Vitalitätstraining für Jung und Alt - Playground@Landscape
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Das Gestaltungskonzept Hermannstein –<br />
ein Wohngebiet im Wandel<br />
von Lutz Perkitny, Burghammer Landschaftsarchitektur<br />
Zur wirtschaftlichen Boomzeit in den 1960er <strong>und</strong> 70er<br />
Jahren baute das Wohnungsbauunternehmen GeWo-<br />
Bau 22 funktionale Mehrfamilienhäuser <strong>für</strong> die wachsende<br />
Anzahl der im Industriestandort Wetzlar beschäftigten Arbeitnehmer.<br />
Die Bauten wurden umrahmt von schlichtem Abstandsgrün.<br />
Das geschaffene Quartier liegt in attraktiver Hanglage<br />
am Rand des Stadtteils Hermannstein. 2006 beschloss<br />
die Gewobau, das Wohngebiet umfassend zu sanieren.<br />
Eine abschnittsweise R<strong>und</strong>sanierung der Gebäude wurde<br />
durchgeführt. Die Gestaltung der Außenfassade <strong>und</strong> Dächer<br />
unterlag dem renommierten Studio Friedrich Ernst<br />
von Garnier. Ziel war es unter anderem die Attraktivität des<br />
Quartiers zu gewährleisten.<br />
Die Erneuerungsarbeiten finden ihren Abschluss mit der<br />
Umsetzung eines individuellen Wohnumfeldkonzepts des<br />
Büros Burghammer Landschaftsarchitektur. Das interdisziplinär<br />
besetzte Büro aus Wetzlar legt einen Schwerpunkt<br />
seiner Arbeit auf die Wohnumfeldgestaltung <strong>und</strong> verfügt<br />
darüber hinaus über eine 20jährige Berufserfahrung. Im<br />
Frühjahr 2010 wurde nun der erste von voraussichtlich<br />
drei Bauabschnitten fertiggestellt.<br />
46<br />
ERLÄUTERUNGEN ZUR FREIFLÄCHENGESTALTUNG.<br />
Attraktive <strong>und</strong> zeitgemäße Planung<br />
Das Gestaltungskonzept der zu überplanenden Flächen<br />
(insgesamt ca. 10.000m² Fläche im 1. Bauabschnitt) um die<br />
sechs bestehenden Häuserblocks zwischen der Rothenbergstraße,<br />
der Straße Am Rabennest <strong>und</strong> An der Schäfersheck<br />
erfüllte hierbei die Ziele einer attraktiven <strong>und</strong> zeitgemäßen<br />
Planung <strong>für</strong> Außenanlagen <strong>und</strong> unterwirft die bis-<br />
herige Geländesituation großen Veränderungen. Absicht<br />
des Konzeptes war es den Bewohnern unter anderem durch<br />
umfangreiche Geländemodellierungen attraktivere <strong>und</strong><br />
besser nutzbare Freibereiche zugänglich zu machen. Darüber<br />
hinaus standen identitätsstiftende Maßnahmen <strong>für</strong> das<br />
Quartier im Vordergr<strong>und</strong>. Die Häuserblocks aus zwei hintereinander<br />
liegenden <strong>und</strong> leicht versetzten Gebäuden<br />
sind mit zwei Eingängen ausgestattet <strong>und</strong> parallel zum<br />
Gebäude über einen Weg erschlossen. Diese fußläufigen<br />
Verbindungen verlaufen dabei immer zwischen den beiden<br />
begrenzenden Straßen.<br />
Die Haupteingangsfunktion <strong>für</strong> die Wohnanlage wird bewusst<br />
gestärkt. Dies geschieht in Form eines „Tores“, einer<br />
Stahlrahmenkonstruktion mit integrierter Hausnummer.<br />
Gezielt situierte Bodenstrahler verdeutlichen bei Dunkelheit<br />
durch eine Ausleuchtung des Eingangsbereichs die<br />
„Entree“-Situation. Diese Betonung der jeweiligen Eingangssituationen<br />
unterstützt die Identitätsfindung in den<br />
Wohneinheiten <strong>und</strong> wirkt entschieden der zuvor unterschwellig<br />
empf<strong>und</strong>enen Anonymisierung entgegen.<br />
Eine Individualität der Einzelblocks wurde durch gezielte<br />
Maßnahmen gefördert. So sind lineare Erschließungswege<br />
entstanden. Entlang des Weges laden insbesondere in den<br />
Hauseingangsbereichen punktuelle Sitzmauerbereiche aus<br />
Muschelkalkquadern zu Smalltalk <strong>und</strong> Pausieren ein. Vor<br />
jedem Zugang entstanden speziell gestaltete Pflasterflächen<br />
in Karreeform. Diese sind farblich abgestimmt auf das<br />
Konzept des Studios von Garnier <strong>für</strong> Fassade <strong>und</strong> Dach.<br />
Stelenleuchten entlang der Wege sorgen bei Nacht <strong>für</strong> Beleuchtung<br />
<strong>und</strong> Sicherheit.