COMPLEX - Visus Technology Transfer GmbH

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03.01.2013 Aufrufe

COMPACT TRÖPFCHENWEISE Wer Geld aus dem Konjunkturpaket 2will, sollte sich beeilen. Das Volumen ist begrenzt. 6 EHEALTHCOM Felix Amerika. Als BarackObama seine Inaugurationsansprache hielt, erwähnte er dort explizit die Gesundheits-IT. Ererinnerte sich auchspäter nochdaran: Von820 MilliardenUS-Dollar ausdem US-Konjunkturpaket sind immerhin 20 Milliarden für Health IT reserviert. Werdas deutsche Konjunkturpaket 2(KP2) durchforstet, findet nichts dergleichen. Trotzdem könnten zumindest Kliniken in Sachen IT vomKP2 profitieren –wenn sie sichbeeilen. „Ichkann nur jeder Kli- nik raten, den Bedarf rasch anzumelden“, so eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zu E- HEALTH-COM. Der Grund ist klar: Die Mittel sind sehr begrenzt. Insgesamt 4,67 der 60 Milliarden Euro,die das KP2 umfasst, sollen in Investitionen für Infrastruktur gehen. Kliniken konkurrieren hier mit Straßenbau und Co. Mit bis zu 50 Milliarden Euro hat der Investitionsbedarf der Kliniken da ganz andere Dimensionen. „Kurzfristig könnten davon allein in diesem Jahr 7,38 Milliarden Euro sinnvoll investiert werden“, so Holger Mages vonder Deutschen Krankenhaus-Gesellschaft. Investitionen in Software und EDV-Technik machen davon exakt 544 Millionen aus, wie die DKG in einer raschangesetzten Empfindsame Kleinsthelfer für die Medizin MIKROCHIP Am Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS) werden Mikrochips mit intelligenten Sensoren entwickelt. Sie erfassen physikalische Größen wie Druck, Temperatur oder Feuchtig- keit. Die Messwerte werden von einem mikroelektronischen Sensor Transponder erfasst, umgewandelt und an ein entferntes Lesegerät gesendet. Diese Technik kommt bereits bei medi- zinischen Implantaten zum Einsatz. Die neuen drahtlosen Sensoren benötigen hierfür keine Batterie, sondern bezie- hen ihre Energie aus einem elektro- magnetischen Feld. Die Technologie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum „Internet der Dinge“. Repräsentativbefragung herausbekam. Aufknapp 1,9 Milliarden summiert sich der kurzfristig realisierbare Investitionsbedarf bei der Medizintechnik. Diese Zahlen lassen nur einen Schluss zu: Für die Kliniken ist das KP2 ein Tropfen auf dem heißen Stein. Zu einem spürbaren Investitionsschub bei der Klinik-IT wird es,wenn überhaupt, in einzelnen Häusern kommen. „Wir wissen nicht, welcher Anteil der 4,67 Milliarden Euro aus dem KP2 in den Kliniken ankommt“, gibt das BMG zu. Trotzdem: Bedarf anmelden jetzt, heißt die Devise. Die Ansprechpartner für die KP2-Gelder sind allerdings dieselben Länderministerien, die mit den Klinikinvestitionen in den letzten zehn Jahren auchschon geknausert haben ...

