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„Neue“ vs. „alte“ Antikonvulsiva - Knappschaftskrankenhaus ...

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Inhaltsverzeichnis<br />

Seite 1<br />

Die Wirbelsäulen-Versteifungs-Operation<br />

Seite 2<br />

Das Aneurysma der<br />

Gefäße des Gehirns<br />

Seite 3<br />

Arteriovenöse Malformation<br />

(alternativ: Angiom)<br />

Seite 4/5<br />

<strong>„Neue“</strong> versus <strong>„alte“</strong><br />

<strong>Antikonvulsiva</strong>:<br />

Nutzen und Kosten<br />

Seite 6/7<br />

Fortsetzung Wirbelsäulenversteifungs-Operation,<br />

Patienten-Portrait<br />

Seite 8/9<br />

Neue Therapieoptionen<br />

bei Morbus Parkinson<br />

Multiple Sklerose<br />

– Spezialambulanz<br />

Selbsthilfegruppen<br />

Seite 10/11<br />

Ansprechpartnerinnen<br />

Seite 12<br />

Das NeuroCentrum<br />

Kooperationspartner<br />

des NeuroCentrums<br />

Klinik für Neurologie<br />

und klinische Neurophysiologie<br />

St. Marien-Hospital,<br />

Borken GmbH<br />

Prof. Dr. med.<br />

Hermann Menger<br />

Klinik für Neurologie<br />

<strong>Knappschaftskrankenhaus</strong>,<br />

Bottrop<br />

Dr. med. Reinhold Dux<br />

Klinik für Neurologie<br />

<strong>Knappschaftskrankenhaus</strong>,<br />

Dortmund<br />

PD Dr. med.<br />

Friedrich Grahmann<br />

Klinik für Neurologie<br />

Evangelisches Krankenhaus,<br />

Herne<br />

Dr. med. Joachim Klieser<br />

Klinik für Neurochirurgie<br />

Bergmannsheil und<br />

Kinderklinik GmbH,<br />

Gelsenkirchen-Buer<br />

Dr. med. Uwe Wildförster<br />

Neuro NeuroCentrum Centrum<br />

Ausgabe 1 – September 2009<br />

Die „Wirbelsäulenversteifungs-Operation“<br />

Verschleißbedingtes<br />

Wirbelgleiten<br />

Das degenerative Wirbelgleiten<br />

stellt den häufi<br />

gsten Grund für eine<br />

Spondylodese-Operation<br />

dar.<br />

Hierbei führt ein über<br />

Jahre währender Verschleiß<br />

eines oder mehrererBewegungssegmente<br />

(bestehend aus<br />

Bandscheibe, Wirbelgelenken<br />

und Bandapparat)<br />

zur Segmentinstabilität.<br />

Diese ist zunächst<br />

nur geringfügig, bei bestimmten<br />

Bewegungen<br />

nachweisbar, kann sich<br />

aber schließlich deutlich<br />

bis hin zum Wirbelgleiten<br />

entwickeln.<br />

Die aufgetretene Instabilität<br />

führt zu lokalen<br />

Rückenschmerzen, die<br />

permanent und sehr unangenehm<br />

sein können.<br />

Der Körper versucht<br />

sich in solchen Situationen<br />

zunächst selbst zu<br />

helfen, indem er sich be-<br />

Die dem NeuroCentrum<br />

im Klinikum Vest angeschlossenen<br />

Kliniken<br />

diagnostizieren und<br />

behandeln im interdisziplinären<br />

Team. Dieses<br />

wird geleitet durch die<br />

Chefärzte der Kliniken<br />

für:<br />

Neurologie u. klinische<br />

Neurophysiologie:<br />

Prof. Dr. med.<br />

Helmut Buchner<br />

müht, das instabile Segment<br />

durch Knochenanbauten<br />

im Bereich<br />

der Bandscheiben und<br />

Wirbelgelenke zu stabilisieren.<br />

Dieses kann<br />

nach Jahren durchaus<br />

gelingen und führt dann<br />

zum Bild der sogenannten<br />

fi xierten Spondylolisthesis,<br />

die in der Tat<br />

weniger schmerzhaft ist<br />

als die instabile Form.<br />

Die beschriebenen<br />

knöchernen Anbauten<br />

haben allerdings den<br />

Nachteil, dass sie den<br />

Wirbelkanal und damit<br />

den Raum für das<br />

Rückenmark- bzw.<br />

Nervenstrukturen einengen,<br />

was wiederum<br />

zu bewegungsabhängigen,<br />

ausstrahlenden<br />

Schmerzen in Arme und<br />

vor allem Beine bis hin<br />

zu Gefühlsstörungen<br />

und Lähmungen führen<br />

kann (sog. Syndrom<br />

des engen Spinalkanals<br />

= Spinalkanalstenose).<br />

Das NeuroCentrum<br />

Neurochirurgie:<br />

PD Dr. med.<br />

Maximilian Puchner<br />

Radiologie und Neuroradiologie,interventionelle<br />

Therapie:<br />

PD Dr. med.<br />

Werner Weber<br />

Ziel des interdisziplinären<br />

Teams ist eine die<br />

Fachabteilungen überspannende<br />

kooperative<br />

und für jeden einzelnen<br />

Patienten individuell<br />

Während sich die Einengung<br />

des Spinalkanals<br />

am besten durch<br />

eine Kernspintomografi<br />

e nachweisen lässt,<br />

wird die Frage, ob eine<br />

Segmentinstabilität vorliegt,<br />

am besten durch<br />

normale Röntgenaufnahmen,<br />

sowohl in Beuge-<br />

als auch in Streckposition,<br />

beantwortet.<br />

Liegt wirklich eine Instabilität<br />

vor und passen<br />

die Beschwerden<br />

des Patienten zu dem<br />

röntgenologisch nachgewiesenenKrankheitsbild,<br />

bleibt als einzig hilfreiche<br />

Therapie letztlich<br />

nur die operative Versteifung<br />

des betroffenen<br />

instabilen Segments.<br />

Wirbelbogenschlussstörung<br />

(Spondylolyse)<br />

Dieses Krankheitsbild<br />

fi ndet sich gehäuft<br />

bei jüngeren Patienten.<br />

Durch eine angeborene<br />

oder erworbene<br />

abgestimmte Diagnostik<br />

und Therapie. Für diese<br />

werden alle Einrichtungen<br />

des Krankenhauses<br />

einbezogen.<br />

Neben interdisziplinären<br />

Behandlungsrichtlinien<br />

dienen dazu tägliche<br />

Besprechungen und<br />

wöchentliche Fallkonferenzen.<br />

Darüber hinaus<br />

werden zu regelmäßigen<br />

Konferenzen auch<br />

Niedergelassene und<br />

Zeitung des NeuroCentrums<br />

im Klinikum Vest<br />

(=Spondylodese)<br />

Wirbelbogenschlussstörung<br />

(Lyse) kommt<br />

es zu einem Wirbelkörpergleiten(Spondylolisthesis)<br />

des erkrankten<br />

Wirbelkörpers über den<br />

darunter liegenden gesunden<br />

Wirbelkörper.<br />

Bandscheiben- und<br />

Wirbelkörperinfektion<br />

(Spondylodiszitis)<br />

In einigen Fällen einer<br />

bakteriellen Bandscheiben-<br />

und Wirbelkörperinfektion<br />

ist eine konservative<br />

Behandlung mit<br />

Antibiotika allein nicht<br />

ausreichend.<br />

Gründe hierfür können<br />

sein, dass die Entzündung<br />

droht, auf die nervalen<br />

Strukturen überzugreifen,<br />

oder dass<br />

aufgrund einer fortgeschrittenenBandscheiben-<br />

und Wirbelkörperzerstörung<br />

die Stabilität<br />

des betroffenen Wirbelkörperabschnittes<br />

nicht<br />

mehr gewährleistet ist.<br />

Fortsetzung S. 6/7<br />

Klinik-Ärzte eingeladen.<br />

Das NeuroCentrum<br />

versteht sich als Kooperationspartner<br />

für<br />

die zuweisenden Ärzte,<br />

es werden enge Absprachen<br />

zur Vor- und<br />

Weiterbehandlung jedes<br />

Patienten angestrebt.<br />

Das NeuroCentrum<br />

sichert durch Fortbildungen<br />

eine ständige<br />

Weiterbildung seiner<br />

Mitarbeiter. Fortsetzung S. 12


Das Aneurysma der Gefäße des Gehirns<br />

Aneurysmata sind Vorwölbungen<br />

oder Ausbuchtungen<br />

der Gefäßwand<br />

von Arterien,<br />

die meist Folge einer<br />

Wandschwäche sind<br />

und im Laufe der Zeit<br />

an Größe zunehmen<br />

können. Dabei kann es<br />

zu einer Kompression<br />

angrenzender Teile des<br />

Gehirns kommen.<br />

Ein Platzen des Aneurysmas<br />

kann eine unter<br />

Umständen lebensgefährliche<br />

Blutung im<br />

Kopf zur Folge haben.<br />

Als Ursache für die Entstehung<br />

eines Aneurysmas<br />

nimmt man eine<br />

angeborene Schwäche<br />

der Zellen der Gefäßinnenwand,<br />

der sogenanntenEndothel-Zellen,<br />

an. Im Laufe des<br />

Lebens kann dann ein<br />

Aneurysma entstehen.<br />

Verschiedene Faktoren,<br />

die die Gefäße in<br />

Seite 2 NeuroCentrum<br />

Mitleidenschaft ziehen<br />

– wie z. B. Bluthochdruck<br />

oder auch das<br />

Rauchen - tragen zur<br />

Entstehung oder Vergrößerung<br />

eines Aneurysmas<br />

bei.<br />

In den Hirnarterien ist<br />

die Muskelschicht der<br />

Gefäßwände dünner<br />

als in den übrigen Arterien<br />

des Körpers. In<br />

der Folge sind diese<br />

Gefäße – insbesondere<br />

an Teilungsstellen<br />

– prädisponiert für das<br />

Entstehen von Aneurysmata.<br />

Ein Viertel der<br />

Patienten mit einem<br />

Aneurysma hat mehrere<br />

Aneurysmata.<br />

Ganz allgemein geht<br />

man davon aus, dass<br />

etwa 1,5 bis 5 Prozent<br />

der Bevölkerung im<br />

Laufe ihres Lebens ein<br />

Hirnarterienaneurysma<br />

entwickeln, ohne<br />

dass es zwangsläufig<br />

zu Symptomen kommt.<br />

In Deutschland sind somit<br />

bis zu vier Millionen<br />

Menschen betroffen.<br />

Das Risiko einer Blutung<br />

aus einem Aneurysma<br />

ist – neben vielen<br />

anderen Faktoren<br />

– abhängig von seiner<br />

Größe und seiner Konfiguration<br />

und beträgt<br />

jährlich 0,5 bis 3 Prozent.<br />

In Deutschland<br />

kommt es zu ca. 8 000<br />

Blutungen pro Jahr.<br />

In so einem Fall führen<br />

die Symptome (stärkste<br />

Kopfschmerzen u.<br />

neurologische Ausfälle<br />

unterschiedlicher Ausprägung)<br />

meist zur<br />

Verdachtsdiagnose einer<br />

sogenannten Subarachnoidalblutung<br />

aus<br />

einem Aneurysma. Die<br />

Blutung wird dann üblicherweise<br />

durch eine<br />

Computertomografie<br />

diagnostiziert.<br />

ab medica Deutschland GmbH & Co KG . Postfach 110727 . 40507 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211- 58 58 81-0 . Fax 0211-58 58 81-11 . info@abmedica.org . www.abmedica.org<br />

