November-Ausgabe 2012 - Deutscher Forstverein

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26 KWF � Gebäude der Landwirtschaftsschule an der Spremberger Straße in Groß-Umstadt vor dem Einzug des KWF und heute proWALD : NOVEMBER 2012 50 Jahre Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e. V. Eine traditionsreiche Branchenorganisation mit ambitionierten Zukunftszielen Vor einem halben Jahrhundert, genau am 2. November 1962, wurde das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e. V. (KWF) in Frankfurt gegründet. Seitdem hat das KWF eine spannende, facettenreiche Geschichte durchlaufen: der Standortwechsel von Frankfurt und Hamburg nach Groß-Umstadt und 1992 der Zusammenschluss mit der Schwesterorganisation ZFP aus den neuen Bundesländern – mit dem Ziel, Kräfte zu bündeln, Bund und alle Flächenländer gemeinsam zur Trägerschaft des KWF zu verpfl ichten. Mit dem Konzept »KWF2020« entwickelt sich das KWF nun zu der führenden Einrichtung für Entwicklung, Prüfung, Information, Beratung und Anwendung in allen technischen und ablauforientierten Fragen der Erzeugung, Ernte und Logistik von forstlichen Produkten in Mitteleuropa. Rückblick Schon lange vor der Gründung des KWF am 2. November 1962 erkannten Branchenvertreter der Forstwirtschaft die Notwendigkeit, dass die Forsttechnik als eigenes � emenfeld einen gesonderten Schwerpunkt beim forstfachlichen Austausch darstellt. Mitte der 1920er-Jahre waren es die Herren Gernlein, Hilf und Strehlke, die bei den Jahrestagungen des Deutschen Forstvereins (DFV) wichtige Impulse gaben. So wurde 1925 der Maschinenausschuss des DFV (ab 1928 Ausschuss für Technik in der Forstwirtschaft) ����������������������������������������������������� titut für Arbeitswissenschaft – GEFFA und IFFA – in Eberswalde. 1941 wurde schließlich die Technische Zentralstelle der deutschen Forstwirtschaft (TZF) gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden im geteilten Deutschland parallele Entwicklungen statt: In Westdeutschland war Hamburg der Schwerpunkt der forstlichen Technikprüfung. Dort wurde 1949

auch der Forsttechnische Prüfausschuss (FPA) ins Leben gerufen. In Ostdeutschland wurde 1959 die Zentralstelle für forsttechnische Prüfungen (ZFP) in Potsdam-Bornim gegründet. 1962 folgte dann die Gründung des eigetragenen Vereins Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF). Als gemeinnützig anerkannter Verein steht er in der Nachfolge von GEFFA und TZF. Zeitgleich wurde die GEFFA-Stiftung gegründet, bei der die Mitglieder des KWF e. V. ebenfalls Mitglied sind. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden frühzeitig Gespräche zwischen dem westdeutschen KWF und der ostdeutschen ZFP geführt. Das Ziel, die Kräfte zu bündeln, wurde bereits 1992 erreicht. Bund und alle Flächenländer verp� ichteten sich in einer Verwaltungsvereinbarung gemeinsam zur Trägerschaft des KWF. Der Standort Potsdam-Bornim wurde noch drei Jahre lang als Außenstelle weitergeführt, bis ein Teil der dortigen Mitarbeiter an den Standort Groß-Umstadt wechselte. Ausblick und Ziele Seit mehr als 10 Jahren ist die Nachfrage nach Nachwachsenden Rohsto� en und Erneuerbaren Energieträgern ständig gestiegen. Damit ist die Forstwirtschaft – und hier insbesondere alle Maßnahmen zur Bereitstellung des Holzes – stärker in das Interesse der Ö� entlichkeit gerückt. Vor diesem Hintergrund erfolgten im Jahr ����� ����� ������������������� ���� ���� ���� die Aufnahme der zukünftig an das KWF gestellten Anforderungen. Dazu hatte das KWF einen Zukunftsworkshop organisiert, zu dem die Gremienvertreter und interessierte Mitglieder eingeladen wurden. Die Ergebnisse stellten die Basis für das Konzept »KWF2020« dar: In diesem wurden die strategischen Entwicklungsziele des KWF zusammengefasst. Das KWF befasst sich demnach auch zukünftig mit allen Fragen der Forsttechnik, der Holzlogistik und der Waldarbeit – mit einer besonderen Schwerpunktsetzung auf Arbeitssicherheit, Arbeitsorganisation und Quali� kation. Je nach Fragestellung steht dabei fallweise der im Wald tätige Mensch, die einzelne Technologie oder aber ein gesamtes Verfahren der Holzernte bzw. die Abschätzung der Folgen des Technikeinsatzes im Fokus. Das KWF greift im Rahmen seiner Arbeit regelmäßig neue Schwerpunktthemen auf, wie z. B. die Bereitstellung von Energieholz, die Ladungssicherung oder auch die Informationskette vom Wald zum Werk etc. Es wird angestrebt, die Belange weiterer Zielgruppen aus dem Cluster Forst&Holz – insbesondere die der Holztransporteure und der Holzabnehmer – stärker in der Arbeit des KWF zu berücksichtigen. Als Ziel für das Jahr 2020 wurde formuliert: Das KWF ist in Mitteleuropa die führende Einrichtung für Entwicklung, Prüfung, Information, Beratung und Anwendung in allen technischen und ablauforientierten Fragen der Erzeugung, Ernte und Logistik von forstlichen Produkten. Zum Erreichen der ambitionierten Ziele, wie sie im Konzept »KWF2020« verabschiedet wurden, ist es erforderlich, dass sich einerseits die Teams noch stärker auf ihre fachlichen Aufgaben spezialisieren, gleichzeitig ist aber zwischen diesen Spezialteams die Abstimmung zu verbessern. Dadurch wird die Transparenz erhöht und – durch Nutzen von Synergiee� ekten und Vermeiden von Doppelarbeit – die E� zienz gesteigert. Dazu wurden die im KWF Beschäftigten neun Fachressorts zugeordnet. Jedes Fachressort leistet, durch die Koordination von mindestens einem Fachausschuss (Prüf- oder Arbeitsausschuss, Beirat oder Netzwerk), einen spezi� schen Beitrag zur P� ege themenbezogener Netzwerke innerhalb des Clusters Forst&Holz. Die neue Organisationsstruktur macht die bereits seit etwa 10 Jahren vom KWF intensiv bearbeiteten � emenfelder der Holzlogistik, der Datenstandardisierung und der Bioenergie deutlicher sichtbar. Acht der Fachressorts haben einen eigenen thematischen Schwerpunkt. Das neunte Fachressort, »Zentrale Dienste«, erledigt die Querschnittsaufgaben im KWF. Jedes Fachressort leistet einen eigenen Beitrag zur Erfüllung der Kernaufgaben des KWF. Das KWF als Dienstleister Ein wichtiger Grundsatz aus dem Konzept »KWF2020« ist, dass das KWF als Dienstleister für alle Akteure im Cluster Forst&Holz auftritt. Die Leistungen, die das KWF heute und zukünftig anbietet: �� ����������������������������������������� �� ���������������������������� �� �������������������������������������������� �� ������������������������������������������� Ernteverfahren (Verfahrens-Checklisten) �� ��������������������������������������� KWF-� ementagen, Messen, Ausstellungen und Sonderschauen �� ��������������������������������������������� Fachgesprächen, Runden Tischen �� ���������������������������������������������� und -analysen In Deutschland bietet ausschließlich das KWF dieses umfassende Leistungsangebot. Es stellt eine Stärke des KWF dar, dass dieses Angebot »aus einer Hand« erfolgt. Um diesen Vorteil auch weiteren Zielgruppen im Cluster Forst&Holz anzubieten, wurde gefordert, die Presse- und Ö� entlichkeitsarbeit zu intensivieren und das Marketing zu verbessern. Folglich wurde in den letzten drei Jahren im Bereich der Außendarstellung eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen ergri� en. Dazu gehören eine ak tive Ö� entlichkeits- und Pressearbeit, eine neue Corporate Identity des KWF und eine Verbesserung des Mitgliederservice durch die Neugestaltung der Mitgliederzeitschrift FTI. ■ Dr. Ute Seeling und Peter Wenzel KWF � Team des KWF in der Zentralstelle in Groß-Umstadt LOGISTIK 4-8 | EFFICIENT20 9 | NEUES NORMUNGSGREMIUM 10 | MESSEN 14 64. JAHRGANG NOVEMBER 2012 : proWALD 27 9 + 10 | 2012 |

