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Kompetenz in Sachen Bambus Ihren wüchsigen Bambus finden Sie ...

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März 2001 Nummer 1<br />

12. Jahrgang<br />

INFORMATIONEN RUND UM DEN BAMBUS<br />

Europäische <strong>Bambus</strong>gesellschaft · EBS-Deutschland · ISSN 0942-4679<br />

www.bambus-deutschland.de


Editorial ....................................................................... 3<br />

In die Gärten und Parks der Niederlande und Belgiens .... 3<br />

Sommerfest 2001 am 25. und 26. August <strong>in</strong> Erfurt ........ 4<br />

Emil Zatopek gestorben ................................................ 4<br />

Erfahrungen mit dekorativen neuen Fargesien ................ 5<br />

Analyse der Mischbestände von <strong>Bambus</strong> und Laubbäumen .. 8<br />

Heikle Mitbr<strong>in</strong>gsel ......................................................... 9<br />

Nach fast vierzig Jahren: <strong>Bambus</strong> hat gesiegt ............... 10<br />

150.000 Jahre altes <strong>Bambus</strong>fossil ............................... 11<br />

Erfahrungen mit Fargesia-Nachzuchten ........................ 12<br />

200 ha Botanischer Garten ......................................... 12<br />

Stützen für hohen <strong>Bambus</strong> .......................................... 13<br />

Paeonien – die Blumen der Kaiser<strong>in</strong> ............................ 14<br />

Nand<strong>in</strong>a: Himmelsbambus, Heiliger <strong>Bambus</strong> ................. 15<br />

Gräf<strong>in</strong> Sonja Bernadotte, Schloß Insel Ma<strong>in</strong>au<br />

Prof. Dr. Dr. mult. h.c. Walter Liese, Hamburg<br />

Fu, J<strong>in</strong>he, Büsgenweg 1, 37007 Gött<strong>in</strong>gen<br />

Glatzel, Wolfgang, Schillerstraße 14, 68775 Ketsch<br />

Goerr<strong>in</strong>gs, Josef, St. Sebastianus Straße 2, 51519 Odenthal<br />

Hoag, Bill, Goethestraße 8, 76477 Elchesheim<br />

Kövel, Svea, Im Amseltal 68, 13465 Berl<strong>in</strong><br />

Münst, Alois, Richard-Strauß-Straße 8, 88276 Berg<br />

Herausgeber: EBS Deutschland<br />

Geschäftsstelle:<br />

Edeltraud Weber · John-Wesley-Straße 4 · 63584 Gründau / Rbn · Telefon (0172) 6 64 42 90<br />

eMail: EBS-E.Weber@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Redaktion:<br />

Christ<strong>in</strong>e Recht · Vogesenstraße 49 · 77743 Neuried-Altenheim · Telefon (0 78 07) 28 38<br />

Telefax (0 78 07) 17 64 · E-Mail: christ<strong>in</strong>e.recht@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Herstellung/Anzeigen:<br />

Roland Eitel · Feldstraße 37 · 63584 Gründau/Rbn · Telefon (0 61 04) 24 46 (tagsüber) und<br />

(0 60 51) 1 24 71 (ab 18 Uhr) · Fax (0 61 04) 6 59 08 · eMail: Roland.Eitel@km-digital.de<br />

2<br />

Inhalt<br />

Ehrenmitglieder<br />

Autoren<br />

Impressum<br />

Urlaubsgrübeleien im <strong>Bambus</strong>ha<strong>in</strong> ............................... 16<br />

Herzlichen Dank unseren Spendern ............................. 16<br />

Leser fragen .............................................................. 16<br />

Mit dem Bagger wieder Platz geschaffen ...................... 17<br />

Liebenswerte Zwerge im <strong>Bambus</strong>ha<strong>in</strong> .......................... 19<br />

<strong>Bambus</strong>-Leichtfertigkeiten ........................................... 20<br />

Vogelhaus und Futterstelle ........................................... 20<br />

Europa-Kongress <strong>in</strong> Belgien ........................................ 21<br />

News ......................................................................... 21<br />

Welt-<strong>Bambus</strong>kongress <strong>in</strong> Indien · Arbeitskreis<br />

Blüte bei Fargesia nitida · Tauschbörse<br />

Leserme<strong>in</strong>ung ............................................................ 23<br />

Term<strong>in</strong>e ..................................................................... 23<br />

Wichtige Adressen ...................................................... 23<br />

Werner Vogel, Hebertsfelden<br />

Palmengarten (Leitung Dr. Jenny), Frankfurt a. Ma<strong>in</strong><br />

Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder<br />

Schammel, Nicole, 153a, Rue de Luxembourg, L- 7540 Roll<strong>in</strong>gen<br />

Klupp, Re<strong>in</strong>hard, Bergsiedlung 20, 02733 Cunewalde<br />

Narbei, Frank, W<strong>in</strong>kelstraße 10a, 16227 Eberswalde<br />

Grimm, Lars, Willi-Bredel-Straße 20, 19059 Schwer<strong>in</strong><br />

Beuck, Marcus, Arnkielstraße 11, 22769 Hamburg<br />

Schier, Markus, Fl<strong>in</strong>tbeker Bahnhof, 24220 Fl<strong>in</strong>tbek<br />

Dietl, Hans Rudolf, Manc<strong>in</strong>usweg 51, 38304 Wolfenbüttel<br />

Loose, Gerold, Tokiostraße 12, 41472 Neuss<br />

Gehlmann, Mathias, Wiesenstraße 22, 46419 Isselburg<br />

Schwiertz, Michael, Bremmental 35, 47918 Tönisvorst<br />

Liebe <strong>Bambus</strong>freunde,<br />

Titelgestaltung: Franz Josef Ste<strong>in</strong>hage<br />

Das <strong>Bambus</strong>-Journal ersche<strong>in</strong>t viermal im Jahr.<br />

Für Mitglieder der EBS-D ist der Bezug der Zeitschrift im Mitgliedsbeitrag enthalten. Für<br />

Nichtmitglieder beträgt der Bezugspreis DM 12,50 plus Porto pro Ausgabe. Alle Rechte vorbehalten,<br />

Nachdruck, Vervielfältigung, Übersetzung und Übernahme <strong>in</strong> andere Medien nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.<br />

Die Auffassung der Autoren und die Inhalte müssen nicht mit der Me<strong>in</strong>ung der EBS übere<strong>in</strong>stimmen.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht vor, Artikel zu ändern oder zu kürzen.<br />

Titelfoto: Thomas Froese – Sasa tsuboiana<br />

dem <strong>Bambus</strong> Journal liegt e<strong>in</strong>e Beitragsrechnung für 2001, sowie e<strong>in</strong> Überweisungsformular bei.<br />

Wir bitten unsere Mitglieder, den Mitgliedsbeitrag von DM 50,00 (DM 60,00 für Mitglieder im Ausland –<br />

der höheren Portokosten und Bankgebühren wegen) bis 30. April 2001 zu überweisen.<br />

Wir bitten unsere ausländischen Mitglieder den Betrag nur per Post oder <strong>in</strong> Bar vorzunehmen.<br />

Ihre Geschäftsstelle<br />

Edeltraud Weber<br />

Pleister, Hans, Am großen Kuhkamp 3a, 28307 Bremen<br />

Pohl, Norbert, Pappelweg 2, 76287 Rhe<strong>in</strong>stetten<br />

<strong>Sie</strong>ber, Gerhard, Schloßstraße 10, 65439 Flörsheim-Weilbach<br />

Vaupel, Fred, Beim Gesundbrunnen 3, 20537 Hamburg<br />

Vogel, Werner, Spanberg 19, 84332 Hebertsfelden<br />

Willumeit, Ulrich, Heidelberger Landstr. 19, 64297 Darmstadt<br />

Weil<strong>in</strong>g, Rudolf, Am Holzplatz 9, 48249 Dülmen<br />

Dr. Kollmann, Ralf, Bismarckstraße 25, 49076 Osnabrück<br />

Korner, Angelika, Franz-Stock-Straße 19a, 59755 Arnsberg<br />

Paffe, <strong>Sie</strong>gfried, Mühlenweg 4, 59969 Hallenberg<br />

Schumacher, Jürgen, Langenha<strong>in</strong>erstraße 5b, 65439 Flörsheim<br />

Püschel, Mathias, Triebstraße 26, 68542 Heddesheim<br />

Fröstl, Karl, Hausgarten 23/4, 71332 Waibl<strong>in</strong>gen<br />

Mattes, Pablo, Kühltalstraße 26, 78532 Tutl<strong>in</strong>gen<br />

Reich, Ute, Holzweg 18, 97084 Würzburg


Gerhard <strong>Sie</strong>ber<br />

Liebe Freunde des <strong>Bambus</strong>,<br />

wenn <strong>Sie</strong> alle Anfang April dieses Journal<br />

<strong>in</strong> den Händen halten, ist es an den meisten<br />

Ecken Deutschlands Frühl<strong>in</strong>g und man<br />

hört es förmlich sprießen und gedeihen.<br />

Der ganze Garten bereitet sich auf Wachstum<br />

vor.<br />

Auch die EBS-D ist auf Wachstumskurs,<br />

wir steuern das 700. Mitglied an. Darauf<br />

können wir, mit Verlaub gesagt, stolz se<strong>in</strong>.<br />

Doch davon alle<strong>in</strong>e kann ke<strong>in</strong>e Pflanzengesellschaft<br />

leben. Jedes Mitglied ist gefordert,<br />

se<strong>in</strong>e Ideen, Vorschläge und Erfahrungen<br />

e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Es muß e<strong>in</strong> reger<br />

Me<strong>in</strong>ungsaustausch untere<strong>in</strong>ander stattf<strong>in</strong>den,<br />

erst dann lebt unsere Interessengeme<strong>in</strong>schaft.<br />

Die ganz Aktiven der EBS-D trafen sich am<br />

12. und 13. Januar zum sogenannten<br />

Dreikönigs- oder auch Arbeitstreffen <strong>in</strong><br />

Gelnhausen. An diesen beiden Tagen werden<br />

die Regularien und Aktivitäten für das<br />

vor uns liegende Jahr festgelegt. Die Leitthemen<br />

der nächsten vier <strong>Bambus</strong>-<br />

Journale werden von unserem Redaktionsteam<br />

erarbeitet und vorgestellt. Wir<br />

können uns wieder auf e<strong>in</strong>ige <strong>in</strong>teressante<br />

Themen vorbereiten. Um nur e<strong>in</strong>ige zu<br />

nennen: Gartengestaltung mit <strong>Bambus</strong>,<br />

die Serie „Mitgliedergärten“ wird fort-<br />

Editorial<br />

geführt (und die Redaktion bittet um die<br />

Adressen von schönen ausdrucksvollen<br />

Gärten).<br />

Begleitpflanzen, Bauen mit <strong>Bambus</strong>,<br />

<strong>Bambus</strong> und Wasser, dies s<strong>in</strong>d alles<br />

Themen <strong>in</strong> den nächsten Heften. Wer<br />

kann etwas beitragen über Küchenrezepte<br />

mit <strong>Bambus</strong>, <strong>Bambus</strong>-Bonsai oder auch<br />

„was macht man mit überzähligen Halmen?“.<br />

E<strong>in</strong> zwar nicht gerne gehörtes,<br />

aber sehr aktuelles Thema ist „Wie kann<br />

ich <strong>Bambus</strong> aus me<strong>in</strong>em Garten wieder<br />

entfernen?“. Weiter werden neben alten<br />

und bewährten <strong>Bambus</strong>sen neue gartentaugliche<br />

Arten und Sorten vorgestellt.<br />

Weiterh<strong>in</strong> wollen wir Ihnen auch Bücher<br />

nicht nur über <strong>Bambus</strong>, sondern allgeme<strong>in</strong>e<br />

Gartenliteratur vorstellen.<br />

Das Thema Internet war <strong>in</strong> diesem Jahr e<strong>in</strong>es<br />

unserer Hauptthemen. Es galt zu<br />

klären, welche Aufgaben unser <strong>Bambus</strong>-<br />

Journal und welche die Homepage erfüllen<br />

sollen, ohne gegenseitig <strong>in</strong> Konkurrenz<br />

zu treten.<br />

Unsere Bitte: Wenn <strong>Sie</strong> zu e<strong>in</strong>em oder<br />

mehreren Themen mit eigenen Erfahrungen<br />

beitragen können, schreiben <strong>Sie</strong> an die<br />

Redaktion.<br />

<strong>Bambus</strong> voll im Trend<br />

Jeder kennt sie, die Freizeittrends, Modetrends,<br />

Wohntrends, Reisetrends usw. – kur-<br />

zes Aufleuchten am Konsumentenhimmel<br />

und ebenso schnelles Verglimmen. Seit e<strong>in</strong>igen<br />

Jahren ist auch im Bereich Grün <strong>in</strong> <strong>Sachen</strong><br />

Blütefarben, Wuchsform, Nostalgie<br />

und Exotik e<strong>in</strong> Trend zu bemerken. Wohl<br />

dem, der ihn frühzeitig erkennt und se<strong>in</strong>e<br />

Produktion darauf e<strong>in</strong>stellt. Das E<strong>in</strong>heitsgrün<br />

der Neunziger wird durch warme und s<strong>in</strong>nliche<br />

Farbtöne abgelöst. Farben, die Optimismus<br />

verbreiten und der Inspiration und<br />

Entspannung dienen, liegen im Trend. Klassiker<br />

s<strong>in</strong>d Elfenbe<strong>in</strong>, Rosa, Purpurrot, Khaki<br />

und Gelb, aber auch kräftige Farben wie<br />

Rot, Blau und Violett s<strong>in</strong>d Renner. Bei den<br />

Pflanzen s<strong>in</strong>d dies Magnolien, Kamelien,<br />

<strong>Bambus</strong>, Orchideen, Formgehölze, Exoten<br />

wie Palmen. Der Bauerngarten mit Paeonien,<br />

Buxus, Mohn, Hortensien, Flieder und<br />

Gewürzgärten ist aus dem Sortiment der<br />

Gärtnereien und Gartencenter nicht mehr<br />

wegzudenken. Der Asiengarten mit Feng-<br />

Shui als harmonische Gestaltung des Wohnumfeldes<br />

verspricht Gesundheit und Wohlbef<strong>in</strong>den.<br />

Die strengen Gärten der<br />

Neunziger verschw<strong>in</strong>den und schaffen Raum<br />

für die <strong>in</strong>dividuelle, ganz persönliche Note.<br />

E<strong>in</strong>en farbenfrohen Sommer 2001<br />

wünscht Ihnen<br />

Ihr Gerhard <strong>Sie</strong>ber<br />

und bleiben <strong>Sie</strong> gesund<br />

In die Gärten und Parks der Niederlande und Belgiens<br />

Die nächste <strong>Bambus</strong>reise führt <strong>in</strong> Gärten<br />

und Parks <strong>in</strong> den Niederlanden und Belgien.<br />

Abfahrt ist am 27. April <strong>in</strong> Gründau. E<strong>in</strong><br />

bequemer Reisebus mit Bordservice und<br />

allem Komfort br<strong>in</strong>gt die Teilnehmer als<br />

erstes <strong>in</strong> den Terrassengarten des Klosters<br />

Kampp-L<strong>in</strong>tfort <strong>in</strong> der Nähe Duisburgs.<br />

Dann geht es weiter nach Holland <strong>in</strong> die<br />

Boskooper Region; dort werden wir zwei<br />

Spezialitäten-Baumschulen besuchen.<br />

Hier können Pflanzen gekauft werden.<br />

Am zweiten Tag führt die Reise <strong>in</strong> die Nähe<br />

von Gron<strong>in</strong>gen. Wir werden dort Hortus<br />

Haren mit se<strong>in</strong>em Ch<strong>in</strong>esischen Garten<br />

besuchen; er ist e<strong>in</strong>malig <strong>in</strong> Europa. Der<br />

angeschlossene Botanische Garten kann<br />

auf Wunsch ebenfalls besucht werden. In<br />

Appeltern werden wir uns 140 verschiedene<br />

Mustergärten ansehen. Wenn die Zeit<br />

noch reicht, fahren wir nach Hengelo und<br />

besichtigen e<strong>in</strong>en der größten Cash und<br />

Carry Märkte Hollands; auch dort können<br />

Pflanzen erworben werden. Ebenfalls steht<br />

die Besichtigung der Gärten von Jan<br />

Boomkamp an.<br />

Der dritte Tag führt uns <strong>in</strong> den <strong>Bambus</strong>park<br />

