COMPLEX - Visus Technology Transfer GmbH

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03.01.2013 Aufrufe

COMPETENCE | IHE-PROFILE 60 EHEALTHCOM Für den „Content Consumer“ können verschiedene Integrationstiefen (View,Document Import, Section Import, Discrete Date Import) implementiert werden. Das XPHR-Profil schreibt dabei vor, dass mindestens eine dieser Optionen realisiert werden muss. Dabei legt das Profil XPHR bewusst nicht fest, wie das Dokument, also der Inhalt (Content) zwischen den beiden Akteuren ausgetauscht werden muss. Im Profil wird aber auf die sinnvolle Kombination mit weiteren IHE-Profilen verwiesen, beispielsweise Cross-Enterprise Document Sharing (XDS), Medical Summary (XDS-MS), Imaging (XDS-I) und so weiter,welche die Frage des Transportes klären können. XPHR selbst konzentriert sichauf die notwendigen Funktionen der beiden Akteure und auf die Beschreibung der strukturierten Inhalte der genannten Dokumente, um einen sinnvollen Ablauf und die korrekte Verarbeitung der übermittelten Daten sicherzustellen. Außerdem schreibt das Profil XPHR für die Implementierung der beiden Akteure die Unterstützung und Nutzung von weiteren IHE-Akteuren anderer Profile vor. So müssen beide Akteure beispielsweise in der Lage sein, sowohl ihre Systemzeit mit einem Zeitserver zu synchronisieren (IHE Profil Consistent Time, CT), als auchsämtliche Transaktionen auf dem Transportweg abzusichern (Akteur Secure Node im Profil ATNA) und in ein entsprechendes Repository (ebenfalls gemäß ATNA Profil) Einträge zu übermitteln, wenn eine Transaktion vorgenommen wurde. Um die Unversehrtheit der Dokumente bei der Übertragung zu gewährleisten, wird auchempfohlen, das IHE-Profil „Document Digital Signature“ (DSG) für die digitale Signierung der Dateien anzuwenden. Eine nationale oder gar staatenübergreifende Anwendung dieses Profils ist möglich, bedarf aber Festlegungen für das entsprechende Umfeld. Abb. 1–XPHR-Akteure Content Creator Share Content Welche Daten werden übermittelt? Neben den Festlegungen der Transaktionen der Akteure und des sicheren Transportes der Daten spielt der Inhalt der benutzten Dokumente die entscheidende Rolle bei der Übermittlung medizinischer Daten. Als sichdie IHE daran machte, diese Fragen zu klären, ergab sichein eher komplexes Bild auf der Seite der zur Verfügung stehenden Standards. Einerseits wird vonIHE gerne der HL7-Standard CDAv2genutzt, andererseits gabesinsbesondere in den USA aber einen Trend hin zum Continuity of Care Record (E2369-05, CCR) Standard der „American Society for Testing and Materials“ (ASTM). Dieser Standard erfährt in den USA insbesondere im ambulanten Bereicheinige Unterstützung. Um diesen Konflikt auszuräumen, wurde in 2006 eine gemeinsame Arbeitsgruppe zwischen HL7 und ASTM ins Leben gerufen, die den Auftrag bekam einen Abgleichzwischen beiden XML basierten Standards herbeizuführen. Bereits im April 2007 wurden die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe veröffentlicht und als Implementierungsleitfaden zur Verfügung gestellt. AusSicht vonHL7 verhält sich der CCR-Standard dabei wie eine besondere Ausprägung eines CDA-Dokuments (Abbildung 2). Die Spezifikation der Arbeitsgruppe wird als Continuity of Care Document (CCD) benannt und von der IHE genutzt, um einen Standard zu wählen, der sowohl in klinischen als auchinambulanten Systemen einfachzuimplementieren ist. Die Inhalte des so spezifizierten Dokumentes enthalten folgende Informationen: CCR Header Representation CCR Unique Identifier,Language, Version, CCR Creation Date/Time, Patient, From, To,Purpose CCR Body Representation Payers,Advance Directives,Support, Functional Status, Problems,Family History,Social History,Alerts, Medications,Medical Equipment, Immunizations,Vital Signs,Results, Procedures,Encounters,Plan of Care, Healthcare Providers CCR Footer Representation Actors,References,Comments, Signatures Content Consumer Aufdiese Weise wurde eine Verbindung geschaffen, mit der sichdas XPHR- Profil einer breiten Basis möglicher Implementierungen hin öffnet. Um die Implementierung weiterhin zu erleichtern,bietet das XPHR-Profil eine Tabelle an, in der die jeweiligen Datenelemente in den Standards: ASTM CCR, HL7 CDA, CRS und CCD verglichen werden. Außerdem stehen den Entwicklern die

