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COMPLEX - Visus Technology Transfer GmbH

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<strong>COMPLEX</strong> | eGK<br />

18 EHEALTHCOM<br />

Sieben auf einen Streich<br />

Der neue Band der GVG-Schriftenreihe fasst die ersten Ergebnisse aus den<br />

sieben Testregionen der elektronischen Gesundheitskarte zusammen.<br />

Band 62 der GVG-Schriftenreihe „Die elektronische Gesundheitskarte<br />

im Praxistest: Berichte und Stellungnahmen“ dokumentiert<br />

den aktuellen Diskussionsstand in den sieben eHealth-<br />

Testregionen im Herbst 2008. Er leistet damit Pionierarbeit, denn<br />

erstmals wurden die Berichte aus den Testregionen gesammelt<br />

und strukturiert aufbereitet. Inhaltlichergeben sichdabei zuweilen<br />

deutliche Unterschiede. So stellten die Ärzte in der Region<br />

Flensburg aufgrund mangelnder Akzeptanz zeitweise keine<br />

Notfalldatensätze mehr aus.Kein vergleichbares,aber dennoch<br />

ein aufschlussreiches Ergebnis.<br />

Auch übergreifende Erkenntnisse hält der Band parat. So<br />

scheint es Konsens,dass Nutzungsfrequenz und Akzeptanz höher<br />

sind, sobald die Praxisverwaltungssysteme die Arbeitsabläufe<br />

in den Praxen unterstützen. Dies gilt zum Beispiel für das Ausstellen<br />

des eRezepts.Die Ergebnisse der Publikation deckensich<br />

hier mit denen aus dem Zwischenbericht, den die gematik Ende<br />

letzten Jahres veröffentlicht hat. Als Mehrwert gegenüber diesem<br />

bietet die Publikation der GVGzudem Stellungnahmen der verschiedenen<br />

Akteure im Gesundheitswesen, vomBundesgesund-<br />

Auch beim Notfalldatensatz (NFD),<br />

einst als erste freiwillige Anwendung der<br />

eGK geplant, förderte der Zwischenbericht<br />

Verbesserungsbedarf zutage. Hauptkritikpunkt<br />

hier warder zeitliche Mehraufwand.<br />

Für einen Datensatz benötigte<br />

der Arzt etwa20Minuten. Zum Hintergrund:<br />

Bestehende Patientendaten kann<br />

derArztbishernicht ausder Praxis-EDV<br />

übernehmen, außerdem muss zeitgleich<br />

mit der ersten freiwilligen Anwendung<br />

auchdie PIN der Karte initialisiert werden.<br />

Weil die PIN-Eingabe besonders<br />

älteren Patienten Schwierigkeiten bereitete,<br />

wurden in Schleswig-Holstein<br />

zeitweise garkeine NFD mehr ausgestellt.<br />

Für die PIN-Problematik muss nocheine<br />

Lösung gefunden werden. Insgesamt<br />

ist bisher nicht geklärt, wie es mit dem<br />

NFD weitergeht und ob die Forderung<br />

des 111. Ärztetages,den Notfalldaten- in<br />

einen Basisdatensatz umzufunktionieren,<br />

umgesetzt wird.<br />

Vordem Hintergrund des Zwischenberichts<br />

verwundert die Entscheidung,<br />

heitsministerium über den vdek, den Datenschutzbeauftragten<br />

und die KBV.Der Tenor der Stellungnahmen repräsentiert eine<br />

eher „zurückhaltende Stimmung“. Die Bundesregierung betont<br />

die Pionierrolle der Testregionen. Der Branchenverband BITKOM<br />

sieht in Basis- und Online-Rollout die entscheidenden Schritte,<br />

um alle Anwendungen der eGK nutzbar zu machen. Datenschützer<br />

befinden die eGK „auf einem guten Weg“. Die konstruktiv-kritische<br />

Ärzteschaft konstatiert, Mehraufwendungen müssten sich<br />

künftig in den Vergütungen niederschlagen. Für alle, die am Prozess<br />

der Einführung der eGK und dem Aufbau der Telematikinfrastruktur<br />

teilhaben, ist der Band eine lohnende Lektüre.<br />

die Online-Anbindung mit Versichertenstammdatendienst<br />

und eArztbrief<br />

vorzuziehen, nicht. Neu dabei ist, dass<br />

im Laufe des Online-Rollout erstmals<br />

Test- und Wirkbetrieb parallel laufen<br />

werden. Ein Arzt in einer Testregion<br />

kann sowohl mit den Anwendungen<br />

des Wirkbetriebes,zum Beispiel VSDD,<br />

arbeiten, als auchmit den Anwendungen,<br />

die nochimTest sind. „Wir wollen<br />

erreichen, dass ein Leistungserbringer<br />

nicht nur Testteilnehmer,sondern auch<br />

Versicherte, die ausgegebene Gesundheitskarten<br />

besitzen, bedienen kann“,<br />

sagt Daniel Poeschkens,Kommunikationsleiter<br />

der gematik. Mehr Anwendungen<br />

gleich mehr Akzeptanz? Die Zeit<br />

wird es zeigen.<br />

DIE GRUPPE, die nach dem Zwischenbericht<br />

der gematik besonders gefordert<br />

ist, nämlichdie Hersteller von<br />

Praxis-EDV, begrüßt die Entscheidung<br />

der Gesellschafter,zeitgleichmit dem<br />

Rollout die ersten beiden Online-Diens-<br />

Die elektronische Gesundheitskarte<br />

im Praxistest: Berichte und<br />

Stellungnahmen (Band 62)<br />

Schriftenreihe der GVG (Hrsg.)<br />

nanos Verlag<br />

Bonn, März 2009<br />

33 Euro (Subskriptionspreis von 24 Euro)<br />

te der Telematik-Infrastruktur zu starten:<br />

„Nur bei konsequenter Einführung<br />

vonPflicht- und Mehrwert-Onlinediensten<br />

werden die Investitionen in die<br />

Infrastruktur refinanziert werden. Die<br />

für den Start gewählten Mehrwertdienste<br />

„VSDD“ und „eArztbrief“ sind geeignet,<br />

bei den Anwendern deutlicherkennbaren<br />

Nutzen zu generieren“, sagt Jens<br />

Naumann, Geschäftsführer vonDOCexpert<br />

und Vize-Präsident des VHitG.<br />

ICW,ein Unternehmen, das unter anderem<br />

einen Konnektor für die Infrastruktur<br />

entwickelt hat, hält sichbei der<br />

Bewertung des Online-Rollout noch<br />

etwas zurück. Dirk Albers,Managing<br />

Director der ICW Deutschland: „Den aktuell<br />

angekündigten vorgezogenen Online-Rollout<br />

können wir erst detailliert<br />

bewerten, wenn die für März angekündigte<br />

finaleSpezifikation und der angekündigte<br />

Projektplan verfügbar sind.“<br />

Eine positiveGrundhaltung zum Online-<br />

Rollout ergibt sichvon selbst: Ohne Vernetzung<br />

kein Markt für Konnektoren.

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