Schell<strong>in</strong>gkout zu Charley Younge. Am<br />

Nachmittag werden wir eventuell e<strong>in</strong>e<br />

Grachtenfahrt oder etwas ähnliches organisieren.<br />

Der vierte und letzte Tag br<strong>in</strong>gt uns zu Jos<br />

van der Palen <strong>in</strong> das Arboretum Kimmei,<br />

auch dort können Pflanzen gekauft werden.<br />

Danach wird uns der Bus nach belgi-<br />

en <strong>in</strong>s Arboretum Kalmthout br<strong>in</strong>gen.<br />

Wenn dann noch Zeit ist besuchen wir den<br />

Park Paradiso mit Orchideengärten und<br />

der größten Voliere Europas, <strong>in</strong> der mehrere<br />

hundert Vogelarten leben. Von dort<br />

geht es nach Hause.<br />

Der Preis für die <strong>Bambus</strong>reise beträgt<br />

DM 695,00 (der E<strong>in</strong>zelzimmerzuschlag<br />

beträgt DM 145,00). Im Preis <strong>in</strong>begriffen<br />

s<strong>in</strong>d die Fahrt mit dem Bus, drei Übernachtungen<br />

im Viersterne Best Western<br />

Hotel mit Frühstücksbuffet und Abendessen<br />

sowie alle E<strong>in</strong>trittskarten und Führungen.<br />

Es s<strong>in</strong>d noch e<strong>in</strong>ige Plätze frei!<br />

3


Fred Vaupel<br />

Die EBS Deutschland lädt zu ihrem diesjährigen<br />

Sommerfest am 25. und 26. August<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er für alle Pflanzenfreunde<br />

<strong>in</strong>teressanten Umgebung <strong>in</strong> Erfurt e<strong>in</strong>. In<br />

der ega-Chyriaksburg werden wir am<br />

25. August gegen 10 Uhr von dem Leiter<br />

dieser herrlichen Garten- und Parkanlage,<br />

Herrn Schöne, begrüßt und anschließend<br />

durch die dekorativen Teile des Parks geführt.<br />

Vielen Pflanzenfreunden ist die ega<br />

mit ihrem alljährlich stattf<strong>in</strong>denden Pflanzenmarkt<br />

am letzten August-Wochenende<br />

längst bekannt. Auch die 10. Pflanzen-<br />

Raritätenbörse wird von Gärtnern und<br />

Händlern aus vielen Teilen unserer Republik<br />

bestückt se<strong>in</strong> und so wird mancher<br />

<strong>Bambus</strong>freund sich über das umfangreiche<br />

Sortiment der Anbieter freuen können.<br />

Die Börse f<strong>in</strong>det parallel zu unserem Sommerfest<br />

statt und ist am Samstag bis m<strong>in</strong>destens<br />

18 Uhr geöffnet.<br />

Die Anfahrt zur ega-Cyriaksburg<br />

Erfurt:<br />

BAB A 71 Abfahrt Erfurt-B<strong>in</strong>dersleben<br />

Richtung Messe, Gothaer Straße zum ega-<br />

Haupte<strong>in</strong>gang.<br />

BAB A 44 Abfahrt Erfurt-Ost, bzw. Erfurt-<br />

West <strong>in</strong> Richtung Gotha (B 7) Gothaer<br />

Straße zum ega Haupte<strong>in</strong>gang.<br />

Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel:<br />

Straßenbahnl<strong>in</strong>ie 2, Gothaer Platz ega.<br />

Falls e<strong>in</strong>e zweite Führung durch den Park<br />

gewünscht wird, so hat sich Herr Schöne<br />

bereit erklärt, uns auch noch am Sonntagvormittag<br />

durch die Anlagen zu führen.<br />

4<br />

Sommerfest 2001 am 25. und 26. August <strong>in</strong> Erfurt<br />

Am Abend des 25. August treffen wir uns<br />

zu e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Abendessen<br />

(Treffpunkt geben wir im nächsten BJ bekannt)<br />

mit e<strong>in</strong>em anschließenden Altstadtbummel<br />

unter der Führung des <strong>in</strong> Jena<br />

beheimateten Mitgliedes Wolfgang Riede.<br />

Die ega Cyriaksburg<br />

Der Garten- und Ausstellungspark blickt<br />

auf e<strong>in</strong>e 40jährige Geschichte zurück und<br />

erfreut sich immer größerer Beliebtheit.<br />

Wesentliche Teile des Geländes stehen als<br />

Ensemble unter Denkmalschutz. Das<br />

40 Hektar große Gelände ist <strong>in</strong>zwischen<br />

als „Garten Thür<strong>in</strong>gens“ <strong>in</strong> aller<br />

Munde und zog im letzten Jahr mehr als<br />

700.000 Besucher an. Der herrliche Park<br />

mit se<strong>in</strong>en Blumen-, Pflanzen- und<br />

Gräsergärten, mit Wiesen, der Wasserachse<br />

und schönen Wasserspielen bietet<br />

neben se<strong>in</strong>er naturbelassenen Waldfläche<br />

und der 500 Jahre alten Cyriaksburg mit<br />

Wehrtürmen und alten Mauern noch viele<br />

andere Attraktionen. Von e<strong>in</strong>er 272 m<br />

hohen Aussichtsplattform genießt der<br />

Besucher e<strong>in</strong>en Panoramablick über die<br />

alte Stadt Erfurt und das waldreiche Umland.<br />

Die blühende Visitenkarte mit wechselnder<br />

Bepflanzung auf dem 6.000 Quadratmeter<br />

großen Blumenbeet ist das<br />

größte se<strong>in</strong>er Art mit ornamentaler Bepflanzung<br />

<strong>in</strong> Europa und m<strong>in</strong>destens so<br />

sehenswert wie die Blumenpracht auf der<br />

Ma<strong>in</strong>au oder auf Hollands Keukenhof. In<br />

dem 28.000 qm großen, abgestuften<br />

Rosengarten begeistert die König<strong>in</strong> der<br />

Blütenpflanzen die Besucher. Traumhafte<br />

Wer unsere Pflanzen noch nicht kennt,<br />

der hat die neue Zeit verpennt!<br />

BAMBUSZENTRUM<br />

NIEDERBAYERN<br />

Versand frostharter Pflanzenraritäten<br />

<strong>Bambus</strong>neuheiten aus aller Welt<br />

AGAVEN · BAMBUSSE · KAKTEEN<br />

PALMEN · PALMLILIEN · STEINROSEN<br />

Spanberg 19 · 84332 Spanberg-Hebertsfelden · Fon & Fax 0 87 21 - 22 88<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

Neue Liste ab März 2001 gegen DM 3,30 <strong>in</strong> Briefmarken · Besuche nur nach vorheriger Vere<strong>in</strong>barung.<br />

Rosen s<strong>in</strong>d neben mediterranen Pflanzen,<br />

Wasserbecken, Wasserspielen und Vogelvolieren<br />

vom Frühjahr bis zum Herbst zu<br />

bewundern. Im neuen Schmetterl<strong>in</strong>gshaus<br />

s<strong>in</strong>d ca. 400 Schmetterl<strong>in</strong>gsarten hautnah<br />

zu bewundern und die dekorative Bepflanzung<br />

und die vielen Kübelpflanzen<br />

h<strong>in</strong>terlassen bei den Besuchern e<strong>in</strong>en<br />

nachhaltigen E<strong>in</strong>druck. Lohnenswert ist<br />

auch e<strong>in</strong> Besuch im Kakteen-, Tropen- und<br />

Orchideenhaus. Die im Bau bef<strong>in</strong>dliche<br />

Anlage e<strong>in</strong>es Japan-Gartens wird im<br />

August zum größten Teil fertiggestellt se<strong>in</strong><br />

und den Besuchern e<strong>in</strong>en ersten E<strong>in</strong>druck<br />

über die mit viel Liebe ausgesuchten<br />

Details geben.<br />

Informationen über die ega f<strong>in</strong>den <strong>Sie</strong> im<br />

Internet: www.thuer<strong>in</strong>gen-direkt.de/ega<br />

Da Erfurt zur Zeit <strong>in</strong> ist, empfehle ich e<strong>in</strong>e<br />

rechtzeitige Zimmerbestellung (schon im<br />

April oder Mai).<br />

Hier e<strong>in</strong> paar Hotelanschriften:<br />

Dor<strong>in</strong>t Hotel Meienbergstraße 26-27,<br />

Telefon 03 61 / 59 49 (ab DM 118,00)<br />

Radisson SAS, Juri Gagar<strong>in</strong> R<strong>in</strong>g 127,<br />

Telefon 03 61 / 55 10 (ab DM 179,00)<br />

Hotel Ibis, Barfüßer Straße 9, Telefon<br />

03 61 / 66 41 (ab DM 107,00)<br />

E<strong>in</strong>e umfangreiche Liste mit Hotels und<br />

Pensionen bekommen <strong>Sie</strong> über den<br />

Fremdenverkehrsvere<strong>in</strong> oder die Zimmervermittlung<br />

<strong>in</strong> Erfurt.<br />

Emil Zatopek gestorben<br />

Im Dezember 2000 starb Emil Zatopek,<br />

Marathonläufer und mehrfacher<br />

Olympiasieger, e<strong>in</strong> Sport-Idol se<strong>in</strong>er<br />

Zeit.<br />

Die „Tschechische Lokomotive“, wie<br />

er von se<strong>in</strong>en Fans liebevoll genannt<br />

wurde, war auch e<strong>in</strong> begeisterter<br />

Pflanzenfreund. In se<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

Hausgarten <strong>in</strong> Prag stehen immerh<strong>in</strong><br />

sieben verschiedene <strong>Bambus</strong>arten.<br />

Der <strong>Bambus</strong>-Sichtungsgarten <strong>in</strong><br />

Niederbayern, den er vor e<strong>in</strong>igen<br />

Jahren besuchte, hat ihn sehr <strong>in</strong>teressiert.


Fred Vaupel<br />

Erfahrungen mit dekorativen neuen Fargesien<br />

Fargesia denudata<br />

Die als Futter für den Pandabären bekannte<br />

<strong>Bambus</strong>art hat bei uns bisher wenig Verbreitung<br />

gefunden. Denudata wächst <strong>in</strong> den<br />

Bergen von Westch<strong>in</strong>a bis zu e<strong>in</strong>er Höhe von<br />

3.000 m und zählt neben murielae zu den<br />

w<strong>in</strong>terhärtesten Fargesien. Als 1974 an den<br />

Naturstandorten die Pflanzen abstarben, begann<br />

e<strong>in</strong>e große Hungersnot bei den Pandabären.<br />

Der englische Botaniker Roy Lancester<br />

brachte 1990 zwei Säml<strong>in</strong>ge dieser Art<br />

nach England und führte sie zwei Jahre später<br />

auch bei uns e<strong>in</strong>. 1993 und 1994 gelang<br />

es mir, e<strong>in</strong> paar kle<strong>in</strong>e Pflanzen zu bekommen,<br />

von denen ich gleich drei an unterschiedlichen<br />

Standorten <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Garten<br />

an der Ostsee auspflanzte. Die wüchsige<br />

denudata steht <strong>in</strong> sehr schwerem Lehmboden<br />

<strong>in</strong> halbschattiger Lage und wird dort von<br />

der W<strong>in</strong>tersonne nicht erfasst. Anfänglich<br />

war ich von dieser schmal- und kle<strong>in</strong>blättrigen<br />

Art wenig begeistert, denn die Pflanze<br />

brachte nur wenig Zuwachs. Erst im Herbst<br />

1996 war e<strong>in</strong> deutlicher Zuwachs zu sehen.<br />

In diesem Frühjahr habe ich mehr als 200<br />

Halme gezählt und 320 cm Höhe gemessen<br />

und zum ersten Mal e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Teilstück zur<br />

Vermehrung abgestochen. An sehr kalten<br />

und sonnigen W<strong>in</strong>tertagen schützt sich die<br />

Pflanze vor dem Austrocknen durch starkes<br />

Blattrollen. Bei ke<strong>in</strong>er Fargesie oder Yushania<br />

habe ich e<strong>in</strong> so auffälliges Aufrollen der<br />

Blätter bemerkt und anfänglich sah es so aus,<br />

als ob die Art ihre gesamte Blattmasse im<br />

W<strong>in</strong>ter verliert. Dies war aber nicht der Fall,<br />

denn Ende Februar stand die Pflanze mit unbeschädigten<br />

Blättern und mit voller Laubmasse<br />

da.<br />

Diese wüchsige Fargesia hat <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />

Garten an der Ostsee <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e<br />

Höhe von mehr als 3 m erreicht und ist im<br />

Schatten ebenso wüchsig wie an e<strong>in</strong>em<br />

sonnigen oder e<strong>in</strong>em halbschattigen<br />

Standort. Die dünnen Halme beblättern<br />

sich <strong>in</strong> der Regel erst im zweiten Jahr und<br />

hängen <strong>in</strong> der Halmspitze weit über. Die<br />

Art treibt bereits nach vier Standjahren lange<br />

Rhizomhälse und bildet so e<strong>in</strong>en guten<br />

Halmabstand. Die zierlichen Blätter schützen<br />

sich durch vollständiges Aufrollen vor<br />

starken Frösten. Im Kalmhout Arboretum<br />

<strong>in</strong> Belgien habe ich 1997 e<strong>in</strong>e über 2 m<br />

hohe Pflanze entdeckt, deren Zweige allerd<strong>in</strong>gs<br />

weit weniger beblättert waren als bei<br />

me<strong>in</strong>en Pflanzen. Die kle<strong>in</strong>en und weichen<br />

Blätter vertragen ansche<strong>in</strong>end ke<strong>in</strong> direktes<br />

Sonnenlicht.<br />

Standortempfehlung: halbschattig bis son-<br />

nig nur <strong>in</strong> Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit.<br />

