgeräte und Arbeitsgeräte. Wichtig hierbei ist die Klärung<br />
der Eigentumsverhältnisse. 10 Zu den versicherten Gefahren gehören u. a. Brand, Blitzschlag, Explosion,<br />
Einbruchdiebstahl, Beraubung, Leitungswasser und Sturm / Hagel. 11 Fraglich bleibt, ob der Schaden am<br />
ständig bewohnten Vers.-Ort, innerhalb geschlossener Räume der privaten Nutzung oder im Rahmen der<br />
Außenversicherung eingetreten ist. Die Außenversicherung garantiert den weltweiten Vers.-Schutz in<br />
Höhe von 10 % der Vers.-Summe oder 10.000 € für Zeiträume bis zu 3 Monaten. Ihr sind auswärtige<br />
Wohnverhältnisse auf Grund von Wehr- / Zivildienst oder der Ausbildung gleichgestellt. Für die Gefahr<br />
Stum / Hagel besteht der Außenversicherungsschutz nur innerhalb von Gebäuden. 12 Zu bedenken ist, dass<br />
bestehende Fremdversicherungen vor der Außenversicherung entschädigungspflichtig sind. 13 Durch Vers.-<br />
Klauseln ist es möglich weitere Gefahren in den Vers.-Vertrag einzuschließen. Hierzu gehören die Über-<br />
spannung durch Blitz, die Fahrraddiebstahlklausel oder die Einbindung von Elementarschäden. 14 Es kön-<br />
nen u. a. auch Selbstbehalte, veränderte Entschädigungsgrenzen oder ein Unterversicherungsverzicht ver-<br />
einbart werden. 15 Wenn Obliegenheitsverletzungen und Fahrlässigkeiten des VN einer Entschädigungs-<br />
pflicht des Versicherers nicht entgegenstehen, kann mit der Entschädigungsberechnung begonnen werden.<br />
Entschädigt wird der Vers.-Wert der versicherten Sachen, der dem Wiederbeschaffungspreis von Sachen<br />
gleicher Art und Güte zum Neuwert entspricht. Ist eine Sache beschädigt, so werden die Reparaturkosten<br />
sowie eine Wertminderung ersetzt. Sind Sachen für den VN nicht mehr zu verwenden, so entspricht der<br />
Vers.-Wert dem erzielbaren Verkaufspreis, bzw. dem gemeinen Wert. Dieser kann als Restwert auf die<br />
Schadensumme angerechnet werden. 16 Dies gilt explizit auch für Antiquitäten, wobei antiquare Möbel<br />
nicht zu den Wertsachen zählen. Handelt es sich bei den versicherten Sachen um Wertsachen, so sind die<br />
Entschädigungsgrenzen zu beachten. Diese betragen z. B. für Bargeld 1.500 € und für Schmuck 20.000 €.<br />
Grundsätzlich sind alle Wertsachen bis zu 20 % der Vers.-Summe versichert. Diese Grenzen gelten auch<br />
in der Außenversicherung. 17 Der Versicherer leistet bis zur Vers.-Summe, zzgl. einer Vers.-Vorsorge von<br />
10 %, wenn der Vers.-Wert des Hausrates der Vers.-Summe entspricht. Neben dem Schaden, werden auch<br />
7 Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.) (2006), S. 4<br />
8 Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.) (2006), S. 5 ff.<br />
9 Vgl. ebd., S. 3.<br />
10 Vgl. Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e. V. (Hrsg.) (2006 a), S. 7 ff.<br />
11 Vgl. Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e. V. (Hrsg.) (2006 b), S. 194<br />
12 Vgl. ebd., S. 195<br />
13 Vgl. Jula Rocco (2007), S. 58<br />
14 Vgl. Stephan Schweda (2007), S. 1240<br />
15 Vgl. Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e. V. (Hrsg.) (2006 b), S. 206 ff.<br />
16 Vgl. Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e. V. (Hrsg.) (2006 a), S. 133<br />
17 Vgl. ebd., S. 138
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft 4<br />
die Kosten zur Vermeidung und seine Folgen, bis zu 10 % über der mit der Vorsorge versehenen Vers.-<br />
Summe ersetzt. Zu ihnen zählen u. a. Aufräum-, Lagerungs-, Schadenabwendungs-, und Hotelkosten. Zu<br />
unterscheiden sind Kosten mit und ohne Begrenzung der Entschädigungshöhe. Kosten für die Feuerwehr<br />
sind nicht versichert, wenn ihre Leistungen im öffentlichen Interessse erbracht werden. 18 Ist der Vers.-<br />
Wert des Hausrates höher als die Vers.-Summe spricht man von Unterversicherung. Dann wird die Ent-<br />
schädigungszahlung im Verhältnis zum Grad der Unterversicherung gekürzt. Zur Berechnungen werden<br />
der mathematische Dreisatz oder die Entschädigungsformel herangezogen. 19 Sollte die Abwicklung des<br />
Schadenfalles länger als einen Monat dauern, hat der VN Anrecht auf Abschlagszahlungen in Höhe des<br />
Betrages, der auf Grund des Anspruches mindestens zu zahlen ist. Eine spätere Entschädigungszahlung ist<br />
in Höhe zwischen vier und sechs Prozent zu verzinsen, wobei die Zinsformel anzuwenden ist. 20 Sollten<br />
nach Zahlung einer Entschädigung Sachen aus dem Schadensfall wiederbeschafft werden können, so hat<br />
der VN entweder den entsprechenden Teil der Zahlung oder die Sache selbst an den Versicherer zu über-<br />
geben.Im Streitfall über die Entschädigungshöhe, ist ein Sachverständigenverfahren einzuleiten. 21<br />
2.1.3 Auswahl und Reduktionsentscheidung<br />
Da Vers.-Gesellschaften für die Abwicklung von Schadenfällen explizite Schadenabteilungen in ihren<br />
Direktionen bilden, besitzen wenige Agenturen Vollmachten zur direkten Schadenregulierung. 22 Die Ent-<br />
schädigungsberechnung spielt im beruflichen Alltag von Kaufleuten für Versicherungen und Finanzen<br />
daher i. d. R. eine untergeordnete Rolle. 23 Die Leistungserbringung stellt für die Kunden hingegen das<br />
wichtigste Kriterium für die Beurteilung von Versicherungen dar, so dass sie von „ihrem Versicherungs-<br />
berater“ kompetente Aussagen erwarten. Die Schüler müssen daher in der Lage sein komplizierte und<br />
komplexe Schadendarstellungen in kurzer Zeit zu erfassen, zu bewerten und zu beurteilen. Fundamental<br />
sind hierfür die Kenntnisse bezüglich der versicherten Gefahren, Sachen, Kosten und des Vers.-Ortes.<br />
Diese Kenntnisse haben die Schüler bereits bis zum Ende des ersten Halbjahres erarbeitet 24 . Für die Ent-<br />
schädigungsberechnung muß dieses Wissen nun in einen Gesamtzusammenhang gebracht werden. Zudem<br />
ist eine Systematik zu entwickeln, die ihnen hilft ohne juristische Fertigkeiten alle Prüfungskriterien zu<br />
berücksichtigen. Da es sich um eine Einführungsstunde in die Thematik handelt, benötigen die Schüler<br />
zuerst einen Überblick. Um eine Überforderung der Schüler zu vermeiden, werden erst später Begriffe wie<br />
Vers.-Wert, gemeiner Wert, Neuwert, Unterversicherung, Wertsachen und Entschädigungsgrenzen erar-<br />
beitet, um schließlich zur Berechnung von Entschädigungsleistungen zu gelangen. 25 Daher müssen die<br />
Schüler in dieser Stunde die bisherigen Kenntnisse an Hand von Fallbeispielen wiederholen. Um eine<br />
praxisgerechte Anwendung ihres Wissens zu gewährleisten, werden authentische Situationen für die Fall-<br />
beispiele herangezogen. Hierbei sollen sie erkennen, dass für die Entschädigungsberechnung Einzelaspek-<br />
te nicht ausreichen, um Aussagen über die Leistungspflicht zu treffen. Bei der Gestaltung der Fallbeispiele<br />
wurde auf einen mittleren Schwierigkeitsgrad geachtet, um die Schüler nicht zu überfordern und dennoch<br />
eine konzentrierte und fachkompetente Bearbeitung einzufordern. 26 Zur Kontrolle und zur weiteren Ver-<br />
besserung ihrer Präsentationsfähigkeiten werden die Ergebnisse im Plenum vorgestellt. Nachdem die<br />
Schüler die Verbindungen deutlich gemacht haben, sollen sie beginnen ein Prüfschema zu entwicklen.<br />
Hierzu erhalten sie zur Steigerung der Konzentration einen Lehrervortrag. Die Entwicklung des Prüf-<br />
schemas wird ganz den Schüler überantwortet, um in Sinne einer vollständigen Handlung Planung, Durch-<br />
18<br />