Das Aneurysma kann<br />

durch eine kontrastmittelgestützteAngiografie<br />

im Computertomografen<br />

oder durch eine<br />

Katheterangiografie<br />

(DSA) über die Leistenarterie<br />

nachgewiesen<br />

werden. Eine solche<br />

Aneurysma-Blutung ist<br />

oft lebensgefährlich.<br />

Doch trotz aller medizinischenBemühungen<br />

versterben<br />

etwa 30 Prozent der<br />

Patienten innerhalb<br />

der ersten Wochen und<br />

nur etwa 15 bis 30 Prozent<br />

sind langfristig in<br />

der Lage, wieder ein<br />

eigenständiges Leben<br />

ohne Einschränkungen<br />

zu führen.<br />

Ist es einmal zu einer<br />

Blutung gekommen,<br />

so ist das Risiko einer<br />

zeitnahen, nochmaligen<br />

Blutung sehr hoch<br />

und deren Prognose<br />

Silk - Intraluminale rekonstruktive Gefäßprothese<br />

die Innovation in der Aneurysma-Behandlung<br />

��effi � effi ziente positi positive Veränderung des<br />

Hämodynamik<br />

Hämodynamik-Managements<br />

��„Sliding-Cell“-Technologie � „Sliding-Cell“-Te<br />

für die<br />

optimale Wand Wandapposition<br />

��„High-Density“-Nitinoldrahtgefl ���������������� „High-Density“-<br />

echt<br />

für den effektiv effektiven Verschluß des<br />

Aneurysmahals<br />

Aneurysmahalses<br />

��verfügbar � verfügbar für GGefäßdurchmesser<br />

von 1,5 bis 5,75 5,75mm<br />

��verfügbar � verfügbar in Lä Längen von<br />

15 bis 40mm<br />

oft als schlecht einzuschätzen.<br />

Aus diesem<br />

Grund wird allgemein<br />

die Behandlung rupturierter<br />

Aneurysmata in<br />

der Akutphase empfohlen.<br />

Grundsätzlich stehen<br />

zwei Verfahren zur<br />

Verfügung: Die offene<br />

Operation mit Ausschaltung<br />

des Aneurysmas<br />

durch einen Clip<br />

und die endovaskuläre,<br />

kathetergestützte Behandlung<br />

mit Platinspiralen<br />

(Coils). Lage und<br />

Gestalt des Aneurysmas<br />

entscheiden über<br />

das am besten geeigneteBehandlungsverfahren.<br />

Weitere Einflussgrößen<br />

sind Alter<br />

und Zustand des Patienten.<br />

In den letzten Jahren<br />

kommt es immer<br />

häufiger vor, dass Aneurysmata<br />

im Zuge<br />

der Abklärung unterschiedlicher<br />

Symptome<br />

z. B. von starken Kopfschmerzen<br />

im Rahmen<br />

der durchgeführten<br />

Bildgebung (Computertomografie<br />

oder<br />

Magnetresonanztomografie)<br />

zufällig entdeckt<br />

werden.<br />

In diesem Fall ist eine<br />

gezielte, weiterführende<br />

Diagnostik und umfassende<br />

Beratung des<br />

Patienten von zentraler<br />

Bedeutung. Diese<br />

sollte in einem spezialisierten<br />

Zentrum durch<br />

ein interdisziplinär arbeitendes<br />

Team aus<br />

Neurologie, Neurochirurgie<br />

und Neuroradiologie<br />

erfolgen.<br />

Priv.-Doz. Dr. med.<br />

Werner Weber<br />

Chefarzt für Radiologie<br />

und Neuroradiologie


Diese Katheterangiografi e der Hirngefäße zeigt ein großes Aneurysma (Pfeil unten)<br />

und ein Angiom (Pfeil oben) bei einem Patienten (seitliche Ansicht).<br />

Arteriovenöse Malformation<br />

(alternativ: Angiom)<br />

Die arteriovenöse<br />

Malformation, kurz<br />

AVM, ist eine anlagebedingte<br />

Fehlbildung<br />

des Gefäßsystems.<br />

Betroffen sind die<br />

Gefäße des zentralen<br />

Nervensystems<br />

(Gehirn und Rückenmark),<br />

unter Umständen<br />

aber auch die<br />

Gefäße des Gesichtsschädels.<br />

Vereinfacht ausgedrückt,<br />

münden bei<br />

einer AVM arterielle<br />

Gefäße direkt in das<br />

venöse Gefäßsystem<br />

ein, ohne dass Widerstandsgefäße<br />

in<br />

Form von Kapillaren<br />

zwischengeschaltet<br />

sind. Durch den<br />

Druckanstieg in den<br />

Venen, deren Wand<br />

weniger widerstandsfähig<br />

ist als die der<br />

Arterien, kann es zu<br />

einer oft bedrohlichen<br />

Hirnblutung kommen.<br />

Angiome können aber<br />

auch die Ursache sein<br />

für epileptische Anfälle,<br />

Kopfschmerzen<br />

und andere neurologische<br />

Symptome.<br />

AVM des Gehirns<br />

sind wahrscheinlich<br />

angeboren. Sie können<br />

im Laufe der Zeit<br />

wachsen und zu neuen<br />

Beschwerden führen.<br />

Das Blutungsrisiko<br />

wird meist mit bis<br />

zu 2 bis 4 Prozent pro<br />

Jahr angegeben, wobei<br />

eine stattgehabte<br />

Blutung das Risiko für<br />

eine erneute Blutung<br />

für ein Jahr erhöht.<br />

Im Falle einer Blutung<br />

aus der AVM<br />

reicht das Spektrum<br />

der Symptome von<br />

Kopfschmerzen über<br />

neurologische Ausfälle<br />

– wie beispielsweise<br />

Lähmungen – bis<br />

hin zur Bewusstlosigkeit.<br />

Aufspüren lässt sich<br />

die verursachende<br />

Gefäßmissbildung<br />

durch eine Schichtaufnahme<br />

des Kopfes<br />

mittels der Computertomografi<br />

e oder<br />

der MRT (Magnetresonanztomografie).<br />

Nachfolgend sollte in<br />

allen Fällen eine Katheterangiografi<br />

e zur<br />

genauen Beurteilung<br />

und Therapieplanung<br />

durchgeführt werden.<br />

Therapiemöglichkeiten<br />

Grundsätzlich stehen<br />

zur Behandlung drei<br />

verschiedene Verfahren<br />

zur Verfügung:<br />

die Embolisation,<br />

das heißt der Verschluss<br />

der krankhaften<br />

Gefäße mit<br />

Hilfe eines Katheters,<br />

eine neurochirurgische<br />

Operation<br />

oder eine Bestrahlungsbehandlung.<br />

Sehr häufi g kommt<br />

eine Kombination<br />

dieser Verfahren zur<br />

Anwendung als sogenanntes<br />

multimodales<br />

Konzept.<br />

Bei der AVM-Behandlung<br />

per Katheter werden<br />

die zuführenden<br />

Hirnarterien von der<br />

Leiste oder vom Arm<br />

aus mit einem sehr<br />

feinen Mikrokatheter<br />

selektiv sondiert.<br />

Gelingt dies, so kann<br />

die Gefäßmissbildung<br />

mit einem speziellen<br />

Werkstoff, einem sogenanntenEmbolisat,<br />

im optimalen Fall<br />

vollständig aus der<br />

Blutzirkulation ausgeschaltet<br />

werden. Andernfalls<br />

wird der arterielle<br />

Zufl uss soweit<br />

reduziert, dass z. B.<br />

eine folgende Operation<br />

möglichst risikoarm<br />

durchgeführt werden<br />

kann.<br />

Die Kombination des<br />

Katheterverfahrens<br />

mit einer Operation<br />

führt in der Praxis zu<br />

einer kompletten Ausschaltung<br />

des Blutungsrisikos<br />

bei über<br />

90 Prozent der Patienten.<br />

In einigen kritischen<br />

Hirnregionen<br />

ist das Risiko einer<br />

Operation oder einer<br />

weitreichenden Embolisationsbehandlung<br />

im Verhältnis zu den<br />

Erfolgsaussichten jedoch<br />

zu groß, so dass<br />

sich hier eine primäre<br />

Bestrahlung oder eine<br />

Bestrahlung in Kombination<br />

mit einer Embolisation<br />

empfi ehlt.<br />

Die Bestrahlungsbehandlung<br />

kann dabei<br />

zielgenau mit nur geringer<br />

Belastung des<br />

angrenzenden Gewebes<br />

und in einer einzigenBehandlungssitzung<br />

durchgeführt<br />

werden.<br />

Priv.-Doz. Dr. med.<br />

Werner Weber<br />

Chefarzt für Radiologie<br />

und Neuroradiologie<br />

Der gleiche Patient wie auf dem oberen Bild (Ansicht<br />

von vorne).<br />

NeuroCentrum Seite 3


<strong>„Neue“</strong> <strong>vs</strong>. <strong>„alte“</strong> <strong>Antikonvulsiva</strong>:<br />