Sonst halbschattig bis schattig,<br />

vor heftigen W<strong>in</strong>den geschützt. Ohne<br />

Blattschaden bis ca. -20 °C w<strong>in</strong>tergrüner<br />

als alle Klone von Fargesia murielae.<br />

Fargesia dracocephala<br />

Verbreitungsgebiet entlang des 32. Breitengrades<br />

<strong>in</strong> Sichuan, Prov<strong>in</strong>z Shanxi und andere<br />

Prov<strong>in</strong>zen, bis 1.800 m Höhe. Halmhöhe<br />

bis 5 m, Halmdurchmesser 2 cm.<br />

Blätter fächerförmig angeordnet, vollaubig,<br />

daher <strong>in</strong> der Regel gut von F. murielae zu<br />

unterscheiden.<br />

Diese Fargesie wurde 1979 von H.<br />

Riedelsheimer e<strong>in</strong>geführt und kam 1988<br />

bis 1990 <strong>in</strong> Blüte. Samen und Säml<strong>in</strong>ge<br />

wurden von Riedelsheimer <strong>in</strong> der westlichen<br />

Welt verteilt. Im Umlauf s<strong>in</strong>d sehr<br />

unterschiedliche Klone, von denen viele<br />

nicht wüchsig oder chlorotisch s<strong>in</strong>d. Der<br />

Wuchs ist horstig. Wüchsige Klone produzieren<br />

wesentlich<br />

mehr Halme als F.<br />

murielae und nitida,<br />

dafür nehmen sie<br />

nicht so schnell an<br />

Höhe zu. Selbst <strong>in</strong><br />

den strengsten W<strong>in</strong>tern<br />

95/96 und<br />

96/97 konnte ich bei<br />

Temperaturen unter -<br />

19 °C ke<strong>in</strong>e Blattschäden<br />

feststellen.<br />

Die größten Pflanzen<br />

<strong>in</strong> Kew-Garden, London,<br />

messen bereits<br />

über 3 m. Für me<strong>in</strong>en<br />

wüchsigsten Klon halte<br />

ich die Sorte „Hanseat“.<br />

Standortempfehlung:<br />

hohe Luftfeuchtigkeit,<br />

halbschattig bis<br />

schattig, warm w<strong>in</strong>dgeschützt.<br />

Zu erwartende<br />

Endhöhe um<br />

4 m. W<strong>in</strong>tergrün bis -<br />

16 bis 18 °C.<br />

„Jiuzhaigou“<br />

1997 veröffentlichte<br />

ich folgenden Artikel,<br />

es wird für <strong>Bambus</strong>freunde<br />

<strong>in</strong>teressant<br />

se<strong>in</strong>, me<strong>in</strong>e weiteren<br />

Erfahrungen mit<br />

diesem Kultivar zu er-<br />

fahren:<br />

E<strong>in</strong> neuer Stern am <strong>Bambus</strong>himmel<br />

leuchtet <strong>in</strong> Sammlerkreisen seit ungefähr<br />

seit 3 Jahren und wächst <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Garten,<br />

von Besuchern kaum beachtet, seit<br />

1994.<br />

E<strong>in</strong>e Fargesie, die unter dem Namen<br />

„Jiuzhaigou“ <strong>in</strong> Umlauf gebracht wurde<br />

und e<strong>in</strong>e gewisse Ähnlichkeit mit F. nitida<br />

cv. Nymphenburg hat, mit Sicherheit aber<br />

ke<strong>in</strong>e nitida ist. Für Liebhaber und Sammler<br />

mag diese Art durchaus ihren Stellenwert<br />

haben, aber die Mehrheit der<br />

Pflanzenfreunde wird diese Fargesie ablehnen,<br />

denn w<strong>in</strong>tergrün ist diese schöne<br />

Fargesie nur an Standorten mit hoher Luftfeuchtigkeit<br />

bis ca. -18 °C.<br />

Mehr durch Zufall entdeckte e<strong>in</strong> Pflanzenfreund<br />

aus Süddeutschland 1989 auf e<strong>in</strong>er<br />

Ch<strong>in</strong>areise Säml<strong>in</strong>ge e<strong>in</strong>er dort nach der<br />

Blüte schon fast abgestorbenen <strong>Bambus</strong>art.<br />

Aus dem Nationalpark Jiuzgaigou, <strong>in</strong><br />

F. deandata Foto: Fred Vaupel<br />

5


dem auch der Pandabär zuhause ist,<br />

brachte er mehrere Säml<strong>in</strong>ge aus e<strong>in</strong>er<br />

Höhe von 3000 m mit und pflanzte sie <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>en Garten als e<strong>in</strong>e Pflanze aus. Die im<br />

letzten Jahr auf über 2,50 m ausgetriebene<br />

Pflanze steht geschützt an der Nordseite e<strong>in</strong>er<br />

Garage und hat auch den W<strong>in</strong>ter<br />

95/96 ohne Schäden überstanden. E<strong>in</strong><br />

Teilstück dieser Pflanze wächst nun auch<br />

mit Erfolg <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Garten und e<strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>es Teilstück aus derselben Herkunft<br />

erhielt ich 1994 <strong>in</strong> den Niederlanden. Aus<br />

diesen kle<strong>in</strong>en Pflanzen wurde <strong>in</strong> den drei<br />

Jahren allerd<strong>in</strong>gs schon e<strong>in</strong>e stattliche<br />

<strong>Bambus</strong>pflanze mit e<strong>in</strong>er Höhe von 2 m<br />

und hat die W<strong>in</strong>ter an der Ostsee ohne<br />

Blattschäden überstanden.<br />

Wie der Zufall es so will, brachte R. Willumeit<br />

aus Darmstadt aus demselben Park<br />

Samen dieser Art mit und er me<strong>in</strong>te anfangs,<br />

dass es sich um Samen von nitida<br />

handeln müsste. Ich kultiviere seit drei Jahren<br />

8 kle<strong>in</strong>e Teilstücke von diesen Orig<strong>in</strong>alsäml<strong>in</strong>gen,<br />

die sehr unterschiedlich wüchsig<br />

s<strong>in</strong>d. Der wüchsigste Klon hat im letzten<br />

Jahr 2 m lange Halme geschoben.<br />

Die Blätter der Pflanzen s<strong>in</strong>d relativ kle<strong>in</strong>,<br />

viel fe<strong>in</strong>er und zarter als die Blätter der<br />

meisten Klone von F. nitida. Die im Austrieb<br />

grünen Halme verfärben sich <strong>in</strong> der<br />

Sonne von braun über rötlich bis schwärzlich.<br />

Die dünnen, unbehaarten Halmscheiden<br />

zeigen deutlich, dass es sich nicht<br />

um e<strong>in</strong>en nitida-Klon handelt. Die weißen<br />

Knotenr<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d auffallend für die Art und<br />

sehr dekorativ. Me<strong>in</strong>e bisherige Vermutung,<br />

dass es sich um Säml<strong>in</strong>ge von Thamnocalamus<br />

spathaceae handeln könnte,<br />

hat sich anhand der Orig<strong>in</strong>albeschreibung<br />

zum Teil bestätigt, ist aber nicht endgültig.<br />

Mit Sicherheit ist es aber e<strong>in</strong>e neue<br />

<strong>Bambus</strong>pflanze für Fargesienliebhaber und<br />

Sammler. Nach me<strong>in</strong>en bisherigen Erfahrungen<br />

wächst dieser „Stern“ zu sparrig,<br />

die dünnen Halme hängen unter der Last<br />

der Laubmasse zu weit über. Die W<strong>in</strong>terhärte<br />

der Säml<strong>in</strong>ge ist mit Sicherheit für<br />

viele Regionen ausreichend, aber ab<br />

6<br />

-18 °C verliert die Pflanze an jedem Standort<br />

<strong>in</strong> Europa ihre Blätter und ist damit<br />

nicht überall w<strong>in</strong>tergrün.<br />

Standortempfehlung: Hohe Luftfeuchtigkeit,<br />

halbschattig bis schattig, geschützt.<br />

W<strong>in</strong>terschutz empfehlenswert. Im Übrigen<br />

glaube ich nicht, dass es uns gel<strong>in</strong>gen wird,<br />

alle importierten <strong>Bambus</strong>pflanzen zu bestimmen<br />

, denn die Unterschiede an e<strong>in</strong>igen<br />

Arten s<strong>in</strong>d oft zu ger<strong>in</strong>g, um sie hundertprozentig<br />

zu identifizieren. Bei den Fargesien<br />

s<strong>in</strong>d die Unterschiede <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />

Gruppe noch ger<strong>in</strong>ger und e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige<br />

Bestimmung sche<strong>in</strong>t hier fast unmöglich.<br />

Und hier me<strong>in</strong>e Erfahrungen bis 2001<br />

Viel Wirbel wurde <strong>in</strong> der letzten Zeit um<br />

diese dekorative Fargesie „Jiuzhaigou“,<br />

wenn sie denn e<strong>in</strong>en richtigen Standort bekommt,<br />

gemacht. Viel Lärm um nichts?<br />

Inzwischen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Europa noch andere<br />

Säml<strong>in</strong>ge aufgetaucht, die ich alle <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />

<strong>Bambus</strong>garten und zum Teil auch <strong>in</strong><br />

Ste<strong>in</strong>wedel bei Hannover ausgepflanzt<br />

habe. Als sehr wüchsig hat sich Klon 1<br />

gezeigt, den e<strong>in</strong> Apotheker aus Deutschland<br />

e<strong>in</strong>geführt hat. Auch der <strong>in</strong>zwischen<br />

angebotene Klon 2 sche<strong>in</strong>t sehr wüchsig<br />

und steht an e<strong>in</strong>em idealen Standort <strong>in</strong> der<br />

Schweiz als imponierender Horst mit e<strong>in</strong>er<br />

Höhe um die 3 m mit dicken Halmen. Auch<br />

bei e<strong>in</strong>igen Klonen von Willumeit habe ich<br />

<strong>in</strong>zwischen Halmhöhen über 2 m messen<br />

können. Alle e<strong>in</strong>geführten Klone haben<br />

auffällig kle<strong>in</strong>e Blätter an dünnen Halmen<br />

und zeigen ke<strong>in</strong>e Ähnlichkeit mit dem, was<br />

bei uns unter dem Namen Fargesia nitida<br />

mit se<strong>in</strong>en vielen Kultivaren verbreitet ist.<br />

In diesem W<strong>in</strong>ter konnte ich an dem Standort<br />

bei Hannover nur Temperaturen bis<br />

-8 °C messen und im W<strong>in</strong>ter 1999/2000<br />

war es kaum kälter. Selbst <strong>in</strong> diesen milden<br />

W<strong>in</strong>tern stehen die Jiuzhaigous wie auch<br />

e<strong>in</strong>ige Kultivare von nitida mit gerollten<br />

Blättern da, was mit Sicherheit ke<strong>in</strong><br />

schöner Anblick ist. Selbst an der Ostsee<br />

(ideal für Fargesien) musste ich <strong>in</strong> den letzten<br />

strengen W<strong>in</strong>tern erhebliche Halm-<br />

schäden an allen Kultivaren feststellen.<br />

Auch <strong>in</strong> den Niederlanden kam es bei Temperaturen<br />

um -10 °C zu vertrockneten<br />

Blattpartien im oberen Bereich bei Jiuzhaigou.<br />

Es stellt sich also die Frage, ob die<br />

W<strong>in</strong>terhärte für die Gartenanwendung ausreicht,<br />

wenn man die <strong>in</strong> dder EBS-D vorherrschende<br />

Def<strong>in</strong>ition von „w<strong>in</strong>terhart“<br />

im S<strong>in</strong>ne von „w<strong>in</strong>tergrün“ zu Grunde<br />

legt.Die <strong>in</strong> der Sonne sehr rötlich ausfärbenden<br />

älteren Halme s<strong>in</strong>d jedoch für<br />

jeden Betrachter e<strong>in</strong> Augenschmaus.<br />

Me<strong>in</strong> Fazit: Liebhaber und Sammler werden<br />

an diesen neuen Säml<strong>in</strong>gen an e<strong>in</strong>em<br />

guten Standort ihre Freude haben. Standortempfehlung:<br />

w<strong>in</strong>dgeschützt, im W<strong>in</strong>ter<br />

schattig, In Küstennähe auch halbschattig.<br />

Sehr wärmeliebend. W<strong>in</strong>terschutz mit e<strong>in</strong>er<br />

30 cm dicken Mulchdecke ist zu empfehlen.<br />

Platzbedarf ca. 44 m 2 .<br />

Fargesia utilis<br />

E<strong>in</strong>e aus unerklärlichen Gründen bis<br />

heute nur wenig verbreitete Fargesie, die<br />

1980 von Riedelsheimer aus Ch<strong>in</strong>a e<strong>in</strong>geführt<br />

wurde. Der Naturstandort dieser<br />

Fargesie, die bei uns Halme bis zu e<strong>in</strong>er<br />

Dicke von 2 bis 3 cm treibt, liegt <strong>in</strong> der<br />

Yunnan-Prov<strong>in</strong>z im subtropischen Teil<br />

Ch<strong>in</strong>as, etwa auf der Höhe des 26. Breitengrades<br />

<strong>in</strong> der Gegend von G<strong>in</strong>ghuan bis<br />

zu e<strong>in</strong>er Höhe von 3.500 m. Mit etwas<br />

Erfahrung können wir anhand des Standortes<br />

<strong>in</strong> Asien die W<strong>in</strong>terhärte für unser<br />

Klima ableiten. Nach me<strong>in</strong>en Erfahrungen<br />

ist dies für mich ist dies die schönste<br />

Fargesie <strong>in</strong> unseren Breiten, nicht nur sehr<br />

wüchsig, sondern <strong>in</strong> normalen W<strong>in</strong>tern<br />

auch w<strong>in</strong>tergrün. Allerd<strong>in</strong>gs haben die<br />

W<strong>in</strong>ter 95 bis 97 deutlich gezeigt, wo die<br />

Grenzen bei dieser ungewöhnlichen Art<br />

liegen. In diesen strengen W<strong>in</strong>tern habe<br />

ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Garten an der Ostsee bis<br />

-17 °C gemessen und mehr als 120<br />

Eistage gezählt. Die ca 4 m hohe Pflanze<br />

zeigte deutliche Halmspitzenschäden und<br />

mittlere Blattschäden im äusseren Bereich.<br />

Obwohl die Neuhalme unverzweigt und<br />

von den Halmscheiden geschützt durch<br />

den ersten W<strong>in</strong>ter kommen, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige<br />

