November-Ausgabe 2012 - Deutscher Forstverein
November-Ausgabe 2012 - Deutscher Forstverein November-Ausgabe 2012 - Deutscher Forstverein
Holzbeschaffung Holzhandels-Sicherungs-Gesetz Treffpunkt Wald Klimaschutz NOVEMBER 2012
- Seite 2 und 3: Viessmann Werke · 35107 Allendorf
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- Seite 6 und 7: 6 BESCHAFFUNG proWALD : NOVEMBER 20
- Seite 8 und 9: 8 BESCHAFFUNG � Mikroskopischer Q
- Seite 10 und 11: 10 BESCHAFFUNG � Schnittholz aus
- Seite 12 und 13: 12 BESCHAFFUNG »Am Ende steht der
- Seite 14 und 15: 14 proWALD : NOVEMBER 2012 Ist Trop
- Seite 16 und 17: 16 KLIMASCHUTZ Langfristige Bindung
- Seite 18 und 19: Foto: Marcus Kühling 18 � Matthi
- Seite 20 und 21: 20 Kurz NotiertHolzverbr proWALD :
- Seite 22 und 23: 22 BESCHAFFUNG KURZ NOTIERT Nieders
- Seite 24 und 25: 24 DFWR � Dr. Markus Ziegeler, Ge
- Seite 26 und 27: 26 KWF � Gebäude der Landwirtsch
- Seite 28 und 29: 28 hementage 1. & 2. Oktober 2013,
- Seite 30 und 31: 30 PEFC PEFC informiert und berät
- Seite 32 und 33: 32 TREFFPUNKT WALD »Nach dem Mitta
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Holzbeschaffung<br />
Holzhandels-Sicherungs-Gesetz<br />
Treffpunkt Wald<br />
Klimaschutz<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong>
Viessmann Werke · 35107 Allendorf (Eder) · Tel: 06452 70-0<br />
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In eigener Sache<br />
EDITORIAL<br />
Sehr geehrte Mitglieder des Deutschen <strong>Forstverein</strong>s,<br />
liebe Leserinnen und Leser der proWALD,<br />
rund um die diesjährigen Feierlichkeiten zum Tag der<br />
deutschen Einheit wurden zahlreiche Studien und<br />
Umfragen verö�entlicht, die über das Verhältnis von<br />
neuen zu alten und westlichen zu östlichen Bundesländern<br />
Auskunft geben. Es ist schön, dass dabei –<br />
passend zum Feiertag – viel Positives über die wiedergewonnene<br />
Einheit Deutschlands vor 22 Jahren<br />
vermittelt wurde. Im Alltag nimmt sich die Freude ja<br />
manchmal etwas teutonischnüchterner<br />
aus.<br />
Für den Deutschen<br />
<strong>Forstverein</strong> war und ist die<br />
Wiedervereinigung ein großartiger<br />
Glücksfall. Hier ist<br />
das Zusammenwirken aller<br />
Länderforstvereine die Normalität.<br />
Nicht »alt« oder<br />
»neu« dominieren die Arbeit,<br />
sondern es sind Begri�e<br />
wie »dicht besiedelt« oder<br />
»ländlich«, »waldreich« oder<br />
»waldarm« oder auch »demogra�sche<br />
Entwicklung und<br />
ihre Folgen«, die unter anderem<br />
eine Rolle spielen. Die<br />
Kategorien West oder Ost,<br />
Süd oder Nord werden dagegen lediglich unter geogra�schen<br />
und forstwirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
wahrgenommen, soziale oder gar politische Betrachtungsweisen<br />
spielen im <strong>Forstverein</strong> keine Rolle. Und<br />
wir ringen nach besten Kräften und mit Erfolgen um<br />
die Mitglieder.<br />
Ich bin sicher, dass Sacharbeit und Lösungen<br />
unsere Anstrengungen im <strong>Forstverein</strong> rechtfertigen,<br />
nicht aber geogra�sche Zufälle. Und insgesamt würde<br />
ich mir wünschen, dass die deutsche Wiedervereinigung<br />
eines Tages ohne Vergleiche der Himmelsrichtung<br />
Vollendung fände.<br />
Sacharbeit und Lösungen beschäftigen uns auch<br />
in Sachen Umweltgutachten <strong>2012</strong> des Sachverständigenrates<br />
für Umweltfragen. Umweltminister Altmaier<br />
hat nun auf unser Schreiben vom August ge-<br />
antwortet (siehe vorletzte Seite dieser <strong>Ausgabe</strong> von<br />
proWALD). Man hätte sich hier eine durchaus kritischere<br />
Haltung zu o�ensichtlichen Fehlern in dem<br />
SRU-Gutachten gewünscht. Es sind zwar Gespräche<br />
mit dem SRU auf Ebene der Landesforstchef-Konferenz<br />
geplant, doch (ernüchternder) Fakt ist: Das<br />
SRU-Gutachten ist als Bundestagsdrucksache publiziert<br />
worden und stellt damit die – aus unserer Sicht<br />
sachlich nicht richtige – Informationsgrundlage für<br />
die Damen und Herren Bundestagsabgeordneten dar.<br />
Anderes �ema: In einem Rechtsstreit zur Verkehrssicherungsp�icht<br />
beim Betreten des Waldes<br />
und der Haftung des Waldbesitzers hat der Bundesgerichtshof<br />
geurteilt, dass dem Waldbesitzer, der das<br />
Betreten des Waldes dulden muss, keine besonderen<br />
Sorgfalts- und Verkehrssicherungsp�ichten erwachsen.<br />
Das Gericht hat Bezug genommen auf § 14<br />
Abs. 1 des Bundeswaldgesetzes und korrespondierende<br />
Regelungen in den Landesgesetzen. Das Urteil<br />
nährt die Ho�nung, dass die Realitäten eines Waldes,<br />
wie Forstleute und Bevölkerung ihn sich wünschen,<br />
Normalität werden. Dazu zählen auch Äste, die aus<br />
Kronen herabstürzen können und die der Waldbesucher<br />
er warten und tolerieren muss – auf eigene<br />
Gefahr!<br />
Aus der klaren Bezugnahme auf § 14 BWaldG<br />
kann aber auch der Schluss gezogen werden, dass die<br />
fundierte, beharrliche und abgestimmte Sacharbeit<br />
der forstlichen Akteure zur präzisierenden Änderung<br />
dieser Gesetzesbestimmung Erfolg zeigt. Ein Beispiel,<br />
das ho�nungsvoll stimmt – auch beim Bohren anderer<br />
dicker Bretter.<br />
Mit herbstlichen Grüßen<br />
Ihr<br />
Carsten Wilke<br />
Präsident des Deutschen <strong>Forstverein</strong>s<br />
Bei der Septemberausgabe der proWALD kam es in der Auslieferung bedauerlicherweise zu Verzögerungen,<br />
sodass einige Leser sie erst nach dem 20. September erhielten. Ursache dafür waren die zahlreichen Beilagen,<br />
durch die ein logistischer Mehraufwand entstanden war, den wir so nicht einkalkuliert hatten. Die Verzögerung<br />
in der Auslieferung bitten wir zu entschuldigen.<br />
Ihr Herausgeber und Ihre Redaktion<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 3
INHALT<br />
Impressum<br />
ISSN: 1868-1247<br />
proWALD<br />
Magazin des Deutschen <strong>Forstverein</strong>s<br />
proWALD wird herausgeben vom<br />
Deutschen <strong>Forstverein</strong> e. V. und<br />
von der ID Wald GmbH verlegt,<br />
Geschäftsführer Marcus Kühling (mk)<br />
Erscheinungsweise:<br />
zweimonatlich<br />
Redaktionsschluss der Jan.-<strong>Ausgabe</strong>:<br />
15. Dez. <strong>2012</strong><br />
TITELTHEMA: HOLZBESCHAFFUNG<br />
Das neue Holzhandels-Sicherungs-Gesetz<br />
Gerald Koch 5<br />
Beschaffung von Holz<br />
und Holzprodukten 9<br />
»Am Ende steht der Nachweis der Legalität<br />
oder die Frage, den Lieferanten zu wechseln«<br />
Interview mit Thomas Goebel 12<br />
Ist Tropenholz nutzung nachhaltig?<br />
Daniel Haas 14<br />
Langfristige Bindung von CO 2<br />
in bewirtschafteten und<br />
unbewirtschafteten Wäldern<br />
Peter Spathelf 16<br />
Der Waldklimafonds kommt<br />
Wolfram Zimmeck/Martin Hillmann 17<br />
Nachhaltige Waldwirtschaft:<br />
Europa rückt zusammen<br />
Matthias Schwoerer 18<br />
KURZ NOTIERT 20<br />
DFWR<br />
Aus der Arbeit des Deutschen<br />
Forstwirtschaftsrates 24<br />
KWF<br />
50 Jahre Kuratorium für Waldarbeit und<br />
Forsttechnik e. V. 26<br />
2. KWF-Thementage<br />
»Umweltgerechte Bewirtschaftung<br />
nasser Waldstandorte« 28<br />
PEFC<br />
PEFC informiert und berät<br />
Beschaffungsstellen 30<br />
PEFC-Workshop auf der Berliner<br />
Beschaffungskonferenz 31<br />
Neuer PEFC-Ratgeber jetzt erhältlich:<br />
So funktioniert nachhaltige Beschaffung 31<br />
Redaktion:<br />
Markus Hölzel (mh, V.i.S.d.P.), Christine<br />
Blohm (cb), Lars Langhans (lla)<br />
Verantwortlich für den Inhalt der von den<br />
ständigen Partnern erstellten Seiten:<br />
Dr. Markus Ziegeler (DFWR),<br />
Dr. Andreas Forbrig (KWF),<br />
Catrin Fetz (PEFC Deutschland)<br />
Lektorat: Ilse Bechtold<br />
Bezugsweise: Die Mitglieder des DFV erhalten<br />
proWALD kostenlos. Der Preis für<br />
ein Einzelheft beträgt 5 Euro einschließlich<br />
Versand. Jahresabonnement 30 Euro.<br />
Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben<br />
nicht unbedingt die Ansicht von Herausgeber<br />
und Redaktion wieder. Leserbriefe<br />
sind erwünscht, haben aber keinen Anspruch<br />
auf Veröffentlichung und können<br />
von der Redaktion gekürzt werden.<br />
Treffpunkt Wald<br />
Den Holzdieben auf der Spur! 32<br />
GÖTTINGER TAGEBUCH 33<br />
AUS DEN LÄNDERN<br />
Bayern 34<br />
Baden-Württemberg 34/35<br />
Brandenburg 35/36<br />
Hessen 37<br />
Mecklenburg-Vorpommern 38<br />
Nordrhein-Westfalen 39<br />
Nordwestdeutschland 39<br />
Rheinland-Pfalz – Saarland 40<br />
Sachsen-Anhalt 40<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER 41<br />
WALDREZEPT<br />
(R)eine Männersache:<br />
Kitzrücken im Goldsaft 42<br />
UND ZULETZT<br />
Antwortbrief 43<br />
Anzeigen: KOLLAXO Markt- und<br />
Medienkonzepte, Berliner Freiheit 26,<br />
53111 Bonn, Tel.: 0228/850 410-58,<br />
Fax: -59, E-Mail: prowald@kollaxo.com<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2.<br />
Satz und Layout: Sigrun Bönold<br />
Herstellung: Verlag Die Werkstatt,<br />
Lotzestr. 22a, 37083 Göttingen<br />
Titelfoto: Timo Schönfeld<br />
Editorialfoto: Cornelia Sick<br />
Wernigerode 2013<br />
Exkursionsprogramm nimmt Form an 43<br />
Teilen der Auflage liegen Informationen<br />
der Firma Concordia Versicherung sowie<br />
des Bayerischen <strong>Forstverein</strong>s bei.<br />
Anschrift von Verlag und Redaktion:<br />
ID Wald GmbH<br />
Büsgenweg 1<br />
37077 Göttingen<br />
Tel.: 0551/379 62 65<br />
Fax: 0551/379 62 37<br />
E-Mail: prowald@forstverein.de<br />
www.forstverein.de
Foto: bildaspekte.de/pixelio.de<br />
� PD Dr. habil. Gerald<br />
Koch, Institut für Holztechnologie<br />
und Holzbiologie,<br />
Johann Heinrich von Thünen-Institut<br />
(vTI), Hamburg<br />
(Foto: Markus Hölzel)<br />
Am 15. Juli 2011 ist in Deutschland das Gesetz<br />
gegen den Handel mit illegal eingeschlagenem<br />
Holz (Holzhandels-Sicherungs-Gesetz, Holz-<br />
SiG) in Kraft getreten. Das Holzhandels-Sicherungs-Gesetz<br />
regelt die nationalen Kontrollen<br />
von Holzeinfuhren aus Ländern, die mit der EU<br />
Partnerschaftsabkommen gegen den illegalen<br />
Holzeinschlag abgeschlossen haben (FLEGT-<br />
Abkommen). Im Rahmen dieser Abkommen<br />
richten die Partnerländer ein Genehmigungs-<br />
und Lizenzsystem ein, um so zu gewährleisten,<br />
dass nur legal eingeschlagenes Holz in die EU<br />
exportiert wird. Da sich aber in absehbarer Zeit<br />
nicht mit allen wichtigen Holzerzeugerländern<br />
entsprechende Abkommen abschließen lassen,<br />
wurde als wirksame Ergänzung auf EU-Ebene<br />
am 2. Dezember 2010 die Holzhandelsverordnung<br />
erlassen. Sie verbietet die Vermarktung<br />
von illegal eingeschlagenem Holz und verpfl<br />
ichtet alle Marktteilnehmer, die innerhalb<br />
der EU Holz oder Holzprodukte erstmalig in<br />
Verkehr bringen, bestimmte Sorgfaltskriterien<br />
einzuhalten. Dazu gehören unter anderem Informationspfl<br />
ichten zur Art und Herkunft des<br />
Holzes sowie Verfahren zur Einschätzung und<br />
Reduzierung des Risikos, dass das Holz aus illegalem<br />
Einschlag stammen könnte.<br />
BESCHAFFUNG<br />
Das neue Holzhandels-<br />
Sicherungs-Gesetz<br />
Gesetzliche Regelungen und Anforderungen<br />
an die Holzartenbestimmung und den Herkunftsnachweis<br />
Die Holzhandelsverordnung wird ab 3. März<br />
2013 vollständig angewendet. Um die Einhaltung<br />
der Vorschriften in der Praxis kontrollieren<br />
zu können, werden parallel wichtige Forschungsvorhaben<br />
durchgeführt: So werden am<br />
Thünen-Institut (vTI), dem für Forst und Holz<br />
zuständigen Forschungsinstitut des BMELV,<br />
aktuell Methoden zum Art- und Herkunftsnachweis<br />
entwickelt und in internationaler Zusammenarbeit<br />
erprobt und angewendet.<br />
Gesetzliche Regelungen zur Kontrolle<br />
von Holzeinfuhren<br />
Infolge globalisierter Märkte, der zunehmenden<br />
Übernutzung vor allem tropischer Wirtschaftsbaumarten<br />
und der Verlagerung von industriellen Produktionsstätten<br />
nach Asien werden zunehmend neue<br />
bzw. noch unbekannte Holzarten, sogenannte »lesser<br />
known species«, auf dem europäischen Markt eingeführt.<br />
Regelmäßige Evaluierungen, auch auf der Basis<br />
gutachterlicher Holzartenbestimmungen am � ünen-Institut,<br />
zeigen, dass jährlich 20 bis 30 »neue«<br />
Hölzer gehandelt werden. Dabei handelt es sich vor<br />
allem um tropische Baumarten.<br />
Diese Entwicklungen im internationalen Handel<br />
mit Holz erfordern die genaue und zweifelsfreie<br />
Bestimmung der individuellen Arten und ihrer Her-<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 5
6<br />
BESCHAFFUNG<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
künfte, um Falschdeklarationen in den Handelsdokumenten<br />
und Zerti�katen zu erkennen und zukünftig<br />
die Einfuhr illegal eingeschlagener oder CITES-geschützter<br />
Holzarten zu verhindern bzw. zumindest<br />
einzugrenzen. Diese Maßnahmen werden umso<br />
wichtiger, als die Bundesregierung im Juli 2011 im<br />
Rahmen der nationalen Umsetzung der EU-FLEGT-<br />
Genehmigungsverordnung das Holzhandels-Sicherungs-Gesetz<br />
(HolzSiG) gegen den Handel mit illegal<br />
eingeschlagenem Holz verabschiedet hat.<br />
Das Holzhandels-Sicherungs-Gesetz (HolzSiG)<br />
Das Holzhandels-Sicherungs-Gesetz regelt die nationalen<br />
Kontrollen von Holzeinfuhren aus Ländern, die<br />
mit der EU Partnerschaftsabkommen gegen den illegalen<br />
Holzeinschlag abgeschlossen haben. Entsprechende<br />
Abkommen wurden bislang mit sechs Tropenländern<br />
ausgehandelt: Ghana, Republik Kongo,<br />
Republik Kamerun, Zentralafrikanische Republik,<br />
Indonesien und Liberia. Mit weiteren Ländern wie<br />
beispielsweise Malaysia führt die EU-Kommission<br />
derzeit Verhandlungen.<br />
Im Rahmen dieser Abkommen richten die Partnerländer<br />
ein Genehmigungs- und Lizenzsystem ein,<br />
um so zu gewährleisten, dass nur legal eingeschlagenes<br />
Holz in die EU exportiert wird. Im Gegenzug erhalten<br />
sie direkte Unterstützung bei der Verbesserung<br />
ihrer Kapazitäten in den Bereichen Waldbewirtschaftung<br />
und Rechtsdurchsetzung. Auch die Planung alternativer<br />
Einkommensmöglichkeiten für die im illegalen<br />
Holzeinschlag beschäftigten Menschen, die<br />
meist aus der armen Landbevölkerung stammen,<br />
wird unterstützt.<br />
Das Gesetz stattet die Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />
und Ernährung (BLE) als zuständige Behörde<br />
mit allen erforderlichen Eingri�sbefugnissen<br />
aus. Weiterhin werden die Mitwirkung der Zollbehörden<br />
bei Kontrollmaßnahmen an den Außengrenzen<br />
sowie Straf- und Bußgeldvorschriften geregelt.<br />
Die freiwilligen Partnerschaftsabkommen setzen in<br />
den Holzerzeugerländern selbst an und sind daher<br />
eine besonders erfolgversprechende Maßnahme zur<br />
Bekämpfung des illegalen Holzeinschlags.<br />
Die EU-Handelsverordnung<br />
Da sich in absehbarer Zeit nicht mit allen wichtigen<br />
Holzerzeugerländern entsprechende Abkommen abschließen<br />
lassen, wurde als wirksame Ergänzung auf<br />
EU-Ebene eine Holzhandelsverordnung (Ver ordnung<br />
EU Nr. 995/2010 vom 20. Oktober 2010) erlassen.<br />
Sie verbietet die Vermarktung von illegal eingeschlagenem<br />
Holz und verp�ichtet alle Marktteilnehmer,<br />
die innerhalb der EU Holz oder Holzpro dukte erstmalig<br />
in Verkehr bringen, bestimmte Sorgfaltskriterien<br />
einzuhalten. Dazu gehören unter anderem Informationsp�ichten<br />
zur Art und Herkunft des Holzes<br />
sowie Verfahren zur Einschätzung und Reduzierung<br />
des Risikos, dass das Holz aus illegalem Einschlag<br />
stammen könnte. Die Holzhandelsverordnung wird<br />
ab 3. März 2013 vollständig angewendet. In Deutschland<br />
wird das Holzhandels-Siche rungs-Gesetz bis<br />
März 2013 entsprechend ergänzt.<br />
Auszug aus dem Gesetzestext:<br />
»Verordnung (EU) Nr. 995/2010 des Europäischen<br />
Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010<br />
über die Verp�ichtungen von Marktteilnehmern, die<br />
Holz und Holzerzeugnisse in Verkehr bringen (Text<br />
von Bedeutung für den EWR)«<br />
Artikel 4<br />
Verp�ichtungen der Marktteilnehmer<br />
(1) Das Inverkehrbringen von Holz oder Holzerzeugnissen<br />
aus illegalem Einschlag ist verboten.<br />
(2) Die Marktteilnehmer lassen die gebotene Sorgfalt<br />
walten, wenn sie Holz oder Holzerzeugnisse<br />
in Verkehr bringen. Zu diesem Zweck wenden sie<br />
eine Regelung mit Verfahren und Maßnahmen<br />
(nach stehend »Sorgfaltsp�ichtregelung« genannt)<br />
an, die in Artikel 6 genauer ausgeführt ist.<br />
(3) Jeder Marktteilnehmer hält die von ihm angewendete<br />
Sorgfaltsp�ichtregelung auf dem neuesten<br />
Stand und bewertet sie regelmäßig, es sei<br />
denn, er wendet eine Sorgfaltsp�ichtregelung<br />
an, die von einer Überwachungsorganisation im<br />
Sinne des Artikels 8 erstellt wurde. Nach einzelstaatlichem<br />
Recht bereits bestehende Überwachungsmechanismen<br />
sowie etwaige freiwillige<br />
Überwachungsmechanismen entlang der Lieferkette,<br />
die die Anforderungen dieser Verordnung
erfüllen, können der Sorgfaltsp�ichtregelung zugrunde<br />
gelegt werden.<br />
Im Anhang des Gesetzes werden die Produktgruppen<br />
aufgelistet, die der Verordnung unterliegen:<br />
Unter die vorliegende Verordnung fallende(s) Holz<br />
und Holzerzeugnisse nach der Einreihung in die<br />
Kombinierte Nomenklatur gemäß Anhang I der<br />
Verordnung (EWG) Nr. 2658/87 des Rates [1]<br />
�� �����Brennholz in Form von Rundlingen,<br />
Scheiten, Zweigen, Reisigbündeln oder ähnlichen<br />
Formen; Holz in Form von Plättchen oder<br />
Schnitzeln; Sägespäne, Holzabfälle und Holzausschuss,<br />
auch zu Pellets, Briketts, Scheiten oder<br />
ähnlichen Formen zusammengepresst;<br />
�� �����Rohholz, auch entrindet, vom Splint befreit<br />
oder zwei- oder vierseitig grob zugerichtet;<br />
�� �����Bahnschwellen aus Holz;<br />
�� �����Holz, in der Längsrichtung gesägt oder gesäumt,<br />
gemessert oder geschält, auch gehobelt,<br />
geschli�en oder an den Enden verbunden, mit<br />
einer Dicke von mehr als 6 mm;<br />
�� �����Furnierblätter (einschließlich der durch<br />
Messern von Lagenholz gewonnenen Blätter) für<br />
Sperrholz oder ähnliches Lagenholz und anderes<br />
Holz, in der Längsrichtung gesägt, gemessert<br />
oder geschält, auch gehobelt, geschli�en, an den<br />
Kanten oder an den Enden verbunden, mit einer<br />
Dicke von 6 mm oder weniger;<br />
�� �����Holz (einschließlich Stäbe und Friese für<br />
Parkett, nicht zusammengesetzt), entlang einer<br />
oder mehrerer Kanten, Enden oder Flächen pro-<br />
�liert (gekehlt, genutet, gefedert, gefalzt, abgeschrägt,<br />
gefriest, gerundet oder in ähnlicher<br />
Weise bearbeitet), auch gehobelt, geschli�en<br />
oder an den Enden verbunden;<br />
�� �����Spanplatten, »oriented strand board«-Platten<br />
und ähnliche Platten (z. B. »waferboard«-<br />
Platten) aus Holz oder anderen holzigen Sto�en,<br />
auch mit Harz oder anderen organischen Bindemitteln<br />
hergestellt;<br />
�� �����Faserplatten aus Holz oder anderen holzigen<br />
Sto�en, auch mit Harz oder anderen organischen<br />
Sto�en hergestellt;<br />
�� �����Sperrholz, furniertes Holz und ähnliches<br />
Lagenholz;<br />
�� �����Kisten, Kistchen, Verschläge, Trommeln<br />
und ähnliche Verpackungsmittel aus Holz; Kabeltrommeln<br />
aus Holz; Flachpaletten, Boxpaletten<br />
und andere Ladungsträger aus Holz; Palettenaufsatzwände<br />
aus Holz;<br />
�� �����Bautischler- und Zimmermannsarbeiten,<br />
einschließlich Verbundplatten mit Hohlraum-<br />
Mittellagen, Parketttafeln, Schindeln (»shingles«<br />
und »shakes«);<br />
�� Zellstoff und Papier���������������������������<br />
Kombinierten Nomenklatur, ausgenommen Erzeugnisse<br />
auf Bambusbasis und Wiedergewinnungsprodukte<br />
(Abfälle und Ausschuss);<br />
�� �������������������������������������<br />
94039030 Holzmöbel<br />
Um die Einhaltung der Vorschriften in der Praxis<br />
auch kontrollieren zu können, werden aktuell wichtige<br />
Forschungsvorhaben durchgeführt: So werden<br />
am �ünen-Institut, dem für Forst und Holz zuständigen<br />
Forschungsinstitut des BMELV, derzeit Methoden<br />
zum »Fingerabdruck für Holz« entwickelt und<br />
in internationaler Zusammenarbeit erprobt. Damit<br />
soll die Herkunftskennzeichnung von Holz zukünftig<br />
zweifelsfrei überprüft werden können.<br />
Holzartenbestimmung und Herkunftsnachweis<br />
Als Grundlage für die Bestimmung der Holzarten<br />
und die Entwicklung genetischer Methoden für den<br />
Herkunftsnachweis unterhält das vTI eine der weltweit<br />
größten wissenschaftlichen Holzsammlungen<br />
���� ���� ������� �������� ���� ������� ����������schen<br />
Präparaten. Diese Sammlungen dienen in erster<br />
Linie als belegtes Referenzmaterial für die makroskopische<br />
und mikroskopische Bestimmung von<br />
international gehandelten Hölzern.<br />
Das Institut für Holztechnologie und Holzbiologie<br />
hat im Jahr 2011 ca. 400 Anfragen zur Bestimmung<br />
weltweit gehandelter Hölzer bearbeitet. Die<br />
Anfragen kommen in erster Linie aus dem Bereich<br />
des Holzhandels (traditionelle Holzhandelsunternehmen,<br />
aber auch Discounter) und der Warenkontrolle<br />
(Zoll und Naturschutzbehörden). Zunehmend<br />
fragt aber auch der »verunsicherte« Verbraucher selbst<br />
nach, ob es sich z. B. bei der als Meranti deklarierten<br />
Fensterkantel auch zweifelsfrei um Meranti handelt.<br />
BESCHAFFUNG<br />
�� Wissenschaftliche<br />
Holzsammlungen am<br />
Johann Heinrich von<br />
Thünen-Institut (vTI)<br />
(Fotos: vTI)<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 7
8<br />
BESCHAFFUNG<br />
� Mikroskopischer Quer-<br />
und Längsschnitt (tangential)<br />
für die Bestimmung der<br />
Holzart Bangkirai (Shorea<br />
spp.)<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
Makroskopische und mikroskopische<br />
Holzartenbestimmung<br />
Für die Bestimmung der Hölzer werden mikroskopische<br />
Schnitte von den eingesandten Proben hergestellt.<br />
Unter dem Lichtmikroskop können die Hölzer<br />
anhand von ca. 100 anatomischen Strukturmerkmalen<br />
verglichen und bestimmt werden. Die mikroskopischen<br />
Strukturmerkmale der wichtigsten welt weit<br />
gehandelten Hölzer (ca. 400 Arten) sind zudem in<br />
einem computergestützten Bestimmungsschlüs sel<br />
(Datenbank Commercial Timbers/Handelshölzer)<br />
beschrieben und illustriert. Weiterhin hat das Institut<br />
ein Programm für die computergestützte Bestimmung<br />
und Beschreibung von CITES-geschütz ten<br />
Handelshölzern (CITESwoodID; CITES = Convention<br />
in International Trade of Endangered Species)<br />
entwickelt, das international verwendet wird. Mithilfe<br />
der Datenbanken und Programme können die<br />
wichtigsten Handelshölzer auf der Gattungsebene<br />
(De�nition der Handelsnamen) sicher unterschieden<br />
werden. Eine artgenaue Di�erenzierung und die Bestimmung<br />
der Herkunft sind dagegen anhand makroskopischer<br />
und mikroskopischer Strukturmerkmale<br />
nicht immer möglich.<br />