Nutzen und Kosten<br />

Die Gruppe der Epilepsien<br />

stellt eine häufi<br />

ge Erkrankung in der<br />

Bevölkerung mit einer<br />

Prävalenz von knapp<br />

unter einem Prozent<br />

und nach dem 60. Lebensjahr<br />

steigender<br />

Häufi gkeit dar.<br />

Seite 4 NeuroCentrum<br />

Die Diagnose einer<br />

Epilepsie ist gemäß<br />

den aktualisierten<br />

Richtlinien der internationalen<br />

Liga gegen<br />

Epilepsie bereits<br />

möglich, wenn ein<br />

einzelner Anfall stattgefunden<br />

hat, der<br />

Krankheitskosten<br />

der Epilepsie<br />

Gesundheitsökonomisch<br />

sind die direkten<br />

Kosten wie Arztbesuche,<br />

stationäre und<br />

ambulante Behandlung<br />

und Diagnostik,<br />

medikamentöse und<br />

nichtmedikamentöse<br />

Therapie einschließlich<br />

anderer Zusatzbehandlung<br />

und Hilfsdienste<br />

von indirekten<br />

Kosten, die durch Berentung,Arbeitsverlust<br />

und Zeitaufwand<br />

von Versorgern entstehen,<br />

sowie die ergänzenden<br />

Kosten mit<br />

sozialen Faktoren wie<br />

Isolation, Fahrverbot,<br />

psychischen und mentalen<br />

und somatischen<br />

Faktoren wie Schlafstörungen,<br />

zu berücksichtigen.<br />

Dementsprechend<br />

machen die Behandlungen<br />

mit <strong>Antikonvulsiva</strong><br />

von den Gesamtkosten<br />

zwischen 15<br />

und 20 Prozent aus.<br />

Im Gegensatz zu Carbamazepin<br />

und Valproinsäure,<br />

deren „daily<br />

defi ned dose“ (DDD)<br />

2004 bei 0,88 € bzw.<br />

1,08 € lagen, waren<br />

die DDD-Kosten für<br />

neuere <strong>Antikonvulsiva</strong>,<br />

die seit 1992 eingeführt<br />

wurden, mit 5,97 € für<br />

Lamotrigin, 7,25 € für<br />

Topiramat und 4,85 €<br />

für Levetiracetam erheblich<br />

höher.<br />

In pharmaökonomischen<br />

Studien, die<br />

Kostenwirksamkeit<br />

bzw. Kosteneffektivitätsanalysen,<br />

Kosten-/<br />

Nutzeranalyse oder<br />

Kosten-/Minimierungsanalysen<br />

umfassen,<br />

liegen im Deutschen<br />

Gesundheitswesen<br />

keine vergleichenden<br />

Studien vor. Hinsichtlich<br />

der Kosteneffi zienz<br />

wurden <strong>„alte“</strong> <strong>Antikonvulsiva</strong><br />

bei neu<br />

diagnostizierten Patienten<br />

mit partiellen<br />

Epilepsien als kosteneffektiver<br />

gewertet. Allerdings<br />

war die Kombinationstherapie<br />

bei<br />

therapierefraktären Patienten<br />

effektiver, dann<br />

jedoch auch teurer.<br />

Hinsichtlich der Kosteneffektivität<br />

bei generalisierten<br />

Epilepsien<br />

erwies sich Valproat<br />

als vergleichbar wirksam<br />

wie Lamotrigin, jedoch<br />

kostengünstiger.<br />

Für Topiramat wurde<br />

als Zusatztherapie bei<br />

generalisierten Epilepsien<br />

eine Kosteneffektivität<br />

ermittelt, wenngleich<br />

erheblich höhere<br />

zusätzliche Ausgaben<br />

im Vergleich zur Monotherapie<br />

erforderlich<br />

waren.<br />

zusätzlich durch einen<br />

entsprechenden<br />

EEG-Befund oder<br />

aufgrund einer nachgewiesenenmorphologischenVeränderung<br />

eine erhöhte<br />

Anfallswahrscheinlichkeit<br />

angenommen<br />

Wenngleich pharmakologisch<br />

verschiedene<br />

Wirkansätze der unterschiedlichenWirkstoffe<br />

experimentell gut<br />

differenziert werden<br />

konnten, ist ihr pharmakodynamischerWirkungsansatz<br />

jedoch<br />

im Wesentlichen eine<br />

Erhöhung der Reizschwelle<br />

des Gehirns.<br />

Somit liegt eine antikonvulsive<br />

Wirkung mit<br />

entsprechender Dämpfung<br />

der Gehirnaktivität<br />

vor, ohne dass bisher<br />

eine Pharmakotherapie<br />

zur Behandlung der<br />

zugrunde liegenden<br />

Ursache, also ein Antiepileptikum,<br />

zur Verfügung<br />

steht.<br />

werden muss, was<br />

die Einleitung einer<br />

pharmakologischen<br />

Therapie erfordert.<br />

Aus therapiepragmatischen<br />

Gründen<br />

werden lokalisationsbezogene<br />

(fokale,<br />

partielle) und sekun-<br />

Therapiemöglichkeiten<br />

Aufgrund des bisher<br />

nur unzureichend erforschten<br />

und verstandenen<br />

Ansprechens<br />

der Pharmakotherapie<br />

bei verschiedenen Personen<br />

sowie für die unterschiedlichenAnfallsformen<br />

auf die vielen<br />

zur Verfügung stehenden<br />

Wirkstoffe besteht<br />

die Therapie aus einem<br />

Ausbalancieren von<br />

Wirksamkeit und Nebenwirkungsprofi<br />

l.<br />

Im akuten Anfall werden<br />

i.d.R. Benzodiazepine<br />

(z. B. Lorazepam,<br />

Clonazepam) eingesetzt,<br />

ebenso zur kurzzeitigen<br />

Prophylaxe.<br />

In der fortgeführten<br />

Behandlung kann bei<br />

där generalisierte<br />

(fokal eingeleitete)<br />

Anfälle sowie primär<br />

generalisierte Anfälle<br />

vonein-ander unterschieden<br />

sowie<br />

idiopathische von<br />

symptomatischen<br />

Epilepsien.<br />

Typische Veränderung der elektrischen Aktivität des Gehirns bei Epilepsie.<br />

den zehn derzeit am<br />

häufi gsten eingesetzten<br />

Medikamenten<br />

im Hinblick auf die<br />

Wirksamkeit auf fokale<br />

Epilepsien für die<br />

Wirkstoffe (Carbamazepin,<br />

Lamotrigin, Levetiracetam,Oxcarbazepin,<br />

Phenobarbital,<br />

Phenytoin, Pregabalin,<br />

Topiramat, Valproat,<br />

Lacosamid) von einer<br />

vergleichbaren Wirksamkeit<br />

auf die Anfallskontrolle<br />

ausgegangen<br />

werden.<br />

Bei generalisierten<br />

unklassifizierbaren<br />

Epilepsien sind Valproat<br />

und Topiramat<br />

wirksamer als Lamotrigin,<br />

welches bei fo-


kalen Epilepsien bei<br />

gleicher Wirksamkeit<br />

zudem besser verträglich<br />

als Carbamazepin<br />

ist. Valproat ist bei generalisierten<br />

und klassifi<br />

zierten Epilepsien<br />

besser wirksam als Lamotrigin<br />

und verträglicher<br />

als Topiramat,<br />

das ebenso wirksam<br />

wie Valproat ist.<br />

Abgesehen von diesen<br />

durch Studien abgesichertenVerhältnismäßigkeiten<br />

muss die<br />

Entscheidung für bzw.<br />

gegen die Wahl eines<br />

Antikonvulsivums auf<br />

Basis von Sicherheit,<br />

Verträglichkeit, Preis<br />

und spezifi schen Ko-<br />

Morbiditäten - einschließlichpsychiatrischer<br />

Erkrankungen<br />

(insbesondere Suizidalität),Gewichtszunahme/Adipositas<br />

(hier bevorzugt<br />

Topiramat und<br />

Zonisamid) - und ggf.<br />

eine vorbestehende<br />

Hirnschädigung sowie<br />

Ko-Medikation unter<br />

Berücksichtigung der<br />

Pharmakokinetik (Plasma-Eiweiß-Bindung,<br />

Lebermetabolismus<br />

und Nierenfunktion)<br />

berücksichtigt werden.<br />

Entsprechend ist<br />

auf folgende Eigenschaften<br />

von den aufgeführten<br />

Wirkstoffen<br />

zu achten: Klassische<br />

<strong>Antikonvulsiva</strong> wie Carbamazepin,Phenytoin<br />

und Phenobarbital<br />

bewirken eine permanente<br />

Enzyminduktion<br />

in der Leber, die sich<br />

negativ auf den Knochenstoffwechsel<br />

und<br />

orale Kontrazeptiva<br />

auswirken kann, jedoch<br />

auch lebensbedrohlich<br />

in Kombination mit Steroiden,<br />

Markumar und<br />

Zytostatika oder Immunsuppressiva<br />

sein<br />

kann, so dass hinsichtlich<br />

Verträglichkeit und<br />

Ko-Morbidität (cave:<br />

Herzreizleitungsstörungen<br />

und Phenyto-<br />

in und Lacosamid) in<br />

der Langzeittherapie<br />

Lamotrigin und Levetirazetam<br />

wegen<br />

entsprechender Wirkungsgleichheit<br />

zum<br />

Carbamazepin zu bevorzugen<br />

sind.<br />

Bei älteren Patienten<br />

ist ebenso insbesondere<br />

die Verträglichkeit<br />

bzw. Nebenwirkungsarmut<br />

zu berücksichtigen,<br />

die den Einsatz von Lamotrigin<br />

oder, aufgrund<br />

ihrer Nierengängigkeit,<br />

Gabapentin, Pregabalin<br />

und Levetirazetam<br />

gegenüber Carbamazepin<br />

oder Oxcarbazepin<br />

unterstützt. Da letztere<br />

insbesondere zu<br />

Hyponatriämie führen<br />

können, kann alternativ<br />

auch Valproinsäure<br />

eingesetzt werden.<br />

Sämtliche Eindosierungen<br />

sollten unter<br />

der Maßgabe einer<br />

niedrigen Zieldosis und<br />

langsamen Auf-Titration<br />

(„go slow and start<br />

low“) erfolgen.<br />

Bereits vorbestehende<br />

kognitive Einschränkungen<br />

verschlechtern<br />

sich häufi g beim Einsatz<br />

der meisten <strong>Antikonvulsiva</strong><br />

durch die<br />

regelhaft auftretenden<br />

sedierenden Nebenwirkungen,<br />

weswegen<br />

sich hier Lamotrigin<br />

und Topiramat ebenso<br />

wie das Levetirazetam<br />

als günstig erwiesen<br />

haben. Für sämtliche<br />

<strong>Antikonvulsiva</strong> bestehen<br />

nun auch in die<br />

Beipackzettel aufgenommeneWarnhinweise<br />

auf erhöhte Suizidalität.<br />

Bei jungen Frauen<br />

sollte eine konsequente<br />

Kontrazeption besprochen<br />

werden, die über<br />

die Wechselwirkung<br />

mit enzyminduzierenden<br />

<strong>Antikonvulsiva</strong><br />

mit den hormonellen<br />

Kontrazeptiva (Pille)<br />

hinausgehen.<br />

Große Probleme be-<br />

reitet der wechselnde<br />

Einsatz generischer<br />

<strong>Antikonvulsiva</strong> aufgrund<br />

der Vorgaben im<br />

Gesundheitssystem.<br />

Hier lauten sowohl<br />

die aktuellen Empfehlungen<br />

der Deutschen<br />

Gesellschaft für Neurologie<br />

sowie Expertenmeinungen,<br />

dass<br />

aufgrund der Schwankungsbreite<br />

der Bioverfügbarkeitverschiedener<br />

Präparate mit<br />

gleichem Wirkstoff von<br />

bis zu 45 Prozent eine<br />

erhebliche Gefährdung<br />

für den Epilepsiepatienten<br />

besteht.<br />

So hat sowohl die potentielle<br />

Intoxikation<br />

durch einen erhöhten<br />

Blutspiegel ein hohes<br />

Gefährdungspotential,<br />

als auch die Anfallsprovokation<br />

einschl. der<br />

Fahrtauglichkeit ein<br />

individuell akutes Gefährdungsrisiko.<br />

Ebenso können durch<br />

einen Wirkstoff-Abfall<br />

induzierte Anfälle<br />

erhebliche Auswir-<br />

Die aktualisierten<br />

Leitlinien der Deutschen<br />

Gesellschaft<br />

für Neurologie<br />

(DGN) von 2008<br />

bieten eine gute<br />

Orientierung der<br />

relevanten Behandlungsaspekte<br />

von<br />

Epilepsien:<br />

1. Es müssen allgemeinmedizinische<br />

Aspekte wie psychiatrische<br />

Komorbidität,<br />

Empfängnisverhütung,<br />

Übergewicht,<br />

Überempfi ndlichkeitsreaktion<br />

und allgemeinmedizinische<br />

Begleiterkrankung berücksichtigt<br />

werden.<br />

2. Die Auswahl von<br />

Medikamenten muss<br />

hinsichtlich Wirksam-<br />

kungen auf die soziale<br />

Akzeptanz sowie die<br />

