Auto nach Bedarf: CarSharing - Flotte.de
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96<br />
Kolumne<br />
„<strong>Auto</strong>gation“<br />
Es ist schon fast unmöglich, sich heute ein Leben ohne Handy („Mobilfunk“) vorzustellen.<br />
Man fragt sich ernsthaft, mit was man früher die Zeit „verplempert“ hat. Dabei<br />
sei von <strong>de</strong>n dazugehörigen Rechnungen mal ganz abgesehen. Bei meinem letzten Flug<br />
von Düsseldorf <strong>nach</strong> Berlin musste ich mit Erschrecken wahrnehmen, dass <strong>nach</strong> Verlassen<br />
<strong>de</strong>r Maschine und <strong>de</strong>s Besteigens <strong>de</strong>s Transferbusses alle, aber auch wirklich alle<br />
Passagiere mit ihren Handys beschäftigt waren. Ob Überprüfung entgangener Anrufe,<br />
checken von SMS o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Anmeldung am Zielort, nichts geht mehr ohne das Handy.<br />
Ähnlich scheint es sich auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Navigationssysteme<br />
zu entwickeln. Waren wir bis<br />
vor wenigen Jahren noch, sagen wir mal, grob in<br />
<strong>de</strong>r Lage, das Straßennetzwerk Deutschlands vor<br />
unserem geistigen Auge entstehen zu lassen, so<br />
scheint dies heutzutage mehr und mehr zu verschwimmen<br />
und sich in Handlungshinweisen von<br />
Navigationsgeräten zu verlieren.<br />
Aber halt: Wieso eigentlich „Navigationsgeräte“?<br />
Da scheinen wir doch irgendwie auf einem sprachlichen<br />
Irrweg zu sein. Ein Blick in entsprechen<strong>de</strong><br />
Wörterbücher lehrt uns, dass „Navigation“ mit<br />
lateinisch „navis“ etwas zu tun hat, was eigentlich<br />
„Schiff“ be<strong>de</strong>utet. So ist Navigation („navi-<br />
<strong>Flotte</strong>nmanagement 1/2011<br />
gare“) als „Kurs- und Standortbestimmung in <strong>de</strong>r<br />
See- und Luftfahrt“ zu <strong>de</strong>uten, von <strong>Auto</strong>s und<br />
Straßen war da nie die Re<strong>de</strong>. Die verniedlichen<strong>de</strong><br />
Koseform „Navi“ heißt <strong>de</strong>mzufolge einfach nur<br />
„Schiff“. Mag je<strong>de</strong>r sich selbst seine Gedanken<br />
über diese Sprachkonstruktion machen. Die Kombinationslösung<br />
„<strong>Auto</strong>navigation“ ist nur halbherzig.<br />
Mein Vorschlag zur Güte wäre <strong>de</strong>shalb, das<br />
Schiff (navis) einfach durch das <strong>Auto</strong> zu ersetzen,<br />
was <strong>de</strong>n Titel dieser Kolumne ergeben wür<strong>de</strong>. Mal<br />
sehen, ob sich das durchsetzen lässt. Die Kurzform<br />
wäre dann allerdings schlicht „<strong>Auto</strong>“…<br />
Navigationsgeräte (wie sie halt bisher noch heißen!)<br />
bestimmen in großen Teilen mittlerweile<br />
das Geschehen auf unseren Straßen. Begonnen<br />
hatte das Ganze mal mit digitalen Karten, die<br />
<strong>de</strong>m Fahrer das Suchen auf großflächigen Plänen<br />
und <strong>nach</strong> unbekannten Straßennamen ersparen<br />
sollte. Das war an sich schon sehr nützlich,<br />
doch je<strong>de</strong> Information muss sich an ihrer Qualität<br />
messen lassen. Und da mussten die meisten<br />
Systeme dann auch Fe<strong>de</strong>rn lassen. Die Verän<strong>de</strong>rungen<br />
in <strong>de</strong>r Verkehrsinfrastruktur sind häufiger<br />
und größer als man gemeinhin annimmt. Und<br />
bei Update-Zyklen von einem halben Jahr sind<br />
da schon <strong>de</strong>utliche Abweichungen zu erwarten.<br />
Ganz abgesehen von Baustellen, die als zeitlich<br />
begrenzte Erscheinungen nicht als Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Infrastruktur erkannt wer<strong>de</strong>n (wie ist es eigentlich<br />
mit Sperrungen <strong>de</strong>r Alpenpässe im Winter?).<br />
Der Markt <strong>de</strong>r Navigationsgeräte ist heiß umkämpft<br />
und selbst die strategische Ausrichtung<br />
ist dort nicht klar. Unzählige Testberichte, beispielsweise<br />
von ADAC o<strong>de</strong>r Stiftung Warentest,<br />
versuchen Licht in das Dunkel <strong>de</strong>r Navigiererei<br />
zu bringen, allerdings ohne <strong>nach</strong>haltigen Erfolg.<br />
Dabei steht nicht nur die Routenwahl selbst, son<strong>de</strong>rn<br />
auch <strong>de</strong>ren Auswirkung im Fokus <strong>de</strong>r Betrachtungen.<br />
So ermittelte <strong>de</strong>r ADAC schlimme<br />
Konsequenzen in 1.000 autobahnnahen Kommu-