Vgl. Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e. V. (Hrsg.) (2006 b), S.192.<br />
19<br />
Vgl. Jula Rocco (2007), S. 62<br />
20<br />
Vgl. ebd., S. 60 ff.<br />
21<br />
Vgl. Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e. V. (Hrsg.) (2006 a), S. 150 f.<br />
22<br />
Vgl. Hubert Clemens (2008) S. 94<br />
23<br />
Vgl. Kapitel 1.2 „Kompetenzen der Lerngruppe“, Fachkompetenz, S. 1<br />
24<br />
Vgl. ebd.<br />
25<br />
Vgl. Kapitel 2.1.2 „Analyse der Thematik“, S. 3<br />
26<br />
Vgl. ebd., Sozialkompetenz, S. 2
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft 5<br />
führung und Kontrolle durch die Schüler zu gewährleisten. 27 Dieses Prüfschema wird erst mit dem Fort-<br />
gang der Unterrichtseinheit vervollständigt und dient ihnen zudem als neues Hilfsmittel. 28<br />
2.2 Methodische Mikrostruktur<br />
Der Unterricht beginnt mit der Begrüßung und der Anwesenheitskontrolle. Danach stelle ich das Stunden-<br />
thema am Flipchart, in Form eines informierenden Unterrichtseinstiegs dar 29 , um den Schülern den roten<br />
Faden aufzuzeigen. Hierauf folgt in Form eines Lehrervortrages ein Überblick über die neue Thematik der<br />
Entschädigungsberechnung und den Verlauf der kommenden Stunden an Hand eines Advance Organi-<br />
zers. 30 Nach dem Lehrervortrag erhalten die Schüler den Advance Organizer als Informationsblatt für ihre<br />
Unterlagen. Hiermit wird der Unterrichtsgegenstand dargeboten und die Schüler werden mit den Inhalten<br />
und Zusammenhängen des Themas vertraut gemacht. Es folgt die Verteilung der ersten Arbeitsblätter 31 ,<br />
durch deren Markierungen später sieben Zufallsgruppen entstehen. Die Schüler erhalten sieben Minuten<br />
Zeit, um sich in Einzelarbeit mit der Aufgabe vertraut zu machen und einen Lösungsvorschlag zu entwi-<br />
ckeln. Da es sich um bekannte Inhalte handelt, sollte die Zeitspanne ausreichen. Aus demselben Grund<br />
habe ich auf die Nutzung eines Gruppenpuzzles verzichtet. 32 Der Wechsel in die Zufallsgruppen erfolgt im<br />
Anschluß und soll ihre Teamfähigkeit weiter schulen. 33 Lediglich bei X, X und X achte ich vorher auf eine<br />
Verteilung auf verschiedene Gruppen. 34 Die Sitzordnung wird dabei an der Tafel visualisiert. 35 Mit Hilfe<br />
ihrer Bedingungswerke sollen die Schüler nun eine fundierte Lösung der Fallbeispiele erarbeiten und diese<br />
für eine mögliche Präsentation skizzieren. Währenddessen stehe ich den Schülern beratend zur Seite und<br />
hänge das Plakat für die Präsentation an der Pinnwand auf. Danach erfolgt die Präsentation der Ergebnis-<br />
se, indem einzelne Schüler der Arbeitsgruppen in Form einer Staffettenpräsentation an das Plakat treten,<br />
ihren Fall kurz skizzieren und ihre Lösung begründen. Zur klaren Trennung der Unterrichtsphasen wird<br />
die Sitzodnung in einen großen Halbkreis um die Pinnwand umgebaut. Visualisiert werden ihre Ergebnis-<br />
se durch grüne und rote Karten, die bereit liegen. 36 Die Auswahl der Gruppenreihenfolge und der Präsen-<br />
tierenden erfolgt durch das ihnen bekannte Auswürfeln, um Verweigerungshaltungen entgegenzuwirken. 37<br />
Zwischen den Präsentationen wird das Präsentationsverhalten, von mir initiiert, zur weiteren Schulung<br />
durch die übrigen Schüler kurz reflektiert. 38 Zudem erhalten die Kontrollgruppen die Möglichkeit zur Be-<br />
wertung der vorgestellten Ergebnisse. Zwischenzeitlich wird die Präsentation unterbrochen, um die Unter-<br />
richtsbesucher kurz vorzustellen. Am Ende der Präsentation werde ich abschließend Fragen bezüglich der<br />
Lösungsergebnisse beantworten, bzw. falsche Lösungen korrigieren. Während das Plakat zur Sicherung<br />
von mir aus Zeitgründen fotografiert wird, kehren die Schüler zurück in ihre Gruppen. Um die Ergebnisse<br />
des Plakates in Beziehung zu den unterschiedlichen Aufgaben zu setzen, werden die Arbeitsblätter, für<br />
alle Schüler verfügbar, auf der Internetseite www.wipol.org eingestellt. Vor dem Beginn der zweiten Ar-<br />
beitsphase erhalten die Schüler eine kurze Information zu der Funktionsweise von Flussdiagrammen. Die-<br />
se erkläre ich ihnen an Hand einer Folie am OHP in einem Kurzvortrag. Nachdem Fragen hierzu erörtert<br />
worden sind, erhalten die Schüler ein Informationsblatt. 39 Zusätzlich erhalten sie mit einem weiteren Ar-<br />
beitsblatt den Auftrag, ein Ablaufschema für die Prüfung von Leistungsansprüchen zu entwickeln. Die<br />
Erstellung eines Flussdiagrammes dient dazu, ihre Kenntnisse zum einen hinsichtlich der Zusammenhänge<br />
27<br />
Vgl. ebd., Methodenkompetenz, S. 2<br />
28<br />
Vgl. Anhang, S. XXII<br />
29<br />
Vgl. Anhang, S. VII<br />
30<br />
Vgl. ebd., S. VIII<br />
31<br />
Vgl. Anhang, S. XI - XV<br />
32<br />
Vgl. Kapitel 1.1 „Angaben zur Lerngruppe“, S. 1<br />
33<br />
Vgl. Kapitel 1.2 „Kompetenzen der Lerngruppe“, Sozialkompetenz, S. 2<br />
34<br />
Vgl. ebd., Methodenkompetenz, S. 1<br />
35<br />
Vgl. Anhang, S. VI<br />
36<br />
Vgl. Anhang, S. XVII<br />
37<br />
Vgl. Anhang, S. X<br />
38<br />
Vgl. Kapitel 1.1 „Kompetenzen der Lerngruppe“ Methodenkompetenz, S. 2<br />
39 Vgl. Anhang, S. XIX
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft 6<br />
der Prüfkriterien zu vertiefen und zum anderen auf eine höhere Abstraktionsebene anzuwenden. Eine Ver-<br />
kürzung durch eine direkte Vorgabe eines Prüfungsschemas habe ich im Sinne eines konstruktivistischen<br />
Wissenaufbaus verworfen. Während dieser zweiten Gruppenarbeitsphase stehe ich den Schülern wieder<br />
als Berater zur Verfügung und verteile die notwendigen Folien. Am Ende sollen ein oder zwei Schemata<br />
von den Schülern am OHP vorgestellt und anschließend von der Klasse bewertet werden. Sollten die<br />
Schüler hierbei keine Einwände haben, übernehme ich die Rolle des kritischen Nachfragers. Sollte die Zeit<br />
zu diesem Zeitpunkt bereits weit fortgeschritten sein, wird der Unterricht mit einer Zusammenfassung<br />
durch einen Schüler und einem Ausblick meinerseits auf die kommende Stunde beendet werden. Sollte<br />
noch Zeit vorhanden sein, erhalten die Schüler einen für sie neuen einheitlichen Fall. Mit Hilfe ihrer selbst<br />
entwickelten Prüfschemata sollen sie diesen Fall in Einzelarbeit lösen und durch einen Vergleich mit ihren<br />
Gruppenmitgliedern die Anwendbarkeit und Gültigkeit überpüfen. Zur Kontrolle wird eine Musterlösung<br />
am Ende der Stunde verteilt, bzw. auf die Internetseite gestellt. Zur Sicherung werden die Prüfschemata<br />
eingesammelt, von mir bis zur nächsten Stunde überprüft und für die Schüler kopiert. Eine möglicherwei-<br />
se erforderliche Korrektur erfolgt in der nächsten Stunde durch die Schüler.<br />
3 Anzustrebende Qualifikation und Kompetenzen<br />
3.1. Stundenlernziel<br />
Die Schüler sind in der Lage unter Berücksichtigung verschiedener ihnen bereits bekannter Kriterien eine<br />
regelgebundene, systematische und allgemeingültige Prüfung von Schadenfällen durchzuführen, um die<br />
Frage nach der Leistungspflicht des Versicherers in der Hausratversicherung zu entscheiden.<br />
3.2 Lernziele im Einzelnen<br />
Die Schüler ...<br />
Lz 1 … können neue Situationsaufgaben intuitiv lösen, indem sie auf ihre bereits vorhandenen Kennt-<br />
nisse zurückgreifen und diese im Bezug auf die Leistungspflichtfrage anwenden. (FK)<br />
Lz 2 … können Lösungen auf ihre Validität hin überprüfen, indem sie auf fachspezifische Unterlagen<br />
zurückgreifen, deren Inhalte anwenden und dadurch gegebenenfalls Korrekturen vornehmen.<br />
