COMPLEX - Visus Technology Transfer GmbH
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FOTO: LINKS UNTEN: MICHAEL HUDLER; RECHTS OBEN: FVDZ, TITEL: SHUTTERSTOCK (MONTAGE)<br />
» Mittlerweile ist<br />
nicht mehr völlig<br />
auszuschließen, dass<br />
doch noch das ganze<br />
Projekt ins Straucheln<br />
gerät.«<br />
MARTIN SCHMITZ-KUHL<br />
Chefredakteur<br />
m.schmitz-kuhl@e-health-com.eu<br />
STOLPERSTEINE<br />
D<br />
IESE AUSGABE hätte optimistisch, zukunftsweisend<br />
werden sollen: Denn<br />
schließlichbeginnt jetzt der Rollout der<br />
elektronischen Gesundheitskarte (eGK).<br />
Das Hängen und Würgen hat ein Ende.<br />
Dochdann kam alles anders.Esfing damit<br />
an, dass Franz-Joseph Bartmann,Vorsitzender<br />
des Ausschusses Telematik der<br />
Bundesärztekammer,kurz vorWeihnachten bei meiner Kollegin<br />
Nina Schellhase anrief und ihr voneiner „kleinen Katastrophe“<br />
berichtete: Während die Ärztevertreter die zuvor<br />
erzielte Einigung mit den Kostenträgern so interpretierten,<br />
dass die Onlineanbindung der Kartenlesegeräte optional sei,<br />
bestünden diese darauf,dass nur der Zeitpunkt, nicht aber<br />
die Onlineanbindung an sich, freiwillig sei. AusSicht der<br />
Kassen ist das auchkonsequent. Denn wenn die Ärzte die<br />
neuen Karten dauerhaft nur offline nützen würden, hätte<br />
man auchdie alten Karten behalten können. Und sichdie Investitionen sparen.<br />
Jetzt könnte man meinen, dass dies nur ein weiterer Stolperstein auf einem holprigen<br />
Wegist, mittlerweile ist jedochnicht mehr völlig auszuschließen, dass doch<br />
nochdas ganze Projekt ins Straucheln kommt.<br />
EIN WEITERES INDIZ für die angespannte Lage: Ursprünglichhatten wir in<br />
dieser Ausgabe eine Gesprächsrunde mit den beiden Geschäftsführern der eGK-<br />
Betriebsorganisation gematik vorgesehen. Dochdaraus wurde nichts.Ein Tagvor<br />
dem Termin kam überraschend die Absage aus Berlin. Das ist schade. Denn eine<br />
aktiveund offensiveÖffentlichkeitsarbeit sieht sicher anders aus.Diese überlassen<br />
die Verantwortlichen in Politik, Industrie und Selbstverwaltung nachwie vor<br />
den Kritikern. Natürlichinformieren wir Sie trotzdem über den aktuellen Stand<br />
bei der Einführung der eGK –leider eben ohne Interview (ab Seite 14).<br />
ABER LASSEN WIR DAS mit der Gesundheitskarte. Denn glücklicherweise<br />
gibt es auchnochandere Themen aus der eHealth-Welt. Nehmen wir das Thema<br />
Medizintourismus,indem Digitalisierung und Vernetzung eine bedeutende Rolle<br />
spielen (ab Seite 20). Oder das Thema IT-Sicherheit (ab Seite 26). Besonders ans<br />
Herz legen möchte ichIhnen aber auchdas Porträt vonSteinar Pedersen aus Norwegen.<br />
Dort kann man nachlesen, wasalles möglichist, wenn man sichnicht jahrelang<br />
über die Ausgestaltung einer Karte streitet (ab Seite 40).<br />
EDITORIAL<br />
Plakate vor dem Gesundheitsministerium:<br />
Öffentlichkeitsarbeit betreiben nach wie vor<br />
nur die Gegner der Gesundheitskarte.<br />
EHEALTHCOM 3