04.01.2013 Aufrufe

Neumarkts größter Bau- und Heimwerkermarkt - CSU Stadtverband ...

Neumarkts größter Bau- und Heimwerkermarkt - CSU Stadtverband ...

Neumarkts größter Bau- und Heimwerkermarkt - CSU Stadtverband ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Transrapid<br />

Das Münchner Transrapid-Projekt<br />

Viele Argumente sprechen dafür, dass auf der Münchner Westtrasse<br />

der erste kommerzielle Transrapid Deutschlands fahren wird<br />

Seit Monaten herrscht eine Diskussion unter<br />

Wissenschaftlern <strong>und</strong> Wirtschaftlern:<br />

Können wir es uns auf Dauer leisten, das<br />

Hochtechnologieprojekt Transrapid <strong>und</strong> die<br />

damit verb<strong>und</strong>ene Wertschöpfung ins Ausland<br />

abwandern zu lassen? Nachdem Rot-<br />

Grün zunächst die Strecke Hamburg-Berlin<br />

beerdigt <strong>und</strong> damit mehrere Milliarden<br />

Euro in den Sand gesetzt hat, scheint jetzt<br />

bei den Genossen ein Nachdenken über<br />

Vorteile einer deutschen Transrapidstrecke<br />

einzusetzen. Aber leider nur bei den Genossen,<br />

wie ich in einem Gespräch mit einem<br />

grünen B<strong>und</strong>estagsabgeordneten in der<br />

Bayerischen Landesvertretung erfahren<br />

konnte. Dabei bietet die Stelzenkonstruktion<br />

für die Transrapidtrasse viele Vorteile<br />

für die Anlieger: Stadteile werden nicht getrennt,<br />

sondern unter der Fahrbahn können<br />

weiterhin Straßen oder Freiflächen führen<br />

<strong>und</strong> damit gewachsene Strukturen aufrecht<br />

erhalten werden. Auch die Lärmbelästigung<br />

ist weit geringer als dies bei einer S-Bahn<br />

wäre. Durch die technische Besonderheit,<br />

dass der Transrapid ohne Räder <strong>und</strong> direkten<br />

Fahrbahnkontakt schwebt, entfallen die<br />

üblichen Ratter- <strong>und</strong> Quietschgeräusche.<br />

Zudem können beim Transrapid Biotope<br />

vernetzt bleiben, werden kaum Tierarten<br />

Am 14. August 1934 legte Herman Kemper,<br />

der geistige Vater der elektromagnetischen<br />

Schwebebahn, den Gr<strong>und</strong>stein für eines der<br />

innovativsten Verkehrsmittel der Zukunft.<br />

Knapp 70 Jahre später, am 1. Januar 2003,<br />

erlangte die Magnetschwebebahn Transrapid<br />

mit der erfolgreichen Inbetriebnahme<br />

der ersten kommerziell genutzten Strecke<br />

zwischen Shanghai <strong>und</strong> Pudong ihre endgültige<br />

Einsatzreife.<br />

Dazwischen lagen langwierige Forschungen,<br />

Weiterentwicklungen <strong>und</strong> – seit annähernd<br />

20 Jahren – zahlreiche Tests von hochmodernen<br />

Fahrzeugen <strong>und</strong> Fahrwegen auf<br />

der Transrapid-Versuchsstrecke in Lathen<br />

im Emsland. An der großen Herausforderung,<br />

einen wirtschaftlichen Fahrweg im<br />

Rahmen dieser leistungsfähigen <strong>und</strong> umweltschonenden<br />

Verkehrstechnologie zu<br />

entwickeln, beteiligte sich 1997 auch die<br />

Firmengruppe Max Bögl. In enger Zusammenarbeit<br />

mit Dr. Jürgen Feix vom Münchener<br />

Ingenieurbüro CBP entstand unter<br />

Federführung der Firmengruppe Max Bögl<br />

– alternativ zum Stahlträger – ein bis dato<br />

neuartiger Fahrwegträger in hybrider, modularer<br />

<strong>Bau</strong>weise.<br />

So sieht die wahrscheinliche Streckenführung<br />

von München-Hbf. zum FJS-Flughafen aus!<br />

gefährdet <strong>und</strong> die Flächenversiegelung<br />

ist relativ gering. Aber wie immer, wenn es<br />

konkret wird, sperren sich die Grünen aus<br />

ideologischen Gründen gegen Infrastrukturprojekte.<br />

Da der windelweiche Kompromiß in Düsseldorf<br />

faktisch den nordrhein-westfälischen<br />

Metrorapid ins Abseits gestellt hat, bleibt<br />

nur noch eine realistische Chance für den<br />

Transrapid in Deutschland: Die Anbindung<br />

Ein kurzer Streifzug durch die Transrapid-Historie:<br />

Der hybride Fahrwegträger<br />

Die Gr<strong>und</strong>idee des hybriden Trägers <strong>und</strong><br />

