1.200 Euro Geldbuße - VETimpulse.de
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2 Leserforum<br />
<strong>VETimpulse</strong> 16/2011 – Leserforum zum »Wutbrief«<br />
Kein realistischer Vergleich von<br />
Groß- und Kleintierpraxis<br />
»Zunächst einmal bin ich schockiert, einen<br />
<strong>de</strong>rart diffamieren<strong>de</strong>n Brief aus <strong>de</strong>m Kollegenkreis<br />
zu lesen, anschließend darüber,<br />
dass die <strong>VETimpulse</strong> diesen veröffentlicht.<br />
Er passt aber wohl zum sonstigen Duktus<br />
<strong>de</strong>r Ausgabe – auf Seite 3 geht es weiter<br />
mit <strong>de</strong>m uns allen wohlbekannten Kollegen<br />
Schra<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r sich in ähnlicher Weise<br />
wie <strong>de</strong>r Großtierkollege, <strong>de</strong>r seinen Namen<br />
wohl bewusst geheim halten möchte, <strong>de</strong>r<br />
Berufsschändung schuldig macht.<br />
Ich wun<strong>de</strong>re mich sehr über die Ausführungen<br />
<strong>de</strong>s Kollegen, da die von ihm betreuten<br />
Tierspezies die ersten sind, die, wenn es sich<br />
finanziell nicht mehr lohnt, das Tier behan<strong>de</strong>ln<br />
zu lassen, frühzeitig zum Schlachthof<br />
gebracht wer<strong>de</strong>n. Er vegisst hier auch völlig<br />
die Tatsache, dass ein Kleintier in <strong>de</strong>n allermeisten<br />
Fällen einen an<strong>de</strong>ren Stellenwert für<br />
<strong>de</strong>n Besitzer einnimmt und hier nicht selten<br />
als vollwertiges Familienmitglied zählt. Somit<br />
sollte er wohl eher <strong>de</strong>n Preisvergleich mit <strong>de</strong>r<br />
Humanmedizin anstreben, als von Mengenrabatten<br />
bei Massenkastrationen zu sprechen –<br />
ich selbst habe noch keinen Fall erlebt, in <strong>de</strong>m<br />
uns ein Besitzer mehrere Kater zur Kastration<br />
vorstellte. Zumal er sich selbst wi<strong>de</strong>rspricht, da<br />
er ja aufzeigt, dass die Katerkastration nach<br />
GOT preislich unter <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Bullen liegt!<br />
Ich frage mich also, wo sein Problem liegt,<br />
es ist ja allgemein bekannt, dass das Verdienstniveau<br />
in <strong>de</strong>r Großtierpraxis <strong>de</strong>utlich über<br />
<strong>VETimpulse</strong> 18/2011 - Leserforum zum »Wutbrief«<br />
<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Kleintierpraktiker liegt, hier zählt<br />
»Masse statt Klasse«. Die Art und Weise, wie<br />
er und seine Kun<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Beruf herangehen,<br />
beruht auf rein wirtschaftlichen Interessen<br />
– das macht er auch <strong>de</strong>utlich durch seine<br />
Aussage, dass die Preise in <strong>de</strong>r Kleintierpraxis<br />
für so etwas wie einen Kater (<strong>de</strong>r ja keinen<br />
wirtschaftlichen Vorteil bringt, und nur aus<br />
Liebhaberei gehalten wird) seiner Meinung<br />
nach völlig überzogen sind. Vor diesem Hintergrund<br />
scheint es gera<strong>de</strong>zu lächerlich, sich<br />
von <strong>de</strong>m Kollegen <strong>de</strong>n Vorwurf gefallen lassen<br />
zu müssen, die Kleintierpraktiker han<strong>de</strong>lten<br />
nicht unter <strong>de</strong>m Tierschutzgedanken, son<strong>de</strong>rn<br />
aus »Geldgier«.<br />
Ich möchte <strong>de</strong>n Kollegen bitten, sich zu<br />
überlegen, dass in <strong>de</strong>n 500 <strong>Euro</strong> sicherlich<br />
nicht ‚nur eine Penisspülung‘ enthalten ist,<br />
son<strong>de</strong>rn eingehen<strong>de</strong> Untersuchung <strong>de</strong>s Harnes<br />
inkl. Sediment und BU, <strong>de</strong>r Blutparameter und<br />