Halme bis fast zur Hälfte erfroren.<br />

Auffallend und besonders dekorativ s<strong>in</strong>d<br />

bei utilis die hellen Halmscheiden (die erst<br />

im 2. Jahr abfallen) und die kle<strong>in</strong>en sattgrünen<br />

Blätter, die deutlich kle<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>d als<br />

die der murielae. Sehr dekorativ s<strong>in</strong>d die<br />

Neutriebe der dicken Halme, deren Halmscheiden-Enden<br />

bläulich und fast dreieckig<br />

s<strong>in</strong>d. Mit se<strong>in</strong>er riesigen Blattmasse neigen<br />

sich die dicken hohen Halme oft bis zum<br />

Boden, was teilweise als störend emp-


funden wird. Ich habe das Problem mit<br />

e<strong>in</strong>er dekorativen Stützhilfe aus <strong>Bambus</strong>rohren<br />

um die Pflanze gelöst.<br />

Diese Art fühlt sich, wie alle Fargesien, an<br />

e<strong>in</strong>em w<strong>in</strong>dgeschützten halbschattigen bis<br />

schattigen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit<br />

wohl. Die Pflanzstelle sollte vor<br />

kalten starken W<strong>in</strong>den geschützt se<strong>in</strong>, da<br />

die noch kahlen Halmspitzen des ersten<br />

Jahres besonders empf<strong>in</strong>dlich s<strong>in</strong>d. Die<br />

sich oft kreuzenden Halme tragen nicht<br />

zum dekorativen Ersche<strong>in</strong>ungsbild dieser<br />

bis zu 5 m hochwachsenden Fargesie bei.<br />

Hier lässt sich durch gezieltes Schneiden<br />

der noch weichen Neuaustriebe Abhilfe<br />

schaffen, was der Pflanze eher nutzt als<br />

schadet, da <strong>in</strong> der Regel mehr als 20 % der<br />

Neutriebe verkümmern. W<strong>in</strong>tergrün bis ca<br />

-16 bis -18 °C. W<strong>in</strong>terschutz empfehlenswert.<br />

Platzbedarf für e<strong>in</strong>e Pflanze ca 9 m 2 .<br />

Fargesia rufa<br />

Nur Gutes kann ich bisher von e<strong>in</strong>er 1995<br />

aus Gansu e<strong>in</strong>geführten Fargesie berichten.<br />

Negative Begleitersche<strong>in</strong>ung, der<br />

Name kann nicht stimmen, denn die<br />

Orig<strong>in</strong>albeschreibung deckt sich nicht mit<br />

der Pflanze, die unser <strong>Bambus</strong>freund aus<br />

Holland aus Ch<strong>in</strong>a erhielt. Der angebliche<br />

Fundort liegt noch 150 km nördlicher als<br />

der Nationalpark Juizhaigou, dafür sollend<br />

die Pflanzen aber aus e<strong>in</strong>er niedrigeren<br />

Höhenlage stammen. Fargesia rufa (hat ihr<br />

Verbreitungsgebiet <strong>in</strong> Nordsichuan bis<br />

Südgans und könnte vielleicht F. ferax se<strong>in</strong>,<br />

aber lassen wir erst e<strong>in</strong>mal diesen Namen)<br />

hat schmale lanzettliche mittelgrüne<br />

Blätter und ist sehr wüchsig. Die Rhizomhälse<br />

s<strong>in</strong>d nicht nur lang, sondern mit<br />

ihrer gelben bis rötlichen Ausfärbung sehr<br />

dekorativ. Die dünnen vollbelaubten, weit<br />

überhängenden Halme geben dieser<br />

<strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> vielen Gartencentern angebotenen<br />

Pflanze e<strong>in</strong> imposantes und<br />

doch graziles Aussehen.<br />

Die Pflanze schiebt ihre Triebe sehr früh <strong>in</strong><br />

die noch kalte Jahreszeit. Die Spitzen s<strong>in</strong>d<br />

Ende Februar bis Mitte März sichtbar und<br />

werden hoffentlich auch <strong>in</strong> den Neutrieben<br />

unempf<strong>in</strong>dlich gegen Spätfröste se<strong>in</strong>. Das<br />

e<strong>in</strong>e Fargesie aus dieser Region noch bis<br />

-18 °C ke<strong>in</strong>e Schäden zeigt, muss ich<br />

eigentlich nicht erwähnen. Auffällig, dass<br />

ich noch ke<strong>in</strong>e Pflanze mit gerollten<br />

Blättern entdecken konnte. Ist diese Art<br />

gar nicht <strong>in</strong> der Lage, ihre Blätter durch<br />

Rollen vor Verdunstung zu schützen? Das<br />

könnte ihr Aus <strong>in</strong> Jahrhundertw<strong>in</strong>tern se<strong>in</strong>.<br />

Die Endhöhe dieser schönen Art dürfte um<br />

3 Meter liegen. <strong>Sie</strong> braucht e<strong>in</strong>en Standort<br />

mit viel Platz. An Standorten mit hoher<br />

Luftfeuchte halbschattig bis sonnig, sonst<br />

vor W<strong>in</strong>tersonne geschützt.<br />

Anmerkung: Obwohl die Mehrzahl der angebotenen<br />

Pflanzen im Labor, also unter<br />

Gewebekultur vermehrt wurde, ist bei<br />

dieser Art ke<strong>in</strong>e Veränderung an Wüchsigkeit,<br />

Habitus und W<strong>in</strong>terhärte festzustellen.<br />

1998 erhielt ich e<strong>in</strong>en 2. Klon, der<br />

wesentlich wüchsiger ist und dickere Halme<br />

schiebt und e<strong>in</strong>e 1996 gleich groß ausgepflanzte<br />

rufa an Höhe weit überholt hat.<br />

Fazit für alle Fargesien: Die Mehrzahl der<br />

Phyllostachys s<strong>in</strong>d bei Temperaturen bis ca.<br />

-18 °C wesentlich w<strong>in</strong>tergrüner und kommen<br />

mit unbeschädigten Blättern durch<br />

den W<strong>in</strong>ter. In normalen W<strong>in</strong>tern würde ich<br />

viele Phyllostachys vorziehen, wenn nur der<br />

Ausdehnungsdrang nicht so groß wäre. Wir<br />

können nicht erwarten, dass die <strong>in</strong> Yunna<br />

oder Sichuan w<strong>in</strong>tergrünen Fargesien mit<br />

unseren Standorten zufrieden s<strong>in</strong>d, denn an<br />

den wenigsten Standorten Nordeuropas<br />

können wir diesen horstig wachsenden<br />

Pflanzen e<strong>in</strong>e dicke Schneeschicht als W<strong>in</strong>terschutz<br />

garantieren. F. murielae war e<strong>in</strong>e<br />

Ausnahme und es gibt<br />

nur wenige Klone der<br />

„neuen Generation“,<br />

die dem Gartenbambus<br />

das Wasser<br />

reichen können. <strong>Sie</strong><br />

werden mehr Freude<br />

an Fargesien haben,<br />

wenn <strong>Sie</strong> den Standort<br />

so wählen, dass<br />

die Pflanzen vor W<strong>in</strong>tersonne<br />

geschützt<br />

stehen. Sollten die<br />

Pflanzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Jahrhundertw<strong>in</strong>ter<br />

oberirdisch erfrieren,<br />

so können <strong>Sie</strong> <strong>in</strong> der<br />

Regel davon ausgehen,<br />

dass die Pflanze<br />

<strong>in</strong> ihrer alten Pracht<br />

im Nächsten Jahr wieder<br />

zu bewundern se<strong>in</strong><br />

wird – bei e<strong>in</strong>igen Arten<br />

kann es e<strong>in</strong> Jahr<br />

länger dauern.<br />

Soweit es me<strong>in</strong>e Zeit<br />

erlaubt, beantworte<br />

ich Anfragen zu<br />

Pflanzen gerne unter<br />

FV@bambus-<strong>in</strong>fo.de<br />

Wird fortgesetzt<br />

„Fotowettbewerb 2001“<br />

Der Fotowettbewerb kann <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr nicht wie gewohnt auf dem Sommerfest<br />

stattf<strong>in</strong>den, da der geplante<br />

Verlauf (s. E<strong>in</strong>ladung) dies nicht zuläßt.<br />

Schießen <strong>Sie</strong> aber trotzdem Ihre tollen<br />

Fotos, denn der nächste Wettbewerb<br />

kommt bestimmt, vielleicht sogar<br />

über das Internet, sonst aber im<br />

nächsten Jahr.<br />

Näheres bald.<br />

F. sp. F<strong>in</strong>zhaigon Typ I Foto: Fred Vaupel<br />

7


J<strong>in</strong>he Fu<br />

J<strong>in</strong>he Fu studiert an der Universität<br />

Gött<strong>in</strong>gen, Abtl. Waldbau der Tropen, und<br />

hat uns se<strong>in</strong>e Arbeit über e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante<br />

Untersuchung überlassen, die wir hier <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Zusammenfassung unseren Lesern<br />

zur Verfügung stellen:<br />

In der ch<strong>in</strong>esischen Forstwirtschaft hat<br />

<strong>Bambus</strong> e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung. Die Art<br />

Moso (Phyllostachys pubescens) fällt besonders<br />

<strong>in</strong>s Auge, da sie etwa 2 % der bewaldeten<br />

Fläche Ch<strong>in</strong>as ausmacht. Das Hauptziel<br />

me<strong>in</strong>er Arbeit ist, die Mischbestände der<br />

subtropischen Zone Zentralch<strong>in</strong>as, bestehend<br />

aus Moso-<strong>Bambus</strong> und verschiedenen<br />

Laubbaumarten, zu charakterisieren und zu<br />

analysieren. Darüber h<strong>in</strong>aus wird erwartet,<br />

dass die gewonnenen Ergebnisse zur Verbesserung<br />

der Bewirtschaftung dieses Waldtyps<br />

beitragen.<br />

E<strong>in</strong> besonderes Augenmerk wird auf die<br />

<strong>in</strong>terspezifische Konkurrenz (<strong>Bambus</strong>/<br />

<strong>Bambus</strong>) sowie auf die Konkurrenz zwischen<br />

<strong>Bambus</strong> und den <strong>in</strong> Mischbeständen<br />

vorkommenden Laubbaumarten gerichtet.<br />

Als Konkurrenzparameter werden die<br />

Standortfaktoren Wasserverfügbarkeit,<br />

Beleuchtungsstärke und Nährstoff-Verfügbarkeit<br />

gezielt untersucht.<br />

Die 25 ausgesuchten Versuchsflächen<br />

liegen <strong>in</strong> fünf unterschiedlichen Waldtypen<br />

im Untersuchungsgebiet Jianyang <strong>in</strong> der<br />

ch<strong>in</strong>esischen Prov<strong>in</strong>z Fujian. Diese Versuchsflächen<br />

repräsentieren e<strong>in</strong>en Querschnitt<br />

der Waldtypen, die im Bereich zwischen<br />

650 m und 850 m über dem<br />

Meeresspiegel vorkommen. Vom Unterzum<br />

Oberhang erfassen die Versuchsflächen<br />

folgende fünf Waldtypen:<br />

<strong>Bambus</strong>re<strong>in</strong>bestand (Bam)<br />

Moso-<strong>Bambus</strong> / Laubbaummischbestand am<br />

Unterhang, <strong>Bambus</strong> dom<strong>in</strong>ant (BamTree1)<br />

Moso-<strong>Bambus</strong> / Laubbaummischbestand am<br />

Mittelhang, <strong>Bambus</strong> dom<strong>in</strong>ant (BamTree2)<br />

Moso-<strong>Bambus</strong> / Laubbaummischbestand<br />

am Oberhang, Bäume dom<strong>in</strong>ant (Tree Bam)<br />

Re<strong>in</strong>er Laubwaldbestand (Tree)<br />

Die aufgenommenen Parameter s<strong>in</strong>d<br />

Pflanzenart, Höhe, Stammlänge und<br />

Kronendurchmesser von Laubbäumen<br />

und <strong>Bambus</strong>. Aufschluß über die relative<br />

Überschirmungsfläche und diffuse Strahlung<br />

geben Fish-Eye-Fotos, während die<br />

relative Beleuchtung mit e<strong>in</strong>em PAR-<br />

Sensor gemessen wird. Mit Hilfe e<strong>in</strong>er<br />

8<br />

Analyse der Mischbestände von <strong>Bambus</strong> und Laubbäumen<br />

Scholander-Apparatur wird das Wasserpotential<br />

ausgewählter Baum- und<br />

<strong>Bambus</strong>-Individuen ermittelt, das osmotische<br />

Potential h<strong>in</strong>gegen wird kryoskopisch<br />

an benachbarten Blättern gemessen. Die<br />

Nährstoffe im Boden und das spezifische<br />

Bodengewicht wird anhand von Standardmethoden<br />

ermittelt.<br />

Die dom<strong>in</strong>anten Arten <strong>in</strong> den untersuchten<br />

Waldtypen s<strong>in</strong>d Phyllostachys pubescens<br />

im <strong>Bambus</strong>re<strong>in</strong>bestand Bam, <strong>in</strong> den<br />

Mischbeständen s<strong>in</strong>d Ph. pubescens,<br />

Castanopsis carlesii, Castanopsis scerophylla,<br />

Prunus davidiana, Choerospondias<br />

axillaria, Cunn<strong>in</strong>ghamia lanceolata und P<strong>in</strong>us<br />

massoniana die am häufigsten vorkommenden<br />

Arten.<br />

Die Hauptergebnisse dieser Arbeiten können<br />

wie folgt zusammengefasst werden:<br />

a) In den Mischbeständen ist der mittlere<br />

Durchmesser für <strong>Bambus</strong> um 5 bis 15 %<br />

größer als im <strong>Bambus</strong>re<strong>in</strong>bestand.<br />

b) Mittlere Höhe und Stammlänge <strong>in</strong> den<br />

untersuchten Mischbeständen s<strong>in</strong>d verglichen<br />

mit dem Re<strong>in</strong>bestand um 4 bis14<br />

und 9 bis 21 % höher.<br />

c) Die Höhenkurven für <strong>Bambus</strong> <strong>in</strong> den<br />

Re<strong>in</strong>- und Mischbeständen verlaufen nahezu<br />

parallel.<br />

d) In den Mischbeständen ist die Gesamtgrundfläche<br />

von <strong>Bambus</strong> und Laubbäumen<br />

16,9 bis 18,4 % größer als <strong>in</strong> den entsprechenden<br />

Re<strong>in</strong>beständen.<br />

e) Die Abundanz von <strong>Bambus</strong> liegt zwischen<br />

990 und 3.095 Stämmen / ha.<br />

f) Die Altersverteilung für <strong>Bambus</strong> <strong>in</strong> den<br />

untersuchten Beständen ist unregelmäßig.<br />

g) Die Bruchrate der Baumkronen steigt<br />

mit zunehmender Gesamthöhe von 3,7 auf<br />

17,7 %.<br />

h) Die stehende Biomasse <strong>in</strong> den Mischbeständen<br />

ist, verglichen mit den Re<strong>in</strong>beständen,<br />

höher und variiert zwischen<br />

30,7 t / ha und 81 t / ha für die jeweiligen<br />

Waldtypen.<br />

i) Die kumulativen Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitskurven<br />

der WEIBULL-Durchmesserverteilung<br />

zeigen, dass sich 90 % der Durchmesser<br />

für <strong>Bambus</strong> zwischen 8 und 15 cm<br />

bewegen, die entsprechenden Kurven weisen<br />

große Unterschiede auf.<br />

Mit Hilfe von elf E<strong>in</strong>zelbaum Konkurrenz<strong>in</strong>dizes<br />

wird die überirdische Konkurrenz<br />

der untersuchten Arten ermittelt. Die gewonnenen<br />

Ergebnisse zeigen, dass die<br />

Hauptbedränger des <strong>Bambus</strong> benachbarte<br />

<strong>Bambus</strong><strong>in</strong>dividuen s<strong>in</strong>d. Der Konkurrenz-<br />

druck durch die vorhandenen Bäume<br />

erhöht sich mit zunehmender Grundfläche<br />

derselben.<br />

Weitere kalkulierte Indizes für die <strong>Bambus</strong><strong>in</strong>dividuen<br />