Genetische Art- und Herkunftsbestimmung<br />
Zur artgenauen Identi�zierung der Hölzer werden am<br />
Institut für Forstgenetik (FG) praxistaugliche Testverfahren<br />
auf der Basis molekularer Marker (genetisches<br />
Barcoding) entwickelt. Für den Holzherkunftsnachweis<br />
wird zunächst das räumlich-genetische Muster<br />
der Bäume in ihrem Verbreitungsgebiet erfasst. Es<br />
werden dabei für jede Baumart in der jeweiligen Zielregion<br />
systematische Stichproben an Blättern oder<br />
Kambium gesammelt und anschließend mit hoch<br />
variablen Genmarkern (Mikrosatelliten) untersucht.<br />
Die so ermittelten Daten zur geogra�sch-genetischen<br />
Struktur bilden Referenzdaten für die Zuordnung der<br />
Genotypen fraglicher Holzproben.<br />
Anforderungen an Zertifizierungssysteme<br />
Neben den analytischen Bestimmungsmethoden<br />
müssen auch die Anforderungen an die Zerti�zierungssysteme<br />
weiterentwickelt werden. Das Institut<br />
�����������������������������������������������������<br />
Überprüfung der führenden Zerti�zierungssysteme<br />
FSC und PEFC und deren Weiterentwicklung bzw.<br />
die Anerkennung weiterer Zerti�kate und Einzelnachweise<br />
im Rahmen der Bescha�ungsregelung der<br />
Bundesregierung für Holzprodukte zuständig. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Bundesamt für Naturschutz<br />
(BfN) hat das Institut 2010 die wissenschaftliche<br />
Grundlage für die Revision der deutschen Beschaffungsregelung<br />
für Holzprodukte entwickelt. Wesentlicher<br />
Aspekt dabei ist, festzustellen, wie die Zerti-<br />
�zierungssysteme als freiwilliges, marktkonformes<br />
Instrument für die politisch administrativen Ansätze<br />
e�ektiver genutzt werden können.<br />
Ausblick<br />
Mit Einführung der Regelungs- und Kontrollmechanismen<br />
im Rahmen des Holzhandels-Sicherungs-<br />
Gesetzes ist davon auszugehen, dass die Anzahl der<br />
behördlichen und gutachterlichen Anfragen in Bezug<br />
auf die Holzartenbestimmung und insbesondere<br />
den Herkunftsnachweis stark ansteigen wird. Im Detail<br />
sollen folgende Ziele innerhalb der nächsten fünf<br />
Jahre erreicht werden:<br />
�� ���������������������������������������������<br />
zur Holzartenbestimmung (insbesondere für<br />
neue Holzarten, die unter CITES gelistet werden)<br />
und Transfer der Methoden und Kenntnisse<br />
zur makroskopischen und mikroskopischen<br />
Holzartenbestimmung an die Vollzugsbehörden.<br />
�� ���������������������������������������������<br />
identi�zierung bei den wichtigsten 25 tropischen<br />
Baumarten aus Südostasien, Zentralafrika und<br />
Südamerika sowie Entwicklung der genetischen<br />
Referenzdaten zur Holzherkunftsidenti�zierung<br />
von fünf wichtigen Baumarten.<br />
�� ����������������������������������������������<br />
in Zusammenarbeit mit Holzhändlern und zerti-<br />
�zierten Forstbetrieben zur Überprüfung der statistischen<br />
Beweiskraft genetischer Verfahren.<br />
■ PD Dr. habil. Gerald Koch<br />
(Fotos: vTI)
Beschaffung von Holz<br />
und Holzprodukten<br />
Situation und Perspektiven durch die neue Gesetzeslage<br />
Umweltgerechte Beschaffung von Holz aus<br />
nachhaltiger Waldbewirtschaftung ist nicht<br />
erst seit Inkrafttreten des Holzhandels-Sicherungs-Gesetzes<br />
ein Thema. Die großen Zertifizierungssysteme<br />
PEFC und FSC setzen sich<br />
damit schon seit ihrer Gründung auseinander.<br />
Auch für einige der Beschaffer selbst ist die<br />
Herkunft der von ihnen nachgefragten Materialien<br />
neben Qualität und Preis ein zunehmend<br />
wichtiges Kriterium beim Einkauf.<br />
So nehmen ö�entliche Bescha�er wie Bund, Länder<br />
und Kommunen, aber auch private Firmen – zum<br />
Beispiel die »Gruppe 98« mit Otto-Versand, Baufritz,<br />
Ikea oder Obi als Mitglieder – Kriterien in ihre Einkaufs-<br />
und Bescha�ungsrichtlinien auf, um Verbraucherdruck<br />
auszuüben. Ziel ist es, auf eine nachhaltige<br />
Gewinnung der nachgefragten Produkte hinzuwirken.<br />
Darüber hinaus hat ein ökologisches Image natürlich<br />
auch einen gewissen Werbee�ekt für Firmen<br />
und Politiker.<br />
Richtet man den Blick auf die ö�entlichen Bescha�er,<br />
hat der Bund hier bereits eine Vorreiterrolle<br />
eingenommen: Eine Bescha�ungsrichtlinie zu Holz-<br />
���������� ������ ��� ����� ����� �������������� ����<br />
Anfang 2011 nach nur vier Jahren aktualisiert und<br />
angepasst. Die Bescha�ungsrichtlinie des Bundes verlangt,<br />
dass Holz und Holzprodukte aus nachhaltiger<br />
Waldbewirtschaftung stammen. Nachgewiesen werden<br />
muss dies durch ein glaubwürdiges Zerti�kat.<br />
Beim Bau von Gebäuden des Bundes ist eine »ganz-<br />
heitliche Betrachtung und Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten«<br />
gefordert. Der Bundesregierung<br />
ging es dabei vor allem darum, ein Zeichen zu setzen:<br />
Sie sieht in der Verabschiedung der Bescha�ungsrichtlinie<br />
einen wichtigen Beitrag zur Förderung<br />
einer nachhaltigen Waldwirtschaft und zur Walderhaltung.<br />
Der jährliche Verlust von Wald�ächen weltweit<br />
– vielfach durch illegale Nutzung – wird von der<br />
FAO mit 13 Millionen Hektar angegeben. Alle Holzprodukte,<br />
die durch die Bundesregierung gekauft<br />
werden, müssen laut Richtlinie nachweislich aus einwandfreien<br />
Quellen stammen.<br />
Auch wenn man sich fragen mag, warum vor diesem<br />
Hintergrund immer noch vergleichsweise wenige<br />
ö�entliche Gebäude aus Holz gebaut werden, heißt<br />
dies für das verwendete Holz, dass dessen nachhaltige<br />
Herkunft durch ein entsprechendes Zerti�kat<br />
nachgewiesen werden muss. Als Garanten für eine<br />
entsprechende Herkunft der Holzprodukte werden<br />
Betriebe mit PEFC-, FSC- oder einer vergleichbaren<br />
Zerti�zierung anerkannt. Zwar können auch nicht<br />
nach PEFC oder FSC zerti�zierte Produkte zum Einsatz<br />
kommen, der Anbieter muss dann jedoch auf<br />
eigene Kosten nachweisen, dass seine Erzeugnisse unbedenklich<br />
sind. Da dies teuer ist, wird man also nach<br />
PEFC oder FSC zerti�zierte Produkte einsetzen, soweit<br />
diese verfügbar sind.<br />
Allerdings bezieht sich die Bescha�ungsregelung<br />
des Bundes nur auf Holzprodukte mit Frischholzanteil.<br />
Papier und Papierprodukte sind ausgenommen.<br />
BESCHAFFUNG<br />
� Das Bundesumweltamt<br />
in Dessau ist ein Holzgebäude<br />
des Bundes mit<br />
Signalwirkung.<br />
(Foto: HAF)<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 9
10<br />
BESCHAFFUNG<br />
� Schnittholz aus<br />
den Tropen, nach FSC<br />
zertifi ziert<br />
(Foto: Markus Hölzel)<br />
Weiterführende<br />
Informationen:<br />
Verantwortungsvoll<br />
beschaffen<br />
Ratgeber für die öffentliche<br />
Beschaffung von Holz-<br />
und Papierprodukten aus<br />
nachhaltiger Waldbewirtschaftung:<br />
www.pefc.de/<br />
neuigkeit/verantwortungsvoll-beschaffen.html<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
Der Wert der von den Bundesverwaltungen jährlich<br />
gekauften Holzprodukte beträgt rund sieben Millionen<br />
Euro. Für das Jahr 2013 ist vorgesehen zu prüfen,<br />
inwieweit Holz und Holzprodukte aus Ländern, mit<br />
denen die EU freiwillige Partnerschaftsabkommen<br />
geschlossen hat, in die Bescha� ungsregelung einbezogen<br />
werden können.<br />
Von den Bundesländern haben sich bisher vier –<br />
Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg und Nordrhein-Westfalen<br />
– Bescha� ungsrichtlinien für Holz<br />
und Holzprodukte gegeben. So hat sich Baden-Würt-<br />
�������� �������� ��� ����� ����� ��� ���� �������������<br />
richtlinie des Bundes orientiert. Bayern folgte 2009<br />
und Nordrhein-Westfalen 2010.<br />
Der Hamburger Senat hat im Jahr 2010 eine Bescha�<br />
ungsrichtlinie speziell für Tropenholz verabschiedet.<br />
Danach ist bei allen Bauvorhaben – auch<br />
bei Reparaturen und Ausbauten – der Stadt und der<br />
Landesbetriebe nur Tropenholz aus ausschließlich<br />
nachhaltiger Forstwirtschaft zu verwenden. Neben<br />
PEFC und FSC ist in Hamburg auch das Malaysian<br />
Timber Certi� cation Council (MTCC) anerkanntes<br />
Zerti� zierungssystem. Hamburg als wichtiger<br />
Importhafen für Tropenholzprodukte hat damit der<br />
Entwicklung Rechnung getragen, wonach die Nachfrage<br />
nach dauerhaften Hölzern für den Außenbereich<br />
stetig ansteigt.<br />
Während der Großteil der kommunalen Wälder<br />
in Deutschland schon zerti� ziert ist, tun sich die<br />
Kommunen in ihren Verwaltungen mit Regeln zur<br />
Bescha� ung zerti� zierter Holzprodukte größtenteils<br />
noch schwer. Zwar hat man die Bescha� ung von Tropenholz<br />
auf kommunaler Ebene auf der Agenda –<br />
viele Kommunen sind von einem totalen Boykott<br />
von Tropenholzprodukten mittlerweile auf den Einsatz<br />
zerti� zierter Produkte umgeschwenkt –, doch<br />
Bescha� ungsrichtlinien, nach denen grundsätzlich<br />
nur zerti� zierte Holz- und vor allem auch Papierprodukte<br />
einzusetzen sind, sind bei den meisten Kommunen<br />
schlicht (noch) kein � ema.<br />
Dr. Gerd Landsberg, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied<br />
des Deutschen Städte- und Gemeindebundes,<br />
sieht die Kommunen im Zentrum des<br />
Klimaschutzes. In der von PEFC Deutschland publizierten<br />
und vom Bundesministerium für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz geförderten<br />
Broschüre »Verantwortungsvoll bescha� en« erklärt<br />
Landsberg: »Durch ein faires und nachhaltiges Be-<br />
scha� ungswesen sowie nachhaltiges Bauen können<br />
Kommunen einen wichtigen Beitrag zur Walderhaltung<br />
und damit zum Klimaschutz leisten.« Bei der<br />
Bescha� ung aller Produkte aus Holz – vom Kopierpapier<br />
bis zum Bauholz – sei deshalb darauf zu achten,<br />
dass nach PEFC oder FSC zerti� zierte Produkte<br />
verwendet werden.<br />
Das ö� entliche Ausschreibungsrecht ist kompliziert<br />
und komplex. Schließlich soll niemand benachteiligt<br />
werden. So wird es als wettbewerbsrechtlich<br />
problematisch angesehen, eine bestimmte Zerti� zierung<br />
zum Gegenstand einer ö� entlichen Ausschreibung<br />
zu machen. Zwar sieht das EU-Parlament die<br />
Zerti� zierungssysteme von PEFC und FSC als gleichermaßen<br />
geeignet an, den Konsumenten Sicherheit<br />
bezüglich nachhaltiger Waldbewirtschaftung zu<br />
geben. Der Europäische Gerichtshof hat jedoch geurteilt,<br />
dass es gegen das Wettbewerbsrecht verstößt,<br />
diese Zeichen ausdrücklich zu nennen. Auch gegen<br />
die Vergabegrundsätze der VOB/A wird dies als Verstoß<br />
angesehen.<br />
Ein weiterer Grund für eine eher schleppende<br />
Umsetzung von Richtlinien zum Einsatz ausschließlich<br />
zerti� zierter Holz- und Papierprodukte mag<br />
deren Verfügbarkeit sein. Will man ein bestimmtes<br />
Produkt, bekommt man es eventuell nicht mit dem<br />
entsprechenden Zerti� kat. Zwar stammt das Holz<br />
aus zerti� zierten Wäldern, doch ist der Chain of Custody,<br />
die lückenlose Zerti� zierung der gesamten Produktkette,<br />
noch nicht in dem erforderlichen Maße<br />
etabliert, um alle Bedürfnisse in Qualität und Menge<br />
zufriedenzustellen. An diesem � ema arbeiten die<br />
beiden großen Zerti� zierungsorganisationen PEFC<br />
und FSC intensiv.<br />
Daraus folgt: Will man als ö� entlicher Bescha� er<br />
zerti� zierte Produkte einsetzen, muss dies politisch<br />
gewollt und juristisch unanfechtbar sein. Zudem<br />
müssen die gewünschten Produkte auch zerti� ziert<br />
verfügbar sein.<br />
Mit Inkrafttreten der EU-Holzhandelsverordnung<br />
am 3. März 2013 wird der Einsatz von Holz und Holzprodukten<br />
für alle, die Holz verwenden, an Bedeutung<br />
gewinnen, besonders aber für die Entscheidungsträger<br />
in ö� entlichen Verwaltungen und privaten Unternehmen.<br />
Sie werden Fragen stellen müssen, um zu erfahren,<br />
woher das von ihnen eingesetzte Holz kommt.<br />
Falls sie es nicht tun, müssen sie damit rechnen, dass<br />
vor dem Hintergrund von Globalisierung und zunehmend<br />
kritischer Ö� entlichkeit andere die Fragen stellen.<br />
Dies kann der Vorgesetzte, der Oppositionspolitiker<br />
oder der Umweltverband sein. Nicht zerti� ziertes<br />
Holz muss nicht aus den Tropen kommen, um illegal<br />
eingeschlagen worden zu sein. Auch in den gemäßigten<br />
Zonen gibt es außerhalb der Europäischen Union Wälder,<br />
die nicht nachhaltig bewirtschaftet werden. Setzt<br />
man Holz aus ihnen ein, kann dies durch die neue Verordnung<br />
auch rechtliche Konsequenzen haben.<br />
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12<br />
BESCHAFFUNG<br />
»Am Ende steht der Nachweis<br />
der Legalität oder die Frage,<br />
den Lieferanten zu wechseln«<br />
Interview mit Thomas Goebel, Geschäftsführer des<br />
Gesamtverbandes <strong>Deutscher</strong> Holzhandel e. V. (GD Holz), über das<br />
Holzhandels-Sicherungs-Gesetz und die Folgen für den Holzimport<br />
� Thomas Goebel,<br />
Geschäftsführer des<br />
Gesamtverbandes<br />
<strong>Deutscher</strong> Holzhandel e. V.<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
Herr Goebel, mit der EU Timber Regulation verankert<br />
die EU das Verbot, illegal eingeschlagenes<br />
Holz in den Binnenmarkt einzuführen. Importeure<br />
müssen die Legalität der von ihnen importierten<br />
Holzprodukte nachweisen. Dazu gibt es eine<br />
Durchführungsverordnung, die sehr grundsätzlich<br />
Elemente einer Sorgfaltspflicht definiert und<br />
den Marktpartnern zur Anwendung vorschreibt.<br />
Eine weitere Durchführungsverordnung befasst<br />
sich mit der Einrichtung einer Monitoring-Organisation,<br />
die den Marktpartnern ein solches Sorgfaltspflichtsystem<br />
auf freiwilliger Basis anbietet<br />
und die Einhaltung der Regeln prüft. Die EU-Verordnung<br />
wird vom deutschen Gesetzgeber in das<br />
Holzhandels-Sicherungs-Gesetz umgesetzt und<br />
tritt Anfang März 2013 in Kraft. Inwieweit ist der<br />
deutsche Holzimport von der EU Timber Regulation<br />
und dem daraus resultierenden Holzhandels-<br />
Sicherungs-Gesetz betroffen?<br />
Die Bedeutung und die Auswirkungen für den<br />
Holzimport sind beträchtlich. In der Fachabteilung<br />
Außenhandel des GD Holz sind derzeit 130 Holzimporteure<br />
organisiert, Tendenz steigend. Alle Firmen,<br />
die in den Binnenmarkt Holz importieren, sind betro�en<br />
und müssen eine Sorgfaltsp�icht durchführen.<br />
Das bedeutet einen erheblichen �nanziellen und<br />
organisatorischen Aufwand für die Unternehmen.<br />
Ist der deutsche Holzhandel gut darauf vorbereitet?<br />
Die Verp�ichtung zum Import von Holz aus ausschließlich<br />
legalen Quellen und ein Bekenntnis zur<br />
Förderung nachhaltiger Forstwirtschaft weltweit sind<br />
für die im GD Holz organisierten Unternehmen<br />
nicht neu. Bereits seit fünf Jahren hat der GD Holz<br />
einen Verhaltenscodex (Code of Conduct) etabliert,<br />
in dem sich die Mitgliedsunternehmen im Prinzip zu<br />
den Forderungen der aktuellen Verordnung bekennen.<br />
2011 hat diese freiwillige Selbstverp�ichtung<br />
auch Eingang in die Satzung des GD Holz gefunden<br />
und gilt damit verbindlich für alle Mitglieder. Im Übrigen<br />
ist ein Nichteinhalten des Code of Conduct bereits<br />
jetzt mit Sanktionen verbunden. Wir sind der<br />
Au�assung, dass die freiwillige Selbstverp�ichtung<br />
unserer Branche gut funktioniert. Neu an der kommenden<br />
Gesetzgebung sind die Sorgfaltsp�icht und<br />
deren Überprüfung – das sorgt natürlich für mehr<br />
Transparenz und auch für mehr Glaubwürdigkeit.<br />
Im Grundsatz sind wir also gut vorbereitet, wir<br />
informieren unsere Mitgliedsunternehmen laufend<br />
über die aktuelle Entwicklung. Unternehmen, die<br />
sich unserer geplanten Monitoring-Organisation anschließen<br />
wollen, bekommen Schulung, umfassende<br />
Handbücher und natürlich den Kern des Instrumentariums,<br />
die Dokumente zur Durchführung der<br />
Sorgfaltsp�icht.<br />
Was unternimmt der GD Holz als Branchenverband<br />
zur Unterstützung seiner Mitglieder?<br />
Der �emenbereich Holzimport und die Unterstützung<br />
unseres Vertriebsweges sind Kernkompetenz des<br />
GD Holz – keine andere Organisation steht in so engem<br />
Kontakt zum Holzimport und dessen täglichen<br />
Herausforderungen wie der GD Holz. Wir begleiten<br />
unsere Unternehmen in dem Prozess der Sorgfaltsp�icht,<br />
und mit dem Erarbeiten der Sorgfaltsp�icht<br />
gestalten wir den Verfahrensablauf. Der Gesetzgeber<br />
Foto: Markus Hölzel
scha� t den Rahmen, wir scha� en die Umsetzung.<br />
Ein wesentlicher Partner der Sorgfaltsp� icht kann die<br />
Monitoring-Organisation sein, der der europäische<br />
Verordnungsgeber eine eigene Durchführungsverordnung<br />
gewidmet hat. Funktion dieser Monitoring-Organisation<br />
ist das Entwickeln eines Systems zur Sorgfaltsp�<br />
icht, also der Prüfung und Nachweisbarkeit<br />
von Legalität importierter Holzprodukte. Sie ist der<br />
Dienstleister, der den Marktpartnern sein System anbietet<br />
und dessen korrekte Anwendung auch prüft.<br />
Ihre Dienstleistung kann auch weit darüber hinausgehen,<br />
indem sie Informationen über Lieferländer<br />
sammelt und geeignete Informationen, welche die<br />
Legalität nachweisen können, an die angeschlossenen<br />
Organisationen weitergibt.<br />
Die GD Holz Service GmbH als Tochter des GD<br />
Holz e. V. hat sich in Brüssel als Monitoring-Organisation<br />
beworben. Wir ho� en, bis Ende des Jahres<br />
die Akkreditierung zu bekommen. Wir werden uns<br />
sowohl personell als auch fachlich konsequent darauf<br />
einstellen und unseren Unternehmen vom Start weg<br />
umfassende Unterstützung geben können.<br />
Was bedeutet »due diligence« in der konkreten<br />
Anwendung?<br />
Die Sorgfaltsp� icht (engl. due diligence) beinhaltet in<br />
der Praxis im Wesentlichen die drei Elemente Information,<br />
Risikoeinschätzung und Risikominimierung.<br />
Jeder Marktpartner muss in diesem Prozess dafür<br />
Sorge tragen, diese Schritte zu durchlaufen, und am<br />
Ende die Legalität seiner Produkte nachweisen und<br />
dokumentieren. Dazu gehören Informationen zu der<br />
Herkunft der Produkte, gegebenenfalls Nachweise zu<br />
Zerti� katen – unter Einbezug des CPI (Korruptionsindex).<br />
Wir nennen den Prozess »decision tree«. Die<br />
Marktpartner werden über Fragen und Antworten zu<br />
den einzelnen Schritten der Sorgfaltsp� icht geführt.<br />
Am Ende steht der Nachweis der Legalität oder die<br />
Frage, den Lieferanten zu wechseln.<br />
Die Verantwortung für den Legalitätsnachweis<br />
trägt der Marktpartner selber, eine Überwachung in<br />
Stichproben erfolgt durch die Monitoring-Organisation<br />
und die sogenannte »competent authority« –<br />
in Deutschaland ist diese das Bundesamt für Landwirtschaft<br />
und Ernährung (BLE). Es � ndet also eine<br />
Kontrolle der von den Marktpartnern durchgeführten<br />
Sorgfaltsp� icht statt.<br />
Was machen die anderen Europäer und wie ist die<br />
Reaktion in den Lieferländern?<br />
Der GD Holz ist Mitglied im europäischen Holzhandelsverband<br />
ETTF (European Timber Trade Federation),<br />
mit dem wir die Vorgehensweise abgestimmt<br />
haben. Alle Partner der ETTF haben als verbindlichen<br />
Mindeststandard eine Sorgfaltsp� icht entwickelt<br />
und verabschiedet. Nach meiner Information<br />
werden sich auch andere Verbände der ETTF als Monitoring-Organisation<br />
bewerben. Wir haben in den<br />
letzten zwei Jahren auf europäischer Ebene erhebliche<br />
Anstrengungen unternommen, um die Elemente der<br />
Sorgfaltsp� icht zu entwickeln. Wir gehen davon aus,<br />
dass wir mit unserem abgestimmten System eine sehr<br />
fundierte, aber auch praxisnahe Lösung vorgelegt haben.<br />
Gerade an diesem � ema zeigt sich, wie wertvoll<br />
unser europäisches Netzwerk ist.<br />
Die Lage in den Lieferländern ist natürlich sehr<br />
unterschiedlich, wir waren mit einer GD-Holz-Delegation<br />
Anfang Oktober auf einem internationalen<br />
Kongress in Malaysia, wo es um Fragen der Nachhaltigkeit,<br />
Sorgfaltsp� icht und Legalität ging. Das<br />
� ema ist überall ganz oben auf der Agenda, und<br />
Länder, die beispielsweise in die USA liefern, müssen<br />
sich bereits heute an den Lacey Act halten, in etwa<br />
vergleichbar mit der Timber Regulation in der EU.<br />
Australien plant Ähnliches. Damit werden die Ansprüche<br />
an Legalität und Nachhaltigkeit von Holzprodukten<br />
auch weltweit immer größer, und die Legalität<br />
muss zunehmend auch dokumentiert werden,<br />
das sind die Voraussetzungen für den Export. Unsere<br />
Sorgfaltsp� icht beinhaltet ein Musterschreiben an<br />
alle Lieferanten unserer Importeure, mit dem auf die<br />
Regeln des kommenden Holzhandels-Sicherungs-<br />
Gesetzes hingewiesen wird.<br />
Erwarten Sie Auswirkungen auf den Holzmarkt,<br />
auf den Import und die Verwendung von Holz?<br />
Die Sorgfaltsp� icht in Anwendung des Gesetzes wird<br />
natürlich zu mehr Transparenz führen. In Ergänzung<br />
zu dem bestehenden Verhaltenscodex des GD Holz<br />
sorgt das Gesetz für zusätzliche Glaubwürdigkeit,<br />
weil importiertes Holz in den Binnenmarkt dann per<br />
Gesetz nachweisbar legal importiert worden ist – eine<br />
nicht zu unterschätzende Chance für weiteres Marktwachstum<br />
und weitere Marktanteile von Importhölzern<br />
in Deutschland. Das sehen wir auch vor dem<br />
Hintergrund der Debatten um Bescha� ungsfragen<br />
im Inland oder der zunehmenden Ausweisung von<br />
Schutzgebieten im Wald, in denen Holz als Rohsto�<br />
nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Insgesamt erwarten<br />
wir also positive Auswirkungen, wenn sich<br />
alle Marktpartner rechtzeitig und gewissenhaft darauf<br />
einstellen. Die erforderlichen Informationen und das<br />
Handwerkszeug erhalten unsere Unternehmen vom<br />
GD Holz.<br />
Ihr Ratschlag in der jetzigen Phase?<br />
Allen Marktpartnern empfehlen wir bereits seit einiger<br />
Zeit, sich schon jetzt auf die neue Gesetzeslage<br />
einzustellen, die Lieferanten in den Ursprungsländern<br />
zu informieren und belastbare Nachweise der Legalität<br />
einzuholen – oder wenn dies gar nicht gelingt, den<br />
Lieferanten auch zu wechseln. Falls wir die Akkreditierung<br />
der Kommission in Brüssel erhalten, empfehlen<br />
wir den Firmen, sich der Monitoring-Organisation<br />
der GD Holz Service GmbH anzuschließen.<br />
BESCHAFFUNG<br />
www.gdholz.de<br />
Der Gesamtverband <strong>Deutscher</strong><br />
Holzhandel (GD Holz)<br />
vertritt die Interessen von<br />
920 Mitgliedsunternehmen,<br />
die im Holzgroßhandel,<br />
Holzeinzelhandel, Holzaußenhandel,<br />
Furnierhandel<br />
und Rohholzhandel tätig<br />
sind. Dem GD Holz angeschlossen<br />
ist die Handelsgruppe<br />
Luxemburg. Der<br />
Holzhandel konnte 2011<br />
einen Branchenumsatz<br />
von ca. elf Milliarden Euro<br />
erreichen und hat etwa<br />
30.000 Beschäftigte. Er ist<br />
Dienstleister für seine Mitgliedsunternehmen<br />
