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Neumarkts größter Bau- und Heimwerkermarkt - CSU Stadtverband ...

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Ausgabe 18 2/2003<br />

Otto Wiesheu:<br />

Transrapid bauen!<br />

Deutschland:<br />

Rekordarbeitslosigkeit<br />

Josef Köstler:<br />

Modernes Klinikum


2 Die Raute 2/03


Gewusst was & wo<br />

Seite 4 Im Brennpunkt: EU-Erweiterung<br />

Der Erweiterungsfahrplan<br />

Seite 7 Neumarkter Haushalt 2003<br />

Innovationen & Investitionen<br />

Seite 8 Kommentar<br />

PID <strong>und</strong> therapeutisches Klonen<br />

Seite 9 Parlamentsticker<br />

Rente mit 67, <strong>Bau</strong>entbürokratisierung,<br />

Ges<strong>und</strong>heit, Kleinkläranlagen<br />

Seite 11 Firmenporträt<br />

Obi-Neumarkt<br />

Ein Paradies für Gärtner & Heimwerker<br />

Seite 12 Standort Detuschland<br />

Vom Musterknaben zum Sanierungsfall:<br />

Deutschland<br />

Seite 15 Ortsumgehung Pölling<br />

Ein Stadtteil atmet auf<br />

Seite 16 Transrapid<br />

Neumarkter Spitzenrechnologie<br />

in Shanghai!<br />

Seite 18 Transrapid<br />

Wird Deutschlands erster Transrapid<br />

in München sein?<br />

Seite 19 Transrapid<br />

Dr. Otto Wiesheu spricht Klartext<br />

Seite 21 Berichte aus den Stadtteilen<br />

Altenhof, Hasenheide, Höhenberg<br />

Seite 22 Berichte aus den Stadtteilen<br />

Holzheim, Mühlen,<br />

Pelchenhofen, Stadtmitte<br />

Seite 23 Berichte aus den Stadtteilen<br />

Pölling, Stadtmitte,<br />

Stadtsüden, Stauf<br />

Seite 25 Berichte aus den Stadtteilen<br />

Stadtosten, Wolfstein, Woffenbach<br />

Seite 27 Berichte aus den <strong>CSU</strong>-Arbeitsgemeinschaften<br />

Frauen Union, Mittelstandsunion,<br />

Junge Union<br />

Seite 28 Ges<strong>und</strong>heit<br />

Neuerungen im Klinikum Neumarkt<br />

Seite 31 Namen im Gespräch<br />

Barbara Lanzinger, Franz Ehrsnperger,<br />

Hans Bradl, Benno Zierer, Alois Karl,<br />

Emil Silberhorn, Herbert Fischer<br />

Inhalt/Editorial<br />

In der neuen 18. Ausgabe der RAUTE erwarten<br />

Sie wieder viele interessante Themen.<br />

Ausführliche Informationen zum neuen<br />

TRANSRAPID in Shanghai aus erster Hand:<br />

Gerlinde Wanke <strong>und</strong> Harald Frank interviewten<br />

Dieter Klinger, Geschäftsführer<br />

der <strong>Bau</strong>unternehmung Max Bögl, über die<br />

Erfahrungen beim <strong>Bau</strong> <strong>und</strong> der Inbetriebnahme<br />

des Fahrträgersystems in China.<br />

Bayerns Verkehrsminister Otto Wiesheu<br />

zeigt die Finanzdimensionen des geplanten<br />

Projekts in München auf.<br />

Ludwig Stepper <strong>und</strong> Roland Häberl stellen<br />

die neue Ortsumgehung der B 8 bei Pölling<br />

vor. Ein <strong>Bau</strong>projekt, das in den nächsten Wochen<br />

in die Realisierung geht.<br />

Investitionen <strong>und</strong> <strong>Bau</strong>vorhaben prägen<br />

auch den Haushalt der Stadt Neumarkt im<br />

Jahr 2003. Bürgermeister Arnold Graf stellt<br />

einige Schwerpunkte vor.<br />

Erweiterungsbauten <strong>und</strong> Umstrukturierungen<br />

stehen auch im Kreisklinikum Neumarkt<br />

an. <strong>CSU</strong>-Fraktionsvorsitzender Josef<br />

Köstler stellt seine Überlegungen vor.<br />

Stadtpfarrer Norbert Winner betrachtet<br />

kritisch Bestrebungen von Wissenschaftlern<br />

Menschen zu klonen. Die Präimplantationsdiagnostik<br />

<strong>und</strong> die embryonale Stammzellenforschung<br />

bedrohen die Würde des<br />

Menschen.<br />

Unser Mitarbeiter Jürgen Bäuml stellt den<br />

großen Neumarkter OBI-Markt vor.<br />

Natürlich erhalten Sie auch Informationen<br />

über die Arbeit der <strong>CSU</strong> in den verschiedenen<br />

Stadtteilen in Neumarkt <strong>und</strong> die Aktivitäten<br />

der Jungen Union, Frauen Union <strong>und</strong><br />

Mittelstandsunion.<br />

RAUTE-Leser werden gut informiert!<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />

Helmut Jawurek<br />

Vorsitzender des <strong>CSU</strong>-<strong>Stadtverband</strong>es<br />

Die Raute 2/03 3


Im Brennpunkt: EU-Erweiterung<br />

Die EU der 25 Staaten<br />

Ein Fahrplan <strong>und</strong> ein Blick nach Tschechien!<br />

Am 1. Mai 2004 wird die EU ihr Gesicht<br />

nachhaltig verändern. In vielen Diskussionen<br />

hört man viele Ängste <strong>und</strong> unklare<br />

Vorstellungen. Wir haben Ihnen nachfolgende<br />

Antworten auf einige dieser Fragen<br />

zusammengestellt.<br />

Was sind die Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Ziele<br />

der Erweiterung?<br />

In der Präambel des Vertrages zur Gründung<br />

der EG aus dem Jahre 1957 haben<br />

die Gründungsmitglieder ihren Beschluss<br />

verb<strong>und</strong>en mit der Aufforderung an die<br />

anderen Völker Europas, die sich zu den<br />

gleichen hohen Zielen bekennen, sich<br />

diesen Bestrebungen anzuschließen. Das<br />

heißt, prinzipiell stehen jedem demokratischen<br />

Staat Europas die Tore der Gemeinschaft<br />

offen. Voraussetzung ist<br />

die Bereitschaft der Staaten, den<br />

gemeinschaftlichen Besitzstand,<br />

den „acquis communautaire“<br />

(Umsetzung der Gemeinschaftsvorschriften<br />

der EU <strong>und</strong> die zur Durchführung<br />

der gemeinsamen Politik<br />

erforderlichen Maßnahmen), zu<br />

übernehmen.<br />

Die Ziele sind: Die Bildung einer bedeutenden<br />

politischen Kraft sowie<br />

die Herstellung eines der größten<br />

Binnenmärkte <strong>und</strong> die Sicherung<br />

des Friedens.<br />

Verschiedene gr<strong>und</strong>legende Beitrittskriterien<br />

müssen von den<br />

Kandidaten erfüllt werden. Eine<br />

rechtsstaatliche <strong>und</strong> demokratische<br />

Gr<strong>und</strong>ordnung sowie die<br />

Wahrung der Menschenrechte<br />

stehen dabei ganz oben. Um den<br />

Wettbewerb <strong>und</strong> den Kräften<br />

des Marktes innerhalb der Gemeinschaft<br />

gerecht zu werden, ist eine funktionsfähige<br />

Marktwirtschaft gefordert. Ebenso<br />

müssen die Strukturen des Rechts sowie<br />

die politischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Ziele<br />

übernommen werden.<br />

Nach derzeitigem Stand werden zum 1. Mai<br />

2004 folgende Länder der Europäischen<br />

Union beitreten: Zypern, Slowenien, Estland,<br />

Lettland, Litauen, Slowakei, Ungarn,<br />

Polen, Tschechien <strong>und</strong> Malta. Derzeit laufen<br />

die einzelnen Ratifizierungsverfahren<br />

<strong>und</strong> teilweise auch - falls erforderlich - die<br />

Volksabstimmungen darüber.<br />

Aufgr<strong>und</strong> seiner geographischen Nähe zur<br />

Oberpfalz wird insbesondere der Beitritt<br />

der Tschechischen Republik für uns eine<br />

bedeutende Rolle spielen.<br />

Gehört Tschechien<br />

in die EU?<br />

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt den<br />

Anteil Tschechiens an der europäischen<br />

Geschichte. Nach dem Ende der Herrschaft<br />

der Habsburger (seit 1526) wird 1918 die<br />

unabhängige Tschechoslowakei mit ihrem<br />

Präsidenten Masarik ausgerufen. In diesen<br />

Staat werden auch die von Deutschen bewohnten<br />

Gebiete zwangsweise einbezogen.<br />

Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte die Wiederherstellung<br />

der Tschechoslowakei, mit Ausnahme<br />

von Karpatorussland, mit Benesch<br />

als Präsident. Benesch erließ Dekrete <strong>und</strong><br />

Verordnungen, die insbesondere die ungarische<br />

<strong>und</strong> deutsche Minderheit stark<br />

diskriminieren. Da diese Benesch-Dekrete<br />

nach wie vor auch heute noch Bestandteil<br />

der tschechischen Rechtsordnung sind,<br />

So war bis zum Gipfel von Kopenhagen der Verhandlungsstand<br />

stimmten die 11 Europaabgeordneten der<br />

<strong>CSU</strong> im März 2003 gegen die Aufnahme der<br />

Tschechei in die Europäische Union. Nach<br />

einer Umgestaltung nach sowjetischem Vorbild,<br />

leitete Dubcek 1968 eine Liberalisierung<br />

ein, die jedoch im Prager Frühling mit dem<br />

Einmarsch der sowjetischen Truppen ihr Ende<br />

fand. Ab 1977 entstanden Bürgerrechtsbewegungen,<br />

die über eine „sanfte Revolution“<br />

eine gesellschaftspolitische Öffnung zum<br />

Westen mit Havel als Staatspräsidenten zur<br />

Folge hatten.<br />

Die heutige tschechische Republik, eine parlamentarische<br />

Demokratie, mit einer Fläche<br />

von r<strong>und</strong> 78866 qkm (zum Vergleich: Bayern:<br />

70547 qkm) hat 10,3 Mio. Einwohner <strong>und</strong> umschließt<br />

die historischen Regionen Böhmen,<br />

Mähren <strong>und</strong> einen Teil Schlesiens. Die Bevölkerung<br />

besteht zu 94% aus Tschechen. 59%<br />

sind ohne Glaubensbekenntnis, die größte<br />

Glaubensgemeinschaft ist die römisch-katholische<br />

mit 26,7%. Die stärksten politischen<br />

Kräfte nach den Wahlen im Sommer 2002<br />

sind die liberal-konservative demokratische<br />

Bürgerpartei ODS, die sozialdemokratische<br />

Partei CSSD, die kommunistische Partei<br />

KSCM <strong>und</strong> die Koalition Christdemokraten/<br />

Freiheitsunion.<br />

Tschechien ist Mitglied zahlreicher internationaler<br />

Organisationen, wie der OECD, der<br />

Welthandelsorganisation (WTO), des IWF, der<br />

Weltbank <strong>und</strong> der NATO. Im ersten Halbjahr<br />

2002 hat sich das Wirtschaftswachstum auf<br />

+2,5% verlangsamt, die Arbeitslosenquote<br />

beträgt 2003 r<strong>und</strong> 10%. Wichtigster Handelspartner<br />

ist Deutschland: Exporte 38,1%,<br />

Importe 32,9%.<br />

Wie wird<br />

die Integration ablaufen?<br />

Die Osterweiterung ist nicht in einem<br />

einzigen Akt, sondern vielmehr<br />

schrittweise geplant. Dadurch soll<br />

eine Steuerung des Zusammenwachsens<br />

möglich werden.<br />

Im ersten Schritt 1995-2003 wurden<br />

mit Assoziierungsabkommen beispielsweise<br />

die Zölle <strong>und</strong> Quoten<br />

für den freien Warenverkehr aufgehoben.<br />

In der zweiten Stufe, die von 2004-<br />

2013 geplant ist, beginnt zunächst<br />

eine Übergangszeit, in der Rechte<br />

<strong>und</strong> Pflichten aus der EU-Mitgliedschaft<br />

nach <strong>und</strong> nach in Kraft treten.<br />

Während einer siebenjährigen Frist<br />

ist weder die Freizügigkeit für Arbeitnehmer<br />

noch die Dienstleistungsfreiheit<br />

gegeben. Tschechische Arbeitnehmer<br />

haben so bis 2011 keinen Anspruch darauf,<br />

bei uns zu arbeiten. Tschechischen Betrieben<br />

ist es bis dahin nicht möglich sich selbst auf<br />

öffentliche Ausschreibungen zu bewerben.<br />

Diese Fristen können durch europäische Entscheidung<br />

nach zwei <strong>und</strong> nach fünf Jahren<br />

verkürzt werden – aber jedoch nicht gegen<br />

die Stimme Deutschlands. Öffentliche Verwaltung<br />

<strong>und</strong> Justiz in vielen der Beitrittsstaaten<br />

sind noch weitgehend unterentwickelt. Es<br />

besteht die Gefahr, dass die europäischen<br />

Regeln nicht eingehalten werden, der Wirtschaftsverkehr<br />

aber bereits frei ist. Betroffen<br />

hiervon sind Umwelt-, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Verbraucherschutz. Der Beitrittsvertrag<br />

sieht bei Verstoß gegen die europäischen<br />

Standards, wie Qualitäts-, Hygiene- <strong>und</strong> technische<br />

Normen drei Jahre die Möglichkeit vor,<br />

4 Die Raute 2/03


Handel <strong>und</strong> Dienstleistungsverkehr einseitig<br />

einzuschränken. Die Anwendung dieses Regulatives<br />

wird allerdings in der Realität politisch<br />

schwierig. Zugleich werden die europäischen<br />

Wettbewerbsregeln angewandt, so dass<br />

die tschechische Regierung nicht mehr wie<br />

bisher uneingeschränkt verbilligte Gr<strong>und</strong>stücke,<br />

Steuerbefreiungen <strong>und</strong> andere Subventionen<br />

an Investoren geben kann. Außerdem<br />

besteht die Verpflichtung, die europäischen<br />

Mindeststeuersätze für die Umsatzsteuer, die<br />

Mineralöl- <strong>und</strong> die Tabaksteuer einzuführen.<br />

Benzin <strong>und</strong> Zigaretten werden sich hierdurch<br />

in Tschechien verteuern. Die Einführung des<br />

Euros erfolgt frühestens drei Jahre nach<br />

Beitritt. Als Voraussetzung gelten dort noch<br />

die Stabilitätskriterien (3,00% Verschuldung,<br />

niedrige Inflation, niedrige Zinsen). Die<br />

Kontrolle der Waren an den Grenzen endet<br />

im Mai 2004. Dem gegenüber bleiben die<br />

Personenkontrollen zunächst erhalten. Für<br />

die Landwirtschaft bedeutet der Beitritt die<br />

Übertragung der Marktordnungen mit ihren<br />

Stützungs- <strong>und</strong> Quotenregelungen auf die<br />

Beitrittsstaaten. Allerdings werden die tschechischen<br />

Produzenten bei der Einhaltung<br />

der europäischen Standards, zum Beispiel<br />

bei Hygiene <strong>und</strong> Umwelt, heutige Wettbewerbsvorteile<br />

verlieren.<br />

In der dritten Stufe ab 2013 laufen alle Übergangsregelungen<br />

aus. Die Wettbewerbssituation<br />

wird sich dann völlig anders darstellen<br />

als heute, weil die europäischen Standards<br />

gelten <strong>und</strong> der Euro eingeführt ist. Dennoch<br />

ist auf Dauer mit einem geringeren Preisniveau<br />

in Tschechien zu rechnen. Nach seriösen<br />

Schätzungen wird der gesamte Angleichungsprozess<br />

bis zu 35 Jahre betragen.<br />

Wie ist die aktuelle Lage<br />

in Tschechien?<br />

Die Situation der inneren Sicherheit in Tschechien<br />

lässt nach wie vor zu wünschen übrig.<br />

Rotlichtmilieu, Drogenkriminalität, Waffenhandel<br />

<strong>und</strong> Menschenschmuggel sind noch<br />

immer an der Tagesordnung. Der Erhalt der<br />

Grenzkontrollen ist deshalb auch weiter<br />

unbedingt erforderlich. Weil die Situation in<br />

den Beitrittsstaaten zu unsicher ist, wurde<br />

noch kein fester Übergangszeitraum für die<br />

Aufhebung der Personenkontrollen festgelegt.<br />

Zur Verbesserung der inneren Sicherheit ist die<br />

Einbeziehung der tschechischen Polizei in die<br />

europäische Kriminalitätsbekämpfung unverzichtbar.<br />

Die tschechischen Behörden sind<br />

gegenwärtig weder am europäischen Polizeicomputer<br />

angeschlossen noch nehmen sie<br />

ausreichend am Informationsaustausch teil.<br />

Eine zur Festnahme ausgeschriebene Person<br />

oder ein in der EU gestohlenes Auto kann an<br />

der Grenze in Schirnding identifiziert werden.<br />

Sobald die Grenze überschritten ist besteht die<br />

Möglichkeit derzeit nicht mehr. Geplant ist eine<br />

Ausweitung der Überprüfungsmöglichkeiten.<br />

Für die regionale Landwirtschaft liegt ein<br />

Risiko in der künftigen Agrarreform wegen<br />

der Finanzierungslasten. Hier wird der Verlust<br />

von Direktzahlungen <strong>und</strong> die Koppelung an<br />

weitere Umweltauflagen befürchtet.<br />

Im gemeinsamen Wirtschaftsraum wird es<br />

zu einer Arbeitsteilung kommen. Bestimmte<br />

Tätigkeiten werden dauerhaft auf der tschechischen<br />

Seite kostengünstiger erledigt werden<br />

können als bei uns.<br />

Der Strukturwandel, der sich in den letzten<br />

Jahren in der Industrie vollzogen hat, wird<br />

sich vermutlich im Bereich der Dienstleistungen<br />

fortsetzen. Die Industrie wird von<br />

der Erweiterung geringer betroffen sein, weil<br />

Im Brennpunkt: EU-Erweiterung<br />

Über 300 km gemeinsame Grenze mit Bayern: Die Tschechische Republik<br />

hier schon jetzt eine Behauptung im globalen<br />

Wettbewerb gefordert ist.<br />

Jetzt gilt es<br />

die Chancen zu nutzen!<br />

Insgesamt bedeutet die Osterweiterung<br />

eine immense Herausforderung. Sie ist kein<br />

Faktum, dass wir nur beobachten oder erdulden<br />

können. Es ist ein epochales Ereignis,<br />

das geformt werden muss. Es sind Chancen<br />

zu nutzen <strong>und</strong> Risiken zu minimieren.<br />

Roland Häberl/Alexander Ströber<br />

Schon heute investieren viele deutsche Unternehmer in die "EU der 25" um sich bei der<br />

Erweiterung einen guten Startplatz <strong>und</strong> damit Arbeitsplätze auch bei uns zu sichern.<br />

Die Raute 2/03 5


Täglich frische kroatische Spezialitäten<br />

Gut bürgerliche deutsche Küche<br />

Räumlichkeiten geeignet für Feiern jeder Art<br />

Parkplätze direkt vor dem Haus vorhanden<br />

Gaststätte zum<br />

DJK Sportzentrum<br />

Rotbuchenstr. 21<br />

92318 Neumarkt<br />

Telefon: 0 91 81 / 4 14 94<br />

Bei den Jurahallen<br />

Auf Ihren Besuch freut sich<br />

Familie Bebic<br />

6 Die Raute 2/03


Der Haushalt 2003 setzt erneut Maßstäbe bei<br />

Innovationen <strong>und</strong> Investitionen<br />

Das laufende Jahr 2003 ermöglicht uns in<br />

Neumarkt eine beachtliche Offensive mit<br />

innovativen Formen kommunalpolitischen<br />

Denkens <strong>und</strong> Handelns. Sie finden die Unterstützung<br />

der <strong>CSU</strong>-Fraktion.<br />

Neue Formen der<br />

Bürgerbeteiligung<br />

Modus 21 steht für „Modellunternehmen<br />

Schule im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert“. Die HS an der<br />

Weinbergerstraße erprobt als eine von 21<br />

Schulen in Bayern mit gutem Erfolg neue<br />

Wege für die HS. 1 Weg ist dabei die sehr<br />

enge Kooperation aller an der Schule Beteiligten:<br />

Lehrer, Schüler, Eltern, Architekt,<br />

Schulreferentin Gisela Burger, Stadtbaumeister.<br />

Von der Planung bis zur aufwändigen<br />

Sanierung werden aus Betroffenen<br />

aktiv Beteiligte.<br />

Die „Internationale Jugendbegegnung“ in<br />

Neumarkt hat aus den kriegsbetroffenen<br />

Ländern des 2. Weltkrieges Beteiligte in Sachen<br />

Frieden gemacht. Die Jugendlichen aus<br />

Neumarkt <strong>und</strong> fünf weiteren Staaten sind<br />

heuer eingeladen von <strong>und</strong> nach Arad in Rumänien.<br />

Für die Zukunft ist die Begegnung<br />

im Zweijahresturnus geplant, im Zwischenjahr<br />

organisiert jeweils eine andere Stadt<br />

diese Begegnung. Heuer wird sich zusätzlich<br />

Slowenien einbringen, so dass sich der Kreis<br />

der Beteiligten weitet.<br />

Der Seniorenbeirat hat sich längst fest<br />

etabliert. Aus passiv wartenden Versorgten<br />

wurden Akteure in eigener Sache, aus Betroffenen<br />

wurden Beteiligte, die ihr Lebens- <strong>und</strong><br />

Freizeitprogramm aktiv mitgestalten.<br />

Der Behindertenbeirat schlägt angemessene<br />

Lösungen vor. Das Jahr der Behinderten<br />

wird nicht von festlichen Reden <strong>und</strong><br />

großen Ankündigungen geprägt, sondern<br />

von kleinen, aber markanten Fortschritten<br />

in unserer Stadt. Betroffene werden zu Beteiligten,<br />

die ihr Leben klug <strong>und</strong> mutig in die<br />

Hand nehmen.<br />

Das Haus der Jugend entsteht nicht im Büro<br />

eines Architekten, sondern in den Köpfen<br />

der Jugendlichen, in Teamarbeit zwischen<br />

Architekt, Stadtbaumeister, Verwaltung,<br />

Stadtrat <strong>und</strong> den betroffenen Jugendlichen.<br />

Diese werden so zu Beteiligten <strong>und</strong> wir alle<br />

zu Lernenden am laufenden Projekt mit allen<br />

Chancen <strong>und</strong> Risiken des Verfahrens.<br />

Im Programm „Soziale Stadt“ sind Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürger der Altstadt zur<br />

