evi Sachenbacher- Stehle - OSP Bayern
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18<br />
vancouver Kurios<br />
sie bereichern das olympische geschehen jedes mal: Die<br />
kleinen kuriositäten, für die zwar keine medaillen verliehen<br />
werden, die aber die zuschauer stets erfreuen.<br />
DoPPelstarter<br />
Der Lette haralds Silovs ist in Vancouver als erster Athlet<br />
der Olympiageschichte in zwei verschiedenen Sportarten<br />
am selben Tag an den Start gegangen. Zunächst bestritt<br />
der 23-Jährige am Sonnabend die 5000 Meter der<br />
Eisschnellläufer im Olympic Oval, nur vier Stunden<br />
später stellte er sich im Vorlauf über 1500 Meter in der<br />
Konkurrenz der Shorttracker vor.<br />
Über 5000 Meter belegte Silovs in 6:35,69 Minuten<br />
Platz 20 und ließ dabei alle drei deutschen Läufer hinter<br />
sich. unmittelbar nach seinem Rennen im Richmond<br />
Oval packte er eiligst seine Sachen und wechselte<br />
auf das Eis des rund 20 Kilometer entfernten Pacific<br />
coliseums. In der 1500-Meter-Konkurrenz kam der Balte<br />
schließlich bis ins B-Finale und belegte dort Rang vier<br />
unmittelbar vor dem Mainzer Sebastian Praus.<br />
sensations-golDMeDaille<br />
Während der Spiele wurde eine sensationelle<br />
Meldung bekannt: Großbritannien bekam nachträglich<br />
die Goldmedaille im curling zuerkannt.<br />
Diejenige, der Olympischen Spiele von…….1924. Man<br />
hatte die damaligen Wettbewerbe 86 Jahre lang für<br />
Demonstrationswettkämpfe gehalten, bis sich herausstellte,<br />
dass curling damals offiziell im olympischen<br />
Programm war. Einen Tusch auf die Olympiasieger!<br />
Der Patzer Der sPiele<br />
Ein verhängnisvoller Bahnfehler hat Eisschnellläufer<br />
Sven Kramer über 10.000 Meter sensationell das 100.<br />
Olympia-Gold für die niederlande gekostet. Der 5000m<br />
Olympiasieger und Topfavorit steuerte nach 8000 Meter<br />
auf die falsche Bahn ein und wurde vom Kampfgericht<br />
disqualifiziert.<br />
Der Witz dabei: Kramer wollte korrekterweise wechseln,<br />
sein Trainer hielt ihn jedoch selbstlos davon ab und wies<br />
ihm die falsche Bahn.<br />
In 12:54,50 Minuten knackte der 23-jährige Friese<br />
zwar zunächst den vom Sudkoreaner Lee Seung-hoon<br />
vorgelegten Olympischen Rekord von 12:58,55 deutlich,<br />
doch Kramers Missgeschick brachte den Asiaten in die<br />
Gold-Position. „Ich bin stinksauer auf meinen coach,<br />
er hat mich falsch eingewiesen“, schimpfte Kramer und<br />
verschwand mit hochrotem Kopf in den Katakomben.<br />
Das hinweisschilD Der sPiele<br />
Im Bergdorf Whistler haben die Organisatoren ein großes<br />
Schild aufgestellt, auf dem folgendes geschrieben stand:<br />
„Liebe Gäste, während der Olympischen Spiele sind<br />
in diesem Bereich viele Fernsehsender unterwegs und<br />
machen Bilder. Sollten Sie ein Problem damit haben,<br />
im Fernsehen zu erscheinen, meiden Sie diesen Bereich<br />
bitte weiträumig“<br />
Der freiwillige Der sPiele<br />
Ein Volunteer am cypress Mountain drehte den Spieß<br />
um. nicht die Athleten, sondern jeder Journalist wurde<br />
von dem jungen Mann mit Applaus in den Feierabend<br />
verabschiedet. „Good job, great work today“, rief er den<br />
Pressevertretern hinterher. Allerdings wurde er von einer<br />
verdächtig süßlich riechenden Dunstwolke umgeben.<br />
gewinner<br />
Die bei Olympia eher wenig erfolgreichen deutschen<br />
Eisschnellläufer haben am Athleten-Abend im Deutschen<br />
haus bei einer Tombola mächtig abgeräumt. Jenny Wolf<br />
gewann ein teures Mobiltelefon, Katrin Mattscherodt<br />
wurde zu einem Fahrsicherheitstraining nach Schweden<br />
eingeladen. Das Quartett nico Ihle, Patrick Beckert,<br />
Samuel Schwarz und Judith hesse darf eine Woche<br />
lang ein teures cabrio fahren, das Shorttrack-Paar<br />
Aika Klein und Sebastian Praus über denselben<br />
Zeitraum einen Sportwagen. und Monique Angermüller<br />
zog den hauptpreis: eine Europa-Reise mit Flug und<br />