und<br />
vertritt die Interessen der<br />
Branche bei Öffentlichkeit,<br />
Politik und Institutionen.<br />
Der GD Holz ist Mitglied im<br />
europäischen Holzhandelsverband<br />
ETTF.<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 13
14<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
Ist Tropenholz nutzung<br />
nachhaltig?<br />
Beschaffung und<br />
Zertifizierung<br />
für nachhaltige<br />
Waldbewirtschaftung<br />
in den Tropen<br />
Ungeregelte Waldwirtschaft und illegaler Holzeinschlag<br />
vor allem in den beiden »grünen Lungenfl<br />
ügeln« der Welt – dem Amazonas- und dem<br />
Kongobecken – führen zur fortschrei tenden<br />
Zerstörung und Degradierung von Wäldern mit<br />
ihren negativen Folgen für den Klimaschutz, die<br />
biologische Vielfalt und die Lebensgrundlage<br />
der lokalen Bevölkerung im ländlichen Raum.<br />
Deshalb fördert die Bundesregierung die zertifi<br />
zierte nachhaltige Wald bewirtschaftung in<br />
Entwicklungs- und Schwellenländern, um wirtschaftlich<br />
genutzte Wälder auf nachhaltige<br />
Nutzung und Wertschöpfung auszurichten und<br />
im Rahmen der internationa len Bemühungen<br />
zum Umwelt- und Klimaschutz zu erhalten.<br />
Die Nutzung von Wäldern in den Tropen und<br />
der Handel insbesondere mit tropischen Edelhölzern<br />
werden in Deutschland häu� g kontrovers diskutiert.<br />
Die deutschen Städte und Gemeinden geraten immer<br />
wieder in die Kritik, dass sie vermeintlich umweltschädliches<br />
Tropenholz z. B. für Parkbänke und<br />
andere Holzbauten einsetzen. Hintergrund der Kritik<br />
ist die anhaltende Zerstörung von Tropen wäldern,<br />
die unmittelbare Auswirkungen auf die globalen Lebensgrundlagen<br />
hat. Die Verwendung von tropischen<br />
Edelhölzern und weiteren Produkten auf Holzbasis<br />
aus tropischen Waldgebieten ist zu Recht mit Fragen<br />
zur Legalität, Herkunft und Bewirtschaftung verbunden.<br />
Allerdings stammen nicht alle Holzprodukte aus<br />
tropischen Waldregionen generell aus Entwaldung<br />
und Raubbau – es gibt auch Holzprodukte aus legalen<br />
und nachhaltigen Quellen. Es ist sowohl im globalen<br />
als auch im Interesse der Entwicklungsländer,<br />
deren Bekanntheitsgrad zu steigern und ihre Nachfrage<br />
zu erhöhen.<br />
Doch wie können Politik und Verbraucher sich<br />
in einem von Intransparenz, schwacher Rechts durch-
setzung und auch Korruption gezeichneten Markt<br />
orientieren? Der Forest Stewardship Council (FSC)<br />
und das Programme for the Endorsement of Forest<br />
Certi� cation (PEFC) sind die weltweit am weites ten<br />
verbreiteten forstlichen Standardsysteme. Die Bundesregierung<br />
unterstützt die Zerti� zierung nachhaltig<br />
bewirtschafteter Wälder weltweit und verwendet<br />
selbst bei der Bescha� ung der Bundesver waltung<br />
nur zerti� ziertes Holz. Unterschiedliche Interessengruppen<br />
wie Umwelt schutzorganisationen, Vertreter<br />
sozialer und indigener Gemeinschaften und der Privatwirtschaft<br />
er arbeiten als Mitglieder einer Standardinitiative<br />
Kriterien und Indikatoren für eine nachhaltige<br />
Wald bewirtschaftung, ebenso die er forderlichen<br />
Regelungs- und Kontrollstrukturen. Akkreditierte<br />
Auditoren überprüfen die Umsetzung der Standards<br />
im Wald und entlang der Lieferketten und stellen<br />
bei aus reichender Einhaltung ein Zerti� kat aus. Damit<br />
wird in transparenter Weise nachhaltiges Wirtschaften<br />
mess- und bewertbar und über das Zerti� -<br />
zierungs-Siegel auf dem Produkt über Ländergrenzen<br />
hinweg bis zum Endverbraucher sichtbar.<br />
Die globalen Standards – in den Tropen ist hier vor<br />
allem FSC verbreitet – werden von nationalen Standardinitiativen<br />
an die lokalen Bedürfnisse angepasst.<br />
Diese sind auf einen Ausgleich zwischen Ren tabilität,<br />
Biodiversitätsschutz und sozialer Verantwortung ausgerichtet.<br />
Wesentlich für die Glaubwürdig keit und<br />
Akzeptanz von Standardsystemen sind ihre kontinuierliche,<br />
dialogbasierte Weiterentwicklung und die<br />
Güte ihres Kontrollsystems. Zerti� zierungs-Siegel<br />
bieten dadurch sowohl Forstbetrieben und Unternehmen<br />
entlang der Lieferkette als auch Regierungen<br />
Orientierung für die Umstellung auf nach haltige<br />
Waldbewirtschaftung und die Bescha� ung nachhaltiger<br />
Holzerzeugnisse.<br />
Ein genereller Verzicht auf die Verwendung von<br />
Holzprodukten aus den Tropen führt – so paradox<br />
es klingen mag – sogar zu mehr Abholzung. Denn<br />
wenn Regierungen die wirtschaftliche Entwicklung<br />
ihres Landes nicht über die nachhaltige Waldnutzung<br />
fördern können, wird der Druck nicht gemindert,<br />
den Wald verstärkt in schnell gewinnbringende<br />
Landnutzungen wie z. B. industrielle Ölpalmplantagen<br />
oder Viehweiden umzuwandeln. Wenn nachhaltige<br />
Bewirtschaftungsformen und die Einhaltung von<br />
ökologischen und sozialen Standards vom Weltmarkt<br />
nicht honoriert werden, gibt es wenig Aussicht, dass<br />
sich die Prinzipien einer »green Economy« auch auf<br />
den – in Entwicklungsländern meist viel größeren –<br />
Inlandsmärkten durchsetzen können. Zielführend<br />
ist daher auch in Deutschland die Ver wendung von<br />
nachweislich aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammenden<br />
Produkten des Tropenwaldes, wenn die Entscheidung<br />
über die Verwendung von Holzprodukten<br />
auf Basis der technischen Anwen dungseignung und<br />
der nachhaltigen und klimafreundlichen Produktion<br />
– zerti� ziert natürlich – erfolgt.<br />
In den vergangenen Jahren sind die staatlichen<br />
Anforderungen an die nachhaltige und legale Er zeugung<br />
von Holz gestiegen. In der EU-Holzhandelsverordnung,<br />
die im März 2013 in Kraft treten wird,<br />
wird der Handel von illegal erzeugtem Holz und seinen<br />
Produkten unter Strafe gestellt. Die jenigen, die<br />
Holz in der EU vermarkten wollen, müssen zukünftig<br />
eine besondere Sorgfalt anwenden und nach weisen.<br />
Dabei können privatwirtschaftliche Standards<br />
eine wichtige Hilfe bei der Erfüllung der gesetzli chen<br />
P� ichten sein: Durch die Produktkettenzerti� zierung<br />
ist das Holz vom Verkaufsregal bis zum Wald<br />
rückverfolgbar. Somit bieten privatwirtschaftliche<br />
Standards einen Nachweis, dass das Holz nicht aus<br />
illegalen Quellen, sondern aus nachhaltiger Waldwirtschaft<br />
kommt. So werden illegalen Praktiken<br />
Preis- und Wettbewerbsvorteil entzogen und wird die<br />
Basis für eine Ausrichtung auf nach haltige Waldwirtschaft<br />
gescha� en.<br />
Das animierte »Erklärix«-Video »Tropenwald<br />
nachhaltig nutzen – einfach erklärt« des Bundesministeri<br />
ums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung (BMZ) zeigt, wie eine nachhaltige<br />
Wert schöpfungskette aussieht, und erklärt die Rolle<br />
und Funktionsweise forstlicher Standards.<br />
Zwei Symposien über die Bescha� ung zerti� zierter<br />
Holzprodukte der Tropen aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung<br />
� nden im <strong>November</strong> <strong>2012</strong> in Felda-<br />
� ng und Mannheim statt.<br />
www.bmz.de<br />
■ Daniel Haas<br />
Stv. Referatsleiter für<br />
Umwelt und nachhaltige<br />
Ressourcennutzung<br />
im Bundesministerium<br />
für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung (BMZ)<br />
BESCHAFFUNG<br />
� Nachhaltige Waldwirtschaft<br />
in den Tropen ist<br />
möglich – Feldbesuch<br />
einer FSC-Konzession in<br />
Kamerun.<br />
(Fotos: Stefan Essel, GIZ)<br />
� Bäumepfl anzen in<br />
einer FSC-Konzession in<br />
Kamerun während eines<br />
Feldbesuchs im Rahmen<br />
der Vollversammlung der<br />
Kongobeckenwaldpartnerschaft<br />
im Jahr 2009. Im Bild<br />
Daniel Haas und Hans Schipulle,<br />
damals deutscher Fazilitator<br />
der Partnerschaft,<br />
mit kamerunischen Mitarbeitern<br />
der Forstbehörde<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 15
16<br />
KLIMASCHUTZ<br />
Langfristige Bindung von CO 2<br />
in bewirtschafteten und unbewirtschafteten Wäldern<br />
Prof. Dr. Peter Spathelf<br />
ist Studiengangsleiter<br />
für International Forest<br />
Ecosystem Management<br />
an der Hochschule für<br />
nachhaltige Entwicklung<br />
Eberswalde, Fachbereich<br />
Wald und Umwelt und<br />
Klimaschutzbeauftragter<br />
des Deutschen<br />
<strong>Forstverein</strong>s.<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
Vergleich ist abhängig von der Betrachtungsweise<br />
Nach FAO-Definition werden unter »unbewirtschafteten<br />
Wäldern« Wälder verstanden, die<br />
formal nicht bewirtschaftet, d. h. nicht genutzt<br />
werden, in der Regel also Naturschutzzwecken<br />
dienen. Derzeit wird für Deutschland eine Erhebung<br />
nutzungsfreier Wälder unter Federführung<br />
der Nordwestdeutschen Forstlichen<br />
Versuchsanstalt in Göttingen durchgeführt<br />
(NW5-Projekt).<br />
Wälder speichern Kohlensto� über die Fotosynthese<br />
in ober- und unterirdischer (lebender und toter)<br />
Biomasse sowie in Bodenkompartimenten. Gleichzeitig<br />
wird über Zerfalls- und Zersetzungsprozesse Kohlensto�<br />
(v. a. als CO 2) freigesetzt. In bewirtschafteten<br />
Wäldern kann der Kohlensto�speicher über die geernteten<br />
Produkte und den Ersatz von fossilen Brennsto�en<br />
durch Holz verlängert werden. Die kontrovers<br />
diskutierte Frage ist, inwieweit in unbewirtschafteten<br />
Wäldern langfristig mehr Kohlensto� gespeichert als<br />
über Zersetzungsvorgänge wieder freigesetzt wird.<br />
Bei einem Vergleich von bewirtschafteten und unbewirtschafteten<br />
Wäldern hinsichtlich ihrer Wirkung<br />
als Kohlensto�senken ist zunächst zu klären, in welchem<br />
Bezugsrahmen verglichen wird – auf Ebene des<br />
Ökosystems oder des Wald-Holz-Sektors. Bei Letzterem<br />
kommen, wie schon erwähnt, zusätzlich die<br />
temporären Speicher- sowie Substitutionse�ekte von<br />
geerntetem Holz zum Tragen, sodass man möglicherweise<br />
unterschiedliche Dinge miteinander vergleicht.<br />
Darüber hinaus ist entscheidend, welche Methode<br />
der Berechnung der C-Speicherung dem Vergleich<br />
zugrunde liegt. Werden sogenannte Eddy Covariance<br />
Messungen verwendet, die geeignet sind, die<br />
Nettoprimärproduktion des Ökosystems zu bilanzieren<br />
(Schmid 2002), kann über Modellrechnungen in<br />
unbewirtschafteten Wäldern eine C-Mehrspeicherung<br />
über die Respirationsverluste hinaus gefunden<br />
werden. Hier wird jedoch nicht berücksichtigt, dass<br />
C-Speicherraten langfristigen Änderungen der Umweltbedingungen<br />
ausgesetzt sind.<br />
Im Forschungsprojekt ‚RECOGNITION’ (Kahle<br />
et al. 2008) wird gezeigt, dass die signi�kante Zuwachssteigerung<br />
und damit Zunahme der C-Speicherung<br />
in europäischen Wäldern in den vergangenen<br />
Jahrzehnten vom im Übermaß vorhandenen Faktor<br />
Sticksto� getrieben sind.<br />
Dies bedeutet, dass neben bewirtschafteten auch<br />
unbewirtschaftete Wälder in bestimmten Zeitperioden<br />
sich nicht im Gleichgewicht zwischen Wachstum<br />
und Zerfall der Biomasse be�nden, sondern Kohlensto�<br />
speichern und somit eine Senke darstellen.<br />
Gleichwohl ist zu berücksichtigen, dass in längeren<br />
Zeitabschnitten auch unbewirtschaftete Wälder natürlichen<br />
Störungen (wie Sturm) unterliegen können<br />
und in diesen Zerfallsphasen wiederum C-Quellen<br />
darstellen. Dies bedeutet, dass Vorsicht bei der Interpretation<br />
der Daten angebracht ist und nicht von<br />
einer Überlegenheit von unbewirtschafteten Wäldern<br />
bei der Kohlensto�-Speicherung ausgegangen werden<br />
kann.<br />
Zwar haben unbewirtschaftete Wälder häu�g höhere<br />
Vorräte (Biomassen) als bewirtschaftete, sie be-<br />
�nden sich jedoch vielfach im Reife- und Zerfallsstadium<br />
mit geringen Zuwachsraten. Wird zudem<br />
der Forstsektor als Bezugsrahmen gewählt, fallen die<br />
Speicher- und Ersatze�ekte der geernteten Produkte<br />
ins Gewicht (Köhl et al. 2011). Schließlich handelt es<br />
sich bei den meisten Wald�ächen in Europa um vergleichsweise<br />
junge Wälder mit hohen Zuwachsraten.<br />
Für eine C-Speicher-Optimierung kommt es also vor<br />
allem darauf an, kohlensto�-optimale und risikoarme<br />
Bewirtschaftungsstrategien für diese Wälder zu entwickeln<br />
(Bedeutung der naturnahen Waldwirtschaft)<br />
und in die Praxis umzusetzen.<br />
Gleichwohl bleibt anzumerken, dass bei der Bewertung<br />
von unbewirtschafteten im Vergleich zu bewirtschafteten<br />
Wäldern neben der Frage der CO 2-<br />
Speicherung auch weitere Faktoren wie Biodiversität<br />
und die vermutlich höhere ökosystemare Widerstandskraft<br />
(Resilienz) von unbewirtschafteten Wäldern<br />
gegenüber Stressfaktoren (Klimawandel-Risiken)<br />
in eine Gesamtbetrachtung mit einbezogen<br />
werden sollten.<br />
■ Prof. Dr. Peter Spathelf<br />
Verwendete Literatur<br />
Kahle H.P., Karjalainen T., Schuck A. et al. (eds.) 2008.<br />
Causes and Consequences of Forest Growth Trends in Europe<br />
– Results of the Recognition Project. Research Report<br />
21. Brill: Leiden<br />
Köhl M., Kenter B., Hildebrandt R. et al. 2011. Nutzungsverzicht<br />
oder Holznutzung? Auswirkungen auf die CO 2-Bilanz<br />
im langfristigen Vergleich. AFZ-DerWald 15, 25-27<br />
Schmid H.P. 2002. Footprint modelling for vegetation atmosphere<br />
exchange studies: a review and perspective. Agricultural<br />
and Forest Meteorology 113, 159-183
Der Waldklimafonds kommt<br />
Wolfram Zimmeck,<br />
Privat-Forstrat, vereidigter<br />
Forstsachverständiger,<br />
Beauftragter des DFV<br />
für das Arbeitsgebiet<br />
Klimawandel<br />
Martin Hillmann,<br />
Forstdirektor, Leiter Fachbereich<br />
Planung, EDV, an<br />
der Landwirtschaftskammer<br />
Niedersachsen<br />
Forst- und Holzwirtschaft muss ihre Chancen nutzen<br />
Im Jahr 2009 erklärte die Bundeslandwirtschaftsministerin<br />
Ilse Aigner (CSU) ihre Absicht, einen<br />
Waldklimafonds einzurichten. Das Verfahren<br />
musste in den Folgejahren einige Hürden überwinden,<br />
um nun final im Jahr 2013 starten zu<br />
können. Mittlerweile liegt eine zwischen den Ministerien<br />
abgestimmte Förderrichtlinie vor.<br />
Alle großen Organisationen der Forst- und Holzwirtschaft<br />
reagierten positiv auf die Einrichtung des<br />
Waldklimafonds. Die Vertreter des Umwelt- und Naturschutzes<br />
haben nach wie vor ihre Probleme damit,<br />
eine direkte Verbindung zwischen Nutzung der Wälder<br />
und Klimaschutz herzustellen.<br />
Der Waldklimafonds wird jährlich gespeist aus<br />
Mitteln eines Sondervermögens »Energie und Klimafonds«.<br />
Grundsätzlich wird das durch Bundesgesetz<br />
begründete Sondervermögen ab dem Jahr 2013 aus<br />
Erlösen des CO 2-Zerti�katehandels �nanziert. Diese<br />
privatwirtschaftliche Finanzierung birgt Gefahren, da<br />
der Preis für CO 2-Zerti�kate starken Schwankungen<br />
ausgesetzt ist. Daher ist erklärlich, dass die ursprünglich<br />
für den Waldklimafonds zur Verfügung stehenden<br />
Mittel von 50 Mio. Euro auf nunmehr jährlich<br />
35 Mio. Euro reduziert wurden. Wahrscheinlich wird<br />
man mit unter 30 Mio. Euro im nächsten Jahr starten.<br />
Der Waldklimafonds nimmt in seinen Zielen die<br />
Problematik der Wälder im Klimawandel auf. Wald<br />
und Holz können den CO 2-Anstieg in der Atmosphäre<br />
durch ihr Speichervermögen dämpfen und<br />
einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.<br />
Wälder sind aber durch den fortschreitenden Klimawandel<br />
in ihrem Bestand und ihrer Struktur gefährdet.<br />
Es bedarf sowohl Strategien zur Sicherung und<br />
Erhöhung des CO 2-Speichers Wald wie auch zur Anpassung<br />
an ein sich veränderndes Klima. Beides wird<br />
in der Förderrichtlinie abgedeckt. Damit unterstreicht<br />
die Bundesregierung die Bedeutung der Waldökosysteme<br />
sowie die positiven E�ekte einer nachhaltigen<br />
Waldbewirtschaftung und Holzverwendung für den<br />
Schutz des Klimas. Diese politisch wichtigen Aussagen<br />
stärken die deutsche Forst- und Holzwirtschaft in<br />
ihrem gemeinsamen Bemühen um eine nachhaltige<br />
Bewirtschaftung multifunktionaler Wälder.<br />
Die Förderrichtlinie Waldklimafonds nennt fünf<br />
Förderschwerpunkte:<br />
1. Erhöhung der Anpassungsfähigkeit der Wälder<br />
an den Klimawandel<br />
2. Sicherung und Erhöhung der CO 2-Speicher, Förderung<br />
der biologischen Vielfalt<br />
KLIMASCHUTZ<br />
3. Erhöhung des Holzproduktspeichers und Vergrößerung<br />
des Anteils von Holzprodukten<br />
(Substitution)<br />
4. Forschung und Monitoring<br />
5. Informations- und Kommunikationstransfer<br />
Die Förderung wird einen großen Strauß von Einzelmaßnahmen<br />
umfassen. Angesichts der auf 11 Mio.<br />
Hektar Wald�äche jährlich zu verteilenden 35 Millionen<br />
Euro wird man sich zunächst auf Schwerpunkte<br />
verständigen müssen, um Maßnahmen wirklich<br />
auf den Boden zu bringen. Bereits vorliegende<br />
Forschungsergebnisse sollten in einer ersten Phase genutzt<br />
werden, um pilothaft in die Praxis überführt zu<br />
werden. Hieraus lassen sich Empfehlungen und Standards<br />
für die Regionen ableiten.<br />
Der Waldklimafonds tri�t auf ein Umfeld teilweise<br />
konkurrierender Fördertöpfe. Maßnahmen der<br />
Gemeinschaftsaufgabe (GAK), forstliche Förderung<br />
der Bundesländer und EU-Förderprogramme müssen<br />
aufeinander abgestimmt werden, damit nicht im Ergebnis<br />
ein insgesamt reduziertes Fördervolumen festzustellen<br />
ist.<br />
Der Waldklimafonds nennt eine ganze Reihe von<br />
potenziellen Zuwendungsempfängern. Natürliche<br />
wie juristische Personen des Privat- oder ö�entlichen<br />
Rechts, forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse oder<br />
Personengesellschaften sind förderfähig. Bundes- und<br />
Landeswälder sind in der Regel nicht förderfähig.<br />
Die Höhe der Förderung richtet sich nach den jeweiligen<br />
Maßnahmen und den Förderungsempfängern.<br />
Ö�entliche Förderungseinrichtungen erhalten<br />
im Rahmen der Anteils�nanzierung weniger als private<br />
Waldbesitzer, die beispielsweise konkrete Aufforstungen<br />
planen. Grundsätzlich kann eine Maßnahme<br />
mit 100 Prozent der anerkannten <strong>Ausgabe</strong>n<br />
gefördert werden. In der konkreten Umsetzung wird<br />
man sich auf 50 bis 90 Prozent beschränken. Es bleibt<br />
zu ho�en, dass das Antragsverfahren möglichst unbürokratisch<br />
gestaltet wird und Nachweisp�ichten erfüllbar<br />
sind.<br />
Der Waldklimafonds erö�net der deutschen<br />
Forst- und Holzwirtschaft die Chance, ihre Möglichkeiten,<br />
aber auch ihre Gefährdungen über eine von<br />
breiter politischer Zustimmung getragene Plattform<br />
vorzutragen und konkret umzusetzen. Ho�entlich<br />
wird diese Chance genutzt!<br />
■ Wolfram Zimmeck und Martin Hillmann<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 17
Foto: Marcus Kühling<br />
18<br />
� Matthias Schwoerer,<br />
Referatsleiter für Europäische<br />
und Internationale<br />
Waldpolitik im Bundesministerium<br />
für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
Noch wenig wahrgenommen in der Öffentlichkeit,<br />
doch aufmerksam beobachtet von der<br />
Fachwelt innerhalb wie außerhalb Europas,<br />
haben Anfang <strong>2012</strong> Verhandlungen zu einer<br />
europäischen Waldkonvention begonnen. Die<br />
Verhandlungen nahmen weiter Fahrt auf beim<br />
zweiten Treffen des eigens hierfür eingesetzten<br />
Zwischenstaatlichen Verhandlungsausschusses<br />
vom 3. bis 7. September <strong>2012</strong> in Bonn.<br />
In Bonn nahmen Vertreter aus 38 Staaten, davon<br />
16 Nicht-EU-Staaten, teil. Besondere Bedeutung<br />
kommt naturgemäß der Teilnahme Russlands<br />
als größtes Waldland der Erde zu, dessen Territorien<br />
sich zudem weit über Europa hinaus erstrecken. Darüber<br />
hinaus nutzten zahlreiche Organisatio nen und<br />
Institutionen (auch der DFV) die nach den Statuten<br />
gegebene Möglichkeit, als akkreditierte Beobachter<br />
teilzunehmen. Die dritte Verhandlungsrunde ist vom<br />
28. Januar bis 2. Februar 2013 in Antalya, Türkei, die<br />
letzte Mitte 2013 in Warschau, Polen, vorgesehen.<br />
Ziel der Verhandlungen ist es, das �ema nachhaltige<br />
Waldbewirtschaftung erstmals im internationalen<br />
Recht zu verankern. Damit wird eine seit der großen<br />
Rio-Konferenz 1992 kla�ende Lücke geschlossen<br />
und werden bereits bestehende internationale Abkommen<br />
mit Waldbezug, wie das Übereinkommen<br />
über die biologische Vielfalt und das Klimaübereinkommen,<br />
mit forstlichem Spezialrecht – wenn auch<br />
zunächst nur auf regionaler Ebene – ergänzt. Das<br />
Verhandlungsmandat wurde von den europäischen<br />
Regierungen auf der Ministerkonferenz zum Schutz<br />
der Wälder in Europa 2011 in Oslo erteilt. Die Verhandlungen<br />
sind damit Aus�uss des bisherigen Forest-Europe-Prozesses.<br />
Eine künftige Waldkonvention<br />
könnte diesen langfristig auch ersetzen. Für die<br />
Annahme der Ergebnisse ist eine außerordentliche<br />
Nachhaltige<br />
Waldwirtschaft:<br />
Europa rückt<br />
zusammen<br />
Verhandlungen zu einer europäischen<br />
Waldkonvention in Bonn<br />
Forstministerkonferenz Ende 2013 in Madrid vorgesehen.<br />
Danach würde sich der nötige Rati�kationsprozess<br />
anschließen.<br />
Aus forstpolitischer Sicht soll mit einer Waldkonvention<br />
die lange gewünschte internationale Harmonisierung<br />
bei den grundsätzlichen Anforderungen an<br />
Walderhaltung und Waldbewirtschaftung und damit<br />
ein gesicherter, einheitlicher Rahmen für die Forstpolitik<br />
in Europa erreicht werden, ohne den Staaten<br />
die nötige Flexibilität im Umgang mit den unterschiedlichen<br />
naturräumlichen und gesellschaftlichen<br />
Ausgangsbedingungen zu nehmen. Zudem wird die<br />
Basis für eine intensivierte internationale Zusammenarbeit<br />
gelegt bei �emen wie dem Kampf gegen den<br />
illegalen Holzeinschlag, der Anpassung an den Klimawandel,<br />
grenzüberschreitenden Forstschutzproblemen<br />
oder der Förderung der Holzverwendung aus<br />
nachhaltigen Quellen. Im politischen Macht- und<br />
Zielgefüge wird schließlich eine Wiederheranführung<br />
forstpolitischer Ziele an die Bedeutung anderer<br />
wichtiger, in internationalen Abkommen vereinbarter<br />
Ziele im Bezug auf die Naturgüter wie Schutz des<br />
Klimas, Schutz der biologischen Vielfalt, Boden und<br />
Wasser u. v. m. erwartet.<br />
Ein besonderes Ziel besteht darüber hinaus für<br />
die Mitgliedsstaaten in der EU, die sich von einer<br />
Waldkonvention, der die EU als Ganzes beitreten<br />
muss, die nötige internationale Harmonisierung und<br />
Stärkung der Zusammenarbeit erwarten, aber über<br />
die EU hinaus und ohne Zuständigkeiten an die EU-<br />
Kommission abgeben zu müssen. Im Ergebnis verhandeln<br />
im Zwischenstaatlichen Verhandlungsausschuss<br />
die Präsidentschaft (für die Mitgliedstaaten)<br />
und die Kommission gemeinsam – eng koordiniert<br />
und zielorientiert.
