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<strong>COMPLEX</strong> | MEDIZINTOURISMUS<br />
24 EHEALTHCOM<br />
als sogenannte European Economic Interest<br />
Group (E.E.I.G.) in Brüssel angemeldet.<br />
Die Gründungen dieser Fachgesellschaften<br />
und Verbände sind ein<br />
Indikator für die zunehmende politische<br />
und wirtschaftliche Bedeutung der Themen<br />
Global Health und Cross-border<br />
Healthcare. Auch 2009 finden wieder drei<br />
wichtige Medizintourismus-Fachkongresse<br />
statt: Der European Congress on<br />
Health Tourism im April in Budapest, die<br />
Konferenz „Dienstleistungen für internationale<br />
Patienten“ an der FH Bonn-<br />
Rhein-Sieg im September,und der World<br />
erhöhten Informationsbedarf bei potentiellen<br />
Medizintouristen wird sich<br />
dieses Phänomen der Selbstorganisation<br />
schon bald auchauf den Medizintourismusausdehnen.<br />
Neben den individuellen Erfahrungsberichten<br />
und spezifischen Foren<br />
wird zunehmend auchdie Bewertbarkeit<br />
der Leistungen vonÄrzten und Kliniken<br />
im Medizintourismus-Markt an<br />
Bedeutung gewinnen. Der Einfluss von<br />
multimedialen Informationen wird in<br />
diesem Kontext erheblichzunehmen.<br />
Neue Web-TV-Angebote werden die Be-<br />
Mehr Datenschutz für grenzüberschreitende<br />
Behandlungen<br />
innerhalb der EU gefordert.<br />
Medical Tourism &Global Health Congress<br />
im Oktober in Los Angeles.Für diese<br />
Fachkongresse und das Thema Gesundheits-<br />
und Medizintourismus ist bei Xing<br />
die Gruppe „Health Tourism 2.0“ eingerichtet<br />
worden, wo diese Themen in einer<br />
Vielzahl vonDiskussionsforen weiter<br />
diskutiert werden können.<br />
Grundsätzlichkann bei Medizintouristen<br />
zwischen drei Motiven und Patientengruppen<br />
unterschieden werden:<br />
Patienten aus Ländern mit unzureichender<br />
Maximalversorgung wie Russland<br />
oder den arabischen Staaten; Menschen<br />
aus Industrienationen, die sehr hohe<br />
Behandlungskosten im Heimatland zu<br />
tragenhaben;Patienten, welche dringliche<br />
Behandlungenbenötigen, für die<br />
im eigenen Heimatland zum Teil lange<br />
Wartezeiten bestehen.<br />
VIRTUELLE PATIENTEN-Communities<br />
finden sichbereits heute in großer<br />
Zahl im Internet, die dem Austausch<br />
von Informationen und<br />
Erfahrungsberichten mit verschiedenen<br />
geläufigen wie auch seltenen<br />
Krankheitsbildern dienen. Durchden<br />
dürfnisse der Patienten nachhochwertigen<br />
und vertrauenswürdigen multimedialen<br />
Informationen befriedigen<br />
können. Ein Beispiel dafür ist das<br />
Health Travel Television aus München,<br />
welches ab dem Sommer eine internetbasierte<br />
interaktiveund mehrsprachige<br />
Fernsehplattform publiziert.<br />
Derzeit werden nochgroße Mengen<br />
an Anfragen und Patienteninformationen<br />
per E-Mail an international aktive<br />
medizinische Dienstleister verschickt.<br />
Bei erhöhtem Patientenaufkommen<br />
wird eine zunehmende Professionalisierung<br />
zur Entstehung von datenschutzkonformen<br />
Systemen führen,<br />
welche die geforderten Richtlinien des<br />
Datenschutzes voll und ganz erfüllen.<br />
Dies kann insbesondere durchdie Verwendung<br />
vonelektronischen Patientenakten<br />
gewährleistet werden. Der Europäische<br />
Datenschutzbeauftragte Peter<br />
Hustinx hat unter Bezugnahme auf die<br />
geplante EU-Richtlinie zu Patientenrechten<br />
im Kontext grenzüberschreitender<br />
Behandlungen innerhalb der EU<br />
vorKurzem vonden Politikern klarere<br />
Regeln zum Datenschutz gefordert.<br />
Europa, und ganz besonders<br />
Deutschland als hochgradig wettbewerbsfähiger<br />
Gesundheitsstandort, hat<br />
große Chancen, um sichauf dem internationalen<br />
Medizintourismusmarktin<br />
Zukunft nochbesser zu positionieren.<br />
Bei Patienten aus Osteuropa und den<br />
arabischen Ländern hat die medizinische<br />
Versorgung in Deutschland ein<br />
sehr hohes Ansehen. In den nächsten<br />
Jahren ist jedochauchein Anstieg von<br />
amerikanischen Patienten in deutschen<br />
Kliniken zu erwarten. Insbesondere für<br />
amerikanische Patienten vonder Ostküste<br />
der Vereinigten Staaten stellt<br />
Europa im VergleichzuAsien aufgrund<br />
der geringeren räumlichen Entfernung<br />
und des ähnlichen Kulturraums eine<br />
interessante Alternativedar.Aber nicht<br />
nur der Incoming-Markt ist für Europa<br />
interessant. Aufgrund einer EU-Richtlinie<br />
zur Patientenmobilität wird in den<br />
nächsten Jahren auch ein starker Anstieg<br />
von Cross-border-Healthcare-Patienten<br />
im EU-Binnenmarkt erwartet.<br />
Um Ärzte und Kliniken in Deutschland<br />
zu befähigen, das strategische Geschäftsfeld<br />
„Ausländische Patienten“<br />
professionell zu managen, veranstaltet<br />
die Hochschule Deggendorf in Kooperation<br />
mit dem International Office<br />
des UKE und German Healthcare Services<br />
/Consulting 2009 erstmals mehrere<br />
Workshops zum Thema „Internationale<br />
Patienten“. Das Training richtet<br />
sich dabei an alle Berufsgruppen, die<br />
bei der Versorgung von internationalen<br />
Patienten beteiligt sind.<br />
DR. MED. ROBERT GERL (MBA)<br />
Co-Gründer &Medical Services Director<br />
von German Healthcare Services, Dozent<br />
an der Hochschule Deggendorf, robert.gerl-<br />
@german-healthcare-services.com<br />
LEONORE BOSCHER<br />
Managing Director des International Patient<br />
Office am Universitätsklinikum Hamburg-<br />
Eppendorf, L.Boscher@uke.uni-hamburg.de<br />
FRED BASALAMA<br />
Co-Gründer der German Healthcare<br />
Services und Health Travel Television,<br />
fred.basalama@german-healthcare-services.com