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Auto nach Bedarf: CarSharing - Flotte.de

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E-Mobility<br />

„Intelligentes<br />

La<strong>de</strong>n schon<br />

2011“<br />

<strong>Flotte</strong>nmanagement: Herr Dr. Eckhardt, dieser<br />

Tage begleiten die Medien aufmerksam <strong>de</strong>n Entwicklungsstand<br />

bei <strong>de</strong>r Elektromobilität. Bisweilen<br />

wird das Elektrofahrzeug schon als <strong>Auto</strong><br />

<strong>de</strong>r Zukunft gefeiert, als die Lösung an sich auf<br />

<strong>de</strong>m Wege weg von fossilen Brennstoffen. Wie<br />

beurteilen Sie seitens <strong>de</strong>r Vattenfall Europe<br />

Innovation GmbH <strong>de</strong>n gegenwärtigen Entwicklungsstand,<br />

welche Zukunftschancen und Einsatzfel<strong>de</strong>r<br />

sehen Sie für das Elektroauto in etwa<br />

10 bis 20 Jahren?<br />

Eckhardt: Ich gehe einmal davon aus, dass das<br />

Motto <strong>de</strong>r Zukunft heißen wird: Wir fahren elektrisch.<br />

Die Rahmenbedingungen wer<strong>de</strong>n sich so<br />

<strong>de</strong>utlich än<strong>de</strong>rn, dass die <strong>Auto</strong>mobilindustrie<br />

am elektrischen Antriebsstrang nicht mehr<br />

vorbei kommt. Wenn wir die Reduktionsziele<br />

zur Einhaltung <strong>de</strong>r Klimaschutz-Politik, CO2-<br />

Reduzierung und CO2-Vermeidung halbwegs<br />

ernst nehmen, muss eine Elektrifizierung stattfin<strong>de</strong>n.<br />

Zweitens müssen wir wohl erwarten,<br />

dass <strong>de</strong>r Ölpreis und damit auch die Spritpreise<br />

im worst case eher weiter steigen wer<strong>de</strong>n. Parallel<br />

dazu haben sich an<strong>de</strong>rerseits aber auch<br />

die technologischen Möglichkeiten verbessert,<br />

insbeson<strong>de</strong>re ist die Batterie-Technik <strong>de</strong>utlich<br />

<strong>nach</strong> vorn gebracht wor<strong>de</strong>n. Zwar zeigt sich<br />

momentan noch ein sehr heterogenes Antriebs-<br />

Spektrum. So gibt es <strong>de</strong>n Technologieträger<br />

MINI E, <strong>de</strong>r noch kein Serienfahrzeug ist, mit<br />

<strong>de</strong>m aber schon eindrucksvoll die grundsätzliche<br />

Leistungsfähigkeit dieser Antriebstechnologie<br />

<strong>de</strong>monstriert wer<strong>de</strong>n kann. Es gibt aber<br />

auch schon serienreife Fahrzeuge, bei <strong>de</strong>nen<br />

kurzfristig höchstens noch die eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />

Kin<strong>de</strong>rkrankheit abzustellen ist. In Zukunft<br />

<strong>Flotte</strong>nmanagement 1/2011<br />

Interview mit Dr. Carl Friedrich<br />

Eckhardt, Leiter Geschäftsentwicklung<br />

Vattenfall Europe Innovation GmbH<br />

wer<strong>de</strong>n aber die Einsatzmöglichkeiten sehr<br />

breit gestreut sein. Wir können sogar davon<br />

ausgehen, dass im Privat- und im Wirtschaftsverkehr<br />

90 Prozent aller Fahrten rein batterieelektrisch<br />

bewältigt wer<strong>de</strong>n können. Das zeigt<br />

auch unser großer Feldversuch mit <strong>de</strong>r BMW<br />

Group zur Demonstration <strong>de</strong>r Alltagstauglichkeit,<br />

<strong>de</strong>r über ein ganzes Jahr lief. Die erzielten<br />

Ergebnisse sind <strong>de</strong>ckungsgleich mit <strong>de</strong>n Fahrprofilen,<br />

