Das Einrichten eines neuen japanischen Hobels:035_Das ...
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<strong>Das</strong> <strong>Einrichten</strong> <strong>eines</strong> <strong>neuen</strong> <strong>japanischen</strong> <strong>Hobels</strong> Seite 2<br />
Abrichten der Eisenrückseite (Spiegelseite)<br />
Genauso wie bei westlichen Hobeln muss die Rückseite japanischer Hobeleisen zuerst plan abgerichtet werden. Da diese Fläche<br />
einen Hohlschliff hat, ist das Abrichten einfacher, weil man nicht so viel Metall abtragen muss. <strong>Das</strong> Abrichten kann in manchen<br />
Fällen ein leichtes Nacharbeiten des Eisens mit Hammer und Amboss erforderlich machen. Japanische Hobeleisen bestehen aus<br />
einem Laminat von hartem Stahl auf der Spiegelseite (Schneidenseite) und einem weicheren Eisen als Grundmaterial, das die<br />
Vibrationen nimmt.<br />
Um zu beurteilen, ob das Hobeleisen verformt werden muss, bearbeiten Sie die Spiegel -<br />
seite auf einem Schleifstein der Körnung 800, der vollkommen plan ist, mit leichtem und<br />
gleichmäßigem Druck und betrachten Sie dann die Bearbeitungsfläche. Wenn im<br />
Schneidenbereich kein Kontakt vorhanden ist, legen Sie das Eisen wie abgebildet mit der<br />
Fase nach oben auf die Ambosskante und klopfen Sie mit dem Hammer leicht über die<br />
gesamte Breite auf den mittleren Bereich der Fasenfläche. Klopfen Sie nie auf die<br />
Schneide oder den Bereich nahe der Schneide, da der Stahl hier extrem hart und<br />
brüchig ist und sofort ein Riss entstehen würde!<br />
Durch das Strecken des weichen Eisens wird die Schneide leicht nach oben gebogen.<br />
Machen Sie nun wieder ein paar Züge auf dem Schleifstein unter einem etwas anderen<br />
Winkel und betrachten Sie die Schleifspuren. Im Vergleich zu den vorherigen Schleifspuren<br />
können Sie die Veränderung der Eisenkonfiguration beurteilen. Falls keine Verformung<br />
erkennbar ist, klopfen Sie etwas stärker und etwas näher an der Schneide, aber nie im vorderen<br />
glänzenden Bereich der Fase. Überprüfen Sie den Fortschritt immer wieder auf dem<br />
Schleifstein und stoppen Sie, sobald das Schliffbild gleichmäßig ist. Ideal ist ein tragender Saum von etwa 3<br />
mm entlang der Schneide auf der Spiegelseite des Eisens. Bearbeiten Sie nun die Spiegelseite mit <strong>japanischen</strong><br />
Wassersteinen zunehmender Körnung bis hin zur Körnung 6000 oder 8000 auf dem Abziehstein.<br />
Geben Sie zum Ende hin nur noch wenig Wasser zu, so dass sich eine Paste auf dem Abziehstein bildet. Der<br />
polierte Saum wird im Laufe der Zeit, nach wiederholtem Schärfen, zunehmend kleiner werden. Wenn nach<br />
Monaten oder Jahren, abhängig von der Häufigkeit des Schärfens und dem Gebrauch des <strong>Hobels</strong> die<br />
Schneide wie eine Tangente an den Hobel heranrückt, muss man den oben beschriebenen Prozess der<br />
Eisenverformung wiederholen. Klopfen Sie gleichmäßig über die gesamte Breite der Fase und nicht zu stark<br />
auf die Ecken, da sich ansonsten eine Hufeisenform ergibt.<br />
Schärfen der Fase<br />
Bevor Sie die Fase schärfen, vergleichen Sie die Breite der Schneide mit der Breite des Hobelmauls. Die Schneide<br />
