evi Sachenbacher- Stehle - OSP Bayern
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atHletiK ScHOrScH<br />
Athletik Schorsch: Jetzad hob i eckate Augn<br />
Oh mei, des war a Stretch, oda wia des hoaßt. A jede Nacht bis ummara<br />
ganz Friah vorm Fernsehr, bloß damit i nix vapassn dua.<br />
Aba schee wars fei scho…de buntd Gwenda, de plärradn kanadischn<br />
Zuaschaua, de eckatn Medailln und da Schnää, der wo ned do war.<br />
Ja, des Weda war a Schau. A weng z`koid füa a Somma-Olympiade aba<br />
sonst…bärig. Mia dahoam zidan bei viermeddaachzg Schnää und de in<br />
Kanada ham 22 Grad. Koa Wunda, wenn de Eismaschinan bloß an Batz<br />
produzian kennan und`s de Bobfahra umanandabeidln duad.<br />
Aba alloanig an dera Hitzn hod des fei ned glegn, dass oana nachm andern<br />
gstürzt is, auf dera Rodlbahn. Des hättn de moan i scho bessa baun<br />
kennan, damid`s as nächstä Moi koan Dodn mehr gibt.<br />
Boarisch gsegn bin i ausm Feian nimma raus kemma. Soga de hom am<br />
End no a Medailln ghoid, de wo vorher abgschrimn wordn san. De Langleifa<br />
warn ja glinisch dod, wenn des stimma duad, wos gschriebn hom. Und auf<br />
oamoi hold de <strong>Sachenbacher</strong> Evi a Goidene und de Friesinga Anne wead<br />
im Schwimman Olympiasiegarin.<br />
So richtig schlecht war ja aa koana. Wos wuist scho segn von unsare zwoa<br />
Skifahra, de wo se ollawei gfrein duan, wenn mehra ois oana dabei is<br />
und am End genau a sovui Medailln ghoid ham, wia de Ösis. Und von de<br />
Eishackla hod se aa koana valetzt, de hom soga vier Heisl gschossn, bloß<br />
ned in oam Spui.<br />
Da Wahnsinn san ja aa de Reporda gwegn. Do schaugsd da a viertl<br />
Stund an Bericht o, damidsd lernan duasd, wos a Nähmaschin<br />
is…und nachad duan sas ned amoi erklärn. Dafüa homs an<br />
Wädafrosch in Wänkuhva dabei ghobt. Des hod scho an Sinn<br />
ghobt, weil von Minga aus, hädda ja ned segn kennan, wias Wäda<br />
in Kanada is.<br />
In via Johr samma dann in Sodsche oder wia des Bergkaff hoaßt.<br />
Hoffma, dass des Fernsehn bis do hi wos afundn hod, dass ma ned ollawei<br />
bis zum Moargn aufbleim muaß, nur weil do no a Bayer an Hang obi<br />
fahrt. Und wenn neda, schaug i aa wieda zua.<br />
für<br />
goldkinder<br />
überflieger<br />
kombinierer<br />
teamplayer<br />
kämpfer<br />
Mit<br />
teamgeist<br />
leidenschaft<br />
ausdauer<br />
kondition<br />
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<strong>OSP</strong> 02/10 <strong>OSP</strong> 02/10<br />
olyMPia aus Der<br />
sicht eines arztes<br />
Interview mit Dr. christian schneider<br />
Als Teamarzt für die Bob- und Skeleton-Mannschaften<br />
waren Sie vor Ort im Olympischen Dorf – was waren die<br />
sportlichen und sonstigen Höhepunkte?<br />
Die sportlichen höhepunkte sind immer die Wettkämpfe<br />
der betreuten Mannschaften - hier im speziellen<br />
die „Abschiedsrennen“ von André Lange. negativer<br />
höhepunkt war der Tod des Georgiers K. auf der Bahn<br />
im Whistler Sliding center, aber in der Folge hat sich<br />
eine gute Wettkampfroutine eingestellt.<br />
nach den Erfolgen unserer Rodler konnten auf der<br />
Bahn auch die Skeleton-Frauen Medaillen holen und<br />
der Doppelsieg im Zweierbob hat den erhofften Lohn<br />
für die ganze Arbeit gebracht.<br />
Die zweite Woche begann leider nicht so erfolgreich<br />
für unsere Damen und der Sturz einer unserer<br />
Schlitten ging recht glimpflich aus. Beim Sturz unseres<br />
Damenbobteams cathleen Martini/Romy Logsch zogen<br />
sich beide Verbrennungen der haut zu, die bei den<br />
hohen Geschwindigkeiten von über 120 km/h durch<br />
die Reibung auf dem Eis entstehen. Romy ist recht<br />
spektakulär aus dem Bob „ausgestiegen“, so dass der<br />
Bob nicht regulär durch das Ziel kam und somit disqualifiziert<br />
wurde.<br />
Sie hat sich den Knöchel angeschlagen. Durch die<br />
hervorragenden diagnostischen Möglichkeiten im<br />
Olympischen Dorf konnten schwerere Verletzungen<br />