die wir aus <strong>de</strong>r Befragung ‚Mobilität in<br />

Deutschland’ kennen.<br />

<strong>Flotte</strong>nmanagement: Welchen Stellenwert genießt<br />

das Elektrofahrzeug momentan in <strong>de</strong>n<br />

strategischen Ausrichtungen von Vattenfall,<br />

seit wann befasst sich Ihr Unternehmen damit,<br />

welche Arbeitskreise gegebenenfalls mit welchen<br />

Zielrichtungen wur<strong>de</strong>n gegrün<strong>de</strong>t, welche<br />

aktuellen Maßnahmen stehen an?<br />

Eckhardt: Vattenfall und seine Vorgängerunternehmen<br />

haben sich schon in <strong>de</strong>n 60er Jahren<br />

mit Elektromobilität beschäftigt und waren in<br />

<strong>de</strong>n 90er Jahren auch am Rügen-Projekt beteiligt.<br />

Das Thema ist für uns also nicht neu, hat<br />

aber 2008, als wir mit <strong>de</strong>r BMW Group <strong>de</strong>n ersten<br />

großen <strong>de</strong>utschen Alltagstest organisiert haben,<br />

eine sehr hohe strategische Be<strong>de</strong>utung bekommen.<br />

Wir wollen erheblich dazu beitragen,<br />

dass die <strong>Auto</strong>mobilität sauber wird, wir wollen<br />

die Nutzer mit grünem Strom versorgen und <strong>de</strong>r<br />

Hardware, die für ein sicheres und intelligentes<br />

La<strong>de</strong>n notwendig ist. Wir möchten, insbeson<strong>de</strong>re<br />

vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r Integration<br />

Erneuerbarer Energien, die Fahrzeug-Batterien<br />

nutzen zur Betreibung von Last Management.<br />

Dabei behalten wir seitens Vattenfall Europe In-<br />

novation stets unseren Auftrag und unser Ziel<br />

einer mittelfristigen, substanziellen Geschäftsentwicklung<br />

im Auge, wir betreiben also unsere<br />

Projekte nicht für die Galerie, son<strong>de</strong>r mit klarem<br />

Fokus auf <strong>de</strong>r Geschäftsentwicklung.<br />

<strong>Flotte</strong>nmanagement: Bei alternativen Antrieben,<br />

die bei bun<strong>de</strong>sweit operieren<strong>de</strong>n <strong>Flotte</strong>nbetreibern<br />

schon traditionell auf <strong>de</strong>n gedanklichen<br />

Prüfstand kommen, kann immer auch die<br />

Dichte <strong>de</strong>s Versorgungsnetzes für die Fahrzeuge<br />

eine Kippkante wer<strong>de</strong>n, speziell bei eingeschränkten<br />

Reichweiten. Das ist beispielsweise<br />

bei <strong>de</strong>n Erdgasfahrzeugen noch so. Was kann<br />

Vattenfall auf diesem Feld einbringen, wo die<br />

Reichweiten <strong>de</strong>r meisten, bisher bekannten<br />

Elektrofahrzeuge noch niedriger liegen?<br />

Eckhardt: Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n Versorgungsnetzen<br />

wird immer wie<strong>de</strong>r vom Henne-<br />

Ei-Problem gesprochen. Ich sehe das nicht so.<br />

Zunächst wer<strong>de</strong>n sich diejenigen Elektrofahrzeuge<br />

zulegen, die bequem zu Hause o<strong>de</strong>r/und<br />

am Arbeitsplatz la<strong>de</strong>n können. In solchen Fällen<br />

ist es nicht mehr notwendig, zwischendurch<br />

im öffentlichen Bereich zu la<strong>de</strong>n, hier wird die<br />

bereits jetzt zur Verfügung stehen<strong>de</strong> Reichweite<br />

<strong>de</strong>n Tagesbedarf von durchschnittlich etwa<br />

35 bis 40 Kilometer <strong>de</strong>utlich übersteigen. Damit<br />

ist natürlich nur ein Teil <strong>de</strong>s Gesamtmarktes abge<strong>de</strong>ckt.<br />

Für die so genannten Laternen-Parker<br />

in <strong>de</strong>n Städten gibt es mit <strong>de</strong>r jetzigen La<strong>de</strong>-<br />

Technologie noch keine wirklich gute Lösung,<br />

hier müssen wir eher in Richtung Schnellla<strong>de</strong>-<br />

Systeme <strong>de</strong>nken. Das ist eine Funktionalität,<br />

die auch durchaus bei <strong>Flotte</strong>nbetreibern eine<br />

Rolle spielt, beispielsweise dann, wenn <strong>de</strong>r<br />

Fahrzeugdurchsatz sehr hoch ist. Schließlich<br />

lassen sich nicht alle Fahrzeuge gleichzeitig an<br />

<strong>de</strong>r Steckdose la<strong>de</strong>n. Darüber hinaus muss man<br />

sich bei <strong>Flotte</strong>n anschauen, wie im Hinblick auf<br />

das La<strong>de</strong>n die elektrische Leistungskapazität<br />

vor Ort ausschaut. Vielleicht können gleichzei-

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