November-Ausgabe 2012 - Deutscher Forstverein
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8<br />
BESCHAFFUNG<br />
� Mikroskopischer Quer-<br />
und Längsschnitt (tangential)<br />
für die Bestimmung der<br />
Holzart Bangkirai (Shorea<br />
spp.)<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
Makroskopische und mikroskopische<br />
Holzartenbestimmung<br />
Für die Bestimmung der Hölzer werden mikroskopische<br />
Schnitte von den eingesandten Proben hergestellt.<br />
Unter dem Lichtmikroskop können die Hölzer<br />
anhand von ca. 100 anatomischen Strukturmerkmalen<br />
verglichen und bestimmt werden. Die mikroskopischen<br />
Strukturmerkmale der wichtigsten welt weit<br />
gehandelten Hölzer (ca. 400 Arten) sind zudem in<br />
einem computergestützten Bestimmungsschlüs sel<br />
(Datenbank Commercial Timbers/Handelshölzer)<br />
beschrieben und illustriert. Weiterhin hat das Institut<br />
ein Programm für die computergestützte Bestimmung<br />
und Beschreibung von CITES-geschütz ten<br />
Handelshölzern (CITESwoodID; CITES = Convention<br />
in International Trade of Endangered Species)<br />
entwickelt, das international verwendet wird. Mithilfe<br />
der Datenbanken und Programme können die<br />
wichtigsten Handelshölzer auf der Gattungsebene<br />
(De�nition der Handelsnamen) sicher unterschieden<br />
werden. Eine artgenaue Di�erenzierung und die Bestimmung<br />
der Herkunft sind dagegen anhand makroskopischer<br />
und mikroskopischer Strukturmerkmale<br />
nicht immer möglich.<br />
Genetische Art- und Herkunftsbestimmung<br />
Zur artgenauen Identi�zierung der Hölzer werden am<br />
Institut für Forstgenetik (FG) praxistaugliche Testverfahren<br />
auf der Basis molekularer Marker (genetisches<br />
Barcoding) entwickelt. Für den Holzherkunftsnachweis<br />
wird zunächst das räumlich-genetische Muster<br />
der Bäume in ihrem Verbreitungsgebiet erfasst. Es<br />
werden dabei für jede Baumart in der jeweiligen Zielregion<br />
systematische Stichproben an Blättern oder<br />
Kambium gesammelt und anschließend mit hoch<br />
variablen Genmarkern (Mikrosatelliten) untersucht.<br />
Die so ermittelten Daten zur geogra�sch-genetischen<br />
Struktur bilden Referenzdaten für die Zuordnung der<br />
Genotypen fraglicher Holzproben.<br />
Anforderungen an Zertifizierungssysteme<br />
Neben den analytischen Bestimmungsmethoden<br />
müssen auch die Anforderungen an die Zerti�zierungssysteme<br />
weiterentwickelt werden. Das Institut<br />
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Überprüfung der führenden Zerti�zierungssysteme<br />
FSC und PEFC und deren Weiterentwicklung bzw.<br />
die Anerkennung weiterer Zerti�kate und Einzelnachweise<br />
im Rahmen der Bescha�ungsregelung der<br />
Bundesregierung für Holzprodukte zuständig. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Bundesamt für Naturschutz<br />
(BfN) hat das Institut 2010 die wissenschaftliche<br />
Grundlage für die Revision der deutschen Beschaffungsregelung<br />
für Holzprodukte entwickelt. Wesentlicher<br />
Aspekt dabei ist, festzustellen, wie die Zerti-<br />
�zierungssysteme als freiwilliges, marktkonformes<br />
Instrument für die politisch administrativen Ansätze<br />
e�ektiver genutzt werden können.<br />
Ausblick<br />
Mit Einführung der Regelungs- und Kontrollmechanismen<br />
im Rahmen des Holzhandels-Sicherungs-<br />
Gesetzes ist davon auszugehen, dass die Anzahl der<br />
behördlichen und gutachterlichen Anfragen in Bezug<br />
auf die Holzartenbestimmung und insbesondere<br />
den Herkunftsnachweis stark ansteigen wird. Im Detail<br />
sollen folgende Ziele innerhalb der nächsten fünf<br />
Jahre erreicht werden:<br />
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zur Holzartenbestimmung (insbesondere für<br />
neue Holzarten, die unter CITES gelistet werden)<br />
und Transfer der Methoden und Kenntnisse<br />
zur makroskopischen und mikroskopischen<br />
Holzartenbestimmung an die Vollzugsbehörden.<br />
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identi�zierung bei den wichtigsten 25 tropischen<br />
Baumarten aus Südostasien, Zentralafrika und<br />
Südamerika sowie Entwicklung der genetischen<br />
Referenzdaten zur Holzherkunftsidenti�zierung<br />
von fünf wichtigen Baumarten.<br />
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in Zusammenarbeit mit Holzhändlern und zerti-<br />
�zierten Forstbetrieben zur Überprüfung der statistischen<br />
Beweiskraft genetischer Verfahren.<br />
■ PD Dr. habil. Gerald Koch<br />
(Fotos: vTI)