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Tierleid - Problemhundtherapie in NRW

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<strong>Tierleid</strong><br />

GG e<strong>in</strong>e Schutzpflicht. Dies macht e<strong>in</strong><br />

Tätigwerden des Gesetzgebers dr<strong>in</strong>gend<br />

erforderlich, um Tiere h<strong>in</strong>reichend<br />

und nachhaltig vor zoophilen Hand -<br />

lungen zu schützen, nicht nur im H<strong>in</strong> -<br />

blick auf körperliche und psychische<br />

Leiden, sondern auch im H<strong>in</strong>blick auf<br />

die Würde des Tieres. Dies kann nur<br />

durch e<strong>in</strong> Verbot und die Schaffung<br />

e<strong>in</strong>es Straftatbestandes gewährleistet<br />

werden. Geschieht dies nicht, würde<br />

wohl nur noch der Gang zum Verfas -<br />

sungsgericht bleiben, um überprüfen<br />

zu lassen, <strong>in</strong>wieweit geltendes TierSchG<br />

und Verfassung <strong>in</strong> diesem Punkt übere<strong>in</strong>stimmen<br />

– oder eben nicht übere<strong>in</strong>stimmen.<br />

Davon abgesehen gibt es noch e<strong>in</strong>en<br />

weiteren, vielleicht sogar noch wichtigeren<br />

Aspekt, sexuelle Kontakte zu<br />

Tieren neu zu bewerten. 1970 durchleuchtete<br />

das amerikanische FBI die<br />

Lebensläufe verurteilter Serien-Mörder.<br />

Dabei wurde deutlich, dass sehr viele<br />

dieser Täter ihre Karriere mit dem Miss -<br />

brauch und Quälerei von Tieren zumeist<br />

schon während ihrer Jugend begannen.<br />

Heute werden Missbrauch und Tier -<br />

quälerei als Zeichen e<strong>in</strong>er ernstzunehmenden<br />

Störung bewertet und auch als<br />

Zeichen für das Erleben von Gewalt aus<br />

erster Hand. Auch wurde festgestellt,<br />

dass <strong>in</strong> Familien, <strong>in</strong> denen Missbrauch<br />

von Tieren stattgefunden hat, auch Ge -<br />

walt <strong>in</strong> anderen Formen vorkam, nicht<br />

zuletzt auch <strong>in</strong> Form von K<strong>in</strong>des miss -<br />

brauch. Das bedeutet natürlich im Um -<br />

kehrschluss nicht automatisch, dass<br />

jeder, der <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Jugend Tiere quält,<br />

zu e<strong>in</strong>em Gewaltverbrecher wird. Aber<br />

es wirft die Frage auf, ob e<strong>in</strong>e Gesell -<br />

schaft es sich leisten kann, Tierquälerei<br />

<strong>in</strong> welcher Form auch immer als Baga -<br />

44<br />

der absolut-hund report • 2 / 2011<br />

tell-Delikt zu behandeln oder ob da<br />

nicht e<strong>in</strong>e Zeitbombe tickt, deren Aus -<br />

wir kungen noch nicht abzusehen s<strong>in</strong>d.<br />

Wie diverse Studien, allen voran der e<strong>in</strong>gangs<br />

erwähnte K<strong>in</strong>sey-Report deutlich<br />

machen, beg<strong>in</strong>nt die Karriere fast aller<br />

aktiven Zoophilen schon während ihrer<br />

Pubertät. Während es bei vielen bei<br />

e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>maligen Kontakt während<br />

ihrer „Experimentier-Phase“ bleibt, setzten<br />

viele dieses Verhalten auch im<br />

Erwachsenenalter fort. Hier stehen also<br />

schon Jugendliche, gerade auch <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Zeitalter, wo über das Internet<br />

jede Menge Informationen zur Verfü -<br />

gung stehen, wie man solche Kontakte<br />

arrangieren und gestalten kann, und<br />

gerade diese Informationen den Jugend -<br />

lichen am heimischen Computer frei zur<br />

Verfügung stehen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er deutlich<br />

höheren Gefahr, hier zu Tätern zu werden,<br />

gerade auch da, wo, wie RA Leon -<br />

darakis deutlich herausgestellt hat,<br />

Seiten wie tierlover.de ke<strong>in</strong>e nennenswerten<br />

H<strong>in</strong>dernisse für Jugendliche<br />

aufgestellt haben, um deren Nutzung<br />

der Seiten zu verh<strong>in</strong>dern. Sicherlich<br />

liegt es <strong>in</strong> der Verantwortung der Eltern,<br />

zu überwachen, was ihre Kids so am<br />

Computer treiben. Aber das ist oft nicht<br />

leistbar, da die K<strong>in</strong>der häufig über<br />

wesentlich mehr Computer- und Inter -<br />

net-Kompetenz verfügen, als ihre Eltern<br />

und sie sich auch mit zunehmendem<br />

Alter verständlicherweise immer weniger<br />

kontrollieren lassen. Somit sollte<br />

auch der Schutz unserer Jugend für den<br />

Gesetzgeber Grund genug se<strong>in</strong>, hier<br />

reglementierend und strafrechtlich e<strong>in</strong>zuschreiten.<br />

An dieser Stelle möchte ich mich<br />

noch herzlichst bei Gabriele Frey für die<br />

vielen von ihr auf www.verschwiege-<br />

nes-tierleid-onl<strong>in</strong>e.dezusammengetragenen Informationen und auch Anre -<br />

gungen zu diesem Artikel via Telefon<br />

und E-Mail bedanken. Wer sich noch tiefer<br />

gehend mit diesem Thema ause<strong>in</strong>andersetzen<br />

möchte, dem sei an dieser<br />

Stelle noch das von Birgit Schröder<br />

(Hg.) zusammen mit der Initiative „Ver -<br />

schwiegenes TierLeid“ herausgegebene<br />

Buch „Verschwiegenes TierLeid – sexueller<br />

Missbrauch von Tieren“ ISBN 3-00-<br />

017726-4 empfohlen. (Biblio gra phische<br />

Angaben: Birgit Schröder (Hg.), Ver -<br />

schwie genes <strong>Tierleid</strong> – Sexueller Miss -<br />

brauch an Tieren, Schröder Verlag:<br />

W<strong>in</strong>d hagen, 2006. 328 Seiten. ISBN 3-<br />

00-017726-4. Die Publikation ist direkt<br />

über den Verlag oder über den Buch -<br />

handel erhältlich.)<br />

Autor: Antje Henze<br />

www.passion4dogs.de

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