korrelieren mit dem relativen<br />

Überschirmungsgrad, der relativen Beleuchtung<br />

und der relativen diffusen<br />

Beleuchtung. Für die Flächen Bam und<br />

BamTree1 zeigt sich e<strong>in</strong>e negative Beziehung<br />

zwischen den Indexwerten der<br />

<strong>Bambus</strong><strong>in</strong>dividuen und der jeweiligen<br />

Bestände auf der e<strong>in</strong>en Seite und sowohl<br />

der relativen und der relativ diffusen<br />

Beleuchtung auf der anderen Seite. E<strong>in</strong>e<br />

positive Beziehung existiert zwischen den<br />

Werten der <strong>Bambus</strong><strong>in</strong>dividuen, bzw. der<br />

Bestände und dem relativen Überschirmungsgrad.<br />

Auf den untersuchten Flächen gehört Wasser<br />

nicht zu den limitierenden Faktoren für<br />

das <strong>Bambus</strong>wachstum. Die Mittags- und<br />

Nachtwerte des Wasserpotentials zeigen,<br />

dass <strong>Bambus</strong> <strong>in</strong> Bezug auf die Wasseraufnahmefähigkeit<br />

jeder Konkurrenz<br />

gewachsen ist. Die Unterschiede für die<br />

Mittags- und Nachtpotentialwerte liegen<br />

lediglich bei -21,3 bar, dieser Unterschied<br />

erhöht sich von Bam zu BamTree1 und<br />

BamTree2. Der Wassergehalt der<br />

<strong>Bambus</strong>blätter und die <strong>Bambus</strong>biomasse<br />

zeigen die gleiche Tendenz. Je größer der<br />

Potentialunterschied der Mittags- und<br />

Nachtwerte, desto größer ist die Biomasse<br />

bei <strong>Bambus</strong>. Die Potentialunterschiede der<br />

drei dom<strong>in</strong>anten Laubbaumarten s<strong>in</strong>d im<br />

Vergleich ger<strong>in</strong>ger als die entsprechenden<br />

Werte für <strong>Bambus</strong>.<br />

VonBamTree2, TreeBam zum Bestandtyp<br />

Tree verr<strong>in</strong>gerte sich das Volumengewicht<br />

des Bodens. Diese Entwicklung ist durch<br />

den Anstieg der organischen Bodensubstanz<br />

von BamTree1, BamTree2, Tree-<br />

Bam und Tree bed<strong>in</strong>gt. Boden mit e<strong>in</strong>em<br />

ger<strong>in</strong>gen Volumengewicht, wie z.B. <strong>in</strong> re<strong>in</strong>en<br />

Laubbeständen und <strong>in</strong> den untersuchten<br />

Mischbeständen wirkt sich positiv auf<br />

das Wachstum der <strong>Bambus</strong>rhizome und<br />

der Wurzeln aus. Aufgrund des erhöhten<br />

Nährstoffrückflusses durch das Vorkommen<br />

der Laubbäume wird die Bodenfruchtbarkeit<br />

<strong>in</strong> den Mischbeständen wesentlich<br />

erhöht. Als direkte Folge reagiert<br />

<strong>Bambus</strong> mit verstärktem Wachstum.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden,<br />

dass das Wachstumsverhalten von <strong>Bambus</strong><br />

<strong>in</strong> Mischbeständen wesentlich besser ist,<br />

als <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>beständen.


Ulrich Willumeit<br />

Dieser Beitrag wurde 1989, also vor zwölf<br />

Jahren, im <strong>Bambus</strong>-Brief veröffentlicht. Weil<br />

das Thema aber immer noch aktuell ist und<br />

viele <strong>Bambus</strong>freunde noch nicht so lange <strong>in</strong><br />

der EBS s<strong>in</strong>d, drucken wir es hier – etwas<br />

gekürzt – noch e<strong>in</strong>mal.<br />

Viele <strong>Bambus</strong>freunde verbr<strong>in</strong>gen ihren<br />

Urlaub <strong>in</strong> Ländern, wo sie ihre Liebl<strong>in</strong>gspflanze<br />

<strong>in</strong> natura bewundern, wo sie <strong>Bambus</strong><br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er ganzen Vielseitigkeit und Größe<br />

sehen können. Klar, das sich dann der Wunsch<br />

e<strong>in</strong>stellt, e<strong>in</strong>e oder mehrere dieser schönen<br />

Pflanzen mit nach Hause zu nehmen und zuhause<br />

zum<strong>in</strong>dest den Versuch zu unternehmen,<br />

sie weiter zu kultivieren.<br />

Tatsächlich werden auch viele <strong>Bambus</strong>pflanzen<br />

als Urlaubs-Souvenir mit nach<br />

Hause gebracht. Interessanterweise ist von<br />

hundert mitgebrachten Pflanzen bestenfalls<br />

e<strong>in</strong>e offiziell deklariert. Die Bürokratie treibt<br />

nämlich auch <strong>in</strong> exotischen Ländern wilde<br />

Blüten. Die offizielle Ausfuhr e<strong>in</strong>er <strong>Bambus</strong>pflanze<br />

kann zur Tragödie (oder Komödie) <strong>in</strong><br />

mehreren Akten werden. Allerd<strong>in</strong>gs ist <strong>in</strong> den<br />

meisten Ländern e<strong>in</strong>e Ausfuhr-Anmeldung<br />

nicht nötig, <strong>Bambus</strong>pflanzen werden als Souvenir<br />

behandelt und können ohne weiteres<br />

ausgeführt werden.<br />

Es gibt aber Ausnahmen, Länder, die strenge<br />

Beschränkungen bei der Ausfuhr von Pflanzen<br />

auferlegen. Also sollte man sich vor dem<br />

Antritt der Reise genau erkundigen, was<br />

machbar ist und was nicht (Zollamt, Landwirtschaftsamt).<br />

Übrigens kann es auch umgekehrt<br />

Probleme geben: Etwa wenn man als<br />

Mitbr<strong>in</strong>gsel für e<strong>in</strong>en Freund e<strong>in</strong>e Pflanze <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> Urlaubsland e<strong>in</strong>führen möchte. Beispiel:<br />

USA.<br />

Was nimmt man mit?<br />

Klar ist, dass man nicht wahllos irgendwo <strong>in</strong><br />

Taiwan oder Korea oder Indien e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Bambus</strong>pflanze ausgräbt, e<strong>in</strong>packt und mit<br />

nach Hause nimmt. Zunächst spielt e<strong>in</strong>mal die<br />

Jahreszeit e<strong>in</strong>e Rolle, <strong>in</strong> der man se<strong>in</strong> <strong>Bambus</strong>-Souvenir<br />

nach Europa transportieren will.<br />

Heikle Mitbr<strong>in</strong>gsel<br />

Im Herbst müssen Pflanzen oder Rhizome gut<br />

bewurzelt se<strong>in</strong>, im Spätherbst und W<strong>in</strong>ter<br />

muss unbed<strong>in</strong>gt etwas Blattmasse vorhanden<br />

se<strong>in</strong>. Hierbei kann man e<strong>in</strong>en hohen Halm<br />

ruhig herunterschneiden, aber e<strong>in</strong>ige Blätter<br />

müssen belassen werden, sonst kann die<br />

Pflanze nicht assimilieren und geht e<strong>in</strong>. Im<br />

Sommer kann man ohne weiteres auch Rhizomstücke<br />

ausgraben – so groß wie möglich<br />

und natürlich mit Augen – oder auch e<strong>in</strong> Rohrstück<br />

von e<strong>in</strong>er <strong>Bambus</strong>a-Art mitnehmen.<br />

Günstig ist es, wenn man kle<strong>in</strong>e, zwergenhafte<br />

Pflanzen mitnimmt. <strong>Sie</strong> wachsen zuhause<br />

dann schon. Man f<strong>in</strong>det diese Pflanzen relativ<br />

oft. Bei der Bodenbearbeitung wurden Rhizome<br />

abgetrennt und haben nur kurze Halme<br />

getrieben. <strong>Sie</strong> eigenen sich gut für Mitbr<strong>in</strong>gsel.<br />

Allzu große Rhizomstücke mit großen Halmen<br />

s<strong>in</strong>d schlecht zu transportieren.<br />

Wie transportieren?<br />

Ke<strong>in</strong> Problem ist der Transport e<strong>in</strong>es<br />

<strong>Bambus</strong>-Halmes. Anders verhält es sich bei<br />

geteilten Pflanzen oder Rhizomen. Man<br />

lässt so lange wie irgend möglich viel Erde an<br />

der Wurzel und an den Rhizomen. In e<strong>in</strong>em<br />

e<strong>in</strong>fachen Korb kann man solche Pflanzen mit<br />

Erdballen am leichtesten transportieren. Der<br />

Ballen wird feucht, aber nicht nass gehalten.<br />

Wenn man nur Rhizome bekommt und wenn<br />

man – aus welchen Gründen auch immer –<br />

ke<strong>in</strong>en Erdballen an der Pflanzen lassen kann,<br />

empfiehlt sich folgende Methode: Man packt<br />

die Rhizome <strong>in</strong> feuchtes Moos und dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Plastiktüte. Steht ke<strong>in</strong> Moos zur Verfügung,<br />

kann man sich auch mit feuchten Papiertaschentüchern<br />

oder Toilettenpapier behelfen,<br />

notfalls auch mit Zeitungspapier. Kurz vor<br />

dem Rückflug kann dann der Erdballen abgeschüttelt,<br />

die Rhizome sogar abgewaschen<br />

werden. Man will schließlich so wenig Übergewicht<br />

wie möglich bezahlen. In Plastik und<br />

feuchtes Papier gewickelt überstehen die<br />

Pflanzen den langen Flug gut.<br />

Wie weiterkultivieren?<br />

Im Frühjahr und Sommer können Jungpflan-<br />

Über 40 w<strong>in</strong>terharte <strong>Bambus</strong>arten<br />

Öffnungszeiten:<br />

Do., Fr. 14 – 18 Uhr, Sa. 9 – 18 Uhr<br />

1. März – 30. Oktober<br />

Öffnungszeiten: Von März bis Oktober von 9. 00 - 16. 00<br />

Beratung und Verkauf nach tel. Vere<strong>in</strong>barung auch zu anderen Zeiten<br />

Waldhofstraße 300 · 63073 Offenbach-Bieber<br />

Tel. und Fax 0 69 / 89 39 83<br />

zen und Rhizome gleich <strong>in</strong>s Freie gepflanzt<br />

werden. Der Boden wird mit reifem Kompost<br />

verbessert, Pflanzen mit Halmen und Blättern<br />

sollten an sonnigen Tagen unbed<strong>in</strong>gt beschattet<br />

werden, damit sie den Teilungsschock<br />

überstehen.<br />

Br<strong>in</strong>gt man die Pflanzen im Herbst oder<br />

W<strong>in</strong>ter nach Hause, werden sie im geheizten<br />

Glashaus oder im Zimmer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Topf angezogen.<br />

Als Substrat empfiehlt sich Kompost<br />

mit Sand gemischt. Bei empf<strong>in</strong>dlichen Arten<br />

ist es besser, sie unter gespannter Luft zu halten,<br />

zum<strong>in</strong>dest für die ersten Wochen. Dass<br />

die Pflanzen, die ja aus e<strong>in</strong>em anderen Klima<br />

mit längeren Tagen kommen, den hellsten<br />

Platz haben müssen, ist klar. Notfalls muss<br />

man sogar mit e<strong>in</strong>er Pflanzenleuchte oder<br />

Leuchtstoffröhre den Tag künstlich verlängern.<br />

E<strong>in</strong> Tipp: Wenn das Badezimmerfenster<br />

hell genug ist, so ist dies der ideale Platz, um<br />

e<strong>in</strong> <strong>Bambus</strong>-Mitbr<strong>in</strong>gsel über den W<strong>in</strong>ter zu<br />

br<strong>in</strong>gen. Hier ist es immer sehr warm und gut<br />

feucht.<br />

Rohrstücke von <strong>Bambus</strong>a steckt man <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en Topf, der mit Sand und Erde im Verhältnis<br />

1:1 gefüllt ist. Man kann das Rohrstück<br />

gerade <strong>in</strong> den Topf stecken, e<strong>in</strong>en Knotenr<strong>in</strong>g<br />

unter der Erde, e<strong>in</strong>er darüber. In der Erde bilden<br />

sich Wurzeln aus dem R<strong>in</strong>g, oberhalb der<br />

Erde kommen Zweige mit Blättern hervor.<br />

Man kann das Rohr aber auch schräg e<strong>in</strong>stecken,<br />

dabei ist e<strong>in</strong> Knotenr<strong>in</strong>g ganz, e<strong>in</strong>er<br />

nur zum Teil im Substrat. Ist an dem Rohrstück,<br />

das man mitgebracht hat, noch e<strong>in</strong><br />

Zweig mit Blättern, kann man diesen daran<br />

lassen, sollte aber die Blattmasse etwas reduzieren.<br />

Auch bei dieser Vermehrung geht man<br />

e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>geres Risiko e<strong>in</strong>, wenn man die Rohrstücke<br />

unter gespannter Luft zieht. Vor allem<br />

muss der Raum warm (25 °C ) se<strong>in</strong> und das<br />

Substrat feucht, aber niemals nass gehalten<br />

werden.<br />

Und ärgern <strong>Sie</strong> sich nicht, wenn die Mitbr<strong>in</strong>gsel<br />

nur zum Teil anwachsen – das geht<br />

auch Fachleuten so. Vor allem <strong>Bambus</strong>, den<br />

man im W<strong>in</strong>ter mit nach Hause br<strong>in</strong>gt, hat nur<br />

bei besonders <strong>in</strong>tensiver Pflege Chancen zu<br />

überleben. Besser ist es deshalb <strong>in</strong> jedem Fall,<br />

Pflanzen im Frühjahr oder Sommer mitzubr<strong>in</strong>gen,<br />

dann gibt es weniger Probleme.<br />

Manchmal bekommt man auch <strong>Bambus</strong>-<br />

Samen geschenkt - nehmen <strong>Sie</strong>, soviel <strong>Sie</strong><br />

kriegen können, denn lange nicht alle keimen<br />

auch. Die Samen s<strong>in</strong>d leider auch nicht lange<br />

keimfähig, sie müssen also so frisch wie möglich<br />

geerntet se<strong>in</strong>. Die Samen werden <strong>in</strong> feuchter<br />