Wie ist der Stand der Verhandlungen?<br />
In Bonn wurde zunächst Einigung über das Abkommensziel<br />
erreicht:<br />
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lität sichern,<br />
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sellschaft und für eine nachhaltige Entwicklung<br />
erhalten,<br />
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schaftung zur Lösung globaler Herausforderungen<br />
verbessern,<br />
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Die nationalen Verp� ichtungen sollen – einem Vorschlag<br />
Deutschlands bzw. der EU folgend – nach den<br />
sechs Helsinki-Kriterien ausgerichtet werden. Damit<br />
würde erstmals eine rechtliche Verankerung dieser<br />
Kriterien und folglich eine grundsätzliche Sicherstellung<br />
von Ausgewogenheit im Bezug auf die Befriedigung<br />
der vielfältigen Anforderungen an den Wald<br />
erfolgen. Weitere intensive Verhandlungen werden allerdings<br />
erwartet, um auch bei Anzahl und Qualität<br />
der Verp� ichtungen bei jedem Kriterium die Balance<br />
zu halten.<br />
Fachlich gesehen, ist zudem die Arbeit an den<br />
rechtlich vorzugebenden De� nitionen, insbesondere<br />
die Waldde� nition, von entscheidender Bedeutung.<br />
Die EU hat sich daher für möglichst frühzeitige Verhandlungen<br />
hierzu eingesetzt. Allgemein besteht das<br />
Ziel, möglichst weitgehend auf bereits bestehende<br />
De� nitionen zurückzugreifen. Die EU äußerte<br />
grundsätzliche Präferenz für harmonisierte De� nitionen<br />
und nur in Ausnahmefällen Verwendung nationaler<br />
De� nitionen. Die Waldde� nition könne ein<br />
Beispiel für Letzteres sein. Ein Experten-Workshop<br />
wird hierzu Ende <strong>2012</strong> in Spanien statt� nden.<br />
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Weitere wesentliche noch zu klärende Fragen betre�<br />
en die Regelungen zur Überwachung der Einhaltung<br />
des Abkommens, zur Finanzierung und zum<br />
künftigen Sekretariat. Letzteres beinhaltet auch die<br />
Frage, ob und inwieweit eine Anbindung der künftigen<br />
Konvention an die Vereinten Nationen erfolgen<br />
soll. Die meisten Nicht-EU-Staaten sprachen<br />
sich dafür aus, die EU hat sich noch nicht festgelegt.<br />
Dies soll erst auf der Grundlage eines vom Sekretariat<br />
auszuarbeitenden Optionenpapiers erfolgen, das die<br />
Vor- und Nachteile, einschließlich der damit verbundenen<br />
Kosten, darlegen soll. Vieles spricht dafür, die<br />
europäische Waldkonvention im System der Vereinten<br />
Nationen anzusiedeln. Da ist zunächst die Förderung<br />
von Synergien mit den Arbeitsprogrammen von<br />
Organisationen wie der FAO oder dem Waldforum<br />
der Vereinten Nationen (UNFF). Zudem besteht der<br />
Wunsch, die regionale europäische Waldkonvention<br />
möge als Beispiel und Anreiz für eine globale Waldkonvention<br />
wirken. Die bisherigen interessierten Reaktionen<br />
von außerhalb Europas scheinen dies zu bestätigen.<br />
Eine Anbindung an die Vereinten Nationen<br />
würde dieses Ziel unterstützen.<br />
Das BMELV hat mit der gelungenen Ausrichtung<br />
der zweiten Verhandlungsrunde in Bonn eine gute<br />
Ausgangsposition gescha� en für die anvisierte Bewerbung<br />
Bonns als Sitz des künftigen Sekretariates.<br />
Es stünde Deutschland gut an, im »Carlowitz-Jahr«<br />
2013 hierzulande den Grundstein für das erste internationale<br />
Sekretariat zu legen, das sich der nachhaltigen<br />
Waldwirtschaft annimmt.<br />
■ Matthias Schwoerer<br />
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FORSTPOLITIK<br />
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NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 19
20<br />
Kurz NotiertHolzverbr<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
1,3 Kubikmeter<br />
pro Kopf und Jahr<br />
Die Deutschen verwenden mehr<br />
Holz: 1,3 Kubikmeter sind es<br />
mittlerweile pro Kopf und Jahr,<br />
wie das Bundesministerium für<br />
Ernährung Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz (BMELV)<br />
jetzt mitteilte. Dies entspricht<br />
einem Anstieg von rund 20 Prozent<br />
gegenüber dem Basisjahr<br />
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Ziel der »Charta für Holz« zwei<br />
Jahre vor dem ursprünglich geplanten<br />
Zieldatum erreicht. Die<br />
von der damaligen Bundesregierung<br />
initiierte Charta sieht eine<br />
Steigerung des Pro-Kopf-Holz-<br />
Kurz notiert + + + Kurz notiert + + + Kurz notiert + + + Kurz notiert + + + Kurz notiert<br />
Klimawandel<br />
Wälder verlieren<br />
an Wert<br />
Die Wald�äche Europas wird<br />
bis zum Ende des Jahrhunderts<br />
bis zu 50 % ihres Wertes verlieren.<br />
Das prognostiziert ein<br />
Forscherteam um den Forstwissenschaftler<br />
Prof. Dr. Marc<br />
Hanewinkel, Eidgenössische<br />
Forschungsanstalt für Wald,<br />
Schnee und Landschaft aus<br />
Birmensdorf/Schweiz, und der<br />
Universität Freiburg. Die Forscher<br />
berechneten die zukünftige<br />
Verbreitung der bestehenden<br />
Baumpopulationen mittels<br />
eines detaillierten Modells. Danach<br />
werden als Folge des Klimawandels<br />
in Zentral-, Ostund<br />
Westeuropa zunehmend<br />
mediterrane Eichenwälder mit<br />
geringer wirtschaftlicher Bedeutung<br />
zu erwarten sein.<br />
Die Simulationen wurden<br />
für drei mögliche Klimaszenarien<br />
berechnet, die von<br />
einem nur geringen Anstieg<br />
der Durchschnittstemperatur<br />
von 1,4 Grad Celsius bis hin<br />
zu tief greifenden Veränderun-<br />
auch<br />
verbrauchs bis 2014 auf 1,3 Kubikmeter<br />
vor. Das BMELV<br />
wertet das vorzeitige Erreichen<br />
dieses Ziels als vorteilhaft sowohl<br />
für den Klimaschutz als<br />
auch für die Forst- und Holz-<br />
gen bei einer Erhöhung um<br />
5,8 Grad Celsius reichen. Selbst<br />
bei einem gemäßigten Szenario<br />
würden sich die Verbreitungsgebiete<br />
der meisten Baumarten<br />
stark wandeln. So zögen sich die<br />
Fichtenpopulationen aus den<br />
gemäßigten Breiten nach Nordeuropa<br />
und in die höheren Gebirgslagen<br />
zurück. Gleichzeitig<br />
pro�tierten langsamer wachsende,<br />
an Trockenheit angepasste<br />
Bäume wie die Kork- und<br />
Steineiche vom Klimawandel<br />
und breiteten sich in Richtung<br />
Mitteleuropa aus. Diese me-<br />
wirtschaft. Um das Ergebnis<br />
der »Charta für Holz« weiter zu<br />
festigen, plant die Bundesregierung,<br />
die Chartamaßnahmen<br />
planmäßig bis zum Jahr 2014<br />
fortzuführen. (mh)<br />
diterranen Arten würden auch<br />
bei zurückhaltenden Klimaannahmen<br />
langfristig mehr als ein<br />
Drittel der Wald�äche Europas<br />
ausmachen. Bisher sind es nur<br />
zehn Prozent.<br />
In Abhängigkeit vom Zinsniveau<br />
würden die wirtschaftlichen<br />
Verluste zwischen 14<br />
und 50 Pro zent liegen. Bis zum<br />
Ende des Jahrhunderts verlören<br />
die Wälder Europas so zwischen<br />
60 und 680 Milliarden Euro<br />
an Wert. Publikation unter<br />
http://dx.doi.org/10.1038/<br />
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Foto: Markus Hölzel
Foto: Florian Holzherr/<br />
Architekten Bucher-Beholz<br />
VerkehrssicherungspflichtBundesgerichtshof<br />
weist Klage ab<br />
Der Bundesgerichtshof (BGH)<br />
hat mit Urteil vom 2. Oktober<br />
die Klage einer Waldbesucherin<br />
auf Schadenersatz abgewiesen,<br />
die im Juli 2006 von einem<br />
herabfallenden Ast schwer verletzt<br />
worden war. Die Waldbesucherin<br />
war dabei auf einem<br />
Forstwirtschaftsweg unterwegs.<br />
Zuvor hatte das Landgericht<br />
Saarbrücken die Klage ebenfalls<br />
abgewiesen, das Saarländische<br />
Oberlandesgericht ihr<br />
Kurz notiert + + + Kurz notiert + + + Kurz notiert + + + Kurz notiert + + + Kurz notiert + + + Kurz notiert<br />
<strong>Deutscher</strong> Holzbaupreis<br />
2013<br />
Auslobung zur<br />
Pr ämierung von<br />
Architektur<br />
und innovativen<br />
Konzepten<br />
Die wichtigste nationale Auszeichnung<br />
für Bauwerke aus<br />
Holz geht in eine neue Runde:<br />
Unter der Schirmherrschaft<br />
des Bundesministers für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung<br />
Dr. Peter Ramsauer wird<br />
der Deutsche Holzbaupreis<br />
2013 ausgelobt. Zur Teilnahme<br />
aufgefordert sind Architekten,<br />
Tragwerksplaner, Bauherren<br />
sowie Unternehmen der<br />
Holzwirtschaft.<br />
Der Deutsche Holzbaupreis<br />
ist mit einem Preisgeld von<br />
25.000 Euro dotiert. Eine Fach-<br />
aber stattgegeben. Der BGH<br />
begründet sein Urteil nun mit<br />
den Regelungen zum Betreten<br />
des Waldes nach § 14 Bundeswaldgesetz<br />
und § 25 Waldgesetz<br />
für das Saarland, nach denen<br />
die Benutzung des Waldes auf<br />
eigene Gefahr geschieht. Dem<br />
Waldbesitzer, der das Betreten<br />
des Waldes dulden müsse,<br />
sollten dadurch keine besonderen<br />
Sorgfalts- und Verkehrssicherungsp�ichten<br />
erwachsen,<br />
heißt es in der Urteilsbegründung.<br />
Er hafte deshalb nicht für<br />
waldtypische Gefahren, als welche<br />
ein Astabbruch aber einzustufen<br />
sei. (mh)<br />
jury bewertet die eingereichten<br />
Arbeiten und vergibt Preise sowie<br />
Anerkennungen. Mit dem<br />
Holzbaupreis werden drei Kategorien<br />
von Beiträgen ausgezeichnet:<br />
Neubauten, Gebäude<br />
im Bestand sowie innovative<br />
Planungs- und Baukonzepte.<br />
Einreichungen sind bis zum<br />
8. Februar 2013 möglich.<br />
Holzbau Deutschland – der<br />
Bund <strong>Deutscher</strong> Zimmermeister<br />
lobt diesen Preis er neut in<br />
Zusammenarbeit mit der Deutschen<br />
Bundesstiftung Umwelt,<br />
dem Bund <strong>Deutscher</strong> Baumeister,<br />
Architekten und Ingenieure<br />
sowie weiteren Einrichtungen<br />
aus.<br />
Nähere Informationen zur<br />
Teilnahme (in Kürze) und zu<br />
zurückliegenden Holzbaupreisen<br />
unter www.deutscherholzbaupreis.de<br />
(mh)<br />
<strong>Deutscher</strong><br />
Naturschutztag<br />
Verminderung des<br />
Holzangebotes<br />
verkr aftbar<br />
Auf dem 31. Deutschen Natur-<br />
�����������������������������<br />
bis zum 21. September in Erfurt<br />
stattfand, beschäftigten sich<br />
���� ���� ����������� ���� ������<br />
mit der Energiewende. Unter<br />
der Schlagzeile »Neue Wildnis<br />
braucht das Land!« widmete<br />
man sich auf dem DNT jedoch<br />
auch dem Wald. So lautete eine<br />
Forderung, die in der Nationalen<br />
Strategie zur biologischen<br />
Vielfalt beschlossenen Ziele der<br />
KURZ NOTIERT<br />
Bundesregierung im Hinblick<br />
auf die natürliche Entwicklung<br />
von Ökosystemen rasch und<br />
konsequent umzusetzen. Dabei<br />
seien neben bestehenden Nationalparken<br />
und Kerngebieten<br />
von Biosphärenreservaten weitere<br />
Gebiete entsprechend zu<br />
entwickeln. Infrage kämen dafür<br />
u. a. vor allem Wald�ächen<br />
der ö�entlichen Hand und des<br />
Nationalen Naturerbes. Aufgrund<br />
des relativ geringen Flächenbedarfs<br />
halten die Teilnehmer<br />
und Teilnehmerinnen des<br />
DNT die dadurch verursachte<br />
Verminderung des Holzangebotes<br />
für verkraftbar. (mh)<br />
Foto: Markus Hölzel<br />
Foto: Markus Hölzel
22<br />
BESCHAFFUNG<br />
KURZ NOTIERT<br />
Niedersachsen<br />
Erschwernisausgleich<br />
für<br />
Privatwald<br />
geplant<br />
Das Land Niedersachsen plant<br />
einen Erschwernisausgleich für<br />
den Privatwald bei Bewirtschaftungsau�agen<br />
in Natura-2000-<br />
Gebieten. Das Landeskabinett<br />
hat einen entsprechenden Verordnungsentwurf<br />
am 9. Oktober<br />
zur Anhörung freigegeben. Mit<br />
der Verordnung erho�t sich der<br />
niedersächsische Forstminister<br />
Gert Lindemann (CDU; Foto)<br />
einen »Brückenschlag zwischen<br />
europäischen Naturschutzvorgaben<br />
einerseits und der Honorierung<br />
von Leistungen des<br />
Privatwaldes für das Gemeinwohl<br />
andererseits«. So soll der<br />
Erschwernisausgleich zum Beispiel<br />
für Waldbesitzer greifen,<br />
Foto: Markus Hölzel<br />
die lebende Bäume dauerhaft<br />
dem natürlichen Zerfall für den<br />
Natur- und Artenschutz überlassen.<br />
Dieser wirtschaftliche Nutzungsverzicht<br />
zur Steigerung der<br />
Biotop- und Artenvielfalt in den<br />
Wäldern werde zukünftig durch<br />
einen �nanziellen Ausgleich<br />
kompensiert. In Niedersachsen<br />
liegen 14 Prozent der Wald�ä-<br />
����� ���� ����� ��������� ���� ���<br />
der Natura-2000-Schutzgebietskulisse.<br />
Davon entfallen rund<br />
������� ��� ���� ���� ������������<br />
(mh)<br />
Kurz notiert + + + Kurz notiert + + + Kurz notiert + + + Kurz notiert + + + Kurz notiert + + + Kurz notiert<br />
Eichenwickler<br />
Abwehrmechanismen<br />
der Wirtsbäume<br />
werden genutzt<br />
Forscher am �ünen-Institut<br />
für Forstgenetik haben über<br />
mehrere Jahre das Wechselspiel<br />
zwischen Eichenwickler-Raupen<br />
und ihren Wirtsbäumen<br />
untersucht. Ihnen war aufgefallen,<br />
dass die Raupen nicht<br />
alle Eichen gleichermaßen befallen.<br />
Es gibt Eichen, die von<br />
den Schmetterlingsraupen auffällig<br />
wenig befressen werden,<br />
während andere mehrere Jahre<br />
hintereinander immer wieder<br />
ihre Blätter fast vollständig verlieren.<br />
Die Ersten wurden als<br />
»tolerant« (T-Eichen), die Letzteren<br />
als »sensitiv« (S-Eichen)<br />
eingestuft.<br />
Werden die Raupen des<br />
Eichenwicklers vor die Wahl<br />
gestellt, Blätter von T- oder S-<br />
Eichen zu fressen, dann bevorzugen<br />
sie die Blätter der sen-<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
Foto: Hilke Schröder<br />
sitiven Eichen. Diese Blätter<br />
enthalten geringere Mengen<br />
eingelagerter Giftsto�e als Blätter<br />
der T-Eichen. Doch schon<br />
die Weibchen des Eichenwicklers,<br />
die geeignete Eichen für die<br />
Eiablage suchen müssen, zeigen<br />
eine deutliche Präferenz für S-<br />
Eichen. Dafür nehmen sie offenbar<br />
die »Hilfs-Gase« wahr,<br />
die die Eichen aussenden, und<br />
reagieren darauf: T-Eichen bilden<br />
vor allem gasförmige Substanzen,<br />
die unmittelbar abschreckend<br />
auf blattfressende<br />
Insekten wirken, während S-<br />
Eichen bevorzugt Sto�e aus-<br />
Laubholz<br />
Stoffliche<br />
Nutzung mit<br />
Perspektiven<br />
Eine zukunftsfähige sto�iche<br />
Nutzung von Laubholz sollte<br />
ein Kongress des Bundesministeriums<br />
für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucher-<br />
������������������������������<br />
in Würzburg aufzeigen. Gegenwärtig<br />
gehen weder vom Laubschnittholzverbrauch<br />
noch von<br />
Holzwerksto�en oder vom<br />
Zellsto� deutliche Impulse zu<br />
einer höheren Verwendung von<br />
Laubrohholz aus. Es ist auch<br />
fraglich, wie lange China noch<br />
als »Holzstaubsauger der Welt«<br />
auftritt. Glücklicherweise ist<br />
in Mitteleuropa aber ein Trend<br />
zum »grünen Bauen« erkennbar,<br />
in dessen Zuge sich auch<br />
Laubholzprodukte langsam im<br />
� Eichenwicklerweibchen und<br />
� Raupen<br />
Foto: Saskia Lieberei<br />
senden, mit denen sie Räuber<br />
und Parasitoide zu Hilfe rufen.<br />
Und genau dieser Hilferuf wird<br />
von den Weibchen als Locksto�<br />
genutzt, da er zu den S-Eichen<br />
führt, die weniger Giftsto�e in<br />
ihre Blätter einlagern und damit<br />
für die blattfressenden Schmetterlingsraupen<br />
nahrhafter sind.<br />
Das Risiko, dass sich etwas mehr<br />
Gegenspieler einstellen, wird<br />
dabei in Kauf genommen. Damit<br />
tricksen die Weibchen ihre<br />
Wirtsp�anzen aus – der eigentlich<br />
als Abwehr entwickelte Mechanismus<br />
der S-Eichen wird<br />
zum Bumerang. (vTI)<br />
Bauwesen etablieren. Das erfordert<br />
bei der Buche, die aufgrund<br />
ihrer Eigenschaften als<br />
»Diva unter den Holzarten«<br />
bezeichnet wurde, aber noch<br />
viel Forschungsarbeit. Technologisch<br />
sind hier im Bereich<br />
der laminierten Holzwerksto�e<br />
wie Brettschichtholz, Furnierschichtholz<br />
oder Sperrholz Perspektiven<br />
erkennbar. Aber auch<br />
Oriented-Strand-Boards (OSB)<br />
aus Laubschwachholz dürften<br />
sich in Europa etablieren. Dafür<br />
muss es gelingen, die Verbraucher<br />
von den Vorteilen von<br />
Laubholzprodukten zu überzeugen<br />
und diese zu akzeptablen<br />
Preisen anzubieten. Hierzu wird<br />
die Forstwirtschaft den Rohsto�<br />
über alle Stärkeklassen relativ<br />
preiswert auf den Markt bringen<br />
und die energetische Verwendung<br />
begrenzt halten müssen.<br />
(Dr. Norbert Heidingsfeld)<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
44,5 Hektar<br />
Klimawald<br />
Seit dem Start der Waldaktie<br />
in Mecklenburg-Vorpommern<br />
vor fünf Jahren sind 44,5 Hektar<br />
Wald zusätzlich zu den ohnehin<br />
geplanten Au�orstungen<br />
gep�anzt worden. Dreizehn<br />
Flächen sind bisher als »Klimawälder«<br />
ausgewiesen worden,<br />
teilte das Umweltministerium<br />
mit. Finanziert werden die Extra-Au�orstungen<br />
mit Waldaktien,<br />
die an Urlauber, Unternehmen<br />
und sonstige Interessierte<br />
verkauft werden. Bisher sind<br />
39.500 solcher Papiere zu je<br />
zehn Euro verkauft worden.<br />
(PM MLUV M-V)
Foto: Markus Hölzel<br />
Rohholzhandel<br />
Kriterien für<br />
Laubstammholz<br />
vereinbart<br />
Die neuen Qualitätssortierkriterien<br />
für Laubstammholz stehen<br />
fest. Am 12. September<br />
unterzeichneten Georg Schirmbeck,<br />
MdB und Präsident des<br />
Deutschen Forstwirtschaftsrates<br />
(DFWR), und Hubertus<br />
Flötotto, Präsident des Deutschen<br />
Holzwirtschaftsrates<br />
(DHWR), in Berlin den ersten<br />
modularen Bestandteil der<br />
Rahmenvereinbarung über den<br />
Rohholzhandel in Deutschland<br />
(RVR). »Damit ist ein wichtiger<br />
Schritt getan: Der erste Bestandteil<br />
der RVR ist auf dem Weg«,<br />
freute sich auch Ministerialdirigent<br />
Carsten Wilke, Sprecher<br />
der Plattform Forst & Holz.<br />
DFWR und DHWR empfehlen<br />
den Betrieben der Forst-<br />
und Holzwirtschaft die Anwendung<br />
der neuen Kriterien<br />
als Grundlage der Qualitätssortierung<br />
und Vermarktung des<br />
Laubstammholzes ab der Einschlags-<br />
und Vermarktungssaison<br />
<strong>2012</strong>/2013. www.rvrdeutschland.de<br />
(DFWR)<br />
KURZ BESCHAFFUNG<br />
NOTIERT<br />
Kurz notiert + + + Kurz notiert + + + Kurz notiert + + + Kurz notiert + + + Kurz notiert + + + Kurz notiert<br />
Eins der schlausten Zeichen weltweit,<br />
wenn es um Nachhaltigkeit von Wäldern geht.<br />
„Ab nach Finnland“<br />
mit dem PEFC-Gewinnspiel unter<br />
www.pefc.de/gewinnspiel<br />
Baum des Jahres<br />
Wildapfel für 2013<br />
proklamiert<br />
Der Wildapfel, Malus sylvestris,<br />
ist Baum des Jahres 2013.<br />
Damit wurde zum 25. Mal ein<br />
»Baum des Jahres« proklamiert.<br />
Die Früchte des Wildapfels sind<br />
klein, kugelförmig, meist grün<br />
bis gelbgrün und ohne Vertiefungen<br />
an Stiel oder Kelch.<br />
Sie sind herb und hart, daher<br />
rührt auch der Zweitname<br />
»Holz-Apfel«.<br />
Der Wildapfel hat eine<br />
große Klimavariabilität. Er<br />
kommt in ganz Europa vor, bis<br />
auf Nord skandinavien und Teile<br />
Spaniens und Griechenlands.<br />
Allerdings ist er wegen seines<br />
Lichtbedarfs und seiner geringen<br />
Höhe von maximal 10 Metern<br />
sehr konkurrenzschwach.<br />
Deshalb ist er einer der seltensten<br />
Bäume Deutschlands. Er<br />
kommt mit nährsto�armen und<br />
auch mit trockenen Böden gut<br />
zurecht, wächst an Waldrändern<br />
und Wegen oder in Gehölzinseln.<br />
Die Blühzeit liegt im<br />
April und Mai. Die Früchte sind<br />
bei Wild, Kleinsäugern und Vögeln<br />
beliebt. Das Höchstalter<br />
des Wildapfels durfte bei rund<br />
100 Jahren liegen. Das nur<br />
schwer zu bekommende Holz<br />
des Wildapfels ist wegen seines<br />
interessanten rötlich-braunen<br />
Kerns bei Kunsttischlern hoch<br />
begehrt.<br />
Der europäische Wildapfel<br />
ist nicht die Stammform des<br />
Kultur-Apfels. Dieser stammt<br />
von asiatischen, süßeren Wildarten<br />
ab und wurde schon vor<br />
über 2.000 Jahren kultiviert.<br />
(PM/mh)<br />
www.baum-des-jahres.de<br />
Das PEFC-Siegel tragen Produkte aus Holz und Papier nur dann, wenn die Nachhaltigkeit sichergestellt ist – vom Wald<br />
über die holzverarbeitende Industrie bis zum Endprodukt im Regal. Mit diesem Siegel unterstützen Sie nicht nur ganz<br />
aktiv heimische Wälder, sondern stellen weltweit sicher, dass das Holz nicht aus fragwürdiger Herkunft stammt. Und das<br />
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Zeichen achten und so unsere Umwelt schützen. Ein Glück für unseren Wald. www.pefc.de<br />
Foto: Andreas Roloff<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 23
24<br />
DFWR<br />
� Dr. Markus Ziegeler,<br />
Geschäftsführer des DFWR<br />
(Foto: DFWR)<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
Aus der Arbeit des Deutschen Forstwirtschaftsrates<br />
Illegaler Holzeinschlag – ein Thema für deutsche Forstbetriebe?<br />
Um den weltweiten illegalen Einschlag und Handel<br />
mit Holz wirkungsvoll einzudämmen, hatte die<br />
Europäische Union bereits im Jahre 2003 ihren sogenannten<br />
FLEGT-Aktionsplan verabschiedet. FLEGT<br />
steht für »Forest Law Enforcement, Governance and<br />
Trade« – es geht also um die Rechtsdurchsetzung,<br />
die Politikgestaltung und den Handel im Forstsektor.<br />
Als erstes Ergebnis dieses Aktionsplans wurde<br />
im Jahr 2005 auf europäischer Ebene die sogenannte<br />
����������������� ��������� ���� ���������� ����<br />
Einrichtung eines FLEGT-Genehmigungssystems<br />
für Holzeinfuhren in die Europäische Gemeinschaft).<br />
Hierin wurden die Mitgliedsländer aufgefordert,<br />
nationale Kontrollsysteme für Holzeinfuhren aus<br />
Drittländern einzurichten, die mit der EU freiwillige<br />
Partnerschaftsabkommen abgeschlossen haben<br />
(FLEGT-Abkommen). Im Rahmen solcher Abkommen<br />
