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Trinkwasserverschmutzung auf der Baustelle

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<strong>Trinkwasserverschmutzung</strong> mit Aluminium Sulfat/Bauwasseranschlüsse<br />

Ein Baumeister macht eine Hangsicherung mit Spritzbeton. Dabei verwendet er Trockenbeton,<br />

welcher von einem speziellen Gerät mit Druckluft zur Sprühlanze geför<strong>der</strong>t wird. In <strong>der</strong> Sprühlanze<br />

wird dem Trockenbeton Trinkwasser und Flüssigbeschleuniger zur schnellen Aushärtung<br />

des Betons beigemischt. Der Flüssigbeschleuniger für den Beton wird ab dem Fass über eine<br />

Schlauchquetschpumpe dem Trinkwasser zudosiert. Das Trinkwasser wird ab dem Bauwasseranschluss<br />

genommen. Wie man auch dem Schema entnehmen kann, wurde die Rückflusssicherung<br />

gegenüber dem Trinkwasser vergessen o<strong>der</strong> nicht berücksichtigt. An <strong>der</strong> Dosierpumpe<br />

selber ist ein Rückflussverhin<strong>der</strong>er (nicht zertifiziertes Billigprodukt) eingebaut, es war<br />

aber gegen Rückdrücken nicht dicht.<br />

Dies führte dann auch dazu, dass im Moment wo vorne an <strong>der</strong> Lanze kein Beton produziert,<br />

wurde, die Schlauchquetschpumpe den Flüssigbeschleuniger zurück in das Trinkwassernetz<br />

drückte. Dies führte zu einer Überkonzentration von Aluminium Sulfat und zwar von den erlaubten<br />

0.2 mg/l <strong>auf</strong> 500 mg/l im Trinkwasserversorgungsnetz. Eine Person hat denn auch von<br />

diesem Wasser getrunken. Die Überdosierung führte zwar zum Absinken des ph-Wertes im<br />

Trinkwasser, hatte zum Glück aber keine weiteren Folgen für die Person.<br />

Dieser Vorfall zeigt einmal mehr, dass bei Bauwasseranschlüssen schwere Fehler begangen<br />

werden. Grundsätzlich sollten mit <strong>der</strong> Baubewilligung die Auflage verknüpft sein, dass <strong>der</strong><br />

Bauwasserverteiler bei <strong>der</strong> örtlichen Wasserversorgung zu beziehen ist und das Bauwasser<br />

entsprechend dem Verbrauch verrechnet wird.<br />

Dieser Bauwasserverteiler ist, gemäss den „Leitsätzen für die Erstellung von Trinkwasserinstallationen<br />

„W3, Ergänzung 1 „Rückflussverhin<strong>der</strong>ung“ Abs. 8.2, mindestens mit einem<br />

Rückflussverhin<strong>der</strong>er auszurüsten. Es versteht sich von selbst, dass <strong>der</strong> Rückflussverhin<strong>der</strong>er<br />

vor je<strong>der</strong> Ausgabe <strong>auf</strong> Dichtheit zu prüfen ist.<br />

Aus Sicht des SVGW ist dies das absolute Minimum.<br />

Es darf nicht sein, dass <strong>der</strong> Baumeister den Bauwasserverteiler selber <strong>auf</strong> die <strong>Baustelle</strong> bringt,


welcher keine Rückfluss- Sicherung hat und mit den Abgängen zur Wasserentnahme einem<br />

Hirschgeweih alle Ehre gebietet. Zwar werden Gartenhahnen mit Rohrbelüfter verwendet, diese<br />

bieten aber keine Sicherheit gegen Rückdrücken, wie dies auch <strong>der</strong> Fall war, bei den Erdsondenbohrungen.<br />

Wenn man bedenkt mit welchen Chemikalien und Frostschutzmitteln heute <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Baustelle</strong><br />

(Hoch und Tiefbau) gearbeitet wird, nur um dem Umstand gerecht zu werden, dass keine Winterpause<br />

eingelegt werden muss o<strong>der</strong> kürzere Verarbeitungszeiten zu haben , dann sollte man<br />

beim Anschliessen von Baugeräten an den Bauwasserverteiler vorsichtiger sein.<br />

Im Weiteren ist zu überlegen ob nicht Bauwasserverteiler generell mit einem Systemtrenngerät<br />

auszurüsten sind, um wirklich eine Sicherheit gegenüber dem Trinkwasser zu Erhalten.<br />

Bauwasserverteiler mit Isolation<br />

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