Erde an e<strong>in</strong>em warmen Platz unter gespannter<br />

Luft gezogen.<br />

9


Josef Goerr<strong>in</strong>gs<br />

Wenn ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong> paar ruhigen M<strong>in</strong>uten<br />

durch me<strong>in</strong>en Garten gehe, berührt mich<br />

der Gedanke eigenartig, dass ich hier nun<br />

seit 38 Jahren wohne und tätig b<strong>in</strong>. Der<br />

Garten hat <strong>in</strong> den langen Jahren se<strong>in</strong>e<br />

ursprüngliche Gestalt nicht ganz verloren,<br />

doch hat sich die Pflanzengesellschaft stark<br />

gewandelt. In e<strong>in</strong>er solchen Stimmung<br />

lässt man <strong>in</strong> Gedanken Revue passieren,<br />

wie sich denn alles so entwickelt hat.<br />

Als junge Familie mit vier K<strong>in</strong>dern zogen<br />

wir aus der Großstadt Köln hierher,<br />

unbeleckt von jeglichem gärtnerischen<br />

Wissen und Können. Bis dah<strong>in</strong> konnten wir<br />

Natur nur <strong>in</strong> Parks und öffentlichen<br />

Gärten erleben, wenn ich von den Topfpflanzen<br />

me<strong>in</strong>er Frau und me<strong>in</strong>en Aquarien<br />

absehe, <strong>in</strong> denen ich mit e<strong>in</strong>er<br />

tropischen Sumpfpflanzengattung experimentierte.<br />

Nachdem wir unseren ersten<br />

sehr harten W<strong>in</strong>ter (1962 / 63) im neuen<br />

Haus überlebt hatten und der Frost im April<br />

/ Mai so langsam aus dem Boden wich, ließ<br />

unsere <strong>Sie</strong>dlungsgeme<strong>in</strong>schaft, weil es das<br />

Leistungsverzeichnis so vorsah, e<strong>in</strong>en Teil<br />

des mehr als 1.000 qm großen Grundstücks<br />

planieren, mit Rasen e<strong>in</strong>sähen und<br />

e<strong>in</strong>en 1 m breiten Randstreifen entlang der<br />

Straßen mit e<strong>in</strong>heimischen Sträuchern<br />

bepflanzen. Mir selbst blieben alle übrigen<br />

Arbeiten, vor allem sollte e<strong>in</strong> Nutzgarten<br />

angelegt werden. Rasenfläche und<br />

Gemüsegarten s<strong>in</strong>d – beides verkle<strong>in</strong>ert –<br />

auch heute noch da.<br />

Zuerst Gräser und Farne<br />

Me<strong>in</strong> erstes Gartenhobby war die Anlage<br />

e<strong>in</strong>es größeren Alp<strong>in</strong>ums. Ich beschaffte<br />

und wälzte Literatur und trat der englischen<br />

Alp<strong>in</strong>e Garden Society bei. Das florierte so<br />

e<strong>in</strong> paar Jahre. Dann kamen Gräser und<br />

Farne h<strong>in</strong>zu. Karl Foersters Buch „E<strong>in</strong>zug<br />

der Gräser und Farne <strong>in</strong> die Gärten“ machte<br />

mich zum ersten Mal mit e<strong>in</strong>igen<br />

wenigen <strong>Bambus</strong>arten bekannt. Er<br />

erwähnt die Arten Fargesia murielae,<br />

nitida, Pseudosasa japonica, Sasa pumila,<br />

Ph. nigra, Pleioblastus pygmaeus, Sasa<br />

palmata und Pleioblastus simonii, die<br />

meisten noch unter anderen Namen. E<strong>in</strong><br />

Freund schenkte mir zur gleichen Zeit<br />

(1970) e<strong>in</strong>e Pleioblastus pygmaeus, die<br />

sich später als Sasaella ramosa erwies. Dies<br />

sollte man allerd<strong>in</strong>gs se<strong>in</strong>em ärgsten Fe<strong>in</strong>d<br />

nicht antun, aber das wussten wir damals<br />

noch nicht. Ich kämpfe heute noch mit den<br />

Resten . Viel Freude hatte ich an der Pseu-<br />

10<br />

Nach fast vierzig Jahren: <strong>Bambus</strong> hat gesiegt<br />

dosasa japonica, die <strong>in</strong> wenigen Jahren<br />

4 m Höhe erreichte. Für die beiden<br />

Fargesien wurden Sträucher aus dem<br />

Randstreifen entfernt. <strong>Sie</strong> wuchsen langsam,<br />

aber stetig. Pleioblastus simonii war<br />

eher enttäuschend, auch sie kam <strong>in</strong> den<br />

Randstreifen, konnte aber nie zufriedenstellen.<br />

Tausche Gras gegen <strong>Bambus</strong><br />

In den nächsten Jahren waren die wenigen<br />

<strong>Bambus</strong>arten ke<strong>in</strong>e Konkurrenz für<br />

me<strong>in</strong>e wachsende Gräsersammlung. Es<br />

kam aber auch die Zeit, <strong>in</strong> denen ich schöne<br />

Gräser gegen <strong>Bambus</strong> e<strong>in</strong>tauschen<br />

konnte. 1982 trat ich über den Gräsertausch<br />

mit e<strong>in</strong>em renommierten <strong>Bambus</strong>kenner<br />

<strong>in</strong> Korrespondenz, dem ich so manche<br />

Art me<strong>in</strong>es heutigen Bestandes und<br />

viel Wissen über die <strong>Bambus</strong>familie verdanke.<br />

Nun wuchs die Sammlung stetig<br />

und ich war mittlerweile auch bereit, auf<br />

Gräser zugunsten von <strong>Bambus</strong> zu verzichten.<br />

Das <strong>Bambus</strong>fieber hatte mich <strong>in</strong>fiziert.<br />

Nach alter Gewohnheit machte ich viele<br />

Notizen zum Wachstum der <strong>Bambus</strong>arten<br />

und über etwaige Besonderheiten. Die<br />

heimischen Sträucher im Randstreifen<br />

wichen nun mehr und mehr neuen<br />

<strong>Bambus</strong>arten. H<strong>in</strong> und wieder führte das<br />

zu Me<strong>in</strong>ungsverschiedenheiten mit me<strong>in</strong>er<br />

Eheliebsten, die aber im Grunde genommen<br />

viel Verständnis für me<strong>in</strong> Hobby aufbr<strong>in</strong>gt.<br />

Durch e<strong>in</strong>en glücklichen Umstand wurde<br />

ich der Sorge für e<strong>in</strong>e angemessene Stickstoffversorgung<br />

me<strong>in</strong>er Pflanzen enthoben.<br />

E<strong>in</strong> Reithof <strong>in</strong> der Nähe hatte<br />

jahrelang anfallenden Dung auf e<strong>in</strong>er<br />

künftigen Straßenfläche entsorgt. Als der<br />

Ausbau näher rückte, musste ich als zuständiger<br />

Fachbereichsleiter den Reithofbesitzer<br />

auffordern, die Fläche zu räumen.<br />

Privat fragte ich ihn, ob ich mir von dem<br />

Dung holen dürfe. Dem stimmte er gerne<br />

zu, weil ihn das teilweise von den Mühen<br />

der Entsorgung enthob. Der Dung war <strong>in</strong><br />

den Jahren sehr gut verrottet und ich<br />

holte mir mehr als 20 Schubkarren voll<br />

davon, die ich auf me<strong>in</strong>e Pflanzflächen<br />

verteilte. Als Zusatzdüngung gab ich<br />

Urgeste<strong>in</strong>smehl, durch das die Versorgung<br />

mit Spurenelementen und Silikat gesichert<br />

wurde. So erreichten vor allem die Phyllostachysarten<br />

Höhen bis über 7 m und ansehnliche<br />

Halmstärken.<br />

E<strong>in</strong>e negative Seite hatte die zunehmende<br />

Höhe der Horste allerd<strong>in</strong>gs. Bei Nassschnee<br />

lagen <strong>in</strong>sbesonders die Horste von<br />

Ph. bissetii, meyeri, decora und aureosulcata<br />

flach quer über die Straße. Die Nachbarn<br />

brachten zum Glück viel Verständnis<br />

auf und fuhren lieber e<strong>in</strong>en Umweg, als auf<br />

den ansonsten schönen Anblick des<br />

<strong>Bambus</strong> als ungewöhnliches Straßenbegleitgrün<br />

zu verzichten. Beim Fotowettbewerb<br />

e<strong>in</strong>er Gartenzeitschrift über<br />

ungewöhnliche Straßenbegrenzungen<br />

brachte mir me<strong>in</strong> <strong>Bambus</strong>streifen sogar<br />

den ersten Preis e<strong>in</strong> – e<strong>in</strong>en Schredder.<br />

Überall im Garten<br />

Es blieb natürlich nicht beim <strong>Bambus</strong> im<br />

Randstreifen, sondern allmählich siedelten<br />

sich auch am Rand der Rasenfläche<br />

Horste an. Wenn ich heute die kle<strong>in</strong>en<br />

Arten aus den Gattungen Indocalamus,<br />

Pleioblastus und Sasa mitrechne, komme<br />

ich auf ca. 60 bis 70 Arten. Erwähnen<br />

muss ich auch me<strong>in</strong>en Teich, der fast ganz<br />

von <strong>Bambus</strong> umgeben ist mit dem Nachteil,<br />

dass er weniger Licht bekommt, als er<br />

eigentlich braucht. Hier steht auch me<strong>in</strong>e<br />

höchste Art: Phyllostachys rubromarg<strong>in</strong>ata<br />

mit 8,30 m Höhe bei 33 mm Halmdurchmesser.<br />

Unterhalb unserer etwas erhöht<br />

liegenden Terrasse haben wir e<strong>in</strong>en<br />

kle<strong>in</strong>en Sitzplatz <strong>in</strong> den Rasen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gebaut,<br />

der nun auch schon an drei Seiten<br />

von <strong>Bambus</strong> e<strong>in</strong>gerahmt ist. Hier stehen<br />

Ph. iridescens, vivax, f. aureocaulis,<br />

angusta, aureasulcata f. spectabilis und<br />

bamb. castilloni. Damit die Rhizome nicht<br />

die kle<strong>in</strong>e Pflasterfläche unterwandern,<br />

habe ich e<strong>in</strong>e Rhizomsperre aus Betonplatten<br />

unter dem Rand der Pflasterfläche<br />

e<strong>in</strong>gebaut und dabei sorgfältig auf möglichst<br />

enge Fugen geachtet. Wie lange das<br />

gut geht? Raten <strong>Sie</strong> mal!<br />

Die gefürchtete <strong>Bambus</strong>blüte erlebte ich<br />

1984 bei Pseudosasa japonica, 1995 bei<br />

Ph. aurea Albo-variegata, l996 bei Fargesia<br />

murielae und 1997 bei Ph. flexuosa.<br />

Dabei erholten sich die Fargesia und Albovariegata<br />

nicht mehr. Von Ph. flexuosa<br />

konnte ich e<strong>in</strong>e Jungpflanze aus Samen<br />

heranziehen.<br />

Bei e<strong>in</strong>er so langjährigen <strong>Bambus</strong>haltung<br />

macht man viele Erfahrungen, die aufzuführen<br />

diesen Rahmen sprengen würde.<br />

Auf jeden Fall erlebt man e<strong>in</strong>e Menge<br />

Freude, die ich möglichst vielen <strong>Bambus</strong>freunden<br />

auch gönnen möchte.


Bill Hoag<br />

Gilbert Leffond von der EBS France hatte<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeitung e<strong>in</strong> Photo von Jaques Chirac<br />

gesehen, wie er <strong>in</strong> Avignon <strong>in</strong> Südfrankreich<br />

e<strong>in</strong>en großen verste<strong>in</strong>erten<br />

„Rhizomklumpen“ besichtigte. Das war<br />

doch e<strong>in</strong> <strong>Bambus</strong>rhizom - staunte Leffond.<br />

Die Ausstellung lief noch, also fuhr er<br />

schnurstracks h<strong>in</strong>, um dieses ganz besondere<br />

Stück zu besichtigen. Es war e<strong>in</strong>e Ausstellung<br />

über die Schönheit<br />

von naturveränderten Formen,<br />

Fossilien,<br />

Verste<strong>in</strong>erungen,M<strong>in</strong>eralien<br />

usw.<br />

150.000 Jahre altes <strong>Bambus</strong>fossil<br />

Dieses verste<strong>in</strong>erte Rhizom ist aber wirklich<br />

etwas ganz besonderes. Es ist e<strong>in</strong>e Verste<strong>in</strong>erung<br />

von 2,15 m Höhe 1,66 m Breite<br />

und 80 cm Tiefe. Es s<strong>in</strong>d Rhizome e<strong>in</strong>es<br />

horstig wachsenden <strong>Bambus</strong> mit<br />

den Schwellungen der Rhizome<br />

auf der e<strong>in</strong>en Seite, auf der anderen<br />

sieht man den Ansatz dicker<br />

Halme. Dieses zu Ste<strong>in</strong> gewordene Netzwerk<br />

soll laut Katalog 150.000 Jahre alt<br />

se<strong>in</strong>, aber G. Leffond geht davon aus, dass<br />

es wesentlich älter ist, die Verste<strong>in</strong>erung ist<br />

nahezu komplett. Er setzte<br />

sich mit den Eigentümern des Stückes <strong>in</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung, Anne und Jaques Kerchache<br />

aus Paris, und erfuhr, dass dieses Rhizom<br />

<strong>in</strong> Taiwan entdeckt wurde nach e<strong>in</strong>er natürlichen<br />

Katastrophe (Erdbeben, Erdrutsch,<br />

Tsnunami), die öfter geologische oder<br />

archäologische Schätze ans Tageslicht<br />

befördern. Das verste<strong>in</strong>erte Rhizom<br />

war über zehn Generationen<br />

lang im Besitz<br />

e<strong>in</strong>er taiwanesischen<br />

Familie, die es als<br />

Inspiration für Dichter und<br />

Maler verehrte.<br />

11


Dr. Svea Kövel<br />

Nach der Fargesia-Blüte hatte ich vor<br />

e<strong>in</strong>igen Jahren (1996) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Berl<strong>in</strong>er<br />

Baumschule e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Horst mit der<br />

Aufschrift „Nachzucht“ erworben. Nun<br />

musste ich im letzten Herbst feststellen,<br />

dass auch dieser Horst <strong>in</strong> voller Blüte steht.<br />

Entweder war dieser Horst ke<strong>in</strong>e Nachzucht,<br />

wogegen aber se<strong>in</strong>e damalige<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsform spricht, oder dieser<br />

neue Klon beg<strong>in</strong>nt schon wieder zu blühen,<br />

was aber auch sehr unwahrsche<strong>in</strong>lich ist.<br />

An e<strong>in</strong>em falschen Standort kann es nicht<br />

liegen, da sich das Exemplar bisher gut entwickelt<br />

hat und auf Mannshöhe herangewachsen<br />

ist. Unweit steht außerdem e<strong>in</strong><br />

von mir selbst gezüchteter Fargesia-Horst,<br />

dem es prächtig geht und der ebenfalls<br />

mannshoch gewachsen ist. E<strong>in</strong>e Stressblüte<br />

aufgrund schlechter Bed<strong>in</strong>gungen<br />

scheidet daher eigentlich auch aus. E<strong>in</strong>e<br />

richtig gute Information habe ich nicht.<br />

Vielleicht ist diese Information aber trotzdem<br />

für andere <strong>Bambus</strong>freunde von Interesse.<br />

Zu me<strong>in</strong>en Nachzuchterfolgen kann ich bei<br />

Fargesia berichten, dass ich zwei Säml<strong>in</strong>ge<br />

<strong>in</strong>zwischen zu Horsten von 1,50 bzw. 2 m<br />

herangezogen habe. E<strong>in</strong> anderer ist nur<br />

etwa 70 cm hoch geworden, entwickelt<br />

sich jedoch gut und fargesia-typisch. Wenn<br />

man nur e<strong>in</strong>e begrenzte Gartenfläche hat,<br />

ist auch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Exemplar willkommen.<br />