(MK)<br />
Lz 3 … sind bereit sich auf andere Schüler tolerant einzulassen und konstruktiv an der gemeinschaftli-<br />
chen Aufgabenbewältigung mitzuwirken, indem ich sie auf die Einhaltung unserer Gruppenar-<br />
beitsregeln vorher hinweise. (SK)<br />
Lz 4 … sollen ihre Ergbenisse „gut“ präsentieren können, indem sie die ihnen bekannten Regeln<br />
für das Präsentationsverhalten anwenden. (MK)<br />
Lz 5 … bewerten das Präsentationsverhalten ihrer Mitschüler, indem sie ein konstruktives Feed-<br />
back geben. (MK)<br />
Lz 6 … können ein Flussdiagramm erstellen, indem sie die neuen Kenntnisse über ein allgemeines<br />
Beispiel auf die Prüfung von Leistungspflichfragen transferieren. (MK)<br />
Lz 7 … können ihre bisherigen Erkenntnisse abstrahieren, indem sie ein allgemeingültiges Prüf-<br />
schema zur Entscheidung der Leistungspflicht planen und konstruieren. (FK)<br />
Lz 8 … bewerten die vorgestellten Prüfschemata zur Leistungspflichtfrage, indem sie kritisch<br />
Stellung beziehen und diese begründen. (FK)<br />
(Lz 9) …kontrollieren die Tauglichkeit des eigenen Prüfschemas, indem sie eine Lösung der Auf-<br />
gabe mit dem neuen Hilfsmittel erstellen und diese mit der Musterlösung vergleichen. (FK)<br />
4 Literaturverzeichnis
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft 7<br />
Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.) (2006): Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf<br />
Kaufmann für Versicherungen und Finanzen/ Kauffrau für Versicherungen und Finanzen; Hannover 2006<br />
Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e. V. (Hrsg.) (2006 a): Hausrat-<br />
und Wohngebäudeversicherung, Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe 2006<br />
Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e. V. (Hrsg.) (2006 b): Bedin-<br />
gungswerk 1 – Proximus Versicherung, Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe 2006<br />
Hubert Clemens (2008): Schadenregulierung durch den Außendienst: Königsweg oder Sackgasse?;In:<br />
Versicherungswirtschaf: Halbmonatsschrift d. dt. Individualversicherung., 63. Jahrgang 15. Januar 2008<br />
Heft 2, Seite 94; Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe 2008<br />
Stephan Schweda (2007): Millionen-Schäden durch Unwetter; In: Versicherungswirtschaf: Halbmonats-<br />
schrift d. dt. Individualversicherung., 62. Jahrgang 01. August 2007 Heft 15, Seite 1240; Verlag Versiche-<br />
rungswirtschaft, Karlsruhe 2007<br />
Jula Rocco (2007): Sachversicherungsrecht, Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe 2007<br />
Ludger Brünning und Tobias Saum (2006): Erfolgreich unterrichten durch kooperatives Lernen, NDS-<br />
Verlag Essen, 2006<br />
Internetquellen:<br />
Zell, Helmut (20008): 3.3 Flussdiagramm. http://www.ibim.de/pl+orga/3-3.htm 28.03.2008
5 Erklärung<br />
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft 8<br />
„Ich versichere, dass ich den Unterricht selbstständig vorbereitet und bei der Anfertigung des Entwurfs<br />
keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe. Die Stellen des Entwurfs, die im Wortlaut<br />
oder im Wesentlichen Inhalt anderen Quellen entnommen worden sind, habe ich mit genauer Quellenan-<br />
gabe kenntlich gemacht.“<br />
Ort, Datum Unterschrift
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft 9<br />
6 Anhangverzeichnis<br />
Übersicht zur Lerngruppe Seite I<br />
Die Schüler der X Seite II<br />
Makrosequenz Seite III<br />
Tabellarischer Stundenverlauf Seite IV<br />
Sitzordnung Seite VI<br />
Verlaufsplan Seite VII<br />
Advance Organizer Seite VIII<br />
Gruppenarbeitsregeln und Präsentationsregeln Seite IX<br />
Würfel Seite X<br />
Informationsblatt 1 Seite XI<br />
Arbeitsblatt 1 Seite XII<br />
Arbeitsblatt 2 Seite XIII<br />
Arbeitsblatt 3 Seite XIV<br />
Arbeitsblatt 4 Seite XV<br />
Lösungen Seite XVI<br />
Ergebnisplakat Seite XVII<br />
Vortragsfolie Seite XVIII<br />
Informationsblatt 2 Seite XIX<br />
Arbeitsblatt 5 Seite XX<br />
Erwartetes Flussdiagramm Seite XXI<br />
Erwartetes Flussdiagram am Ende der Unterrichtssequenz Seite XXII<br />
Arbeitsblatt 6 Seite XXIII<br />
Informationsblatt 3 Seite XXIV
Anhang<br />
Legende:<br />
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft I<br />
Übersicht zur Lerngruppe<br />
Name Alter Letzte<br />
Schule<br />
Schulab-<br />
schluss<br />
Ausbildungsbetrieb<br />
☺ = durchschnittliche Beteiligung B7 = Berufsschule<br />
mündl. Beteiligung<br />
qualitativ<br />
- 0 + ++ +++<br />
16 RS SI VGH Agt. X ☻<br />
22 GY AH Mehrfach-Agt. X ☻<br />
21 GY EI DEBEKA Agt. X ☺<br />
☺☺ = überdurchschnittliche Beteiligung AH = Allgemeine Hochschulreife<br />
☺☺☺ = sehr gute Beteiligung FH = Fachhochschulreife<br />
☻ = unterdurchschnittliche Beteiligung EI = Erweiterter Sekundarabschluss I<br />
SI = Sekundarabschluss I<br />
mündl.<br />
21 FG AH Signal-Iduna Agt. X ☺☺<br />
22 RS SI AWD X ☺<br />
19 GY AH Gothaer Agt. X ☺☺<br />
18 RS SI Allianz Agt. X ☻<br />
23 IG SI Makler-Agt. X ☺<br />
23 FO FH VGH Agt. X ☺☺<br />
21 GY AH Gothaer Agt. X ☺☺<br />
Beteiligung<br />
quantitativ<br />
27 BS SI LVM Agt. X ☺☺☺<br />
19 GY AH NV Dir. X ☺☺☺<br />
20 FG AH Brandkasse Agt. X ☻<br />
18 IG EI Makler-Agt. X ☻<br />
19 GY AH VGH Agt. X ☺<br />
20 FO FH Victoria Agt. X ☺☺☺<br />
20 GY AH Brandkasse Agt. X ☺☺<br />
19 GY EI Victoria Agt. X ☻<br />
20 GY FH VGH Agt. X ☺<br />
20 FG AH Brandkasse Dir. X ☺<br />
20 GY EI Allianz Agt. X ☺<br />
20 FG AH VGH Agt. X ☺☺☺<br />
18 HH EI Brandkasse Dir. X ☻<br />
28 BS EI AWD X ☺☺☺<br />
19 FG AH VGH Agt. X ☺☺☺<br />
18 HH SI Mehrfach-Agt. X ☺☺<br />
16 RS EI Brandkasse Agt. X ☺
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft II<br />
Die Schüler der X
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft III<br />
Makrosequenz<br />
Unterrichtsstunden<br />
1. / 2. 3. / 4. 5. / 6. 7. / 8.<br />
9. / 10. 11. / 12. 13. / 14.<br />
Situationen Die Generalagentur soll in Nachbarn haben einen Kunden beschweren sich „Mitverursacher“ wird Zwei Schadenfälle Klas-<br />
einem Großschadenfall bei „Mitverursacher“ aus- über die Höhe der Ent- von jedem Verdacht müssen komplett sen<br />
der Entschädigungsabwickgemacht. Mit seinem schädigungszahlungen entlastet. Allerdings ist neu beurteilt und arbeitlung<br />
helfen. Durch Sturm gab Hobby soll er den und die schleppende seine Versicherungs- berechnet werden.<br />
es Brand-, Überspannung-, Schaden vergrößert Abwicklung.<br />
sume für seinen scha- Die Schadengutach-<br />
Löschwasser- und weitere haben. Es ergeben sich<br />
den anscheinend zu ter haben neu Er-<br />
Schäden in einer Häuserzeile. andere Gefahrschäden.<br />
gering.<br />
kenntnissse.<br />
Inhalte - Versicherte Sachen - Versicherungswert - Obliegenheiten - Entschädigungsgrenzen - Entschädigung bei - Wiederholung<br />
- Versicherte Gefahren - Gemeiner Wert<br />
- Fahrlässigkeit - Abschlagszahlungen Unterversicherung von Berech-<br />
- Versicherte Kosten - Neuwert<br />
- Klauseln<br />
- Verzinsung<br />
- Betrachtung von nungsmethoden,<br />
- Versicherungsort - Restwert<br />
- Entschädigungsformel - Weiterentwicklung des Entschädigungen Prüfmechanismen<br />
- Vertiefung und Ver- - Anrechnung von Werten mit Berechnung von Prüfschemas<br />
unter genauer Be- und Definitionen<br />
knüpfung der bisheri- - Entschädigungsformel mit Schaden- und Kosten- - Entschädigungsformel achtung der Vorsorgen<br />