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Groß-Umstadt vor dem Einzug<br />

des KWF und heute<br />

proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />

50 Jahre Kuratorium<br />

für Waldarbeit und<br />

Forsttechnik e. V.<br />

Eine traditionsreiche Branchenorganisation<br />

mit ambitionierten Zukunftszielen<br />

Vor einem halben Jahrhundert, genau am<br />

2. <strong>November</strong> 1962, wurde das Kuratorium für<br />

Waldarbeit und Forsttechnik e. V. (KWF) in<br />

Frankfurt gegründet. Seitdem hat das KWF<br />

eine spannende, facettenreiche Geschichte<br />

durchlaufen: der Standortwechsel von Frankfurt<br />

und Hamburg nach Groß-Umstadt und<br />

1992 der Zusammenschluss mit der Schwesterorganisation<br />

ZFP aus den neuen Bundesländern<br />

– mit dem Ziel, Kräfte zu bündeln, Bund<br />

und alle Flächenländer gemeinsam zur Trägerschaft<br />

des KWF zu verpfl ichten. Mit dem Konzept<br />

»KWF2020« entwickelt sich das KWF nun<br />

zu der führenden Einrichtung für Entwicklung,<br />

Prüfung, Information, Beratung und Anwendung<br />

in allen technischen und ablauforientierten<br />

Fragen der Erzeugung, Ernte und Logistik<br />

von forstlichen Produkten in Mitteleuropa.<br />

Rückblick<br />

Schon lange vor der Gründung des KWF am 2. <strong>November</strong><br />

1962 erkannten Branchenvertreter der Forstwirtschaft<br />

die Notwendigkeit, dass die Forsttechnik<br />

als eigenes � emenfeld einen gesonderten Schwerpunkt<br />

beim forstfachlichen Austausch darstellt. Mitte<br />

der 1920er-Jahre waren es die Herren Gernlein, Hilf<br />

und Strehlke, die bei den Jahrestagungen des Deutschen<br />

<strong>Forstverein</strong>s (DFV) wichtige Impulse gaben.<br />

So wurde 1925 der Maschinenausschuss des DFV (ab<br />

1928 Ausschuss für Technik in der Forstwirtschaft)<br />

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titut für Arbeitswissenschaft – GEFFA und IFFA – in<br />

Eberswalde. 1941 wurde schließlich die Technische<br />

Zentralstelle der deutschen Forstwirtschaft (TZF)<br />

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Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden im geteilten<br />

Deutschland parallele Entwicklungen statt: In<br />

Westdeutschland war Hamburg der Schwerpunkt<br />

der forstlichen Technikprüfung. Dort wurde 1949

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