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Neumarkts größter Bau- und Heimwerkermarkt - CSU Stadtverband ...

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Ges<strong>und</strong>heit<br />

Das Klinikum Neumarkt:<br />

Sanierung, Erweiterung <strong>und</strong> Strukturreform<br />

Die Sanierung <strong>und</strong> Erweiterung des Klinikums<br />

Neumarkt ist sicherlich schon deshalb<br />

eine große Herausforderung für den<br />

Landkreis, weil diese Umbaumaßnahmen<br />

begleitet werden von einer Ges<strong>und</strong>heitsreform,<br />

die gewaltige Einschnitte <strong>und</strong><br />

Veränderungen vorsieht.<br />

Der Autor,<br />

Josef Köstler (56),<br />

ist Fraktionsvorsitzender<br />

der <strong>CSU</strong><br />

im Kreistag Neumarkt<br />

i.d.OPf <strong>und</strong><br />

Bürgermeister der<br />

Marktgemeinde<br />

Breitenbrunn<br />

Das Ges<strong>und</strong>heitswesen in Deutschland<br />

steht im Mittelpunkt aller Diskussionen um<br />

Sozialreformen <strong>und</strong> Kosteneinsparungen.<br />

Die hohe Arbeitslosigkeit mit dadurch bedingten<br />

Mindereinnahmen bei Steuern <strong>und</strong><br />

Beiträgen <strong>und</strong> eine immer älter werdende<br />

Gesellschaft verursachen eine Schieflage in<br />

der Sozialpolitik von bisher nicht gekanntem<br />

Ausmaß.<br />

Die anhaltende Deckelung der Krankenhausbudgets,<br />

Bettenabbau <strong>und</strong> Umstrukturierung<br />

haben bisher nicht zur erwünschten Entlastung<br />

der Krankenhäuser geführt. Wirklich<br />

erbrachte Leistungen werden nicht mehr<br />

zu 100 % bezahlt, Tariferhöhungen werden<br />

durch Budgetsteigerungen nicht abgedeckt.<br />

Ein angepasster Personalschlüssel <strong>und</strong> ein<br />

minimiertes medizinisches Angebot scheinen<br />

vielerorts notwendige Alternativen zu sein.<br />

Doch das Qualitätssicherungsgesetz <strong>und</strong> die<br />

Einführung der DRGs ergeben mit den Fallpauschalen<br />

neue Berechnungsparameter, die<br />

es den Krankenhäusern ermöglichen, effizienter<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlicher zu arbeiten. In unserem<br />

Klinikum sind wir hier auf einem guten<br />

<strong>und</strong> richtigen Weg. Wir haben uns rechtzeitig<br />

auf diese Umstellungen vorbereitet <strong>und</strong> sehr<br />

viel in die notwendige EDV-Ausstattung <strong>und</strong><br />

die spezifische Vorbereitung <strong>und</strong> Fortbildung<br />

der Mitarbeiter investiert.<br />

In dieser schwierigen Situation des<br />

Umbruchs <strong>und</strong> der Neuorientierung des<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesens gilt es nicht nur die<br />