<strong>de</strong>ren Kontrolle nach Entblockung <strong>de</strong>s Tieres<br />
sowie Medikamente und Infusion und vermutlich<br />
auch eine Sonografie <strong>de</strong>s Abdomens. Wenn<br />
<strong>de</strong>nn, ohne jetzt polemisch wer<strong>de</strong>n zu wollen,<br />
es in <strong>de</strong>r Großtiermedizin auch üblich wäre,<br />
zunächst Antibiogramme zu machen, anstatt<br />
metaphylaktisch einen Stall mit Antibiotika zu<br />
versorgen, so wäre <strong>de</strong>r werte Kollege sicherlich<br />
mit <strong>de</strong>n Kosten für Fremdlabore besser vertraut<br />
und wür<strong>de</strong> sich nicht zu <strong>de</strong>rart unüberlegten<br />
Leserbriefen hinreißen lassen. Es wäre schön,<br />
wenn <strong>de</strong>r Kollege in Zukunft zunächst realis-<br />
In <strong>VETimpulse</strong> 15 und 16/2011 beschäftigen sich Leser mit <strong>de</strong>r Frage, ob zu hohe Tierarztrechnungen<br />
letztlich eine Euthanasie unumgänglich machen.<br />
»Woher kommt dieses Preisniveau?«<br />
»In seinem als »Wutbrief an<br />
Warum aber nun ist <strong>de</strong>nn die<br />
die Kleintierkollegen« adres-<br />
Kleintiermedizin auf <strong>de</strong>m vom<br />
sierten Text sieht <strong>de</strong>r Kollege<br />
Kollegen angeklagten Preis-<br />
aus <strong>de</strong>r Großtierpraxis ein in<br />
niveau angekommen? Da ist<br />
Schieflage geratenes Preisge-<br />
natürlich zum einen die GOT,<br />
füge in <strong>de</strong>r Kleintierpraxis als<br />
die uns Kleintierärzte klar be-<br />
kontraproduktiv zum Tiervorteilt.<br />
Aber auch <strong>de</strong>r Stellenschutz<br />
an. Er klagt außer<strong>de</strong>m<br />
wert unserer Patienten in <strong>de</strong>r<br />
zurecht über eine horren<strong>de</strong><br />
Diskrepanz zwischen <strong>de</strong>n<br />
Dr. Ulrich Severin<br />
Gesellschaft und die rasante<br />
Weiterentwicklung, technisch<br />
Gebührensätzen Kleintier und Großtier an. wie wissenschaftlich, ermöglichen ein ent-<br />
Auch ich als Kleintierpraktiker kann nicht sprechen<strong>de</strong>s Anwen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r GOT-Sätze. Auch<br />
verstehen, warum die Kollegen aus <strong>de</strong>r Nutz- viele Kleintiermediziner halten in ihren Praxen/<br />
tierpraxis bei weitaus höherer körperlicher Kliniken einen 24 Stun<strong>de</strong>n- Dienst an 365 Ta-<br />
und zeitlicher Belastung weniger Geld für ihre gen im Jahr aufrecht. Dazu kommt neben <strong>de</strong>m<br />
gute Arbeit verdienen sollen als die GOT es <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Personaleinsatz die Medizin-<br />
Kleintierpraxis ermöglicht. Diesen Frust aber technik, also Labor, Röntgen, Sono, Endosko-<br />
unter <strong>de</strong>m Deckmäntelchen Tierschutz auf die pie, CT/MRT usw. Der Einsatz <strong>de</strong>r Praxisteams<br />
Kleintierpraxis abzula<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r völlig falsche und <strong>de</strong>r diagnostischen Mittel kosten Geld, das<br />
Weg, <strong>de</strong>nn die GOT ist unter Mitwirkung unse- wir nicht nur berechtigt sind für unsere Arbeit<br />
rer Stan<strong>de</strong>svertreter von <strong>de</strong>r Politik verabschie- zu verlangen. Nein, wir sind sogar verpflichtet,<br />
<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n. Ich bin mir sicher, dass zumin<strong>de</strong>st dies zu tun, hängen hiervon immerhin die Exis-<br />
einige unserer Stan<strong>de</strong>svertreter die Vetimpulse tenz <strong>de</strong>r eigenen Familie und die Sicherheit <strong>de</strong>r<br />
lesen und erhoffe mir Erleuchtung zu diesem von uns geschaffenen Arbeitsplätze ab. Die be-<br />
Thema durch ihre Teilnahme an <strong>de</strong>r Diskussion! triebswirtschaftliche Kalkulation auf Grundlage<br />