FOTOS: LINKS: FRAUNHOFER IMS; RECHTS: UC BERKLEY PROSPE(G)KT RELOADED Nach einer Findungsphase geht die Knappschaft mit ihrer Patientenakte in die zweite Runde –und beglückt damit Ulla Schmidt. Nein, eine offizielle Testregion für die elektronische Gesundheitskarte (eGK) ist Bottrop immer noch nicht. Trotzdem wird das Ruhrstädtchen derzeit zum Schaufenster für die eGK: Ab sofort gibt es dort wieder eine kartenbasierte elektronische Patientenakte liveimEchtbetrieb. Über 10 000 Patienten der Knappschaft erhalten derzeit ihre Karten. WieimVorprojekt handelt es sich um eine zentrale Netzakte auf Basis des Branchennetzes Gesundheit vonT-Systems.50Niedergelassene und die Ärzte des Bottroper Knappschaft-Krankenhauses können darauf zugreifen. Die Netzanbindung erfolgt mit einem gematik-fähigen Konnektor. Ein HBA kommt vorerst nicht zum Einsatz. „ProspeGKT 1“ galt in Teilen als Fehlschlag, unter anderem weil die Kopplung des Datenzugriffs an die eGK so rigide war, dass die Ärzte im Alltag kaum arbeiten konnten. Das wird bei „prospeGKT 2“ anders: „Der Patient muss nicht mehr jeden Zugriff einzeln autorisieren“, erläutert Projektleiter Christian Bauer. Stattdessen kommt eine „Zeitfenstertechnik“ zum Einsatz, bei der die Zugriffserlaubnis nacheinmaliger Freigabe für einen vorab definierten Zeitraum erhalten bleibt. Für den Startschuss des Projekts Mitte Januar war übrigens sogar Ulla Schmidt angereist, die fröhlichden Patientenkiosk bediente. Kein Wunder, realisiert dochBottrop genau jenes Online-Szenario,das nachdem Scheitern des eRezepts jetzt auch imBMG als prioritär eingestuft wird. www.prosper-netz.de Ticker +++Wissenschaftler der University of California, Berkeley, haben einen KABELLOSEN SENSOR entwickelt, mit dem sie einen Käfer über sechs Elektroden in den Muskeln und im Gehirn fernsteuern können. Die Idee der Forscher: Die Drohnen könnten künftig verdeckte Ermittlungen durchführen. Außerdem könnte sie auch bei Such- und Rettungsmissionen in unzugänglichem Gelände oder Gefahrenzonen eingesetzt werden. +++Das Landgericht München hat eine einstweilige Verfügung gegen das Arztbewertungsportal DOCINSIDER erlassen. Geklagt hatte Konkurrent und Focus-Tochter JAMEDA. Das Gericht hat es Docinsider jetzt bei Androhung eines Ordnungsgelds von 250 000 Euro untersagt, in seine Bewertungszahlen Arztbewertungen miteinzubeziehen, die mit einer umstrittenen Klickfunktion erzielt wurden. +++Das 2500 PALMSAT PULSOXIMETER VON NONIN ist das erste Medizinprodukt weltweit, das ein Zertifikat der CONTINUA HEALTH ALLIANCE erhalten hat. Das Produkt erfüllt damit die Konnektivitätserfordernisse der Continua Design-Leitlinie Version 1. +++Das amerikanische Hollins Communications Research Institute bietet Patienten, die stottern, einen besonderen Service: Die Wissenschaftler entwickelten eine iPHONE- ANWENDUNG, die die Sprachübungen des Patienten aufzeichnet, sofort ein Feedback gibt und außerdem die gesammelten Übungsdaten an den zuständigen Therapeuten weiterleitet. Damit können die Patienten ihre Sprachübungen orts- und zeitunabhängig machen. +++ Ein ferngesteuertes Käferdrohnengeschwader könnte künftig bei SuchundRettungsmissionen helfen. DIERKS ANTWORTET Wie sichern sich Ärzte bei der Online- Anbindung von Praxisrechnern rechtlich ab? Vernetzte Welt –vernetzte Risiken. Jeder kennt das alte Dogma, dass Praxisrechner mit Patientendaten Standalone-Rechner sein sollten, um Patientendaten bei bestehender Anbindung ans Internet zu schützen. Im Jahr 2010 allerdings wird für die Vertragsärzte die Online- Abrechnung Pflicht –spätestens dann ist PROF. DR. DR. CHRISTIAN DIERKS ist Rechtsanwalt und Facharzt für Allgemeinmedizin in Berlin. „stand alone“ Schnee vongestern. Um den berufs-, straf- und datenschutzrechtlichen Vorgaben zu entsprechen, sind Hard- und Software gefordert. Für die Sicherung der Patientendaten sollte man ein dezidiertes Hardwaregerät mit Firewall- und VPN-Funktionalität verwenden. In der Konfiguration der Firewall sind die restriktivsten Regeln auszuwählen. Passwortvergabe, Call-Back, Preshared-Key-Verfahren und AIDE-Kontrolle dienen dem Schutz der Konfiguration. Für die Datenübermittlung bieten fast alle Kassenärztlichen Vereinigungen das „KV-SafeNet“ mit weiteren Funktionalitäten an (z. B. elektronisches DMP,Arztbrief, BG-Abrechnung, Labordatentransfer und Krebsregister). Diese Sicherheitsmaßnahmen sind keine originär ärztliche Aufgabe. Die konkrete Umsetzung sollte den Profis entsprechender Dienstleistungsunternehmen übertragen werden. Sie müssen dafür sorgen, dass mindestens die von Bundesärztekammer und KV/ KBV formulierten Vorgaben eingehalten werden (die Technische Anlage zu den Empfehlungen der Bundesärztekammer (DÄB 9. Mai 2008 –A1026) verweist auf die Sicherheitsempfehlungen des Bundesamtes für die Sicherheit in der Informationstechnik). In einem Haftungsfall ist der Hinweis auf die Einhaltung der Vorgaben ein wichtiges entlastendes Argument. Und dann ist die vernetzte Welt aucheine sichere Welt. EHEALTHCOM 7