Schließlich habe ich e<strong>in</strong>ige Säml<strong>in</strong>ge, die<br />

seit der Blüte von 1994 immer noch kaum<br />

mehr als 20 cm hoch geworden s<strong>in</strong>d. Teils<br />

habe ich me<strong>in</strong>e neuen Fargesien im<br />

12<br />

Erfahrungen mit Fargesia-Nachzuchten<br />

Gewächshaus vorgezogen, teils haben sie<br />

sich <strong>in</strong> der Natur ausgesät. Diese Freiland-<br />

F<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>ge habe ich erst e<strong>in</strong> oder zwei<br />

Jahre nach dem Ausbuddeln des verblühten<br />

Horstes im Garten entdeckt. Ich<br />

nehme aber an, dass sie trotzdem umgehend<br />

gekeimt s<strong>in</strong>d, denn sie mussten erst<br />

so groß werden, dass man sie zwischen der<br />

übrigen Bepflanzung unvermutet sehen<br />

konnte. Bis jetzt haben selbst die kle<strong>in</strong>sten<br />

Fargesien die W<strong>in</strong>ter ohne besondere Vorkehrungen<br />

– ausser der üblichen Mulchschicht<br />

– überstanden.<br />

Me<strong>in</strong>e Nachzuchterfolge bei Sasa veitchii<br />

(m<strong>in</strong>or?) halten sich <strong>in</strong> Grenzen. Mir ist es<br />

bisher (1999) nur gelungen, e<strong>in</strong> Samenkorn<br />

zum Auskeimen zu br<strong>in</strong>gen. Daraus<br />

ist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Horst von knapp 10 cm<br />

Größe geworden, den ich zur Sicherheit<br />

noch im unbeheizten Gewächshaus<br />

pflege.<br />

Zum Thema Blüte kann ich berichten, dass<br />

e<strong>in</strong> Horst Phyllostachys aureosulcata spectabilis<br />

seit 1999 sporadisch an den alten<br />

Halmen Blüten aufweist, die 2000 vermehrt<br />

aufgetreten s<strong>in</strong>d. Im übrigen sche<strong>in</strong>t<br />

das der Pflanze nicht zu schaden, sie hat<br />

2000 kräftig und reichlich ausgetrieben.<br />

<strong>Bambus</strong> auf Mallorca<br />

Zum Thema <strong>Bambus</strong> auf Mallorca (vgl.<br />

Leserbrief von K. Gunkel im letzten<br />

<strong>Bambus</strong>-Journal) kann ich folgende Informationen<br />

liefern, da ich oft auf Mallorca<br />

<strong>in</strong> Gärtnereien herumstreife und immer e<strong>in</strong><br />

Auge für <strong>Bambus</strong> habe: In den Gärtnereien<br />

<strong>Kompetenz</strong> <strong>in</strong> <strong>Sachen</strong> <strong>Bambus</strong><br />

<strong>Ihren</strong> <strong>wüchsigen</strong> <strong>Bambus</strong><br />

f<strong>in</strong>den <strong>Sie</strong> bei uns!<br />

BAMBUSINSEL BAUMSCHULE<br />

Ihr <strong>Bambus</strong>team<br />

Janssen<br />

Stöckheimer Straße 11<br />

50259 Pulheim<br />

Telefon 0 22 38 / 96 55 3-0<br />

Telefax 0 22 38 / 96 55 3-55<br />

werden e<strong>in</strong>ige der auch hier üblichen<br />

Sorten angeboten, wie Ph. aurea oder<br />

nigra. Auch kle<strong>in</strong>ere Sorten wie Shibatea<br />

kumasasa oder Pleioblastus ch<strong>in</strong>o viridis,<br />

fortunei variegatus und viridistratus auricoma.<br />

Die sehr großen Horste mit Halmen<br />

von knapp 10 cm Durchmesser s<strong>in</strong>d meistens<br />

Ph. viridis mitis, auf Mallorca als<br />

„Gigante“ bezeichnet. Schließlich habe ich<br />

die als „bambu de canada“ bezeichnete Art<br />

nach me<strong>in</strong>em besten Wissen als Semiarund<strong>in</strong>aria<br />

fastuosa bestimmt. Diese Art<br />

wird auch sehr hoch und zeigt auf Mallorca<br />

<strong>in</strong> der Sonne dunkle, fast lilafarbige, aufrechte<br />

Halme von knapp 5 cm Durchmesser.<br />

Die Blätter s<strong>in</strong>d für ihre Länge<br />

relativ schmal. In Berl<strong>in</strong> zeigte sie sich als<br />

nicht vollständig w<strong>in</strong>terhart, denn <strong>in</strong> den<br />

härteren W<strong>in</strong>tern sterben schon mal e<strong>in</strong><br />

paar Halme ab. Auch die mallorqu<strong>in</strong>ische<br />

Höhe und Dicke erreichte sie bisher noch<br />

nicht. Dies ist bei dem hiesigen Wetter auch<br />

ke<strong>in</strong> Wunder und für die Fülle im Garten<br />

von Vorteil. Schließlich gibt es <strong>in</strong> Mallorca<br />

an den Wasserläufen und Wasserspeichern<br />

noch e<strong>in</strong> anderes Gras, das von vielen<br />

fälschlich für <strong>Bambus</strong> gehalten wird,<br />

jedoch e<strong>in</strong> „gewöhnliches“ Gras ist. Alles<br />

<strong>in</strong> allem bietet auch Mallorca für <strong>Bambus</strong>freunde<br />

e<strong>in</strong>iges, wenn man von Transportproblemen<br />

nach Deutschland e<strong>in</strong>mal<br />

absieht.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> Rückfragen haben, können <strong>Sie</strong><br />

mich unter svea-koevel@gmx.de erreichen.<br />

200 ha Botanischer Garten<br />

In Kuaiyuan, Prov<strong>in</strong>z Yunnan, Ch<strong>in</strong>a,<br />

wird e<strong>in</strong>er der größten botanischen<br />

Gärten der Welt gebaut.<br />

Er wird über 200 Hektar groß se<strong>in</strong> und<br />

ca. 30 Millionen DM kosten. Laut Plan<br />

werden 50 Gattungen mit 480 Species<br />

<strong>Bambus</strong> und 4 Gattungen mit 50<br />

Species Rattan dort angepflanzt.<br />

Der Botanische Garten soll e<strong>in</strong> Zentrum<br />

für Zucht, wissenschaftlichen<br />

Austausch, für Experimente und Ausbildung<br />

werden.


Hans Pleister<br />

<strong>Bambus</strong> ist wunderschön, wächst schnell<br />

aufwärts, himmelstürmend manchmal.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs, etwa nach längeren Regenschauern,<br />

hängt der <strong>Bambus</strong> e<strong>in</strong>fach nur <strong>in</strong><br />

Wege oder <strong>in</strong> Gartenbereiche h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> denen<br />

auch noch etwas anderes wachsen soll.<br />

Das mag bei e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en <strong>Bambus</strong> noch<br />

angehen, wird der <strong>Bambus</strong> aber größer, und<br />

die Halme länger, ist e<strong>in</strong> herunterhängender<br />

<strong>Bambus</strong> nicht immer erwünscht. Wer nach<br />

e<strong>in</strong>em ergiebigen Regenschauer e<strong>in</strong>mal an<br />

se<strong>in</strong>em <strong>Bambus</strong> vorbeigegangen ist, weiß<br />

wovon ich rede. Die Dusche kann man sich<br />

für diesen Tag sparen.<br />

Gesagt, getan, e<strong>in</strong>e Stütze soll her, die den<br />

<strong>Bambus</strong> nicht e<strong>in</strong>engt, ihn aber daran h<strong>in</strong>dert,<br />

<strong>in</strong> bestimmte Bereiche h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zuhängen.<br />

Erste Überlegungen g<strong>in</strong>gen dah<strong>in</strong>,<br />

Gartenstäbe zum Anb<strong>in</strong>den für Pflanzen zu<br />

nehmen und sie als Querverb<strong>in</strong>dung mit<br />

e<strong>in</strong>em <strong>Bambus</strong>rohr zu versehen. Geht aber<br />

nicht besonders gut, denn e<strong>in</strong> größerer<br />

<strong>Bambus</strong> entwickelt mühelos soviel Druck,<br />

dass die üblichen Pflanzstäbe dem nichts entgegensetzen<br />

können. Also gleich dicke<br />

<strong>Bambus</strong>rohre als Pfähle <strong>in</strong> die Erde br<strong>in</strong>gen<br />

und daran Querverb<strong>in</strong>der befestigen? Allerd<strong>in</strong>gs<br />

besteht hier das Problem, dass<br />

<strong>Bambus</strong>rohre und Erde e<strong>in</strong>e schwierige<br />

Komb<strong>in</strong>ation s<strong>in</strong>d. <strong>Bambus</strong>rohre kann man<br />

Stützen für hohen <strong>Bambus</strong><br />

nicht wie Holz mit Konservierungsmittel<br />

oder zum<strong>in</strong>dest Farbe schützen. Die schnell<br />

wegfaulenden <strong>Bambus</strong>rohre durch neue zu<br />

ersetzen, ist nicht jedermanns Sache, mal<br />

ganz abgesehen davon, dass sich hier nur die<br />

Rohrhändler über den Umsatz freuen<br />

können. Auch die Idee, e<strong>in</strong> Stück e<strong>in</strong>es<br />

Regenrohres e<strong>in</strong>zugraben, e<strong>in</strong>e Kiesdra<strong>in</strong>age<br />

e<strong>in</strong>zubauen und dort das <strong>Bambus</strong>rohr<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zustecken erwies sich noch nicht<br />

als der Weisheit letzter Schluss. So kam ich<br />

schließlich darauf, die vertikalen Teile der<br />

<strong>Bambus</strong>stütze aus konventionellen Baumpfählen<br />

anzufertigen. Zum Schutz gegen<br />

Verrottung strich ich sie mit e<strong>in</strong>er Holzschutzfarbe<br />

(<strong>in</strong> grün). Dabei sollte man sich<br />

aber möglichst lange Pfähle besorgen,<br />

me<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d 2,50 m lang und 7 cm dick. Wenn<br />

man nämlich etwa 50 cm <strong>in</strong> die Erde geht,<br />

bleiben so immer noch 2 m übrig und die<br />

braucht man bereits für e<strong>in</strong>en mittleren <strong>Bambus</strong>.<br />

Der Preis lag unter DM 10,00 das Stück.<br />

Um die Anbr<strong>in</strong>gung des Querrohrs zu erleichtern,<br />

brachte ich <strong>in</strong> die Pfähle je zwei<br />

„Träger“ aus 20cm langen Dübelhölzern<br />

(18 mm stark) an. Die Löcher kann man mit<br />

e<strong>in</strong>em Holzbohrer und e<strong>in</strong>er Handbohrw<strong>in</strong>de<br />

gut h<strong>in</strong>kriegen (die elektrische Bohrmasch<strong>in</strong>e<br />

läuft für den großen Bohrer zu<br />

schnell). Wichtig: Die Träger müssen un-<br />

Unter Fax 07 21 / 3 84 23 46 oder Tel. 07 21 / 3 84 23 45<br />

N<br />

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bed<strong>in</strong>gt mit wasserfestem Holzleim verleimt<br />

werden, sonst löst sich beim ersten Regen<br />

alles wieder auf.<br />

Nachdem die Baumpfähle <strong>in</strong> den Boden e<strong>in</strong>gesetzt<br />

oder e<strong>in</strong>geschlagen worden s<strong>in</strong>d,<br />

wird jetzt nur noch e<strong>in</strong> mehr oder weniger<br />

dickes <strong>Bambus</strong>rohr passend auf Länge<br />

zugeschnitten und auf oder zwischen die Träger<br />

gelegt. Das Querrohr sollte an jeder<br />

Seite m<strong>in</strong>destens 20 - 30 cm über die Baumpfähle<br />

h<strong>in</strong>ausreichen, sonst fällt es bei stärkerem<br />

W<strong>in</strong>d durch die Bewegung des <strong>Bambus</strong><br />

herunter. Durch den Druck, den der<br />

<strong>Bambus</strong> gegen das Querrohr ausübt, braucht<br />

man meist ke<strong>in</strong>e weitere Befestigung des<br />

Querrohres vorzunehmen.<br />

Warum zwei Träger? Falls man e<strong>in</strong> längeres<br />

Stück abstützen will, kann man das Querrohr<br />

e<strong>in</strong>mal auf den oberen und e<strong>in</strong>mal auf den<br />

unteren Träger auflegen und überstehen lassen.<br />

So lassen sich beliebige Längen herstellen.<br />

Br<strong>in</strong>gt man zwei Träger im rechten<br />

W<strong>in</strong>kel an, kann man mit der ganzen Sache<br />

auch um die Ecke gehen. Da die Baumpfähle<br />

preiswert s<strong>in</strong>d und das Anbr<strong>in</strong>gen der Träger<br />

recht schnell geht, ist auch e<strong>in</strong> Ersatz <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>igen Jahren, wenn die Pfähle weggefault<br />

s<strong>in</strong>d, ohne größeren Aufwand möglich.<br />

Nach dem E<strong>in</strong>setzen der Baumpfähle kann<br />

man beschädigte Stellen mit Farbe etwas<br />

nachbessern. Es ist recht überraschend, dass<br />

die massiven Pfähle alle<strong>in</strong> aufgrund der farblichen<br />

Gestaltung <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund treten<br />

und <strong>in</strong> dem <strong>Bambus</strong> fast verschw<strong>in</strong>den.<br />

Durch den Querträger aus <strong>Bambus</strong>rohr besteht<br />

gleichwohl e<strong>in</strong>e gut zum <strong>Bambus</strong> passende<br />

und optisch ansprechende Lösung.<br />

Wer will, kann die Pfähle passend zu den<br />

neuen Fargesien <strong>in</strong> Jiuzhaigou-rot streichen.<br />

Oder schwarz, wenn er se<strong>in</strong>en <strong>Bambus</strong> gerne<br />

bei nacht betrachtet.<br />

nicht<br />

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s<br />

Kreuzstraße 19, 76133 Karlsruhe<br />

Mo.- Fr. 11.00 - 18.30 Uhr<br />

Sa.11.00 - 14.00 Uhr<br />

<strong>Bambus</strong><br />

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13


Gerhard <strong>Sie</strong>ber<br />

Als <strong>in</strong> Europa das große römische Reich sich<br />

nach Norden h<strong>in</strong> ausbreitete, Christus geboren<br />

wurde, waren <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a schon längst<br />

die uns allen wohlbekannten Bauern- oder<br />

Benedikt<strong>in</strong>errosen (Paeonia lactiflora) verbreitet.<br />

Um die Zeitenwende etwa wurden<br />

die ersten Strauchpaeonien, Paeonia<br />

suffruticosa, von den Hängen des Himalaya<br />

<strong>in</strong> die Kaisergärten geholt. Paeonien waren<br />

zuerst <strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong> bekannt, man verwendete<br />

ihre Wurzeln als blutstillendes Mittel,<br />

aber auch bei Gicht und Geisteskrankheiten.<br />

Die Griechen weihten sie Paeion,<br />

dem Gott der Heilkunst. Der Sage nach bewahrte<br />

er Pluto mit dem Saft der Wurzeln<br />

vor dem Verbluten, als dieser von Herkules<br />

im Trojanischen Krieg verwundet wurde.<br />

Der Römer Pl<strong>in</strong>ius bezeichnete die Pf<strong>in</strong>gstrose<br />

als die älteste aller kultivierten Blumen.<br />

Die Gattung Paeonia umfasst ca. 30 Arten,<br />

die alle <strong>in</strong> den gemäßigten Regionen Europas,<br />

Asiens und Nordamerikas beheimatet<br />

s<strong>in</strong>d. <strong>Sie</strong> haben e<strong>in</strong>e eigene Familie, die Paeoniaceae.<br />

