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Tierleid - Problemhundtherapie in NRW

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gibt. Je nach Sitte, Kultur und religiöser<br />

E<strong>in</strong>stellung wurde sie sehr unterschiedlich<br />

bewertet. Die Bewertung reicht von<br />

Zustimmung über Ablehnung bis h<strong>in</strong><br />

zur Bestrafung, früher sogar mit dem<br />

Tod. Berichte darüber f<strong>in</strong>den sich e<strong>in</strong>erseits<br />

<strong>in</strong> der Mythologie vieler Kulturen<br />

(z. B. die griechischen Zentauren oder<br />

ähnliche Halb-Mensch-Halb-Tier-We sen),<br />

<strong>in</strong> Märchen (z. B. dem Froschkönig) und<br />

Sagen vieler Völker wieder. Aus vielen<br />

Ländern s<strong>in</strong>d prähistorische Höhlen -<br />

male reien bekannt, die den sexuellen<br />

Kontakt zwischen Menschen und Tieren<br />

darstellen. In manchen Religionen ge -<br />

hör ten sexuelle Akte mit Tieren sogar<br />

zum kultischen Dienst, zum e<strong>in</strong>en im<br />

Zusam menhang mit Fruchtbarkeits ritu -<br />

alen, aber auch z. B. um <strong>in</strong> Kriegs zeiten<br />

oder vor e<strong>in</strong>em Kampf die Kraft des<br />

Tieres auf den Mann zu übertragen. In<br />

anderen Kulturen wiederum wurden<br />

solche Kontakte stillschweigend geduldet,<br />

<strong>in</strong> wieder anderen wurde sie mehr<br />

oder weniger hart bestraft. Schon vor<br />

Auf kom men des Christentums wurden<br />

<strong>in</strong> etlichen germanischen Kulturen Per -<br />

so nen, die sexuelle Kontakte mit Tieren<br />

hatten mitsamt den betroffenen Tieren<br />

getötet.<br />

Im christianisierten Europa schließlich<br />

wurde mit Aufkommen der Inqui -<br />

sition (kirchliche Gerichtsbarkeit), und<br />

somit der Verschmelzung von Gesetz<br />

und Reli gion, die Zoophilie zu e<strong>in</strong>em<br />

Instru ment, mit deren Hilfe Menschen,<br />

Frauen wie Männer, welche im Verdacht<br />

standen, mit den kirchlichen Lehren<br />

nicht konform zu gehen, verfolgt und<br />

schließ lich h<strong>in</strong>gerichtet werden konnten.<br />

Da das Kirchenrecht ke<strong>in</strong>e Verurtei -<br />

lungen ausschließlich auf Grund konträrer<br />

An sichten vorsah, wurde die<br />

Zoo philie neben anderen als e<strong>in</strong> „weltliches“<br />

Ver gehen herangezogen, welches<br />

geeignet war, um mit e<strong>in</strong>em unter der<br />

Folter erpressten Geständnis zu e<strong>in</strong>er<br />

Ver urteilung zu führen. Die eigentlich<br />

der Hexerei verdächtigten Personen, <strong>in</strong><br />

der Regel Kräuterkundige die man als<br />

Hei ler/<strong>in</strong>nen konsultierte, wurden<br />

schließ lich mitsamt der betroffenen<br />

Tiere bei lebendigem Leibe verbrannt,<br />

was der christlichen Überlieferung des<br />

Alten Testamentes <strong>in</strong> 3. Mose 20, 15.16<br />

folgte, wie mit solchen Täten umgegangen<br />

werden sollte. Die betroffenen Tiere<br />

wurden <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie deshalb getötet,<br />

weil sie als verunre<strong>in</strong>igt angesehen<br />

wur den und um etwaige durch Ver mi -<br />

schung von Mensch und Tier ge zeugte<br />

Missgeburten zu vernichten. Auch sollte<br />

mit dem Tier die Er<strong>in</strong>nerung an die Tat<br />

ausgelöscht werden. Sexueller Umgang<br />

mit e<strong>in</strong>em Tier galt im Mit telalter nicht<br />

nur als widernatürlich sondern auch als<br />

sog. „stumme“ Sünde, was soviel wie<br />

„nicht aussprechbare Sünde“ hieß. Ent -<br />

sprechende Prozesse wurden unter<br />

Aus schluss der Öffentlichkeit geführt<br />

und oftmals auch sämtliche Gerichts -<br />

unterlagen nach Ende des Prozesses<br />

vernichtet um zu vermeiden, dass diese<br />

zur Nachahmung verführen könnten.<br />

In späterer Zeit wurde die Zoophilie<br />

durch die weltliche Gerichtsbarkeit vieler<br />

Nationen verfolgt und bestraft, ur -<br />

sprünglich, da man annahm, dass es<br />

durch den sexuellen Kontakt mit Tieren<br />

zu missgebildeten Nachkommen kommen<br />

könne. Nachdem dies mit fortschreitenden<br />

wissenschaftlichen Er -<br />

<strong>Tierleid</strong><br />

passion4dogs<br />

Inhaber<strong>in</strong> Antje Henze<br />

58256 Ennepetal<br />

Tel.: 02333 / 631 140<br />

a.henze@passion4dogs.de<br />

<strong>Problemhundtherapie</strong>,<br />

Welpenfrüherziehung<br />

www.passion4dogs.de<br />

kennt nissen ausgeschlossen werden<br />

konnte stand bei der Verfolgung von<br />

Zoophilie die Verletzung der Men -<br />

schen würde im Vordergrund, was theoretisch<br />

zum<strong>in</strong>dest zu e<strong>in</strong>em mittelbaren<br />

Schutz der Tiere führte. Noch bis Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts wurde Zoophilie<br />

mit dem Tod bestraft. Die letzte H<strong>in</strong> rich -<br />

tung <strong>in</strong> diesem Zusammenhang fand<br />

1835 <strong>in</strong> England statt. Ab hier begann<br />

langsam e<strong>in</strong>e Entwicklung h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er<br />

Abschwächung der Bestrafung, auch<br />

wenn es noch lange Zeit zu lebenslangen<br />

Haftstrafen und Aberkennung von<br />

Bürgerrechten kam. Da im Rechtswesen<br />

Recht und Moral immer klarer vone<strong>in</strong>ander<br />

getrennt wurden, kam es bis<br />

1950 <strong>in</strong> über 80 % der europäischen<br />

Staaten zur Aufhebung der Strafbarkeit<br />

der Zoophilie. In Deutschland wurde<br />

der entsprechende §175b StGB zum<br />

1. September 1969 ersatzlos gestrichen.<br />

Zoophilie ist, auch wenn sie sich<br />

durch die gesamte Mensch heits ge -<br />

schichte zieht, auch heute noch eher<br />

e<strong>in</strong> Tabu-Thema. Während Beschrei bun -<br />

gen, Darstellungen und Diskussionen<br />

der meisten möglichen Sexualpraktiken<br />

<strong>in</strong> den zur Verfügung stehenden Me -<br />

dien schon fast zum Alltag gehören,<br />

taucht Zoophilie nur hier und da mal<br />

sporadisch, dann meist im Zusam men -<br />

hang mit durch sexuelle oder sadistische<br />

Aktivitäten schwer verletzten Tie -<br />

ren <strong>in</strong> der Berichterstattung auf. Da es<br />

gerade auch im deutschsprachigen<br />

2 / 2011 • der absolut-hund report 37

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