Kenntnisse Berechnung von Schadenentschädigungen mit Berechnung von ge<br />
- Flussdiagramm entschädigungen<br />
- Weiterentwicklung Wertsachenentschädi- - Vervollständigung<br />
- Prüfschemaentwick- - Weiterentwicklung des des Prüfschemas gungen<br />
des Prüfschemas<br />
lung<br />
Prüfschemas<br />
- Ausblick auf Regress<br />
zwischen Feuerversicherern<br />
Methoden - Advance Organizer - Gruppenpuzzle<br />
- Einzelarbeit - Milling<br />
- Einzelarbeit - Kartenmemory<br />
und Sozial- - Gruppenarbeit - Präsentation<br />
- Partnerarbeit - Gruppenpuzzle - Gruppenarbeit - Dreiergespräche<br />
formen - Lehrervortrag - Fallbearbeitung<br />
- Dreiergespräch - Galeriegang<br />
- Präsentation - Fallbearbeitungen<br />
- Flussdiagramm - Einzelarbeit<br />
- Lehrer-Schüler- - Partnerarbeit<br />
- Lehrer-Schüler- in Einzelarbeit<br />
- Präsentation - Lehrer-Schüler-Gespräch Gespräch<br />
- Fünf-Finger-Reflexion Gespräch<br />
- Schüler überneh-<br />
- Einzelarbeit - Blitzlicht<br />
- Lehrervortrag<br />
- Lehrervortrag men Lehrerrolle<br />
- Plenum<br />
- Mind-Mapping<br />
- Quiz<br />
Medien - OHP<br />
- OHP<br />
- Arbeitsblätter - Plakate<br />
- Placemat<br />
- Karten<br />
- Flipchart<br />
- Tafel<br />
- Karten<br />
- Arbeitsblätter - Arbeitsblätter - Tafel<br />
- Tafel<br />
- Arbeitsblätter<br />
- OHP<br />
- Tafel<br />
- OHP<br />
- Laptop + Beamer<br />
- Plakate<br />
- Schülerunterlagen<br />
- Schülerunterlagen<br />
Bemerkungen Schüler<br />
werden dort abgeholt,<br />
wo sie fachlich stehen<br />
Schüler übernehmen<br />
Lehrerrolle<br />
Wiederholung und<br />
Vorbereitung auf die<br />
Klassenarbeit ohne<br />
Prüfschema
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft IV<br />
Tabellarischer Stundenverlauf<br />
Unterrichtsphase /<br />
Lern-<br />
Unterrichtsinhalt<br />
ziele<br />
Einstiegsphase:<br />
- Begrüßung und Anwesenheitskontrolle<br />
- L. präsentiert den geplanten<br />
Stundenverlauf<br />
Informationsphase I:<br />
- Darstellung eines Überblicks<br />
über die neue Thematik und die<br />
Inhalte der Unterrichtssequenz<br />
- Ausgabe des Advance Organizers<br />
Erarbeitungsphase I:<br />
- Ausgabe von unterschiedlichen<br />
Gruppenaufgaben<br />
- Schüler setzen sich in Einzelarbeit<br />
mit der Aufgabe auseinander<br />
- Schüler unternehmen den Versuch<br />
einer undifferenzierten Lö- Lz 1<br />
sung<br />
Umbauphase:<br />
- Vorstellung der Sitzordnung<br />
- Bildung von Zufallsgruppen<br />
durch AB 1 - 4<br />
- Schüler bauen Sitzordnung um<br />
Erarbeitungsphase II:<br />
- Gruppenmitglieder tauschen<br />
sich über ihre Lösungsvorschläge Lz 2<br />
aus<br />
Lz 3<br />
- Gruppenmitglieder bearbeiten<br />
die Aufgabe gemeinschaftlich und<br />
fertigen eine Lösung an<br />
Umbausphase:<br />
- Vorstellung der Sitzordnung<br />
- Schüler bauen Sitzordnung um<br />
Präsentationsphase I:<br />
- Staffettenpräsentation der Lösungsvorschläge<br />
- Reflexion des Präsentationsverhaltens<br />
Fortsetz. Präsentationsphase I:<br />
- Staffettenpräsentation der Lösungsvorschläge<br />
- Reflexion des Präsentationsverhaltens<br />
Lz 4<br />
Lz 5<br />
Aktions- /<br />
Sozialform<br />
- L.-Vortrag<br />
- L.- Vortrag<br />
- L. gibt als<br />
Initiator<br />
Anweisungen<br />
- Aufgabenbearbeitung<br />
in EA<br />
- L. gibt<br />
Anweisung<br />
- S.-Aktion<br />
- S.-S.-Aktivität<br />
in GA<br />
- L. als Berater<br />
- L. gibt<br />
Anweisung<br />
- S.-Aktion<br />
- S.-Aktion<br />
im Plenum<br />
- L. als Beobachter<br />
und<br />
Koordinator<br />
Medien /<br />
<strong>Material</strong><br />
- Flipchart<br />
- Advance<br />
Organizer<br />
- IB 1<br />
- AB 1 - 4<br />
- Schülerunterlagen<br />
- Tafel<br />
- AB 1 - 4<br />
- AB 1 - 4<br />
- Bedingungswerk<br />
- Schulbuch<br />
- Schülerunterlagen<br />
- Pinnwand<br />
- Plakat<br />
- rote und<br />
grüne Kärtchen<br />
- Würfel<br />
- Schülerunterlagen<br />
Vorrausischtlicher Beginn des Unterrichtsbesuches um 8:30 Uhr<br />
Lz 4<br />
Lz 5<br />
- S.-Aktion<br />
im Plenum<br />
- L. als Beobachter<br />
und Koordinator<br />
- Pinnwand<br />
- Plakat<br />
- rote und<br />
grüne Kärtchen<br />
- Befestigungsmaterial<br />
- Würfel<br />
- Schülerunterlagen<br />
Didaktisch-methodischer Kommentar<br />
� schafft Transparenz<br />
� schafft Transparenz<br />
� führt die Schüler an den Lerngegenstand<br />
heran<br />
� Individuelle Auseinandersetzung<br />
mit dem neuen Thema<br />
� Verknüpfung bekannter Inhalte<br />
in einem neuen Aufgabenkontext<br />
� Schaffung von individueller<br />
Sicherheit<br />
� Herstellung von Gruppen und<br />
Gruppentischen<br />
� Austausch über eigene Erkenntnisse<br />
� Prüfen ihre Lösungsvorschläge<br />
an Hand der fachlichen Unterlagen<br />
� Erstellung einer fachlich differnzierten<br />
Lösung<br />
� Herstellung eines Sitzhalbkreises<br />
um die Pinnwand<br />
� Klare Trennung der Unterrichtsphasen<br />
� Schüler stellen ihre Ergebnisse<br />
vor<br />
� Ergänzung durch Kontrollgruppe<br />
� Schüler diskutieren gegebenenfalls<br />
über Lösungsvarianten<br />
� Schüler geben Rückmeldung<br />
zum Präsentationsverhalten<br />
� Schüler stellen ihre Ergebnisse<br />
vor<br />
� Ergänzung durch Kontollgruppe<br />
� Schüler diskutieren gegebenenfalls<br />
über Lösungsvarianten<br />
� Schüler geben Rückmeldung<br />
zum Präsentationsverhalten
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft V<br />
Umbausphase:<br />
- Schüler bauen Sitzordnung um<br />
Informationsphase II:<br />
- Darstellung und Erklärung des<br />
Flussdiagrammes und seiner<br />
Funktionsweise<br />
- Ausgabe eines Informationsblat-<br />
tes<br />
Vertiefungsphase:<br />
- Schüler erabeiten ein Prüfungsschema<br />
in Form eines Flussdiagramms<br />
zur Entscheidung der<br />
Leistungspflicht<br />
Präsentationsphase II:<br />