Kleine Ursache, große Wirkung<br />
»Ein kleiner Artikel in <strong>de</strong>r Ausgabe 15/2011<br />
liefert Zündstoff für zwei weitere Ausgaben.<br />
Mein Kompliment an die Redaktion,<br />
so haben Sie <strong>de</strong>n Leser nicht nur erreicht,<br />
son<strong>de</strong>rn genau dort abgeholt, wo er steht.<br />
Nämlich zwischen Bewun<strong>de</strong>rung und Neid.<br />
Bewun<strong>de</strong>rung einerseits, dass sich jemand<br />
traut eine vermeidlich horren<strong>de</strong> Summe <strong>Euro</strong>s<br />
für zwei Penisspülungen und eine Penisamputation<br />
zu kassieren. Neid an<strong>de</strong>rseits, da es in<br />
<strong>de</strong>n Augen einiger Kollegen unanständig ist<br />
mit seinem Beruf so viel Geld zu verdienen.<br />
Der geneigte Leser glaubt blind, hinterfragt<br />
nicht, ob dies <strong>de</strong>r Realität entspricht. Dieses ist<br />
auch nicht notwendig, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Zweck <strong>de</strong>s Artikels<br />
Unfrie<strong>de</strong>n zu stiften und die Leserschaft<br />
in zwei Lager zu spalten ist erreicht. Der Zweck<br />
heiligt die Mittel.<br />
Scha<strong>de</strong>, <strong>de</strong>nn eigentlich sitzen wir doch alle<br />
im gleichen Boot. Wir sind alle Tierärzte und<br />
verdienen mit unserer Arbeit unserer „täglich<br />
Brot“. Anstatt gemeinsam dafür zu sorgen,<br />
dass unsere Arbeit entsprechend honoriert<br />
wird, machen wir uns gegenseitig nie<strong>de</strong>r und<br />
noch viel schlimmer, wir schmälern auf diesem<br />
Weg <strong>de</strong>n Wert unserer Arbeit und unseren<br />
Selbstwert.<br />
Ein Mangel an Selbstwert hat weitreichen<strong>de</strong><br />
Konsequenzen, <strong>de</strong>nn hiermit machen wir uns<br />
zum „Spielball“ unserer Kun<strong>de</strong>n und an<strong>de</strong>rer<br />
Institutionen. Denken Sie mal darüber nach.«<br />
Pia Beielstein-Brand, 85777 Fahrenzhausen<br />
tische Vergleiche zwischen <strong>de</strong>r Groß- und <strong>de</strong>r<br />
Kleintiermedizin anstellte, bevor er unserem<br />
Berufsstand durch <strong>de</strong>rart unüberlegte und unfundierte<br />
Aussagen scha<strong>de</strong>t.«<br />
TÄ Riccarda Schünemann, Klinik für Kleintiere,<br />
Universität Leipzig, An <strong>de</strong>n Tierkliniken 23,<br />
04103 Leipzig<br />
»Tierbesitzer<br />
hinterfragen nicht«<br />
»Für mein Tier mache ich alles«, ein Satz, <strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>r Kleintierpraxis häufig fällt und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />
einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Kollegen zum Abzocken<br />
aufruft!<br />
Wie ist es zu nennen, wenn ein Hund geringen<br />
Zahnstein und heile Zähne hat, aber einige<br />
davon von einem fleißigen Kollegen gezogen<br />
wer<strong>de</strong>n sollten, für 250,- €! Just eben passiert!<br />
Ein Einzelfall? Keinesfalls! In meinem Buch<br />
»Aus <strong>de</strong>r Kleintierpraxis« habe ich schon 2008<br />
ein Kapitel »Gelddrucken« genannt - warum<br />
wohl? Beispiele ohne En<strong>de</strong>!<br />
Bedauerlicherweise hinterfragen viele Tierbesitzer<br />
Sinn und Zweck von tierärztlichen<br />
Maßnahmen nicht und wen<strong>de</strong>n sich auch<br />
nicht an die Kammer, wenn sie übertölpet<br />
wor<strong>de</strong>n sind. Sie trauen sich das meistens lei<strong>de</strong>r<br />
nicht! So, wie <strong>de</strong>r berichten<strong>de</strong> Großtierkollege,<br />
<strong>de</strong>r sich lei<strong>de</strong>r auch nicht traut, mit<br />
seinem Namen zu zeichnen!«<br />
Dr. Rolf Gramm, Ottmerstraße 5,<br />
38102 Braunschweig,<br />