sollte geringfügig schmäler als das Maul sein, gegebenenfalls sind die angefasten Ecken des Hobeleisens nachzuarbeiten.<br />
Man beginnt in der Regel auf einem 800er Blockstein. Nutzen Sie die gesamte Steinoberfläche beim<br />
Schärfen, um Kuhlen zu vermeiden. Halten Sie das Eisen leicht schräg zur Be weg ungsrichtung, um die Tendenz<br />
des Schaukelns zu vermindern. Die schräge Position erhöht die Auflagefläche und verbessert damit die Kontrolle.<br />
Von der Verwendung von Schleifführungen oder Einspannvorrichtungen rate ich ab. Die Sensibilisierung und<br />
Koordination der Hand, die man beim Schleifen trainiert, ist auch für den Gebrauch der Handwerkzeuge von<br />
Vorteil. Sobald sich ein Grat über die gesamte Breite der Schneide ergibt, wechseln Sie zum nächst feineren<br />
Stein. Wenn die Schleifspuren des vorherigen Steins beseitigt sind, verwendet man wiederum den feineren Stein.<br />
Nach dem Honen der Fase drehen Sie das Eisen um und ziehen mit leichtem Druck und plan aufliegendem Eisen<br />
den Grat ab.<br />
Bearbeitung des Spanbrechers<br />
Der Spanbrecher ist genauso wie das Eisen leicht hohl geschmiedet und wird in der selben Weise plan abgerichtet.<br />
Nachdem der Fasenwinkel (25º-30º) bearbeitet wurde, benutzen Sie einen feineren Stein um die<br />
Mikrofase von 75 Grad anzuschleifen. Der stumpfere Winkel direkt an der Schneide bricht die Holzfasern beim Abrollen<br />
des Spans. Legen Sie den Spanbrecher auf das Eisen, so dass die Kante kurz hinter der Schneide zu liegen<br />
kommt. Prüfen Sie die Passung, indem Sie gegen das Licht nach hinten in den Spalt zwischen Eisen und<br />
Spaltbrecher peilen, wobei Sie beide Teile mit den Fingern zusammendrücken. Es darf kein Licht durchscheinen.<br />
Putz- und Schrupphobel Rückhalte-<br />
Abrichthobel<br />
Spanbrecher<br />
bolzen<br />
Hobeleisen<br />
Hobelkörper<br />
Freistellung 0,025 mm<br />
bis 0,05 mm.<br />
Fase<br />
Kontaktpunkte �<br />
Legen sie das Eisen auf der Ambosskante auf und<br />
klopfen Sie im mittleren Bereich der Fase mit einem<br />
Hammer. Da das Eisen in diesem Bereich weich ist,<br />
wird es verformt (gestreckt) und leicht nach oben<br />
gewölbt. Es entsteht kein Schaden, solange man nicht<br />
auf den vorderen (hellen) Bereich der Schneide klopft.<br />
DICK GmbH · Donaustr. 51 · 94526 Metten · Germany<br />
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Die Kante der Bahn sollte<br />
leicht gerundet sein. Kleine<br />
leichte Hämmer, die sich<br />
für diesen Zweck eignen,<br />
können von Spezial liefer -<br />
anten gekauft werden.<br />
Überprüfung des Freiwin -<br />
kels hinter der Fase, der<br />
Fasenwinkel im Liefer zu -<br />
stand ist ca. 25º, der Frei -<br />
win kel sollte 5-10º betragen.<br />
Der Spanbrecher hat eine<br />
75º Mikrofase, dadurch<br />
wer den die von der<br />
Schneide aufgeworfenen<br />
Späne gebrochen.<br />
Freiwinkel 5-10º Freistellung 0,025 mm<br />
Freistellung 0,025 mm<br />
Freiwinkel 5-10º<br />
bis 0,05 mm.<br />
bis 0,05 mm.<br />
Japanische Hobel laufen mit sehr geringer Reibung, da nur ein kleiner Teil der Sohlenfläche Kontakt mit dem Werkstück hat.