Mitwirkung aufgerufen, damit Sanierung<br />

im Sinne der Betroffenen von Beteiligten<br />

gestaltet wird, damit nicht nur Straßen <strong>und</strong><br />

Gebäude entstehen, sondern städtisches<br />

Leben mit einem sozialen Netz nachhaltig<br />

in die Zukunft hinein wächst.<br />

In einer „Drehscheibe Neumarkt“ soll nach<br />

Auffassung der <strong>CSU</strong>-Fraktion die soziale<br />

Kompetenz der Stadt <strong>und</strong> in der Stadt erreichbar<br />

sein. Sie soll Betroffenen die Suche<br />

nach Hilfe erleichtern <strong>und</strong> Nicht-Betroffenen<br />

die Chance zum sozialen Handeln eröffnen,<br />

damit es viele verantwortlich Beteiligte gibt.<br />

Öffentliche Verantwortung der Stadt muss<br />

sich dabei verbinden mit privater Verantwortung<br />

jedes Einzelnen, aller Einwohner<br />

<strong>und</strong> der Nachbarn, z.B. bei Kindergarten,<br />

Kinderhort, Kinderkrippe, bei der Gestaltung<br />

der Freizeit in den Vereinen, bei der<br />

Vermittlung von Lehrstellen <strong>und</strong> Arbeitsplätzen,<br />

bei Programmen für die Jugend<br />

wie für die Senioren. Bürger-Initiative paart<br />

sich mit Bürger-Verantwortung <strong>und</strong> führt zur<br />

positiven Bürger-Beteiligung.<br />

Kraft <strong>und</strong> Mut für<br />

Investitionen<br />

In der Agenda 21 übernehmen wir Neumarkter<br />

weltweit anerkannte Gr<strong>und</strong>sätze der<br />

Ökologie, der Ökonomie <strong>und</strong> des sozialen<br />

Handelns. Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger sollen<br />

sich mit ihren Wünschen <strong>und</strong> Problemen<br />

nicht nur als Betroffene fühlen, sondern<br />

sich zu Beteiligten entwickeln, damit aktuelle<br />

<strong>und</strong> vor allem zukünftige Probleme<br />

unserer Stadt erkannt <strong>und</strong> im Sinne der<br />

Agenda gelöst werden - können.<br />

Die <strong>CSU</strong>-Fraktion steht im Sinne einer nachhaltigen<br />

Entwicklung der Stadt <strong>und</strong> eines<br />

dringend notwendigen antizyklischen<br />

Wirtschaftens zu den großen Investitionen.<br />

Der Haushalt macht sie möglich.<br />

Wenige Beispiele zur Agenda 21 mögen<br />

dafür stehen.<br />

Kultur <strong>und</strong> Soziales, Schreiberhaus, Stadtmuseum,<br />

Museum Lothar Fischer, Literaturcafe,<br />

Stadthalle, HS Weinbergerstraße,<br />

Kindergarten in Höhenberg, Kinderhort an<br />

der Theo-Betz-Schule, Haus für Jugend <strong>und</strong><br />

Kultur am Volksfestplatz, Sanierungs-Planung<br />

für die Schule Wolfstein, Drehscheibe<br />

Neumarkt, Modelle der Altstadtsanierung<br />

Grünbaumwirtsgasse, Türmergasse usw.<br />

Ökologie, Gestaltung von Stadtpark <strong>und</strong><br />

Leitgraben, Planungen für die übrigen<br />

Parkanlagen der Innenstadt, Sicherung<br />

der Wasserversorgung über den Hallerbrunnen,<br />

Offenlegung <strong>und</strong> Renaturierung<br />

der Gewässer im Stadtgebiet nach dem<br />

geltenden Gewässerplan, private Regenwassernutzung,<br />

Nutzung regenerativer<br />

Energien usw.<br />

Ökonomie: Umgehungsstraße Pölling, B<strong>und</strong>esstraße<br />

299, wirtschaftliche Nutzung am<br />

Unteren Tor, Investitionen in die Altstadtsanierung,<br />

Sicherung <strong>und</strong> Gewinnung von<br />

Arbeitsplätzen in Industrie, Handwerk,<br />

Handel <strong>und</strong> Dienstleistung usw.<br />

Neumarkter Haushalt 2003<br />

Der Autor,<br />

Arnold Graf (62),<br />

ist Fraktionsvorsitzender<br />

der <strong>CSU</strong> im<br />

Stadtrat der Großen<br />

Kreisstadt Neumarkt<br />

i.d. OPf <strong>und</strong> Dritter<br />

Bürgermeister<br />

Zeit zum Handeln<br />

Eigentlich ist die Zeit des Redens vorbei,<br />

die Menschen wollen landauf landab endlich<br />

etwas spüren <strong>und</strong> sehen. Fragen <strong>und</strong><br />

Hinterfragen sind wichtig, Entscheidungen<br />

<strong>und</strong> Antworten aber sind wichtiger, <strong>und</strong><br />

zwar gültige Antworten - <strong>und</strong> jetzt!<br />

Gültig ist in der Demokratie was<br />

konsensfähig ist. Das in meinen Augen<br />

wünschenswerte Ziel eines breiten Konsenses<br />

darf freilich nicht zur Konsensfalle<br />

werden, die Entscheidungen <strong>und</strong> Handeln<br />

verhindert. Gültig ist in der Demokratie<br />

auch das, was mehrheitsfähig ist, was<br />

mit Mehrheit beschlossen ist. Im Sinne<br />

einer guten Weiterentwicklung unserer<br />

Stadt sowie im Sinne einer dringend notwendigen<br />

<strong>und</strong> haushaltsmäßig bestens<br />

vorbereiteten Investitionsoffensive sind<br />

wir alle zum zügigen <strong>und</strong> aktiven Handeln<br />

aufgefordert.<br />

So erfreulich die eingangs geschilderten<br />

Beteiligungsmodelle sind, so wichtig ist<br />

auch, dass wir nicht in eine Diskussionsfalle<br />

tappen oder gar die Fallen selber<br />

aufstellen. Die B<strong>und</strong>espolitik ist hier seit<br />

Jahren kein Vorbild. Den Diskussionen<br />

<strong>und</strong> Vorschlägen müssen klare Entscheidungen<br />

<strong>und</strong> aktives Handeln folgen. Die<br />

Gesellschaft wünscht dies. Die Neumarkter<br />

erwarten dies. Unser Haushalt lässt<br />

dies zu.<br />

Wir müssen freilich auch stark aufpassen,<br />

dass wir dabei nicht in eine Anspruchsfalle<br />

tappen wie viele große <strong>und</strong> kleine Kommunen,<br />

wo in den vergangenen 10 Jahren die<br />

Sozialleistungen um ein Drittel gestiegen,<br />

aber die Investitionen um 1/3 gesunken<br />

sind, wobei die letzten Jahre eine ganz<br />

besondere Dramatik entwickelt haben.<br />

Aus der Anspruchsfalle könnte sonst auch<br />

in Neumarkt eine Kostenfalle werden.<br />

Lasst uns also anpacken, damit ein „Ruck“<br />

durch das Land <strong>und</strong> die Stadt Neumarkt<br />

geht, wie Roman Herzog schon längst<br />

gefordert hat. Lasst uns entscheidungs-,<br />

verantwortungs- <strong>und</strong> handlungsfähig<br />

bleiben.<br />

Arnold Graf<br />

Die Raute 2/03 7


Meinung<br />

Jeder Mensch ist ein Geschöpf <strong>und</strong> Abbild Gottes!<br />

Die Anwendung<br />

der Präimplantationsdiagnostik<br />

(PID) sowie<br />

die Erlaubnis<br />

zur embryonalenStammzellenforschung<br />

wird seit geraumer<br />

Zeit in der<br />

Öffentlichkeit<br />

diskutiert.<br />

Norbert Winner (47), ist Stadtpfarrer Offensichtlich ist<br />

<strong>und</strong> leitet die Katholische Pfarrei die Menschheits-<br />

St. Johannes in Neumarkt<br />

geschichte an<br />

einem Punkt<br />

angelangt, wo sich entscheidet, wie es<br />

in Zukunft um die Humanität des Menschen<br />

bestellt sein wird. Offen wird heute<br />

auch eine Züchtung des Menschen durch<br />

schrankenlose Umdeutung seiner Natur<br />

gefordert.<br />

Die Geburt eines Menschen ist eine wichtige<br />

Schwelle, doch begründet nicht erst<br />

sie die unantastbare Würde menschlichen<br />

Lebens. Es gibt zwingende Gründe unabhängig<br />

von Glaubenshaltungen diese Würde<br />

ab dem Zeitpunkt der Zeugung anzuerkennen.<br />

Jede spätere Festlegung wäre rein<br />

willkürlich. Es ist anachronistisch, sich für<br />

die verbrauchende Embryonenforschung<br />

<strong>und</strong> die Präimplantationsdiagnostik auf<br />

antike <strong>und</strong> mittelalterliche Theorien über<br />

eine spätere „Beseelung“ des menschlichen<br />

Embryos zu berufen, da sie eine überholte<br />

Fortpflanzungsbiologie voraussetzen.<br />

Um „therapeutisches“ Klonen hoffähig zu<br />

machen, wird vielfach die Menschenwürde<br />

von Embryonen angezweifelt. Embryonen<br />

hätten keine Selbstachtung <strong>und</strong> seien nur<br />

ein „Zellhaufen“.<br />

Wenn Forscher Embryonen als Verbrauchsmaterial<br />

benutzen <strong>und</strong> die medizinische<br />

Kunst erbgeschädigte Embryonen aussortiert,<br />

ist damit eine Grenze überschritten,<br />

die der Mensch nicht überschreiten darf.<br />

Auch wenn das Ziel der Gentechnik, die<br />

Heilungschancen kranker Menschen zu<br />

verbessern, verständlich ist, ist die verbrauchende<br />

Embryonenforschung abzu-<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Helmut Jawurek,<br />

<strong>CSU</strong>-<strong>Stadtverband</strong>svorsitzender<br />

Redaktionsleitung:<br />

Harald Frank (V. i. S. d. P.)<br />

Ständige Mitarbeiter:<br />

Jürgen Bäuml, Roland Häberl,<br />

Albert Körner, Ludwig Stepper,<br />

Dr. Alexander Ströber, Irmgard Wanke,<br />

Gerlinde Wanke<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Hallertorstrasse 16 a<br />

92318 Neumarkt i. d. OPf.<br />

Anzeigen:<br />

Jürgen Bäuml<br />

Tel. 01 71 / 3 43 79<br />

juergenbaeuml@t-online.de<br />

lehnen. Denn dass dafür getötet wird,<br />

sagt kaum jemand. Nie <strong>und</strong> nimmer darf<br />

es zu einer Verzweckung menschlichen<br />

Lebens kommen!<br />

Behindertes <strong>und</strong> krankes menschliches<br />

Leben bedingungslos zu bejahen <strong>und</strong> dafür<br />

politisch Sorge zu tragen, dass es von<br />

Eltern angenommen werden kann, verlangt<br />

seinen Preis. In der von Politik <strong>und</strong> Forschung<br />

geforderten verbrauchenden Embryonenforschung<br />

sowie der medizinischen<br />

Selektion erbgeschädigten menschlichen<br />

Lebens erkennen wir ein Indiz dafür, dass<br />

Politik <strong>und</strong> Gesellschaft diesen Preis nicht<br />

mehr zu zahlen bereit sind.<br />

Für uns Christen ist jeder Mensch ein Geschöpf<br />

<strong>und</strong> Abbild Gottes. Deshalb müssen<br />

wir Anwälte des Lebens sein, gerade auch<br />

des hilfsbedürftigen Lebens!<br />

Layout:<br />

Harald Frank<br />

Norbert Winner<br />

Schlusslayouts, Scans <strong>und</strong> Lithos:<br />

Schwab-Werbung<br />

Dresdner Straße 44, 92318 Neumarkt<br />

Tel. 0 91 81/48 83 50<br />

Schlussredaktion:<br />

Evi Fürst<br />

Druck:<br />

Druckerei Bögl<br />

Mariahilfstrasse 59 a<br />

92318 Neumarkt i. d. OPf.<br />

Auflage: 20.000 Exemplare<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die<br />

Meinung des Verfassers <strong>und</strong> nicht unbedingt die<br />

der Redaktion wieder. Weiterverwertung der Artikel<br />

nur mit Zustimmung des Herausgebers.<br />

Die Raute erscheint vierteljährlich.<br />

Der Bezugspreis ist im Mitgliederbeitrag enthalten.<br />

8 Die Raute 2/03


Verhandlungserfolg für<br />

Krankenhäuser<br />

„Durch unser zähes <strong>und</strong> beharrliches Verhandeln<br />

ist es uns gelungen, sowohl sog.<br />

Optionskrankenhäuser von den Lasten der<br />

Nullr<strong>und</strong>e im Krankenhaussektor, als auch<br />

Krankenhäuser mit psychiatrischen Einrichtungen<br />

sowie Kliniken, die Schwerverletzte<br />

versorgen, zu befreien“, erklärte MdB Barbara<br />

Lanzinger. „Insgesamt sind nunmehr von<br />

den ca. 2.000 in Deutschland zugelassenen<br />

Krankenhäusern schätzungsweise 1.500 von<br />

der Nullr<strong>und</strong>e befreit.“<br />

Als weiteren Erfolg betrachtet es die Abgeordnete<br />

im Ges<strong>und</strong>heitsausschuss, dass<br />

patentgeschützte Arzneimittel nicht in die<br />

Festbetragsregelung einbezogen werden.<br />

„Zwar erkennen auch wir durchaus Handlungsbedarf<br />

bei Arzneimitteln ohne therapeutischen<br />

Zusatznutzen, allerdings meinen<br />

wir nicht, dass man kurz vor einer großen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsreform hier Vorfestlegungen<br />

treffen sollte. Denn Fragen der Arzneimittelversorgung<br />

<strong>und</strong> des Arzneimittelvertriebs<br />

müssen insgesamt in der anstehenden<br />

Ges<strong>und</strong>heitsreform erörtert werden. Unsere<br />

Verhandlungserfolge zugunsten der<br />

Krankenhäuser waren es uns wert, eine<br />

Budgetierung der Verwaltungsausgaben<br />

der Krankenkassen in Kauf zu nehmen.“<br />

Entbürokratisierung beim <strong>Bau</strong><br />

„<strong>Bau</strong>en ohne <strong>Bau</strong>genehmigung wird in<br />

Bayern noch mehr als bisher möglich<br />

sein.“ erklärte MdL Herbert Fischer: „Durch<br />

Genehmigungsfreistellungen <strong>und</strong> vereinfachte<br />

<strong>Bau</strong>genehmigungsverfahren sparen<br />

sich Bürger <strong>und</strong> Unternehmen künftig bares<br />

Geld. Kleine <strong>und</strong> mittlere Gewerbeprojekte<br />

sind dann in vielen Fällen genehmigungsfrei.<br />

Ausgenommen von der neuen<br />

Genehmigungsfreistellung bleiben aber<br />

weiterhin Sonderbauten.“<br />

Ziel sei nur noch die Prüfung des eigentlichen<br />

Kernbereichs von Anforderungen an<br />

<strong>Bau</strong>vorhaben. „Neben baulichen Anforderungen<br />

werden die <strong>Bau</strong>behörden bald nur<br />

+ Aus dem Maximilianeum +++ Aus dem Reichstag +<br />

Herbert Fischer,<br />

MdL<br />

Nein zur Rente<br />

mit 67 Jahren<br />

noch die Anforderungen<br />

zu prüfen<br />

haben, für die das<br />

Fachrecht eine solche<br />

Prüfung auch<br />

ausdrücklich vorschreibt“,<br />

so Herbert<br />

Fischer. Zusätzlich<br />

seien noch weitere<br />

Vereinfachungen<br />

vorgesehen: Eine<br />

Verschlankung des<br />

Abstandsflächen-<br />

rechts soll flächensparendes <strong>Bau</strong>en erleichtern.<br />

Ein neues Brandschutzkonzept soll die<br />

Anforderungen an die Feuerwiderstandsfähigkeit<br />

der <strong>Bau</strong>teile erleichtern. Für Gebäude<br />

mit bis zu fünf Geschossen wird dann die<br />

konstruktive Holzbauweise möglich sein.<br />

„Die Anzahl der nötigen KfZ-Stellplätze <strong>und</strong><br />

die Stellplatzablöse führt immer wieder zu<br />

Problemen“, weiß der <strong>CSU</strong>-MdL. „Künftig<br />

sollen unsere Gemeinden hier vor Ort für<br />

die Festlegung der erforderlichen Zahl der<br />

Stellplätze <strong>und</strong> die Regelung der Stellplatzablösung<br />

zuständig sein.“<br />

„Rente mit 67 Jahren kommt nicht in Frage“.<br />

MdB Rudolf Kraus, als ehemaliger Parlamentarischer<br />

Staatssekretär im B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Arbeit <strong>und</strong> Sozialordnung,<br />

Experte für Rentenfragen, bezieht klar<br />

Position. „Natürlich muss allgemein länger<br />

gearbeitet werden – das darf aber nicht die<br />

treffen, die sich 45 Jahre lang den Buckel<br />

krumm geschuftet haben“, so Rudolf Kraus.<br />

„Viel wichtiger ist zu versuchen, das tatsächliche<br />

Renteneintrittsalter zu erhöhen. Die zunehmende<br />

Frühverrentung in Großbetrieben<br />

ist da ein Ansatzpunkt.“<br />

Bei Rot-Grün würden Forderungen nach einer<br />

Erhöhung des Renteneintrittsalters lauter,<br />

von 67 oder sogar 70 Jahren ist die Rede. Auch<br />

erhöhte Abschläge für die, die vor Erreichen<br />

der Altersgrenze in Rente gehen, sind in der<br />

Diskussion. „Diese Forderungen bringen uns<br />

nicht weiter“, so Kraus. In vielen Teilbereichen<br />

der Wirtschaft, wie der <strong>Bau</strong>-Branche, erreichten<br />

derzeit nicht einmal 5% der Arbeiter die<br />

Altersgrenze von 65 Jahren. Mehr als 40%<br />

gehen im Durchschnitt mit unter 56 Jahren<br />

wegen Erwerbs- bzw. Berufsunfähigkeit in<br />

Rente. Er forderte „Gerechtigkeit, Augenmaß<br />

Aus den Parlamenten<br />

<strong>und</strong> Vernunft“ <strong>und</strong> nannte Beispiele: „Es ist<br />