Lebensqualität haben<br />

und zudem zu erhöhter<br />

Verunsicherung der<br />

Patienten führen.<br />

Insofern lauten die aktuellen<br />

Empfehlungen,<br />

dass eine Ersteinstellung<br />

auf generische<br />

Präparate prinzipiell<br />

möglich ist, aber ein<br />

Wechsel bei anfallsfreien<br />

Patienten vermieden<br />

werden sollte<br />

und ansonsten der<br />

Patient hierüber aufgeklärt<br />

sein muss. Insbesondere<br />

ein häufi ger<br />

Präparatewechsel zwischen<br />

verschiedenen<br />

generischen Präparaten<br />

sollte durch „aut<br />

idem“ vermieden werden.<br />

Priv.-Doz. Dr. med.<br />

Claus G. Haase<br />

Arzt für Neurologie<br />

und klinische<br />

Pharmakologie, spezielle<br />

Schmerztherapie,<br />

medikamentöse<br />

Tumortherapie<br />

Zusammenfassung und Fazit:<br />

keit, Verträglichkeit<br />

und günstiger Pharmakodynamik<br />

und<br />

-kinetik erfolgen.<br />

3. Bevorzugt werden<br />

sollten bei Erwachsenen<br />

mit neu aufgetretenen<br />

oder chronisch<br />

refraktären Epilepsien:<br />

Carbamazepin,<br />

Valproat, Gabapentin,<br />

Lamotrigin, Levetiracetam,Oxcarbamazepin,<br />

Topiramat. Bei<br />

refraktären fokalen<br />

Epilepsien bevorzugt:<br />

Pregabalin, Zonisamid,<br />

Lacosamid.<br />

4. Bei neu aufgetretenen<br />

idiopathischen<br />

generalisierten Epilepsien<br />

sollten bevorzugt<br />

werden: Valproat,<br />

Lamotrigin, Topira-<br />

Literatur:<br />

1. Leitlinien der<br />

DGN 2008, Thieme<br />

Verlag<br />

(www.dgn.org)<br />

2. Die Kosten der<br />

Epilepsie in<br />

Deutschland.<br />

Gesundheitsökonomische<br />

Evaluation<br />

einer chronischen<br />

Krankheit.<br />

R. Dodel, F. Rosenow,<br />

H. Hamer,<br />

Pharm. Unserer Zeit<br />

2007; 4 (36):298-304<br />

3. Therapietabellen<br />

Neurologie, Neuropsychiatrie,Epilepsie.<br />

H. Stefan, F. Kerling<br />

Westermeier Verlag<br />

Mai 2009<br />

mat (bei Refraktärität<br />

durch Clobazam,<br />

Levetiracetam ergänzbar).<br />

Im Wesentlichen sind<br />

alle <strong>Antikonvulsiva</strong><br />

vergleichbar effektiv.<br />

Die „moderneren/<br />

neueren“ <strong>Antikonvulsiva</strong><br />

unterscheiden<br />

sich von „älteren“<br />

hinsichtlich des<br />

Nebenwirkungs- und<br />

Interaktionsprofi ls<br />

und des Risikos von<br />

Überempfi ndlichkeitsreaktionen,<br />

aber auch<br />

durch höhere DDD-<br />

Kosten.<br />

Bei „pharmakoresistenten“<br />

Epilepsien ist<br />

zeitnah die Epilepsiechirurgie<br />

in Betracht<br />

zu ziehen.<br />

NeuroCentrum Seite 5


Fortsetzung von Seite 1<br />

Wann ist eine Wirbelsäulenversteifung<br />

notwendig?<br />

Es gibt einige<br />

Krankheiten, bei<br />

denen eine Versteifungsoperation<br />

der Wirbelsäule<br />

notwendig werden<br />

kann. Allen gemeinsam<br />

ist, dass aus<br />

unterschiedlicher<br />

Ursache heraus die<br />

Stabilität der Wirbelsäule<br />

in mehr<br />

oder weniger großen<br />

Abschnitten<br />

nicht mehr ausreichend<br />

gewährleistet<br />

ist.<br />

Zu diesen Krankheiten<br />

gehören:<br />

VerschleißbedingtesWirbelgleiten<br />

(degenerative<br />

Spondylolisthese)<br />

als Endform eines<br />

Verschleißes der<br />

Bandscheibe, der<br />

Wirbelgelenke und<br />

Bandstrukturen<br />

Wirbelbogenschlussstörung<br />

(Spondylolyse) mit<br />

jugendlichem Wirbelgleiten<br />

(juvenile<br />

Spondylolisthese)<br />

Bandscheiben-<br />

und Wirbelkörperinfektion(Spondylodiszitis)<br />

Wirbelkörperbruch<br />

(Wirbelkörperfraktur)<br />

Wirbelkörpertumor<br />

Seite 6 NeuroCentrum<br />

Wie verläuft die<br />

Wirbelsäulenversteifung technisch?<br />

Wirbelkörperbruch<br />

(Wirbelkörperfraktur)<br />

Durch die Entwicklung<br />

der Kyphoplastie/Vertebroplastie<br />

können viele,<br />

v. a. osteoporotisch<br />

bedingte Wirbelkörperbrüche<br />

heute durch ein<br />

minimal invasives Operationsverfahrenstabilisiert<br />

werden. Stabile,<br />

verletzungsbedingte<br />

(traumatische) Wirbelkörperbrüche<br />

können<br />

ggf. konservativ im Korsett<br />

oder Mieder behandelt<br />

werden.<br />

Bei instabilen Wirbelkörperbrüchen<br />

mit<br />

Beteiligung der den<br />

Wirbelkanal begrenzenden<br />

Hinterkante des<br />

Wirbelkörpers ist die<br />

Gefahr einer Rückenmarks-<br />

bzw. Nervenverletzung<br />

mit Ausbildung<br />

von Lähmungen bis hin<br />

zu einer Querschnittssymp-tomatik<br />

gegeben.<br />

In solchen Fällen muss<br />

die Wirbelsäule durch<br />

eine Spondylodese stabilisiert<br />

werden.<br />

Wirbelkörpertumor<br />

Wirbelkörpertumore<br />

(am häufi gsten Metastasen<br />

= Tochtergeschwulste<br />

im Wirbelkörper)<br />

können einen<br />

Wirbelkörper derart<br />

schwächen, dass zur<br />

Stabilisierung eine<br />

Spondylodeseoperation<br />

notwendig werden<br />

kann. Bei dieser<br />

Versteifungsoperation<br />

muss dann ggf. auch<br />

ein kompletter Wirbelkörperersatzvorgenommen<br />

werden.<br />

Lendenwirbelsäule<br />

Bei der sogenannten<br />

PLIF-Technik (posteriore<br />

lumbale interbody<br />

fusion) werden sämtliche<br />

Operationsschritte<br />

über einen Schnitt am<br />

Rücken durchgeführt.<br />

Die Bandscheibe des<br />

betroffenen Bewegungssegments<br />

wird<br />

komplett entfernt und<br />

nach Korrektur der Stellung<br />

der Wirbelkörper<br />

durch einen Platzhalter<br />

ersetzt. Dabei handelt<br />

es sich in der Regel<br />

um PEEK-Körbchen<br />

(„Cages“).<br />

Anschließend wird<br />

das Segment durch ein<br />

Schrauben-Stab-System<br />

verspannt, wobei<br />

die Schrauben durch<br />

die sogenannten Pedikel<br />

(seitliche Aufhängung<br />

des Wirbelbogens<br />

am Wirbelkörper) von<br />

hinten in die Wirbelkörper<br />

eingeschraubt werden<br />

(siehe Abbildung<br />

Seite 7).<br />

Bei bestimmten anatomischenGegebenheiten<br />

oder Voroperationen<br />

im Bereich<br />

des betroffenen Bewegungssegmentes<br />

mit ausgeprägten Vernarbungen<br />

kann eine<br />

Operation nur vom<br />

Rücken her mit einem<br />

hohen Risiko für Verletzungen<br />

nervaler Strukturen<br />

verbunden sein.<br />

In diesen Fällen wird<br />

die Bandscheibe über<br />

einen Zugang über den<br />

Bauchraum entfernt<br />

(ventro-dorsale Versteifungsoperation).<br />

Zum Teil kann auch<br />

ein alleiniger Zugang<br />

über den Bauchraum<br />

ausreichend sein (anteriore<br />

lumbale interbody<br />

fusion) oder von schräg<br />

hinten über den Nervenkanal(transforaminale<br />

lumbale interbody<br />

fusion).<br />

Die eigentliche Versteifung,<br />

im Sinne einer<br />

knöchernen Fusion<br />

eines Wirbelsäulenabschnittes,<br />

ist Aufgabe<br />

des Körpers und fi ndet<br />

in den folgenden Monaten<br />

nach einer Spondylodese-Operation<br />

statt,<br />

indem die stabilisierten<br />

Wirbelsäulenabschnitte<br />

knöchern miteinander<br />

verschmelzen.<br />

Halswirbelsäule<br />

Hier ist der Zugang<br />

von seitlich vorne (an<br />

Kehlkopf und Speiseröhre<br />

vorbei) das am<br />

häufi gsten eingesetzte<br />

Verfahren.<br />

Nach Entfernung der<br />

Bandscheibe und knöcherner<br />

Anbauten wird<br />

in das Bandscheibenfach<br />

ein passendes<br />

PEEK-Körbchen eingepasst,<br />

das durch<br />

den Anpressdruck das<br />

Segment versteift. Bei<br />

größeren Instabilitäten<br />

kann zusätzlich von<br />

vorne eine Platte auf<br />

die betroffenen Wirbelkörper<br />

aufgeschraubt<br />

werden oder – in Fällen<br />

von komplexen Frakturen<br />

mit Bandzerreißungen<br />

– zusätzlich<br />

von hinten mit Schrauben<br />

und Platten stabilisiert<br />

werden.<br />

Welche Nachbehandlung<br />

ist notwendig?<br />

Nach erfolgreicher<br />

Verblockung der Wirbel<br />

lassen die Schmerzen<br />

durch Aufhebung der<br />

pathologischen Beweglichkeit<br />

nach. Nach der<br />

Entlassung aus der stationären<br />

Behandlung<br />

(zehn bis vierzehn Tage<br />

nach der Operation)<br />

empfehlen wir bei Operationen<br />

an der Lendenwirbelsäule<br />

in der<br />

Regel eine Anschlussheilbehandlung.<br />

Welche Auswirkung<br />

hat die Versteifung für<br />

die Beweglichkeit?<br />

Diese Frage wird mit<br />

am häufi gsten gestellt.<br />

Bei der Versteifung<br />

von ein bis zwei Bewegungssegmenten<br />

wird<br />

die Verringerung der<br />

Beweglichkeit durch die<br />

Operation kaum wahrgenommen,<br />

und selbst<br />

bei einer langstreckigen<br />

Stabilisierung sind Patienten<br />

postoperativ<br />

weiterhin mobil und<br />

lediglich beim Bücken<br />

vermindert beweglich.<br />

Priv.-Doz. Dr. med.<br />

Maximilian Puchner<br />

Chefarzt für Neurochirurgie<br />

Das Risiko einer Fehlplatzierung von Schrauben zur<br />

Stabilisierung der Wirbelsäule kann heute durch eine<br />

Neuronavigation deutlich verringert werden. Das Bild<br />

zeigt die Orientierungshilfe für den Operateur, der gerade<br />

eine Schraube im Bereich der Halswirbelsäule platziert<br />

und jetzt millimetergenau den Weg in den Knochen des<br />

2. Halswirbelkörpers, vorbei an wichtigen Blutgefäßen,<br />

Nerven und dem Rückenmark erkennen kann. Dieses<br />

teure Gerät wurde vor wenigen Wochen von der<br />

Neurochirurgie des <strong>Knappschaftskrankenhaus</strong>es<br />

Recklinghausen angeschafft und ist das erste und<br />

einzige dieser Art im Kreis Recklinghausen.


Zu den Frühkomplikationen<br />

zählen:<br />

Infektion, Wundheilungsstörung,Thrombose/Lungenembolie,Nachblutungen,Nervenverletzungen/Lähmungen/Gefühlsstörungen,<br />

Darmlähmung (bei<br />

Operation vom<br />

Bauch her), Schraubenfehllagen.<br />

Das<br />

Risiko für letztere<br />

Komplikation, die zu<br />

schwerwiegenden<br />

Nervenverletzungen<br />

führen kann, sind<br />

wir jetzt in der<br />

Lage, durch ein<br />

neu angeschafftes<br />

Navigationssystem,<br />

das das Einbringen<br />

der Schrauben in<br />

die Wirbelkörper<br />

über einen Computer<br />

navigiert erlaubt,<br />

auf ein Minimum zu<br />

reduzieren.<br />

Zu den Spätkomplikationen<br />

zählen:<br />

Pseudarthrose<br />

(Ausbleiben der<br />

knöchernen Fusion<br />

und Fortbestehen<br />

einer schmerzhaften,<br />

krankhaften<br />

Instabilität), Anschlussinstabilität<br />

(Beginn einer überlastungsbedingten,<br />

schmerzhaften<br />

Segmentinstabilität<br />

an den benachbartenBewegungssegmenten.Anschlussdegeneration(überlastungsbedingter,<br />