Abb. 2–XPHR CCD CDA v2 CCD IHE XPHR Schematrons der einzelnen Elemente zur Verfügung, sodass die Validierung der Dokumente elegant vorgenommen werden kann. Stärken und Schwächen Damitdas XPHR Profil weltweit anwendbar bleibt, werdenzwardie oben genanntenAbschnittedefiniert,die Ebene der codierten Einzelwerte bleibt aber den jeweiligen Implementierungen vorbehalten. Im technischen Rahmenwerk der IHE Domäne Patient Care Coordination (PCC) wird hierzu empfohlen, dass die in einem Projekt kooperierenden Anwendungen eine Vereinbarung darüber treffen sollen, welche Codes jeweils genutzt werden sollen. Dies ist sicherlicheine praxisnahe Vorgehensweise. Allerdings beschränkt dieser Ansatz die Nutzbarkeit des Profils auf spezifische Umgebungen und es bleibt die Frage, ob nicht gerade Projekte mit einem einheitlichen Framework besser andere Spezifikationen und auchIHE-Profile nutzen können, um zu einem ähnlichen Ergebnis zu kommen. Eine nationale oder gar staatenübergreifende Anwendung dieses Profils ist dennochmöglichund bedarf eben dieser Festlegungen für das entsprechende Umfeld. Ausblick Die Verbreitung von persönlichen Gesundheitsakten nimmt stetig zu und damit auchdie Notwendigkeit, den Datenaustausch zwischen diesen Systemen und den medizini- schen Dokumentationssystemen der Leistungserbringer zu standardisieren. Diese Standardisierung kann nur dann erfolgreichverlaufen, wenn die überwiegend international tätigen Hersteller dieser Aktensysteme sich auf weltweit gültige Standards und Implementierungsvorschriften stützen können. Darüber hinaus müssen aber auchdie Voraussetzungen geschaffen werden, um auf nationalen CCR und internationalen Ebenen die semantischeInteroperabilität bis hin zu den einzelnen Datenelementen und Codesystemen zu erreichen. Gerade hier in Europa stehen wir vorder Herausforderung diese Vorgaben zu schaffen, um den Bürgern der europäischen Staaten grenzüberschreitende Dienste zur Verfügung stellen zu können. Die Einbindung vonpersönlichen Gesundheitsakten als Rückgrat einer grenzüberschreitenden Kommunikation vonmedizinischen Daten kann diesen Prozess enorm beschleunigen. Der Aufbau vonkomplexen, sicheren und semantischinteroperablen Infrastrukturen, die die Systeme der Leistungserbringer direkt miteinander vernetzen, benötigt viel Zeit, Geld und scheitert oft an den unterschiedlichen Strukturen der jeweiligen Gesundheitssysteme. Hier bieten die IHE-Profile, die im Zusammenspiel mit dem XPHR-Profil genutzt werden, ein föderales Konzept, welches schrittweise implementiert werden kann und den Bürger und Patienten ideal einbindet. ALEXANDER IHLS Gründungsvorstand der Initiative „Integrating Healthcare Enterprise“ (IHE) Deutschland e.V. InterComponentWare AG (ICW) Leiter Cross Solution Management D-69190 Walldorf Tel.: +49-(0)6227-385 -0 E-Mail: Alexander.Ihls@icw.de Coautorin: DR. SYLVIA THUN Vorstandsmitglied und Vorsitz Technisches Komitee „Terminologien“ bei der HL7-Benutzergruppe in Deutschland User Chair IHE Deutschland DIMDI –Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information Medizinische Klassifikationen D-50676 Köln Tel.: +49-(0)221 -4724 -344 E-Mail: sylvia.thun@dimdi.de EHEALTHCOM 61