ein großer Unterschied, ob jemand mit 14<br />

oder 15 Jahren oder mit 28 Jahren ins Arbeitsleben<br />

eintritt. Entscheidend muss die Lebensarbeitszeit<br />

sein, nicht das Lebensalter“, will<br />

Kraus die Höhe der Abschläge bei vorzeitigem<br />

Renteneintritt nach den Beitragszeiten<br />

ausrichten. Kraus wirft Rot-Grün vor, „den<br />

Sinn unseres Rentensystems nicht verstanden<br />

zu haben“. Über die Höhe der Renten<br />

im unteren Einkommensbereich herrschten<br />

in der Öffentlichkeit falsche Vorstellungen.<br />

Die Durchschnitts-Netto-Rente für Arbeiter<br />

im Bereich der LVA Niederbayern/Oberpfalz<br />

betrage für Männer derzeit ca. 750 €, für<br />

Frauen ca. 360 € bei den Bestandsrentnern.<br />

Bei den Rentenzugängen im Jahre 2001 sei<br />

es noch einmal weniger: bei Männern ca.<br />

650 € <strong>und</strong> bei Frauen ca. 340 €.<br />

Entbürokratisierung bei<br />

Kleinkläranlagen<br />

„Die technischen<br />

Richtlinien für den<br />

<strong>Bau</strong> <strong>und</strong> den Betrieb<br />

von Kleinkläranlagen<br />

werden außer Kraft<br />

gesetzt. Mit diesem<br />

Beschluss hat die<br />

<strong>CSU</strong>-Landtagsfraktion<br />

einen großen Schritt<br />

in Richtung Bürokratieabbau<br />

erreicht.“<br />

Das sagte Staatssekretär<br />

Hans Spitzner.<br />

Im Sinne einer Verwal-<br />

Hans Spitzner,<br />

Staatssekretär<br />

tungsvereinfachung bedeute das Außerkraftsetzen<br />

dieser Richtlinie auch eine praxisnahe<br />

Regelung, weil sie dem Betreiber einer Kleinkläranlage<br />

überflüssigen Wartungsaufwand,<br />

unverhältnismäßige Kontrollen <strong>und</strong> unnötige<br />

Kosten erspare.<br />

Die neue Regelung sieht nach den Worten<br />

Spitzners insbesondere vor, dass Anlagen<br />

nach den Angaben des Herstellers zu warten<br />

sind. Lediglich alle zwei Jahre – ähnlich wie<br />

ein Auto beim TÜV – ist nachzuweisen, dass<br />

die Anlage funktionstüchtig ist. Hofmann:<br />

„Wir wollen mit dem Einsatz von Kleinkläranlagen<br />

Abwasseraltlasten für künftige<br />

Generationen verhindern.“ Deshalb werde<br />

die Anschaffung dieser Anlagen erleichtert<br />

<strong>und</strong> sogar rückwirkend zum 01.01.2002<br />

gefördert.<br />

Harald Frank<br />

Die Raute 2/03 9


10 Die Raute 2/03


Am 01.10.1985 eröffnete die Fa.<br />

Klebl einen <strong>Bau</strong>markt im OBI-<br />

Franchise-System in der Freystädter<br />

Str. 11. Der OBI-Markt<br />

hatte eine Verkaufsfläche von<br />

2.700 qm. Damals waren 16 Mitarbeiter<br />

beschäftigt. Nach 10<br />

Jahren wurde die Verkaufsfläche<br />

zu eng <strong>und</strong> der Neubau in der<br />

Freystädter Str. 13 entstand, der<br />

jetzt den optischen Mittelpunkt des Klebl-<br />

<strong>Bau</strong>zentrums in Neumarkt bildet. Seit 1995<br />

stehen nun r<strong>und</strong> 6.500 qm Verkaufsfläche<br />

zur Verfügung. „Auswahl satt“ kann jetzt den<br />

K<strong>und</strong>en geboten werden, die sich zwischen<br />

r<strong>und</strong> 40.000 Artikeln entscheiden können.<br />

Ergänzt wird dieses breite Angebot durch<br />

einen Fliesendiscount mit 5.000 Artikeln <strong>und</strong><br />

einen Spielwarenfachmarkt mit r<strong>und</strong> 30.000<br />

Artikeln im „alten“ OBI.<br />

Qualifiziertes Personal<br />

hilft gerne<br />

Aber nicht nur die Auswahl stimmt. Für die<br />

optimale Beratung der K<strong>und</strong>schaft stehen<br />

beispielsweise allein im Gartencenter 16 Floristinnen,<br />

Gärtner oder Diplomingenieure<br />

bereit. Diese Kompetenz<br />

gilt auch für<br />

die anderen Bereiche,<br />

wo gelernte<br />

Handwerker (z.B.<br />

Schreiner) <strong>und</strong> auch<br />

Handwerksmeister<br />

den K<strong>und</strong>en mit<br />

praktischem Rat bei<br />

der Verwirklichung<br />

ihrer individuellen<br />

Träume gerne<br />

helfen. Insgesamt<br />

beschäftigt OBI 90<br />

Mitarbeiter, darunter<br />

auch 7 Auszubildende zum Kaufmann<br />

im Einzelhandel <strong>und</strong> 3 Auszubildende zur<br />

Floristin.<br />

Der Biber lässt gerne auch viele<br />

Blumen für ihn sprechen<br />

Wie entstand das OBI<br />

Franchising Konzept?<br />

Dr. Emil Lux <strong>und</strong> Manfred Maus in Wermelskirchen<br />

spielten mit dem Gedanken,<br />

auch in Deutschland Do-it-yourself-Märkte<br />

einzurichten, die in Amerika schon überaus<br />

erfolgreich waren. „Homecenter“ hießen<br />

diese Geschäfte, die unter einem Dach<br />

alle Sortimente für das Selbermachen, das<br />

„Home Improvement“ anboten.<br />

Manfred Maus sah in Deutschland diese<br />

Marktlücke <strong>und</strong> wollte deshalb seine Vision<br />

der „12 Fachgeschäfte unter einem Dach“<br />

rasch verwirklichen. Zur Gr<strong>und</strong>idee fehlte<br />

ihm aber noch ein prägnanter Firmenname.<br />

In einer französischen Zeitung las er,<br />

dass eine Gruppe - bestehend aus einem<br />

Lebensmittelhändler, einem Metzger <strong>und</strong><br />

einem Bäcker - eine ähnliche Idee hatte<br />

<strong>und</strong> diese Geschäftsidee sollte den Namen<br />

„OBI“ tragen.<br />

Was bedeutet<br />

eigentlich OBI?<br />

Entgegen allen Vermutungen sind die drei<br />

Buchstaben keine Abkürzung für einen Firmennamen.<br />

Dennoch gibt es immer wieder<br />

Spekulationen, wofür das O, das B <strong>und</strong> das<br />

I stehen könnten. Die bekanntesten Interpretationen<br />

sind: „Organisation Bricolage<br />

International“ oder aber auch „Oberbergisches-Bastel-Institut“.<br />

Über solch kreative<br />

Ursachenforschung ranken sich schon eine<br />

ganze Reihe von Stilblüten, die auf vielen<br />

<strong>Bau</strong>stellen <strong>und</strong> in zahlreichen Gärten kursieren.<br />

Der Ursprung des Markennamens OBI<br />

ist ein anderer. OBI ist abgeleitet von Hobby.<br />

Die Franzosen sprechen den Buchstaben „H“<br />

nicht aus <strong>und</strong> so entsteht die Lautkombination<br />

OBI. Nach einer längeren Diskussion<br />

überzeugte Manfred Maus die drei französischen<br />

Geschäftsleute, ihm die Rechte an der<br />

Marke OBI für 3.000 Franc abzutreten. OBI<br />

besitzt heute weltweit die Rechte an der<br />

Marke, mit Ausnahme von Frankreich.<br />

Unternehmensporträt<br />

<strong>Neumarkts</strong> <strong>größter</strong> <strong>Bau</strong>- <strong>und</strong> <strong>Heimwerkermarkt</strong>:<br />

Die Heimat des orangen Bibers<br />

Ein Paradies für Hobbygärtner <strong>und</strong> Handwerker im Porträt<br />

Zeitgemäß <strong>und</strong> offen präsentiert der Neumarkter OBI-Markt viele Gärtner-<br />

<strong>und</strong> Heimwerkerträume seinen K<strong>und</strong>en<br />

Ein <strong>Bau</strong>meister aus der Natur stand Pate<br />

für das Logo der Fachmärkte<br />

Wofür steht<br />

der Biber?<br />

Zu der Marke OBI gehörte von Anfang<br />

an der Biber als Synonym für<br />

Fleiß <strong>und</strong> das <strong>Bau</strong>en. Inzwischen<br />

gibt es zwar dank eines Projektes<br />

des Bayerischen Umweltministeriums<br />

wieder über 6.000 echte<br />

Biber im Freistaat, dennoch ist das<br />

häufigste Auftreten des Gesellen<br />

mit den scharfen Schneidezähnen <strong>und</strong> der<br />

unbezähmbaren <strong>Bau</strong>lust in unseren Breiten<br />

die orange Figur mit der schwarzen Latzhose<br />

des Hauses OBI.<br />

Wo war die erste Heimat des orangen<br />

Bibers?<br />

Mit einem 870 qm großen Markt im Einkaufszentrum<br />

Alstertal in Hamburg Poppenbüttel<br />

begann 1970 die Geschichte<br />

der OBI <strong>Bau</strong>- <strong>und</strong> Heimwerkermärkte. 12<br />

Mitarbeiter zählte damals der erste OBI<br />

Markt. Als erstes Unternehmen bot OBI ein<br />

solch breites <strong>und</strong> zugleich zielgruppenorientiertes<br />

Sortiment an.<br />

Heute ist OBI Marktführer<br />

in Deutschland<br />

OBI ist die Nummer Eins in der <strong>Bau</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Heimwerkermarkt</strong>branche mit derzeit 341<br />

Märkten in Deutschland. Hinzu kommen<br />

124 OBI Märkte im Ausland: Von Italien über<br />

Österreich, Ungarn, Slowenien, der Tschechischen<br />

Republik, Polen, Schweiz bis nach<br />

China umspannt dieses Konzept inzwischen<br />

viele Teile der Welt. Insgesamt erzielten die<br />

OBI Märkte im Geschäftsjahr 2001/2002 einen<br />

Gesamtumsatz von 5,4 Mrd. Euro. Weltweit<br />

sind 23.000 Mitarbeiter beim Unternehmen<br />

beschäftigt.<br />

Ob in Neumarkt oder weltweit: Der Schlüssel<br />

zum Erfolg ist die Zufriedenheit der K<strong>und</strong>en.<br />

Mit seinem Konzept, ein umfangreiches<br />

Garten- <strong>und</strong> Heimwerkersortiment mit kompetenter<br />

Beratung zu kombinieren, hatte<br />

OBI großen Erfolg. Wer sich heute an einem<br />

Freitag nachmittag oder einem Samstag in<br />

die Freystädter Straße begibt, wird auf eine<br />

Vielzahl von Menschen treffen, die von dieser<br />

Konzeption überzeugt sind <strong>und</strong> OBI zu <strong>Neumarkts</strong><br />

umsatzstärkstem <strong>Bau</strong>-, Heimwerker-,<br />

Garten- <strong>und</strong> Spielwarenfachmarkt gemacht<br />

haben.<br />

Jürgen Bäuml<br />

Die Raute 2/03 11


Standort Deutschland<br />

Vom Musterknaben zum Sanierungsfall:<br />

Deutschland unter Rot/Grün<br />

Helmut Jawurek (39)<br />

ist Abteilungsleiter<br />

beim Bayerischen<br />

<strong>Bau</strong>industrieverband,<br />

Vorsitzender des <strong>CSU</strong>-<br />

<strong>Stadtverband</strong>es Neumarkt,<br />

sowie Stadt- &<br />

Kreisrat in Neumarkt<br />

“Rot/Grün wirtschaftet ab:<br />

Spitze bei der Arbeitslosigkeit,<br />

Schlusslicht beim Wachstum<br />

<strong>und</strong> dramatische Entwicklung<br />

am <strong>Bau</strong>“<br />

Auf dem Arbeitsmarkt herrscht selbst im<br />

März <strong>und</strong> April noch Eiseskälte statt Frühlingsbelebung:<br />

R<strong>und</strong> 4,6 Millionen Menschen<br />

sind weiterhin ohne Beschäftigung.<br />

Die rot/grüne B<strong>und</strong>esregierung unter<br />

Gerhard Schröder (SPD) hat in den letzten<br />

12 Monaten 451.900 zusätzliche Arbeitslose<br />

zu verantworten.<br />

Experten befürchten, dass im kommenden<br />

Winter erstmals die 5 Millionenmarke bei<br />

der Arbeitslosigkeit überschritten werden<br />

Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau<br />

wird. Schröder kann sich nicht aus der<br />

Verantwortung für diese hausgemachte<br />

Misere stehlen: Auch der kurze Irak-Krieg<br />

taugt nicht als Ausrede. Die Weltkonjunktur<br />

entwickelt sich deutlich besser als die<br />

deutsche Wirtschaft. Während das deutsche<br />

Wirtschaftswachstum im letzten<br />

Jahr lediglich bei kärglichen 0,2 Prozent<br />

lag, erzielte z.B. Großbritannien immerhin<br />

1,8 Prozent.<br />

Wachstumserwartungen geschönt<br />

Eine Wende zum besseren in Deutschland<br />

ist nicht in Sicht, die wirtschaftliche<br />

Stagnation hält an: Die B<strong>und</strong>esregierung<br />

muss ihre politisch motivierten geschönten<br />

Wachstumsprognosen von 1 Prozent<br />

für 2003 Mitte April schon wieder nach<br />

unten korrigieren. Sie glaubt jetzt an ein<br />

Wachstum von 0,75 Prozent.<br />

Nach Einschätzung der EU Kommission<br />

steht Deutschland als einziges EU-Mitglied<br />

am Rande einer Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

droht im zweiten Quartal<br />

des Jahres zurückzugehen, nachdem es<br />

im ersten Quartal stagniert hatte. Der<br />

Internationale Währungsfonds hat seine<br />

Wachstumseinschätzung für Deutschland<br />

auf nur 0,5 Prozent festgelegt, die EU-Kommission<br />

erwartet 0,4 Prozent, die OECD<br />

geht gar von nur 0,3 Prozent aus. Auch die<br />

führenden Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

in Deutschland erwarten nur ein Wachstum<br />

von 0,2 bis 0,5 Prozent für das laufende Jahr.<br />

Dies haben sie in verschiedenen Pressekonferenzen<br />

deutlich herausgestellt. Die rot/<br />

grüne B<strong>und</strong>esregierung wird sicher ihre<br />

geschönten Vorhersagen in den nächsten<br />

Wochen erneut nach unten korrigieren<br />

müssen!<br />

Konsequenz dieser verfehlten Politik: Noch<br />

stärkerer Abbau von Arbeitsplätzen, <strong>und</strong><br />

riesige Steuerausfälle bei B<strong>und</strong>, Länder<br />

<strong>und</strong> Gemeinden! Deutschland fällt international<br />

immer weiter zurück. Deutschlands<br />

Spitzenfirmen werden zunehmend<br />

zu Übernahmekandidaten!<br />

Finanzbelastungen<br />

deutlich höher<br />

Ein deutlich geringeres Wirtschaftswachstum<br />

kann nicht ohne Auswirkungen auf<br />

die tatsächlichen Haushaltsdaten sein.<br />

Steuerausfälle von mindestens 4 Mrd. €<br />

errechnen sich allein aus dem geringeren<br />

Wirtschaftswachstum. Nach dem Scheitern<br />

des rot/grünen Steuererhöhungspakets im<br />

B<strong>und</strong>esrat - von Finanzminister Hans Eichl<br />

(SPD) schönfärberisch „Steuervergünstigungsabbaugesetz“<br />

genannt - fehlen dem<br />

B<strong>und</strong> im laufenden Jahr voraussichtlich<br />

r<strong>und</strong> 1,7 Mrd. €. Auch aus den von B<strong>und</strong>eskanzler<br />

Schröder in seiner Regierungserklärung<br />

im März angekündigten Reform-<br />

Maßnahmen ergeben sich zusätzliche<br />

Belastungen, deren Finanzierung immer<br />

noch völlig unklar ist.<br />

Erneuter Verstoß gegen<br />

den EU-Stabilitätspakt<br />

Die EU-Kommission beziffert als Konsequenz<br />

aus der besorgniserregenden Entwicklung<br />

das Haushaltsdefizit Deutschlands<br />

auf mindestens 3,4 Prozent. Auch<br />

B<strong>und</strong>esfinanzminister Eichel schließt<br />

inzwischen einen erneuten Verstoß nicht<br />

mehr aus. Nach der Rekordverschuldung<br />

im letzten Jahr wird der Schuldenstand des<br />

B<strong>und</strong>es mit voraussichtlich 825 Mrd. € um<br />

80 Mrd. € deutlich höher liegen als im Jahr<br />

1998. Von einem „Konsolidierungskurs“<br />

oder „Schuldenabbau“ kann deshalb keineswegs<br />

die Rede sein. Eichels Schuldenpolitik<br />

ist umso entlarvender als der B<strong>und</strong><br />

seit 1998 stolze 70 Mrd. € mehr an Steuereinnahmen<br />

erzielt hat <strong>und</strong> außerdem<br />

noch 50 Mrd. € durch den Erlös aus der<br />

Versteigerung der UMTS-Mobilfunk-Lizenzen<br />

eingenommen hat.<br />

Schon jetzt ist kurz nach Verabschiedung<br />

des B<strong>und</strong>eshaushalts für das Jahr 2003<br />

klar: Die Neuverschuldung Deutschlands<br />

wird zum zweiten Mal in Folge die im<br />

Europäischen Stabilitätspakt maximal<br />

zulässigen 3,0 Prozent überschreiten. Ein<br />

offizielles Verfahren der EU mit einem<br />

Bußgeld in Milliardenhöhe droht dem<br />

deutschen Steuerzahler!<br />

Selbst Musterbranche<br />

Maschinenbau stagniert<br />

„Die Lage ist besser als die Stimmung“, so<br />

lautete dagegen zum Auftakt der Hannover<br />

Messe Schröders optimistische Einschätzung<br />

der weiteren Konjunkturaussichten.<br />

Wie weit entfernt er mit dieser trotzigen Beschönigung<br />

von den Realitäten ist, zeigt die<br />

Lage im deutschen Maschinenbau - einer<br />

der Paradebranchen der deutschen Wirtschaft.<br />

Obwohl der Maschinenbausektor<br />

dank seiner hervorragenden technologischen<br />

Wettbewerbsfähigkeit auf wichtigen<br />

12 Die Raute 2/03


Märkten sogar Anteile dazu gewonnen hat,<br />

erwartet die Branche im laufenden Jahr<br />

allenfalls eine Stagnation. Dies bedeutet,<br />

dass selbst der Musterschüler Maschinenbau<br />

in diesem Jahr etwa 25.000 Stellen<br />

abbauen muss.<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

in besonderer Krise<br />

B<strong>und</strong>eskanzler Gerhard Schröder hat in<br />

seiner Regierungserklärung im März Maßnahmen<br />

zur Stärkung der bauwirtschaftlichen<br />

Auftragslage angesprochen. Das<br />

Problem ist klar: Nach über 1,4 Millionen<br />

Arbeitsplätzen auf dem <strong>Bau</strong> wird die Zahl<br />

der <strong>Bau</strong>arbeiter im Jahr 2003 deutlich auf<br />

unter 800.000 sinken.<br />

Kein W<strong>und</strong>er: dringend notwendige<br />

Reformen der Sozialsysteme werden<br />

hinausgeschoben <strong>und</strong> kaschiert (z.B.<br />

Einführung der Öko-Steuer, die teilweise<br />

in die Rentenkasse fließt), zusammengestrichen<br />

werden hingegen dringend<br />

notwendige Investitionen gerade im<br />

Infrastrukturbereich. Beispielsweise<br />

werden für den Unterhalt bestehender<br />

Autobahnen nur r<strong>und</strong> 2/3 der notwendigen<br />

Mittel investiert, um wenigstens<br />

den Bestand zu sichern! Vom sicher anstehenden<br />

steigenden Verkehrsaufkommen<br />

wagt die B<strong>und</strong>esregierung gar nicht zu<br />

reden! Im laufenden Haushalt beziffert<br />

sich die Investitionsquote auf nur noch<br />

9,8 Prozent. Ein absoluter Negativrekord in<br />

Deutschland zu einem Zeitpunkt, wo in unserem<br />

Land nicht weniger sondern mehr<br />

in Forschung, Bildung <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

investiert werden müsste.<br />

Nirgendwo sind staatliche Investitionen<br />

so beschäftigungswirksam wie im<br />

<strong>Bau</strong>sektor. Aber gerade da spart die rot/<br />

grüne B<strong>und</strong>esregierung wirklich...<br />

Milliardenloch wegen Rekordarbeitslosigkeit<br />

Hartnäckig verharmlost die B<strong>und</strong>esregierung<br />

die Haushaltsrisiken, die sich aus<br />

der desolaten Lage am Arbeitsmarkt<br />

ergeben. Die offizielle Prognose der B<strong>und</strong>esregierung<br />

einer durchschnittlichen<br />

Arbeitslosenzahl von 4,14 Millionen<br />

wird sich ebenfalls als viel zu geschönt<br />

erweisen. Selbst der Vorstandschef der<br />

B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit in Nürnberg,<br />

Florian Gerster (SPD), hält inzwischen<br />

eine Abweichung nach oben für sehr<br />

wahrscheinlich. Allein seine Parteifre<strong>und</strong>e<br />

in der B<strong>und</strong>esregierung weigern sich<br />

die Realitäten zu sehen.<br />

Nachdem der B<strong>und</strong> im letzten Jahr das<br />

Defizit der Nürnberger B<strong>und</strong>esanstalt<br />

mit 5,6 Mrd. € ausgeglichen hatte, droht<br />

für das laufende Jahr erneut ein Defizit in<br />

mindestens derselben Höhe. Die Zahlen<br />

der ersten Monaten lassen schlimme<br />

Zahlen befürchten. Dennoch bleibt die<br />

rot/grüne B<strong>und</strong>esregierung dabei, dass<br />

keinerlei Zuschüsse für ein Defizit notwendig<br />

seien...<br />

Schröders Reformagenda<br />

gefährdet<br />

Deutschland braucht endlich die Umsetzung<br />

eines umfassenden Sanierungsplans.<br />

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass<br />

Kanzler Schröders hochtrabende „Agenda<br />

21“ im eigenen Lager höchst umstritten<br />

ist <strong>und</strong> kaum eine Chance auf die angekündigte<br />

Punkt-für-Punkt-Umsetzung hat.<br />

Standort Deutschland<br />

Die rot-grüne B<strong>und</strong>esregierung ist mit ihrer Wirtschaftspolitik gescheitert. Besonders <strong>Bau</strong>arbeiter fürchten um<br />

ihre Arbeitsplätze. Bei einer Demo der Bayerischen <strong>Bau</strong>industrie in Nürnberg gingen über 5.000 <strong>Bau</strong>leute im<br />

Januar 2003 auf die Straße <strong>und</strong> kritisierten die verfehlte Politik von Kanzler Schröder <strong>und</strong> <strong>Bau</strong>minister Stolpe.<br />