baulichen Maßnahmen zügig durchzuführen,<br />

sondern auch die inneren Strukturen<br />

diesen Rahmenbedingungen anzupassen.<br />

Mit der Umstellung vom Regie- zum Eigenbetrieb<br />

haben wir bereits 1996 die Weichen<br />

richtig gestellt.<br />

Die Entwicklung eines Qualitätsmanagements<br />

<strong>und</strong> ein Maßnahmenkatalog mit<br />

möglichen Einsparungen soll jetzt drohende<br />

Defizite verhindern, die sich der Landkreis<br />

auch im Interesse der Gemeinden nicht<br />

leisten kann. Noch schreiben wir für das<br />

Klinikum Neumarkt schwarze Zahlen. Deshalb<br />

muss die gute Auslastung von 80 % im<br />

Klinikum Neumarkt gesichert, die weitaus<br />

geringere im Kreiskrankenhaus Parsberg<br />

gesteigert werden.<br />

Doch es drohen Nullr<strong>und</strong>en bei den Budget-<br />

Verhandlungen. Nur durch den Umstieg auf<br />

das neue Abrechnungssystem konnte für<br />

2003 eine Anhebung des Budgets um 1,1<br />

% erreicht werden, was aber bei weitem<br />

nicht reicht, um die Sachkosten- <strong>und</strong> Tarifsteigerungen<br />

aufzufangen. Mehrerlöse<br />

im medizinischen Betrieb werden dadurch<br />

aufgefressen. Die Schere geht immer weiter<br />

auseinander. Dabei werden gerade jetzt<br />

durch das neue Abrechnungssystem Fakten<br />

geschaffen, die über Jahre hinaus die<br />

Wirtschaftlichkeit des Klinikums bestimmen.<br />

Im äußeren Erscheinungsbild wurde in den letzten<br />

Jahren schon sehr viel verbessert, aber auch innen<br />

hat sich bereits viel verändert.<br />

Deshalb gilt es alle Kräfte zu bündeln <strong>und</strong><br />

auch im Management nachzurüsten. Eine<br />

externe Krankenhaus-Management-Gesellschaft<br />

soll die längerfristige Ausrichtung<br />

des Klinikums steuern <strong>und</strong> den Umstrukturierungsprozess<br />

leiten. Wohl der einzige Weg,<br />

um in einer unsicheren <strong>und</strong> schwierigen<br />

Krankenhauslandschaft den richtigen Kurs<br />

zu finden. Wir sind noch lange nicht am Ende<br />

unserer Strukturveränderungen. Bestenfalls<br />

haben wir den Einstieg geschafft <strong>und</strong> uns<br />

auf die notwendigen Schritte geeinigt. Da<br />

mag es ganz gut passen, dass wir auch mit<br />

den Umbaumaßnahmen mitten in der Neugestaltung<br />

stehen <strong>und</strong> auch hier am Ende<br />

erwarten, dass das Neumarkter Klinikum in<br />

neuem Glanz erstrahlt. Der Weg dazu ist<br />

noch lange <strong>und</strong> verlangt unsere ganze Kraft,<br />

genauso wie die Sanierung <strong>und</strong> Erweiterung<br />

des Klinikums unsere finanzielle <strong>und</strong> politische<br />

Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> -bereitschaft<br />

herausfordert.<br />

Mit Abschluss des großen siebengeschossigen<br />

Erweiterungsbaues Anfang der 70er-<br />

Jahre verfügte das damals noch unter der<br />

Trägerschaft des Zweckverbandes Stadt<br />

<strong>und</strong> Landkreis Neumarkt i.d.OPf. stehende<br />

Krankenhaus über eine für die damalige Zeit<br />

moderne <strong>und</strong> leistungsgerechte Ausstattung<br />

<strong>und</strong> <strong>Bau</strong>substanz. Die rasante Entwicklung<br />

in der Medizin überholte sehr schnell dieses<br />

Angebot. Die Zahl der chefärztlich geführten<br />

Hauptabteilungen wuchs von zwei (Innere<br />

Medizin <strong>und</strong> Chirurgie) auf mittlerweile acht<br />

(2 Innere Abteilungen, 2 Chirurgische Abteilungen,<br />

Gynäkologie, Anästhesie, Radiologie<br />

<strong>und</strong> Urologie) an.<br />

Schon Mitte der 80er Jahre war deshalb eine<br />

gr<strong>und</strong>legende Erweiterung <strong>und</strong> Sanierung<br />

des Krankenhauses absehbar. Die ersten<br />

Gespräche mit den zuständigen Ministerien,<br />

Behörden <strong>und</strong> Architekten ergaben, dass<br />

eine Förderung des Freistaates aus den<br />

Mitteln der Krankenhausbauprogramme<br />

nur dann in Betracht kommen kann, wenn<br />

die vorhandene <strong>Bau</strong>substanz in die Planung<br />

mit aufgenommen <strong>und</strong> die komplette<br />

Maßnahme in einzelnen <strong>Bau</strong>abschnitten<br />

abgewickelt wird.<br />

1989 wurde ein Gesamtraum- <strong>und</strong> Funktionsprogramm<br />

im Sozialministerium vorgestellt,<br />

das die Gr<strong>und</strong>lage für die einzelnen <strong>Bau</strong>abschnitte<br />

bildete. Nach Genehmigung des<br />

Programms ruhten die weiteren Planungen,<br />

da zunächst die Höherstufung in ein Krankenhaus<br />

der Schwerpunktversorgung mit<br />

überregionaler Bedeutung im Jahre 1993 abgewartet<br />

werden musste. Diese Aufstufung<br />

bedeutete auch erhöhte Anforderungen in<br />

baulicher Hinsicht.<br />

Im Juli 1995 konnte schließlich der Spatenstich<br />

für den 1. <strong>Bau</strong>abschnitt ausgeführt<br />

werden. Dieser sah die Erweiterung <strong>und</strong> Totalsanierung<br />

der OP-Abteilung vor. Die Zahl<br />

der Operationssäle wurde von fünf auf sieben<br />

erweitert. In einem modernen Aufwachraum<br />

werden die frisch operierten Patienten überwacht<br />

<strong>und</strong> für den Transport auf die Station<br />

vorbereitet. Die Sterilisationsabteilung<br />

wurde mit Sterilisatoren der neuesten <strong>Bau</strong>art<br />

ausgestattet. Abgeschlossen wurde der<br />

1. <strong>Bau</strong>abschnitt 1998.<br />

Dazwischen wurde 1997 bereits der 2. <strong>Bau</strong>abschnitt<br />

begonnen. Zunächst mussten einzelne<br />

Leistungsstellen wie Histologisches<br />

Labor, Prosektur mit Aussegnung, Röntgenarchiv<br />

<strong>und</strong> Wäscherei verlegt werden, bevor<br />

der Anbau an den sog. 60er- <strong>Bau</strong> errichtet<br />

werden konnte. Nach einer zweijährigen <strong>Bau</strong>zeit<br />

konnte im Sommer 2000 der Neubau in<br />

Betrieb genommen werden. Insgesamt 130<br />

28 Die Raute 2/03

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