- Schüler stellen freiwillig ihr<br />
Prüfschema im Plenum vor<br />
- Schüler setzen sich mit dem<br />
vorgestellten Prüfschema auseinander<br />
und bewerten es<br />
Stundenabschluss:<br />
- Rückblick und Ausblick zur<br />
Transparenz der Gesamtsequenz<br />
Didaktische Reserve:<br />
- Schüler prüfen ihr eigenes Prüfschema<br />
durch die Bearbeitung<br />
eines einheitlichen Fallbeispiels<br />
- Schüler tauschen sich über die<br />
Lösung und die Anwenbarkeit des<br />
Prüfschemas aus<br />
- Vorstellung einer Musterlösung<br />
Legende:<br />
Lz 6<br />
Lz 7<br />
Lz 8<br />
(Lz 9)<br />
- L. gibt<br />
Anweisung<br />
- S.-Aktion<br />
- L.-Vortrag<br />
- S.-S.-Aktivität<br />
in GA<br />
- L. als Berater<br />
- Fotoapparat<br />
- Folie<br />
- OHP<br />
- IB 2<br />
- AB 1 - 4<br />
- Bedingungswerk<br />
- Schülerunterlagen<br />
- Folien<br />
- Stifte<br />
Abbruchmöglichkeit I<br />
- S.-S.-Aktivität<br />
im<br />
Plenum<br />
- L. als krtitischeNachfrager<br />
- S.-Vortrag<br />
- L.-Vortrag<br />
- EA<br />
- AB 5<br />
- Prüfschema<br />
- S.-S.-Aktivität<br />
in GA<br />
- L.-Darbietung<br />
- Schülerunterlagen<br />
- Folie<br />
- OHP<br />
- AB 5<br />
- Prüfschema<br />
- Schülerunterlagen<br />
- IB 3 - Musterlösung<br />
-<br />
L. = Lehrer GA = Gruppenarbeit<br />
S. = Schüler AB = Arbeitsblatt<br />
EA = Einzelarbeit IB = Informationsblatt<br />
� Sicherung<br />
� Informationsdarbietung zur<br />
Vorbereitung der Erarbeitungsphase<br />
II<br />
� Schüler verlassen die Ebene der<br />
fallbezogenen Bearbeitung zu<br />
Gunsten einer allgemeingültigen<br />
Systematik<br />
� Schüler planen und konstruieren<br />
ein Hilfsmittel<br />
� Darbietung und Bewertung<br />
eines Prüfschemas<br />
� Erhöht die Transparenz für die<br />
Schüler über den Fortgang der<br />
Thematik<br />
� Kontrolle der Anwendbarkeit<br />
des eigenen Prüfschemas<br />
� Austausch über die Lösung<br />
� Verifizierung der Lösung und<br />
damit auch des Prüfschemas
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft VI<br />
Flipchart<br />
Gruppentisch<br />
Gruppentisch<br />
Gruppentisch<br />
Sitzordnung<br />
Tafel<br />
Pult<br />
Pinnwand<br />
OHP<br />
Gruppentisch<br />
Besucher<br />
Gruppentisch<br />
Gruppentisch<br />
Gruppentisch
Quelle: eigene<br />
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft VII<br />
Verlaufsplan
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft VIII<br />
Advance Organizer<br />
Quelle: eigene
Quelle: eigene<br />
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft IX<br />
Gruppenarbeitsregeln<br />
1. Die Ziele unserer Gruppe sind allen Mitgliedern klar.<br />
2. Die Fähigkeiten und Qualifikationen aller Gruppenmitglieder werden von der<br />
Gruppe sinnvoll eingesetzt.<br />
3. Alle Gruppenmitglieder sind ernsthaft am Erfolg der Gruppe interessiert.<br />
4. Alle Betroffenen sind bei Entscheidungen angemessen beteiligt.<br />
5. Die Gruppenmitglieder respektieren einander.<br />
6. Für die Arbeit des Teams sind alle Mitglieder verantwortlich.<br />
1. Klar und deutlich sprechen.<br />
2. Langsam sprechen.<br />
Präsentationsregeln<br />
3. Frei sprechen und nicht vorlesen.<br />
4. Blickkontakt mit den Zuhörern halten und den Zuhörern nicht den Rücken<br />
zuwenden.<br />
5. Die Zuhörer wenn möglich einbinden, z. B. mit Fragen.<br />
6. Aufrechte Haltung einnehmen.<br />
7. Ruhig stehen und nicht herumzappeln.<br />
8. Nicht mit Gegenständen herumspielen.<br />
9. Den Blick der Zuschauer nicht verstellen.<br />
10. Kurze Sätze benutzen.
Quelle: eigene<br />
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft X<br />
Würfel<br />
12er-Würfel 4er-Würfel 8er-Würfel 10er-Würfel
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft XI<br />
Unterrichtsfach:<br />
BSU<br />
Klassen:<br />
Datum:<br />
Unterrichtsthema:<br />
Einführung in die Entschädigungsberechnung<br />
Der Advance Organizer<br />
IB 1
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft XII<br />
Unterrichtsfach:<br />
BSU<br />
Klassen:<br />
Datum:<br />
Unterrichtsthema:<br />
Einführung in die Entschädigungsberechnung<br />
Sie haben mit Ihrer Kundin Frau Schnieders einen Beratungstermin bezüglich des<br />
Abschlusses einer Rechtschutzversicherung vereinbart. Als Sie jedoch bei Frau<br />
Schnieders eintreffen, möchte Sie mit Ihnen zuerst über einen Wasserschaden reden.<br />
Sie erzählt Ihnen folgendes:<br />
AB 1<br />
„Vor sechs Wochen habe ich gemerkt, dass es in meinem Schlafzimmer angefangen hat zu muffen<br />
und im Bad konnte ich leichten Pilzbefall in den Fugen unterhalb der Waschbecken feststellen.<br />
Daraufhin hat mein Mann sich das mal genauer angesehen und festgestellt, dass die Wand<br />
zwischen Schlaf- und Badezimmer ziemlich feucht war. Da haben wir auch schon gesehen, dass<br />
die Rückwand des Sekretärs, den wir im Schlafzimmer haben, leicht schimmelig war. Er hat dann<br />
unseren Klempner angerufen und der hat einen Wasserschaden festgestellt. Daraufhin hat er die<br />
Wand aufgestemmt und die Leitung freigelegt. Er entdeckte dann, dass das Abflußrohr der<br />
Waschbecken defekt war. Er hat es dann repariert. Ein Maurer musste dann die Wand wieder zumauern<br />
und neu verfliesen. Den Sekretär haben wir in die Schreinerei gebracht. Der Klempner hat<br />
uns jetzt laut Rechnung 334 € gekostet und der Maurer 212 €. Der Sekretär ist zwar immer noch<br />
nicht fertig, aber der Kostenvoranschlag beläuft sich auf 210 €. Können wir das bei Ihnen einreichen<br />
oder müssen wir das der Wohngebäudeversicherung melden?“<br />
Vertragsdaten:<br />
- Vers.-Summe: 80.000 €<br />
- Klauseln: 7111, 7712<br />
Aufgabe: 1. Entscheiden Sie für sich alleine, ob die Hausratversicherung für alle<br />
Schäden aufkommen muss! Benutzen Sie nicht Ihre Unterlagen!<br />
2. Setzen Sie sich mit Ihren Gruppenmitgliedern zusammen und tauschen<br />