unterbringung. Das Ziel darf sich die Berlinerin aussuchen.<br />
sPrachtalent<br />
Die Interviews nach dem Gewinn der Bronzemedaille<br />
im Snowboardcross gab die Schweizerin Olivia nobs in<br />
Französisch. Ob sie denn auch Schweizerdeutsch könne,<br />
wurde sie von SF-Moderatorin Steffi Bucheli gefragt.<br />
Sie bejahte und gab gleich eine Kostprobe: „hets dr ids<br />
hirni gschneit, Schatzi!“<br />
Die trainerin Der sPiele<br />
Marina Sujewa freute sich gleich doppelt. Die russische<br />
Eistanztrainerin sorgte für ein Kuriosum: Sie betreut<br />
sowohl die neuen Olympiasieger Tessa Virtue/Scott Moir<br />
als auch die Zweitplatzierten Amerikaner Meryl Davis/<br />
charlie White. Ihr Ziel für Sotschi 2014: „Ganz klar: Die<br />
Plätze eins, zwei und drei.“<br />
Die BerühMtheit Der sPiele<br />
Auch wenn sich die deutschen Eishockeyspieler alles<br />
andere als mit Ruhm bekleckert haben…..einer wurde<br />
zur Berühmtheit.<br />
Beim Blick in die Zeitung dürfte dem deutschen<br />
Eishockey-nationalspieler T.J. Mulock am Samstag die<br />
Kaffeetasse aus der hand gefallen sein. Die Vancouver<br />
Sun widmete dem Stürmer, der sonst nicht im Ruf<br />
außerordentlicher Popularität steht, zwei Drittel einer<br />
Seite und setzte mitten hinein ein riesiges Foto. Die<br />
Auflösung: Mulock stammt aus Kanada und spielte früher<br />
für die Vancouver Giants.<br />
Der häuPtling Der sPiele<br />
Bob chamberlin war erleichtert. Der kanadische<br />
Stammeshäuptling hat die norwegische Goldflut mit<br />
Freude zur Kenntnis genommen - hatten doch verschiedene<br />
Medien kolportiert, er habe das Team norge mit<br />
einem Fluch belegt. Dieses Gerücht ist definitiv aus der<br />
Welt.<br />
Die taPferste Der sPiele<br />
Erst stürzte Petra Majdic beim Aufwärmen in Whistler<br />
in einen Graben und brach sich eine Rippe an. Wenig<br />
später lief die 31-Jährige dann mit schmerzverzerrtem<br />
Gesicht zur Bronze im Sprint der Ski-Langläuferinnen.<br />
Ohne fremde hilfe allerdings hätte sich die Slowenin<br />
ihre Medaille gar nicht abholen können.<br />
Ehe sich Majdic den Ruhm der ersten slowenischen<br />
Medaille in einem olympischen Langlaufwettbewerb<br />
erkämpfte, spielten sich in den Wäldern des callaghan<br />
Valley offenbar kuriose Szenen ab. Die 31 Jahre alte<br />
Topfavoritin erzählte, sie sei beim Warmlaufen in einer<br />
„völlig vereisten und nicht gesicherten“ Kurve gestürzt,<br />
dabei aus der Spur geraten und drei Meter tief in einen<br />
kleinen Wasserlauf mit großen Steinen gefallen. Ein<br />
Baum habe auch noch im Weg gestanden.<br />
Majdic trat mit starken Schmerzen in Becken und Rücken<br />
zur Qualifikation an, mogelte sich als 19. unter die Top<br />
30 und erhielt unmittelbar vor ihrem Viertelfinallauf per<br />
ultraschall-untersuchung die halbwegs beruhigende<br />
Diagnose, dass der befürchtete Rippenbruch ausgeblieben<br />
war.<br />
zahnlos<br />
Mit humor trug der deutsche Rodler David Möller ein<br />
Missgeschick nach dem Gewinn von Olympia-Silber. Der<br />
28-Jährige hatte nach der Siegerehrung auf Wunsch von<br />
Fotografen in sein Edelmetall gebissen und sich dabei<br />
eine Ecke aus einem oberen Schneidezahn gebrochen.<br />
„Die Ecke ist mir zu hause schon immer mal weggebrochen“,<br />
sagte Möller. „nichts Dramatisches. Aber es ist<br />
lästig, wenn man sich nicht traut, so zu lächeln, wie man<br />
das eigentlich sollte.“<br />
Die unglücKlichsten<br />
Das waren sicher die Eltern von Viktoria Rebensburg. Sie<br />
waren extra zum Riesenslalom-Auftritt ihrer Tochter nach<br />
Vancouver geflogen und wollten einen Tag später wieder<br />
nach hause fliegen. Das taten sie auch. Doch leider<br />
wurde der 2. Durchgang des Riesenslaloms um genau<br />
diesen einen Tag verschoben, so dass sie den Lauf zum<br />
Olympiasieg ihrer Tochter verpassten.<br />
KUriOSeS <strong>OSP</strong> 02/10 <strong>OSP</strong> 02/10<br />
KUriOSeS