dessen Modulbauweise liegt in der Zusammensetzung<br />

der verschiedenen, untereinander<br />

verträglichen <strong>Bau</strong>stoffe Beton <strong>und</strong><br />

Stahl. Der formtreu vorgespannte Hauptträger<br />

aus Spannbeton, dessen Verformung<br />

durch sein Eigengewicht kompensiert wird,<br />

nimmt alle Lasten auf <strong>und</strong> leitet sie über<br />

die Unterbauten in den <strong>Bau</strong>gr<strong>und</strong> ab. Der<br />

Funktionsebenenträger, ein hochpräzises<br />

Stahlbauteil bestehend aus Gleitleiste, Seitenführschiene<br />

<strong>und</strong> Statorpaketen, wird in<br />

Abschnitten von 3 m mit Schrauben <strong>und</strong><br />

Bolzen an die im Betonträger eingebauten<br />

Gußkonsolen montiert – mit vorgegebenen<br />

Toleranzen im Zehntelmillimeterbereich.<br />

Über diese Konsolen werden zum einen<br />

die Lasten in den Spannbeton-Querschnitt<br />

des Trägers eingeleitet, zum anderen ermöglichen<br />

sie den passgenauen Anschluss<br />

sowie die Auswechselbarkeit der Funktionsebenen.<br />

Innovation in Fernost<br />

Nach dem überraschenden Aus der Strecke<br />

Berlin–Hamburg Anfang 2000 – die Strecke<br />

wurde verworfen, obwohl deren Bedarf<br />

des Flughafens Franz-Josef-Strauß an den<br />

Münchner Hauptbahnhof. Damit könnten<br />

Flugreisende in 10 Minuten in die Innenstadt<br />

oder zu ihren Anschlusszügen gelangen.<br />

Die Bayerische Staatsregierung hat<br />

bereits die ersten Weichen gestellt <strong>und</strong> ist<br />

bereit dieses Projekt voranzutreiben. Dabei<br />

geht es aber nicht nur um Prestige, sondern<br />

auch um r<strong>und</strong> 3.000 Arbeitsplätze, die schon<br />

bisher in der Region München am Transrapid<br />

hängen. Auf die Fragen der Finanzierung<br />

möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen,<br />

da hierzu auf der nächsten Seite Minister<br />

Dr. Otto Wiesheu f<strong>und</strong>iert <strong>und</strong> ausführlich<br />

Stellung bezieht.<br />

Lassen Sie uns trotz der offenen Finanzierungsfragen<br />

davon ausgehen, dass der Münchner<br />

Flughafen-Transrapid realisiert wird. Wo soll<br />

die Trasse verlaufen? Derzeit steht noch<br />

nicht fest, ob die sog. West- oder Ostroute<br />

bevorzugt werden soll. Aber der Trend<br />

scheint sich Richtung Westroute zu entwickeln.<br />

Diese böte zugleich die Möglichkeit,<br />

die neue Allianzarena im Münchner Norden<br />

gut anzubinden. Gerade in Hinblick auf die<br />

WM 2006 würde dies die Möglichkeit zur<br />

weltweit beachteten Präsentation dieses<br />

Hochtechnologieprojektes eröffnen.<br />

Harald Frank<br />

per Gesetz festgestellt wurde – erhielt<br />

der Transrapid in Deutschland einen<br />

derben Rückschlag. Dennoch hielt die Firmengruppe<br />

Max Bögl an der Idee des hybriden<br />

Fahrwegträgers fest. Bis sich eine<br />

chinesische Delegation im Oktober 2000<br />

nach einer Besichtigung der Transrapid-<br />

Teststrecke <strong>und</strong> anschließendem Besuch<br />

der Firmengruppe in Neumarkt unter Führung<br />

von Wu Xiangming für die Vorteile<br />

des hybriden Trägers begeisterte. Nach<br />

eingehender Prüfung aller technischen,<br />

terminlichen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Faktoren<br />

seitens der chinesischen Fachleute<br />

entschieden sich diese für den hybriden<br />

Träger als Fahrwegsystem für die erste<br />

Anwendungsstrecke in China. Die r<strong>und</strong><br />

30 km lange zweispurige Transrapid-Strecke<br />

verbindet die Millionenmetropole<br />

Shanghai mit derem neuen Flughafen<br />

Pudong. Ende Januar 2001 wurde die TGC<br />

Transrapid Guideway Consulting Group,<br />

eine Kooperation der beiden <strong>Bau</strong>unternehmungen<br />

Max Bögl, Neumarkt <strong>und</strong><br />

vdw aus Köln sowie des renommierten<br />

Planungsunternehmens CBP aus München<br />

beauftragt.<br />

18 Die Raute 2/03

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!