Sie sich über Ihre Lösungsvorschläge aus!<br />
3. Nehmen Sie das Bedingungswerk und prüfen Sie das Fallbeispiel an<br />
Hand der Bedingungen!<br />
4. Fertigen Sie sich kurze Stichpunkte zur Lösung an! Jedes Gruppenmitglied<br />
muss in der Lage sein die Lösung vorzustellen.<br />
Hinweis: - Die Bedingungen der Hausratversicherung finden Sie auf Seite 191 ff.<br />
- Klauseln finden Sie auf Seite 206 f.<br />
15 Minuten
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft XIII<br />
Unterrichtsfach:<br />
BSU<br />
Klassen:<br />
Datum:<br />
Unterrichtsthema:<br />
Einführung in die Entschädigungsberechnung<br />
Nach einem stürmischen Wochenende sind Sie montags morgens als erster im Büro.<br />
Plötzlich klingelt das Telefon. Ihr Kunde Herr Knaus ist völlig aufgeregt und<br />
erzählt Ihnen folgendes:<br />
AB 2<br />
„Bei mir hat der Sturm am Sonntag Teile des Daches abgedeckt. Dabei sind zwei Dachpfannen<br />
auf das im Hof stehende Mofa meines Sohnes geprallt und haben es beschädigt. Um zu verhindern,<br />
dass es in das Dach und das darunterliegende Zimmer meiner Tochter reinregnet, haben<br />
mein Sohn und ich das Dach mit Planen und Holzlatten abgedichtet. Zum Glück konnten wir dadurch<br />
zumindest das verhindern. Später in der Nacht muss es dann noch einen Blitzschaden gegeben<br />
haben, obwohl ich am Haus keinen Einschlag feststellen konnte. Auf jeden Fall war heute<br />
Morgen der Strom weg. Als alles wieder lief, habe ich sämtliche elektrischen Geräte kontrolliert.<br />
Dabei habe ich festgestellt, dass der Fernseher und der PC nicht mehr laufen. Die sind wohl völlig<br />
zerstört worden. Aber zum Glück bezahlt die Versicherung ja alles!“<br />
Sie sind völlig überrumpelt und bitten sich etwas Zeit aus, um sich seinen Hausratsversicherungsvertrag<br />
anzuschauen. Herr Knaus möchte jedoch umgehend informiert werden. Sie versprechen<br />
Ihm in 5 Minuten zurückzurufen.<br />
Vertragsdaten:<br />
- Vers.-Summe: 40.000 €<br />
- Klauseln: keine<br />
Aufgabe: 1. Entscheiden Sie für sich alleine, ob die Hausratversicherung für alle<br />
Schäden aufkommen muss! Benutzen Sie nicht Ihre Unterlagen!<br />
2. Setzen Sie sich mit Ihren Gruppenmitgliedern zusammen und tauschen<br />
Sie sich über Ihre Lösungsvorschläge aus!<br />
3. Nehmen Sie das Bedingungswerk und prüfen Sie das Fallbeispiel an<br />
Hand der Bedingungen!<br />
4. Fertigen Sie sich kurze Stichpunkte zur Lösung an! Jedes Gruppenmitglied<br />
muss in der Lage sein die Lösung vorzustellen.<br />
Hinweis: - Die Bedingungen der Hausratversicherung finden Sie auf Seite 191 ff.<br />
- Klauseln finden Sie auf Seite 206 f.<br />
15 Minuten
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft XIV<br />
Unterrichtsfach:<br />
BSU<br />
Klassen:<br />
Datum:<br />
Unterrichtsthema:<br />
Einführung in die Entschädigungsberechnung<br />
Sie sind jeden Morgen für die Post und deren Ablage zuständig. Unter der heutigen<br />
Post findet sich ein Brief Ihrer Kundin Frau Langhans. Sie schreibt Ihnen folgendes:<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
AB 3<br />
am Samstag den 29.03.2008 bin ich in Emden im DOC abends noch einkaufen gewesen. Als ich<br />
zurück zum Auto gegangen bin, hat mir ein junger Mann aufgelauert und mich bedroht. Ich<br />
sollte in das Auto einsteigen und „keine Faxen machen“.<br />
Nachdem er mich im Auto körperlich bedrohte, händigte ich ihm meine Handtasche mit meinem<br />
Portemonaie und meinen Schminksachen aus. Danach sollte ich ihn vom Parkplatz wegfahren<br />
und in der Nähe vom Bahnhof wieder rauslassen. Als wir dort ankamen durchsuchte er noch<br />
erfolglos das Handschuhfach, stieg fluchend aus und rannte davon.<br />
Gleich darauf bin ich zur Polizeiwache gefahren und habe den Vorfall gemeldet. Da ich noch<br />
völlig aufgewühlt war und mich nicht traute nach Hause zu fahren, habe ich in einem Hotel<br />
übernachtet und bin erst am nächsten Morgen nach Hause gefahren.<br />
Eine Liste mit den gestohlenen Sachen und der Hotelübernachtung habe ich beigelegt. Teilen Sie<br />
mir bitte umgehend mit, ob Sie alles übernehmen werden.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Elisabet Langhans<br />
Ihr Ausbilder erwartet von Ihnen, dass Sie einen Antwortbrief schreiben.<br />
Vertragsdaten:<br />
- Vers.-Summe: 75.000 €<br />
- Klauseln: 7710<br />
Aufgabe: 1. Entscheiden Sie für sich alleine, ob die Hausratversicherung für alle<br />
Schäden aufkommen muss! Benutzen Sie nicht Ihre Unterlagen!<br />
2. Setzen Sie sich mit Ihren Gruppenmitgliedern zusammen und tauschen<br />
Sie sich über Ihre Lösungsvorschläge aus!<br />
3. Nehmen Sie das Bedingungswerk und prüfen Sie das Fallbeispiel an<br />
Hand der Bedingungen!<br />
4. Fertigen Sie sich kurze Stichpunkte zur Lösung an! Jedes Gruppenmitglied<br />
muss in der Lage sein die Lösung vorzustellen.<br />
Hinweis: - Die Bedingungen der Hausratversicherung finden Sie auf Seite 191 ff.<br />
- Klauseln finden Sie auf Seite 206 f.<br />
15 Minuten
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft XV<br />
Unterrichtsfach:<br />
BSU<br />
Klassen:<br />
Datum:<br />
Unterrichtsthema:<br />
Einführung in die Entschädigungsberechnung<br />
Es ist kurz vor Ende der Mittagspause und Sie sind ganz allein im Büro. Ihr Kunde<br />
Herr Schmiedecke ruft sie ganz aufgeregt an:<br />
AB 4<br />
„Mir ist heute ein riesen Malleure passiert. Ich habe diese Woche Urlaub und während meine Frau<br />
einkaufen war, habe ich heute das Mittagessen vorbereitet. Die Kartoffeln waren fast fertig als ich<br />
gerade die Pfanne für das Fleisch auf dem Herd gestellt hatte. Plötzlich schrie mein Sohn aus dem<br />
Garten um Hilfe. Ich stürzte aus dem Haus in den hinteren Garten und sah meinen Jungen kopfüber<br />
im Baum hängen. Er war hinauf geklettert und abgerutscht. Zum Glück blieb er in einer Astgabel<br />
