1 Energiecontrolling in öffentlichen Gebäuden
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1 <strong>Energiecontroll<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>öffentlichen</strong> <strong>Gebäuden</strong><br />
www.energiemanagement.stadt-frankfurt.de<br />
Menüpunkt: Energiedaten.<br />
Wie hoch Energiekosten für den Betrieb<br />
e<strong>in</strong>zelner Gebäude se<strong>in</strong> können, zeigen<br />
e<strong>in</strong>ige Beispiele aus der Stadt.<br />
E<strong>in</strong>zelne Gebäude haben e<strong>in</strong>en<br />
Stromverbrauch, der mehrere 100.000 € pro<br />
Jahr kostet, so zum Beispiel die Städtischen<br />
Bühnen (600.000 €/a) und der Zoo (500.000<br />
€/a).<br />
Für den Palmengarten entstehen beispielsweise<br />
Heizkosten von 750.000 € pro Jahr.<br />
Der Betrieb der Städtischen Bühnen und des<br />
verursacht Heizkosten von mehr als 300.000<br />
€ pro Jahr.<br />
Die Kosten für Wasserverbrauch s<strong>in</strong>d<br />
logischerweise bei den Schwimmbädern am<br />
höchsten. Mehr als 30 % aller Ausgaben für<br />
den Tr<strong>in</strong>kwasserbezug entfallen auf die<br />
städtischen Schwimmbäder. Alle<strong>in</strong>e das<br />
Freibad Hausen weist Wasserkosten von<br />
mehr als 70.000 € pro Jahr auf.<br />
Bei der Mehrzahl der Liegenschaften liegen<br />
die Kosten für Energie und Wasser jedoch <strong>in</strong><br />
ganz anderen Bereichen. Für Schulen liegen<br />
die Werte für die gesamten Energie- und<br />
Wasserkosten im Durchschnitt bei 80.000 €<br />
pro Jahr.<br />
Mittlere Verwaltungsgebäude erreichen hier<br />
Werte von etwa 30.000 - 60.000 € pro Jahr.<br />
Aber auch bei diesen Beträgen lohnt es sich,<br />
Energie und Wasser e<strong>in</strong>zusparen.<br />
1.2.3 Spezifische Verbräuche<br />
Die großen Unterschiede beim Verbrauch<br />
und damit auch bei den Kosten für Energie<br />
und Wasser macht es schwer die Gebäude<br />
mite<strong>in</strong>ander zu vergleichen. Dazu brauchen<br />
wir e<strong>in</strong>en Vergleichsmaßstab. Dieser<br />
Maßstab soll zu Energiekennzahlen führen,<br />
die e<strong>in</strong>e Aussage darüber zulassen, ob e<strong>in</strong><br />
Gebäude energieeffizient betrieben wird<br />
oder nicht.<br />
E<strong>in</strong> erster Ansatz zum Vergleich ist die<br />
Bewertung des Energieverbrauchs auf der<br />
Basis der Gebäudefläche. Der Gesamtenergieverbrauch<br />
wird dazu durch die<br />
ermittelte Gebäudefläche geteilt, und man<br />
erhält e<strong>in</strong>en spezifischen Wert für den<br />
Strom- bzw. den Heizenergieverbrauch <strong>in</strong><br />
kWh/m 2 und den Wasserverbrauch <strong>in</strong> l/m².<br />
Dabei ist darauf zu achten, welche Fläche<br />
für die Berechnung verwendet wird. Nur bei<br />
gleicher Basis kann e<strong>in</strong> Vergleich zwischen<br />
verschiedenen <strong>Gebäuden</strong> durchgeführt<br />
werden.<br />
Anhand e<strong>in</strong>es Verwaltungsgebäudes werden<br />
die unterschiedlichen Flächen, auf die sich<br />
e<strong>in</strong>e solche Energiekennzahl beziehen kann,<br />
verdeutlicht.<br />
Als größtmögliche Bezugsfläche ergibt sich<br />
die Bruttogrundfläche (BGF). Diese erhält<br />
man, wenn man die Grundfläche aus den<br />
äußeren Abmessungen des Gebäudes<br />
berechnet und sie mit der Anzahl der<br />
Stockwerke multipliziert.<br />
Die nächst kle<strong>in</strong>ere Bezugsfläche ist die<br />
Nettogrundfläche (NGF). Sie stellt die<br />
Grundfläche e<strong>in</strong>es Gebäudes ohne Wände<br />
dar. Da es relativ schwierig ist, die<br />
Grundfläche der Wände zu berechnen,<br />
berechnet man die NGF auf umgekehrtem<br />
Weg: Man addiert die Flächen aller Räume,<br />
wobei die Innenmaße der Räume<br />
genommen werden.<br />
Sem<strong>in</strong>arprogramm für die Energiebeauftragten der Stadt Frankfurt am Ma<strong>in</strong> – Stand 08/2011 Kapitel 1 Seite 6