Vitalitätstraining für Jung und Alt - Playground@Landscape

Piraten in der Stadt
Die Außenanlagen vieler Wohngebiete zeichnen sich oft durch große Rasenflächen, pflegeleichte Pflanzungen und
geradlinig verlaufende Wege parallel zu den Häuserzeilen ab. Ein austauschbares Bild, das aus vielen Städten bekannt
ist. Aber gerade die Außenanlagen in Wohngebieten mit vielen Mietwohnungen bieten Möglichkeiten zur Kommunikation.
Sie können der vielerorts herrschenden Anonymität entgegenwirken und ein Miteinander der Generationen
fördern. Ein weiterer positiver Effekt, der sich aus einem freundlichen und angenehmen Wohnumfeld ergibt ist „Das
sich zu Hause fühlen“. Dieses Gefühl wirkt einem häufigen Wohnungswechsel entgegen. Das haben viele Eigentümer
von Wohnungen erkannt und investieren in ein ansprechendes Wohnumfeld.
Gerade im Osten Deutschlands haben es die kommunalen
und genossenschaftlichen Wohnungsbaugesellschaften
schwer, dem alten Plattenbau ein neues Gesicht
zu geben. Dies ging auch der Wohnungsbaugenossenschaft
Luckenwalde eG in Luckenwalde,
einer kleinen Stadt in Brandenburg, so.
Durch umfangreiche Sanierungen bietet
sie heute modernen Wohnkomfort
durch veränderte Grundrisse
der Wohnungen. Mieterzeitungen
und Mieterreisen informieren die
Menschen über Angebote im
Quartier und verbessern dadurch
die Sozialstruktur. Aber
auch die Neugestaltung der
Grünanlagen und Höfe bringt
die Menschen zusammen. Ein
gelungenes Beispiel ist der im
letzten Jahr entstandene Spielplatz
im Wohngebiet Seelenbinderstadion.
Hier gab es nur eine große Rasenfläche
zum Ballspielen für ältere Kinder. Es fehlte
an Angeboten für kleine Kinder, an Kletter- und
Sitzmöglichkeiten. Der Platz hat ein tragfähiges Grüngerüst,
was die Anlage eines Spielplatzes noch interessanter
machte.
Durch eine Anwohnerbefragung entstand die Idee eines
„Piratenspielplatzes“. Vielleicht, um die Sehnsucht nach
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Vorher / before
dem weiten Meer zu stillen, denn in Luckenwalde wird
maritimes Flair nur an exponierten Stellen durch einen
kleinen Fluss verbreitet.
„Auf dem Spielplatz ist ein Piratenschiff gestrandet
und in zwei Teile zerfallen. Einige Piraten sind
mit einem Floss auf einer Sandbank gestrandet,
die bereits von zwei Robben
besetzt wird. Andere haben sich auf
ein kleines Wackelboot geflüchtet
oder halten sich an einer Wackelboje
fest. Die schnellsten unter
ihnen sind schon mit der Seilbahn
auf die nächste Insel geflüchtet
…“.
Solche und andere Geschichten
können die Kinder des Wohngebietes
auf ihrem neuen „Piratenspielplatz“
spielen. Die Erwachsenen
können ihnen dabei zuschauen
und auf einer Balancier- und
Sitzstruktur aus hölzernen Schilfgräsern
Platz nehmen.
Seit ihrer Eröffnung ist die Pirateninsel Ziel
für Kita-Events aus der ganzen Stadt. Auch das Interesse
junger Familien für dieses Wohngebiet ist nachweisbar
gestiegen, so die Aussage des kaufmännischen Leiters der
Wohnungsbaugesellschaft.
TM / SIK /// Fotos: SIK
Nachher / after