schmerzhafter Verschleiß<br />

der Bandscheiben<br />

und sonstiger<br />

Wirbelanteile<br />

am Übergang des<br />

versteiften Wirbelsäulenabschnittes<br />

zum belassenen<br />

Wirbelsäulenabschnitt).<br />

Schrauben-<br />

und Metallbruch<br />

bzw. -lockerung.<br />

„Die Schmerzen<br />

sind so gut wie<br />

verschwunden“<br />

Mit „Blitzen im Bein“ fi ng<br />

es an. So beschreibt<br />

Angelika Wirth (38) die<br />

ersten Symptome ihres<br />

Rückenleidens heute<br />

vor zweieinhalb Jahren.<br />

Zu einer Sensibilitätsstörung<br />

„bis in den<br />

kleinen Zeh“ führten die<br />

Beschwerden, die die<br />

Recklinghäuserin verspürte<br />

- fünf- bis 15-mal<br />

am Tag.<br />

Angelika Wirth hatte<br />

zunehmend mehr<br />

Mühe, ihren Alltag noch<br />

zu bewältigen. Sie<br />

konnte sich kaum noch<br />

bücken, nicht mehr<br />

länger stehen, einmal<br />

brach sie aufgrund ihres<br />

tauben Beines in Anwesenheit<br />

ihrer beiden<br />

Kinder sogar auf der<br />

Straße zusammen. Ein<br />

Orthopäde ihres Vertrauens<br />

diagnostizierte<br />

schließlich eine Vorwölbung<br />

der Bandscheibe,<br />

SIGNUS informiert zum Thema<br />

Operative<br />

Wirbelsäulenversteifung<br />

Anstelle der erkrankten Bandscheibe werden<br />

passende Implantate zwischen die<br />

Wirbelkörper gesetzt. Diese sogenannten<br />

„Cages“ verblocken die Wirbelkörper.<br />

Bis zur Heilung kann die Wirbelsäule zusätzlich<br />

durch Verschraubung<br />

gesichert werden.<br />

TETRIS-Cage<br />

SIGNUS Medizintechnik GmbH<br />

Carl-Zeiss-Straße 2<br />

63755 Alzenau<br />

Telefon: 06023 91660<br />

e-mail: info@signus-med.de<br />

www.signus-med.de<br />

nahe an einem Vorfall.<br />

Zur Weiterbehandlung<br />

überwies er sie an ein<br />

Krankenhaus. Dort injizierte<br />

ein Radiologe<br />

ihr Schmerzmittel direkt<br />

in den betroffenen Wirbelkörper,<br />

das half. Für<br />

einige Wochen. Dann<br />

kehrten die Beschwerden<br />

zurück.<br />

Wieder ließ sich Angelika<br />

Wirth die Schmerzen<br />

wegspritzen, wieder<br />

waren sie danach<br />

verschwunden. Und<br />

wieder kehrten sie zurück,<br />

schlimmer als je<br />

zuvor...<br />

Es war eines Mittags<br />

auf der Arbeit, Angelika<br />

Wirth, als Verkäuferin in<br />

einem Schuhgeschäft<br />

beschäftigt, wollte sich<br />

aus ihrer gebückten<br />

Position gerade aufrichten,<br />

da spürte sie: Jetzt<br />

geht gar nichts mehr.<br />

Eine gute halbe Stunde<br />

Die beiden seitlichen Röntgen-Aufnahmen der Wirbelsäule<br />

stammen von einem 65-jährigen Patienten mit<br />

einem verschleißbedingten Wirbelgleiten (degenerative<br />

Spondylolisthesis). Die linke Aufnahme zeigt den<br />

deutlichen Versatz zwischen dem 4. und 5. Wirbelkörper<br />

der Lendenwirbelsäule. Auf der rechten Aufnahme<br />

ist dieser Versatz aufgehoben und der betroffene<br />

Wirbelsäulen-Abschnitt in „richtiger“ Position durch<br />

mit Stäben untereinander verbundene Schrauben, die<br />

ihrerseits in den Wirbelkörpern verankert sind, fi xiert<br />

und versteift worden.<br />

später war sie endlich<br />

wieder in der Senkrechten,<br />

durchzuckt von<br />

stärksten Schmerzen.<br />

Ein halbes Jahr lang<br />

informierte sie sich in<br />

der Folge ausgiebig<br />

über das Spektrum der<br />

medizinischen Mög-<br />

lichkeiten für ihre Beschwerden,<br />

überlegte<br />

hin und her, ob sie sich<br />

nicht weiterhin regelmäßig<br />

Spritzen setzen,<br />

dazu Tabletten einnehmen<br />

und ansonsten<br />

lernen solle, „mit den<br />

Starke Implantate<br />

Starke Implantate<br />

Fortsetzung Seite 8<br />

für ein starkes Rückgrat<br />

MonoPoly:<br />

Stabilisator zur einzelnen (Mono)<br />

und mehrfachen (Poly)<br />

Verschraubung<br />

NeuroCentrum Seite 7


Schmerzen zu leben“.<br />

Schließlich indes traf<br />

sie für sich die folgenreiche<br />

Entscheidung:<br />

„Nein, dieses Spiel, das<br />

will ich so nicht mehr.“<br />

Sie stellte sich im<br />

<strong>Knappschaftskrankenhaus</strong><br />

Recklinghausen<br />

vor; mit dem Ziel, ihre<br />

Rückenbeschwerden<br />

operativ beheben zu<br />

lassen. Das medizinisch<br />

Beste in ihrem<br />

Falle, sagten die Ärzte<br />

vor Ort ihr, sei eine Wirbelsäulenversteifung<br />

– die gemeinhin aber<br />

eher ungern bei Patienten<br />

in ihrem Alter<br />

vorgenommen werde.<br />

Weil die umliegenden<br />

Bandscheiben nach<br />

dem Eingriff größere<br />

Lasten zu tragen haben.<br />

Was wiederum zu<br />

schnellerem Verschleiß<br />

führen kann.<br />

Doch Angelika Wirth<br />

war fest entschlossen:<br />

„Wenn Sie sich mit 38<br />

Jahren nicht mal mehr<br />

alleine anziehen, die<br />

Schuhe zubinden können“,<br />

erinnert sie sich<br />

heute zurück an die Gespräche<br />

im Vorfeld des<br />

Eingriffes vor knapp<br />

einem Jahr. „Nein, das<br />

ist nichts.“<br />

Im Oktober 2008<br />

schließlich wurden der<br />

Recklinghäuserin zwei<br />

Lendenwirbel miteinander<br />

versteift. Das heißt:<br />

Es wurde eine Bandscheibe<br />

entfernt und<br />

durch zwei Körbchen<br />

ersetzt. Danach wurden<br />

die beiden benachbarten<br />

Wirbelkörper mittels<br />

eines Metallstabes so<br />

zusammengefügt, dass<br />

zwischen ihnen keine<br />

Bewegung mehr stattfinden<br />

konnte.<br />

Die ersten Tage danach<br />

verbrachte sie<br />

im Krankenhaus. Es<br />

folgten weitere sechs<br />

Wochen in Bad Oeynhausen<br />

in der Reha, wo<br />

sie wieder lernte, sich<br />

„richtig zu bewegen“,<br />

zudem täglich Krankengymnastik<br />

absolvierte,<br />

bis heute Teil ihres Le-<br />

Seite 8 NeuroCentrum<br />

bens. So besucht Angelika<br />

Wirth zweimal<br />

die Woche ein Fitness-<br />

Studio, stärkt zur Entlastung<br />

ihres Rückens<br />

die Muskeln.<br />

Und auch im Alltag<br />

bemüht sich die 38-<br />

Jährige jetzt, ihre Wirbelsäule<br />

so gut es geht<br />

zu schonen. Dinge wie<br />

zum Beispiel schweres<br />

Heben gehen gar nicht,<br />

und beim Putzen hilft<br />

ihr ihre Tochter. Aber<br />

bei allen Einschränkungen:<br />

Angelika Wirth<br />

ist heute wieder so gut<br />

wie schmerzfrei. „Ich<br />

bin froh, dass ich mich<br />

zu diesem Eingriff entschlossen<br />

habe“, betont<br />

sie.<br />

Obwohl sich bei bestimmten<br />

Bewegungen<br />

wie falschem oder auch<br />

häufigem Bücken auch<br />

jetzt noch der Rücken<br />

meldet, Radfahren oder<br />

gar Joggen für sie tabu<br />

sind? Nun: „Meine Lebensqualität<br />

vor dem<br />

Eingriff“, antwortet da<br />

die Recklinghäuserin,<br />

„war im Vergleich zu<br />

jetzt doch um 80 Prozent<br />

eingeschränkter.“ S-se<br />

Selbsthilfe-<br />

gruppen<br />

Multiple Sklerose:<br />

Monika Cornelius<br />

Theodor-Körner-Str. 109<br />

45661 Recklinghausen<br />

Tel. 0 23 61 / 37 36 39<br />

Morbus Parkinson:<br />

Franz Pölking<br />

Mittlere Mühle 27<br />

45665 Recklinghausen<br />

Tel. 0 23 61 / 4 56 79<br />

Epilepsie:<br />

Edelgard Zacharias<br />

Birkenkamp 23<br />

45770 Marl<br />

Tel. 0 23 65 / 3 70 41<br />

Schlaganfall:<br />

Monika Behrens<br />

Sachsenstr. 7<br />

45665 Recklinghausen<br />

Tel. 0 23 61 / 9 3 8 3 7 58<br />

Neue Therapieoptionen bei<br />

Morbus Parkinson<br />

Der Morbus Parkinson<br />

ist durch die wesentlichen<br />

Symptome<br />

einer Akinese, also<br />

einer Steifigkeit charakterisiert,verbunden<br />

mit einer Instabilität<br />

des Stehens und<br />

Gehens sowie einem<br />

Tremor, der betont an<br />

den Händen in Ruhe<br />

auftritt.<br />

Ein Morbus Parkinson<br />

entsteht durch einen<br />

Mangel eines Botenstoffes,<br />

Dopamin, in<br />

bestimmten Regionen<br />

des Gehirns, die wesentlich<br />

zur Steuerung<br />

der Beweglichkeit beitragen.<br />

Bei fast allen Betroffenen<br />

lässt sich<br />

die Erkrankung über<br />

viele Jahre sehr gut<br />

mit Medikamenten behandeln.<br />

Nach einem<br />

Jahrzehnt oder mehr<br />

entstehen bei einem<br />

Teil der Patienten<br />

Symptome, die darauf<br />

zurückzuführen<br />

sind, dass das über<br />

Medikamente zugeführte<br />

Dopamin nicht<br />

mehr gut wirksam ist.<br />

Die Klinik für Neurologie<br />

im Klinikum<br />

Vest erhielt zum<br />

1. April 2009 die Genehmigung<br />

der Landesregierung<br />

zur ambulanten<br />

Diagnostik<br />

und Behandlung von<br />

Patienten mit Multipler<br />

Sklerose. Auf Überweisung<br />

von niedergelassenen<br />

Ärzten,<br />

Hausärzten oder Neurologen<br />

können in der<br />

Ambulanz Patienten<br />

mit dem Verdacht auf<br />

eine Multiple Sklero-<br />

Dann kann es so sein,<br />

dass die Wirkung von<br />

Dopamin, in Tabletten<br />

oder Kapseln, nur<br />

noch wenige Stunden<br />

anhält oder zu sehr<br />

deutlichen Wirkungsschwankungen<br />

führt,<br />

von massiver Überbeweglichkeit<br />

bis zu<br />

Wirkungslosigkeit mit<br />

Steifigkeit.<br />

Bei solchen Patienten<br />

kann die neue Therapieoption<br />

mit einer so<br />

genannten Dopamin-<br />

Pumpe sehr hilfreich<br />

sein. Dopamin wird bei<br />

der Gabe in Tabletten-<br />

oder Kapselform im<br />

Magen oft wenig gut<br />

aufgenommen. Dies<br />

kann umgangen werden,<br />

indem das Dopamin<br />

in einer flüssigen<br />

Form in den Dünndarm<br />

mit einer Pumpe<br />

gegeben wird. So<br />

kann eine gleichmäßige<br />

Wirkung erzeugt<br />

werden und Wirkungsschwankungen<br />

oder<br />

Verluste können verhindert<br />

werden.<br />

Eine Dopamin-Pumpe<br />

bedarf deshalb der<br />

Multiple Sklerose – Klinik für<br />

Neurologie mit Spezialambulanz<br />

se oder bei bekannter<br />

Diagnose untersucht<br />

und behandelt werden.<br />

Das Ziel der Fachambulanz<br />

ist es, gemeinsam<br />

und in enger<br />

Kooperation mit<br />

niedergelassenen<br />

Neurologen, speziellesKompetenzzentrum<br />

für die Diagnostik,<br />

Behandlung und<br />

Beratung zu sein.<br />

Dazu können alle<br />

im Krankenhaus vorhandenen<br />

Untersu-<br />

Anlage einer speziellen<br />

Sonde in den Magen,<br />

die weitergeleitet<br />