Zwar unterstreicht Schröder seine Parole:<br />

„Die Linie bleibt!“ Korrekturen im Detail<br />

schließt er aber selbst nicht mehr aus.<br />

Wahrscheinlich ist, dass seine Reformen<br />

ebenso verwässert werden, wie ehedem<br />

die Hartz-Reformen für den Arbeitsmarkt.<br />

Oder was wurde aus denen? Haben die<br />

etwas verbessert?<br />

Helmut Jawurek<br />

Die Raute 2/03 13


14 Die Raute 2/03


Ein Stadtteil kann wieder aufatmen<br />

Die B 8 nach Nürnberg führt zur Zeit auf einer<br />

Länge von r<strong>und</strong> 2 Kilometern durch den<br />

Stadtteil Pölling. Die vorhandene Bebauung<br />

reicht teilweise fast unmittelbar an die Straße<br />

heran. Sämtliche Gr<strong>und</strong>stücke sind mit<br />

direkten Zufahrten angeschlossen.<br />

Das hohe Verkehrsaufkommen, vor allem<br />

der prozentual sehr hohe Schwerverkehrsanteil<br />

führt des öfteren zu gefährlichen<br />

Verkehrssituationen. Seit Jahren klagen<br />

die Anwohner über die unerträgliche<br />

Schadstoffbelastung <strong>und</strong> Lärmbelästigung.<br />

Im Zeitraum 1993 bis 2002 hat das Verkehrsaufkommen<br />

der Ortsdurchfahrt von 12.350<br />

Fahrzeugen auf 15.400 Fahrzeuge - um<br />

25 Prozent - zugenommen. Bis zum Jahr<br />

2015 wird ein Anwachsen auf ca. 18.500<br />

Fahrzeuge erwartet.<br />

Bereits seit<br />

75 Jahren geplant<br />

Bereits vor etwa 75 Jahren wurden erste Planungen<br />

<strong>und</strong> Überlegungen durchgeführt,<br />

eine Ortsumgehung für Pölling in Angriff zu<br />

nehmen. Diese Forderungen wurden in den<br />

70er <strong>und</strong> 80er Jahren wieder aufgenommen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der stetigen Zunahme des Straßenverkehrs<br />

sollte eine Entlastungsstraße<br />

für den Ortsbereich Pölling gebaut werden.<br />

Hierfür wurden 3 Varianten im Norden untersucht:<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der vorhandenen Bahnlinie<br />

<strong>und</strong> der nach Westen ausgedehnten<br />

Bebauung erscheint eine Umgehung südlich<br />

von Pölling nicht möglich.<br />

Seit 1997 laufen<br />

die Vorbereitungen<br />

Konkretisiert wurde die Planung für die<br />

Ortsumgehung 1997 durch einen Antrag im<br />

Stadtrat mit der Beauftragung der Stadtverwaltung,<br />

bezüglich einer Planung mit<br />

dem Straßenbauamt Regensburg Kontakt<br />

aufzunehmen. 1997/1998 fanden Gespräche<br />

mit der Obersten <strong>Bau</strong>behörde, der Regierung<br />

<strong>und</strong> dem Straßenbauamt Regensburg<br />

bezüglich der Planung, Finanzierung <strong>und</strong><br />

Ausführung der <strong>Bau</strong>maßnahme statt. Im Dezember<br />

1998 wurde die Planung im Stadtrat<br />

an zwei Ingenieurbüros vergeben.<br />

Anfang des Jahres 2000 wurde die erstellte<br />

Planung im Stadtrat behandelt. Die<br />

Kreuzung der Ortsumgehung Pölling mit<br />

dem Berliner/Münchener Ring sollte ursprünglich<br />

höhenfrei ausgeführt werden.<br />

Ein Kreisverkehr wurde damals wegen der<br />

hohen Verkehrszahlen abgelehnt.<br />

Zweispuriger Kreisverkehr soll für<br />

reibungslosen Ablauf sorgen<br />

Auf Gr<strong>und</strong> einer neuen Leistungsuntersuchung<br />

des Knotenpunktes – aktualisierter<br />

Die Ortsumgehung Pölling wird endlich realisiert<br />

Verkehrszahlen - wurde Ende September<br />

2002 die Entscheidung für einen zweispurigen<br />

Kreisverkehr mit einem Durchmesser<br />

von 70 m getroffen.<br />

Großer Abstand zur<br />

Wohnbebauung gesichert<br />

Intensive Prüfungen der verschiedenen Varianten<br />

haben letztlich die Trassenführung<br />

in der jetzt vorliegenden Planung ergeben<br />

Die gewählte neue Straßentrasse verläuft in<br />

ausreichendem Abstand von circa 450 m zu<br />

der vorhandenen Bebauung. Die <strong>Bau</strong>strecke<br />

hat eine Länge von etwa 4 Kilometern. Dazu<br />

kommen Straßenanschlüsse mit einer Länge<br />

von 3 Kilometern.<br />

Die mit der Maßnahme verb<strong>und</strong>enen<br />

Umweltbeeinträchtigungen werden minimiert.<br />

Eingriffe in die landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsverhältnisse<br />

wurden soweit wie<br />

möglich reduziert.<br />

Umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen<br />

gesichert<br />

Für Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen <strong>und</strong><br />

zum Schutz von Natur <strong>und</strong> Umwelt wurden<br />

eine Umweltverträglichkeitsstudie <strong>und</strong><br />

ein landschaftspflegerischer Begleitplan<br />

erstellt. Darin sind die Ausgleichsmaßnahmen<br />

festgelegt, die eine Fläche von<br />

r<strong>und</strong> 3,75 Hektar umfassen. Außerdem sind<br />

Maßnahmen zur landschaftsgerechten Gestaltung<br />

des Straßenraumes vorgesehen.<br />

Mit großem persönlichem Engagement von<br />

Oberbürgermeister Karl <strong>und</strong> der anderen<br />

Beteiligten wurden für die Ortsumgehung<br />

Pölling seitens der Stadt r<strong>und</strong> 250.000 Qua-<br />

Ortsumfahrung Pölling<br />

dratmeter Gr<strong>und</strong>stücksfläche erworben.<br />

Insgesamt waren 39 Gr<strong>und</strong>stücksbesitzer<br />

mit 63 Gr<strong>und</strong>stücken beteiligt, die oftmals<br />

erst vom Verkauf zu überzeugen waren.<br />

17,4 Millionen Euro<br />

<strong>Bau</strong>kosten<br />

Die <strong>Bau</strong>kosten für diese <strong>Bau</strong>maßnahme betragen<br />

insgesamt ca. 17,4 Millionen Euro.<br />

Anfang September 2001 ging der Stadt<br />

Neumarkt i.d.OPf. der Zuwendungsbescheid<br />

der Regierung der Oberpfalz über eine Förderung<br />

von ca. 12 Millionen Euro zu.<br />

Die <strong>Bau</strong>arbeiten für den ersten <strong>Bau</strong>abschnitt<br />

der Ortsumgehung Pölling wurden<br />

im Oktober 2002 begonnen. Dies ist der<br />

Wirtschaftsweg von Holzheim nach Pölling<br />

mit einer Länge von r<strong>und</strong> 1,5 Kilometern.<br />

Geplant ist noch im ersten Halbjahr 2003<br />

die Ausschreibung für den zweiten <strong>Bau</strong>abschnitt<br />

vorzunehmen <strong>und</strong> im zweiten<br />

Halbjahr 2003 mit den <strong>Bau</strong>arbeiten zu<br />

beginnen.<br />

So soll die Neue Trasse, die die lärmgeplagten Pöllinger entlasten wird, aussehen<br />

(Graphik mit fre<strong>und</strong>licher Unterstützung der Stadtverwaltung Neumarkt, H. Hollweck)<br />

Fertigstellung<br />

bis 2005 vorgesehen<br />

Die Fertigstellung der Umgehungsstraße<br />

Pölling ist für das Jahr 2004/2005 vorgesehen.<br />

Die Ortsdurchfahrt Pölling wird<br />

hierdurch eine wesentliche Entlastung<br />

erfahren - eine Verringerung des Verkehrs<br />

auf nur noch circa 2400 Fahrzeuge wird<br />

erwartet.<br />

Roland Häberl/Ludwig Stepper<br />

Die Raute 2/03 15


Transrapid<br />

Neumarkter Technologie in Shanghai<br />

Ein Interview mit Dieter Klinger - Firma Max Bögl - zum Transrapid<br />

Vor kurzem startete in Shanghai der Transrapid.<br />

Auch Neumarkter Know-How spielt<br />

hier eine tragende Rolle. Gerlinde Wanke<br />

<strong>und</strong> Harald Frank sprachen darüber mit Dieter<br />

Klinger von der Firma Max Bögl. Dieter<br />

Klinger ist der Geschäftsführer der Firma<br />

Max Bögl, in dessen Zuständigkeit diese<br />

Hochtechnologieprojekte fallen.<br />

Wie kommt eine Neumarkter <strong>Bau</strong>unternehmung<br />

dazu, ein Trägersystem für den<br />

Transrapid zu entwickeln?<br />

1996 wurde per Gesetz der Bedarf einer Magnetbahn<br />

für die Strecke Berlin-Hamburg<br />

verabschiedet. Innovationsfreude war im<br />

<strong>Bau</strong>unternehmen Bögl schon seit seiner<br />

Gründung vor über 70 Jahren vorhanden.<br />

Ferner haben wir über 40 Jahre Erfahrung im<br />

Fertigteilbau <strong>und</strong> im Stahlbau. Der Fahrweg<br />

für den Transrapid ist im Prinzip nichts anderes<br />

als eine endlos lange Fertigteilbrücke,<br />

eines unserer ureigensten Geschäfte. Der<br />

offensichtlich vorhandene Markt, unser<br />

Know-How <strong>und</strong> der Wunsch des <strong>Bau</strong>herrn<br />

nach einem kostenoptimierten Träger waren<br />

Anlass für eine neue Entwicklung.<br />

Was ist das Besondere an dem von Ihrer<br />

Firma entwickelten System?<br />

Wir analysierten vorhandene Trägerkonzepte<br />

(reine Stahlträger; reine Betonträger)<br />

<strong>und</strong> kamen zu der Folgerung, dass beide<br />

Materialien Vor- <strong>und</strong> Nachteile haben. Wir<br />

versuchten von beiden Materialien nur die<br />

Vorteile zu nutzen <strong>und</strong> die Nachteile zu<br />

vermeiden. So haben wir an ein robustes<br />

Tragwerk aus Spannbeton - der im Vergleich<br />

zu Stahl ca. ein Viertel günstiger ist<br />

- ein hochpräzises Stahlbauteil (Funktionsebenenmodul)<br />

angehängt, das in sehr<br />

hoher Stückzahl produziert werden kann.<br />

Die erforderlichen exakten Anschlussbedingungen<br />

zwischen Betonträger <strong>und</strong><br />

Funktionsebenenmodul werden mittels<br />

Verbindungskonsolen erreicht, die im Betonträger<br />

einbetoniert sind <strong>und</strong> mechanisch<br />

bearbeitet werden.<br />

Welches Potential sehen Sie für das System<br />

Transrapid <strong>und</strong> welche Rolle spielt dabei<br />

Ihre Firmengruppe?<br />

Die Magnetschwebetechnologie ist das<br />

zukünftige Verkehrsmittel, sowohl im<br />

Nah- als auch im Fernverkehr. Auf Gr<strong>und</strong><br />

der niedrigen Schallemissionen kann sie<br />

hervorragend im innerstädtischen Bereich<br />

eingesetzt werden. Im Fernverkehr<br />

Just-in-Time: Anlieferung der Hybridträger Auf den Weg in Zentrum Shanghais Lichte Kontruktionen bestimmen das Bild<br />

Die Firmengruppe Max Bögl mit Stammsitz<br />

in Neumarkt in der Oberpfalz kann auf eine<br />

über 70-jährige erfolgreiche Firmengeschichte<br />

zurückblicken.<br />

Im Lauf der Jahrzehnte hat sich Max<br />

Bögl durch Innovationen in Technik <strong>und</strong><br />

Organisation kontinuierlich vom Anbieter<br />

reiner <strong>Bau</strong>leistungen zu einem führenden<br />

Technologie- <strong>und</strong> Dienstleistungsunternehmen<br />

entwickelt. Heute erstrecken sich die<br />

Aktivitäten auf alle Bereiche <strong>und</strong> Schwierigkeitsgrade<br />

des modernen <strong>Bau</strong>wesens.<br />

Die Vielfalt des Leistungsspektrums<br />

ermöglicht die Entstehung komplexer<br />

<strong>Bau</strong>vorhaben von der Finanzierung <strong>und</strong><br />

Planung über die Ausführung bis hin zum<br />

Betreiben.<br />

Mit über 30 Standorten in Deutschland<br />

<strong>und</strong> dem angrenzenden Ausland, denen<br />

wiederum weitere Produktionsstätten angegliedert<br />

sind, ist die Firmengruppe in<br />

der Lage, einen großen Aktionsradius mit<br />

kompetenten Ansprechpartnern vor Ort<br />

abzudecken.<br />

Die Firmengruppe Max Bögl im Kurzporträt:<br />

Im Rahmen der innovativen Produkte Feste<br />

Fahrbahn <strong>und</strong> Transrapid laufen mittlerweile<br />

Aktivitäten in China <strong>und</strong> USA.<br />

Das Leistungsspektrum ist in den Bereichen<br />

Hochbau, Ingenieurbau, Tiefbau <strong>und</strong> Nebenbetriebe<br />

zusammengefasst. Zum Hochbau<br />

gehören der Schlüsselfertigbau, der Rohbau,<br />

die Sonderbauten, die Rekonstruktion <strong>und</strong><br />

die Sanierung. Dem Ingenieurbau sind der<br />

Brückenbau, Tunnelbau, Spezialtiefbau, die<br />

Umwelttechnik, der Wasserstraßenbau <strong>und</strong><br />

der TRANSRAPID-Fahrwegebau zugeordnet.<br />

Beim Tiefbau sind der Verkehrswegebau, die<br />

Ver- <strong>und</strong> Entsorgung, das Micro-tunneling<br />

<strong>und</strong> der Bahnbau mit dem System „Feste<br />

Fahrbahn BÖGL“ angesiedelt. In den Nebenbetrieben<br />

sind die Fertigteilwerke, die Roh-<br />

<strong>und</strong> <strong>Bau</strong>stoffe, der Stahl- <strong>und</strong> Anlagenbau,<br />

der Wohnungs- <strong>und</strong> Gewerbebau, sowie die<br />

Versicherungs- <strong>und</strong> Finanzdienstleistungen<br />

zusammengefasst.<br />

Das Unternehmen hat sich die Entwicklung<br />

von einem reinen <strong>Bau</strong>unternehmen hin zu<br />

einem Technologie- <strong>und</strong> Dienstleistungsunternehmen<br />

zum Ziel gesetzt.<br />

Dies bedeutet konkret: Im Bereich Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung werden verstärkt Anstrengungen<br />

unternommen, zukunftsweisende<br />

Technologien zu entwickeln <strong>und</strong> gezielt<br />

mit den Stärken der Firmengruppe zu verbinden.<br />

Beispiele hierzu sind: ICE-Hochgeschwindigkeitsfahrweg<br />

- Feste Fahrbahn Bögl;<br />

Straßenbahn <strong>und</strong> S-Bahn Fahrwege; Hybridfahrwegträger<br />

Transrapid; Entwicklung<br />

hochfester Betone <strong>und</strong> Betonkühlung;<br />

modernste Informationstechnologie; <strong>Bau</strong><br />

<strong>und</strong> Betrieb von Fahrsicherheitszentren;<br />

Null-Emissions- <strong>und</strong> Null-Fremdenergiehäuser<br />

(ZEB); ganzheitliche <strong>Bau</strong>abwicklung <strong>und</strong><br />

Betreiberlösungen.<br />

Die Stärke der Firmengruppe liegt hier im<br />

Umfang der vorhandenen Kenntnisse. Eine<br />

hohe Wertschöpfungstiefe <strong>und</strong> alle mit dem<br />

<strong>Bau</strong>en zusammenhängenden Aspekte werden<br />

in der Firmengruppe beherrscht. Damit<br />

ist die fachübergreifende Zusammenarbeit<br />

verschiedener Spezialisten in der Firmengruppe<br />

möglich.<br />

16 Die Raute 2/03


esticht der Transrapid durch seinen<br />

geringen Energie- <strong>und</strong> Platzbedarf, durch<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Schnelligkeit. Gerade bei<br />

langen Strecken ist die Wahl eines wirtschaftlichen<br />

Fahrweges besonders wichtig,<br />

da ca. 60% der Investitionen auf den<br />

Fahrweg entfallen. Unser Hybridträger ist<br />

wirtschaftlich herzustellen <strong>und</strong> hat, das<br />

haben externe Untersuchungen ergeben,<br />

gegenüber anderen Systemen sehr geringe<br />

Unterhaltskosten bei gleichzeitig hoher<br />

Verfügbarkeit.<br />

Worin lagen die besonderen Herausforderungen<br />

für das Projekt in Shanghai?<br />

Die besonderen Herausforderungen für<br />

das Projekt in China waren ganz anders<br />

gelagert als für Projekte, wie wir sie hier<br />

in Deutschland abwickeln. Zum ersten mal<br />

sind wir als Berater aufgetreten. Der Chinesische<br />

<strong>Bau</strong>herr hat sich für unser System<br />

entschieden, weil er überzeugt war, dass<br />

er damit all seine Probleme (enge <strong>Bau</strong>zeit,<br />

schlechter Untergr<strong>und</strong>, Produktion, Kosten)<br />

am ehesten lösen könnte. Wir waren<br />

nicht verantwortlich für die Umsetzung,<br />

aber wir standen täglich in der Pflicht,<br />

diese Probleme rechtzeitig anzusprechen<br />

<strong>und</strong> Lösungen zu liefern. Die Gefahr des<br />

Imageverlustes war riesig.<br />

Wie war die Jungfernfahrt <strong>und</strong> welche<br />

neuen Erfahrungen konnten Sie bei der<br />

Realisierung dieses Projektes sammeln?<br />

Sieben Minuten des Schwebens, bei denen<br />

man außer einem leichten Summen die unvorstellbare<br />

Geschwindigkeit von 430 km/h<br />

nur anhand der Digitalziffernanzeige an<br />

der Zugdecke bemerkte, vermittelten mir<br />

ein Fahrgefühl im Transrapid, das schöner<br />

war als Fliegen. Am meisten erstaunte<br />

<strong>und</strong> begeisterte mich jedoch nach der<br />

erfolgreichen VIP-Fahrt die Tatsache, wie<br />

schnell <strong>und</strong> präzise der Fahrweg mit unserer<br />

Technologie von den chinesischen<br />

Vertragspartnern hergestellt wurde.<br />

Was könnten wir in Deutschland von den<br />

Chinesen lernen?<br />

Natürlich bew<strong>und</strong>ern alle aus der Ferne<br />

die Realisierung dieses ehrgeizigen<br />

Projektes in dieser für Europäer unvorstellbar<br />

extrem kurzen Zeit. Man würde<br />

sich hier in Deutschland auch gerne diese<br />

Entscheidungsfreudigkeit wünschen, das<br />

Durchsetzungsvermögen <strong>und</strong> den Druck,<br />

mit dem solche Prestigeobjekte in China<br />

angegangen werden. Man würde sich<br />

auch in dem einen oder anderen Fall etwas<br />

weniger Bürokratie <strong>und</strong> kürzere Genehmigungsverfahren<br />

wünschen; aber man<br />

muss natürlich auch die Errungenschaften<br />

unserer Demokratie zu würdigen wissen. In<br />

Deutschland gibt es zu viele Zauderer <strong>und</strong><br />

Bedenkenträger. Die Beamten fürchten<br />

nichts mehr als Entscheidungen treffen<br />

zu müssen. Ein Chinese erklärte uns kürzlich,<br />

dass eine Realisierung in Deutschland<br />

genauso schnell möglich wäre. Wie sagte<br />

er so schön: Man muss es nur wollen.<br />

Und eines fiel uns in China auch auf: Die<br />

Presse berichtet positiv von solchen Projekten<br />

<strong>und</strong> die Bevölkerung ist stolz auf<br />

die erbrachten Leistungen. In Deutschland<br />

beschränkt sich die Berichterstattung in<br />

der Regel auf sensationsträchtige Ereignisse.<br />

Man kann sich des Eindrucks nicht<br />

erwehren, dass man ein Scheitern in China<br />

von Seiten der Presse lieber gesehen hätte,<br />

als den Erfolg.<br />

Welche Chancen sehen Sie für zukünftige<br />

Transrapidprojekte in Deutschland <strong>und</strong><br />

weltweit?<br />

In China hat man ein Kompetenzzentrum<br />

für die Magnetschwebetechnologie geschaffen<br />

<strong>und</strong> wird mit Sicherheit die Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Realisierung vorantreiben.<br />

