Dr. AURORA DANIELA NEAGOE Universitatea din ... - CESEC

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03.01.2013 Aufrufe

Dissertation von Diplomchemikerin Aurora Neagoe bzw. seinen Lämmern führen (Anke et al 1994). Dieser Prozeß der Kupferverarmung wurde durch die große Schwefeldioxidemission bei der Energiegewinnung aus schwefelreicher Braunkohle in der Vergangenheit gefärdert. Schwefel ist beim Wiederkäuer einer der stärksten Kupferantagonisten. Die in Mitteldeutschland bei Rind und Schaf vorkommenden sekundären Kupfermangelerscheinungen waren und sind schwefel- und/oder molybdäninduziert (Anke et al 1994c,d). Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die Teerbelastung der Böden in Rositz keine Kupferintoxikationen auszulösen vermag. Der Glührückstand teerbelasteter Böden kann hinsichtlich seines Kupfergehaltes und der Bioverfügbarkeit seines Kupferbestandes uneingeschränkt als Rohstoff für Baumaterial, als Auffüllmaterial des Straßenbaues oder als Komponente zur Bodenbildung verwendet werden. Die auf ihm wachsende Flora reichert sich nicht mit Kupfer an und kann keine chronische Kupfervergiftung bei Tier und Mensch aulösen. Sein Einsatz zur Bodenergänzung verhindert sein hoher Bleigehalt (Mocanu 1988). 3.3.5 Der Kupferverzehr erwachsener Mischköstler des Lebensraumes Rositz im Vergleich zum Kontrollgebiet Jena Die von Rositzer Mischköstlern beider Geschlechter im November und Dezember 1996 verzehrte Lebensmittel- und Getränketrockensubstanz enthielt signifikant mehr Kupfer als die im Januar 1997 von Jenaer Mischköstler konsumierte (Tab. 55). Dieser Befund wird nicht durch den im Winter größeren Trockenmasseverzehr (Anke et al. 1997), sondern wahrscheinlich durch lokale Einflüsse (z.B. Kupfergehalt des Trinkwassers, häuslich hergestellte Getränke) ausgelöst. Der Kupfergehalt des Trinkwassers Mitteldeutschlands beträgt im Mittel 12 µg/l. Die Rositzer Mischköstler beider Geschlechter Verzerten innerhin eine um 34% kupferreichere Nahrung als die Jenaer Bevölkerung. Die Männer aus Rositz und Jena konsumierten eine im Mittel um 16 % kupferärmere Trockensubstanz als die Frauen (Tab. 56). Der Unterschied blieb insignifikant, entspricht aber dem Trend der Testpopulationen von 1996. Die Männer verzehrten 1996 im Mittel eine um 14 % signifikant kupferärmere 70

Dissertation von Diplomchemikerin Aurora Neagoe Lebensmitteltrockensubstanz als die Frauen (Anke et al 1997). Ursache dieses insignifikanten Minderverzehrs der Männer dürfte die Bevorzugung kupferreicherer Kakaoerzeugnisse durch die Frauen sein. Kakao, Schokolade und alle Kakaoerzeugnisse zählen neben Spargel und Kopfsalat zu den besonders kupferreichen Lebensmitteln (Röhrig 1998). Tabelle 55: Die Kupferkonzentration der von erwachsener Mischköstlern aus Rositz verzehrten Lebensmittel- und Getränketrockensubstanz im Vergleich zu einer Kontrollpopulation aus Jena (mg/kg TS) Frauen Männer Standort (n;n) s x x s p % Jena 1996 (70;70) Rositz 1996 (49;49) 8 2,4 3,8 5,1 71 3,2 4,3 p < 0,001 < 0,001 1,2 1,8 > 0,05 > 0,05 % 134 134 - Tabelle 56: Der Kupferverzehr erwachsener Mischköstler in Abhängigkeit vom Lebensraumes (mg Cu/Tag) Frauen Männer Standort (n;n) s x x s p % Jena 1996 (70;70) Rositz 1996 (49;49) 1,2 0,80 1,4 1,4 1,3 1,6 p > 0,05 < 0,05 0,57 0,88 > 0,05 > 0,05 % 100 123 - 84 84 93 114 Die Rositzer Mischköstler konsumierten von den 18 in Deutschland untersuchten Testpopulationen die kupferreichste Lebensmittel- und Getränketrockensubstanz (Anke et al 1998). Der individuelle Kupferbedarf der Frau von 0,6 mg/Tag und des Mannes von 0,7 mg/Tag wird ebenso wie die individuelle Empfehlung für den Kupferverzehr, von 0,7 bzw. 0,8 mg/Tag im Wochenmittel erreicht und wesentlich überschritten. Der niedrigste Kupferkonsum/Tag der Frauen betrug 0,9 mg und 1,0 mg bei den Männern. Der höchste Kupferverzehr erreichte 2,7 mg/Tag bei den Frauen und 2,1