werden diese Drittländer verp�ichtet, ein Genehmigungs-<br />
und Lizenzsystem zur Verhinderung illegalen<br />
Holzeinschlags einzuführen; Holzexporte aus<br />
diesen Ländern in die EU sind dann nur noch mit<br />
einer entsprechenden FLEGT-Genehmigung erlaubt.<br />
Im Gegenzug erhalten diese Länder seitens der EU<br />
Unterstützung bei der Bewirtschaftung ihrer Wälder,<br />
bei der Durchsetzung ihrer Waldgesetze und bei der<br />
Entwicklung alternativer Einkommensmöglichkeiten<br />
für diejenigen Menschen, die bislang im illegalen<br />
Holzeinschlag beschäftigten waren.<br />
Holzhandels-Sicherungs-Gesetz (HolzSiG)<br />
Zur Umsetzung der FLEGT-Verordnung der EU<br />
wurde in Deutschland am 15. Juli 2011 das Gesetz<br />
gegen den Handel mit illegal eingeschlagenem Holz<br />
(Holzhandels-Sicherungs-Gesetz, HolzSiG) verabschiedet.<br />
Es regelt die nationalen Kontrollen von<br />
Holzeinfuhren aus Drittländern, die mit der EU die<br />
bereits erwähnten FLEGT-Abkommen gegen illegalen<br />
Holzeinschlag abgeschlossen haben. Solche Abkommen<br />
wurden bislang mit sechs Tropenländern<br />
abgeschlossen; mit weiteren Ländern führt die EU-<br />
Kommission zurzeit entsprechende Verhandlungen.<br />
Das HolzSiG stattet die Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />
und Ernährung (BLE) als zuständige Behörde<br />
mit allen erforderlichen Eingri�sbefugnissen<br />
aus. Sie kann in diesem Zuge unter Mitwirkung der<br />
Zollbehörden die Einfuhr von Holzprodukten an-<br />
halten, ihre Untersuchung anordnen und sie ggf.<br />
beschlagnahmen. Bei Verstößen werden die entsprechenden<br />
Holzprodukte entweder in ihr Herkunftsland<br />
zurückverbracht, zugunsten der Staatskasse<br />
veräußert oder vernichtet. Darüber hinaus<br />
werden Straf- und Bußgeldvorschriften geregelt.<br />
EU-Holzhandelsverordnung<br />
Da es sich o�ensichtlich gezeigt hat, dass in absehbarer<br />
Zeit nicht mit allen wichtigen Holzerzeugerländern<br />
FLEGT-Abkommen abgeschlossen werden<br />
können, hat die EU als Ergänzung zur FLEGT-Verordnung<br />
im Jahr 2010 die sogenannte EU-Holzhandelsverordnung<br />
(VO 995/2010 über die Verp�ichtungen<br />
von Marktteilnehmern, die Holz und<br />
Holzerzeugnisse in Verkehr bringen) erlassen. Sie verbietet<br />
die Vermarktung von illegal eingeschlagenem<br />
Holz und verp�ichtet alle Marktteilnehmer, die innerhalb<br />
der EU Holz oder Holzprodukte erstmalig in<br />
Verkehr bringen, bestimmte Sorgfaltsp�ichten einzuhalten.<br />
Dazu gehören unter anderem die Einhaltung<br />
von Informationsp�ichten über Art und Herkunft<br />
des Holzes sowie Verfahren zur Einschätzung und<br />
Reduzierung des Risikos, dass das Holz aus illegalem<br />
Einschlag stammen könnte. Die Holzhandelsverordnung<br />
wird ab 3. März 2013 vollständig angewendet.<br />
Aufgrund der Vorgaben der EU-Holzhandelsverordnung<br />
wird in Deutschland das Holzhandels-Sicherungs-Gesetz<br />
bis März 2013 erweiternd geändert.<br />
Änderung des HolzSiG –<br />
was kommt auf die Forstbetriebe zu?<br />
Im Gegensatz zur bisherigen Fassung wird sich das<br />
aufgrund der EU-Holzhandelsverordnung zu ändernde<br />
HolzSiG in Zukunft nicht nur auf Holzeinfuhren<br />
aus Drittländern beschränken, die mit der<br />
EU ein FLEGT-Abkommen gegen illegalen Holzeinschlag<br />
abgeschlossen haben. Vielmehr wird es den<br />
Handel mit Holzprodukten aus allen Staaten einschließlich<br />
der EU-Mitgliedstaaten betre�en. Nach<br />
Art. 2b der EU-Holzhandelsverordnung gilt es, beim<br />
ersten In-Verkehr-Bringen von Holzprodukten auf<br />
dem Binnenmarkt zum Vertrieb oder zur gewerblichen<br />
Verwendung sicherzustellen, dass das entsprechende<br />
Holz nicht aus illegalem Einschlag stammt.<br />
Damit fällt zukünftig auch der Verkauf des überwie-
� Holzeinschlag – legal oder illegal?<br />
Foto: Dr. Markus Ziegeler<br />
genden Anteils des durch die deutschen Forstbetriebe<br />
produzierten Holzes unter die Regelungen des Gesetzes.<br />
Als für die Kontrolle zuständige Behörde ist beim<br />
ersten innergemeinschaftlichen In-Verkehr-Bringen<br />
durch Betriebe des Holzhandels und der Holzverarbeitung<br />
(EU-Einfuhr) die Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />
und Ernährung (BLE) vorgesehen, die<br />
diese Aufgabe bislang bereits bei Einfuhren aus Drittländern<br />
wahrnimmt, die mit der EU ein FLEGT-<br />
Abkom men abgeschlossen haben. Als Kontrollbehörde<br />
gegenüber den Forstbetrieben kommen nach<br />
den bisherigen Plänen die Forstbehörden der Länder<br />
infrage.<br />
Sorgfaltspflichten der Forstbetriebe<br />
Entsprechend den Vorgaben der EU-Holzhandelsverordnung<br />
sind durch die Änderung des HolzSiG künftig<br />
Regelungen zur Sorgfaltsp�icht auch der deutschen<br />
Forstbetriebe einzuführen, um sicherzustellen,<br />
dass durch die Betriebe in Verkehr gebrachtes Holz<br />
nicht aus illegalem Einschlag stammt.<br />
a) Bereitstellung von Informationen<br />
Gemäß Artikel 6 Absatz 1 der EU-Holzhandelsverordnung<br />
müssen bei entsprechenden Kontrollen<br />
vom Forstbetrieb Informationen über die Holzarten,<br />
die Sortimente und die Verkaufsmengen sowie der<br />
Name und die Anschrift des jeweiligen Abnehmers<br />
vorgehalten werden. Darüber hinaus sind geeignete<br />
Nachweise darüber erforderlich, dass der Einschlag<br />
des veräußerten Holzes in Einklang mit den geltenden<br />
Rechtsvorschriften (das sind im Wesentlichen die<br />
Waldgesetze des Bundes und der Länder) erfolgt ist.<br />
Die entsprechenden Daten sind über einen Zeitraum<br />
von mindestens fünf Jahren aufzubewahren. Hinsichtlich<br />
des Rechtmäßigkeitsnachweises stellt sich<br />
die Frage, ob ein direkter Nachweis erforderlich ist<br />
oder ob ein indirekter Nachweis dahingehend ausreicht,<br />
dass kein Verfahren z. B. wegen eines Verstoßes<br />
gegen waldgesetzliche Vorschriften anhängig ist.<br />
b) Verfahren zur Risikobewertung<br />
Gemäß Artikel 6 Absatz 2 der EU-Holzhandelsverordnung<br />
muss der Forstbetrieb das Risiko bewerten,<br />
dass das von ihm in Verkehr gebrachte Holz dennoch<br />
aus illegalem Einschlag stammen könnte. Diese Vorgabe<br />
wird im Regelfall unproblematisch zu erfüllen<br />
sein und nur dann eine entsprechende Sorgfaltsp�icht<br />
auslösen, wenn Holz aus dem Einschlag anderer<br />
Betriebe mitverkauft wird.<br />
c) Verfahren zur Risikominderung<br />
Die Einführung spezieller Verfahren zur Risikominderung<br />
z. B. durch Erhebung zusätzlicher Informationen<br />
oder Überprüfungen ist gemäß Artikel 6 Absatz<br />
1c der EU-Holzhandelsverordnung dann nicht<br />
erforderlich, wenn entsprechende Risiken »vernachlässigbar«<br />
sind. Aufgrund der in Deutschland ohnehin<br />
üblichen Kontrolle der Einhaltung waldgesetzlicher<br />
Vorgaben durch die Forstbehörden ist davon<br />
auszugehen, dass spezielle Verfahren zur Risikominderung<br />
entbehrlich sind.<br />
Änderungen mit Augenmaß<br />
Aus der Sicht des Deutschen Forstwirtschaftsrates<br />
wird es bei der notwendigen Änderung des Holzhandels-Sicherungs-Gesetzes<br />
(HolzSiG) darauf ankommen,<br />
den Vorgaben der EU-Holzhandelsver ordnung<br />
nachzukommen, ohne die deutschen Forstbetriebe<br />
durch die entstehenden Sorgfaltsp�ichten über Gebühr<br />
zu belasten. Es ist nicht erkennbar, dass die<br />
Einhaltung der umfassenden waldgesetzlichen Vorgaben<br />
hierzulande relevante De�zite aufweist. Den<br />
weltweit erkennbaren Problemen illegalen Holzeinschlags<br />
steht in Deutschland eine nahezu 300-jährige<br />
Erfolgsgeschichte der Wald�ächenmehrung und der<br />
nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder gegenüber.<br />
Der Deutsche Forstwirtschaftsrat setzt sich im Rahmen<br />
des Gesetzgebungsverfahrens zur Änderung des<br />
HolzSiG vehement dafür ein, dass dieser Umstand<br />
angemessen berücksichtigt wird.<br />
■ Dr. Markus Ziegeler<br />
DFWR<br />
� Sorgfaltspflichten beim<br />
Inverkehrbringen<br />
Foto: Dr. Markus Ziegeler<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 25
26<br />
KWF<br />
� Gebäude der Landwirtschaftsschule<br />
an der<br />
Spremberger Straße in<br />
Groß-Umstadt vor dem Einzug<br />
des KWF und heute<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
50 Jahre Kuratorium<br />
für Waldarbeit und<br />
Forsttechnik e. V.<br />
Eine traditionsreiche Branchenorganisation<br />
mit ambitionierten Zukunftszielen<br />
Vor einem halben Jahrhundert, genau am<br />
2. <strong>November</strong> 1962, wurde das Kuratorium für<br />
Waldarbeit und Forsttechnik e. V. (KWF) in<br />
Frankfurt gegründet. Seitdem hat das KWF<br />
eine spannende, facettenreiche Geschichte<br />
durchlaufen: der Standortwechsel von Frankfurt<br />
und Hamburg nach Groß-Umstadt und<br />
1992 der Zusammenschluss mit der Schwesterorganisation<br />
ZFP aus den neuen Bundesländern<br />
– mit dem Ziel, Kräfte zu bündeln, Bund<br />
und alle Flächenländer gemeinsam zur Trägerschaft<br />
des KWF zu verpfl ichten. Mit dem Konzept<br />
»KWF2020« entwickelt sich das KWF nun<br />
zu der führenden Einrichtung für Entwicklung,<br />
Prüfung, Information, Beratung und Anwendung<br />
in allen technischen und ablauforientierten<br />
Fragen der Erzeugung, Ernte und Logistik<br />
von forstlichen Produkten in Mitteleuropa.<br />
Rückblick<br />
Schon lange vor der Gründung des KWF am 2. <strong>November</strong><br />
1962 erkannten Branchenvertreter der Forstwirtschaft<br />
die Notwendigkeit, dass die Forsttechnik<br />
als eigenes � emenfeld einen gesonderten Schwerpunkt<br />
beim forstfachlichen Austausch darstellt. Mitte<br />
der 1920er-Jahre waren es die Herren Gernlein, Hilf<br />
und Strehlke, die bei den Jahrestagungen des Deutschen<br />
<strong>Forstverein</strong>s (DFV) wichtige Impulse gaben.<br />
So wurde 1925 der Maschinenausschuss des DFV (ab<br />
1928 Ausschuss für Technik in der Forstwirtschaft)<br />
�����������������������������������������������������<br />
titut für Arbeitswissenschaft – GEFFA und IFFA – in<br />
Eberswalde. 1941 wurde schließlich die Technische<br />
Zentralstelle der deutschen Forstwirtschaft (TZF)<br />
gegründet.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden im geteilten<br />
Deutschland parallele Entwicklungen statt: In<br />
Westdeutschland war Hamburg der Schwerpunkt<br />
der forstlichen Technikprüfung. Dort wurde 1949
auch der Forsttechnische Prüfausschuss (FPA) ins<br />
Leben gerufen. In Ostdeutschland wurde 1959 die<br />
Zentralstelle für forsttechnische Prüfungen (ZFP) in<br />
Potsdam-Bornim gegründet. 1962 folgte dann die<br />
Gründung des eigetragenen Vereins Kuratorium für<br />
Waldarbeit und Forsttechnik (KWF). Als gemeinnützig<br />
anerkannter Verein steht er in der Nachfolge von<br />
GEFFA und TZF. Zeitgleich wurde die GEFFA-Stiftung<br />
gegründet, bei der die Mitglieder des KWF e. V.<br />
ebenfalls Mitglied sind.<br />
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden<br />
frühzeitig Gespräche zwischen dem westdeutschen<br />
KWF und der ostdeutschen ZFP geführt. Das Ziel,<br />
die Kräfte zu bündeln, wurde bereits 1992 erreicht.<br />
Bund und alle Flächenländer verp� ichteten sich in<br />
einer Verwaltungsvereinbarung gemeinsam zur Trägerschaft<br />
des KWF. Der Standort Potsdam-Bornim<br />
wurde noch drei Jahre lang als Außenstelle weitergeführt,<br />
bis ein Teil der dortigen Mitarbeiter an den<br />
Standort Groß-Umstadt wechselte.<br />
Ausblick und Ziele<br />
Seit mehr als 10 Jahren ist die Nachfrage nach Nachwachsenden<br />
Rohsto� en und Erneuerbaren Energieträgern<br />
ständig gestiegen. Damit ist die Forstwirtschaft<br />
– und hier insbesondere alle Maßnahmen zur<br />
Bereitstellung des Holzes – stärker in das Interesse der<br />
Ö� entlichkeit gerückt.<br />
Vor diesem Hintergrund erfolgten im Jahr<br />
����� ����� ������������������� ���� ���� ����<br />
die Aufnahme der zukünftig an das KWF gestellten<br />
Anforderungen. Dazu hatte das KWF einen<br />
Zukunftsworkshop organisiert, zu dem die Gremienvertreter<br />
und interessierte Mitglieder eingeladen wurden.<br />
Die Ergebnisse stellten die Basis für das Konzept<br />
»KWF2020« dar: In diesem wurden die strategischen<br />
Entwicklungsziele des KWF zusammengefasst.<br />
Das KWF befasst sich demnach auch zukünftig<br />
mit allen Fragen der Forsttechnik, der Holzlogistik<br />
und der Waldarbeit – mit einer besonderen Schwerpunktsetzung<br />
auf Arbeitssicherheit, Arbeitsorganisation<br />
und Quali� kation. Je nach Fragestellung steht<br />
dabei fallweise der im Wald tätige Mensch, die einzelne<br />
Technologie oder aber ein gesamtes Verfahren<br />
der Holzernte bzw. die Abschätzung der Folgen des<br />
Technikeinsatzes im Fokus. Das KWF greift im Rahmen<br />
seiner Arbeit regelmäßig neue Schwerpunktthemen<br />
auf, wie z. B. die Bereitstellung von Energieholz,<br />
die Ladungssicherung oder auch die Informationskette<br />
vom Wald zum Werk etc. Es wird angestrebt,<br />
die Belange weiterer Zielgruppen aus dem Cluster<br />
Forst&Holz – insbesondere die der Holztransporteure<br />
und der Holzabnehmer – stärker in der Arbeit<br />
des KWF zu berücksichtigen. Als Ziel für das Jahr<br />
2020 wurde formuliert: Das KWF ist in Mitteleuropa<br />
die führende Einrichtung für Entwicklung,<br />
Prüfung, Information, Beratung und Anwendung<br />
in allen technischen und ablauforientierten Fragen<br />
der Erzeugung, Ernte und Logistik von forstlichen<br />
Produkten.<br />
Zum Erreichen der ambitionierten Ziele, wie sie<br />
im Konzept »KWF2020« verabschiedet wurden, ist es<br />
erforderlich, dass sich einerseits die Teams noch stärker<br />
auf ihre fachlichen Aufgaben spezialisieren, gleichzeitig<br />
ist aber zwischen diesen Spezialteams die Abstimmung<br />
zu verbessern. Dadurch wird die Transparenz erhöht<br />
und – durch Nutzen von Synergiee� ekten und<br />
Vermeiden von Doppelarbeit – die E� zienz gesteigert.<br />
Dazu wurden die im KWF Beschäftigten neun Fachressorts<br />
zugeordnet. Jedes Fachressort leistet, durch die<br />
Koordination von mindestens einem Fachausschuss<br />
(Prüf- oder Arbeitsausschuss, Beirat oder Netzwerk),<br />
einen spezi� schen Beitrag zur P� ege themenbezogener<br />
Netzwerke innerhalb des Clusters Forst&Holz.<br />
Die neue Organisationsstruktur macht die bereits<br />
seit etwa 10 Jahren vom KWF intensiv bearbeiteten<br />
� emenfelder der Holzlogistik, der Datenstandardisierung<br />
und der Bioenergie deutlicher sichtbar.<br />
Acht der Fachressorts haben einen eigenen thematischen<br />
Schwerpunkt. Das neunte Fachressort, »Zentrale<br />
Dienste«, erledigt die Querschnittsaufgaben im<br />
KWF. Jedes Fachressort leistet einen eigenen Beitrag<br />
zur Erfüllung der Kernaufgaben des KWF.<br />
Das KWF als Dienstleister<br />
Ein wichtiger Grundsatz aus dem Konzept<br />
»KWF2020« ist, dass das KWF als Dienstleister für<br />
alle Akteure im Cluster Forst&Holz auftritt. Die Leistungen,<br />
die das KWF heute und zukünftig anbietet:<br />
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Ernteverfahren (Verfahrens-Checklisten)<br />
�� ���������������������������������������<br />
KWF-� ementagen, Messen, Ausstellungen und<br />
Sonderschauen<br />
�� ���������������������������������������������<br />
Fachgesprächen, Runden Tischen<br />
�� ����������������������������������������������<br />
und -analysen<br />
In Deutschland bietet ausschließlich das KWF dieses<br />
umfassende Leistungsangebot. Es stellt eine Stärke<br />
des KWF dar, dass dieses Angebot »aus einer Hand«<br />
erfolgt. Um diesen Vorteil auch weiteren Zielgruppen<br />
im Cluster Forst&Holz anzubieten, wurde gefordert,<br />
die Presse- und Ö� entlichkeitsarbeit zu intensivieren<br />
und das Marketing zu verbessern. Folglich wurde in<br />
den letzten drei Jahren im Bereich der Außendarstellung<br />
eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen ergri� en.<br />
Dazu gehören eine ak tive Ö� entlichkeits- und Pressearbeit,<br />
eine neue Corporate Identity des KWF und<br />
eine Verbesserung des Mitgliederservice durch die<br />
Neugestaltung der Mitgliederzeitschrift FTI.<br />
■ Dr. Ute Seeling und Peter Wenzel<br />
KWF<br />
� Team des KWF in<br />
der Zentralstelle in<br />
Groß-Umstadt<br />
LOGISTIK 4-8 | EFFICIENT20 9 |<br />
NEUES NORMUNGSGREMIUM 10 | MESSEN 14<br />
64. JAHRGANG<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 27<br />
9 + 10 | <strong>2012</strong> |
28<br />
hementage<br />
1. & 2. Oktober 2013,<br />
Stralsund/Rügen<br />
(Mecklenburg-Vorpommern)<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
2. KWF-Thementage<br />
»Umweltgerechte<br />
Bewirtschaftung<br />
nasser Waldstandorte«
Am 1. und 2. Oktober 2013 fi nden die zweiten<br />
KWF-Thementage in Schuenhagen statt.<br />
In Kooperation mit der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern<br />
bieten sie eine umfassende<br />
Demonstration des forstlichen Bewirtschaftens<br />
(Holzernte, Bestandesverjüngung etc.)<br />
nasser Waldstandorte und den Dialog mit den<br />
interessierten Gruppen aus Naturschutz, Holzwirtschaft<br />
und Politik. Die Veranstaltung im<br />
Forstamt Schuenhagen steht unter dem Motto<br />
»Um weltgerechte Bewirtschaftung nasser<br />
Waldstandorte« und ist als »Stiefeltagung« konzipiert.<br />
Die Besucher haben die Gelegenheit,<br />
das Thema mit erfahrenen Fachleuten aus dem<br />
In- und Ausland im Rahmen von Informations-<br />
und Diskussionsforen sowie bei den umfangreichen<br />
Praxisvorführungen zu diskutieren.<br />
Eingeladen sind alle Akteure aus der Forst-<br />
und Holzkette, die sich der Herausforderung<br />
stellen, nasse Waldstandorte schonend zu bewirtschaften.<br />
Dabei werden Fragen des Naturschutzes<br />
eine herausragende Rolle spielen,<br />
ebenso die Themen Arbeitssicherheit, Wirtschaftlichkeit<br />
und Waldbau.<br />
Die insgesamt rege Nachfrage nach dem Rohsto�<br />
und Energieträger Holz hat die Diskussion um<br />
das Mobilisieren schlecht erreichbarer Holzreserven<br />
angefacht. Dazu gehören insbesondere auch nasse<br />
oder auch stark vernässende Waldstandorte. In einigen<br />
Bundesländern prägen diese auf großer Fläche<br />
das Waldbild ganzer Regionen. Diese schon seit jeher<br />
schwer zu bewirtschaftenden Bestände sind heute<br />
aufgrund der insgesamt steigenden Temperaturen<br />
und der ausbleibenden längeren Frostperioden auch<br />
im Winter nicht mehr zu befahren. Gleichzeitig haben<br />
diese Standorte oftmals eine besondere Bedeutung<br />
für den Naturschutz, und sie unterliegen vielfach<br />
unterschiedlichen Schutzkategorien.<br />
Das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik<br />
e. V. (KWF) und die Landesforst Mecklenburg-Vorpommern<br />
haben dieses � ema aufgegri� en und führen<br />
seit zwei Jahren gemeinsam ein von der Fachagentur<br />
Nachwachsende Rohsto� e gefördertes Projekt<br />
zum Beernten von Eschenbeständen, die auf nassen<br />
Standorten stocken und durch das Eschentriebsterben<br />
bis zum Totalausfall geschädigt sind, durch. Ergebnisse<br />
und Erfahrungen aus diesem Projekt werden<br />
unter anderem im Rahmen der 2. KWF-� ementage<br />
zur Diskussion gestellt.<br />
Die KWF-� ementage sind ein neues Veranstaltungsformat<br />
und wurden im September 2010 erst-<br />
mals im rheinland-pfälzischen Dierdorf zum � ema<br />
»Bodenschonung beim Forstmaschineneinsatz«<br />
durchgeführt. Die positiven Resonanzen, vor allem in<br />
Fachkreisen, bewogen die Verantwortlichen im KWF<br />
zu einer Fortsetzung des Formates. Die 2. KWF-� ementage<br />
sind allerdings keine Fortsetzung der ersten.<br />
Sie greifen stattdessen ein anderes Fokusthema auf,<br />
dem sich die Veranstaltung exklusiv und ausschließlich<br />
widmet.<br />
Ziele der 2. KWF-� ementage sind die umfassende<br />
Demonstration einer forstlichen Bewirtschaftung<br />
(Holzernte, Bestandesverjüngung etc.) auf<br />
nassen Waldstandorten und der Dialog mit den interessierten<br />
Gruppen aus Naturschutz, Holzwirtschaft<br />
und Politik.<br />
Nach einführenden fachlichen Präsentationen erwartet<br />
die Besucher das zentrale Element der KWF-<br />
� ementage: die Vorführungen der Arbeitsverfahren.<br />
Diese werden von erfahrenen Praktikern und<br />
neutralen Experten im Gelände demonstriert und<br />
kommentiert. Es ist eine Exkursionsschleife mit bis<br />
zu 15 Punkten geplant. Damit wird ein Überblick<br />
über die Holzernteverfahren gegeben, die bei den jeweiligen<br />
naturschutzfachlichen Anforderungen geeignet<br />
sind. Alle Arbeitsverfahren werden unter den<br />
Gesichtspunkten von Arbeitssicherheit, Umweltverträglichkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit bewertet. Es wird<br />
zwischen Standorten mineralischen und solchen organischen<br />
Ursprungs unterschieden.<br />
Außerdem werden die waldbaulichen Zielsetzungen<br />
beim Bewirtschaften nasser Standorte in Abstimmung<br />
mit den interessierten Gruppierungen zur Diskussion<br />
gestellt. � ematisiert werden Verfahren zur<br />
Bestandesverjüngung und zum Bestandesschutz. In<br />
den Zelten auf dem Veranstaltungsgelände � nden<br />
mehrere Diskussionsforen statt. Die Ausrichter der<br />
2. KWF-� ementage werden auch die Experten aus<br />
den benachbarten Ländern – Polen, baltische Staaten,<br />
skandinavische Länder und Großbritannien – zur<br />
Teilnahme einladen, um dieses europaweit relevante<br />
� ema in einem breiten Kreis zu diskutieren.<br />
Ergänzt wird das fachliche Programm durch die<br />
Ausstellung von Herstellern, die Produkte präsentieren,<br />
die im direkten Zusammenhang mit dem � ema<br />
der Veranstaltung stehen.<br />
Weitere Informationen im Internet<br />
unter www.kwf-thementage.de<br />
■ Peter Harbauer<br />
KWF<br />
alle Fotos (Seite 26–29): KWF<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 29
