Tierleid - Problemhundtherapie in NRW

Überlegungen vor
dem Hundekauf
Sind alle Familienmitglieder
einverstanden?
Egal, wie sehr Sie selbst sich einen
Hund als Freund, Partner, Spielgefäh -
rten oder Wegbegleiter wünschen – Ihr
neues Familienmitglied wird es schwer
haben, wenn auch nur ein Mitglied
Ihrer Familie gegen ihn ist. Unbewusst
oder manchmal auch sehr bewusst
wird dem Hund gezeigt, dass er unerwünscht
ist oder man lässt ihm alles
durchgehen, manchmal mit fatalen
Folgen. Besonders Kinder können sehr
grausam sein und heimlich alles tun,
damit das ungeliebte „Mistvieh“ wieder
verschwindet. Sie ärgern und zanken
den Hund oft unbemerkt, bis es zu
einem Zwischenfall kommt, der meist
die Abgabe des Hundes zur Folge hat.
Der Hund reagiert zunächst vielleicht
nur unsicher, im weiteren Verlauf
mögli cherweise auch aggressiv gegen
die Person, die sich ihm gegenüber
anders ver hält als der Rest der Familie,
schlimms tenfalls weitet sich das
Verhalten aufgrund seiner
Verunsicherung auf die ganze Familie
und auch fremde Per sonen aus.
Eine Allergie sollte auch von vorn
herein ausgeschlossen sein. Wenn Sie
sich nicht sicher sind, nehmen Sie einige
Haare des Hundes, den Sie sich ausgesucht
haben, mit zu einem Arzt für
Allergien (Allergologe) und lassen Sie
sich und Ihre Familie testen. So ersparen
Sie sich und auch dem Hund unnötigen
Stress und einiges an Kummer.
Als besonders allergikerfreundlich
gelten der Coton de Tuléar sowie der
Labradoodle und Goldendoodle – aber
bitte auch hier zuerst einen Test ma -
chen.
Dürfen Sie einen Hund
halten (Mietwohnung)?
Sehr kleine Hunde wie Chihuahuas,
Prager Rattler, Zwergpinscher oder
Yorkshire Terrier gelten sozusagen als
„Kleintiere“ und dürfen ohne Geneh -
migung auch in Mietwohnungen gehalten
werden – solange sie nicht durch
Kritisch gesehen
Sie möchten sich einen Hund anschaffen? Oder denken gar an einen Zweitoder
Dritthund? Einige Fragen sollten Sie mit sich selbst und Ihrer Familie ausführlich
und vor allem ehrlich diskutieren, bevor Sie unüberlegt einen Hund
mit nach Hause bringen.
Sehr kleine Hunde wie der Chihuahua
gelten als Kleintiere. Bei diesen bedarf
es keiner Erlaubnis für die Haltung in
einer Mietwohung
ununterbrochenes Kläffen die Nach -
barn nerven (Urteil des LG Kassel, 1997-
01-30, 1 S 503/96, Rechts bereich/Nor -
men: BGB) –> siehe Artikel „Hunde vor
Gericht“.
Ein generelles Haustierverbot in
Miet verträgen gilt nicht. Die Klauseln in
Mietverträgen, nach der »die Haltung
jeglicher Tiere genehmigungspflichtig«
ist, braucht nicht beachtet zu werden.
Streng genommen müsste der Mieter
danach für jeden Goldfisch, jede Eid -
echse oder jeden Kanarienvogel eine
Genehmigung des Vermieters einholen.
Da die gesamte Klausel unwirksam
ist, gilt das generelle Verbot nicht. Der
Mieter darf deshalb – ohne zu fragen –
jedes Tier halten. Auch einen Hund.
(Amtsgericht Köln Az. 213 C 369/96)
Fehlt die unwirksame Generalklausel
im Mietvertrag, ist aber zumindest die
Hunde- und Katzenhaltung genehmigungspflichtig.
Ausnahme: Es handelt
sich um einen Blindenhund. Den darf
der Vermieter nicht verbieten. (Bundes -
gerichtshof, VIII ZR 340/06)
Soll es ein Rassehund oder
ein Mischling sein?
Und welche Rasse passt überhaupt zu
Ihnen? Diese Fragen sind wohl die
wichtigsten überhaupt bei der Auswahl
2 / 2011 • der absolut-hund report 19