mit dem Fuß hängen. Was da hätte passieren können! Auf jeden Fall habe ich sofort versucht<br />
ihn daraus zu befreien. Das dauerte einige Zeit. Als ich ihn gerade befreit hatte, hörte ich auf<br />
einmal Feuerwehrsirenen. Da fiel mir siedendheiß die Küche wieder ein. Ich sagte meinem Sohn<br />
er solle im Garten bleiben und lief zurück in Haus. Da war schon fast alles vorbei. Ein Nachbar<br />
hatte die Feuerwehr angerufen, weil aus der Küche dunkler Quam kam und er mich telefonisch<br />
nicht erreichen konnte. Letztlich ist nichts Schlimmes passiert. Die Kartoffeln sind verbrannt und<br />
das Fett in der Pfanne hat herumgespritzt. Die Feuerwehr musste also nicht löschen. Die Wohnung<br />
stinkt jetzt ziemlich nach Brandgeruch und das Fett aus der Pfanne hat Teile der Arbeitsplatte<br />
und der Herdamaturen versengt. Jetzt ist meine Frage, ob die Hausratversicherung den Einsatz<br />
der Feuerwehr, die Herdamaturen und die Arbeitsplatte ersetzt?“<br />
Vertragsdaten:<br />
- Vers.-Summe: 50.000 €<br />
- Klauseln: 7110, 7710<br />
Aufgabe: 1. Entscheiden Sie für sich alleine, ob die Hausratversicherung für alle<br />
Schäden aufkommen muss! Benutzen Sie nicht Ihre Unterlagen!<br />
2. Setzen Sie sich mit Ihren Gruppenmitgliedern zusammen und tauschen<br />
Sie sich über Ihre Lösungsvorschläge aus!<br />
3. Nehmen Sie das Bedingungswerk und prüfen Sie das Fallbeispiel an<br />
Hand der Bedingungen!<br />
4. Fertigen Sie sich kurze Stichpunkte zur Lösung an! Jedes Gruppenmitglied<br />
muss in der Lage sein die Lösung vorzustellen.<br />
Hinweis: - Die Bedingungen der Hausratversicherung finden Sie auf Seite 191 ff.<br />
- Klauseln finden Sie auf Seite 206 f.<br />
15 Minuten
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft XVI<br />
Lösungen<br />
Arbeitsblatt 1: Durch die Angabe der Vertragsdaten ist davon auszugehen, dass der Versicherungschutz<br />
der Hausratversicherung besteht.Es handelt sich bei den Wasserabflußrohren<br />
um versicherte Sachen, da durch die Hausratversicherung alle Zu- und Ableitungen<br />
des Wasserkreislaufes versichert sind. Das Verlassen dieser bestimmungsgemäß<br />
wasserführenden Leitungen erfüllt den Tatbestand der versicherten Gefahr<br />
Leitungswasser. Damit sind alle Folgeschäden mitversichert. Da die Schadstelle<br />
sich in der Wand des Bades befindet und somit zur Wohnung gehört, ist der Schaden<br />
am Versicherungsort entstanden. Die Kosten des Maurers fallen als Folgeschäden<br />
unter die versicherten Kosten. Die Klauseln sind in diesem Fall irrelevant.<br />
Alle Punkte sind erfüllt. Der Versicherer wird leisten.<br />
Arbeitsblatt 2: Durch die Angabe der Vertragsdaten ist davon auszugehen, dass der Versicherungschutz<br />
der Hausratversicherung besteht. Das Mofa stellt keine versicherte Sache<br />
dar, da es ein versicherungspflichtiges Fahrzeug ist. Der Versicherer wird diesen<br />
Schaden nicht bezahlen. Der PC und der Fernseher sind versicherte Sachen. Fraglich<br />
ist, ob sie durch eine versicherte Gefahr beschädigt wurden. Sturm stellt eine<br />
versicherte Gefahr dar. Allerdings gehören Überspannungschäden nur bei direkter<br />
Blitzeinwirkung zu den versicherten Gefahren. Eine direkte Blitzeinwirkung ist<br />
nicht erfolgt. Überspannungsschäden ohne direkten Blitzschlag können jedoch<br />
über Klauseln versichert eerden. Da der Versicherungsnehmer keine Klauseln vereinbart<br />
hat wird der Versicherer für den PC und den Fernseher nicht leisten. Leisten<br />
wird er jedoch für die Abdichtung des Daches. Dies stellt Bemühung zur Vermeidung<br />
von Schäden dar, und die werden durch die versicherten Kosten abgedeckt.<br />
Arbeitsblatt 3: Durch die Angabe der Vertragsdaten ist davon auszugehen, dass der Versicherungschutz<br />
der Hausratversicherung besteht. Bei den abhandengekommenen Gegenständen<br />
handelt es sich um versicherte Sachen. Die Androhung von Gewalt und<br />
Wegnahme von Gegenständen erfüllt den Tatbestand der Beraubung, was eine versicherte<br />
Gefahr darstellt. Da die Beraubung nicht in der Wohnung erfolgt ist, wird<br />
das Kriterium des Versicherungsortes nicht erfüllt. Die Hausratversicherung leistet<br />
jedoch auch ausserhalb des Versicherungsortes bis zur Höhe von 10 % der Versicherungssumme.<br />
Die Versicherungssumme beträgt 55.000 € durch die zusätzliche<br />
Vorsorge. Da die geraubten Sachen den Wert von 5.500 € nicht erreichen werden,<br />
wird der Versicherer für diese vollständig leisten. Die Übernachtung in einem Hotel<br />
stellt keine versicherte Sache dar. Da es sich hierbei auch nicht um Folgeschäden<br />
der Beraubung handelt, auch wenn die psychischen Symptome darauf zurückzuführen<br />
sind, wird der Versicherer hierfür nicht leisten. Es sind keine versicherten<br />
Kosten.<br />
Arbeitsblatt 4: Durch die Angabe der Vertragsdaten ist davon auszugehen, dass der Versicherungschutz<br />
der Hausratversicherung besteht. Bei den Herdamaturen und Arbeitsplatte<br />
(gälte auch für Topf und Lebensmittel) handelt es sich um versicherte Sachen. Allerdings<br />
handelt es sich nicht um eine versicherte Gefahr. Die Kartoffeln sind zwar<br />
verbrannt aber nicht entbrannt. Ebensowenig das Fett in der Pfanne. Da kein Feuer<br />
ausgebrochen ist, sind auch die Sengschäden nicht versichert. Diese wären versichert,<br />
wenn ein Feuer seinen bestimmungsgemäßen Ort verlassen hätte. Der Versicherer<br />
wird für die beschädigten Sachen nicht leisten. Da die Feuerwehr im öffentlichen<br />
Interesse ausgerückt ist, um eine Ausbreitung eines Feuers auf andere Häuser<br />
zu vermeiden, muss der Versicherer dies bezahlen. Auch wenn kein Feuer gelöscht<br />
werden musste, wird der Versicherer die Schadenminderungsbestrebungen<br />
des Nachbarn anrechnen lassen. Für diesen war eine andere Beuteilung der Lage<br />
nicht möglich. Der Versicherer leistet also im Rahmen der versicherten Kosten.