30<br />
PEFC<br />
PEFC informiert und berät<br />
Beschaffungsstellen<br />
� Dirk Teegelbekkers,<br />
Geschäftsführer von PEFC<br />
Deutschland e. V., auf der<br />
Beschaffungskonferenz in<br />
Berlin<br />
Fotos: PEFC<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
Die Bundesregierung, viele Bundesländer, aber<br />
auch umweltbewusste Kommunen setzen bei<br />
Bauprojekten, bei der Beschaffung von Büro-<br />
und Schulmöbeln sowie Kopier- und Hygienepapieren<br />
zunehmend auf Holz aus nachhaltiger<br />
Waldbewirtschaftung. Passend dazu hat PEFC<br />
Deutschland jetzt einen Ratgeber »Verantwortungsvoll<br />
beschaffen« herausgebracht. pro-<br />
WALD sprach mit Geschäftsführer Dirk Teegelbekkers<br />
über den neuen Leitfaden.<br />
Welche Hoffnungen verbinden Sie mit der neuen<br />
Broschüre »Verantwortungsvoll beschaffen«?<br />
In Deutschland gibt es über 11.000 Städte und Gemeinden,<br />
die mit der Vergabe von Bauprojekten und<br />
dem Einkauf von Papier- und Holzprodukten einen<br />
großen Ein� uss auf den Holz- und Papierverbrauch<br />
haben. In ihrer Bescha� ungspraxis können sie einen<br />
wichtigen Beitrag zur Erhaltung unserer Wälder leisten.<br />
Die Bundesregierung geht mit ihrer Beschaffungsrichtlinie<br />
mit gutem Beispiel voran, denn diese<br />
verlangt, dass Holz und Holzprodukte aus nachhaltiger<br />
Waldbewirtschaftung stammen müssen. Der<br />
von uns herausgegebene Bescha� ungsratgeber, der<br />
vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz (BMELV) gefördert<br />
und an 5.000 Kommunen versandt wurde, soll auch<br />
diese überzeugen und ihnen dabei helfen, zerti� zierte<br />
Holz- und Papierprodukte stärker zu berücksichtigen.<br />
Die zahlreichen Bestellungen, die seit Verö� entlichung<br />
bei uns eingehen, zeigen, dass das Interesse<br />
und der Informationsbedarf groß sind.<br />
Welche Grundsätze sind hinsichtlich der Vorlage<br />
von Zertifi katen zum Nachweis legaler und nachhaltiger<br />
Holzprodukte zu beachten? Wo sehen Sie<br />
praktische Hürden?<br />
Unsere Erfahrung zeigt, dass viele ö� entliche Bescha�<br />
ungsorgane, die zwar Vorreiter in nachhaltiger<br />
Bescha� ungspolitik sind, ihren Worten nicht Taten<br />
folgen lassen. Häu� g wird nicht, wie vorgesehen, auf<br />
ein Zerti� kat des letzten Gliedes in der Produktkette<br />
(Chain-of-Custody) bestanden, sondern sich mit<br />
einem vorgezeigten Zerti� kat aus einem beliebigen<br />
vorherigen Teil der Produktkette zufriedengegeben.<br />
Diese fehlerhafte Auslegung von Bescha� ungsrichtlinien<br />
liegt sicher an einer gewissen Bequemlichkeit,<br />
aber eben auch an Verständnisproblemen mit dem<br />
Prinzip der Chain-of-Custody. Hier bedarf es noch<br />
einiger Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit.<br />
Ein erster Schritt ist der neue Ratgeber, ein weiterer<br />
Schritt unser Workshop auf der diesjährigen Beschaffungskonferenz<br />
(s. rechts). In diesem Zusammenhang<br />
war die Absage einer vom BMELV geplanten<br />
Bescha� ungskonferenz im Juni in Würzburg für uns<br />
eine große Enttäuschung.<br />
Sehr hilfreich sind die Regionalveranstaltungen<br />
der Fachagentur für Nachwachsende Rohsto� e<br />
(FNR), bei der für eine umweltfreundliche Beschaffungspolitik<br />
geworben wird, und auch die Veranstaltungsreihe<br />
»Green Cities« der Gesellschaft für Internationale<br />
Zusammenarbeit (GIZ), bei der es um<br />
nachhaltiges Bauen und Bescha� en, auch am Beispiel<br />
von Holz, geht.<br />
Welche Bedeutung wird PEFC im Rahmen der<br />
neuen Holzhandelsverordnung beigemessen?<br />
Die EU-Holzhandelsverordnung verbietet die Vermarktung<br />
von illegal eingeschlagenem Holz und verp�<br />
ichtet alle Marktteilnehmer, die innerhalb der EU<br />
Holz oder Holzprodukte erstmalig in Verkehr bringen,<br />
bestimmte Sorgfaltsp� ichten einzuhalten. Dazu<br />
gehören unter anderem Informationsp� ichten zur<br />
Art und Herkunft des Holzes sowie Verfahren zur<br />
Kurhaus in Orscholtz. Foto: HAF
Risikobewertung. Die derzeitigen Entwürfe zur Anwendung<br />
der Sorgfaltsp� ichtregelung legen nahe,<br />
dass das PEFC-System durch das für PEFC-zerti� -<br />
zierte Unternehmen verp� ichtende Sorgfaltsp� ichtsystem<br />
(Stichwort: PEFC Due Diligence) die Kriterien<br />
der EU-Holzhandelsverordnung fast komplett<br />
erfüllt, da beide Sorgfaltsp� ichtanforderungen auf<br />
den gleichen Prinzipien basieren. Lediglich bezüglich<br />
der Weitergabe von bestimmten Informationen, zum<br />
Beispiel zur Baumart, sind noch Konkretisierungen<br />
im PEFC-Chain-of-Custody-Standard erforderlich.<br />
PEFC wird den Standard entsprechend anpassen,<br />
sodass alle Unternehmen in der Produktkette mit<br />
ihrer PEFC-Zerti� zierung automatisch allen Anforderungen<br />
der EU-Verordnung gerecht werden. Eine<br />
Arbeitsgruppe von PEFC International, der auch ich<br />
angehöre, hat entsprechende Vorschläge erarbeitet.<br />
Im Dezember <strong>2012</strong> wird eine ö� entliche Anhörung<br />
zu den geplanten Änderungen des PEFC-Standards<br />
statt� nden, in die sich insbesondere Unternehmen<br />
der Holz- und Papierverarbeitungskette sowie die unabhängigen<br />
Zerti� zierungsstellen einbringen können.<br />
Die Verabschiedung ist für Februar 2013 geplant.<br />
PEFC Deutschland organisierte vor diesem Hintergrund<br />
am 5. <strong>November</strong> in Stuttgart ein Forum für<br />
die Unternehmen der Chain-of-Custody. Dort standen<br />
explizit die PEFC-Sorgfaltsp� ichtregelungen<br />
und die geplanten Anpassungen bezüglich der EU-<br />
Handelsverordnung im Fokus.<br />
■<br />
PEFC<br />
PEFC-Workshop auf der Berliner Beschaffungskonferenz<br />
Die Beschaffungskonferenz, die am 20./21. September<br />
zum 14. Mal in Berlin stattfand, ist die<br />
bundesweit größte Konferenz dieser Art und<br />
Treffpunkt von Entscheidungsträgern in Bund,<br />
Ländern und Kommunen.<br />
Für PEFC war dies der richtige Rahmen, um innerhalb<br />
des � emenblocks »Bescha� ung & Recht« einen<br />
Workshop zu veranstalten, der den Sinn, die Methoden<br />
und die Ziele einer nachhaltigen Bescha� ung<br />
verdeutlichte.<br />
Unter dem Titel »Verantwortungsvoll beschaffen<br />
– Holz- und Papierprodukte aus nachhaltiger<br />
Forstwirtschaft« sprachen Harnarinder Singh vom<br />
Malaysischen Forstzerti� zierungssystem MTCS und<br />
Dirk Teegelbekkers von PEFC Deutschland e. V. über<br />
ihre Erfahrungen. Während Singh über viele positive<br />
Entwicklungen in Malaysia berichtete, die erst durch<br />
eine PEFC-Zerti� zierung möglich wurden, erinnerte<br />
Dirk Teegelbekkers an die dahinterstehenden Mühen:<br />
Die positiven Beispiele in aller Welt seien Produkte<br />
eines gründlichen und strengen Anerkennungsver-<br />
fahrens. Produzenten, die diesen Prozess erfolgreich<br />
bestanden haben und heute das PEFC-Siegel führen,<br />
müssten als Lohn für ihre vorbildliche Arbeit durch<br />
ö� entliche Aufträge besser und e� zienter als bisher<br />
unterstützt werden. Dies gehe nur mit juristisch<br />
hieb- und stichfesten Ausschreibungen. »Die vorgelagerte<br />
Produktkette muss lückenlos zerti� ziert sein.<br />
Die Bescha� ungsstellen dürfen sich nicht mit selbst<br />
gebastelten Bescheinigungen irgendwelcher Vor-Vor-<br />
Lieferanten zufrieden geben, sondern müssen darauf<br />
bestehen, dass ein gültiges Zerti� kat des unmittelbaren<br />
Lieferanten vorgelegt wird und der Zerti� zierungsstatus<br />
auf den Lieferdokumenten ausgewiesen<br />
ist.« (lla)<br />
Link-Empfehlungen:<br />
PEFC-Bescha� ermappe: pefc.de/dokumente<br />
PEFC Deutschland: pefc.de<br />
PEFC International: pefc.org<br />
PEFC Malaysia: nachhaltiges-tropenholz.de<br />
PEFC ist auch auf Facebook und Twitter vertreten.<br />
Neuer PEFC-Ratgeber<br />
jetzt erhältlich:<br />
So funktioniert<br />
nachhaltige<br />
Beschaffung<br />
Mit der neuen vom Bundesministerium<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
(BMLEV) geförderten<br />
PEFC-Broschüre »Verantwortungsvoll<br />
bescha� en« ist ein Ratgeber entstanden,<br />
der zeigt, wie die ö� entliche Bescha� ung<br />
ganz konkret einen Beitrag zur nachhaltigen<br />
Nutzung unserer Wälder leisten kann.<br />
Er vermittelt Hintergrundinformationen<br />
zur Waldzerti� zierung sowie zur Zerti-<br />
� zierung entlang der gesamten Produktkette<br />
und erklärt die Gemeinsamkeiten<br />
und Unterschiede der verbreitetsten Zerti�<br />
zierungssysteme. Auch die rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen werden detailliert<br />
vorgestellt und erläutert. Der Ratgeber<br />
kann kostenlos unter www.pefc.de heruntergeladen<br />
oder über die PEFC-Geschäftsstelle<br />
(info@pefc.de) angefordert<br />
werden. (lla)<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 31
32<br />
TREFFPUNKT WALD<br />
»Nach dem Mittagessen<br />
ging es dann wieder in<br />
den Wald. Dort hat uns der<br />
Förster die Zeichen an den<br />
Bäumen erklärt und uns etwas<br />
über die Größe und das<br />
Alter der Bäume erzählt.«<br />
Björn, Klasse 3<br />
»Dann mussten wir mit<br />
verbundenen Augen<br />
Bäume ertasten und<br />
sie ohne Augenbinde<br />
wiederfinden.«<br />
Björn, Klasse 3<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
Den Holzdieben<br />
auf der Spur!<br />
Für dieses Jahr hat TreffpunktWALD<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit Sony Music Entertainment<br />
Germany GmbH<br />
eine neue Folge des bundesweiten<br />
Schulprojektes<br />
»EUROPA sucht die Meisterdetektive«<br />
entwickelt. Mit<br />
den Meisterdetektiven begaben<br />
sich bereits zum fünften Mal<br />
Schulklassen auf Spurensuche.<br />
Die beliebte Aktion ist ein lehrreiches<br />
Detektivspiel, bei dem<br />
Grundschulklassen in die Rolle<br />
von Detektiven schlüpfen. Dieses<br />
Mal waren Holzdiebe am<br />
Werk und haben gleich einen<br />
ganzen Lkw mit Holz aus dem<br />
Wald geklaut. Dies war ein sehr<br />
realitätsnaher Fall, da Holzdiebstahl<br />
auch in Wirklichkeit ein<br />
aktuelles �ema für die Forstleute<br />
ist. Bei den Ermittlungen<br />
vertiefen die Schüler/-innen<br />
spielerisch ihr Wissen rund<br />
um das �ema Wald, ergänzt<br />
durch pädagogisch wertvolles<br />
Unterrichtsmaterial.<br />
Am Schluss wurde es für alle<br />
Teilnehmer noch einmal sehr<br />
spannend: Unter allen richtigen<br />
Einsendungen wurden wertvolle<br />
Preise verlost, wie z. B. mehrtägige<br />
Klassenfahrten in waldpädagogische<br />
Einrichtungen.<br />
Mehr als 4.000 Schulklassen<br />
und insgesamt etwa<br />
120.000 Meisterdetektive im<br />
Alter von sieben bis neun Jahren<br />
haben sich an der Aktion<br />
beteiligt.<br />
Aus den 800 Gewinnspiel-<br />
����������� ������� ��� ������klassen<br />
gezogen, welche von<br />
den teilnehmenden Forstverwaltungen<br />
zu Aufenthalten in<br />
Walderlebniszentren eingeladen<br />
wurden. Der Großteil der<br />
Gewinneinlösungen hat bereits<br />
stattgefunden und ermöglichte<br />
den Schulklassen spannende<br />
Tage im Wald.<br />
■ Katharina Re�elt<br />
WALD<br />
Treffpunkt<br />
»Leider können wir nicht<br />
für immer da bleiben.<br />
Es hat sehr viel Spaß<br />
gemacht!« Nick, Klasse 3<br />
»Am Wochenende war ich<br />
mit meinen Freunden im<br />
Wald, dort haben wir Walderlebnistag<br />
gespielt.«<br />
Schüler/-in Klasse 4<br />
»Ich hätte nie gedacht,<br />
dass ein Wald so spannend<br />
ist.« Schüler/-in Klasse 4<br />
»Wo wir im Bus waren,<br />
haben wir uns total gefreut,<br />
weil wir das erste<br />
Mal einen Preis gewonnen<br />
haben.« Alicia, Klasse 4<br />
»Am tollsten war der Kletterbaum<br />
und das Abseilen. Da<br />
musste ich richtig Mut beweisen.«<br />
Schüler/-in Klasse 4<br />
www.treffpunktwald.de
Göttinger Tagebuch<br />
� Der Isländische <strong>Forstverein</strong> zu Besuch in Bayern<br />
Das Netzwerk der Europäischen<br />
<strong>Forstverein</strong>e (EFN)<br />
traf sich vom 29. bis 31. August<br />
in Finnland, um unter<br />
dem Schwerpunktthema Holzarchitektur<br />
auch forstpolitische<br />
Fragen zu diskutieren. Der Besuch<br />
der Sibeliushalle in Lahtii<br />
und der FinnMetko waren Bestandteil<br />
des Tre�ens. Der DFV<br />
war durch Mark von Busse und<br />
mich vertreten. Durch die direkten<br />
Kontakte mit den europäischen<br />
<strong>Forstverein</strong>svertretern<br />
sollen auch Ansprechpartner für<br />
Exkursionen gefunden werden.<br />
Als registrierter Beobachter<br />
konnte ich an den Verhandlungen<br />
einer Europäischen<br />
Waldkonvention am 3. und<br />
4.09. in Bonn teilnehmen.<br />
Über den erfolgreichen Verhandlungsstand<br />
lesen Sie mehr<br />
in diesem Heft auf Seite 18.<br />
���� ���� ���� ���� ������� ��suchte<br />
eine 30-köp�ge Gruppe<br />
des Isländischen <strong>Forstverein</strong>s<br />
Bayern. Mithilfe der<br />
Unterstützung der Kollegen der<br />
Bayerischen Staatsforsten und<br />
der Forstverwaltung konnte ein<br />
abwechslungsreiches Programm<br />
quer durch Bayern mit der Bewirtschaftung<br />
der Wälder in<br />
der Münchener Schotterebene<br />
(Forstbetrieb Wasserburg und<br />
Kommunalwald Eggenfelden)<br />
und der Alpen (Forstbetrieb<br />
Ruhpolding), Naturschutz im<br />
Nationalpark Bayerischer Wald<br />
und Laubwaldbewirtschaftung<br />
und Tourismus an der Donau<br />
(Forstbetrieb Kehlheim) gezeigt<br />
werden. Der Besuch des Ebersberger<br />
Wildparks, von Fertigbau<br />
Haas, der Zentrale der<br />
BaySF und kulturelle Aus�üge<br />
rundeten das Programm ab.<br />
Der Isländische <strong>Forstverein</strong> lud<br />
im Gegenzug auch den DFV zu<br />
einer Exkursion nach Island ein.<br />
Die vielseitigen Anforderungen<br />
der Waldbewirtschaftung und<br />
unser Umgehen damit führen<br />
zu der Frage, ob eine Zusammenarbeit<br />
in Hinblick auf eine<br />
forstwissenschaftliche Ausbildung<br />
zukünftig an deutschen<br />
Hochschulen statt�nden kann.<br />
Bisher studieren isländische<br />
Forstleute nur in Norwegen.<br />
Der Deutsche Naturschutztag<br />
��� ������� ������� ����� �����<br />
21.09. war von zahlreichen<br />
Wald themen durchzogen. Nur<br />
wenige Forstleute, darunter aber<br />
unser Präsident und ich, nahmen<br />
an der Veranstaltung teil,<br />
wo teilweise in erstaunlicher Unkenntnis<br />
über die Verhältnisse<br />
im Wald und in der Forstwirtschaft<br />
diskutiert wurde. Eine<br />
stärkere forstliche Beteiligung<br />
und das Auseinandersetzen mit<br />
dem Naturschutz (insbesondere<br />
im Sinne der Aufklärung) sind<br />
und bleiben wichtig.<br />
Am 20.9. fand anlässlich des<br />
Tropentages <strong>2012</strong> in Göttingen<br />
auch ein Seminar unseres DFV<br />
NIWA (Netzwerk für internationale<br />
nachhaltige Waldwirtschaft)<br />
unter dem Motto »Fit<br />
für die Tropen? – Die Bedeutung<br />
der deutschen Forstausbildung<br />
in der internationalen Praxis<br />
und Fördermöglichkeiten«<br />
statt. In einer Podiumsdiskussion<br />
unter Beteiligung von Wissenschaft<br />
und Praxis wurden<br />
zahlreiche Fragen aufgeworfen,<br />
die die Wichtigkeit dieses �emas<br />
unterstreichen. Wer Fragen<br />
hat oder Mitglied im NIWA<br />
werden möchte, kann sich per<br />
E-Mail an niwa@forst verein.de<br />
wenden.<br />
TAGEBUCH<br />
BESCHAFFUNG<br />
von Marcus Kühling,<br />
Geschäftsführer des DFV<br />
Um den Kontakt zwischen der<br />
Geschäftsstelle und den Landesforstvereinen<br />
zu stärken,<br />
versuchen wir die regionalen<br />
Veranstaltungen zu besuchen.<br />
So konnte ich anlässlich des<br />
Waldtages in Bayern am 14.9.<br />
an der Mitgliederversammlung<br />
des BayFV, am 20. und 21.9.<br />
an der Tagung des FV RLP-S<br />
und am 16.10. am <strong>Forstverein</strong>stag<br />
in Baden-Württemberg teilnehmen<br />
(Berichte s. Länder). Es<br />
ist erfreulich, mit welchem Engagement<br />
und welcher Beteiligung<br />
die ehrenamtliche Arbeit<br />
gemacht wird! Insbesondere sei<br />
den Vorständen und den aktiven<br />
Mitgliedern für die Arbeit<br />
gedankt! Wir werden Sie bei allen<br />
Aktionen gerne unterstützen!<br />
Darüber hinaus möchte<br />
ich Sie bitten: Werben Sie neue<br />
Mitglieder, die uns in der oftmals<br />
nicht einfachen Arbeit<br />
unterstützen. Wenn jeder von<br />
uns ein neues Mitglied wirbt,<br />
sind wir doppelt so viele!<br />
� Dr. Joachim Krug leitete das Seminar unseres DFV NIWA.<br />
(Fotos: Marcus Kühling)<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 33
34<br />
BAYERN<br />
AUS DEN<br />
LÄNDERN<br />
Waldtag Bayern <strong>2012</strong> zum Thema Wildnis oder Nachhaltigkeit<br />
Fast 400 Teilnehmer haben zu der brisanten Frage<br />
»Wildnis oder Nachhaltigkeit« am 14.09. in Freising<br />
einen spannenden Tag erlebt. Olaf Schmidt, der<br />
Leiter der Bayerischen Landesanstalt für Wald und<br />
Forstwirtschaft, wies bereits in seiner Begrüßung auf<br />
den gesellschaftlichen Balanceakt hin: »Wie werden<br />
wir sowohl dem Lebensraum Wald als auch der wachsenden<br />
Nachfrage nach dem nachwachsenden Rohsto�<br />
Holz gerecht?«<br />
Nach Beiträgen des Leiters der Bayerischen Forstverwaltung<br />
Georg Windisch, des Nationalparkleiters<br />
Bayerischer Wald Dr. Franz Leibl, des Waldbesitzers<br />
Marian Freiherr von Gravenreuth, des evangelischlutherischen<br />
Landesbischofs von Bayern Dr. Heinrich<br />
Bedford-Strohm, von Professor Schölch von<br />
der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sowie von<br />
M. Düchs vom Bayerischen Rundfunk könnte ein<br />
Fazit der Veranstaltung lauten: Wenn wir beim Ba-<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
FV BW begrüßt knapp 100 Gäste beim <strong>Forstverein</strong>stag in Freiburg<br />
Unter dem Motto »<strong>Forstverein</strong>t« lud der Baden-<br />
Württembergische FV am 16.10.<strong>2012</strong> zum <strong>Forstverein</strong>stag<br />
in die forstliche Metropole Freiburg ein.<br />
Partner der Tagung waren die Forstliche Versuchs-<br />
und Forschungsanstalt (FVA), die Universität Freiburg<br />
sowie das städtische Forstamt Freiburg.<br />
Präsident Ulrich Kienzler konnte im Saal der<br />
FVA knapp 100 Mit glieder und forstlich Interessierte<br />
begrüßen. Ehrengäste waren Landesforstpräsident<br />
Max Reger, DFV-Geschäftsführer Marcus Kühling<br />
und � omas Steinmetz, Vorsitzender des FV<br />
RLP-S. Reger ging bei seinem Vortrag »Quo vadis,<br />
ForstBW?« auf die aktuelle Lage von ForstBW und<br />
den Stellenwert der Forstbranche in Politik, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft ein. Künftig müsse man im<br />
Forst mehr auf die gesellschaftlichen Ansprüche achten:<br />
Mehr Partizipation, Transparenz, Begründung<br />
ö� entlichen Handelns und eine steigende Bedeutung<br />
des Naturschutzes sind zu berücksichtigen. Reger<br />
formulierte in sieben konkreten Zielen die Zielsetzung<br />
für ForstBW. Im Falle weiterer Einsparungen<br />
warnte er vor negativen Konsequenzen für Wald und<br />
Gesellschaft.<br />
Anschließend zeigte PD Dr. Ulrich Kohnle von<br />
der Abt. Waldwachstum der FVA in seinem Referat<br />
langfristige, rein umweltbedingte Wachstumstrends<br />
in den Wäldern des Landes auf. Dank einer guten<br />
lanceakt zwischen Wildnissehnsucht und Nachhaltigkeitsauftrag<br />
nicht abstürzen wollen, müssen wir als<br />
Bürger der Gesellschaft mit hohen Bedürfnissen und<br />
Ansprüchen in einem der dicht besiedelten Räume<br />
dieser Erde anerkennen, dass bei uns nicht der klassische<br />
Raum für wirkliche Wildnis ist. Eine integrative<br />
Forstwirtschaft mit einem eingeschlossenen Wald-<br />
Naturschutz, wie ihn etwa das Konzept der Bayerischen<br />
Staatsforsten vorsieht, wird das Bedürfnis vieler<br />
unserer Mitbürger nach dem Sehnsuchtsort Wildnis<br />
erfüllen können. Die gesellschaftliche Anerkennung<br />
eines solchen Weges setzt allerdings voraus, dass alle<br />
Akteure mehr miteinander reden als übereinander –<br />
wie bisher – und unser schönes, p� eglich behandeltes<br />
Walderbe nicht aus durchsichtigen Gründen<br />
schlechtgeredet wird.<br />
Günter Biermayer<br />
Bayerischer <strong>Forstverein</strong> e.V.<br />
Kontakt: Gudula Lermer, Ritter-Waller-Str. 16, 94405 Wildthurn<br />
Tel. (d.): 08561/3004-161, Fax (Schatzmeister): 09421/8416-32, E-Mail: gudulalermer@aol.com<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
Datengrundlage konnte nachgewiesen werden, dass<br />
nach einem Anstieg des Zuwachstrends bis kurz nach<br />
der Jahrtausendwende nun wieder ein rückläu� ger<br />
Wachstumstrend eingesetzt hat.<br />
Nachmittags hatten die Teilnehmer die Qual der<br />
Wahl: Zwei Exkursionen in den Stadtwald Freiburg<br />
zu den � emen »Erfahrungen mit Windkraftanlagen<br />
im Wald« und »Die Verjüngung von Eichenwäldern<br />
in FSC-zerti� zierten Betrieben« waren stark nachgefragt.<br />
Auch der Exkurs an die Fakultät für Forst- und<br />
Umweltwissenschaften mit Vorstellung der aktuellen<br />
Studiengänge und Diskussionen zu den Berufsaussichten<br />
mit Studierenden stieß auf großes Interesse,<br />
ebenso der Rundgang an der FVA zu aktuellen<br />
Forschungsschwerpunkten.<br />
Diskussionsfreude, positive Rückmeldungen vieler<br />
Teilnehmer und zahlreiche Gespräche zeigten,<br />
dass es mit dem <strong>Forstverein</strong>stag gelungen ist, aktuelle<br />
� emen aus Forstpolitik, Forstpraxis, Forstwissenschaft<br />
und forstlicher Ausbildung aufzugreifen. Der<br />
Baden-Württembergische <strong>Forstverein</strong> dankt allen<br />
Beteiligten für ihr Engagement und die angeregten<br />
Diskussionen.<br />
Text und Foto: Ulrich Kienzler<br />
Ein ausführlicherer Beitrag<br />
steht im Netz unter<br />
www.forstverein.de<br />
>>Bayern>>Aktuelles.<br />
Eine ausführlichere<br />
Berichterstattung fi nden<br />
Sie demnächst auf unserer<br />
Homepage unter<br />
www.forstverein.de.
