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4 Die Bindemittel der Anstrichstoffe - Christiani

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10 Bearbeitung mineralischer Untergründe<br />

Bei Netz- und Haarrissen wird ein Glasfaservlies in<br />

eine spezielle Dispersionsfarbe eingedrückt, eingewalzt<br />

und nochmals satt überstrichen.<br />

Bei Schwund- und Fugenrissen werden reißfeste,<br />

elastische Kunstfasergewebe vollflächig mit Armierungskleber<br />

auf dem Untergrund verankert.<br />

Bei baudynamischen Rissen ist eine Doppelarmierung<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Vor <strong>der</strong> vollflächigen Rissarmierung<br />

mit dem Kunstfasergewebe wird eine dem<br />

Rissverlauf folgende Spezial-Rissbrücke mit Armierungskleber<br />

befestigt.<br />

Einbetten des Armierungsgewebes in den Armierungskleber<br />

Bei <strong>der</strong> Verarbeitung von Rissarmierungen wird<br />

<strong>der</strong> Putzgrund wie für einen Neuanstrich vorbereitet.<br />

Der Untergrund muss gründlich gereinigt, die<br />

Risse aufgekratzt, lose Farb- und Putzreste entfernt<br />

und mit einer entsprechenden Grundierung versehen<br />

werden. Auf die Rissarmierung wird in <strong>der</strong> Regel<br />

eine elastische Spachtelmasse aufgetragen<br />

und mit einer elastischen Zwischen- und Schlussbeschichtung<br />

auf Dispersionsbasis abgeschlossen.<br />

Anstelle <strong>der</strong> Zwischen- und Schlussbeschichtung<br />

kann auch ein dehnbarer Kunstharzputz das<br />

Rissarmierungssystem fertigstellen.<br />

Alter und mürber Putz<br />

Lose und schlecht haftende Putzstellen eignen sich<br />

nicht als Anstrichgrund. <strong>Die</strong> Beschichtung würde<br />

abplatzen. Sie müssen entfernt, gereinigt und neu<br />

verputzt werden. Sanden<strong>der</strong>, mürber Putz kann<br />

nach einer gründlichen Reinigung (Hochdruckreinigung)<br />

mit lösemittelhaltigem Tiefgrund gebunden<br />

werden. Gipsfreie mineralische Putze lassen<br />

sich auch mit Wasserglaslösungen o<strong>der</strong> Fluaten<br />

festigen. Beim Ausbessern <strong>der</strong> Putzstellen ist ne-<br />

ben <strong>der</strong> Oberflächenstruktur auch die Mörtelgruppe<br />

zu beachten.<br />

<strong>Die</strong> beigeputzte Fläche neigt zum Abplatzen,<br />

wenn ihre Druckfestigkeit größer ist als die des<br />

umgebenden Putzes.<br />

Mangelhafte Vorarbeiten – Dispersionsfarbe blättert ab<br />

Abblätternde Dispersionsanstriche und dicke gerissene<br />

Öl- und Lackfarbenschichten werden heute<br />

mit mo<strong>der</strong>nen Hochduckreinigungsgeräten entfernt.<br />

Sie sind weniger umweltbelastend als die<br />

früher vielfach verwendeten Abbeizmittel.<br />

Tragfähige Altanstriche werden ebenfalls am besten<br />

mit dem Hochdruckreinigungsgerät gereinigt.<br />

Kalk- Dispersions- und Silikatfarben eignen sich<br />

danach für eine erneute Beschichtung.<br />

Ölhaltige Beschichtungen sollten vor einem neuen<br />

Anstrich angeschliffen o<strong>der</strong> mit Salmiaklösung<br />

1 : 4 angelaugt und nachgewaschen werden.<br />

Aufgaben<br />

1. Warum ist die Prüfung von Putzuntergründen<br />

vor einer Beschichtung unbedingt notwendig?<br />

2. Nennen Sie die wichtigsten handwerklichen<br />

Prüfmethoden für Putzuntergründe und geben<br />

Sie an, welche Mängel damit festgestellt<br />

werden können.<br />

3. Welche Untergrundsmängel können durch<br />

Augenschein festgestellt werden?<br />

4. Worin unterscheiden sich die Rissarten?<br />

5. Erklären Sie den Aufbau von Rissarmierungssystemen.<br />

6. Warum muss beim Ausbessern von altem<br />

Putz die Mörtelgruppe o<strong>der</strong> die Druckfestigkeit<br />

beachtet werden?<br />

7. Warum ist bei abblätternden Anstrichen eine<br />

Hochdruckreinigung dem Abbeizen vorzuziehen?<br />

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