wird bis in den Dünndarm.<br />

Angeschlossen<br />

wird eine Pumpe, die<br />

an einem Gürtel am<br />

Bund getragen werden<br />

kann.<br />

Nachteil dieser Behandlung<br />

ist, dass die<br />

Pumpe ständig mitgeführt<br />

und gut bedient<br />

werden muss. Dazu<br />

ist eine Einweisung für<br />

Patienten oder Angehörige<br />

erforderlich und<br />

eine kontinuierliche<br />

Überwachung. Weiterer<br />

Nachteil ist, dass<br />

diese Behandlungsform<br />

sehr teuer ist und<br />

es deshalb meist eine<br />

Genehmigung durch<br />

die Krankenkasse<br />

braucht.<br />

Wir haben mit dieser<br />

Behandlungsmöglichkeit<br />

vielen Patienten<br />

bisher gut helfen können.<br />

Prof. Dr. med.<br />

Helmut Buchner<br />

Chefarzt für Neurologie<br />

und klinische<br />

Neurophysiologie<br />

chungsmethoden wie<br />

Kernspintomografie,<br />

elektrophysiologische<br />

Diagnostik und Liquordiagnostikgenutzt<br />

werden. Fast<br />

alle Behandlungen<br />

können ambulant<br />

ausgeführt werden.<br />

Termine können<br />

nach telefonischer<br />

Anmeldung in der<br />

Ambulanz der Klinik<br />

für Neurologie vereinbart<br />

werden:<br />

Tel. 0 23 61/ 56-37 50


Parkinson Selbsthilfegruppe<br />

Eine rosarote Tulpe<br />

ist das Symbol der<br />

Parkinson-RegionalgruppeRecklinghausen.<br />

James heißt sie,<br />

benannt nach dem<br />

Entdecker des früher<br />

als „Schüttellähmung“<br />

bezeichneten Syndroms,<br />

James Parkinson<br />

(+ 1824). Franz<br />

Pölking, Leiter der<br />

Regionalgruppe der<br />

Deutschen Parkinson-<br />

Vereinigung, weiß wie<br />

wichtig es ist, sich trotz<br />

einer Parkinson-Erkrankung<br />

den Blick für<br />

die rosarot-farbenen<br />

Momente des Lebens<br />

zu bewahren. Zwar ist<br />

der 73-Jährige selbst<br />

nicht persönlich von<br />

der Krankheit betroffen,<br />

doch hat der ehemalige<br />

Abteilungsleiter bei<br />

der AOK die Gruppe<br />

von Anfang an begleitet.<br />

1983 wurde diese<br />

ins Leben gerufen, als<br />

eine der ersten Selbsthilfegruppen<br />

in der<br />

Region, nachdem eine<br />

Kollegin Pölkings an<br />

Parkinson erkrankte.<br />

Pölking hat seither immer<br />

wieder aufs Neue<br />

erlebt, „wie hilfreich so<br />

eine Selbsthilfegruppe<br />

für Patienten ist“.<br />

Zumal es in der RegionalgruppeRecklinghausen<br />

zugeht „wie in<br />

einer großen Familie“,<br />

so Pölking. 100 Mitglieder<br />

– das Gros zwischen<br />

60 und 80 Jahren<br />

– zählt die einst von 17<br />

Personen gegründete<br />

Organisation inzwischen.<br />

Bei ihr finden<br />

Betroffene aus Datteln,<br />

Dorsten, Haltern, Herten,<br />

Oer-Erkenschwick<br />

und Recklinghausen<br />

eine Anlaufstelle (in<br />

Marl und Waltrop existieren<br />

dagegen eige-<br />

Multiple Sklerose Selbsthilfegruppe<br />

Sich selbst zu bedauern?<br />

Nein, das ist die<br />

Sache von Monika<br />

Cornelius nicht. Seit<br />

mehr als 20 Jahren hat<br />

die Recklinghäuserin<br />

Multiple Sklerose (MS),<br />

die Lebenslust hat sie<br />

sich dadurch indes<br />

nicht nehmen lassen.<br />

Und genau von dieser<br />

Grundhaltung ist auch<br />

der von ihr geleitete<br />

MS-Kontaktkreis Recklinghausen<br />

geprägt,<br />

deren Leitung die 53-<br />

Jähríge vor 13 Jahren<br />

übernommen hat.<br />

„Früher“, sagt Monika<br />

Cornelius über die Anfänge<br />

der im November<br />

1982 gegründeten<br />

Selbsthilfeorganisation,<br />

„war das eine Gruppe,<br />

in der man sich<br />

gegenseitig bedauert<br />

hat. Mir dagegen ist es<br />

wichtig, all’ die Schreckensszenarien,<br />

die es<br />

zum Thema MS gibt, in<br />

den Hintergrund treten<br />

zu lassen.“<br />

Wobei dies keineswegs<br />

bedeutet, dass<br />

die Erkrankung und<br />

ihre Folgen bei den<br />

regelmäßigen Treffen<br />

der rund 25 Mitglieder<br />

großen Gruppe zwischen<br />

Mitte 20 und 60<br />

Jahren (die meisten<br />

davon aus Recklinghausen)<br />

nicht zur Sprache<br />

kämen. Aktuelle<br />

Therapien und neueste<br />

Entwicklungen aus<br />

der Forschung werden<br />

immer wieder erörtert.<br />

Auch über so sensible<br />

Themen wie „Blasenschwäche<br />

infolge von<br />

MS“ werden die Gruppenmitglieder<br />

– zum<br />

Teil von medizinischen<br />

Experten – informiert.<br />

Darüber hinaus hat<br />

der Kontaktkreis dabei<br />

mitgeholfen, dass MS-<br />

Kranke aus der Region<br />

jetzt über einen so ge-<br />

ne Selbsthilfegruppen).<br />

Neben Ausflügen und<br />

Besuchen von Fachkliniken<br />

trifft sich die<br />

Gruppe regelmäßig<br />

einmal im Monat, um<br />

Erfahrungen auszutauschen,<br />

sich gegenseitig<br />

zu stützen. Und<br />

um sich zu informieren<br />

über die medizinischen<br />

Entwicklungen<br />

im Umgang mit der<br />

Parkinson-Erkrankung.<br />

Fachvorträge über einen<br />

„Schrittmacher<br />

fürs Hirn“ hat es zum<br />

Beispiel bereits gegeben,<br />

oder auch detaillierte<br />

Informationen<br />

über Medikamente und<br />

ihre Einnahmeweise.<br />

Bei einem der nächsten<br />

Treffen stehe das<br />

Thema „Schlaflosigkeit<br />

durch Medikamenten-<br />

Abusus“ auf der Tagesordnung,<br />

kündigt Franz<br />

Pölking an.<br />

nannten„Schwesternservice“ lernen können,<br />

sich selbst Spritzen zu<br />

setzen. Und last but not<br />

least blenden sie hier<br />

auch nicht aus, dass<br />

manche MS-Betroffene<br />

irgendwann auf den<br />

Rollstuhl angewiesen<br />

sind. Bis vor kurzem<br />

waren bei den Treffen<br />

sogar noch zwei „Rollis“<br />

dabei.<br />

„Ein Hauptanliegen<br />

des Kontaktkreises<br />

sehe ich darin, die<br />

Mitspracherechte der<br />

MS-Patienten zu stärken,<br />

sie mündiger zu<br />

machen im Umgang<br />

mit und in der Behandlung<br />

ihrer Erkrankung“,<br />

sagt Monika Cornelius.<br />

Nicht zuletzt, weil sie<br />

aus eigener Erfahrung<br />

weiß, „dass ein möglichst<br />

früher und richtiger<br />

Therapiebeginn<br />

die Schubrate reduzieren<br />

kann“.<br />

Doch Information allein<br />

ist nicht alles: Bei<br />

jedem Treffen sind auch<br />

die Gruppenmitglieder<br />

selbst gefordert: in<br />

Form von Bewegungstraining,<br />

für das sie<br />

jedes Mal aufs Neue<br />

wieder Anregungen<br />

erhalten. „Denn Bewegung“,<br />

sagt Franz Pölking,<br />

„ist für Parkinson-<br />

Patienten von großer<br />

Bedeutung.“ Und wer<br />

noch mehr selbst für<br />

sich tun will, der kann<br />

eine eigens für Betroffene<br />

wöchentlich angebotene<br />

Sportgruppe<br />

besuchen.<br />

Frei nach dem Motto:<br />

Für die rosaroten Momente<br />

im Leben muss<br />

jeder Mensch am Ende<br />

auch stets selbst etwas<br />

tun. S-se<br />

Gleichwohl solle bei<br />

den Treffen nicht nur alles<br />

rund um die Krankheit,<br />

sondern gern<br />

auch Persönliches zur<br />

Sprache kommen, sagt<br />

Monika Cornelius: Wie<br />

war der letzte Urlaub?<br />

Wann und wo findet<br />

die nächste Grillparty<br />

statt? Wer weiß einen<br />

guten Witz? „Wir reden<br />

natürlich über ernste<br />

Themen“, betont Monika<br />

Cornelius. „Aber wir<br />

lachen auch sehr viel.“<br />

Nun: Ein Sprichwort<br />

besagt, das sei überhaupt<br />

die beste Medizin.<br />

S-se<br />

Info Parkinson<br />

Die Parkinson-RegionalgruppeRecklinghausen<br />

trifft sich an<br />

jedem dritten Mittwoch<br />

eines Monats von<br />

14.30 bis 17 Uhr im<br />

Petrushaus, Petrusplatz<br />

5, in Recklinghausen<br />

– das nächste<br />

Mal am 21. Oktober.<br />

An den Treffen können<br />

auch Angehörige<br />

teilnehmen. Die<br />

Sportgruppe trifft<br />

sich donnerstags von<br />

14.15 bis 15.15 Uhr<br />

im Recklinghäuser<br />

Theodor-Heuss-Gymnasium,Theodor-Körner-Straße<br />

25.<br />

Kontakt:<br />

Mo–Fr, 9–12 Uhr und<br />

15–18 Uhr: Franz<br />

Pölking (Regionalleiter),<br />

02361 / 4 56 79,<br />

oder Reiner Künzel<br />

(stellv. Regionalleiter),<br />

02366 / 3 80 61<br />

Info Multiple Sklerose<br />

Der Kontaktkreis Multiple<br />

Sklerose Recklinghausen<br />

trifft sich alle<br />

vier bis sechs Wochen<br />

donnerstags im Recklinghäuser<br />

Pfarrheim<br />

St. Marien, Ecke Düppelstraße/Sedanstraße.<br />

Die nächsten Treffen<br />

finden statt am 8. Oktober<br />

und 19. November.<br />

Beginn ist jeweils um<br />

18.30 Uhr.<br />

Kontakt: Monika<br />

Cornelius (Leiterin<br />

des Kontaktkreises),<br />

02361 / 37 36 39<br />

NeuroCentrum Seite 9


Ihre Ansprechpartnerinnen für<br />

Neurologie und Neurochirurgie<br />

„Der Patient soll<br />

sich bei uns wohl<br />

und gut aufgehoben<br />

fühlen.“<br />

D<br />

er<br />

„Grüne Punkt“<br />

hat für Ulrike<br />

Kuttig (50) eine ganz<br />

eigene Bedeutung.<br />

„Grüner Punkt“ über<br />

einem Namen auf dem<br />

selbst ausgestalteten<br />

Belegungsplan an der<br />

Wand ihres Büros, das<br />

heißt für die Chefarztsekretärin<br />

der Neurologischen<br />

Abteilung<br />

am <strong>Knappschaftskrankenhaus</strong>:<br />

Dieser Patient<br />

wird noch am selben<br />

oder nächsten Tag<br />

entlassen. Und damit<br />

steht wieder ein Bett<br />

zur Verfügung auf der<br />

Station A3 oder B3.<br />

Ulrike Kuttig muss derlei<br />

freie Kapazitäten<br />

für stationäre Aufnahmen<br />

im Blick haben.<br />

Schließlich obliegt ihr<br />

neben Sekretariatsarbeiten<br />

wie der Terminplanung<br />

für Privat-<br />

Seite 10 NeuroCentrum<br />

Sprechstunden oder<br />

der Vorbereitung ärztlicher<br />

Tagungen auch<br />

das Bettenplanungsmanagement<br />

der neurologischen<br />

Abteilung<br />

von Chefarzt Prof. Dr.<br />

Helmut Buchner.<br />

55 Betten für Akutfälle<br />

- davon elf Stroke-Unit-Betten,<br />

also<br />

für Patienten, die unmittelbar<br />

zuvor einen<br />

Schlaganfall erlitten<br />

haben, sowie zehn<br />

Früh-Reha-Betten -<br />

verwaltet Ulrike Kuttig<br />

insgesamt. Dies erfordert<br />

neben großer<br />

Übersicht auch viel<br />

eigenständiges Arbeiten<br />

und Fingerspitzengefühl:<br />

Wieso muss<br />