ausgeschlossen und direkt mit der konservativen<br />
Behandlung begonnen werden. Das Königsrennen im<br />
Vierer-Bob war wieder von einigen Stürzen überschattet,<br />
ohne jedoch ernsthaften Schaden anzurichten und<br />
das Ergebnis mit Silber für André Lange baute seine<br />
Position als Ausnahmeathlet aus.<br />
Wie bewerten Sie das Abschneiden der von Ihnen<br />
betreuten Mannschaften?<br />
Das Gesamtergebnis des Bob-und Schlittenverbandes<br />
kann sich sehen lassen, im Rodeln 2 x Gold, 1 x<br />
Silber, 2 x Bronze; im Bob 1 x Gold, 2 x Silber; im<br />
Skeleton 1 x Silber, 1 x Bronze - also 10 Medaillen<br />
von 30 deutschen Medaillen. nach den sehr unglücklichen<br />
Verletzungsproblemen am Anfang der Saison im<br />
november sah es für Anja huber und André Lange schon<br />
nicht mehr gut aus. Die notwendige Diagnostik wurde<br />
in München durchgeführt und dann die weiteren therapeutischen<br />
Schritte, sowie die heimatnahe Fortführung<br />
eingeleitet. unter den regelmäßigen Kontrollen konnte<br />
ein stetiger Belastungsaufbau ermöglicht werden, so<br />
dass das große Ziel Olympiateilnahme und vielleicht<br />
gar ein Medaillengewinn doch wieder möglich wurde.<br />
umso erfreulicher ist es dann, dass beide Athleten sich<br />
den Traum inklusive Medaille erfüllen konnten.<br />
Welche Aufgaben hatten Sie als Teamarzt in den beiden<br />
olympischen Wochen?<br />
Im Vordergrund steht die omnipräsente Anwesenheit,<br />
um schnell Erstmaßnahmen ergreifen zu können und<br />
sonst als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.<br />
So begleite ich natürlich das Training an der Bahn<br />
und dann auch teilweise das Training im Kraftraum/<br />
Athletikhalle. Besondere Brisanz hat bei Olympischen<br />
Spielen, dass man keine Ersatzpersonen mitnehmen<br />
darf, so dass sich wirklich niemand verletzen oder durch<br />
einen Infekt ausfallen darf. Im Vorfeld habe ich einen<br />
Anschieber austauschen müssen, aber dennoch hat es<br />
für André Lange auch gut zu Silber im Vierer gereicht.<br />
Dr. Christian Schneider (Mitte),<br />
Teamarzt der Bob- und Skeleton-<br />
Mannschaften, mit der Silbermedaillengewinnerin<br />
Kerstin Szymkowiak<br />
(links) und der Bronzemedaillengewinnerin<br />
Anja Huber (rechts), beide<br />
Skeleton.<br />
Was ist das Besondere an Olympia für Sie?<br />
Olympia ist das Ereignis, wo alle Sportarten gemeinsam<br />
an einem Ort sind, man sitzt mit Skifahrern,<br />
Skispringern oder anderen am Tisch und das aus<br />
allen nationen. Plötzlich gibt es nicht nur eine<br />
Sportart, plötzlich werden auch andere Freuden, teils<br />
auch mal andere Probleme sichtbar - ein unglaublicher<br />
Teamspirit entwickelt sich und in den wenigen<br />
freien Zeiten versucht man andere Wettkämpfe<br />
live oder am Fernseher gemeinsam zu erleben. Das<br />
„Drumherum“ ist auch von ganz besonderer Qualität<br />
- viele Medienvertreter, viele Politiker, alle Sponsoren,<br />
viele Sportfreunde und Fans - es macht Spaß diese<br />
Sportbegeisterung zu erleben. und alles gipfelt dann in<br />
einer grandiosen Abschlussfeier - sichtbare Vereinigung<br />
der nationen, die beim Einmarsch noch getrennt sind.<br />
Diese Erfahrung ist jedem Sportler zu wünschen und<br />
wenn möglich auch anderen Ärzten in der Betreuung.<br />
Zur Person<br />
Der Sportmediziner Dr. christian Schneider ist<br />
Verbandsarzt des Bob- und Schlittenverband für<br />
Deutschland e.V., zuständig für Bob und Skeleton.<br />
Darüber hinaus fungiert er als Kooperationsarzt des<br />
Olympiastützpunktes <strong>Bayern</strong> und mehrerer Sportverbände,<br />
ist Mitglied im Lehrteam des Deutschen<br />
Olympischen SportBundes (DOSB) und führt als<br />
leitender Arzt zusammen mit seinem Kollegen<br />
heiner Bolay die Privatambulanz in der Orthopädischen<br />
Klinik München-harlaching.<br />
Mehr Informationen unter: www.schoen-kliniken.de/okm<br />
interView: dr. cHriStian ScHneider