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bzw. seinen Lämmern führen (Anke et al 1994). Dieser Prozeß der<br />

Kupferverarmung wurde durch die große Schwefeldioxidemission bei der<br />

Energiegewinnung aus schwefelreicher Braunkohle in der Vergangenheit<br />

gefärdert. Schwefel ist beim Wiederkäuer einer der stärksten Kupferantagonisten.<br />

Die in Mitteldeutschland bei Rind und Schaf vorkommenden sekundären<br />

Kupfermangelerscheinungen waren und sind schwefel- und/oder<br />

molybdäninduziert (Anke et al 1994c,d).<br />

Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die Teerbelastung der Böden in<br />

Rositz keine Kupferintoxikationen auszulösen vermag. Der Glührückstand<br />

teerbelasteter Böden kann hinsichtlich seines Kupfergehaltes und der<br />

Bioverfügbarkeit seines Kupferbestandes uneingeschränkt als Rohstoff für<br />

Baumaterial, als Auffüllmaterial des Straßenbaues oder als Komponente zur<br />

Bodenbildung verwendet werden. Die auf ihm wachsende Flora reichert sich nicht<br />

mit Kupfer an und kann keine chronische Kupfervergiftung bei Tier und Mensch<br />

aulösen. Sein Einsatz zur Bodenergänzung verhindert sein hoher Bleigehalt<br />

(Mocanu 1988).<br />

3.3.5 Der Kupferverzehr erwachsener Mischköstler des Lebensraumes<br />

Rositz im Vergleich zum Kontrollgebiet Jena<br />

Die von Rositzer Mischköstlern beider Geschlechter im November und Dezember<br />

1996 verzehrte Lebensmittel- und Getränketrockensubstanz enthielt signifikant<br />

mehr Kupfer als die im Januar 1997 von Jenaer Mischköstler konsumierte (Tab.<br />

55). Dieser Befund wird nicht durch den im Winter größeren Trockenmasseverzehr<br />

(Anke et al. 1997), sondern wahrscheinlich durch lokale Einflüsse (z.B.<br />

Kupfergehalt des Trinkwassers, häuslich hergestellte Getränke) ausgelöst. Der<br />

Kupfergehalt des Trinkwassers Mitteldeutschlands beträgt im Mittel 12 µg/l. Die<br />

Rositzer Mischköstler beider Geschlechter Verzerten innerhin eine um 34%<br />

kupferreichere Nahrung als die Jenaer Bevölkerung.<br />

Die Männer aus Rositz und Jena konsumierten eine im Mittel um 16 %<br />

kupferärmere Trockensubstanz als die Frauen (Tab. 56). Der Unterschied blieb<br />

insignifikant, entspricht aber dem Trend der Testpopulationen von 1996. Die<br />

Männer verzehrten 1996 im Mittel eine um 14 % signifikant kupferärmere<br />

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