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
Baden-Württembergischer <strong>Forstverein</strong> wählt neuen Vorstand<br />
Der FV BW wählte auf seiner Mitgliederversammlung<br />
am 16.10.<strong>2012</strong> einen neuen Vorstand. Nach<br />
25-jähriger Tätigkeit für den <strong>Forstverein</strong>, zuerst als<br />
Schatzmeister und seit 2004 als Vorstandsmitglied,<br />
kandidierte Rudolf Haas nicht mehr für den Vorstand<br />
des FV BW. Präsident Ulrich Kienzler dankte Rudolf<br />
Haas mit einem Geschenk für seine langjährige, engagierte<br />
und quali� zierte Tätigkeit für den <strong>Forstverein</strong><br />
und wünschte ihn im wohlverdienten »Ruhestand«<br />
Zeit und Muße für seine zahlreichen Hobbys.<br />
Die bisherigen Vorsitzenden Ulrich Kienzler,<br />
Prof. Dr. Bastian Kaiser und Max Erbgraf zu Königsegg<br />
kandidierten erneut. Als neues Vorstandsmitglied<br />
stellte sich Roland Brauner vom Städtischen Forstamt<br />
Villingen-Schwenningen zur Wahl.<br />
Der in der Mitgliederversammlung ohne Gegenstimme<br />
gewählte Vorstand für die vierjährige Amtsperiode<br />
setzt sich wie folgt zusammen:<br />
BRANDENBURG<br />
1. Vorsitzender:<br />
Ulrich Kienzler,<br />
Stadt Karlsruhe,<br />
Liegenschaftsamt<br />
Abteilung Forst<br />
2. Vorsitzender: Prof.<br />
Dr. Bastian Kaiser,<br />
Hochschule für<br />
Forstwirtschaft<br />
Rottenburg<br />
3. Vorsitzender: Roland<br />
Brauner, Städtisches<br />
Forstamt Villingen-<br />
Schwenningen<br />
4. Vorsitzender: Max Erbgraf zu Königsegg-<br />
Aulendorf, Königseggwald<br />
Text und Foto: Inge Hormel<br />
Baden-Württembergischer <strong>Forstverein</strong> e.V.<br />
Kontakt: Inge Hormel, Etzbachstr. 10, 72108 Rottenburg<br />
Tel.: 07457/931869, Fax: 07457/931874, E-Mail: baden-wuerttemberg@forstverein.de<br />
Kleeblattgespräch in Brandenburg:<br />
Die Schmerzgrenze ist erreicht<br />
Zum traditionellen Vierer-Gespräch, der Kleeblattrunde,<br />
trafen sich am 28. August <strong>2012</strong> die brandenburgischen<br />
Landesvorsitzenden des Bundes<br />
<strong>Deutscher</strong> Forstleute (BDF), der IG BAU und des<br />
<strong>Forstverein</strong>s (BFV) mit Hubertus Kraut (im Bild<br />
2. v. r.), dem Direktor des Landesbetriebes Forst Brandenburg.<br />
Neben der allgemeinen forstpolitischen<br />
Lage und � emen der Nachhaltigkeitssicherung oder<br />
der Waldinanspruchnahme für erneuerbare Energien<br />
stand die Situation des Landesbetriebes Forst auf dem<br />
Gesprächsprogramm.<br />
Zum Zeitpunkt des Tre� ens waren die Personalverfügungen<br />
noch nicht ausgesprochen und die erste,<br />
winzige Beförderungsrunde nach Jahren noch nicht<br />
eingeleitet, da wurde inzwischen die Personalbedarfsplanung<br />
des Landes Brandenburg für das Jahr 2018<br />
verö� entlicht. Darin wird der Forstverwaltung erneut<br />
ein Einsparziel von rund 500 weiteren Stellen vorgegeben.<br />
Die Einsparquote weicht damit signi� kant<br />
von denen der anderen Ressorts ab, die ebenfalls zur<br />
Ader gelassen werden.<br />
Hier entsteht der Eindruck, dass unser Verwaltungszweig<br />
systematisch aufgerieben werden soll. In<br />
der Gesprächsrunde war man sich einig, dass nun<br />
das Ende der Fahnenstange erreicht sei und im gesellschaftlichen<br />
und politischen Raum von Seiten der<br />
Forstleute und Verbände ein anderer Ton angeschlagen<br />
werden müsse. Die Zeit vor den nächsten Wahlen<br />
soll dazu intensiv genutzt werden.<br />
Text und Foto: Jan Engel<br />
AUS DEN<br />
LÄNDERN<br />
� Neuer und alter Vorstand<br />
(v. l. n. r.): Roland Brauner,<br />
Ulrich Kienzler, Rudolf<br />
Haas, Prof. Dr. Bastian<br />
Kaiser, Max Erbgraf zu<br />
Königsegg<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 35
36<br />
AUS DEN<br />
LÄNDERN<br />
BRANDENBURG<br />
Nachkommen des ältesten polnischen Mammutbaumes<br />
für den Brandenburgischen <strong>Forstverein</strong><br />
Als Dankeschön für die kürzlich ausgerichtete Tagung<br />
der Polnischen Dendrologischen Gesellschaft<br />
in Eberswalde überreichte Vorstandsmitglied und<br />
Baumschul-Besitzer Piotr Bezia aus Szczecin am<br />
9. Oktober <strong>2012</strong> den Sämling eines Mammutbaumes<br />
(Seqouiadendron giganteum) an Prof. Klaus Höppner,<br />
den Vorsitzenden des Brandenburgischen <strong>Forstverein</strong>s<br />
e. V., und Dr. Bernhard Götz, den wissenschaftlichen<br />
Leiter des Forstbotanischen Gartens, wo der<br />
Mammutbaum einen würdigen Platz erhalten wird.<br />
Der Sämling ist aus Samen des ältesten polnischen<br />
Mammutbaumes gezogen worden, der unweit<br />
der Grenze in Brwice (früher Blankfelde/Neu-<br />
BRANDENBURG<br />
Wie geht’s weiter im Spreewald?<br />
Die Hochwasserereignisse der Spree in den Jahren<br />
2010 und 2011, insbesondere die nach den Hochwasserwellen<br />
aufgetretene wochenlange Staunässe während<br />
der Vegetationszeit, haben in erheblichem Umfang<br />
Waldschäden an Erlen- und Erlen-Eschenwäldern<br />
des inneren Ober- und Unterspreewaldes verursacht.<br />
In einer gemeinsamen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung<br />
des BFV und der Landeswaldoberförsterei<br />
Lübben trafen sich am 20. September <strong>2012</strong> in Neu<br />
Zauche Referenten und 120 Teilnehmer zu diesem<br />
Problemfeld. Allein im Landeswald des Oberspreewaldes<br />
sind mehr als 400 ha Wald deutlich geschädigt<br />
worden und teilweise groß� ächig abgestorben. Aktuelle<br />
Fragen sind die anstehenden Holzerntemaßnahmen,<br />
um die Sortimente vor einer Entwertung der<br />
wirtschaftlichen Verwendung zuzuführen und gleichzeitig<br />
Voraussetzungen für die folgende Verjüngung zu<br />
scha� en. Diese Maßnahmen sind in Einklang mit den<br />
o� ensiven und bereits auch vor Gericht vertretenen<br />
Naturschutzinteressen zu bringen.<br />
Die Podiumsdiskussion machte den Kon� ikt in<br />
der Auslegung des gesetzlichen Auftrages des Biosphärenreservates<br />
Spreewald deutlich. Die Positionen<br />
der Forstwirtschaft betonen die Erhaltung der Kulturlandschaft<br />
durch aktive Bewirtschaftung, die Generierung<br />
von Arbeit und Einkommen durch nachhaltige<br />
Holznutzung vor Ort sowie den Anspruch<br />
einer Wiederherstellung leistungsfähiger Erlenbestände,<br />
welche auch vom Tourismus gern gesehen<br />
werden und das Landschaftsbild seit Jahrhunderten<br />
prägen.<br />
������ ������� ������� ���� ���� ������ ����� ���� ���� �����<br />
����������������������������������������������<br />
ihrer nordamerikanischen Heimat stehen noch riesige<br />
Mammutbaum-Exemplare von über 100 m Höhe in<br />
den Nationalparks. Am Rande der Übergabe fand<br />
auch ein Gespräch mit dem Geschäftsführer der Stiftung<br />
WaldWelten, Jonas Hiermer, über die mögliche<br />
Anlage eines Mammutbaum-Bestandes statt. Leider<br />
sind Mammutbäume in unseren Breiten sehr frostgefährdet,<br />
sodass die Standorte für P� anzungen sorgfältig<br />
ausgesucht werden müssen.<br />
Text und Foto: Jan Engel<br />
Einen Dissens bei der Wiederau� orstung sah Dr.<br />
Martin Flade vor allem in der Belastung der Moorböden<br />
durch die klassische Rabattenkultur und verteidigte<br />
die Forderungen des Naturschutzes nach natürlichen<br />
Prozessen und weiteren Nutzungsverzichten. In<br />
der Diskussion wurde auch auf die Bedeutung wasserwirtschaftlicher<br />
Maßnahmen bei den Ursachen und<br />
dem Management des Hochwassers hingewiesen.<br />
Eine ausgezeichnete Exkursion auf Spreewaldkähnen<br />
führte die Teilnehmer zu den geschädigten Beständen,<br />
zeigte unterschiedlich angelegte Erlenaufforstungen<br />
der letzten 30 Jahre und demonstrierte die<br />
Holzbringung mit der landeseigenen Seilkrananlage.<br />
Dabei zeigten sich eindrucksvoll Schönheit und Dynamik<br />
dieser Kulturlandschaft.<br />
Text und Foto: Jan Engel, Chorin<br />
Brandenburgischer <strong>Forstverein</strong> e.V.<br />
Kontakt: Jan Engel, Neue Klosterallee 4a, 16230 Chorin<br />
Tel.: 03334/65203, Fax: 03334/65201, E-Mail: brandenburg@forstverein.de<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
Den ausführlichen<br />
Bericht fi nden Sie unter<br />
www.forstverein.de >><br />
Brandenburg >> Aktuelles.
6<br />
HESSEN<br />
28 Jahre deutsch-polnische Freundschaft –<br />
ein weiteres Jahr geht zu Ende<br />
Seit mittlerweile 28 Jahren � ndet der von Karl Möhring<br />
im Jahre 1984 gegründete Austausch zwischen<br />
der Polnischen Forstgesellschaft und dem Deutschen<br />
<strong>Forstverein</strong> statt, der unter anderem jährliche gegenseitige<br />
Exkursionen beinhaltet. Im Juni besuchten zuerst<br />
vierzehn polnische Forstleute aus der Regionaldirektion<br />
Warschau den hessischen <strong>Forstverein</strong> und<br />
durften dessen Bundesland in vollsten Zügen genießen.<br />
Frau Sigrid Krawielitzki vom hessischen Forstamt<br />
Biedenkopf organisierte zusammen mit Herrn<br />
Viktor Soltysiak-Voß (hess. Forstamt Langen) und<br />
Hans-Peter Maier (hess. Umweltministerium) eine<br />
wundervolle Exkursionswoche mit allerlei kulturellen<br />
Sehenswürdigkeiten und forstlichen Fachthemen.<br />
Im August dann fuhr eine Delegation von<br />
15 deutschen Forstleuten – darunter auch Präsident<br />
Carsten Wilke – zum Gegenbesuch nach Warschau.<br />
Waren die ersten drei Tage thematisch der Forstwirtschaft<br />
und damit v. a. der Kiefernbewirtschaftung<br />
vorbehalten, standen in den Folgetagen die kulturellen<br />
Höhepunkte wie beispielsweise der Geburtsort<br />
von Frederic Chopin und die Hauptstadt Warschau<br />
an. In der gesamten Woche wurde die Gruppe zudem<br />
mit den besten polnischen Speisen und Getränken<br />
verp� egt, sodass sich jedes Reisemitglied ins Schlaraffenland<br />
versetzt fühlte.<br />
� Gruppenfoto an der Rebhuhnaufzuchtstation<br />
in der Oberförsterei Lochów<br />
Hessischer <strong>Forstverein</strong> e.V.<br />
Kontakt: Hans-Peter Maier, c/o HMUELV,<br />
Mainzer Straße 80, 65189 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611/815 1613 (Herr Maier),<br />
Fax: 0611/815 1972,<br />
E-Mail: hans-peter.maier@hmuelv.hessen.de<br />
Ein besonderer Programmpunkt war ein gemeinsames<br />
Abendessen mit dem Präsidenten der Polnischen<br />
Forstgesellschaft Prof. Grzywacz und dem<br />
Leiter der polnischen Versuchsanstalt Prof. Zawiła-<br />
Niedźwiecki im Ossolinski-Palast. Hierbei ließ man<br />
nicht nur die Zusammenarbeit der vergangenen Jahre<br />
Revue passieren, sondern man sprach sich insbesondere<br />
für eine zukünftige Intensivierung internationaler<br />
forstpolitischer Zusammenarbeit aus. Insbesondere<br />
bei Stellungnahmen zu internationalen � emen<br />
wie beispielsweise Natura 2000 sollten die Erfahrungen<br />
und Kompetenzen beider Seiten genutzt werden.<br />
Bei der anschließenden Honigweinprobe und<br />
gemeinsamen Liedern im Gewölbekeller des Palastes<br />
wurde bis nachts auf den gemeinsamen Austausch<br />
angestoßen.<br />
Allen Verantwortlichen auf polnischer und deutscher<br />
Seite, allen vorweg Dr. Ireneusz Olejarski und<br />
Frau Sigrid Krawielitzki, sei im Namen des Deutschen<br />
<strong>Forstverein</strong>s ganz herzlich für die erlebnisreichen<br />
Tage gedankt. Dies ist gelebte deutsch-polnische<br />
Freundschaft!<br />
Christian Kleinschmit<br />
AUS DEN<br />
LÄNDERN<br />
�� Carsten Wilke (r.) übergibt<br />
Prof. Dr. Grzywacz (l.)<br />
ein Gastgeschenk.<br />
� Grillen bei Brok am Bug<br />
(alle Fotos: Macief Pawkowski)<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 37
38<br />
AUS DEN<br />
LÄNDERN<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
<strong>Forstverein</strong> MV bei Abschlusspräsentation der forstlichen<br />
Standortserkundung<br />
Mitglieder der Regionalgruppe Hagenow des FV MV<br />
waren Mitte August Teilnehmer einer Ergebnisvorstellung<br />
der Standortserkundung im Forstamt Jasnitz.<br />
Nach Abschluss einer � ächendeckenden Kartierung,<br />
der Digitalisierung der Standortsdaten sowie<br />
der Aufbereitung der gewonnenen Ergebnisse in auslieferungsfähigen<br />
Karten übernahm Ralf Bester vom<br />
Fachgebiet Standortkartierung der Landesforst MV<br />
die zusammenfassende Präsentation. Zu dieser Veranstaltung<br />
und einer anschließenden Exkursion waren<br />
u. a. auch ehemalige Forstbedienstete, thematisch<br />
interessierte Ortskundige und Mitglieder des Forst-<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Studienreise des FV Mecklenburg-Vorpommern durch Tirol<br />
Tirol, das »Land im Gebirge«, mit seiner vielseitigen<br />
Forst- und Holzwirtschaft, seiner imposanten Bergwelt<br />
und bedeutenden Kunst- und Kulturdenkmälern<br />
war für eine Exkursionsgruppe aus Mecklenburg-Vorpommern<br />
Ende August <strong>2012</strong> Ziel einer<br />
einwöchigen Studienreise. Die Teilneh mer folgten<br />
damit einer Einladung österreichischer Kollegen aus<br />
Tirol, Oberösterreich und Salzburg, die 2010 und<br />
2011 Mecklenburg-Vorpommern besuchten.<br />
Ungefähr 40 % der Landes� äche von Tirol sind<br />
mit Wald bestockt, mehr als zwei Drittel davon sind<br />
Schutzwald. Der Wald hat somit vor allem in den alpinen<br />
Regionen hochrangige Schutz- und Erholungsfunktionen<br />
zu erfüllen. Nach sorgfältiger Vorbereitung<br />
und unter der sachkundigen Leitung von DI Dr.<br />
Bernhard Delong vom Tiroler <strong>Forstverein</strong> absolvierten<br />
wir ein Fachprogramm, das umfassende Eindrücke<br />
hinterließ. Hierzu zählen die groß� ächigen Zirbenwälder<br />
im Forstbetrieb Oberinntal (Leiter Egon<br />
Fritz), der Einsatz von Forsttechnik im Hochgebirge<br />
im Forstbetrieb Unterinntal der österreichischen<br />
Bundesforsten, die Waldbewirtschaftung der Wald-<br />
und Agrargenossenschaften (Leiter DI Dr. Helmut<br />
Gassebner, Bezirksforstinspektion Steinach), der Lawinenschutz<br />
und die Trinkwasserbereitstellung im<br />
Innsbrucker Stadtwald (Leiter DI And reas Wildauer)<br />
und die Betriebsbesichtigung der Binderholz GmbH<br />
in Fügen/Zillertal. Die he rausragende Bedeutung der<br />
Sicherung einer multifunktionalen Forstwirtschaft<br />
im alpinen Bergwald und die nachteiligen Folgen der<br />
Waldweide und des sog. »Weidewaldes« waren doch<br />
schon Neuland für uns. So wird die urkundliche Wei-<br />
vereins eingeladen. Von besonderem Interesse waren<br />
insbesondere die Vergleiche zur Altkartierung<br />
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ligen Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Hagenow<br />
und aktuelle forstpraktische Ableitungen zur Baumartenwahl,<br />
zu Waldumbaupotenzialen und naturschutzfachliche<br />
Aspekte.<br />
Der <strong>Forstverein</strong> unseres Landes nimmt auch<br />
durch Einbeziehung derartiger Fachveranstaltungen<br />
seine Bildungsfunktion umfassend wahr.<br />
Dr. Manfred Schorcht<br />
debelastung allein für das Radurschltal am Südwestrand<br />
des Forstbetriebes Oberinntal mit 2.500 Großvieheinheiten<br />
angegeben!<br />
Kulturelle Höhepunkte unseres Aufenthaltes waren<br />
u. a. Führungen im Stift Stahms und durch die<br />
Stadt Innsbruck. Es bleiben unvergessene Eindrücke!<br />
Dr. Manfred Schorcht<br />
<strong>Forstverein</strong> Mecklenburg-Vorpommern e.V.<br />
Kontakt: Angelika Schätzel, Gleviner Burg 1, 18273 Güs trow<br />
Tel.: 03843/855332, Fax: 03843/855334, E-Mail: mecklenburg-vorpommern@forstverein.de<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
Den ausführlichen<br />
Bericht fi nden Sie unter<br />
www.forstverein.de >><br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
>> Aktuelles.<br />
Foto: Robert Wilke
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
Geänderte Satzung des <strong>Forstverein</strong>s für NRW e.V. jetzt gültig<br />
Auf seiner ordentlichen Mitgliederversammlung im<br />
Juli 2011 hat der <strong>Forstverein</strong> für Nordrhein-Westfalen<br />
e. V. einstimmig die Änderung seiner Satzung beschlossen.<br />
Die dem zuständigen Amtsgericht Münster<br />
vorgelegte Fassung ist jetzt formal gültig. Sie ist<br />
eingestellt auf der Internetseite des FV NRW.<br />
Ziel der Satzungsänderung war in erster Linie die<br />
<strong>Forstverein</strong> für Nordrhein-Westfalen e.V.<br />
Kontakt: Joachim Knoth, Schmithofer Str. 9A, 52076 Aachen-Walheim<br />
Tel.:02408/58673, E-Mail: nrw@forstverein.de<br />
NORDWESTDEUTSCHLAND<br />
Präzisierung der Aufgaben seiner Organe Vorstand,<br />
Mitgliederversammlung und Beirat. Insbesondere die<br />
Beiratsarbeit ist jetzt genauer gefasst. Weitere Intentionen<br />
waren, insgesamt einen modernen Sprachgebrauch<br />
zu � nden und – drittens – die Gemeinnützigkeit<br />
formal sicherzustellen.<br />
Joachim Knoth, Geschäftsführer FV NRW<br />
Tagesexkursion<br />
des Nordwestdeutschen <strong>Forstverein</strong>s in die Nordheide<br />
Die Forstbetriebsgemeinschaft Egestorf-Hanstedt<br />
hatte am 12.09. zur Tagesexkursion des NWDFV<br />
zum � ema »Kli maangepasster Waldbau des Kleinprivatwaldes<br />
im NSG Lüneburger Heide – ist das<br />
die richtige Strategie für die Zukunft?« eingeladen.<br />
Der Vorsitzende und Geschäftsführer Norbert Leben<br />
begrüßte zusammen mit dem Leiter des Forstamtes<br />
Nordheide-Heidmark Jochen Bartlau und dem<br />
Organisator der Veranstaltung, Ste� en Hartig, die<br />
52 Teilnehmer.<br />
Der FBG sind zurzeit 289 Mitglieder auf einer<br />
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in 16 Gemarkungen und Gemeinden angeschlossen.<br />
Bezirksförster Detlef Heinrichs stellte uns im<br />
ersten Waldbild eine gelungene Verjüngung aus Saat<br />
aus dem Jahr 1999 vor. Auch Herr Heinrichs musste<br />
sich dieser Waldbaumethode wieder neu zuwenden<br />
und erläuterte den Teilnehmern seine Erfahrungen<br />
anschaulich. Neben dem Bestockungsgrad sind die<br />
Kulturvorbereitung, der Kontakt zum Mineralboden,<br />
Mischanteile der Baumarten und die richtige<br />
Behandlung des Saatguts von Bedeutung (24 Std.<br />
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Rieselfähigkeit). Insgesamt fallen ca. 840-1.060 €/ha<br />
einschließlich Räumen, Streifenp� ug, Saatgut und<br />
Saatlohn an.<br />
Die Diskussion ging am nächsten Waldbild weiter<br />
mit dem Einbringen von Buchen, Mischwuchsregulierung,<br />
Schirmdruck, Vergrasung und Verkrautung.<br />
Danach stellte uns Bezirksförster Arne Holst<br />
seine Maßnahmen gegen Komplexerkrankung in<br />
Bu/Dgl.-Voranbauten vor. Die Douglasien hatten<br />
���������������������������������������������������<br />
schiedenen Käferarten als auch mit Wurzelschwamm<br />
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reduziert mit 35 Fm/ha, und Gassen in Windrichtung<br />
– mit anschließendem Mulchen – wurden angelegt.<br />
Der Bestand sah mittlerweile gut erholt aus.<br />
Die Trieblängen der Douglasie von ca. 1 m sprechen<br />
eine eigene Sprache.<br />
Nachmittags ging es weiter nach Undeloh, wo<br />
uns Geschäftsführer Mathias Zimmermann auf Flächen<br />
des Naturparks Lüneburger Heide anschaulich<br />
die P� ege der Heide� ächen erklärte. Allen Mitwirkenden,<br />
die zum guten Gelingen dieser Veranstaltung<br />
beigetragen haben, sei nochmals herzlich gedankt.<br />
Text und Foto: Axel Gerlach<br />
Nordwestdeutscher <strong>Forstverein</strong> e.V.<br />
Kontakt: Axel Gerlach, Jagdschloss Springe, 31832 Springe<br />
Tel.: 05105/1081, Fax: 05041/946855, E-Mail: axel.gerlach@nfa-saupark.niedersachsen.de<br />
AUS DEN<br />
LÄNDERN<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 39
40<br />
AUS DEN<br />
LÄNDERN<br />
RHEINLAND-PFALZ – SAARLAND<br />
Erfolgreiche Jahrestagung<br />
des <strong>Forstverein</strong>s Rheinland-Pfalz – Saarland in Koblenz<br />
Die diesjährige Tagung des <strong>Forstverein</strong>s Rheinland-<br />
Pfalz – Saarland im Kuppelsaal der Festung Ehrenbreitstein<br />
in Koblenz stand unter dem � ema »Wir<br />
Förster im Spagat«. Das Spannungsfeld, in dem sich<br />
Forstwirtschaft in Deutschland im 21. Jahrhundert<br />
be� ndet, wurde in der Podiumsdiskussion aufgegriffen:<br />
Unter Moderation von Frau Dr. Beate Frank kamen<br />
die Vertreter der unterschiedlichen Nutzergruppen<br />
Holz, Jagd, Waldeigentum, Naturschutz und<br />
Tourismus zu Wort und miteinander ins Gespräch.<br />
Mit den vier Fachexkursionen am Freitag knüpfte<br />
der <strong>Forstverein</strong> RLP-S e. V. an die � ematik des Vortags<br />
an. Neben einer Exkursion in den Bereich Simmern,<br />
in der Windenergie im Wald als forstlicher<br />
Beitrag zur Energiewende in Deutschland vorgestellt<br />
wurde, lernten andere Teilnehmer die Entwicklung<br />
der Schmidtenhöhe vom Panzerübungsplatz zum<br />
Naturschutzgebiet kennen. Das dortige Beweidungsprojekt<br />
ist ein Beispiel für gute Zusammenarbeit zwischen<br />
der Forstverwaltung und dem Naturschutz. Ein<br />
spektakuläres Wandererlebnis auf dem Rheinsteig<br />
durch das Naturschutzgebiet Ruppertsklamm bildete<br />
den Abschluss. In das berühmte »� eld of fame« führte<br />
die Geocaching-Exkursion, die sich mit der Frage befasste,<br />
ob dieser Trend eher Erlebnis oder Belastung<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
»Von Hagen-Gedenkstein« renoviert und neu eingeweiht<br />
Noch rechtzeitig zum Tag des o� enen Denkmales am<br />
9. September wurde der Gedenkstein für den Oberforstmeister<br />
Friedrich Carl von Hagen an der L 100<br />
zwischen Wernigerode und Drei Annen reno viert<br />
und zusätzlich mit einer Schrifttafel über die Lebensdaten<br />
und das Wirken des Forstmannes auf gestellt.<br />
Die feierliche Einweihung fand am 14. September<br />
statt. Graf Otto von Stolberg-Wernigerode hatte diesen<br />
Stein anlässlich des 50-jährigen Dienstjubiläums<br />
���������������������������������������������������<br />
lassen. Dessen waldbauliche Verdienste wurden damit<br />
gewürdigt. Von Hagen war außerdem Vorsitzender<br />
des Harzer <strong>Forstverein</strong>s (1852-1855 und 1864).<br />
Nur durch Spenden war es möglich, eine Aufwer-<br />
für den Wald bedeutet. In das Welterbe Oberes Mittelrheintal<br />
führte das Forstamt Boppard die Exkursionsteilnehmer,<br />
wo neben dem Anbau von Wildobst<br />
auch der Vierseenblick, Premium-Wanderwege und<br />
die � ematik Sport im Wald – downhill-Strecken auf<br />
dem Programm standen.<br />
<strong>Forstverein</strong> Rheinland-Pfalz – Saarland e. V.<br />
Der ausführliche Beitrag steht im Netz unter<br />
www.forstverein.de >> Rheinland-Pfalz >> Aktuelles<br />
<strong>Forstverein</strong> Rheinland-Pfalz – Saarland e.V.<br />
Birgitta Schneider, Geschäftsstelle FV Rlp-S., PF 100257, 67402 Neustadt<br />
Tel.: 06321/6799-232, PC-Fax: -44232, E-Mail: rlp-s@forstverein.de<br />
<strong>Forstverein</strong> Sachsen-Anhalt e.V.<br />
Kontakt: Jörg Borchardt, Hauptstr. 1, 06543 Friesdorf OT Rammelburg<br />
Tel.: 034775/811-11, Fax: -29, E-Mail: sachsen-anhalt@forstverein.de<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
tung des Gedenksteins ausführen zu lassen. Gedankt<br />
sei der Stadtwerkestiftung mit dem Vorsitzenden der<br />
Stiftung, OB P. Ga� ert, dem Geschichts- und Heimatverein<br />