Die nächste Anwendungsstrecke, da<br />

sind wir uns sicher, wird wieder in China<br />

gebaut. Es wäre außerordentlich wichtig,<br />

in Deutschland zumindest eine Referenzstrecke<br />

zu bauen, um der Welt vorführen<br />

zu können: das ist die Technologie, die von<br />

deutschen Ingenieuren entwickelt worden<br />

ist. Mit Inbetriebnahme der Strecke in<br />

Shanghai haben wir uns einen Aufschwung<br />

für den Transrapid erwartet, von dem in unserem<br />

Land noch nicht all zuviel zuspüren<br />

ist; aber wir hoffen natürlich, dass beide<br />

Strecken München <strong>und</strong> NRW verwirklicht<br />

werden. In Amerika ist man nach unserem<br />

Kenntnisstand bereits in den Startlöchern<br />

<strong>und</strong> europäische Transitstrecken machen<br />

großen Sinn, wenn man sie jetzt beginnt.<br />

Welche wirtschaftliche Rolle wird der Transrapid<br />

in Zukunft in Ihrer Firmengruppe<br />

spielen?<br />

Wir sind von der Technologie sehr angetan<br />

<strong>und</strong> werden weiter den Fahrweg<br />

optimieren, um noch wirtschaftlichere<br />

Lösungen anbieten zu können. Bei deutschen<br />

<strong>und</strong> europäischen Strecken wollen<br />

wir auch mit am <strong>Bau</strong> beteiligt sein. Der<br />

Träger selbst ist zwar der wichtigste<br />

Bestandteil einer Strecke, aber es gäbe<br />

auch viele andere Arbeiten für unser<br />

Unternehmen, ich denke an die Gründungen,<br />

Unterbauten, Sonderbauwerke<br />

wie Brücken <strong>und</strong> Tunnel etc.<br />

Die Firma Bögl hat nahezu 4.000 Mitarbeiter;<br />

sehr viele davon sind gewerbliche<br />

Facharbeiter, für die wir dringend Arbeit<br />

brauchen. Die Realisierung der deutschen<br />

Strecken wären Projekte, die Firmen unserer<br />

Größenordnung dringend brauchen.<br />

Transrapid<br />

Profitieren Ihre anderen Geschäftsbereiche<br />

von einem Technologietransfer?<br />

Jetzt speziell der Technologietransfer nach<br />

Shanghai brachte sehr viele Kontakte mit<br />

Dieter Klinger (l.) erläutert das Hybridsystem<br />

einflussreichen Ansprechpartnern, die<br />

auch für andere Firmenbereiche genutzt<br />

werden können. Wir haben zu diesem<br />

Zweck ein Repräsentanzbüro in Shanghai<br />

Der Transrapid bei einer Fahrt in China<br />

eingerichtet, um vor Ort weiter Geschäftsbeziehungen<br />

zu pflegen <strong>und</strong> zu knüpfen.<br />

Olympiade 2008, Expo 2010 sind Projekte,<br />

die wir interessiert beobachten. Wir sehen<br />

in China die Möglichkeit für die Beschaf-<br />

Dieter Klinger (l.) erklärt die Verbindung der Träger<br />

fung von <strong>Bau</strong>stoffen, Halbfertigwaren <strong>und</strong><br />

fertigen Produkten, um im Inland günstiger<br />

anbieten zu können.<br />

Gerlinde Wanke/Harald Frank<br />

Die Raute 2/03 17


Transrapid<br />

Das Münchner Transrapid-Projekt<br />

Viele Argumente sprechen dafür, dass auf der Münchner Westtrasse<br />

der erste kommerzielle Transrapid Deutschlands fahren wird<br />

Seit Monaten herrscht eine Diskussion unter<br />

Wissenschaftlern <strong>und</strong> Wirtschaftlern:<br />

Können wir es uns auf Dauer leisten, das<br />

Hochtechnologieprojekt Transrapid <strong>und</strong> die<br />

damit verb<strong>und</strong>ene Wertschöpfung ins Ausland<br />

abwandern zu lassen? Nachdem Rot-<br />

Grün zunächst die Strecke Hamburg-Berlin<br />

beerdigt <strong>und</strong> damit mehrere Milliarden<br />

Euro in den Sand gesetzt hat, scheint jetzt<br />

bei den Genossen ein Nachdenken über<br />

Vorteile einer deutschen Transrapidstrecke<br />

einzusetzen. Aber leider nur bei den Genossen,<br />

wie ich in einem Gespräch mit einem<br />

grünen B<strong>und</strong>estagsabgeordneten in der<br />

Bayerischen Landesvertretung erfahren<br />

konnte. Dabei bietet die Stelzenkonstruktion<br />

für die Transrapidtrasse viele Vorteile<br />

für die Anlieger: Stadteile werden nicht getrennt,<br />

sondern unter der Fahrbahn können<br />

weiterhin Straßen oder Freiflächen führen<br />

<strong>und</strong> damit gewachsene Strukturen aufrecht<br />

erhalten werden. Auch die Lärmbelästigung<br />

ist weit geringer als dies bei einer S-Bahn<br />

wäre. Durch die technische Besonderheit,<br />

dass der Transrapid ohne Räder <strong>und</strong> direkten<br />

Fahrbahnkontakt schwebt, entfallen die<br />

üblichen Ratter- <strong>und</strong> Quietschgeräusche.<br />

Zudem können beim Transrapid Biotope<br />

vernetzt bleiben, werden kaum Tierarten<br />

Am 14. August 1934 legte Herman Kemper,<br />

der geistige Vater der elektromagnetischen<br />

Schwebebahn, den Gr<strong>und</strong>stein für eines der<br />

innovativsten Verkehrsmittel der Zukunft.<br />

Knapp 70 Jahre später, am 1. Januar 2003,<br />

erlangte die Magnetschwebebahn Transrapid<br />

mit der erfolgreichen Inbetriebnahme<br />

der ersten kommerziell genutzten Strecke<br />

zwischen Shanghai <strong>und</strong> Pudong ihre endgültige<br />

Einsatzreife.<br />

Dazwischen lagen langwierige Forschungen,<br />

Weiterentwicklungen <strong>und</strong> – seit annähernd<br />

20 Jahren – zahlreiche Tests von hochmodernen<br />

Fahrzeugen <strong>und</strong> Fahrwegen auf<br />

der Transrapid-Versuchsstrecke in Lathen<br />

im Emsland. An der großen Herausforderung,<br />

einen wirtschaftlichen Fahrweg im<br />

Rahmen dieser leistungsfähigen <strong>und</strong> umweltschonenden<br />

Verkehrstechnologie zu<br />

entwickeln, beteiligte sich 1997 auch die<br />

Firmengruppe Max Bögl. In enger Zusammenarbeit<br />

mit Dr. Jürgen Feix vom Münchener<br />

Ingenieurbüro CBP entstand unter<br />

Federführung der Firmengruppe Max Bögl<br />

– alternativ zum Stahlträger – ein bis dato<br />

neuartiger Fahrwegträger in hybrider, modularer<br />

<strong>Bau</strong>weise.<br />

So sieht die wahrscheinliche Streckenführung<br />

von München-Hbf. zum FJS-Flughafen aus!<br />

gefährdet <strong>und</strong> die Flächenversiegelung<br />

ist relativ gering. Aber wie immer, wenn es<br />

konkret wird, sperren sich die Grünen aus<br />

ideologischen Gründen gegen Infrastrukturprojekte.<br />

Da der windelweiche Kompromiß in Düsseldorf<br />

faktisch den nordrhein-westfälischen<br />

Metrorapid ins Abseits gestellt hat, bleibt<br />

nur noch eine realistische Chance für den<br />

Transrapid in Deutschland: Die Anbindung<br />

Ein kurzer Streifzug durch die Transrapid-Historie:<br />

Der hybride Fahrwegträger<br />

Die Gr<strong>und</strong>idee des hybriden Trägers <strong>und</strong><br />

dessen Modulbauweise liegt in der Zusammensetzung<br />

der verschiedenen, untereinander<br />

verträglichen <strong>Bau</strong>stoffe Beton <strong>und</strong><br />

Stahl. Der formtreu vorgespannte Hauptträger<br />

aus Spannbeton, dessen Verformung<br />

durch sein Eigengewicht kompensiert wird,<br />

nimmt alle Lasten auf <strong>und</strong> leitet sie über<br />

die Unterbauten in den <strong>Bau</strong>gr<strong>und</strong> ab. Der<br />

Funktionsebenenträger, ein hochpräzises<br />

Stahlbauteil bestehend aus Gleitleiste, Seitenführschiene<br />

<strong>und</strong> Statorpaketen, wird in<br />

Abschnitten von 3 m mit Schrauben <strong>und</strong><br />

Bolzen an die im Betonträger eingebauten<br />

Gußkonsolen montiert – mit vorgegebenen<br />

Toleranzen im Zehntelmillimeterbereich.<br />

Über diese Konsolen werden zum einen<br />

die Lasten in den Spannbeton-Querschnitt<br />

des Trägers eingeleitet, zum anderen ermöglichen<br />

sie den passgenauen Anschluss<br />

sowie die Auswechselbarkeit der Funktionsebenen.<br />

Innovation in Fernost<br />

Nach dem überraschenden Aus der Strecke<br />

Berlin–Hamburg Anfang 2000 – die Strecke<br />

wurde verworfen, obwohl deren Bedarf<br />

des Flughafens Franz-Josef-Strauß an den<br />

Münchner Hauptbahnhof. Damit könnten<br />

Flugreisende in 10 Minuten in die Innenstadt<br />

oder zu ihren Anschlusszügen gelangen.<br />

Die Bayerische Staatsregierung hat<br />

bereits die ersten Weichen gestellt <strong>und</strong> ist<br />

bereit dieses Projekt voranzutreiben. Dabei<br />

geht es aber nicht nur um Prestige, sondern<br />

auch um r<strong>und</strong> 3.000 Arbeitsplätze, die schon<br />

bisher in der Region München am Transrapid<br />

hängen. Auf die Fragen der Finanzierung<br />

möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen,<br />

da hierzu auf der nächsten Seite Minister<br />

Dr. Otto Wiesheu f<strong>und</strong>iert <strong>und</strong> ausführlich<br />

Stellung bezieht.<br />

Lassen Sie uns trotz der offenen Finanzierungsfragen<br />

davon ausgehen, dass der Münchner<br />

Flughafen-Transrapid realisiert wird. Wo soll<br />

die Trasse verlaufen? Derzeit steht noch<br />

nicht fest, ob die sog. West- oder Ostroute<br />

bevorzugt werden soll. Aber der Trend<br />

scheint sich Richtung Westroute zu entwickeln.<br />

Diese böte zugleich die Möglichkeit,<br />

die neue Allianzarena im Münchner Norden<br />

gut anzubinden. Gerade in Hinblick auf die<br />

WM 2006 würde dies die Möglichkeit zur<br />

weltweit beachteten Präsentation dieses<br />

Hochtechnologieprojektes eröffnen.<br />

Harald Frank<br />

per Gesetz festgestellt wurde – erhielt<br />

der Transrapid in Deutschland einen<br />

derben Rückschlag. Dennoch hielt die Firmengruppe<br />

Max Bögl an der Idee des hybriden<br />

Fahrwegträgers fest. Bis sich eine<br />

chinesische Delegation im Oktober 2000<br />

nach einer Besichtigung der Transrapid-<br />

Teststrecke <strong>und</strong> anschließendem Besuch<br />

der Firmengruppe in Neumarkt unter Führung<br />

von Wu Xiangming für die Vorteile<br />

des hybriden Trägers begeisterte. Nach<br />

eingehender Prüfung aller technischen,<br />

terminlichen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Faktoren<br />

seitens der chinesischen Fachleute<br />

entschieden sich diese für den hybriden<br />

Träger als Fahrwegsystem für die erste<br />

Anwendungsstrecke in China. Die r<strong>und</strong><br />

30 km lange zweispurige Transrapid-Strecke<br />

verbindet die Millionenmetropole<br />

Shanghai mit derem neuen Flughafen<br />

Pudong. Ende Januar 2001 wurde die TGC<br />

Transrapid Guideway Consulting Group,<br />

eine Kooperation der beiden <strong>Bau</strong>unternehmungen<br />

Max Bögl, Neumarkt <strong>und</strong><br />

vdw aus Köln sowie des renommierten<br />

Planungsunternehmens CBP aus München<br />

beauftragt.<br />

18 Die Raute 2/03


Der Transrapid München:<br />

Innovatives <strong>und</strong> wirtschaftliches Zukunftsprojekt<br />

Der Autor,<br />

Dr. Otto Wiesheu, MdL,<br />

(58),<br />

ist Bayerischer Staatsminister<br />

für Wirtschaft,<br />

Verkehr <strong>und</strong> Technologie<br />

Im Zeitalter der Globalisierung, des zunehmenden<br />

wirtschaftlichen <strong>und</strong> kulturellen<br />

Austausches ist Mobilität ein Gr<strong>und</strong>bedürfnis<br />

der Menschen. Es gilt, diesem<br />

Bedürfnis gerecht zu werden <strong>und</strong> den<br />

Menschen dabei verschiedene Alternativen<br />

anzubieten. Damit der individuelle Verkehr<br />

nicht weiter zunimmt, ist es von besonderer<br />

Bedeutung, für eine bessere Vernetzung<br />

der unterschiedlichen Verkehrssysteme zu<br />

sorgen.<br />

Rot dominiert den Münchner Transrapid<br />

In diesem Gesamtzusammenhang ist<br />

auch der Transrapid zu sehen. Es geht<br />

hier nicht vordringlich um ein technisches<br />

Großprojekt, das nach Bayern geholt werden<br />

soll. Vielmehr ist der Transrapid die<br />

Lösung für die bereits bestehenden <strong>und</strong><br />

weiter zunehmenden Verkehrsprobleme<br />

im Münchner Norden. Daher hat Bayern<br />

bei der Ausschreibung des B<strong>und</strong>es für eine<br />

erste Transrapid-Anwendungsstrecke im<br />

März 2000 die Trasse zum Münchner Flughafen<br />

vorgeschlagen. In einer „Vertiefenden<br />

Machbarkeitsstudie“ wurde zusätzlich die<br />

Trasse in NRW, der sogenannte Metrorapid,<br />

mit untersucht. Seit Februar 2002 liegt diese<br />

Studie vor, verkehrliche <strong>und</strong> insbesondere<br />

wirtschaftliche Gründe sprechen für das<br />

Projekt in Bayern.<br />

Allerdings hat die B<strong>und</strong>esregierung im März<br />

2002 entschieden, von den zur Verfügung<br />

stehenden Transrapidmitteln an Bayern<br />

Rot-Grün in Berlin benachteiligt schon wieder Bayern<br />

550 Mio. € <strong>und</strong> an NRW 1.750 Mio. € zu<br />

vergeben. Dies wird von Bayern als sachlich<br />

falsch <strong>und</strong> nicht nachvollziehbar abgelehnt.<br />

Besonders ärgerlich ist, dass diese politische<br />

Entscheidung der B<strong>und</strong>esregierung<br />

zu Ungunsten Bayerns u.a. mit der höheren<br />

Rentabilität des bayerischen Projekts<br />

begründet wird - höhere Wirtschaftlichkeit<br />

wird bestraft. Nach der Machbarkeitsstudie<br />

wird im Bezugsjahr 2015 mit dem bayerischen<br />

Transrapid ein Betriebsgewinn von<br />

26 Mio. € erwirtschaftet. Hochgerechnet<br />

für die üblichen 20 Betriebsjahre können<br />

nach der Machbarkeitsstudie des B<strong>und</strong>es<br />

damit insgesamt 300 - 400 Mio. € an Darlehen<br />

finanziert werden. Im Gegensatz dazu<br />

werden in NRW „Betriebsgewinne“ nur über<br />

die Bestellentgelte des Landes erreicht.<br />

Trotz der Wirtschaftlichkeit des Betriebs<br />

sind die Investitionskosten - wie bei Rad/<br />

Schiene-Projekten als Infrastrukturmaßnahmen<br />

üblich - im Wesentlichen durch<br />

die öffentliche Hand aufzubringen. Für das<br />

bayerische Projekt ergeben sich gemäß der<br />

Machbarkeitsstudie Gesamtkosten von 1,6<br />

Mrd. €. Nach erfolgreichen Gesprächen von<br />

Herrn Ministerpräsidenten Dr. Stoiber <strong>und</strong><br />

mir in Berlin mit B<strong>und</strong>esminister Stolpe wurde<br />

der ursprüngliche Betrag von 550 Mio. €<br />

um 125 Mio. € erhöht. Bedingung ist, dass<br />

auch die Industrie ihren Beitrag leistet. Sowohl<br />

die Systemindustrie als auch die Deutsche<br />

Bahn AG, die durch den Umsteigeeffekt<br />

profitiert, werden sich mit jeweils 100 Mio. €<br />

beteiligen. Für die Konditionen der Industrie<br />

sind noch die Details festzulegen.<br />

Das bayerische Projekt ist - im Gegensatz<br />

zum Metrorapid - im Rahmen des TEN-<br />

Programms (Transeuropäische Netze) der<br />

EU voll förderfähig, EU-Mittel bis zu 160<br />

Mio. € sind möglich, 90 Mio. € sind im<br />

ersten Finanzierungskonzept eingeplant.<br />

Der Freistaat wird sich - wie bei Rad/ Schiene-Projekten<br />

ebenfalls üblich - an den<br />

Fahrzeug- <strong>und</strong> Planungskosten beteiligen.<br />

Für den noch offenen Finanzbedarf von ca.<br />

125 Mio.€ wäre auch eine Beteiligung der<br />

Flughafen München GmbH denkbar - die<br />

FMG hat sich auch am <strong>Bau</strong> der Flughafen-<br />

S-Bahn mit 80 Mio.€ beteiligt.<br />

Zum Thema S-Bahn ist im Übrigen festzustellen,<br />

dass die insbesondere von den<br />

bayerischen Grünen alternativ geforderte<br />

Expreß-S-Bahn auch über 1 Mrd. € kostet,<br />

aber nur halb so schnell, sowie - für die<br />

Transrapid<br />

In 10 Minuten vom Flughafen in die Weltstadt mit Herz<br />

Anlieger im Münchner Norden - doppelt so<br />

laut <strong>und</strong> seitens des B<strong>und</strong>es parallel zum 2.<br />

S-Bahn Tunnel in München derzeit nicht aus<br />

GVFG-Mitteln finanzierbar ist.<br />

Für den Transrapid wird derzeit die Planfeststellung<br />

vorbereitet. Die Ausschreibung<br />

für die Erstellung der gesamten<br />

Unterlagen läuft derzeit. Der bayerische<br />

Ministerrat hat am 10.1. 03 beschlossen,<br />

die Kosten für die Erstellung der Planfeststellungsunterlagen<br />

in Höhe von 40 Mio. €<br />

vorzufinanzieren. Zwischenzeitlich wurden<br />

seitens des B<strong>und</strong>es Haushaltsmittel für<br />

das Planfeststellungsverfahren in Bayern<br />

in Aussicht gestellt. Im Rahmen des anstehenden<br />

Planfeststellungsverfahren werden<br />

sowohl die Investitionskosten als auch die<br />

Wirtschaftlichkeit nochmals detailliert<br />

geprüft, so dass dann erst eine belastbare<br />

Gesamtfinanzierung - wie auch vom B<strong>und</strong><br />

verlangt - vorgelegt werden kann.<br />

Die interessierte Öffentlichkeit kann sich seit<br />

dem 9.4.2003 im Transrapid-Info-Center am<br />

Flughafen München über Trassenführung,<br />

Technik etc. informieren. Schon die ersten<br />

München HBf.: Übergang von Bahn zu Transrapid<br />

Tage (mit über 1300 Besuchern) haben gezeigt,<br />

daß hier ein ganz erhebliches Interesse<br />

der Bevölkerung an Sachinformationen<br />

zum Transrapid besteht.<br />

Otto Wiesheu<br />

Die Raute 2/03 19


20 Die Raute 2/03


<strong>CSU</strong> Höhenberg:<br />

Georg Lukas neuer Vorsitzender<br />

Neuwahlen im OV-Höhenberg. Bei der gut<br />

besuchten Veranstaltung gab der bisherige<br />

Vorsitzende Willi Gebhard nach 10 Jahren<br />

sein Amt ab. „Die Arbeit als Vorsitzender<br />

des OV-Höhenberg hat mir sehr viel Spaß<br />

gemacht, aber nach nun 10 Jahren, möchte<br />

ich nicht mehr als Vorsitzender kandidieren“,<br />

so Gebhard <strong>und</strong> schlug seinen bisherigen<br />

Stellvertreter Georg Lukas vor.<br />

Der <strong>Stadtverband</strong>svorsitzende <strong>und</strong> Wahlleiter<br />

Helmut Jawurek dankte Willi Gebhard<br />

im Namen der <strong>CSU</strong>-Neumarkt für 10 Jahre<br />

hervorragende Zusammenarbeit <strong>und</strong> überreichte<br />

ein Präsent als Dankeschön.<br />

Bevor es zu den Wahlen kam, ließ Gebhard<br />

die letzten 2 Jahre noch einmal Revue passieren<br />

<strong>und</strong> dankte allen Mitgliedern für die<br />

gute Zusammenarbeit. Nach dem Kassenbericht<br />

des Kassiers Thomas Göstl wurde<br />

die Vorstandschaft entlastet.<br />

In der anschließenden Wahl wurde Georg<br />

Lukas einstimmig zum neuen Ortsvorsitzenden<br />

gewählt, als Stellvertreter Willi<br />

Gebhard <strong>und</strong> Eugen Schuller. Karl-Heinz<br />

<strong>Bau</strong>er wurde als Schriftführer <strong>und</strong> Thomas<br />

Göstl als Kassier im Amt bestätigt.<br />

Im Anschluss hielt Arnold Graf einen hervorragenden<br />

Vortrag über die Entwicklung<br />

der Stadt Neumarkt <strong>und</strong> über den neuen<br />

Kindergarten am Höhenberg. In seinem<br />

Schlusswort bedankte sich Georg Lukas bei<br />

Arnold Graf für die ausführliche Erläuterung<br />

<strong>und</strong> versicherte den OV-Höhenberg im Sinne<br />

seines Vorgängers weiterzuführen.<br />

<strong>CSU</strong> Altenhof: Bewährtes Team<br />

will erfolgreiche Arbeit fortsetzen<br />

Zu den turnusgemäßen Neuwahlen traf<br />

sich der Ortsverband Altenhof-Kohlenbrunnermühle.<br />

Zunächst erfolgte ein Rückblick<br />

auf die Tätigkeiten in den letzten beiden<br />

Jahren. Die Ortsvorsitzende Walburga Höcherl<br />

konnte immerhin auf insgesamt 10<br />

Vorstandssitzungen <strong>und</strong> 16 weitere Veranstaltungen<br />

verweisen: Sowohl Vorträge mit<br />

kompetenten Referenten (z.B. Hyperaktive<br />

Kinder mit Dr. Niebler, Behinderte in unserer<br />

Gesellschaft mit Ina Stein, Herbert Fischer<br />

<strong>und</strong> Dr. Heinz Sperber, MKS <strong>und</strong> BSE mit<br />

Dr. Schott), als auch Besichtigungen im<br />

Ortsteil Altenhof (z.B. neuer Spielplatz<br />

am Anger Koppenmühle, Betrieb Burgi´s)<br />

zählten zu den Veranstaltungen, ebenso wie<br />

Diskussionen mit Kommunalpolitikern ( z.B.<br />

MdB Kraus, Landrat Löhner, OB Karl, Kandidaten<br />

des Ortsverbandes) <strong>und</strong> geselliges<br />

Beisammensein (z.B. Christophorusfest,<br />

Volksfest). Genau so ein Spektrum sollen<br />

auch die weiteren Veranstaltungen des<br />

Ortsverbandes umfassen. Geplant sind als<br />

nächstes die Besichtigung eines weiteren<br />

Betriebes in der Kohlenbrunnermühle, des<br />

Ludwig Stepper<br />

Ansprechpartner für Höhenberg:<br />

Georg Lukas<br />

Am Höhenberg 5<br />

Tel. 3 25 84<br />

Sie dankten Willi Gebhard (MItte) für seine engagierte Arbeit als langjähriger Ortsvorsitzender:<br />

