Restaurierung des Granatschmucks - SUPŠ a VOS Turnov
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eingefasst und durch die mechanische Erweiterung der Scheitel der Stifte befestigt. Ihre<br />
sichtbaren Oberflächen werden auch mit den benachbarten Steinen fixiert (Abb. 6).<br />
Abb. 6 Granatbrosche, Böhmen um 1860, Nationalmuseum Prag. Detail der Stiftstechnik<br />
mit Kontur<br />
Die Kompliziertheit dieser Technik besteht in den hohen Anforderungen an die Genauigkeit<br />
und Präzision der Arbeit. Der Goldschmieder berechnet zuerst nach der Zeichnung<br />
die Größe (bzw. verschiedene Größen) der Edelsteine und ihre Anzahl. Die Zeichnung<br />
wird dann auf ein Blech übertragen und es müssen die Öffnungen für die Stifte<br />
– ca. 3 mm lange Drähte gebohrt werden. Diese werden in die gebohrten Öffnungen eingesetzt<br />
und gelötet. Zwischen die Stifte werden, wie oben beschrieben wurde, die Edelsteine<br />
und die Scheitel der Stifte eingefasst. Die Steine am Rande <strong>des</strong> Schmucks hält<br />
teilweise die Seitenkontur. Diese erfüllt auch die ästhetische Funktion – sie bestimmt<br />
die Form <strong>des</strong> Schmucks oder verziert den Schmuck (sog. Pavé – Pflaster). Der Vorteil<br />
der Stifttechnik besteht in Minimierung der Verwendung von Metall. Anstatt der Linien<br />
einer einzelnen Zargen sind zwischen den Steinen nur einzelne Punkte – Scheitel der<br />
Stifte – sichtbar, zwischen welchen die Steine dichtangeordnet wurden. Die Fläche wur-<br />
Abb. 7 Vereinspokal und Detail der Stiftstechnik, Böhmen um 1870, Kunstgeverbemuseum Prag<br />
<strong>Restaurierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Granatschmucks</strong> — Einführung in die Problematik<br />
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