ein Patient noch warten,<br />

ehe er stationär<br />

aufgenommen wird?<br />

Warum heißt „Akut“-<br />

Fall nicht immer auch:<br />

Sofort...? Wie können<br />

Planungen optimiert<br />

werden, wenn die Warteliste<br />

zu lang wird?<br />

Ulrike Kuttig sagt, es<br />

gebe immer wieder<br />

mal schwierige Situationen.<br />

Schließlich<br />

muss sie regelmäßig<br />

vermitteln zwischen<br />

Niedergelassenen und<br />

den Stationsärzten,<br />

unter Berücksichtigung<br />

der eigenen Klinikabläufe,<br />

gepaart<br />

mit den Wünschen<br />

der Patienten. Und sie<br />

Ärztezeitung NeuroCentrum<br />

V.I.S.D.P: Verein zur Förderung<br />

der Neurologie<br />

e.V.; Prof. Dr. med. Helmut<br />

Buchner, Cäcilienhöhe<br />

38, 45657 Recklinghausen<br />

Layout:<br />

agentur tas, Dortmund<br />

www.agentur-tas.de<br />

Fotos: Klinikarchiv, agentur<br />

tas, fotolia.de<br />

Druck:<br />

Aschendorff Druck- und<br />

Dienstleistungen GmbH &<br />

Co. KG, Münster<br />

Aufl age: 25 000<br />

vermittelt: in ihrer stets<br />

freundlichen, aber<br />

gleichwohl verbindlichen<br />

Art. Am liebsten<br />

sucht sie dabei den<br />

persönlichen Kontakt<br />

im Telefongespräch.<br />

Dass jeder auch die<br />

Notwendigkeiten und<br />

Zwänge des anderen<br />

versteht, das ist eines<br />

ihrer Ziele in all’ diesen<br />

Gesprächen. Ein<br />

anderes? „Der Patient<br />

soll sich bei uns wohl<br />

und gut aufgehoben<br />

fühlen“, sagt Ulrike<br />

Kuttig – übrigens eine<br />

medizinische Fremdeinsteigerin.<br />

Erst seit vier Jahren<br />

nämlich ist die<br />

gebürtige Burgsteinfurterin,<br />

die mit ihrem<br />

Mann und den zwei<br />

erwachsenen Kindern<br />

in Marl-Sickingmühle<br />

lebt, im <strong>Knappschaftskrankenhaus</strong><br />

tätig. Bis<br />

dato war sie bei einem<br />

international im Anlagenbau<br />

tätigen Unternehmenbeschäftigt,<br />

als Sekretärin der<br />

Geschäftsführung mit<br />

viel Schriftverkehr in<br />

Englisch. Doch dann<br />

stieß sie auf diese<br />

Stellenanzeige in der<br />

Zeitung, „die so ganz<br />

anders klang als sonst<br />

im medizinischen Bereich<br />

üblich“. Von der<br />

sie sich angesprochen<br />

fühlte. Und auf die sie<br />

sich erfolgreich be-<br />

warb.<br />

Es gebe im Leben<br />

Momente, sagt sie, „wo<br />

man sich Gedanken<br />

darüber macht, was es<br />

wo zu tun gibt“. Auch so<br />

gesehen sei für sie der<br />

Wechsel zum <strong>Knappschaftskrankenhaus</strong><br />

„genau zum richtigen<br />

Zeitpunkt“ gekommen.<br />

„Ich bin“, betont sie,<br />

„sehr zufrieden, dass<br />

ich diesen Schritt getan<br />

habe.“ S-se<br />

Kontakt zur<br />

Neurologie:<br />

Tel.: 02361 / 56-37 01<br />

Mo-Do 7.30-17.00 Uhr<br />

Fr 7.30-14.30 Uhr<br />

„Service im Krankenhaus<br />

heißt für<br />

mich nicht zuletzt<br />

auch Zuhören.“<br />

Als im April 1984<br />

die ersten Patienten<br />

im neuen Bau<br />

des <strong>Knappschaftskrankenhaus</strong>es<br />

an<br />

der Dorstener Straße<br />

eintrafen, war<br />

Marina Eckert längst<br />

da. Am 1. Januar jenes<br />

Jahres hatte sie ihren<br />

Dienst als Chefarztsekretärin<br />

von Prof.<br />

Dr. Hubert Kretschmer<br />

begonnen, in der<br />

damals neu gegründetenneurochirurgischen<br />

Abteilung des<br />

Hauses.<br />

Sieben Tage die<br />

Woche, erinnert sich<br />

die heute 51-Jährige,<br />

habe sie damals, in<br />

der Aufbauphase der<br />

Fachabteilung, im<br />

<strong>Knappschaftskrankenhaus</strong><br />

gearbeitet,<br />

wo die gelernte Bürokauffrau<br />

und Bilanzbuchhalterin<br />

hoffte,<br />

„einen sicheren Job<br />

gefunden zu haben“.<br />

Und das zu Recht:<br />

25 Jahre später ist<br />

Marina Eckert immer<br />

noch Chefarztsekretärin<br />

in der Neurochirurgie<br />

der Klinik im<br />

Recklinghäuser Norden,<br />

zwei Kolleginnen<br />

stehen ihr mittlerweile<br />

zur Seite, sie hat eine<br />

Fünf-Tage-Woche –<br />

und einen neuen Chef:<br />

Seit Prof. Dr. Hubert<br />

Kretschmer im September<br />

2005 in den<br />

Ruhestand gegangen<br />

ist, ist die gebürtige<br />

Hernerin die „rechte<br />

Hand“ von Privatdozent<br />

Dr. Maximilian<br />

Puchner.<br />

Wobei die Arbeit für<br />

den Chef „lediglich 20,<br />

vielleicht 30 Prozent“<br />

ihres Jobs ausmache,<br />

sagt Marina Eckert.<br />

Der Rest entfällt auf<br />

Organisatorisches in<br />

der Abteilung. Von der<br />

Abrechnung nach dem<br />

DRG-System über die<br />

Koordination OP-vorbereitenderMaßnahmen<br />

bis hin zur Terminvereinbarung<br />

mit<br />

und dem Transport<br />

von Patienten – „es<br />

gibt täglich tausend<br />

Kleinigkeiten zu tun“.<br />

Es sei eine vielfältige<br />

Arbeit, die eine<br />

Chefarztsekretärin im<br />

Krankenhaus-Betrieb<br />

anno 2009 so alles zu<br />

leisten habe, sagt Marina<br />

Eckert. Neben Organisationstalent<br />

und<br />

einer guten Übersicht<br />

sei in ihrem Job auch<br />

viel Fingerspitzenge-


fühl erforderlich: zum<br />

einen, weil sie „eine<br />

Art Bindeglied“ sei<br />

zwischen dem Chefarzt,<br />

seinem Team<br />

und dem Pfl egepersonal.<br />

Und zum anderen,<br />

weil sie regelmäßig<br />

mit Patienten und<br />

deren Angehörigen zu<br />

tun habe, die oft mit<br />

schweren Krankheitsdiagnosen<br />

klar kommen<br />

müssten.<br />

Den Krankenhaus-<br />

Kunden in derlei<br />

Grenzsituation mit der<br />

erforderlichen Sensibilität<br />

zu begegnen,<br />

sich gerade auch für<br />

ihr seelisches Befi nden<br />

Zeit zu nehmen:<br />

Für Marina Eckert gehört<br />

dies zum Selbstverständnis<br />

ihres<br />

Berufes als Chefarztsekretärin:<br />

„Service im<br />

Krankenhaus“, betont<br />

sie, „heißt für mich<br />

nicht zuletzt auch Zuhören.“<br />

Und sonst? Die 51-<br />

Jährige erzählt von<br />

ihrem Mann und dem<br />

inzwischen 16-jährigen<br />

Sohn, mit denen<br />

sie ein Häuschen<br />

in Waltrop bewohnt.<br />

Dass sie Spaß habe<br />

an der Arbeit in ihrem<br />

Garten, dass sie<br />

im vergangenen Jahr<br />

wieder mit dem Laufen<br />

angefangen habe...<br />

Und dann sagt sie<br />

noch, dass die neurochirurgischeAbteilung<br />

ihr über die<br />

Jahre „sehr ans Herz<br />

gewachsen“ sei. „Ich<br />

habe hier im Laufe<br />

meines Lebens mehr<br />

Zeit verbracht als zu<br />

Hause bei meiner Familie.“<br />

S-se<br />

Kontakt zur<br />

Neurochirurgie:<br />

Tel.: 02361 / 56-36 01<br />

Mo-Do 7.30-17.00 Uhr<br />

Fr 7.30-16.00 Uhr<br />

Ihre Ansprechpartnerin<br />

für Neuroradiologie<br />

„Diesen medizinischenFachbereich<br />

fi nde ich einfach<br />

spannend.“<br />

Spaß am Job? Hat<br />

Sabine Wolff (50)<br />

zweifelsohne, sonst<br />

würde sie wohl auch<br />

kaum schon seit fast<br />

zwei Jahrzehnten<br />

in der Neuroradiologie<br />

arbeiten. „Dieses<br />

Fach“, sagt sie, „fi nde<br />

ich einfach spannend.“<br />

Ja, könnte die<br />

Chefarztsekretärin<br />

der Neuroradiologie<br />

am Recklinghäuser<br />

<strong>Knappschaftskrankenhaus</strong><br />

heute noch einmal<br />

neu entscheiden,<br />

vielleicht, sagt sie,<br />

hätte sie sich sogar an<br />

einem Medizinstudium<br />

versucht, so sehr hat<br />

sie Gefallen gefunden<br />

an diesem ärztlichen<br />

Aufgabengebiet.<br />

Dabei waren Sabine<br />

Wolffs Anfänge in<br />

diesem medizinischen<br />

Fachbereich eher vom<br />

Zufall bestimmt: Als<br />

Schreibkraft vertrat sie<br />

während des Urlaubes<br />

und bei Krankheiten<br />

die damalige Chefarztseketärin<br />

der Neuroradiologie<br />

am Essener<br />

Alfried-Krupp-Krankenhaus,<br />

wurde später<br />

deren Nachfolgerin.<br />

Und lernte an ihrem alten<br />

Arbeitsplatz ihren<br />

heutigen Chef, Privatdozent<br />

Dr. Werner We-<br />

ber, kennen. Als dieser<br />

dann vor zwei Jahren<br />

zum Recklinghäuser<br />

<strong>Knappschaftskrankenhaus</strong><br />

wechselte, folgte<br />

die gebürtige Essene-<br />

rin ihm im Jahr darauf.<br />

Weil sie wusste: In seiner<br />

Abteilung zu arbeiten,<br />

macht (ihr) Spaß.<br />

Und das, obwohl sie<br />

als Chefarztsekretärin<br />

alle Hände voll zu tun<br />

hat: Zahlreiche Patienten-Befunde<br />

faxt Sabine<br />

Wolff tagtäglich an<br />

niedergelassene Medi-<br />

ziner. Sie ist an der Or- Or-<br />

ganisation von Workshops<br />

beteiligt, die ihr<br />

Chef in Kooperation<br />

mit Firmen durchführt,<br />

bucht Unterkünfte für<br />

Kontinuierliche<br />

dopaminerge<br />

Stimulation (CDS)<br />

bei Morbus Parkinson<br />

� fortschrittlich<br />

� zuverlässig<br />

� bewährt<br />

� individuell<br />

Duodopa ®. Wirkstoff: Levodopa, Carbidopa-Monohydrat. Zusammensetzung: Arzneilich wirksame Bestandteile: 1 ml Gel zur intestinalen<br />

Anwendung enthält 20 mg Levodopa und 5 mg Carbidopa - Monohydrat 100 ml Gel zur intestinalen Anwendung enthalten 2000<br />

mg Levodopa und 500 mg Carbidopa - Monohydrat. Sonstige Bestandteile: Carmellose-Natrium, Gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete:<br />

Behandlung der fortgeschrittenen, auf Levodopa-reaktiven Parkinson-Krankheit mit schweren motorischen Fluktuationen und<br />

Hyper-/Dyskinesie, wenn verfügbare Kombinationen von Antiparkinsonmitteln nicht zu zufrieden stellenden Ergebnissen geführt haben.<br />

Gegenanzeigen: Duodopa ist kontraindiziert bei Patienten mit: Überempfindlichkeit gegen Levodopa, Carbidopa oder einen der<br />

sonstigen Bestandteile, Engwinkel-Glaukom, schwerer Leber- und Niereninsuffizienz, schwerer Herzinsuffizienz, schwerer Herzarrhythmie<br />

akutem Schlaganfall. Nicht-selektive MAO-Hemmer und selektive MAO-Hemmer des Typs A dürfen nicht gleichzeitig angewendet<br />

werden; ihre Gabe muss mindestens zwei Wochen vor Aufnahme der Behandlung mit Duodopa abgesetzt werden, Erkrankungen, bei<br />

denen Sympathikomimetika kontraindiziert sind, z. B. Phäochromozytom, Schilddrüsenüberfunktion und Cushing-Syndrom. Nebenwirkungen:<br />

Nebenwirkungen, die häufig mit Levodopa/Carbidopa auftreten sind solche, die auf die zentrale neuropharmokologische<br />

