November-Ausgabe 2012 - Deutscher Forstverein
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12<br />
BESCHAFFUNG<br />
»Am Ende steht der Nachweis<br />
der Legalität oder die Frage,<br />
den Lieferanten zu wechseln«<br />
Interview mit Thomas Goebel, Geschäftsführer des<br />
Gesamtverbandes <strong>Deutscher</strong> Holzhandel e. V. (GD Holz), über das<br />
Holzhandels-Sicherungs-Gesetz und die Folgen für den Holzimport<br />
� Thomas Goebel,<br />
Geschäftsführer des<br />
Gesamtverbandes<br />
<strong>Deutscher</strong> Holzhandel e. V.<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
Herr Goebel, mit der EU Timber Regulation verankert<br />
die EU das Verbot, illegal eingeschlagenes<br />
Holz in den Binnenmarkt einzuführen. Importeure<br />
müssen die Legalität der von ihnen importierten<br />
Holzprodukte nachweisen. Dazu gibt es eine<br />
Durchführungsverordnung, die sehr grundsätzlich<br />
Elemente einer Sorgfaltspflicht definiert und<br />
den Marktpartnern zur Anwendung vorschreibt.<br />
Eine weitere Durchführungsverordnung befasst<br />
sich mit der Einrichtung einer Monitoring-Organisation,<br />
die den Marktpartnern ein solches Sorgfaltspflichtsystem<br />
auf freiwilliger Basis anbietet<br />
und die Einhaltung der Regeln prüft. Die EU-Verordnung<br />
wird vom deutschen Gesetzgeber in das<br />
Holzhandels-Sicherungs-Gesetz umgesetzt und<br />
tritt Anfang März 2013 in Kraft. Inwieweit ist der<br />
deutsche Holzimport von der EU Timber Regulation<br />
und dem daraus resultierenden Holzhandels-<br />
Sicherungs-Gesetz betroffen?<br />
Die Bedeutung und die Auswirkungen für den<br />
Holzimport sind beträchtlich. In der Fachabteilung<br />
Außenhandel des GD Holz sind derzeit 130 Holzimporteure<br />
organisiert, Tendenz steigend. Alle Firmen,<br />
die in den Binnenmarkt Holz importieren, sind betro�en<br />
und müssen eine Sorgfaltsp�icht durchführen.<br />
Das bedeutet einen erheblichen �nanziellen und<br />
organisatorischen Aufwand für die Unternehmen.<br />
Ist der deutsche Holzhandel gut darauf vorbereitet?<br />
Die Verp�ichtung zum Import von Holz aus ausschließlich<br />
legalen Quellen und ein Bekenntnis zur<br />
Förderung nachhaltiger Forstwirtschaft weltweit sind<br />
für die im GD Holz organisierten Unternehmen<br />
nicht neu. Bereits seit fünf Jahren hat der GD Holz<br />
einen Verhaltenscodex (Code of Conduct) etabliert,<br />
in dem sich die Mitgliedsunternehmen im Prinzip zu<br />
den Forderungen der aktuellen Verordnung bekennen.<br />
2011 hat diese freiwillige Selbstverp�ichtung<br />
auch Eingang in die Satzung des GD Holz gefunden<br />
und gilt damit verbindlich für alle Mitglieder. Im Übrigen<br />
ist ein Nichteinhalten des Code of Conduct bereits<br />
jetzt mit Sanktionen verbunden. Wir sind der<br />
Au�assung, dass die freiwillige Selbstverp�ichtung<br />
unserer Branche gut funktioniert. Neu an der kommenden<br />
Gesetzgebung sind die Sorgfaltsp�icht und<br />
deren Überprüfung – das sorgt natürlich für mehr<br />
Transparenz und auch für mehr Glaubwürdigkeit.<br />
Im Grundsatz sind wir also gut vorbereitet, wir<br />
informieren unsere Mitgliedsunternehmen laufend<br />
über die aktuelle Entwicklung. Unternehmen, die<br />
sich unserer geplanten Monitoring-Organisation anschließen<br />
wollen, bekommen Schulung, umfassende<br />
Handbücher und natürlich den Kern des Instrumentariums,<br />
die Dokumente zur Durchführung der<br />
Sorgfaltsp�icht.<br />
Was unternimmt der GD Holz als Branchenverband<br />
zur Unterstützung seiner Mitglieder?<br />
Der �emenbereich Holzimport und die Unterstützung<br />
unseres Vertriebsweges sind Kernkompetenz des<br />
GD Holz – keine andere Organisation steht in so engem<br />
Kontakt zum Holzimport und dessen täglichen<br />
Herausforderungen wie der GD Holz. Wir begleiten<br />
unsere Unternehmen in dem Prozess der Sorgfaltsp�icht,<br />
und mit dem Erarbeiten der Sorgfaltsp�icht<br />
gestalten wir den Verfahrensablauf. Der Gesetzgeber<br />
Foto: Markus Hölzel