<strong>CSU</strong>-Stadtvorsitzender Helmut Jawurek, Georg Lukas, Eugen Schuller, Bgm. Arnold Graf (v.l.n.r.)<br />

Dentalbetriebes Sperl, ebenso Diskussionen<br />

zu kommunalpolitischen Themen, die Mitgestaltung<br />

beim Christophorusfest <strong>und</strong> eine<br />

politische Bildungsfahrt nach Berlin.<br />

Bereits an diesem Abend wurden einige<br />

Themen heftig andiskutiert: z. B. Probleme<br />

des Straßenverkehrs bzw. des Parkens im<br />

Altenhof <strong>und</strong> in der Kohlenbrunnermühle,<br />

regenerative Energie <strong>und</strong> Renten. Hierzu<br />

sind einzelne Informationsveranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Besichtigungen vorgesehen.<br />

Bei den Neuwahlen wurde Walburga<br />

Höcherl einstimmig als Vorsitzende wiedergewählt.<br />

Stellvertreter sind: Phillip<br />

Mühlbauer, Georg Kerl <strong>und</strong> Sabine Kirsch.<br />

Das Amt des Schatzmeisters hat wieder<br />

Gerd Ortner inne, neuer Schriftführer ist<br />

Wolfgang Schwedux.<br />

Jürgen Bäuml<br />

Ansprechpartner für Altenhof:<br />

Walburga Höcherl<br />

Mussinanstraße 148<br />

Tel. 4 18 97<br />

Berichte aus den Stadtteilen<br />

<strong>CSU</strong> Hasenheide: Josef<br />

Lehmeier souverän bestätigt<br />

Die Neuwahlen zum Vorstand prägten die<br />

Jahreshauptversammlung des <strong>CSU</strong>-Ortsverbandes<br />

Hasenheide im Gasthaus Rappl.<br />

Mit überwältigender Mehrheit wurde Josef<br />

Lehmeier in seinem Amt als Vorsitzender<br />

bestätigt.<br />

Mit einem gestärkten Team um den bewährten Josef Lehmeier<br />

ging der OV Hasenheide aus den Neuwahlen hervor<br />

Als seine Stellvertreter wurden Karl Hofbauer,<br />

Günter Gabsch <strong>und</strong> Irmgard Wanke<br />

gewählt. Die Aufgabe des Schatzmeisters<br />

übernimmt Heinz Feimer <strong>und</strong> die Funktion<br />

des Schriftführers wird zukünftig durch<br />

Berta Lehmeier wahrgenommen.<br />

In seinem Jahresrückblick ließ Vorsitzender<br />

Josef Lehmeier die Aktivitäten des<br />

vergangenen Jahres Revue passieren. Er<br />

erinnerte an die Besichtigung des Neumarkter<br />

Werbehauses mit Weinprobe,<br />

das Bürgerfest auf dem Sportgelände, den<br />

Vortrag „Gewalt in unserer Gesellschaft“ im<br />

Johanneszentrum <strong>und</strong> an die Besichtigung<br />

der Lammsbrauerei.<br />

Oberbürgermeister Alois Karl referierte<br />

kurz über die Entwicklung der Stadt, insbesondere<br />

im Stadtteil Hasenheide. Im<br />

vergangenen Jahr sei der renovierte Kindergarten<br />

St. Pius, bei dem die Stadt einen<br />

Großteil der Kosten übernommen hatte,<br />

eingeweiht worden. Auch die Fortführung<br />

der B 299 mache große Fortschritte <strong>und</strong><br />

die Anbindung des Fahrradweges über die<br />

Brücke bei der Firma Delphi nach Berngau<br />

sei realisiert worden. Die Gr<strong>und</strong>schule solle<br />

2006 saniert werden.<br />

<strong>Stadtverband</strong>svorsitzender Helmut Jawurek<br />

sprach zur Landtags- <strong>und</strong> Bezirkstagswahl<br />

<strong>und</strong> bat um Unterstützung für die<br />

Neumarkter Kandidaten Hans Spitzner<br />

(Landtag direkt), Herbert Fischer (Landtag<br />

Liste), Hans Bradl (Bezirkstag direkt) <strong>und</strong><br />

Ursula Steinert (Bezirkstag Liste). Weiterhin<br />

verurteilte er heftig die rot-grüne B<strong>und</strong>esregierung,<br />

durch die Deutschland in der EU<br />

das Schlusslicht geworden sei.<br />

Irmgard Wanke<br />

Ansprechpartner Hasenheide:<br />

Josef Lehmeier<br />

Habichtsweg 7<br />

Tel. 90 55 02<br />

Die Raute 2/03 21


Berichte aus den Stadtteilen<br />

<strong>CSU</strong> Mühlen: Mitgliederzahl<br />

fast verdoppelt<br />

Auf zwei sehr erfolgreiche Jahre als Vorsitzender<br />

der <strong>CSU</strong> Mühlen konnte OB Alois<br />

Karl in der zurückliegenden Mitgliederversammlung<br />

im Gasthaus Schrödl zurückblicken.<br />

Viele interessante Aktionen, Wanderungen<br />

<strong>und</strong> Informationsveranstaltungen<br />

sind sicher auch ein Gr<strong>und</strong> dafür, dass die<br />

Mitgliederzahl von 20 auf jetzt 38 fast verdoppelt<br />

werden konnte.<br />

Ein Höhepunkt der inhaltlichen Arbeit war<br />

die vom <strong>CSU</strong>-OV angeregte Herausgabe<br />

der Broschüre „Mühlen-Streifzug durch<br />

die Geschichte eines Stadtteils“, bearbeitet<br />

durch den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden<br />

Werner Thumann <strong>und</strong> den Leiter<br />

des städtischen Archivs, Dr. Frank Präger.<br />

Bei der anschließenden Neuwahl unter der<br />

So sah der Mühlen früher aus: Ein Blick auf das Anwesen<br />

Geiger von der Pelchenhofener Str. aus der Broschüre<br />

„Mühlen-Streifzug durch die Geschichte eines Stadtteils“<br />

Wahlleitung von Roland Häberl, stellvertretender<br />

<strong>Stadtverband</strong>svorsitzender, stellte<br />

sich OB Karl nach gelungener zweijähriger<br />

Aufbauarbeit nicht mehr zur Verfügung. Zu<br />

seinem Nachfolger wurde sein bisheriger<br />

Stellvertreter Werner Thumann gewählt.<br />

Stellvertretende Vorsitzende sind jetzt<br />

Fritz Metko, Oswald Gruber (zugleich in<br />

Personalunion auch Schatzmeister) <strong>und</strong> Albert<br />

Gruber. Pia Hübschmann ist die neue<br />

Schriftführerin.<br />

Jürgen Bäuml<br />

Ansprechpartner für Mühlen:<br />

Werner Thumann<br />

Ludwig-Thoma-Straße 1<br />

Tel. 34 31<br />

<strong>CSU</strong> Stadtnorden:<br />

In der nächsten Ausgabe werden wir Sie<br />

wieder in bewährter Manier über die Aktivitäten<br />

des Ortsverbandes Stadtnorden<br />

informieren.<br />

Harald Frank<br />

Ansprechpartner für Stadtnorden:<br />

Albert Körner<br />

Karl-Oppel-Straße 9<br />

Tel. 3 18 04<br />

Nach zehnjähriger Arbeit hat Andreas Kölbl<br />

seinen Vorsitz an Josef Götz aus Pelchenhofen<br />

übergeben. Bei der Hauptversammlung<br />

der <strong>CSU</strong> Pelchenhofen berichtete zunächst<br />

Andreas Kölbl über die zahlreichen Aktivitäten<br />

des Ortsverbandes.<br />

Gisela Burger referierte zur Schulpolitik in<br />

Neumarkt. Dabei wurde<br />

die Vielseitigkeit der<br />

Bildungsmöglichkeiten<br />

in Neumarkt besonders<br />

hervorgehoben. Es<br />

wurde weiter über die<br />

geplanten schulischen<br />

<strong>Bau</strong>vorhaben gesprochen<br />

<strong>und</strong> diskutiert.<br />

Die stellvertretende<br />

<strong>Stadtverband</strong>svorsitzende<br />

Gisela Burger<br />

bedankte sich bei<br />

Andreas Kölbl <strong>und</strong><br />

überreichte den Porzellanlöwen<br />

der <strong>CSU</strong>.<br />

Das Ergebnis der Neuwahlen: Ortsvorsitzender<br />

Josef Götz aus Pelchenhofen;<br />

Stellvertreter sind Andreas Kölbl, Alfons<br />

Hirn <strong>und</strong> Stefan Strobl aus Pelchenhofen.<br />

Schriftführer ist Werner Stigler, Schatzmeister<br />

Hans Holfelder.<br />

Für 25 Jahre Treue zur <strong>CSU</strong> wurde Herbert<br />

Wlassük durch den neuen Vorsitzenden<br />

Josef Götz <strong>und</strong> Gisela Burger geehrt.<br />

Der neue Vorsitzende Josef Götz möchte in<br />

<strong>CSU</strong> Pelchenhofen:<br />

Wechsel in der Führungsspitze<br />

Gisela Burger ehrte Andreas Kölbl für seine<br />

erfolgreiche Arbeit als Ortsvorsitzender<br />

Zukunft die Arbeit erfolgreich fortsetzen<br />

<strong>und</strong> wünscht sich dabei die nötige Unterstützung<br />

seiner Mitglieder, wie auch die<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den<br />

zuständigen Behörden <strong>und</strong> Verwaltungen,<br />

die für viele Initiativen aus der Politik für<br />

die Umsetzung der Projekte verantwortlich<br />

sind.<br />

Erneut führte der OV<br />

sein traditionelles<br />

<strong>CSU</strong> Schafkopfrennen<br />

in Pelchenhofen<br />

durch. Die jährlich<br />

größte Veranstaltung<br />

des OV mit über 100<br />

Teilnehmern konnte<br />

der Vorsitzende Josef<br />

Götz im Gasthaus Hirn<br />

eröffnen. Es gab wieder<br />

wertvolle Sachpreise zu<br />

gewinnen. Den 1. Preis,<br />

ein Fernsehgerät, konnte<br />

Erwin Behringer aus Eschertshofen sein<br />

eigen nennen. Darüber hinaus plant der OV,<br />

für die Mitglieder <strong>und</strong> ihre Familien ein<br />

Grillfest zu organisieren.<br />

<strong>CSU</strong> Holzheim: Alfred Götz erneut<br />

zum Vorsitzenden gewählt<br />

Zu seiner Hauptversammlung mit Neuwahlen<br />

traf sich die <strong>CSU</strong> Holzheim im Feuerwehrhaus.<br />

In seinem Rechenschaftsbericht ging Alfred<br />

Götz zunächst auf die Mitgliederentwicklung<br />

ein. Der OV hat mit 27 Mitgliedern sechs<br />

mehr als vor zwei Jahren. „Damit sei der Ortsverband<br />

so groß wie nie“, freute sich Götz.<br />

Desweiteren berichtete er über zahlreiche<br />

Veranstaltungen. Zuletzt dankte Götz Franz<br />

Xaver Arnold für 30jährige Mitgliedschaft im<br />

OV. Bei den Wahlen wurde Alfred Götz als<br />

Ortsvorsitzender bestätigt. Als Stellvertreter<br />

fungieren Andreas Betz, Dr. Rüdiger Schmiedl<br />

<strong>und</strong> Lissy Walter. Schriftführer ist Siegfried<br />

Hauff <strong>und</strong> als Kassier wurde Günter Dollhofer<br />

bestimmt.<br />

Anschließend ging Helmut Jawurek noch<br />

Ludwig Stepper<br />

Ansprechpartner für Pelchenhofen:<br />

Josef Götz<br />

Am Schlüsselstiel 14<br />

Tel. 4 11 08<br />

einmal auf die überaus erfolgreiche Kommunalwahl<br />

<strong>und</strong> B<strong>und</strong>estagswahl 2002 ein.<br />

Zur Geschlossenheit rief der <strong>Stadtverband</strong>s-<br />

Die <strong>CSU</strong> will sich weiter aktiv in die Politik für Holzheim einbringen<br />

vorsitzende im Hinblick auf die kommende<br />

Landtags- <strong>und</strong> Bezirkstagswahl auf.<br />

Danach referierte stellv. Landrat Ludwig Fürst<br />

zum Thema Windenergie. Außerdem wies er<br />

auf die Notwendigkeit einer Referenzanlage<br />

in der näheren Umgebung hin <strong>und</strong> auf die<br />

Tatsache, dass durch Windkraft in Neumarkt<br />

viele Arbeitsplätze geschaffen <strong>und</strong> erhalten<br />

werden könnten. Irmgard Wanke<br />

Ansprechpartner für Holzheim:<br />

Alfred Götz<br />

Maienbreite 11<br />

Tel. 46 24 27<br />

22 Die Raute 2/03


<strong>CSU</strong> Stadtsüden: Häberl im Amt bestätigt<br />

Häberl freute sich bei der Mitgliederversammlung<br />

im <strong>CSU</strong>-Ortsverband, den Landtagsabgeordneten<br />

Fischer, Landrat Löhner<br />

<strong>und</strong> den <strong>CSU</strong>-<strong>Stadtverband</strong>svorsitzenden<br />

Jawurek begrüßen zu dürfen.<br />

In seinem Rückblick erinnerte Häberl an<br />

zahlreiche Veranstaltungen. Bei mehreren<br />

Unternehmergesprächen wurden Informationen<br />

<strong>und</strong> Meinungen ausgetauscht.<br />

Zahlreiche Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger, sowie<br />

namhafte Politiker aus Landes- <strong>und</strong> Kommunalpolitik<br />

waren zu Gast.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der regen Teilnahme an der Diskussion<br />

zum Thema „Gewalt in der Gesellschaft“<br />

dessen sich der Ortsverband angenommen<br />

hatte, ist in den nächsten Wochen ein Termin<br />

zur Drogenproblematik geplant. Auch<br />

werden regelmäßig Treffen zum Meinungsaustausch<br />

durchgeführt. Häberl schlug vor,<br />

Nach einem interessanten <strong>und</strong> informativen<br />

Vortrag zu aktuellen Themen der Stadtpolitik<br />

wählte der <strong>CSU</strong>-OV Stauf unter der<br />

Wahlleitung des <strong>Stadtverband</strong>svorsitzenden<br />

Helmut Jawurek die neue Vorstandschaft.<br />

Martin Sippl, der bisherige Ortsvorsitzende,<br />

stellte sich aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen<br />

für das Amt nicht mehr zur Verfügung. Die<br />

Anwesenden wählten Herbert Drescher<br />

zum neuen Vorsitzenden. Als Stellvertreter<br />

fungieren zukünftig Theodor Dirnhofer,<br />

den Trimm-Treff beizubehalten, <strong>und</strong> sich<br />

über den Themenbereich der regenerativen<br />

Energien zu informieren.<br />

Landrat Löhner nahm in seinem Kurzvortrag<br />

zu aktuellen Themen der Kreispolitik<br />

Stellung. Aufgabe wird es sein, Herbert<br />

Fischer für die Landtagswahlen im Herbst<br />

zu unterstützen.<br />

Bei den anschließenden Neuwahlen wurde<br />

Häberl ohne Gegenstimme im Amt bestätigt.<br />

Stellvertreter sind Christian Frötschl,<br />

Jan Zemlicka <strong>und</strong> Ursula Seitz. Schriftführer<br />

ist Thomas Blomeier <strong>und</strong> Schatzmeister<br />

Daniel Olah.<br />

Ludwig Stepper<br />

Ansprechpartner für Stadtsüden:<br />

Roland Häberl<br />

Türmergasse 8<br />

Tel. 01 70 / 2 70 92 43<br />

Sie wollen die nächsten 2 Jahre Politik für den Stadtsüden gestalten: Der neue Vorstand Stadtsüden<br />

<strong>CSU</strong> Pölling: Weiter aktiv mit Vorsitzendem Günther Braun<br />

Mit großer Besucherzahl bek<strong>und</strong>eten die<br />

Mitglieder bei der Mitgliederversammlung<br />

ihr Interesse an der Arbeit des <strong>CSU</strong>-<br />

OV Pölling. Ortsvorsitzender Braun konnte<br />

OB Alois Karl <strong>und</strong> <strong>CSU</strong>-<strong>Stadtverband</strong>svorsitzenden<br />

Helmut Jawurek begrüßen. OB<br />

Karl brachte im Grußwort seine Freude<br />

über die erfolgreiche Arbeit des OV Pölling<br />

zum Ausdruck. Braun dankte dem OB für<br />

seinen unermüdlichen Einsatz bei der Verwirklichung<br />

zahlreicher Vorhaben. Helmut<br />

Jawurek lobte die Arbeit Brauns <strong>und</strong> empfahl<br />

ihn zur Wiederwahl.<br />

Bei der anschließenden Ehrung wurden<br />

Herbert Dörfler <strong>und</strong> Josef Koch für 30 Jahre,<br />

Heidi Rackl für 25 Jahre <strong>und</strong> Erna Erntl,<br />

Martin Gmelch sowie Helmut Zißler für 10<br />

Jahre Mitgliedschaft geehrt. In seinem Rechenschaftsbericht<br />

konnte Braun von zahl-<br />

reichen Aktivitäten berichten <strong>und</strong> bereits<br />

nächste Veranstaltungen ankündigen.<br />

Die Neuwahlen ergaben neben der Wiederwahl<br />

Brauns folgende Zusammensetzung<br />

des Vorstandes: Die drei Stellvertreter sind:<br />

Johann Graf, Georg Bogner, Uwe Felsmann.<br />

Schriftführer bleibt Günter Stephan. Schatzmeister<br />

wurde Hans Hecker für die mit<br />

Blumen aus dem Amt verabschiedete Erna<br />

Erntl. In seinem Schlusswort bedankte sich<br />

Günther Braun für den Vertrauensbeweis<br />

<strong>und</strong> bat die Mitglieder weiter um aktive<br />

Beteiligung.<br />

Roland Häberl<br />

Ansprechpartner für Pölling:<br />

Günther Braun<br />

Am Grünberg 8<br />

Tel. 23 07 0<br />

<strong>CSU</strong> Stadtmitte: Berlin<br />

besucht<br />

Die <strong>CSU</strong> Ortsverbände Neumarkt Stadtmitte<br />

<strong>und</strong> Pölling besuchten vom 11.-13.<br />

April zu einer politischen Bildungsreise die<br />

Hauptstadt Berlin. Die Ortsvorsitzenden<br />

Dr. Alexander Ströber <strong>und</strong> Günther Braun<br />

hatten ein interessantes <strong>und</strong> abwechslungsreiches<br />

Programm ausgearbeitet.<br />

Nach einem Bummel im KaDeWe wurde<br />

das ehemalige Stasigefängnis Hohenschönhausen<br />

besichtigt. Ein Höhepunkt<br />

der Reise war die Besichtigung des Reichstagsgebäudes<br />

<strong>und</strong> der Reichstagskuppel.<br />

Anschließend wurde im Deutschen Dom<br />

die Ausstellung „Wege-Irrwege-Umwege“<br />

über die Entwicklung der deutschen Demokratie<br />

besucht. Der erste Eindruck von<br />

der B<strong>und</strong>eshauptstadt Berlin wurde bei der<br />

anschließenden geführten Stadtr<strong>und</strong>fahrt<br />

vertieft. Der erfahrene <strong>und</strong> kompetente<br />

Busfahrer des Busunternehmens Dörfler<br />

konnte den Teilnehmern viele gute Tipps<br />

für die weitere Abendgestaltung geben.<br />

Am Tag der Abreise wurde am Vormittag<br />

die Gedenkstätte Deutscher Widerstand besichtigt.<br />

Beim abschließenden Mittagessen<br />

begrüßte MdB Albert Dess die Gruppe <strong>und</strong><br />

gab einen umfassenden Einblick in sein<br />

umfangreiches Tätigkeitsfeld als Abgeordneter.<br />

Die Mitglieder der Ortsverbände<br />

waren sich bei der Heimreise einig, dass<br />

dies drei sehr abwechslungsreiche Tage<br />

mit vielen Informationen <strong>und</strong> neuen Erfahrungen<br />

über Berlin waren.<br />

<strong>CSU</strong> Stauf: Herbert Drescher zum neuen Ortsvorsitzenden gewählt<br />

Markus Grübler <strong>und</strong> Hans Silberhorn.<br />

Martin Sippl übernimmt die Funktion des<br />

Schatzmeisters. Drescher bedankte sich bei<br />

den Mitgliedern für das entgegengebrachte<br />

Vertrauen <strong>und</strong> forderte die Anwesenden auf,<br />

sich aktiv an der Arbeit im OV zu beteiligen.<br />

Der OV wird, so Drescher, für alle Bürger<br />

Staufs ein offenes Ohr haben <strong>und</strong> gerne mit<br />

allen Vereinen <strong>und</strong> Verbänden des Gebietes<br />

zusammenarbeiten.<br />

Nach der Wahl wurden Ehrungen für lang-<br />

Berichte aus den Stadtteilen<br />

Viele interessante Eindrücke sammelten die 50 Berlin-Besucher<br />

der <strong>CSU</strong> OV Stadtmitte <strong>und</strong> Pölling (hier vorm Brandenburger Tor)<br />