Aktivität des Dopamins zurückzuführen sind. Diese Reaktionen können gewöhnlich durch eine Dosisreduzierung von Levodopa verringert<br />

werden. Duodopa kann Abweichungen in mehreren Labortests (Leber, Blut, Harn) verursachen. Häufig: Anorexie, Palpitationen,<br />

unregelmäßiger Herzschlag, Orthostatische Hypotonie, Ohnmachtsneigung, Synkope, Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit, bitterer<br />

Geschmack, Halluzinationen, Verwirrtheit, Albträume, Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Depressionen sehr selten mit Suizidversuchen,<br />

Euphorie, Demenz, psychotische Episoden, Stimulationsgefühl, Dyskinesien, choreatische Bewegungen und Dystonie, “ON-OFF”-<br />

Episoden, Schwindel, Bradykinesie (“ON-OFF”-Episoden). Eine Bradykinesie kann Monate bis Jahre nach Beginn der Behandlung mit<br />

Levodopa auftreten und ist wahrscheinlich mit dem Fortschreiten der Krankheit verbunden. Eine Anpassung des Dosierungsschemas<br />

und der Dosierungsintervalle kann erforderlich sein. Levodopa/Carbidopa wurde mit Benommenheit und in sehr seltenen Fällten mit<br />

übermäßiger Benommenheit während des Tages und plötzlichen Schlafattacken in Verbindung gebracht. Gelegentlich: Gewichtsverlust,<br />

Gewichtszunahme, Ataxie, verstärkter Tremor der Hände, Hypertonie, Heiserkeit, Brustschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Sialorrhoe,<br />

Dysphagie, Blähungen, Ödeme, Muskelkrämpfe, Dunkelfärbung des Urins, Schwäche, Unwohlsein, Hautrötung. Selten: Leukopenie,<br />

hämolytische und nicht-hämolytische Anämie, Thombozytopenie, Agitation, Angst, reduzierte Denkfähigkeit, Desorientiertheit, verstärkte<br />

Libido, Taubheitgefühl, Malignes neuroleptisches Syndrom, Paraesthesien, Fallneigung, Gangstörungen, Trismus, Kopfschmerzen,<br />

Krämpfe, Verschwommenes Sehen, Blepharospasmus (siehe Abschnitt 4.9), Aktivierung eines latenten Horner-Syndroms, Doppelsehen,<br />

Pupillenerweiterung, okulogyrische Krisen, Phlebitis, Kurzatmigkeit, anormales Atemmuster, Dyspepsie, Magen-Darm-Schmerzen,<br />

Dunkelfärbung des Speichels, Zähneknischen, Schluckauf, Magen-Darm-Blutungen Zungenbrennen, Zwölffingerdarmgeschwür. Sehr<br />

selten inkl. Einzelfälle: Agranulozytose. Über folgende häufigen Komplikationen mit dem Sondensystem wurde berichtet: Undichtigkeit<br />

der Konnektoren, Lageveränderung der Intestinalsonde, Infektion der Wunde und Peritonitis. Kurz nach dem Eingriff kann es zu<br />

Schmerzen im Abdomen, Infektion und Absonderung von Magenflüssigkeit kommen. [Im Kühlschrank lagern (2 bis 8 °C) Die Kassette in<br />

der Faltschachtel aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.]<br />

Verschreibungspflichtig Stand: 02/2008<br />

Solvay Pharmaceuticals GmbH,<br />

Hans-Böckler-Allee 20,<br />

D-30173 Hannover.<br />

Mitvertrieb: Solvay Arzneimittel GmbH,<br />

Hans-Böckler-Allee 20,<br />

D-30173 Hannover.<br />

Kongresse. Sie kümmert<br />

sich um die stationäre<br />

Aufnahme von<br />

Patienten (mit zum<br />

Beispiel Aneurysmen<br />

oder Hirnblutungen),<br />

was meistens in enger<br />

Absprache mit der<br />

Neurologie und der<br />

Neurochirurgie erfolgt.<br />

Denn: „Unsere Abteilung<br />

hat keine eigenen<br />

Betten.“ Last but not<br />

least koordiniert Sabine<br />

Wolff zurzeit außerdem<br />

die Termine am<br />

zweiten Behandlungszentrum<br />

des Klinikums<br />

Vest, der Marler Paracelsus-Klinik<br />

(wo Privatdozent<br />

Dr. Werner<br />

Weber ebenfalls die<br />

Abteilung leitet).<br />

Bleibt bei so viel Arbeit<br />

noch Zeit für Hobbies?<br />

Aber ja, sagt Sabine<br />

Wolff. Und erzählt<br />

einem sodann etwas<br />

vom Pferd, von „Prince<br />

of Challenge“, um<br />

genau zu sein, einem<br />

Springpferd, um das<br />

sich die „Dressurreiterin<br />

mit Hingabe“ gemeinsam<br />

mit ihrem<br />

Mann kümmert. Allein<br />

vier Mal wöchentlich<br />

schwingt sich die Mutter<br />

eines 23-jährigen<br />

Sohnes zudem in<br />

den Sattel. „Weil’s mir<br />

Spaß macht.“<br />

Der Spaß – für Sabine<br />

Wolff im Job wie beim<br />

Sport „ein Muss“. S-se<br />

Kontakt zur<br />

Neuroradiologie:<br />

Tel.: 02361 / 56-38 01<br />

Mo-Do 7.30-16.00 Uhr<br />

Fr 7.30-15.00 Uhr<br />

NeuroCentrum Seite 11<br />

Duodopa DIN A5_Anzeige hoch.indd 1 19.08.2008 09:16:54


Fortsetzung von S. 1<br />

Das<br />

NeuroCentrum<br />

Die dem NeuroCentrumangeschlossenen<br />

Kliniken<br />

diagnostizieren und<br />

behandeln im interdisziplinären<br />

Team.<br />

Die häufi gsten Erkrankungen<br />

sind:<br />

• Ischämische Hirninfarkte<br />

• Intracerebrale Blutungen<br />

• Subarachnoidalblutung<br />

(Aneurysma)<br />

• Neurotraumatologie<br />

• Schmerzen<br />

• Kopfschmerz<br />

• Rückenschmerz<br />

• Degenerative Wirbelsäulenkrankheit<br />

• Akuter Schmerz<br />

• Chronischer<br />

Schmerz<br />

• Intrakranielle und<br />

spinale Tumore<br />

• Intrakranielle und<br />

spinale Gefäßmissbildungen<br />

• Multiple Sklerose<br />

• Epilepsie<br />

• Periphere Nervenerkrankungen<br />

• Neurodegenerative<br />

Erkrankungen (z.B.<br />

Parkinson-Syndrome)<br />

Zu diesen Erkrankungen<br />

wurden<br />

interdisziplinäre<br />

Behandlungsrichtlinien<br />

erarbeitet unter<br />

Einhalten der Leitlinien<br />

der Fachgesellschaften<br />

für Neurologie,<br />

Neurochirurgie<br />

und Neuroradiologie.<br />

www.dgn.org<br />

www.dgnc.de<br />

www.neuroradiologie.de<br />

Zur Behandlung spezieller<br />

Probleme wurden<br />

Kooperationen<br />

mit Referenzzentren<br />

abgeschlossen, u.a.<br />

mit: Neuropathologie,<br />

Neuroonkologie und<br />

Neuroendokrinologie.<br />

Das Team des<br />

NeuroCentrums<br />

wird geleitet durch<br />

die Chefärzte<br />

der Kliniken für:<br />

Neurologie und<br />

klinische Neurophysiologie<br />

• Prof. Dr. med.<br />

Helmut Buchner<br />

Neurochirurgie<br />

• PD Dr. med.<br />

Maximilian Puchner<br />

Radiologie und<br />

Neuroradiologie<br />

• PD Dr. med.<br />

Werner Weber<br />

Ziel des interdisziplinären<br />

Teams ist eine<br />

die Fachabteilungen<br />

überspannende,<br />

kooperative und für<br />

jeden einzelnen Patienten<br />

individuell abgestimmte<br />

Diagnostik<br />

und Therapie. Dazu<br />

werden alle Einrichtungen<br />

des Krankenhauses<br />

einbezogen.<br />

Neben den interdisziplinärenBehandlungsrichtlinien<br />

dienen dazu tägliche<br />

Besprechungen und<br />

wöchentliche Fallkonferenzen.Darüber<br />

hinaus werden zu<br />

regelmäßigen, CME<br />

zertifi zierten Konferenzen<br />

auch Niedergelassene<br />

und Klinik-<br />

Ärzte eingeladen.<br />

Das NeuroCentrum<br />

versteht sich als<br />

Kooperationspartner<br />

für die zuweisenden<br />

Ärzte. Dazu wird eine<br />

enge Absprache zur<br />

Professor Dr. med. Helmut Buchner, Privatdozent<br />

Dr. med. Werner Weber und Privatdozent Dr. med.<br />

Maximilian Puchner (v.li.)<br />

Vor- und Weiterbehandlung<br />

jedes Patienten<br />

angestrebt.<br />

Das NeuroCentrum<br />

sichert durch<br />

Fortbildungen eine<br />

ständige Weiterbildung<br />

seiner Mitarbeiter.<br />

Die Behandlungsschwerpunkte:<br />

Neurologie und<br />

klinische Neurophysiologie<br />

• Zertifi zierte Stroke-<br />

Unit<br />

• Neurologische<br />

Frührehabilitation<br />

• Zertifi ziertes Zentrum<br />

für Multiple<br />

Sklerose<br />

• Therapie chronischer<br />

Schmerzen<br />

• Ambulanz für Bewegungsstörungen<br />

und Botulinum<br />

Therapie<br />

Neurochirurgie<br />

• Operative Therapie<br />

intrakranieller und<br />

spinaler vaskulärer<br />

Erkrankungen<br />

• Operative Therapie<br />

intrakranieller und<br />

spinaler Tumore,<br />

u.a. mit Stereotaxie<br />

und Neuronavigation<br />

• Operative Wirbelsäulenchirurgie,<br />

u.a. mit Bandscheibenprothesen<br />

Radiologie und<br />

Neuroradiologie<br />

• Interventionelle<br />

Therapie<br />

• Multimodale<br />

Diagnostik mit<br />

modernster Technik<br />

von Computer- und<br />

Kernspintomografi e<br />

sowie digitaler Angiografi<br />

e (2-Ebenen)<br />

• Therapie intrakranieller<br />

und spinaler<br />

Gefäßerkrankungen<br />

mit den aktuellen<br />

Techniken zum<br />

Verschluss von<br />

Aneurysmen und<br />

Angiomen, Rekanalisierung<br />

mit lokaler<br />

Lysetherapie und<br />

mechanischer Rekanalisierung<br />

sowie<br />

Sekundärprävention<br />

bei Gefäßverschlüssen.<br />

(Stent)<br />

• Vertebroplastie bei<br />

traumatischen<br />

und neoplastischen<br />

Erkrankungen der<br />

Wirbelkörper.<br />

NCR<br />

Neurologie<br />

NeuroChirurgie<br />

NeuroRadiologie<br />

Information<br />

Neurologie:<br />

Tel. 0 23 61/ 56 37 01<br />

Neurochirurgie:<br />

Tel. 0 23 61/ 56 36 01<br />

Neuroradiologie:<br />

Tel. 0 23 61/ 56 38 01<br />

Stroke Unit<br />

(überregional zertifi ziert)<br />

Information:<br />

Tel. 0 23 61/ 56 43 15<br />

Schlaganfall –<br />

Notfall:<br />

Tel. 0 23 61/ 56 57 58<br />

MS (Multiple Sklerose)<br />

Zentrum<br />

Information<br />

MS-Ambulanz:<br />

Tel. 0 23 61/ 56 37 50<br />

Neurochirurgische<br />

Gemeinschaftspraxis<br />

am<br />

Kilinkum Vest<br />

Information<br />

Fr. Dr. F. Lohmann<br />

PD Dr. M. Puchner<br />

Tel. 0 23 61/ 56 36 50<br />

interdisziplinäres<br />

Schmerz-Zentrum<br />

Information<br />

Schmerz-Ambulanz:<br />

Tel. 0 23 61/ 56 37 37<br />

Bewegungsstörungen<br />

(Botulinumtoxin)<br />

Information<br />

Ambulanz:<br />

Tel. 0 23 61/ 56 37 50<br />

FrühREHA<br />

(Neurologische<br />

Rehabilitation)<br />

Information:<br />

Tel. 0 23 61/ 56 37 01

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