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COMPLEX - Visus Technology Transfer GmbH

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COMPACT<br />

8 EHEALTHCOM<br />

SOLINGEN GEHT ANS NETZ Das Ärztenetz Solimed hat mit der<br />

AOK einen Versorgungsvertrag abgeschlossen. Eine dezentrale Netzakte soll die dafür nötigen<br />

Versorgungsdaten liefern.<br />

Ein Jahr nach Einführung einer<br />

gemeinsamen IT-Infrastruktur<br />

hat das Solinger Ärztenetz Solimed<br />

jetzt mit der AOKeinen regionalen<br />

Versorgungsvertrag abgeschlossen.<br />

Die digitale Vernetzung vonderzeit 40<br />

Praxen und drei Kliniken trägt damit<br />

erste greifbare Früchte.<br />

Zum Einsatz kommt in Solingen die<br />

Vernetzungslösung comdox. Um diese<br />

nutzen zu können, müssen alle Ärzte<br />

mit ähnlicher EDV-Ausstattung arbeiten,<br />

mit dem Primärsystem vonPieData<br />

oder mit MCS Isynet. „Wir haben den<br />

Umstieg gemeinsam im Jahr 2007 vollzogen<br />

und sind dann im Januar 2008<br />

mit dem Netz gestartet“, sagt der Arzt<br />

und Netzmanager Dr.Stephan Kochen.<br />

Umsonst wardas nicht: 700 000 Euro<br />

haben die am Netz beteiligten Ärzte insgesamt<br />

in die Hand genommen. „Rein<br />

finanziell haben wir das noch längst<br />

nicht reingeholt, aber ichspüre im Alltag<br />

schon eine gewisse Erleichterung.<br />

Ichmuss beispielsweise nicht mehr so<br />

viel nachBefunden suchen“, so Kochen.<br />

Technischwird bei comdoxdie ID<br />

der Krankenversichertenkarte (KVK) als<br />

Hashcode verschlüsselt auf einem zentralen<br />

Rechner gelagert. Besucht der Patient<br />

einen anderen Arzt im Netz und<br />

identifiziert sichdort mit seiner KVK,<br />

fordert der Rechner des zweiten Arztes<br />

bei den vorher besuchten Ärzten automatischeventuell<br />

vorhandene Befunde<br />

an. Den Vorteil sieht Kochen darin, dass<br />

es keine zentrale Akte gibt, die erst gefüllt<br />

werden muss.Weil alle das gleiche<br />

Praxis-EDV-System nutzen, gibt es außerdem<br />

kaum Schnittstellenprobleme.<br />

Das freilichhat eine Kehrseite: „Wir<br />

haben Ärzte, die gerne mitmachen würden,<br />

aber wegen ihrer Geräteausstattung<br />

die EDVnicht einfachwechseln können“,<br />

so Kochen. Das betrifft unter anderem<br />

Radiologen. Zumindest zu dem Praxis-<br />

EDV-System Duria soll deswegen jetzt<br />

die Kompatibilität hergestellt werden.<br />

Wenn Röntgenbilder übermittelt werden,<br />

wird außerdem DSL nötig. Bisher<br />

ist Solimed ein reines ISDN-Netz.<br />

FLIEGENDE ÄRZTE Das Carus Consilium Sachsen ist im Rennen um die „Gesundheitsregion<br />

der Zukunft“. Den hochdotierten Wettbewerb gewinnen wollen sie unter anderem mit<br />

den „Flying Doctors“.<br />

Bei „Flying Doctors“ denkt man<br />

an Australien, wo der nächste<br />

Arzt nicht selten Flugstunden<br />

entfernt ist. Ganz so schlimm ist es in<br />

Ostsachsen nochnicht. Gleichwohl gibt<br />

es auchhier in der medizinischen Versorgung<br />

weitreichende Defizite –insbesondere<br />

in der post-stationären und<br />

fachärztlichen Betreuung. So kann es<br />

sein, dass im Umkreis von50Kilometern<br />

kein Onkologe sitzt, der den Krebspatienten<br />

nachseinem Krankenhausaufenthalt<br />

versorgt. Die Konsequenz:<br />

Der Patient muss auf notwendige Therapie<br />

verzichten. Ein guter Grund, ein<br />

Versorgungsnetzwerk wie das Carus<br />

Consilium Sachsen (CCS) aufzubauen.<br />

„Wenn der Patient nicht zum Arzt kommen<br />

kann, muss der Arzt eben zum Patienten<br />

kommen“, sagt Projektkoordinatorin<br />

Dr.Andrea Morgner.Hauptziel<br />

des CCS ist eine enge Verzahnung der<br />

Leistungsanbieter.Morgner: „Wir wollen<br />

eine Versorgungsregion etablieren.“<br />

Die fliegenden Ärzte sind dabei ein Instrument,<br />

die medizinische Versorgung<br />

zu verbessern. Fachärzte aus den Partnerkliniken<br />

sollen regelmäßig in die Region<br />

kommen, um die notwendigen<br />

Therapien zu ermöglichen. Das verbessert<br />

nicht nur die Versorgung des ein-<br />

zelnen Patienten, sondern ist auchgesundheitsökonomischsinnvoll.<br />

Derzeit<br />

sind 34 Kliniken, 25 Praxen sowie Wissenschaftseinrichtungen,Unternehmenspartner,<br />

Kostenträger und Ministerien<br />

als Partner des Netzwerks<br />

registriert. Im Wettbewerb um die Gesundheitsregion<br />

der Zukunft ist das<br />

Consilium in der zweiten Runde. Mitte<br />

des Jahres werden die fünf Gewinner-<br />

Regionen ausgewählt und mit insgesamt<br />

40 Millionen Euro gefördert. Um<br />

die Verzahnung der Ärzte möglichst effektiv<br />

zu gestalten, soll in Sachsen auch<br />

ein IT-Netzwerk aufgebaut werden.<br />

„Die IT dient als Support für die integrierten<br />

Versorgungsnetze“, sagt Morgner.Von<br />

einer zusammenhängenden IT-<br />

Infrastruktur ist man in Sachsen jedoch<br />

noch weit entfernt. Ein Großteil der<br />

niedergelassenen Ärzte in der Region verfügt<br />

nochüber keinen Internetanschluss.

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