Roland Häberl<br />

Ansprechpartner Stadtmitte:<br />

Dr. Alexander Ströber<br />

Am Evangelienstein 13<br />

Tel. 47 69 0<br />

jährige Mitgliedschaft vorgenommen: 25<br />

Jahre: Albert Silberhorn <strong>und</strong> Anton Kerschensteiner.<br />

Für 10jährige Mitgliedschaft:<br />

Peter Beyer, Walter Schraufl <strong>und</strong> Hans<br />

Silberhorn. Alle Geehrten erhielten eine<br />

Urk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ein Präsent.<br />

Roland Häberl<br />

Ansprechpartner für Stauf:<br />

Herbert Drescher<br />

Unterfeldstraße 10<br />

Tel. 90 59 93<br />

Die Raute 2/03 23


24 Die Raute 2/03


<strong>CSU</strong> Stadtosten:<br />

Dr. Peter Donauer erneut<br />

Vorsitzender<br />

Turnusgemäß wurde im <strong>CSU</strong>-Ortsverband<br />

Stadtosten die Vorstandschaft neu gewählt.<br />

Neben dem Vorsitzenden Dr. Peter Donauer<br />

wurden Robert Rieger, Ferdinand Ernst<br />

<strong>und</strong> Birgit Frodl zu stellvertretenden Vorsitzenden<br />

gewählt. Als Schriftführer wurde<br />

Michael Gruber <strong>und</strong> als Kassier Xaver Lang<br />

im Amt bestätigt.<br />

Für zehn Jahre Mitgliedschaft in der <strong>CSU</strong> erhielt<br />

Reinhold Burkhardt eine Ehrenurk<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> den Krug des <strong>CSU</strong>-<strong>Stadtverband</strong>es von<br />

Peter Donauer überreicht. Ebenfalls mit<br />

einem kleinen Präsent bedankte sich der<br />

Vorsitzende bei Roland Schlittenbauer, der<br />

jahrelang in der Vorstandschaft des Ortsverbandes<br />

tatkräftig mitgearbeitet hatte.<br />

Der neue Vorstand mit dem Jubilar: <strong>CSU</strong>-Stadtchef Helmut<br />

Jawurek, Dr. Peter Donauer, Reinhold Burkhardt, Bezirksrätin<br />

Ursula Steinert <strong>und</strong> Roland Schlittenbauer (v.l.)<br />

Über den Bezirk Oberpfalz informierte Bezirksrätin<br />

Ursula Steinert, die seit 1998 auch<br />

die Ges<strong>und</strong>heitsreferentin des Bezirkstages<br />

ist. Die größten Ausgaben hat der Bezirk<br />

für Fachkliniken, die Psychiatrie, die Behandlung<br />

von chronischen Krankheiten<br />

<strong>und</strong> die Forensik aufzuwenden. Daneben<br />

fördert <strong>und</strong> bewahrt der Bezirk die kulturelle<br />

Identität.<br />

In seinem Grußwort fasste Helmut Jawurek<br />

die Schwerpunkte der politischen Arbeit der<br />

letzten Jahre im Stadtgebiet zusammen <strong>und</strong><br />

betonte für die Zukunft die Notwendigkeit<br />

eines zweiten Autobahnanschlusses bei Frickenhofen.<br />

Der zweite Autobahnanschluss<br />

sei wichtig für Rettungsfahrzeuge <strong>und</strong> die<br />

wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere<br />

wenn man bedenke, dass der vorhandene<br />

Autobahnanschluss Neumarkt im Norden<br />

der Stadt liegt.<br />

Vorsitzender Peter Donauer sprach sich<br />

ebenfalls für einen Autobahnanschluss bei<br />

Frickenhofen aus, weil er sich in diesem<br />

Zusammenhang die Realisierung einer Ostumgehung<br />

von Neumarkt vorstellen könne<br />

<strong>und</strong> sich hierdurch eine Entlastung der<br />

Wohngebiete im Neumarkter Stadtosten<br />

<strong>und</strong> insbesondere des Föhrenweges <strong>und</strong><br />

der Wolfsteinstraße erhoffe.<br />

Irmgard Wanke<br />

Ansprechpartner für Stadtosten:<br />

Dr. Peter Donauer<br />

Ginsterweg 1<br />

Tel. 40 74 00<br />

<strong>CSU</strong> Wolfstein:<br />

Spendenaktion für Kinder Ecuador geplant<br />

„Den Teufelskreis der Armut durchbrechen“.<br />

Dies ist der Leitsatz aller Entwicklungshilfeprojekte.<br />

Die Alfons Goppel-Stiftung ist seit Jahren bemüht,<br />

den Ärmsten dieser Erde in kleinen<br />

Projekten zu helfen.<br />

Wir, die <strong>CSU</strong>-Ortsverbände Wolfstein <strong>und</strong><br />

Stadtsüden, haben beschlossen, dieses<br />

Projekt tatkräftig zu unterstützen. Andere<br />

Ortsverbände werden hiermit recht herzlich<br />

eingeladen mitzuwirken.<br />

Aktuell gefragt ist momentan eine Häuschensiedlung<br />

in Puyo/Ecuador, wo Menschen<br />

mit behinderten Kindern aus den<br />

Slums angesiedelt werden sollen. Gleichzeitig<br />

soll für die Eltern Arbeit <strong>und</strong> für die<br />

Kinder schulische Ausbildung organisiert<br />

werden, denn nur so kann ein Projekt auf<br />

Dauer die Menschen aus ihrer jetzigen Situation<br />

retten.<br />

„Esperanza“ ist der hoffnungsvolle Name<br />

des Projektes <strong>und</strong> wir haben uns entschlossen,<br />

dieses Projekt zu unterstützen,<br />

nachdem wir überzeugend von Mitgliedern<br />

der Stiftung aufgezeigt bekamen, wie gut<br />

derart kleine Projekte den Ärmsten der Armen<br />

helfen können.<br />

Eine kleine Siedlung wurde ins Auge gefaßt,<br />

welche aus kleinen Häuschen bestehen soll,<br />

wo jeweils eine Familie mit ihren Kindern<br />

wohnen kann. So sollen Familien lernen,<br />

sich gegenseitig zu helfen <strong>und</strong> in einer Gemeinschaft<br />

ein sinnvolles Leben zu führen.<br />

Nur ca. 3000,- € sind erforderlich, um ein<br />

solches Häuschen zu bauen. Den Rest<br />

finanziert der Staat Ecuador. Auch die Eigenleistung<br />

der künftigen Bewohner macht<br />

einen großen Teil der Kosten wett.<br />

Wir bitten hiermit alle Bürger unserer Stadt,<br />

sich an dem Projekt zu beteiligen, <strong>und</strong> sei<br />

es nur mit einer Minimalspende.<br />

Wir sammeln jeden Cent <strong>und</strong> bitten daher<br />

Nach den durchgeführten Neuwahlen hat<br />

der <strong>CSU</strong>-Ortsverband Woffenbach mit Vorsitzendem<br />

Georg Kohlmann Themen für die<br />

nächsten Wochen ausgewählt.<br />

In den bevorstehenden Politischen Wochen<br />

im <strong>CSU</strong>-<strong>Stadtverband</strong> sollen mehrere Veranstaltungen<br />

durchgeführt werden. Unter<br />

anderem wird man sich mit der Möglichkeit<br />

einer Verkehrsberuhigung in der Pöllinger<br />

Straße in Woffenbach befassen. Bürger<br />

beschweren sich über das risikoreiche<br />

Verhalten von Autofahrern, die in der 30er<br />

Zone mit stark überhöhter Geschwindigkeit<br />

fahren <strong>und</strong> eine Gefährdung darstellen. In<br />

kurzer Zeit kam es in diesem Bereich bereits<br />

zu mehreren Unfällen.<br />

Desweiteren will sich der Ortsverband<br />

<strong>CSU</strong> Woffenbach:<br />

Neue Aktivitäten fest gemacht<br />

Berichte aus den Stadtteilen<br />

um Überweisung auf unser Konto: <strong>CSU</strong>-OV-<br />

Wolfstein, Kto-Nr. 8022642, Kreissparkasse<br />

Neumarkt, BLZ 760 520 00, Kennwort:<br />

Puyo/Ecuador.<br />

Auf Wunsch erhalten Sie nach Abschluss unserer<br />

Aktion von der Alfons Goppel-Stiftung<br />

selbstverständlich eine Spendenquittung.<br />

Ferner wollen wir zusammen mit anderen<br />

So sind die Häuser in Puyo geplant<br />

Ortsverbänden bei Veranstaltungen wie<br />

dem Altstadtfest <strong>und</strong> dem Kinderbürgerfest<br />

mit einem Glücksrad aufwarten. Gegen<br />

einen geringen Beitrag wollen wir unseren<br />

Kids <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en die Möglichkeit bieten,<br />

kleine Preise zu gewinnen. Hierzu bitten<br />

wir die Neumarkter Firmen recht herzlich,<br />

uns Preise aller Art zu spenden, damit auch<br />

diese Aktion ein voller Erfolg wird.<br />

Unser Ziel, zunächst eines der angesprochenen<br />

Häuschen zu finanzieren, könnte<br />

damit recht schnell erreicht werden.<br />

Über den Erfolg werden wir nach Abschluss<br />

des Projektes berichten. Vielen Dank vorab<br />

übersendet Ihnen der Vorsitzende des<br />

<strong>CSU</strong>-OV-Wolfstein, Ludwig Stepper, der die<br />

angesprochenen Firmen auch bittet, sich<br />

mit ihm zwecks Übergabe der genannten<br />

Preise in Verbindung zu setzen.<br />

Alexander Ströber<br />

Ansprechpartner für Wolfstein:<br />

Ludwig Stepper<br />

Bayernstraße 22<br />

Tel. 4 16 97<br />

über den Sachstand bezüglich der Gebäudesanierung<br />

am Friedhof Woffenbach<br />

informieren.<br />

Zur Planung eines Seniorennachmittags<br />

mit einem Film zum Thema „Woffenbach in<br />

den 60er Jahren“ wird sich die Woffenbacher<br />

<strong>CSU</strong> treffen.<br />

Der <strong>CSU</strong>-Ortsverband will weiterhin mit<br />

den Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern eng zusammenarbeiten<br />

<strong>und</strong> zwischen Bürgerschaft<br />

<strong>und</strong> Stadt vermitteln.<br />

Roland Häberl<br />

Ansprechpartner für Woffenbach:<br />

Georg Kohlmann<br />

Am Altenweiher 53<br />

Tel. 46 45 31<br />

Die Raute 2/03 25


26 Die Raute 2/03


Auch heuer traf sich die Junge Union wieder<br />

zum traditionellen Bowlingturnier. In zwei<br />

R<strong>und</strong>en wurden die Besten ermittelt. Den<br />

Essensgutschein gewann Alfred Götz. Den<br />

erstmalig ausgespielten Wanderpokal der<br />

JU konnte Jochen Lanzer für sich verbuchen.<br />

Besonders erfreulich war diesmal der hohe<br />

Frauenanteil beim Turnier.<br />

Grosses Interesse fand auch die JU-Fahrt<br />

zum Eishockeyspiel der IceTigers nach<br />

Nürnberg. Gemeinsam konnte man ein<br />

spannendes Spiel verfolgen, das erst im<br />

Penalty-Schießen entschieden wurde.<br />

Mit bewährten<br />

Kräften nimmt<br />

die FU Neumarkt<br />

die kommenden<br />

2 Jahre in Angriff.<br />

Einzig Schatzmeisterin<br />

Grete Dobner<br />

stellte sich<br />

aus zeitlichen<br />

Gründen nicht<br />

mehr zur Wahl.<br />

Für ihre 14 Jahre<br />

andauernde Tätigkeit<br />

wurde sie von<br />

der Vorsitzenden<br />

Hela Buchner<br />

geehrt.<br />

Die Neuwahlen<br />

ergaben folgende<br />

Ergebnisse: Vorsitzende Hela Buchner,<br />

Stellvertreterinnen Gisela Burger, Heidi<br />

Dorfmüller, Ulrike Rödl; Schriftführerin<br />

Anni Wiedmann <strong>und</strong> Schatzmeisterin<br />

Annette Auhuber.<br />

Im Anschluss an die Neuwahlen berichtete<br />

die Schulreferentin Gisela Burger über die<br />

Zu einem Kamingespräch lud die Mittelstandsunion<br />

Neumarkt Wirtschaftsförderer<br />

Josef Graf sowie Gerd Ortner (Vorsitzender<br />

der Werbegemeinschaft) ein. Vorrangige<br />

Themen in dem Vortrag von Josef Graf waren<br />

innerstädtische Probleme bezüglich des<br />

Einzelhandels, Planung <strong>und</strong> aktueller Stand<br />

der Entwicklung des ehemaligen Esso-Geländes.<br />

Dabei wurde schnell deutlich, dass<br />

dieser Bereich eine Schlüsselfunktion für<br />

die Stärkung der Einkaufsstadt Neumarkt<br />

sein wird.<br />

„Wir setzen dabei vor allem auf ein hochwertiges<br />

Angebot“, betonte Josef Graf.<br />

"Analysen zeigen deutlich, dass hier die<br />

höchsten Kaufkraftabflüsse sind. Dem wollen<br />

wir entgegensteuern. Davon profitieren<br />

JU Neumarkt: Jetzt auch im <strong>CSU</strong>-Kreisverband vertreten<br />

Fahrten zu Sportveranstaltungen sind heuer<br />

noch öfter geplant. Interessierte können<br />

sich gerne melden.<br />

Bei den <strong>CSU</strong>-Kreisneuwahlen konnte die<br />

JU nach langer Durststrecke in den letzten<br />

Jahren wieder Achtungserfolge erzielen.<br />

So wurden mit Michael Pfeiffer aus Velburg<br />

<strong>und</strong>, was besonders erfreulich ist,<br />

mit Birgit Frodl aus Neumarkt zwei Ju-ler in<br />

die neugewählte <strong>CSU</strong>-Kreisvorstandschaft<br />

gewählt. Bei diesen Wahlen wurde außerdem<br />

Markus Ochsenkühn als einer von 17<br />

Landesdelegierten gewählt.<br />

FU Neumarkt:<br />

Neuwahlen mit Bildungspolitik kombiniert<br />

Schulstadt Neumarkt. Bis auf Fachhochschulen<br />

<strong>und</strong> Universität biete Neumarkt<br />

alle Schultypen an. Fünf Gr<strong>und</strong>schulen:<br />

Pölling, Bräugasse, Woffenbach, Holzheim<br />

<strong>und</strong> Hasenheide, zwei Gr<strong>und</strong>schulen <strong>und</strong><br />

Teilhauptschule I <strong>und</strong> zwei Hauptschulen<br />

sowie r<strong>und</strong> 20 weiterführende Schulen wie<br />

Realschulen, Gymnasien, die Berufsschule,<br />

Berichte aus den <strong>CSU</strong>-Arbeitsgemeinschaften<br />

Die neue Führungsriege der Frauen Union Neumarkt mit der Referentin des Abends Gisela Burger.<br />

MU Neumarkt: Entwicklung der Stadt Neumarkt im Blickpunkt<br />

auch die Kaufleute an der Marktstraße, da<br />

sie so neue K<strong>und</strong>enkreise erschließen können.<br />

Wenn wir nicht rasch handeln, werden<br />

sich die umliegenden Gemeinden die Kaufkraft<br />

sichern. Wir haben bei einer Erhebung<br />

festgestellt, dass dort schon heute bis zu<br />

168.000 qm zusätzliche Verkaufsfläche<br />

angedacht sind. Das wäre fast doppelt so<br />

viel, wie derzeit in Neumarkt einschließlich<br />

der Außenbereiche existiert. Die Folgen<br />

sind schon jetzt klar erkennbar. Mehr Leerstände,<br />

weniger Angebote <strong>und</strong> sinkende<br />

Mieterträge bedeuten geringere Renditen.<br />

Damit wären auch die vielfältigen Erfolge<br />

der Stadt bei der Sanierung der Marktstraße<br />

<strong>und</strong> der Innenstadt hinfällig.“<br />

Anschließend stellte Gerd Ortner das City-<br />

Als nächstes plant die Junge Union Neumarkt<br />

eine Infobörse in der Stadt mit verschiedenen<br />

Themen. Genaue Termine für<br />

ein Beach-Volleyballturnier <strong>und</strong> ein Grillest<br />

werden noch bekannt gegeben.<br />

Ludwig Stepper<br />

Ansprechpartner JU:<br />

Markus Ochsenkühn<br />

Sulzbürger Straße 30<br />

Tel. 01 71/ 14 23 071<br />

die Musikschule,<br />

die Fachoberschule,<br />

sowie das Haus<br />

Sankt Marien. Die<br />

Schulen Weinberger<br />

Straße<br />

<strong>und</strong> Schießstätte<br />

seien bereits saniert<br />

worden, die<br />

Renovierungen<br />

der Gr<strong>und</strong>schulen<br />

Wolfstein <strong>und</strong> Hasenheide<br />

stünden<br />

noch an, kündigte<br />

<strong>CSU</strong>-Stadträtin Gisela<br />

Burger den<br />

anwesenden Damen<br />

an.<br />

Jürgen Bäuml<br />

Ansprechpartner FU:<br />

Hela Buchner<br />

Flurstraße 20<br />

Tel. 81 36<br />

Marketingkonzept der Werbegemeinschaft<br />

vor. Dabei wurde deutlich, dass auch die<br />

Innenstadt von erheblichen Synergieeffekten<br />

profitieren könnte, wenn eine attraktive<br />

Lösung im Bereich des Unteren Tores gef<strong>und</strong>en<br />

wird.<br />

In der weiteren Diskussion wurden Fragen<br />

an die Referenten sowie Statements von<br />

ansässigen Unternehmern noch lange <strong>und</strong><br />

ausgiebig erörtert.<br />

Gerlinde Wanke<br />

Ansprechpartner MU:<br />

Dr. Alexander Ströber<br />

Am Evangelienstein 13<br />

Tel. 47 69 0<br />

Die Raute 2/03 27


Ges<strong>und</strong>heit<br />

Das Klinikum Neumarkt:<br />

Sanierung, Erweiterung <strong>und</strong> Strukturreform<br />

Die Sanierung <strong>und</strong> Erweiterung des Klinikums<br />

Neumarkt ist sicherlich schon deshalb<br />

eine große Herausforderung für den<br />

Landkreis, weil diese Umbaumaßnahmen<br />

begleitet werden von einer Ges<strong>und</strong>heitsreform,<br />

die gewaltige Einschnitte <strong>und</strong><br />

Veränderungen vorsieht.<br />

Der Autor,<br />

Josef Köstler (56),<br />

ist Fraktionsvorsitzender<br />

der <strong>CSU</strong><br />

im Kreistag Neumarkt<br />

i.d.OPf <strong>und</strong><br />

Bürgermeister der<br />

Marktgemeinde<br />

Breitenbrunn<br />

Das Ges<strong>und</strong>heitswesen in Deutschland<br />

steht im Mittelpunkt aller Diskussionen um<br />

Sozialreformen <strong>und</strong> Kosteneinsparungen.<br />

Die hohe Arbeitslosigkeit mit dadurch bedingten<br />

Mindereinnahmen bei Steuern <strong>und</strong><br />

Beiträgen <strong>und</strong> eine immer älter werdende<br />

Gesellschaft verursachen eine Schieflage in<br />

der Sozialpolitik von bisher nicht gekanntem<br />

Ausmaß.<br />

Die anhaltende Deckelung der Krankenhausbudgets,<br />

Bettenabbau <strong>und</strong> Umstrukturierung<br />

haben bisher nicht zur erwünschten Entlastung<br />

der Krankenhäuser geführt. Wirklich<br />

erbrachte Leistungen werden nicht mehr<br />

zu 100 % bezahlt, Tariferhöhungen werden<br />

durch Budgetsteigerungen nicht abgedeckt.<br />

Ein angepasster Personalschlüssel <strong>und</strong> ein<br />

minimiertes medizinisches Angebot scheinen<br />

vielerorts notwendige Alternativen zu sein.<br />

Doch das Qualitätssicherungsgesetz <strong>und</strong> die<br />

Einführung der DRGs ergeben mit den Fallpauschalen<br />

neue Berechnungsparameter, die<br />

es den Krankenhäusern ermöglichen, effizienter<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlicher zu arbeiten. In unserem<br />