FOTOS: LINKS: FRAUNHOFER IMS; RECHTS: UC BERKLEY<br />

PROSPE(G)KT RELOADED Nach einer<br />

Findungsphase geht die Knappschaft mit ihrer Patientenakte<br />

in die zweite Runde –und beglückt damit Ulla Schmidt.<br />

Nein, eine offizielle Testregion<br />

für die elektronische Gesundheitskarte<br />

(eGK) ist Bottrop immer<br />

noch nicht. Trotzdem wird das<br />

Ruhrstädtchen derzeit zum Schaufenster<br />

für die eGK: Ab sofort gibt es dort<br />

wieder eine kartenbasierte elektronische<br />

Patientenakte liveimEchtbetrieb.<br />

Über 10 000 Patienten der Knappschaft<br />

erhalten derzeit ihre Karten.<br />

WieimVorprojekt handelt es sich<br />

um eine zentrale Netzakte auf Basis des<br />

Branchennetzes Gesundheit vonT-Systems.50Niedergelassene<br />

und die Ärzte<br />

des Bottroper Knappschaft-Krankenhauses<br />

können darauf zugreifen. Die<br />

Netzanbindung erfolgt mit einem gematik-fähigen<br />

Konnektor. Ein HBA<br />

kommt vorerst nicht zum Einsatz.<br />

„ProspeGKT 1“ galt in Teilen als<br />

Fehlschlag, unter anderem weil die<br />

Kopplung des Datenzugriffs an die<br />

eGK so rigide war, dass die Ärzte im<br />

Alltag kaum arbeiten konnten. Das<br />

wird bei „prospeGKT 2“ anders: „Der<br />

Patient muss nicht mehr jeden Zugriff<br />

einzeln autorisieren“, erläutert Projektleiter<br />

Christian Bauer. Stattdessen<br />

kommt eine „Zeitfenstertechnik“ zum<br />

Einsatz, bei der die Zugriffserlaubnis<br />

nacheinmaliger Freigabe für einen vorab<br />

definierten Zeitraum erhalten<br />

bleibt.<br />

Für den Startschuss des Projekts<br />

Mitte Januar war übrigens sogar Ulla<br />

Schmidt angereist, die fröhlichden Patientenkiosk<br />

bediente. Kein Wunder,<br />

realisiert dochBottrop genau jenes Online-Szenario,das<br />

nachdem Scheitern<br />

des eRezepts jetzt auch imBMG als<br />

prioritär eingestuft wird.<br />

www.prosper-netz.de<br />

Ticker +++Wissenschaftler<br />

der University of California, Berkeley,<br />

haben einen KABELLOSEN SENSOR entwickelt,<br />

mit dem sie einen Käfer über<br />

sechs Elektroden in den Muskeln und im<br />

Gehirn fernsteuern können. Die Idee der<br />

Forscher: Die Drohnen könnten künftig<br />

verdeckte Ermittlungen durchführen.<br />

Außerdem könnte sie auch bei Such- und<br />

Rettungsmissionen in unzugänglichem<br />

Gelände oder Gefahrenzonen eingesetzt<br />

werden. +++Das Landgericht München<br />

hat eine einstweilige Verfügung gegen das Arztbewertungsportal<br />

DOCINSIDER erlassen. Geklagt hatte Konkurrent und Focus-Tochter<br />

JAMEDA. Das Gericht hat es Docinsider jetzt bei Androhung eines<br />

Ordnungsgelds von 250 000 Euro untersagt, in seine Bewertungszahlen<br />

Arztbewertungen miteinzubeziehen, die mit einer umstrittenen<br />

Klickfunktion erzielt wurden. +++Das 2500 PALMSAT<br />

PULSOXIMETER VON NONIN ist das erste Medizinprodukt weltweit,<br />

das ein Zertifikat der CONTINUA HEALTH ALLIANCE erhalten hat.<br />