Wernigerode für die � nanzielle Unterstützung<br />
und der Straßenmeisterei Wernigerode für<br />
die praktischen Leistungen und dem Forstbetrieb<br />
Oberharz.<br />
Während der <strong>Forstverein</strong>stagung in Wernigerode<br />
wollen wir uns übrigens ebenfalls an den<br />
verdienstvol len Forstmann und die Gründer einer<br />
nachhaltigen geregelten Waldbewirtschaftung des 18.<br />
und 19. Jahr hunderts erinnern, denn die Wiege der<br />
forstlichen Entwicklung lag im Harz.<br />
Klaus Gregor, Revierförster a. D.<br />
Foto: Rosel Eckstein/pixelio.de
<strong>November</strong><br />
bis 25.11. Ausstellung über<br />
das Leben von Hans Carl<br />
von Carlowitz, dessen Weltanschauung<br />
und die Entstehung<br />
des Begriffs der Nachhaltigkeit.<br />
Ort: Foyer der Fakultät<br />
der Forstwissenschaft der<br />
TU München, Hans-Carl-von-<br />
Carlowitz-Platz 2, 85354 Freising.<br />
Öffnungszeiten: 08:00 –<br />
18:00 Uhr, Eintritt frei.<br />
bis 23.12. Les animaux de<br />
nos forêts. Légendes,<br />
historique, évolution.<br />
Musée d’Histoire Naturelle<br />
et d’Ethnographie. Colmar,<br />
11 rue Turenne.<br />
www.museumcolmar.org<br />
06.-08.11. Bundeskongress<br />
Forstwirtschaftlicher<br />
Zusammenschlüsse in<br />
Wernigerode<br />
08.11. Wie kann ein Stadt- oder<br />
Gemeinderat sichergehen,<br />
dass Holz in kommunalen Bauten<br />
und in der Beschaffung<br />
nicht aus Raubbau stammt?<br />
Was bedeutet es, zertifiziert<br />
nachhaltige Holzprodukte<br />
aus tropischen Ländern zu<br />
beschaffen? Über diese Fragen<br />
diskutieren kommunale Entscheidungsträger,<br />
Förster und<br />
Architekten auf zwei jeweils eintägigen<br />
Symposien »Green<br />
Cities – Nachhaltig<br />
Bauen und Beschaffen«<br />
am 08.11. im Regionalzentrum<br />
Bayern der Gesellschaft für Int.<br />
Zusammenarbeit (GIZ) in Feldafing<br />
und am 29.11.<strong>2012</strong> in<br />
Mannheim. Nähere Informationen<br />
bei Stefan.Essel@giz.de.<br />
29.11. Symposien »Green<br />
Cities – Nachhaltig<br />
Bauen und Beschaffen«<br />
Information siehe 08.11.<br />
Dezember<br />
06.-09.12. Messe »Pferd und<br />
Jagd« in Hannover.<br />
www.pferd-und-jagd-messe.de<br />
2013<br />
Januar<br />
18.-27.01. Internationale<br />
Grüne Woche Berlin mit<br />
Branchenauftritt unter dem<br />
Motto »Multitalent Holz« in Halle<br />
4.2. www.gruenewoche.de<br />
Februar<br />
12.02. Vortragsveranstaltung<br />
des BFV zum Thema<br />
»Die Entdeckung der Nachhaltigkeit«.<br />
Referent Ulrich Grober,<br />
Autor des gleichnamigen<br />
Buches. Beginn 15:00 Uhr<br />
im Hörsaal des Landeskompetenzzentrums<br />
Forst Eberswalde,<br />
Alfred-Möller-Str. 1,<br />
16225 Eberswalde<br />
13.-28.02. Forstliche Studienreise<br />
des SFV nach<br />
Vietnam, 1. Gruppe<br />
21.02. Eberswalder Winterkolloquium<br />
»Wissenstransfer<br />
in die Praxis«, Beginn 9:00 Uhr<br />
im Wilhelm-Pfeil-Auditorium auf<br />
dem Waldcampus, Alfred-Möller-Str.<br />
1, 16225 Eberswalde,<br />
Tel.: 03334/27592-02, Fax: -06,<br />
E-Mail: klaus.hoeppner@lfe-e.<br />
brandenburg.de<br />
21.-22.02. Internationaler<br />
Kongress der Säge- und<br />
Holzindustrie in Kassel. Das<br />
Themenfeld der Expertenvorträge<br />
ist breit gefächert und<br />
reicht von der Rundholzversorgung<br />
über die Sägewerkstechnik<br />
bis hin zu Energiefrage.<br />
Tel.: 0611/97706-0, Fax: -22,<br />
E-Mail: VDS@saegeindustrie.de<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
März<br />
03.-18.03. Forstliche Studienreise<br />
des SFV nach<br />
Vietnam, 2. Gruppe<br />
April<br />
04.04. Ganztägige Vortragstagung<br />
des FV MV in Ludwigslust<br />
zum Thema »Wirtschaftliche<br />
Zukunft der Wälder<br />
in Mecklenburg-Vorpommern<br />
– Anforderungen und<br />
Grenzen im Rahmen der Nachhaltigkeit«.<br />
Weitere Details: Dr.<br />
M. Schorcht, Tel.: 038854/265<br />
10.04. 6. Baden-Württembergischer<br />
Waldgipfel<br />
der AG Wald Baden-Württemberg<br />
in Stuttgart zum Thema<br />
Nachhaltigkeit<br />
14.04. 63. Jahrestagung<br />
des Deutschen Forstwirtschaftsrates<br />
in Berlin.<br />
Sonntags Präsidiumssitzung,<br />
montags öffentliche Festveranstaltung<br />
und dienstags DFWR-<br />
Mitgliederversammlung. www.<br />
dfwr.de<br />
Mai<br />
04.05. Waldbereisung des<br />
BFV zum Thema »Interessante<br />
Bäume und Waldbestände in<br />
der Uckermark«, Bereich der<br />
Oberförsterei Boitzenburg,<br />
Beginn 9:00 Uhr auf dem Jagdplatz<br />
in Buchholz<br />
06.-10.05. Messe Ligna Hannover.<br />
www.ligna.de/<br />
23.05. Vortrags-/Exkursionsveranstaltung<br />
des<br />
BFV zum Thema »Die Eiche –<br />
Chancen und Risiken einer<br />
Charakterbaumart im nordostdeutschen<br />
Tiefland«, Beginn<br />
9:00 Uhr, Haus Schwärzetal,<br />
16225 Eberswalde, Exkursio-<br />
nen in die Schorfheide und die<br />
Region Bad Freienwalde<br />
29.05.-02.06. 66. Jahrestagung<br />
des Deutschen<br />
<strong>Forstverein</strong>s in Wernigerode<br />
unter dem Motto »Wir halten<br />
nach!«, mit zahlreichen Seminaren<br />
und Exkursionen<br />
www.wernigerode2013.de<br />
Juni<br />
05.-07.06. Österreichische<br />
Forsttagung 2013<br />
in Murau. Tel.: +43/1/53441-<br />
8590, Fax: -8529, E-Mail: forst@<br />
lk-oe.at, www.lk-oe.at<br />
05.-08.06. Messe Elmia<br />
Wood. Mit rund 490 Ausstellern<br />
und mehr als 46.000 Besuchern<br />
gilt die schwedische<br />
Elmia Wood als die größte<br />
Forstfachmesse der Welt. Die<br />
Messe wird alle vier Jahre<br />
im Wald aufgebaut, auf dem<br />
Gelände finden sich alle technischen<br />
Neuheiten der großen<br />
Maschinenhersteller ebenso<br />
wie der kleinen Zuliefererbetriebe.<br />
www.elmia.se<br />
23.06.-05.07. Forstliche<br />
Lehrfahrt des BFV zum Baikalsee.<br />
Programm siehe www.<br />
forstverein.de. Anmeldungen<br />
bis 15.12.12 an den Geschäftsführer<br />
des BFV<br />
27.-28.06. Schutzwald-Tagung<br />
der ARGE Schutzwald<br />
in Bad Reichenhall, organisiert<br />
vom BayFV<br />
Oktober<br />
01.-02.10. KWF-Thementage<br />
»Umweltgerechte Bewirtschaftung<br />
nasser Waldstandorte«<br />
in Stralsund/Rügen<br />
15 % Rabatt auf Subaru-Neuwagen für <strong>Forstverein</strong>s-Mitglieder<br />
Kooperation zwischen<br />
Subaru und dem Deutschen <strong>Forstverein</strong><br />
Interessierte Mitglieder des Deutschen <strong>Forstverein</strong>s können bei der Geschäftsstelle in Göttingen<br />
einen Abrufschein erhalten, der es ihnen ermöglicht, für werkneue Subaru 15 % Rabatt<br />
auf den deutschen Listenpreis zu erhalten.<br />
Ein Anruf unter 0551/3796265 bei der DFV-Geschäftsstelle genügt!<br />
Anzeige<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 41
(R)eine Männersache:<br />
Kitzrücken im Goldsaft<br />
Zutaten:<br />
… 1 Kitzrücken<br />
… Butter<br />
… Öl<br />
… Rosmarinzweig<br />
für die Soße<br />
… Zuckerrübensirup<br />
… Balsamico<br />
… Tomatenmark<br />
… Pfeffer<br />
… Salz<br />
42<br />
WALDREZEPT<br />
proWALD : NOVEMBER <strong>2012</strong><br />
von Werner Weltersburg,<br />
Gerne-Koch aus dem Westerwald<br />
Das folgende Re(h)zept sei allen Männern empfohlen,<br />
die sich bisher erfolgreich gegen die<br />
Mithilfe am heimischen Herd gewehrt haben.<br />
Nach gefühlten 100 Sendungen »Lanz kocht«<br />
und 200 Wiederholungen von »Laber, Lustig,<br />
Lecker« wissen wir endlich, dass kochende<br />
Männer cool sind. Und kochende Förster erst<br />
recht. Zum Einstieg ins proWALD-Männerkochen<br />
wollen wir klein anfangen. Deshalb gibt<br />
es Kitz.<br />
Für diesen Kitzrücken nehmen Sie zunächst alle<br />
gängigen Kochbücher aus dem Regal und legen sie<br />
ungelesen beiseite. Denn was dort über Wild zu lesen<br />
ist, treibt selbst dem besten Stück Fleisch den Geschmack<br />
aus den Poren. Wir verzichten heute gerne<br />
auf Marinaden, Wacholderbeeren, Lorbeer und so<br />
weiter. Kein Mensch käme schließlich auf die Idee,<br />
das beste Steak vom Rind vor dem Kurzbraten zwei<br />
Tage in eine saure Brühe zu legen.<br />
Nehmen wir uns jetzt das beste Stück unseres<br />
Bambis vor. Wir lösen die Rücken� lets vom Knochen,<br />
schneiden dabei mit einem sehr scharfen Messer<br />
mutig an den Wirbeln entlang. Nach dem zweiten<br />
Schnitt entlang der Rippen lässt sich das Fleisch<br />
leicht herausheben. Dann das zweite Filet ausschneiden<br />
und von beiden Stücken alle(!) Haut und Sehnen<br />
entfernen.<br />
In einem Bräter (am besten ist Omas gusseiserner)<br />
Butter und Öl erhitzen. Einen Rosmarinzweig<br />
hineinlegen. Dann die Filets würzen (Salz und Pfeffer)<br />
und bei guter Hitze von jeder Seite so anbraten,<br />
dass sie gut braun werden.<br />
Jetzt naht der wichtigste Moment: der Gartest.<br />
Hier ist Fingerspitzengefühl nötig. Drücken Sie mit<br />
dem Daumen behutsam auf das Filet. Ist das Fleisch<br />
so fest wie ein angespannter Bizeps, hat es zu lange<br />
gebraten. Dann nehmen sie es aus der Pfanne und<br />
verwenden das Fleisch lieber als Suppeneinlage.<br />
Ist das Fleisch so elastisch wie ein gut aufgepusteter<br />
Luftballon, hüllen Sie es in Alufolie und legen<br />
es für zehn Minuten in den auf 150 Grad vorgeheizten<br />
Backofen.<br />
Jetzt wenden wir uns der schnellen Soße zu. Wir<br />
verzichten diesmal auf den zeitaufwendigen Wildfond<br />
und improvisieren lieber. Zuerst den Rosmarinzweig<br />
aus der Pfanne nehmen. Bratensatz bei<br />
mittlerer Hitze mit einem guten Schuss Balsamico<br />
lösen. Zwei Esslö� el Tomatenmark darin verrühren,<br />
schließlich einen oder zwei Esslö� el Zuckerrübensirup<br />
hinzugeben und einkochen lassen. Mit Salz<br />
und Pfe� er aus der Mühle abschmecken. Fertig.<br />
Die Filets aus dem Ofen holen und zum Ruhen<br />
an die Seite stellen. Das Ruhen ist ebenso wichtig<br />
wie das Braten. Denn jetzt entspannt sich das<br />
Fleisch nach dem Bratstress und die Säfte verteilen<br />
sich gleichmäßig.<br />
Soße durch ein Sieb gießen, noch einmal aufkochen,<br />
abschmecken, fertig.<br />
Jetzt können Sie die Filets aus der Alufolie befreien<br />
und den überschüssigen Bratensaft zu der<br />
Soße geben. Die Filets leicht schräg (gegen die Fasern)<br />
in dünne Scheiben aufschneiden und auf warmen<br />
Tellern anrichten. Idealerweise ist das Fleisch<br />
rosa oder (Geschmackssache) leicht blutig.<br />
Die heiße und wuchtige Soße nur in kleiner<br />
Dosierung dazu geben. Der feine Fleischgeschmack<br />
soll im Vordergrund bleiben und nicht in der Soße<br />
ertrinken.<br />
Guten Appetit<br />
und Waidmannsheil.<br />
Der Autor freut sich über Resonanz per<br />
Mail: rehzepte@email.de.<br />
Foto: Margot Kessler/pixelio.de
Antwortbrief<br />
Berlin, 09. Okt. <strong>2012</strong><br />
Sehr geehrter<br />
Herr Präsident,<br />
vielen Dank für Ihr Schreiben<br />
vom 2. August <strong>2012</strong> und Ihre<br />
Stellungnahme zum Kapitel<br />
»Umweltgerechte Waldnutzung«<br />
im Umweltgutachten <strong>2012</strong> des<br />
Sachverständigenrates für Umweltfragen<br />
(SRU), die zahlreiche<br />
Kritikpunkte an den Aussagen<br />
der Wissenschaftler enthält. Der<br />
SRU ist ein wissenschaftlich unabhängiges<br />
Beratungsgremium<br />
66. Jahrestagung<br />
des Deutschen <strong>Forstverein</strong>s<br />
vom 29. Mai bis 2. Juni 2013<br />
der Bundesregierung. Die Bundesregierung<br />
entscheidet frei darüber,<br />
welche Empfehlungen des<br />
SRU sie in der Gestaltung ihrer<br />
Waldpolitik aufgreift.<br />
Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />
jedoch ist das<br />
Anliegen, das uns alle eint: die<br />
forstwirtschaftlichen Verbände,<br />
den SRU und das Bundesumweltministerium.<br />
Der SRU hat<br />
mir versichert, dass er jederzeit<br />
bereit und sehr daran interessiert<br />
ist, den fachlichen, konst-<br />
WERNIGERODE 2013<br />
Exkursionsprogramm<br />
nimmt Form an<br />
Die Vorbereitungen im Rathaus<br />
Wernigerode für die <strong>Forstverein</strong>stagung<br />
2013 sind in vollem<br />
Gange: Nach einer Besprechung<br />
mit allen Beteiligten Ende September<br />
stehen die Exkursionsziele<br />
fest. Ein buntes Programm<br />
mit über 40 Exkursionen wird<br />
in alle Teile Sachsen-Anhalts<br />
und die angrenzenden Bundesländer<br />
�üringen und Niedersachsen<br />
führen. �ematisch<br />
vielfältig stehen Exkursionen in<br />
alle Waldbesitzformen auf dem<br />
Programm. Weitere Exkursionsbestandteile<br />
werden kulturelle<br />
Besonderheiten Sachsen-Anhalts<br />
sein, u. a. die Himmelsscheibe<br />
Nebra, das Bauhaus in<br />
Dessau oder der Weinanbau<br />
in der Saale-Unstrut-Region.<br />
Als besondere Highlights werden<br />
Exkursionen mit Rad und<br />
Pferd, Segway und Planwagen<br />
angeboten. Man kann das in der<br />
Stadt über viele Jahrhunderte<br />
verbaute Holz genauer kennenlernen,<br />
ebenso wie die Fledermäuse<br />
im Stadtwald oder die<br />
Besonderheiten des Nationalparks<br />
Harz.<br />
In der Nachbarstadt Ilsenburg<br />
werden Sie auf den Spuren von<br />
Hans Dietrich von Zanthier, der<br />
die älteste Forstakademie der<br />
Welt gründete, wandern und<br />
den dort ansässigen Kletterpark<br />
besuchen können. In diesem<br />
kann man auch als nicht<br />
schwindelfreier Förster den<br />
Wald aus einmal ganz anderen<br />
Blickwinkeln entdecken.<br />
Foto: CDU/CSU-Bundestagsfraktion/<br />
Christian Doppelgatz<br />
ruktiven Dialog mit Ihnen und<br />
allen relevanten Beteiligten zu<br />
führen. Ich bitte um Verständnis,<br />
dass ich diesem Austausch<br />
nicht vorgreifen möchte.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ihr P. Altmaier<br />
Anreise mit der<br />
Deutschen Bahn<br />
Für die Anreise mit dem Zug<br />
nach Wernigerode gibt es wieder<br />
ein Veranstaltungsticket,<br />
welches man telefonisch bei der<br />
Deutschen Bahn buchen kann.<br />
Mit diesem Ticket kann man<br />
zum Festpreis (ab 99 €) aus ganz<br />
Deutschland zur Tagung an-<br />
und wieder abreisen.<br />
Unter der Rufnummer<br />
+49 (0)1805/311153 ist die<br />
Hotline von Montag bis Sams-<br />
�����������������������������reichbar.<br />
Die Bezahlung der<br />
Fahrkarten erfolgt durch den<br />
Anrufer selbst mittels Kreditkarte<br />
oder elektronischem<br />
Lastschriftverfahren.<br />
Das Stichwort lautet: Jahrestagung<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Forstverein</strong><br />
▶ Bundesweit einheitlicher<br />
Festpreis mit Zugbindung:<br />
in der 1. Klasse 159 € und<br />
in der 2. Klasse 99 €<br />
▶ Bundesweit einheitlicher<br />
Festpreis ohne Zugbindung:<br />
in der 1. Klasse 189 € und<br />
in der 2. Klasse 129 €<br />
Weitere Infos auch unter<br />
www.wernigerode2013.de.<br />
Unterkünfte<br />
Das Tagungsteam möchte an<br />
dieser Stelle noch einmal darauf<br />
hinweisen, dass Sie frühzeitig<br />
Zimmer für die Tagung<br />
buchen sollten. Der Monat<br />
Mai ist ein beliebter Reisemo-<br />
UND ZULETZT<br />
Abgesehen davon, dass ein »natürlicher Vorrat«<br />
kein besonders kluges Maß ist, an dem die Nutzung<br />
gemessen werden kann, liegt der durchschnittliche<br />
»natürliche Vorrat« (den man in Urwäldern antri�t)<br />
wohl auch unter den angenommenen 700 m³/ha. In<br />
den kaspischen Buchenurwäldern im Iran, die sehr<br />
wahrscheinlich unseren ehemaligen Urwäldern sehr<br />
nahekommen, liegt der durchschnittliche Vorrat gerade<br />
einmal bei 336 m³/ha. Vorräte über 700 m³/ha<br />
treten nur in seltenen Fällen in Partien, die dem Reifestadium<br />
des Urwaldes zuzuordnen sind, auf.<br />
Diese äußerst fragwürdig hergeleiteten Nutzungsgrenzen<br />
sollen nun den Empfehlungen des Umweltgutachtens<br />
zufolge für alle Wälder verbindlich festgeschrieben<br />
werden, heißt es doch in dem Gutachten:<br />
»Die forstwirtschaftliche Nutzung des Waldes würde<br />
durch Mindestgrenzen nicht verboten, sondern lediglich<br />
beschränkt. Für den Staatswald ist dies … in<br />
jedem Fall berechtigt … Im Falle der Privatwälder<br />
würde die gesetzliche Regelung … die Eigentumsfreiheit<br />
(Artikel 14 Absatz 1 GG) einschränken. Dies<br />
wäre im Hinblick auf die Sozialbindung des Eigentums<br />
(Artikel 14 Absatz 2 GG) und unter Berücksichtigung<br />
der betro�enen Allgemeinwohlbelange jedoch<br />
gerechtfertigt.«<br />
Angesichts der dünnen Grundlage für diese weitreichenden<br />
Forderungen braucht man sich nicht zu<br />
wundern, dass die Waldbesitzerverbände und andere<br />
forstliche Organisationen dagegen Sturm laufen.<br />
Auch die im Umweltgutachten <strong>2012</strong> erhobenen Forderungen<br />
nach hochwertiger (FSC-)Zerti�zierung<br />
von 80 Prozent der Wald�äche oder nach Integration<br />
der Unterabteilung Forstwirtschaft im BMELV ins<br />
BMU bleiben ohne hinreichende sachliche Begründung.<br />
Man gewinnt letztlich den Eindruck, dass es<br />
in dem Umweltgutachten gar nicht um eine wirklich<br />
nachhaltige, umweltgerechte Waldwirtschaft geht,<br />
sondern um eine Verschiebung der Kompetenzen<br />
und damit um Flächenzuständigkeiten und Machtverhältnisse.<br />
Die Konzeption einer Waldwirtschaft,<br />
die alle Komponenten der Nachhaltigkeit ausgewogen<br />
beachtet, sollte man vielleicht doch besser nicht<br />
dem SRU überlassen, sondern wie von Prof. Dr. Hermann<br />
Spellmann, Leiter der Nordwestdeutschen<br />
Forstlichen Versuchsanstalt, vorgeschlagen, einem<br />
neu einzurichtenden Sachverständigenrat für Landnutzung<br />
übertragen, der selbstverständlich auch über<br />
forstwirtschaftliche Kompetenz verfügen sollte.<br />
■ Prof. Dr. Dr. Reinhard Mosandl,<br />
Inhaber des Lehrstuhls für Waldbau an der Technischen<br />
Universität München<br />
»Einseitig, widersprüchlich und teilweise<br />
falsch« – Stellungnahme 14 namhafter Forstwissenschaftler<br />
unter www.forstverein.de/<br />
aktuelles/forstwelt/<br />
Forstverbände zum SRU-Gutachten<br />
SRU-GUTACHTEN<br />
Kritik zeitigt erste Reaktionen und Resultate<br />
Am 2. August <strong>2012</strong> äußerten sich in einem Brief an Bundesumweltminister Peter<br />
Altmaier (CDU) unter Federführung des Deutschen <strong>Forstverein</strong>s die Vorsitzenden<br />
und Präsidenten von Arbeitsgemeinschaft <strong>Deutscher</strong> Waldbesitzerverbände, Arbeitsgemeinschaft<br />
Naturgemäße Waldwirtschaft, Bund <strong>Deutscher</strong> Forstleute, Deutschem<br />
Forstwirtschaftsrat und dem Forstausschuss kommunaler Spitzenverbände zu dem<br />
Umweltgutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU). In dem Brief<br />
kritisierten sie die einseitige Fokussierung des SRU auf die Perspektive einiger Umweltverbände<br />
und die Vernachlässigung bzw. Nichtbeachtung einer produktiven, umweltverträglichen<br />
und vor allem nachhaltigen Forstwirtschaft. Außerdem äußern sich die<br />
Verbände kritisch zu der im SRU-Gutachten angewandten Praxis der Zitierung von<br />
Quellen, die den Standards wissenschaftlicher Qualitätssicherung nur zu rund einem<br />
Fünftel entspreche.<br />
Die Verbände hinterfragen insbesondere die Schlüsse des SRU aus der Inventurstudie<br />
2008, wonach die Funktionsvielfalt der Wälder durch eine wachsende kommerzielle<br />
Nutzung gefährdet sei. Dabei sei doch gerade diese Studie ein eindrucksvoller<br />
Beleg für eine Forstwirtschaft, die sich auf dem richtigen Weg be�nde.<br />
In dem Brief setzen sich die Verbände weiterhin kritisch mit den wichtigsten<br />
Schlussfolgerungen und Forderungen des SRU-Gutachtens auseinander und kommen<br />
aufgrund der Faktenlage nicht umhin, diese teilweise ad absurdum zu führen. Das<br />
Fazit: »Das Umweltgutachten <strong>2012</strong> ist bezogen auf die Wälder inhaltlich tendenziös,<br />
enthält viele wissenschaftliche und sachliche Fehler und diskreditiert verantwortungslos<br />
die Arbeit der Forstleute sowie der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer.« Der SRU<br />
habe nicht aus eigenem Sachverhalt gehandelt, sondern versuche durch die einseitige<br />
Übernahme von Positionen einiger Umweltverbände das �ema »Wälder« zu politisieren.<br />
So sei eine wichtige Möglichkeit vertan worden, die Bedeutung der Wälder und<br />
die Herausforderungen an die Waldbewirtschaftung in Bezug auf Biodiversität, Klimawandel<br />
und Rohsto�versorgung in Deutschland fachlich ausgewogen darzustellen.<br />
Abschließend kein gutes Zeugnis für die Arbeit des SRU: »Bezüglich des Waldes hat<br />
es der SRU leider an fachlichem und wissenschaftlichem Sachverstand fehlen lassen.«<br />
Auf das Angebot zu einem persönlichen Gespräch und die Forderung nach einem<br />
»Runden Tisch« mit Vertretern der nachhaltigen Forstwirtschaft an den Herrn Bundesminister<br />
erhielt der DFV einen Brief vom SRU-Vorsitzenden Prof. Dr.-Ing. Martin<br />
Faulstich, in dem dieser auf das Gesprächsangebot zurückkommt, nicht ohne sich eine<br />
»respektvolle und sachorientierte Atmosphäre« auszubitten.<br />
Dokumente unter http://www.forstverein.de/aktuelles/forstwelt/<br />
content.php?cid=1345019935.80715<br />
■ <strong>Deutscher</strong> <strong>Forstverein</strong><br />
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen übergab das Umweltgutachten <strong>2012</strong> am<br />
4. Juni an Bundesumweltminister Peter Altmaier. (Foto: Bundesministerium für Umwelt)<br />
SEPTEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 15<br />
nat für Wernigerode. Es steht<br />
in der Stadt Wernigerode selbst<br />
nur eine begrenzte Anzahl von<br />
Übernachtungsmöglichkeiten<br />
zur Verfügung. Zur Buchung<br />
einer Unterkunft während der<br />
Tagung wenden Sie sich bitte an<br />
die Wernigeröder Tourismus-<br />
Gesellschaft oder direkt an das<br />
Tagungshotel Harzer Kultur-<br />
und Kongresshotel Wernigerode<br />
(HKK):<br />
Wernigerode Tourismus<br />
GmbH, Marktplatz 10,<br />
38855 Wernigerode<br />
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E-Mail: info@wernigerode-tourismus.de,www.wernigerodetourismus.de<br />
Harzer Kultur- und Kongresshotel<br />
(HKK), Pfarrstraße 41,<br />
38855 Wernigerode<br />
Tel.: +49 (0)3943/941-0,<br />
Fax: +49 (0)3943/941-555<br />
E-Mail: info@hkk-wr.de,<br />
www.hkk-wr.de<br />
Treffen der Verbindungen<br />
Die an der Tagung teilnehmenden<br />
forstlichen Verbindungen<br />
können der Geschäftsstelle in<br />
Göttingen ihren Termin für ein<br />
Tre�en während der Tagung<br />
mitteilen. Dieser wird dann im<br />
Rahmen des Programms veröffentlicht<br />
werden.<br />
NOVEMBER <strong>2012</strong> : proWALD 43
Jetzt EEG stoppen!<br />
EEG stoppen – sonst scheitert die Energiewende<br />
Die Strompreise explodieren und die Energiewende scheitert, wenn wir sie mit Subventionen und<br />
Begünstigungen für willkürlich ausgewählte Technologien immer weiter verteuern. Stattdessen<br />
brauchen wir Marktwirtschaft und Wettbewerb zwischen den Erneuerbaren Energien, um die<br />
Energiewende bezahlbar zu machen und wirklich etwas für das Klima zu tun. Zum Beispiel mit<br />
einer marktbasierten Quotenlösung – dem Wettbewerbsmodell Erneuerbare Energien (WEE).<br />
Deshalb jetzt handeln: insm.de/EEGstoppen<br />
Nachhaltig wachsen. Besser leben.<br />
insm.de facebook.com/marktwirtschaft