Klinikum sind wir hier auf einem guten<br />

<strong>und</strong> richtigen Weg. Wir haben uns rechtzeitig<br />

auf diese Umstellungen vorbereitet <strong>und</strong> sehr<br />

viel in die notwendige EDV-Ausstattung <strong>und</strong><br />

die spezifische Vorbereitung <strong>und</strong> Fortbildung<br />

der Mitarbeiter investiert.<br />

In dieser schwierigen Situation des<br />

Umbruchs <strong>und</strong> der Neuorientierung des<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesens gilt es nicht nur die<br />

baulichen Maßnahmen zügig durchzuführen,<br />

sondern auch die inneren Strukturen<br />

diesen Rahmenbedingungen anzupassen.<br />

Mit der Umstellung vom Regie- zum Eigenbetrieb<br />

haben wir bereits 1996 die Weichen<br />

richtig gestellt.<br />

Die Entwicklung eines Qualitätsmanagements<br />

<strong>und</strong> ein Maßnahmenkatalog mit<br />

möglichen Einsparungen soll jetzt drohende<br />

Defizite verhindern, die sich der Landkreis<br />

auch im Interesse der Gemeinden nicht<br />

leisten kann. Noch schreiben wir für das<br />

Klinikum Neumarkt schwarze Zahlen. Deshalb<br />

muss die gute Auslastung von 80 % im<br />

Klinikum Neumarkt gesichert, die weitaus<br />

geringere im Kreiskrankenhaus Parsberg<br />

gesteigert werden.<br />

Doch es drohen Nullr<strong>und</strong>en bei den Budget-<br />

Verhandlungen. Nur durch den Umstieg auf<br />

das neue Abrechnungssystem konnte für<br />

2003 eine Anhebung des Budgets um 1,1<br />

% erreicht werden, was aber bei weitem<br />

nicht reicht, um die Sachkosten- <strong>und</strong> Tarifsteigerungen<br />

aufzufangen. Mehrerlöse<br />

im medizinischen Betrieb werden dadurch<br />

aufgefressen. Die Schere geht immer weiter<br />

auseinander. Dabei werden gerade jetzt<br />

durch das neue Abrechnungssystem Fakten<br />

geschaffen, die über Jahre hinaus die<br />

Wirtschaftlichkeit des Klinikums bestimmen.<br />

Im äußeren Erscheinungsbild wurde in den letzten<br />

Jahren schon sehr viel verbessert, aber auch innen<br />

hat sich bereits viel verändert.<br />

Deshalb gilt es alle Kräfte zu bündeln <strong>und</strong><br />

auch im Management nachzurüsten. Eine<br />

externe Krankenhaus-Management-Gesellschaft<br />

soll die längerfristige Ausrichtung<br />

des Klinikums steuern <strong>und</strong> den Umstrukturierungsprozess<br />

leiten. Wohl der einzige Weg,<br />

um in einer unsicheren <strong>und</strong> schwierigen<br />

Krankenhauslandschaft den richtigen Kurs<br />

zu finden. Wir sind noch lange nicht am Ende<br />

unserer Strukturveränderungen. Bestenfalls<br />

haben wir den Einstieg geschafft <strong>und</strong> uns<br />

auf die notwendigen Schritte geeinigt. Da<br />

mag es ganz gut passen, dass wir auch mit<br />

den Umbaumaßnahmen mitten in der Neugestaltung<br />

stehen <strong>und</strong> auch hier am Ende<br />

erwarten, dass das Neumarkter Klinikum in<br />

neuem Glanz erstrahlt. Der Weg dazu ist<br />

noch lange <strong>und</strong> verlangt unsere ganze Kraft,<br />

genauso wie die Sanierung <strong>und</strong> Erweiterung<br />

des Klinikums unsere finanzielle <strong>und</strong> politische<br />

Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> -bereitschaft<br />

herausfordert.<br />

Mit Abschluss des großen siebengeschossigen<br />

Erweiterungsbaues Anfang der 70er-<br />

Jahre verfügte das damals noch unter der<br />

Trägerschaft des Zweckverbandes Stadt<br />

<strong>und</strong> Landkreis Neumarkt i.d.OPf. stehende<br />

Krankenhaus über eine für die damalige Zeit<br />

moderne <strong>und</strong> leistungsgerechte Ausstattung<br />

<strong>und</strong> <strong>Bau</strong>substanz. Die rasante Entwicklung<br />

in der Medizin überholte sehr schnell dieses<br />

Angebot. Die Zahl der chefärztlich geführten<br />

Hauptabteilungen wuchs von zwei (Innere<br />

Medizin <strong>und</strong> Chirurgie) auf mittlerweile acht<br />

(2 Innere Abteilungen, 2 Chirurgische Abteilungen,<br />

Gynäkologie, Anästhesie, Radiologie<br />

<strong>und</strong> Urologie) an.<br />

Schon Mitte der 80er Jahre war deshalb eine<br />

gr<strong>und</strong>legende Erweiterung <strong>und</strong> Sanierung<br />

des Krankenhauses absehbar. Die ersten<br />

Gespräche mit den zuständigen Ministerien,<br />

Behörden <strong>und</strong> Architekten ergaben, dass<br />

eine Förderung des Freistaates aus den<br />

Mitteln der Krankenhausbauprogramme<br />

nur dann in Betracht kommen kann, wenn<br />

die vorhandene <strong>Bau</strong>substanz in die Planung<br />

mit aufgenommen <strong>und</strong> die komplette<br />

Maßnahme in einzelnen <strong>Bau</strong>abschnitten<br />

abgewickelt wird.<br />

1989 wurde ein Gesamtraum- <strong>und</strong> Funktionsprogramm<br />

im Sozialministerium vorgestellt,<br />

das die Gr<strong>und</strong>lage für die einzelnen <strong>Bau</strong>abschnitte<br />

bildete. Nach Genehmigung des<br />

Programms ruhten die weiteren Planungen,<br />

da zunächst die Höherstufung in ein Krankenhaus<br />

der Schwerpunktversorgung mit<br />

überregionaler Bedeutung im Jahre 1993 abgewartet<br />

werden musste. Diese Aufstufung<br />

bedeutete auch erhöhte Anforderungen in<br />

baulicher Hinsicht.<br />

Im Juli 1995 konnte schließlich der Spatenstich<br />

für den 1. <strong>Bau</strong>abschnitt ausgeführt<br />

werden. Dieser sah die Erweiterung <strong>und</strong> Totalsanierung<br />

der OP-Abteilung vor. Die Zahl<br />

der Operationssäle wurde von fünf auf sieben<br />

erweitert. In einem modernen Aufwachraum<br />

werden die frisch operierten Patienten überwacht<br />

<strong>und</strong> für den Transport auf die Station<br />

vorbereitet. Die Sterilisationsabteilung<br />

wurde mit Sterilisatoren der neuesten <strong>Bau</strong>art<br />

ausgestattet. Abgeschlossen wurde der<br />

1. <strong>Bau</strong>abschnitt 1998.<br />

Dazwischen wurde 1997 bereits der 2. <strong>Bau</strong>abschnitt<br />

begonnen. Zunächst mussten einzelne<br />

Leistungsstellen wie Histologisches<br />

Labor, Prosektur mit Aussegnung, Röntgenarchiv<br />

<strong>und</strong> Wäscherei verlegt werden, bevor<br />

der Anbau an den sog. 60er- <strong>Bau</strong> errichtet<br />

werden konnte. Nach einer zweijährigen <strong>Bau</strong>zeit<br />

konnte im Sommer 2000 der Neubau in<br />

Betrieb genommen werden. Insgesamt 130<br />

28 Die Raute 2/03


Betten auf 5 Pflegestationen verfügen nunmehr<br />

über eine Nasszelle mit Toilette <strong>und</strong><br />

Dusche je Zimmer. Die hoch technologisierte<br />

Intensivstation mit 16 Betten zählt zu den<br />

modernsten in Nordbayern <strong>und</strong> wirkt als Vorzeigemodell<br />

für viele andere Krankenhäuser.<br />

In der Notaufnahme können Patienten jetzt<br />

in mehreren großzügig angelegten Räumen<br />

erstversorgt werden.<br />

Direkt im Anschluss an den Bezug des Neubaus<br />

wurde die ehemalige Intensivstation<br />

in eine neue Entbindungsabteilung mit drei<br />

Entbindungsräumen <strong>und</strong> einem Entbin-<br />

Helle lichdurchflutete Gänge sorgen für eine<br />

angenehme Atmosphäre im Klinikum.<br />

dungsbad umgebaut sowie die Eingangshalle<br />

neu gestaltet. Die Fertigstellung der<br />

Eingangshalle erfolgte im November 2000,<br />

<strong>und</strong> die Entbindungsabteilung konnte im<br />

Februar 2001 ihren Betrieb aufnehmen.<br />

Seit September 2000 laufen die Arbeiten<br />

für den 3. <strong>Bau</strong>abschnitt. Aufgeteilt in drei<br />

Ausführungsblöcke, die jeweils ca. ein Jahr<br />

beanspruchen, werden alle Pflegestationen<br />

gr<strong>und</strong>legend saniert. Mit der Einhausung<br />

der bestehenden Balkone kann nicht nur<br />

die Metall-Glas-Fassade des Neubaus weitergeführt<br />

werden, sondern damit gewinnt<br />

man auch Flächen für die Zimmer. Alle Patientenzimmer<br />

erhalten eine Nasszelle mit<br />

Toiletten <strong>und</strong> Dusche <strong>und</strong> zusätzlich in der<br />

Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe ein Bidet. Die<br />

Zeiten mit beengten Dreibettzimmern ohne<br />

Toilette <strong>und</strong> Dusche gehören dann der Vergangenheit<br />

an. Großzügige Wartebereiche<br />

erhöhen zusätzlich den Komfort. Diese Maßnahmen<br />

werden voraussichtlich Ende 2003<br />

abgeschlossen.<br />

In der Planungsphase sind derzeit der 4. <strong>und</strong><br />

5. <strong>Bau</strong>abschnitt. Der 4. <strong>Bau</strong>abschnitt umfasst<br />

drei zweigeschossige Anbauten in Richtung<br />

Nürnberger Straße, in denen die Chefarztsekretariate,<br />

das Labor <strong>und</strong> die Physikalische<br />

Therapie untergebracht werden. Außerdem<br />

ist eine Erweiterung der Eingangshalle<br />

<strong>und</strong> der Strahlentherapie vorgesehen. Die<br />

Sanierung der Krankenhausküche schließt<br />

diesen <strong>Bau</strong>abschnitt ab. Der <strong>Bau</strong>beginn<br />

erfolgt voraussichtlich im August 2003. Abgeschlossen<br />

werden soll dieser Bereich im<br />

Sommer 2005.<br />

Im 5. <strong>und</strong> letzten <strong>Bau</strong>abschnitt schließlich<br />

werden 2005 bis 2007 die Leistungsstellen<br />

im Unter- <strong>und</strong> Erdgeschoss des Klinikums<br />

generalsaniert. Davon betroffen sind die<br />

Röntgenabteilung, die Endoskopie, der<br />

Ultraschall, das EKG, die Personalcafeteria<br />

<strong>und</strong> die Zentralumkleiden.<br />

Unabhängig von den <strong>Bau</strong>abschnitten im<br />

Rahmen der Krankenhausbauprogramme<br />

wurden bislang auch kleinere Maßnahmen<br />

durch die Förderung des Freistaates umgesetzt.<br />

1997 konnte so die radiologische<br />

Praxis von Priv. Doz. Dr. Küffer mit dem Betrieb<br />

eines Kernspintomographen eröffnet<br />

werden. Im selben Jahr wurde auch der Linearbeschleuniger<br />

für die Strahlentherapie<br />

eingebaut. Für die Umwandlung in eine<br />

urologische Hauptabteilung wurden 2001<br />

die entsprechenden Räume umgebaut <strong>und</strong><br />

die notwendigen Geräte installiert.<br />

Alle <strong>Bau</strong>abschnitte zusammen werden wohl<br />

einen Investitionsaufwand von ca. 85 Mio.<br />

Euro erfordern, wovon erfreulicherweise ca.<br />

85 % der Freistaat Bayern aus den Mitteln der<br />

Krankenhausbauprogramme finanziert. Den<br />

Rest, die sog. Örtliche Beteiligung in Höhe<br />

von immerhin 13,1 Mio. Euro, übernimmt<br />

der Landkreis Neumarkt i.d.OPf. als Träger<br />

des Klinikums. Nachdem die finanzielle Ausgestaltung<br />

der Krankenhausbauprogramme<br />

sehr begrenzt ist <strong>und</strong> die Auszahlung der Fördergelder<br />

nicht mit der <strong>Bau</strong>zeit Schritt halten<br />

kann, hat der Kreistag in einem Gr<strong>und</strong>satzbeschluss<br />

die Übernahme der Vorfinanzierungskosten<br />

durch den Landkreis bewilligt.<br />

Alleine dies belastet den Kreishaushalt insgesamt<br />

mit 8 Mio. Euro. Aber im Sinne einer<br />

verantwortungsvollen Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge<br />

für unsere Bevölkerung <strong>und</strong> im Wettbewerb<br />

um ein modernes Ges<strong>und</strong>heitszentrum blieb<br />

keine andere Wahl. Wir haben den Aufsprung<br />

gerade noch geschafft <strong>und</strong> müssen heute<br />

froh sein, dass die Finanzierung auch für die<br />

weiteren <strong>Bau</strong>abschnitte gesichert ist.<br />

Das Programm „Klinikum Neumarkt“ läuft.<br />

Am Ende all unserer Bemühungen soll<br />

ein Ges<strong>und</strong>heitszentrum stehen, das die<br />

Bedürfnisse der Bevölkerung abdeckt, das<br />

sich wirtschaftlich trägt <strong>und</strong> das für den<br />

Wettbewerb gerüstet ist. Dazu gehören auch<br />

Kooperationen mit Fachärzten, dazu gehört<br />

auch das Kreiskrankenhaus in Parsberg, das<br />

in unser Konzept fest verankert ist.<br />

Die <strong>CSU</strong>-Kreistagsfraktion hat die Fortentwicklung<br />

des Krankenhauses schon immer<br />

mit der nötigen Leidenschaft begleitet.<br />

Neuerungen sind wir aufgeschlossen gegenübergestanden,<br />

medizinische Verbesserungen<br />

haben wir stets mitgetragen. Diese<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Kontinuität hat auch dem Krankenhaus gut<br />

getan. Doch jetzt stehen wir vor der Aufgabe,<br />

das Klinikum nicht nur baulich nachzurüsten,<br />

sondern auch vom Management her neu zu<br />

Stationszimmer sind jetzt auch optisch<br />

als Dienstleistungs- <strong>und</strong> Kompetenzzentren erkennbar.<br />

ordnen. Und dies alles unter dem Diktat eines<br />

engen Finanzrahmens <strong>und</strong> einer immer<br />

noch nicht abgeschlossenen Ges<strong>und</strong>heitsreform.<br />

Deshalb gilt es alle Potentiale auszuschöpfen,<br />

mutige <strong>und</strong> zukunftsorientierte<br />

Entscheidungen zu treffen, die Chefärzte<br />

in die Pflicht zu nehmen <strong>und</strong> das Pflegepersonal<br />

mit einzubinden. Nur wenn wir<br />

es fertig bringen, alle Betroffenen davon<br />

zu überzeugen, dass Veränderungen unumgänglich<br />

sind <strong>und</strong> jeder seinen Beitrag<br />

dazu leisten muss, wird die innere Reform<br />

des Kreiskrankenhauses ohne größere<br />

Reibungsverluste gelingen. Eine liebevolle<br />

Pflege in fre<strong>und</strong>lichen Zimmern <strong>und</strong> eine<br />

moderne medizinische Ausstattung muss<br />

durch eine Ärzteschaft ergänzt werden, die<br />

nicht nur hoch qualifiziert arbeitet, sondern<br />

die sich auch zielgerichtet in das neue Abrechnungssystem<br />

einbringt. Die Politik muss<br />

für das Management den nötigen Freiraum<br />

schaffen <strong>und</strong> diesen Prozess nicht nur mit<br />

dem guten Willen, sondern auch mit der<br />

erforderlichen Konsequenz begleiten.<br />

Auch der Eingangsbereich wurde sehr ansprechend<br />

umgestaltet.<br />

Wenn uns dieses Zusammenspiel gelingt,<br />

dann wird das Klinikum Neumarkt zusammen<br />

mit dem Krankenhaus Parsberg<br />

ganz bestimmt auch in der Zukunft seinen<br />

festen Platz in einer neu geordneten Krankenhauslandschaft<br />

behaupten.<br />

Josef Köstler<br />

Die Raute 2/03 29


30 Die Raute 2/03


Die neue B<strong>und</strong>estagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Amberg-Neumarkt, Barbara Lanzinger (48), wurde<br />

als einzige <strong>CSU</strong>-Vertreterin als ordentliches Mitglied in die neue Enquête-Kommission „Ethik <strong>und</strong> Recht der<br />

modernen Medizin“ des Deutschen B<strong>und</strong>estages berufen.<br />

„Ich freue mich, dass es der Union gelungen ist, in einem interfraktionellen Antrag zum „Verbot des Klonens<br />

menschlicher Embryonen“ auch das Regierungslager auf eine Absage an das therapeutische Klonen festzulegen,“<br />

meinte die frühere Amberger Bürgermeisterin Barbara Lanzinger.<br />

Die CDU/<strong>CSU</strong>-B<strong>und</strong>estagsfraktion fordert die B<strong>und</strong>esregierung auf, eine UNO-Konvention <strong>und</strong> weitere internationale<br />

Konventionen anzustreben, die sowohl das reproduktive als auch das therapeutische Klonen<br />

verbieten.<br />

Anerkennung für unermüdliches ökologisches & soziales Engagement: Der<br />

Nachhaltigkeitspreis der Stadt Nürnberg ging an Dr. Franz Ehrnsperger,<br />

Herwig Danzer <strong>und</strong> Graf von Faber Castell (v.l.n.r.)<br />

Mit einem überzeugenden Ergebnis wurde Bezirksrat Hans Bradl (61) als <strong>CSU</strong>-Kreisvorsitzender im Amt bestätigt.<br />

Die Kreisdelegiertenversammlung im April sprach dem Bürgermeister aus Postbauer-Heng mit r<strong>und</strong> 96 Prozent<br />

der Stimmen das Vertrauen aus.<br />

Auch die Kandidaten aus der Stadt Neumarkt erhielten bei den Neuwahlen gute Ergebnisse: Landtagsabgeordneter<br />

Herbert Fischer (62) wurde als erster stellvertretender <strong>CSU</strong>-Kreisvorsitzender ebenso bestätigt wie<br />

Ernst Tramer (50) <strong>und</strong> Xaver Lang (51) in ihren Ämtern als Kreisschatzmeister. In den Kreisvorstand wurden<br />

auch gewählt: Landrat Albert Löhner (54), Kreis- <strong>und</strong> Stadtrat Helmut Jawurek (39), stellvertretender<br />

Landrat Ludwig Fürst (54), die JU-Vertreterin Birgit Frodl (34), Kreis- <strong>und</strong> Stadtrat Helmut Lahner (55) sowie<br />

Manfred Wiesenberg (51).<br />

Setzte sich engagiert für die Auszeichnung der<br />

Städte Neumarkt <strong>und</strong> Berching ein: Benno Zierer<br />

Namen im Gespräch<br />

Eine bemerkenswerte Auszeichnung kann der Inhaber der Neumarkter<br />

Lammsbrauerei den zahlreichen Ehrungen hinzufügen,<br />

die er für sein qualitätsorientiertes ökologisches Wirtschaften<br />

bereits erhalten hat. Dr. Franz Ehrnsperger (56) erhielt zusammen<br />

mit Herwig Danzer (“Die Möbelmacher“, Hersbruck) <strong>und</strong> Graf von<br />

Faber Castell (Stein bei Nürnberg) den Nachhaltigkeitspreis der<br />

Stadt Nürnberg verliehen.<br />

Neben Ökologischen Gesichtspunkten wurden auch soziale <strong>und</strong><br />

zukunftsweisende Aspekte zur Beurteilung herangezogen. In die<br />

Jury waren Vertreter aus Politik, Kirchen, Wirtschaft, Gewerkschaften<br />

<strong>und</strong> der Nürnberger Nachrichten eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Die Stadt Neumarkt wird im Jahr 2003 mit der Ehrenfahne des Europarates ausgezeichnet.<br />

Neben Neumarkt erhält auch noch die Stadt Berching diese begehrte<br />

Auszeichnung, die in diesem Jahr nur an diese beiden Städte in Bayern überreicht<br />

wird. Im Jahr 1996 wurde Neumarkt bereits mit dem Europadiplom für die Bemühungen<br />

um den Europagedanken ausgezeichnet. Vorgeschlagen hatte Neumarkt<br />

der frühre Regensburger B<strong>und</strong>estagsabgeordnete Benno Zierer (69), der dem<br />

Europarat als Ehrenmitglied angehört. <strong>Neumarkts</strong> Oberbürgermeister Alois Karl<br />

(52) freute sich über diese besondere Ehre. „Bei der Würdigung der Aktivitäten<br />

waren vor allem die intensive Pflege der Partnerschaften <strong>und</strong> die Durchführung<br />

europäischer Veranstaltungen in Neumarkt ausschlaggebend“ heißt es in einer<br />

Mitteilung von Benno Zierer. Die offizielle Verleihung soll voraussichtlich schon<br />

am 9. August beim großen Fest „20 Jahre Parc d'Issoire“ stattfinden.<br />

Seit 8. Mai läuft die bayernweite Aktion „NA UND!“ der Bayerischen Staatsregierung <strong>und</strong> des Sozialministeriums<br />

zum Europäischen Jahr der Behinderten.<br />

Der erste „NA UND“-Tag in Neumarkt wurde von der Bäcker- <strong>und</strong> Fleischerinnung des Landkreises vor dem Rathaus<br />

durchgeführt. Mit umfangreichem Informationsmaterial über die Integration von Behinderten in unserer<br />

Gesellschaft <strong>und</strong> dem Verkauf von Brezen <strong>und</strong> Würstchen wandte man sich an die Öffentlichkeit. MdL Herbert<br />

Fischer (62) <strong>und</strong> Bürgermeister Emil Silberhorn (69) bedankten sich bei allen Beteiligten <strong>und</strong> appellierten an<br />

die Bevölkerung, die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung im Alltag mit Leben zu füllen. „Menschen,<br />

die aufgr<strong>und</strong> einer Behinderung oder chronischen Erkrankung nicht ganz in unser - eben nur vermeintlich<br />

´normales` - Bild passen, sind Menschen wie du <strong>und</strong> ich, mit besonderen Stärken <strong>und</strong> Schwächen.“<br />

Einsatz für das Leben:<br />

Barbara Lanzinger<br />

Großer Vertrauensbeweis<br />

für Hans Bradl<br />

Emil Silberhorn <strong>und</strong> Herbert<br />

Fischer engagieren sich<br />

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