Quelle: eigene<br />
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft XVII<br />
Ergebnisplakat
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft XVIII<br />
Vortragsfolie<br />
Ein Telefongespräch als Flussdiagramm<br />
Quelle: http://www.ibim.de/pl+orga/3-3.htm, 28.03.2008
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft XIX<br />
Unterrichtsfach:<br />
BSU<br />
Klassen:<br />
Datum:<br />
Unterrichtsthema:<br />
Einführung in die Entschädigungsberechnung<br />
Das Flussdiagramm<br />
Ein Flussdiagramm wird auch als Programmablaufplan bezeichnet und wird eingesetzt, um Bearbeitungsschritte<br />
klar von einander zu trennen und zu visualisieren. Flussdiagramme wurden<br />
urprünglich bei der Programmierung von Computerprogrammen eingesetzt. Daher stammt auch<br />
der Name Programmablaufplan. Heutzutage werden Flussdiagramme in vielen weiteren Bereichen<br />
eingesetzt. Sie dienen zum Beispiel dazu Produktionsabläufe, Belegströme, mathematische Rechenoperationen<br />
oder die Handhabung eines Taschenrechners zu visualisiern. Für die korrekte<br />
Nutzung und Darstellung von Flussdiagrammen gibt es die DIN 66001. Mit ihr wird definiert,<br />
welche Symbole mit welcher Bedeutung zu verwenden sind.<br />
Oval: Start oder Ende<br />
Parallelogramm: Ein-<br />
und Ausgabe<br />
Raute: Verzweigung<br />
Rechteck: Operation, Aktion<br />
Pfeil, Linie: Verbindung<br />
zum nächstfolgenden Element<br />
Rechteck mit doppelten, vertikalen Linien:<br />
Unterprogramm aufrufen<br />
Kreis: Sprungstelle, Anschlußpunkt<br />
Als Beispiel für ein Flussdiagramm kann ein Telefonat dienen:<br />
Quelle: http://www.ibim.de/pl+orga/3-3.htm, 28.03.2008<br />
IB 2
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft XX<br />
Unterrichtsfach:<br />
BSU<br />
Klassen:<br />
Datum:<br />
Unterrichtsthema:<br />
Einführung in die Entschädigungsberechnung<br />
AB 5<br />
Die Frage, ob ein Versicherer im Rahmen der Hausratversicherung bei Schadenfällen<br />
leisten muss, ist, wie gesehen, nicht leicht zu beantworten. Eine Strukturierung Ihrer Prüfung<br />
mit Hilfe eines Flussdiagramms kann dies erleichtern. Daher sollen Sie nun ein<br />
Prüfschema für die Beantwortung der Leistungspflichtfrage planen und erstellen. Dieses neue<br />
Hilfsmittel werden Sie in den weiteren Unterrichtsstunden zur Bearbeitung von Versicherungsfällen<br />
einsetzen können. Bearbeiten Sie dafür bitte die folgenden Aufgaben:<br />
Aufgabe: 1. Überlegen Sie in der Gruppe, welche Prüfkriterien Sie alle beachten müssen,<br />
um die Leistungspflichtfrage zu entscheiden! Nehmen Sie hierzu Ihr<br />
Bedingungswerk zur Hand.<br />
2. Versuchen Sie, mit Hilfe der Funktionsweise eines Flussdiagramms, die<br />
Prüfkriterien in eine prüfungslogische Reihenfolge zu bringen! Achten Sie<br />
dabei auf die Symbolik.<br />
3. Fertigen Sie eine Folie an, auf der Sie Ihr fertiges Prüfschema aufzeichnen!<br />
Diese soll im Anschluss vorgestellt und Ihr Prüfschema im Plenum<br />
bewertet werden.<br />
15 Minuten
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft XXI<br />
Schadenmeldung<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Besteht Vers.-<br />
Vertrag?<br />
Versicherte<br />
Sache?<br />
Versicherte<br />
Gefahr?<br />
Versicherungsort? <br />
Außenversicherung?<br />
Obliegenheiten<br />
verletzt?<br />
Versicherte<br />
Kosten?<br />
Feststellung der<br />
Leistungspflicht<br />
Quelle: eigene<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Erwartetes Flussdiagramm<br />
Feststellung des<br />
Leistungsausschlusses<br />
Ende der Prüfung
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft XXII<br />
Schadenmeldung<br />
Ja<br />
Besteht Vers.-<br />
Vertrag?<br />
Versicherte<br />
Sache?<br />
Nein<br />
Versichert über<br />
Klauseln?<br />
Ja<br />
Quelle: eigene<br />
Ja<br />
Versicherte<br />
Gefahr?<br />
Erwartetes Flussdiagram am Ende der Unterrichtssequenz<br />
Versichert über<br />
Klauseln?<br />
Ja<br />
Nein<br />
Versicherungsort?<br />
Nein<br />
Außenversicherung? <br />
Obliegenheitsverletzungen<br />
/<br />
Fahrlässigkeit?<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Feststellung des Leitungsausschlusses<br />
Feststellung der<br />
Leistungspflicht<br />
Ja<br />
Versicherte<br />
Kosten?<br />
Nein<br />
Bestehen andere<br />
Versicherungen die<br />
leistungspflichtig<br />
sind?<br />
Ende der Prüfung<br />
Übergabe an<br />
Entschädigungsberechnung<br />
Ja
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft XXIII<br />
Unterrichtsfach:<br />
BSU<br />
Klassen:<br />
Datum:<br />
Unterrichtsthema:<br />
Einführung in die Entschädigungsberechnung<br />
Ihr Kunder Herr Kleine schidert Ihnen telefonisch folgenden Sachverhalt:<br />
AB 6<br />
„Als ich gestern im Garten unseres Einfamilienhauses arbeitete, sah ich eine Person im Wohnzimmer.<br />
Ich lief sofort zum Haus, da keiner ausser mir da sein konnte. Als ich in das Zimmer<br />
kam, wollte der Dieb gerade mit dem Schmuck meiner Frau verschwinden. Der Dieb ist wahrscheinlich<br />
über die Gartenmauer geklettert, da die Gartentür abgeschlossen war. Durch die offene<br />
Terassentür ist er dann in die Wohnung eingeschlichen, ohne dass ich es bemerken konnte. Bei<br />
der Suche nach wertvollen Sachen hat er mehrere Gläser und eine Schublade zerstört. Als er mich<br />
bemerkte zog er ein Messer, bedrohte mich und rannte dann davon. Obwohl ich sofort die Polizei<br />
rief, fehlt vom Täter bisher jede Spur. Ich gehe davon aus, dass Sie für den Schaden aufkommen.“<br />
Vertragsdaten:<br />
- Vers.-Summe: 50:000 €<br />
- Klauseln: 7110, 7710<br />
Aufgabe: 1. Entscheiden Sie in Einzelarbeit, ob die Hausratversicherung den Schaden<br />
entschädigen wird! Benutzen Sie zur Prüfung Ihr entwickeltes Prüfschema<br />
und das Bedingungswerk.<br />
7 Minuten<br />
2. Tauschen Sie sich mit Ihren Gruppenmitgliedern über die Lösung aus!<br />
4 Minuten<br />
3. Vergleichen Sie Ihre Lösung mit der Musterlösung! Falls Sie zu einem<br />
anderen Ergebnis gekommen sind, überprüfen Sie Ihr Prüfschema auf<br />
Schwachstellen.<br />
7 Minuten
XX Prüfungsunterricht II – Wirtschaft XXIV<br />
Unterrichtsfach:<br />
BSU<br />
Klassen:<br />
Datum:<br />
Unterrichtsthema:<br />
Einführung in die Entschädigungsberechnung<br />
Musterlösung zu AB 6<br />
Auf Grund der angegebenene Vertragsdaten ist davon auszugehen, dass Versicherungschutz durch<br />
den Hausratsversicherungsvertrag besteht. Bei dem Schmuck, dem Schmuckkoffer, den Gläsern<br />
und der Schublade handelt es sich laut den Vertragsbedingungen unzweifelhaft um versicherte<br />
Sachen. Zweifelhaft ist, um welche versicherte Gefahr es sich im Bezug auf den Schmuck und<br />
den Schmuckkoffer handelt. Zum einen ist der Tatbestand der Beraubung durch die Androhung<br />
von Waffengewalt gegeben. Zum anderen könnte es sich um die Gefahr Einbruchdiebstahl handeln.<br />
Der Täter ist zwar in das Gebäude eingeschlichen, jedoch sind die Terrasse und der Garten<br />
durch eine Gartenmauer umgeben. Der Täter musste diese Gartenmauer erst überklettern, um auf<br />
die Terrasse zu gelangen. Damit ist auch der Tatbestand des Einbruches gegeben. Ob nun die Gefahr<br />
Einbruch oder Beraubung herangezogen werden muss ist letztendlich irrelevant, da es sich<br />
bei beiden um eine versicherte Gefahr handelt. In Bezug auf die Gläser und die Schublade besteht<br />
Versicherungschutz über die Gefahr Vandalismus nur im Zusammenhang mit der Gefahr Einbruchdiebstahl.<br />
Im Falle der Beraubung würde hierfür kein Versicherungsschutz bestehen. Da<br />
beide Gefahren gegeben sind, wird der Versicherer sich den Versicherungschutz für die Gefahr<br />
Einbruchdiebstahl anrechnen lassen müssen. Der Versicherungsnehmer hat die Terrassentür zur<br />
Wohnung offen stehen gelassen, so dass fahrlässiges Verhalten vorliegen könnte. Da er jedoch die<br />
Gartenmauertür abgeschlossen hatte und sich im Garten befand, konnte er nicht davon ausgehen,<br />
dass sich unter diesen Umständen Unbefugte Zutritt zu seiner Wohnung verschaffen wollten. Ein<br />
grob fahrlässiges Verhalten, welches für den Verlust des Versicherungsschutzes notwendig wäre,<br />
ist dem Versicherungsnehmer somit nicht nachzuweisen. Durch die umgehende Meldung des<br />
Vergehens an die Polizei, hat er sich auch im Rahmen der vertraglichen Obliegenheitspflichten<br />
nichts zu Schulden kommen lassen.<br />
Fazit: Der Versicherer muss für alle Schäden eintreten.<br />
IB 3