<strong>de</strong>r GOT ist dabei ebenso wie unsere Berufung<br />
als Tierärzte eine Selbstverständlichkeit in einem<br />
kleinen Betrieb!<br />
Im Falle <strong>de</strong>s armen Katers mit <strong>de</strong>m Urethra-<br />
Verschluss, <strong>de</strong>r zwei Tage lang hospitalisiert<br />
wur<strong>de</strong>, gehe ich davon aus, dass er neben <strong>de</strong>r<br />
allgemeinen Untersuchung und <strong>de</strong>r Blasenspülung<br />
noch einen Venenkatheter und eine<br />
Infusion bekam sowie einer Röntgen- o<strong>de</strong>r Ultraschalluntersuchung<br />
unterzogen wur<strong>de</strong>. Mit<br />
<strong>de</strong>n Verbrauchsmaterialien kann man dabei<br />
durchaus auf 500.- <strong>Euro</strong> kommen. Und da ist<br />
wahrscheinlich noch von etwaigen Notdienstzuschlägen<br />
abgesehen wor<strong>de</strong>n. Und das empfin<strong>de</strong>t<br />
<strong>de</strong>r Kollege als kontraproduktiv zum Tierschutz?<br />
Tierschutz fängt nicht bei uns Tierärzten<br />
an, son<strong>de</strong>rn wir tragen mit unserer Son<strong>de</strong>rstellung<br />
als Tierärzte dazu bei, in<strong>de</strong>m wir Tierbestän<strong>de</strong><br />
gesund erhalten, völlig unabhängig von<br />
unserem Arbeitsgebiet! Täglich praktizieren wir<br />
Tierschutz, wenn wir Tiere mittelloser Besitzer<br />
behan<strong>de</strong>ln, Ratenzahlungen o<strong>de</strong>r Zahlungsaufschübe<br />
gewähren. Der Tierschutz muss bei<br />
<strong>de</strong>n Besitzern anfangen, die sich im klaren darüber<br />
sein müssen, das ein Haustier bares Geld<br />
kosten kann. Er ist nicht das Anschaffen eines<br />
bis mehrerer Haustiere, obwohl man nicht in<br />
<strong>de</strong>r Lage ist auch finanziell für die Gesundheit<br />
dieser Schutzbefohlenen auf zu kommen. Die<br />
Tiere sollen dann mit ihren Leben bezahlen o<strong>de</strong>r<br />
wir Tierärzte mit einem For<strong>de</strong>rungsverlust, weil<br />
Mensch nicht mitgedacht hat?<br />
Wenn <strong>de</strong>r Fall <strong>de</strong>s Katers mit <strong>de</strong>r Harnröhrenobstruktion<br />
Anlass zu Kritik bietet, dann<br />
wäre das aus meiner Sicht eine rein Fachliche:<br />
wieso erfolgte nicht schon beim Rezidiv nach<br />
drei Wochen die Amputation? Damit wäre<br />
<strong>de</strong>m armen Kerl zumin<strong>de</strong>st aus meiner Sicht<br />
adäquat geholfen gewesen. Und <strong>de</strong>r weiß, vielleicht<br />
hatten die behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Kollegen das<br />
ja bereits vorgeschlagen und die Besitzerin<br />
hatte abgelehnt?<br />
Hier sind also viele Unbekannte im Spiel,<br />
die <strong>de</strong>r Kollege zum Anlass nimmt, die Kleintierpraktiker<br />
als <strong>de</strong>n Tierschutz kolportieren<strong>de</strong><br />
Preistreiber anzuprangern. Das ist nicht nur unreflektiert,<br />
son<strong>de</strong>rn spielt auch diversen Autoren<br />
in Revolverblättern wie „Bild“ o<strong>de</strong>r „Artgerecht“<br />
in die Hän<strong>de</strong>. Insbeson<strong>de</strong>re Letzteres hat in seiner<br />
Ausgabe Nr.2 /Juni 2011 eine Abhandlung<br />
mit <strong>de</strong>m Titel „Tierärzte als Abzocker“ veröffentlicht.<br />
(Artikel kann beim Verfasser angefor<strong>de</strong>rt<br />
Streitpunkt Penisspülung beim Kater: Was darf<br />
<strong>de</strong>r Eingriff kosten?<br />
Tolle<br />
Verdienstmöglichkeit<br />
»1060 EUR für 2x Harnröhre spülen mit 4<br />
Tagen stationärer Aufnahme und eine Penisamputation<br />
für 800 EUR bei einem Kater<br />
– Wo gibt es <strong>de</strong>nn so was?<br />
Da will ich auch hin, arbeiten und Geld<br />
verdienen! Bitte teilen Sie mir umgehend mit,<br />
wer solche Preise nimmt, ich will die auch<br />