Das Produkt erfüllt damit die Konnektivitätserfordernisse der<br />

Continua Design-Leitlinie Version 1. +++Das amerikanische Hollins<br />

Communications Research Institute bietet Patienten, die stottern, einen<br />

besonderen Service: Die Wissenschaftler entwickelten eine iPHONE-<br />

ANWENDUNG, die die Sprachübungen des Patienten aufzeichnet,<br />

sofort ein Feedback gibt und außerdem die gesammelten Übungsdaten<br />

an den zuständigen Therapeuten weiterleitet. Damit können die Patienten<br />

ihre Sprachübungen orts- und zeitunabhängig machen. +++<br />

Ein ferngesteuertes<br />

Käferdrohnengeschwader<br />

könnte<br />

künftig bei SuchundRettungsmissionen<br />

helfen.<br />

DIERKS ANTWORTET<br />

Wie sichern sich Ärzte bei der Online-<br />

Anbindung von Praxisrechnern<br />

rechtlich ab?<br />

Vernetzte Welt –vernetzte<br />

Risiken. Jeder kennt das alte<br />

Dogma, dass Praxisrechner<br />

mit Patientendaten Standalone-Rechner<br />

sein sollten,<br />

um Patientendaten bei bestehender<br />

Anbindung ans Internet<br />

zu schützen. Im Jahr<br />

2010 allerdings wird für die<br />

Vertragsärzte die Online-<br />

Abrechnung Pflicht –spätestens dann ist<br />

PROF. DR. DR.<br />

CHRISTIAN DIERKS<br />

ist Rechtsanwalt und<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin<br />

in Berlin.<br />

„stand alone“ Schnee vongestern. Um den berufs-,<br />

straf- und datenschutzrechtlichen Vorgaben<br />

zu entsprechen, sind Hard- und Software<br />

gefordert. Für die Sicherung der Patientendaten<br />

sollte man ein dezidiertes Hardwaregerät<br />

mit Firewall- und VPN-Funktionalität verwenden.<br />

In der Konfiguration der Firewall sind die<br />

restriktivsten Regeln auszuwählen. Passwortvergabe,<br />

Call-Back, Preshared-Key-Verfahren<br />

und AIDE-Kontrolle dienen dem Schutz der<br />

Konfiguration. Für die Datenübermittlung<br />

bieten fast alle Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

das „KV-SafeNet“ mit weiteren Funktionalitäten<br />

an (z. B. elektronisches DMP,Arztbrief,<br />

BG-Abrechnung, Labordatentransfer und<br />

Krebsregister).<br />

Diese Sicherheitsmaßnahmen sind keine<br />

originär ärztliche Aufgabe. Die konkrete Umsetzung<br />

sollte den Profis entsprechender Dienstleistungsunternehmen<br />

übertragen werden. Sie<br />

müssen dafür sorgen, dass mindestens die von<br />

Bundesärztekammer und KV/ KBV formulierten<br />

Vorgaben eingehalten werden (die Technische<br />

Anlage zu den Empfehlungen der Bundesärztekammer<br />

(DÄB 9. Mai 2008 –A1026)<br />

verweist auf die Sicherheitsempfehlungen des<br />

Bundesamtes für die Sicherheit in der Informationstechnik).<br />

In einem Haftungsfall ist der<br />

Hinweis auf die Einhaltung der Vorgaben ein<br />

wichtiges entlastendes Argument. Und dann ist<br />

die vernetzte Welt aucheine sichere Welt.<br />

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