COMPETENCE | IHE-PROFILE<br />

60 EHEALTHCOM<br />

Für den „Content Consumer“ können verschiedene Integrationstiefen<br />

(View,Document Import, Section Import, Discrete<br />

Date Import) implementiert werden. Das XPHR-Profil<br />

schreibt dabei vor, dass mindestens eine dieser Optionen<br />

realisiert werden muss.<br />

Dabei legt das Profil XPHR bewusst nicht fest, wie das<br />

Dokument, also der Inhalt (Content) zwischen den beiden<br />

Akteuren ausgetauscht werden muss.<br />

Im Profil wird aber auf die sinnvolle<br />

Kombination mit weiteren IHE-Profilen<br />

verwiesen, beispielsweise Cross-Enterprise<br />

Document Sharing (XDS), Medical<br />

Summary (XDS-MS), Imaging<br />

(XDS-I) und so weiter,welche die Frage<br />

des Transportes klären können. XPHR<br />

selbst konzentriert sichauf die notwendigen<br />

Funktionen der beiden Akteure<br />

und auf die Beschreibung der strukturierten<br />

Inhalte der genannten Dokumente, um einen sinnvollen<br />

Ablauf und die korrekte Verarbeitung der übermittelten Daten<br />

sicherzustellen.<br />

Außerdem schreibt das Profil XPHR für die Implementierung<br />

der beiden Akteure die Unterstützung und Nutzung<br />

von weiteren IHE-Akteuren anderer Profile vor. So<br />

müssen beide Akteure beispielsweise in der Lage sein, sowohl<br />

ihre Systemzeit mit einem Zeitserver zu synchronisieren<br />

(IHE Profil Consistent Time, CT), als auchsämtliche<br />

Transaktionen auf dem Transportweg abzusichern (Akteur<br />

Secure Node im Profil ATNA) und in ein entsprechendes<br />

Repository (ebenfalls gemäß ATNA Profil) Einträge zu übermitteln,<br />

wenn eine Transaktion vorgenommen wurde. Um<br />

die Unversehrtheit der Dokumente bei der Übertragung<br />

zu gewährleisten, wird auchempfohlen, das IHE-Profil „Document<br />

Digital Signature“ (DSG) für die digitale Signierung<br />

der Dateien anzuwenden.<br />

Eine nationale oder gar<br />

staatenübergreifende<br />

Anwendung dieses<br />

Profils ist möglich, bedarf<br />

aber Festlegungen für das<br />

entsprechende Umfeld.<br />

Abb. 1–XPHR-Akteure<br />

Content<br />

Creator<br />

Share Content<br />

Welche Daten werden übermittelt?<br />

Neben den Festlegungen der Transaktionen der Akteure<br />

und des sicheren Transportes der Daten spielt der Inhalt der<br />

benutzten Dokumente die entscheidende Rolle bei der Übermittlung<br />

medizinischer Daten. Als sichdie IHE daran machte,<br />

diese Fragen zu klären, ergab sichein eher komplexes Bild<br />

auf der Seite der zur Verfügung stehenden Standards. Einerseits<br />

wird vonIHE gerne der HL7-Standard CDAv2genutzt,<br />

andererseits gabesinsbesondere in den USA aber einen<br />

Trend hin zum Continuity of Care Record (E2369-05,<br />

CCR) Standard der „American Society for Testing and Materials“<br />

(ASTM). Dieser Standard erfährt in den USA insbesondere<br />

im ambulanten Bereicheinige Unterstützung. Um diesen<br />

Konflikt auszuräumen, wurde in 2006 eine gemeinsame<br />

Arbeitsgruppe zwischen HL7 und ASTM ins Leben gerufen,<br />

die den Auftrag bekam einen Abgleichzwischen beiden XML<br />

basierten Standards herbeizuführen.<br />

Bereits im April 2007 wurden die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe<br />

veröffentlicht und als Implementierungsleitfaden<br />

zur Verfügung gestellt. AusSicht vonHL7 verhält sich<br />

der CCR-Standard dabei wie eine besondere Ausprägung eines<br />

CDA-Dokuments (Abbildung 2). Die Spezifikation der<br />

Arbeitsgruppe wird als Continuity of Care Document (CCD)<br />

benannt und von der IHE genutzt, um einen Standard zu<br />

wählen, der sowohl in klinischen als auchinambulanten Systemen<br />

einfachzuimplementieren ist.<br />

Die Inhalte des so spezifizierten Dokumentes enthalten<br />

folgende Informationen:<br />

CCR Header Representation<br />

CCR Unique Identifier,Language, Version, CCR Creation<br />

Date/Time, Patient, From, To,Purpose<br />

CCR Body Representation<br />

Payers,Advance Directives,Support, Functional Status,<br />

Problems,Family History,Social History,Alerts,<br />

Medications,Medical Equipment,<br />

Immunizations,Vital Signs,Results,<br />

Procedures,Encounters,Plan of Care,<br />

Healthcare Providers<br />

CCR Footer Representation<br />

Actors,References,Comments,<br />

Signatures<br />

Content<br />

Consumer<br />

Aufdiese Weise wurde eine Verbindung<br />

geschaffen, mit der sichdas XPHR-<br />

Profil einer breiten Basis möglicher Implementierungen<br />

hin öffnet. Um die<br />

Implementierung weiterhin zu erleichtern,bietet<br />

das XPHR-Profil eine Tabelle<br />

an, in der die jeweiligen Datenelemente<br />

in den Standards: ASTM CCR, HL7<br />

CDA, CRS und CCD verglichen werden.<br />

Außerdem stehen den Entwicklern die

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