nehmen!!!<br />
Übrigens: meine Frau will da auch hin, wo<br />
es soviel Geld zu verdienen gibt!<br />
Wenn man also dort 3 Stun<strong>de</strong>n am Tag arbeitet,<br />
dann kann man je<strong>de</strong>s Jahr 6 Monate<br />
Urlaub machen - prima!<br />
Frage am Ran<strong>de</strong>: Ist da dann schon <strong>de</strong>r 5fache<br />
GOT-Satz o<strong>de</strong>r kriegt man das auch mit<br />
<strong>de</strong>m 3fachen Satz so hingerechnet?«<br />
Hans-Jürgen Streuer, Gaensefurther Str.6,<br />
39418 Staßfurt<br />
wer<strong>de</strong>n) Auch dort wer<strong>de</strong>n wir <strong>de</strong>s unehrlichen<br />
und unethischen Han<strong>de</strong>lns bezichtigt. Der Kollege<br />
aus <strong>de</strong>r Großtierpraxis stößt da ins selbe<br />
Horn, scha<strong>de</strong>! Viel mehr Sinn wür<strong>de</strong> es doch<br />
machen, die Kollegenschaft zu versammeln und<br />
sich gemeinsam mit unserer Stan<strong>de</strong>svertretung<br />
für bessere Bezahlung, sprich eine bessere Gestaltung<br />
<strong>de</strong>r GOT im Bereich <strong>de</strong>s Nutztiersektors<br />
stark zu machen. Als Kleintiermediziner sagt<br />
sich das in Unkenntnis über die Situation im<br />
Großtierbereich natürlich leicht. Deshalb hoffe<br />
ich auf rege Beteiligung an <strong>de</strong>r Diskussion aus<br />
Reihen <strong>de</strong>r Großtierpraxis, damit sachlich erörtert<br />
wer<strong>de</strong>n kann, ob ein solcher Plan realistisch<br />
wäre und wenn nein, warum nicht.<br />
Abschließend erlaubt sich <strong>de</strong>r Autor <strong>de</strong>n<br />
Hinweis auf die GOT vom 28. Juli 1999 mit<br />
Gebührensätzen nach 2. Verordnung <strong>de</strong>r GOT<br />
vom 30. Juni 2008. Dem geneigten Leser <strong>de</strong>s<br />
Wutbriefes fällt nämlich auf, dass <strong>de</strong>r Kollege<br />
die Kastrationspreise aus <strong>de</strong>r alten GOT zitiert<br />
und selbige damit unterschreitet, so er die alten<br />
Sätze tatsächlich noch anwen<strong>de</strong>t.<br />
Dr. Ulrich Severin, 48308 Sen<strong>de</strong>n<br />
Nachtrag: Nach Lektüre <strong>de</strong>r Kommentare<br />
zum »Wutbrief« in Ausgabe 16/2011 stelle ich<br />
mir die Frage, wieso wir mit dieser Thematik<br />
nicht sachlich umgehen können? Natürlich ist<br />
<strong>de</strong>r Aufsatz <strong>de</strong>s Kollegen aus <strong>de</strong>r Großtierpraxis<br />
in Inhalt und Form zunächst mal ärgerlich<br />
und polemisch. Die Kommentare aus Staßfurt<br />
und Leipzig aber sind dies nicht min<strong>de</strong>r! Der<br />
Sarkasmus aus Staßfurt trägt mitnichten zu<br />
einer konstruktiven Aufarbeitung <strong>de</strong>r angesprochenen<br />
Situation dar. Und die Kollegin<br />
Schünemann tut lei<strong>de</strong>r genau das, wogegen<br />
sich die Kollegen und Kolleginnen aus <strong>de</strong>r<br />
Großtierpraxis zurecht verwahren: sie unterstellt,<br />
dass die wirtschaftlichen Interessen über<br />
<strong>de</strong>r Berufung als Tierarzt stehen. Schon mal in<br />
<strong>de</strong>r Nutztierpraxis gearbeitet?<br />
Es entwickelt sich also das lei<strong>de</strong>r üblich gewor<strong>de</strong>nen<br />
Hauen und Stechen, was die Tierärzteschaft<br />
nur lei<strong>de</strong>r allzu häufig in ihrem<br />
Umgang gegeneinan<strong>de</strong>r auszeichnet.<br />
Ich betrachte <strong>de</strong>n Wutbrief bei allem Ärger<br />
über die Art und Weise <strong>de</strong>nnoch als Denkanstoß,<br />
<strong>de</strong>n wir annehmen sollten. Diskutieren wir aber<br />
weiterhin auf solch flachem Niveau, stehen wir<br />
uns mal wie<strong>de</strong>r selbst im Wege und das ist für<br />
unseren Berufsstand keineswegs för<strong>de</strong>rlich!