Paeonia lactiflora, unsere Staudenpf<strong>in</strong>gstrose,<br />

bildet krautige bis je nach<br />

Sorte 1 m hohe Pflanzen. <strong>Sie</strong> sterben im<br />

Herbst ab, um im folgenden Frühjahr wieder<br />

neu auszutreiben. Ganz anders die verholzenden<br />

oder Strauchpaeonien, von den<br />

Ch<strong>in</strong>esen auch Mudan genannt. <strong>Sie</strong> entwickeln<br />

sich im Laufe der Jahre bis zu<br />

2-3 m hohen Sträuchern. Im Gegensatz zu<br />

Paeonia lactiflora ist die Strauchpaeonie<br />

nur <strong>in</strong> den westlichen Gegenden Ch<strong>in</strong>as und<br />

im Südosten Tibets bekannt, wild kommt<br />

sie nur noch sehr selten vor. Schon vor<br />

2.000 Jahren pflanzten die Ch<strong>in</strong>esen <strong>Bambus</strong><br />

als Begleitpflanze zu Paeonien. <strong>Sie</strong> hat<br />

14<br />

Paeonien – die Blumen der Kaiser<strong>in</strong><br />

Foto: Silvia <strong>Sie</strong>ber<br />

annähernd gleiche Boden- und Standortansprüche,<br />

auch ist sie vollkommen<br />

frosthart und problemlos wachsend, lediglich<br />

die sehr früh austreibenden Blätter s<strong>in</strong>d<br />

etwas spätfrostgefährdet.<br />

Außer Paeonia suffruticosa s<strong>in</strong>d uns noch<br />

weitere verholzende Arten bekannt:<br />

Paeonia lutea: <strong>in</strong> den Gebirgen Yunnans <strong>in</strong><br />

Höhenlagen von 2.500-3.000 m ü.M. vorkommende<br />

hellgelb blühende Art, nicht<br />

sehr reich blühend. <strong>Sie</strong> kommt dort an<br />

Waldrändern oder auf Lichtungen <strong>in</strong><br />

Gesellschaft mit Rhododendron, Anemonen<br />

und Orchideen vor. Die Blüte hat e<strong>in</strong>en<br />

Durchmesser von 5-6 cm und öffnet sich im<br />

Juni. Wuchshöhe 2 m. P.lutea wurde 1886<br />

aus Ch<strong>in</strong>a e<strong>in</strong>geführt.<br />

Paeonia delavayi: Ausläuferbildende Art mit<br />

5-8 cm großen tief purpurroten Blüten.<br />

Sehr große und tief e<strong>in</strong>geschnittene Blätter<br />

bis 30 cm lang. Bei uns wird die Art 2 m<br />

hoch und blüht im Mai bis Juni. Die aus<br />

Westch<strong>in</strong>a bei uns um 1908 e<strong>in</strong>geführte Art<br />

wird <strong>in</strong> Amerika wegen ihrer Blütenfarbe<br />

und Wuchsfreudigkeit gerne als Kreuzungspartner<br />

verwendet.<br />

Paeonia ostii: E<strong>in</strong>st <strong>in</strong> den östlichen Prov<strong>in</strong>zen<br />

Ch<strong>in</strong>as beheimatet, heute wie auch<br />

die anderen Arten nur noch selten an Naturstandorten<br />

vorkommend. Weiß blühend.<br />

Paeonia potan<strong>in</strong>ii: Wurde von Wilson um<br />

1900 aus Szechuan e<strong>in</strong>geführt. Diese ausläuferbildende<br />

Art blüht rot mit gelben<br />

Staubgefäßen.<br />

Paeonia rockii: <strong>Sie</strong> ist die härteste und<br />

gegenüber Pilzkrankheiten resistenteste<br />

Art. <strong>Sie</strong> wurde vor ca. 80 Jahren aus der<br />

Prov<strong>in</strong>z Ganshu e<strong>in</strong>geführt. Weißblühend<br />

mit dunklem Basalfleck. <strong>Sie</strong> gehört sicherlich<br />

zu den schönsten Strauchpaeonien.<br />

Paeonia suffruticosa: Der Heimatstandort<br />

war der nördlichste Teil Ch<strong>in</strong>as und Tibets,<br />

heute kommt sie wild kaum noch vor. Als<br />

Zier und Züchtungsobjekt erlangte die Art<br />

<strong>in</strong> den Jahren 600-900 n.Ch. während der<br />

Tang-Zeit sehr große Bedeutung, es brach<br />

e<strong>in</strong>e wahre Paeonien-Leidenschaft aus, die<br />

man <strong>in</strong> etwa mit der Tulpomanie <strong>in</strong> Holland<br />

vergleichen kann. Zur damaligen Zeit soll<br />

es schon an die 1.000 Sorten gegeben haben.<br />

Die Strauchpaeonie war damals wie<br />

auch heute die Blume der Ch<strong>in</strong>esischen<br />

Kaiser<strong>in</strong> und immer e<strong>in</strong> Symbol von Reichtum,<br />

Ansehen und voll erblühter Weiblich-<br />

Nand<strong>in</strong>a domestica Foto: Norbert Pohl


keit. Erst im 6. Jahrhundert gelangten die<br />

ersten Pflanzen nach Japan, sie wurden von<br />

Mönchen außer Landes geschmuggelt.<br />

Auch hier wurde sie schnell zu e<strong>in</strong>er beliebten<br />

Gartenpflanze. P. suff. kommen wild<br />

<strong>in</strong> verschiedenen Farbtönen als e<strong>in</strong>fache,<br />

halb und ganz gefüllte Blüten vor, sie haben<br />

zum Teil e<strong>in</strong>en herrlichen Duft. Wuchshöhe<br />

Norbert Pohl<br />

Gelegentlich wird <strong>in</strong> Pflanzenmärkten von<br />

Gartenfreunden nach dem „Heiligen<br />

<strong>Bambus</strong>“ oder dem „Himmelsbambus“<br />

verlangt. E<strong>in</strong> Begriff, der sicher aus dem<br />

englischen Sprachraum übernommen<br />

wurde, dort ist diese Pflanze als „Sacred<br />

Bamboo“ bzw. „Heavenly Bamboo“ weltweit<br />

populär. Diese so geschätzte Pflanze<br />

ist entgegen ihres Trivialnamens nicht mit<br />

<strong>Bambus</strong> verwandt. Es handelt sich hierbei<br />

um Nand<strong>in</strong>a domestica, e<strong>in</strong> Gehölz aus der<br />

Familie der Berbericaceae, <strong>in</strong> der wir<br />

Pflanzen wie unsere Heckenberberitze,<br />

Mahonien aber auch Stauden wie Epimendium<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

Das natürliche Vorkommen der Art<br />

erstreckt sich von Indien über Ch<strong>in</strong>a bis<br />

nach Japan. Die dünnen, streng aufrechten<br />

Triebe s<strong>in</strong>d unverzweigt mit langen,<br />

doppelt zart gefiederten Blättern, die elegant<br />

überhängen und der Pflanze e<strong>in</strong>en<br />

verblüffend bambusartigen Habitus verleihen.<br />

Die weißen Blüten ersche<strong>in</strong>en meist<br />

im Sommer <strong>in</strong> endständigen Rispen, gefolgt<br />

von dekorativen roten Beeren im<br />

Herbst, die lange hängen bleiben. Nicht zuletzt<br />

färben sich dann die immergrünen<br />

Blättchen unter Sonne- und Kältee<strong>in</strong>wirkung<br />

über gelb, orange bis h<strong>in</strong> zu tiefrot.<br />

In Japan ist Nand<strong>in</strong>a e<strong>in</strong> wichtiges Gehölz<br />

der Tempelgärten, wo sie auch oft <strong>in</strong> Form<br />

geschnittener Hecken vorkommt, aber<br />

auch <strong>in</strong> weniger heiligen Orten wie dem<br />

privaten Hausgarten ist sie sehr beliebt. An<br />

den Standort stellt sie ke<strong>in</strong>e großen<br />

Ansprüche, wächst <strong>in</strong> Sonne und Schatten<br />

und verträgt, e<strong>in</strong>mal etabliert, auch<br />

Wurzeldruck unter altem Baumbestand.<br />

Wachstum und Größe wird jedoch durch<br />

Bodenqualität und Standort stark bee<strong>in</strong>flusst,<br />

auch ist die attraktive W<strong>in</strong>terfärbung<br />

vom Grad der Besonnung abhängig. Meist<br />

erreicht Nand<strong>in</strong>a e<strong>in</strong>e Höhe von 1,50 bis<br />

2 m, an günstigen Stellen durchaus auch<br />

3 m. Zu hoch gewordene Pflanzen werden<br />

bei uns 1,00 - 1,50 m. Die meisten unserer<br />

heutigen Sorten stammen aus Züchtungen<br />

aus P. suffructicosa.<br />

Die Bodenansprüche s<strong>in</strong>d bei allen Strauchpaeonien<br />

gleich. <strong>Sie</strong> lieben e<strong>in</strong>en mäßig<br />

feuchten und lockeren Boden mit leichtem<br />

Kalkanteil, um 6,5 - 7 pH. Auf sauren Böden<br />

verkümmern sie. <strong>Sie</strong> vertragen voll-<br />

Nand<strong>in</strong>a: Himmelsbambus, Heiliger <strong>Bambus</strong><br />

reduziert, <strong>in</strong>dem man die höchsten<br />

Stämmchen bis zum Boden herausnimmt.<br />

In unseren Gärten ist Nand<strong>in</strong>a vielseitig<br />

verwendbar. Insbesondere passt sie natürlich<br />

<strong>in</strong> den Japangarten als Blickfang zu<br />

<strong>Bambus</strong>solitärs und Japanischem Ahorn.<br />

Durch ihre l<strong>in</strong>eare und dabei so elegante<br />

Struktur wirkt die Art vor Fassaden,<br />

Mauern, Sichtschutzzäunen, Glaselementen,<br />

<strong>in</strong> besonders schmalen Rabatten und<br />

überall dort, wo man auch e<strong>in</strong>en horstigen<br />

<strong>Bambus</strong> verwenden würde, ohne jedoch<br />

wie dieser bei nasser Witterung allzu sehr<br />

niederzuliegen. Auch als Hecke, Sichtschutzpflanze<br />

und Bonsai bietet sich<br />

Nand<strong>in</strong>a an und nicht zuletzt auch zu<br />

<strong>Bambus</strong> und im Exotengarten. Gärtnerische<br />

Fachliteratur empfiehlt Gruppenpflanzung<br />

zwecks gegenseitiger Befruchtung<br />

und somit reichlicher Fruchtbildung.<br />

Ich selbst fand zwar Pflanzen ohne Beerenschmuck,<br />

aber auch E<strong>in</strong>zelpflanzen<br />

stark fruchtend, ja fruchtend und gleichzeitig<br />

blühend im Spätherbst.<br />

Nand<strong>in</strong>a domestica ist e<strong>in</strong>e äußerst variable<br />

Art und hat zahlreiche <strong>in</strong>teressante<br />

Sorten hervorgebracht, <strong>in</strong> der Vielzahl vergleichbar<br />

mit Acer palmatum. Amerikanische<br />

Gartencenter haben oft mehr als<br />

10 Sorten im normalen Sortiment, <strong>in</strong><br />

Asien sollen es ungleich mehr se<strong>in</strong>. Diese<br />

Formen unterscheiden sich oft erheblich<br />

von der Art <strong>in</strong> Größe und Wuchsform, auch<br />

gibt es Pflanzen mit großen, breiten oder<br />

ganz schmalen Blättern, mit weißen,<br />

gelben oder orangen Beeren, ganzjährig<br />

bunten Blättern oder ungewöhnlicher Austrieb-<br />

und W<strong>in</strong>terfärbung. Beliebt s<strong>in</strong>d niedrige<br />

Sorten, die kaum 50 cm überschreiten<br />

oder kle<strong>in</strong>ste Zwerge. Manche dieser<br />

Zwergsorten bilden kle<strong>in</strong>e Stämmchen aus<br />

und verbreiten sich, untypisch für die sonst<br />

horstige Art, durch längere Rhizome und<br />

f<strong>in</strong>den als Bodendecker Verwendung.<br />

Selbst skurrile Formen mit gedrehten Blättern<br />

gibt es oder solche, deren Blätter bis<br />

sonnige bis halbschattige Standorte ohne<br />

Bodendruck, auch sollten sie nicht zu geschützt<br />

stehen, da sie sonst zu früh austreiben.<br />

Paeonien sollten <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Garten fehlen,<br />

sie s<strong>in</strong>d nicht nur e<strong>in</strong>e Augenweide,<br />

sondern werden auch von unzähligen<br />

Insekten heimgesucht.<br />

auf die Blattrippen reduziert s<strong>in</strong>d. Es ist unnötig,<br />

all diese sicher <strong>in</strong>teressanten Sorten<br />

näher und mit Namen aufzulisten, sie s<strong>in</strong>d<br />

bei uns nicht erhältlich. Niemand hat sich<br />

bisher <strong>in</strong> Europa Nand<strong>in</strong>a ernsthaft angenommen.<br />

Nur e<strong>in</strong>e Sorte sei erwähnt, sie<br />

wird neuerd<strong>in</strong>gs gut vermehrt und ist leicht<br />

zu beschaffen. „Firepower“ hat e<strong>in</strong>en rundlichen<br />

Habitus mit breiten, e<strong>in</strong>wärts fast<br />

blasigen Blättern von hellgelber Farbe, die<br />

sich im Herbst nach Orange verfärben. Die<br />

Pflanze ist von weniger graziler Ersche<strong>in</strong>ung<br />

als die Art, br<strong>in</strong>gt aber ganzjährig Farbe<br />

<strong>in</strong> den Garten.<br />

Trotz aller Vorzüge hat die Verwendung <strong>in</strong><br />

den Gärten unserer Breiten e<strong>in</strong>en Haken.<br />

<strong>Bambus</strong>liebhaber kennen das schon: Die<br />

W<strong>in</strong>terhärte. Zwar ist Nand<strong>in</strong>a im milden<br />

Südwesten Deutschlands und auch <strong>in</strong><br />

Holland ke<strong>in</strong>e Seltenheit mehr, aber<br />

starke Kahlfröste machten ihr <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />

doch zu schaffen. Der W<strong>in</strong>ter<br />

1996 / 97 mit vier Wochen Dauerfrost bei<br />

Sonnensche<strong>in</strong> und Nachttemperaturen<br />

unter -15 °C zeigten die Grenzen auf. Je<br />

nach Standort hatten wir unbeschädigte<br />

Pflanzen bis h<strong>in</strong> zu Blattverlust im Flachland.<br />

In höheren und vollsonnigen Lagen<br />

froren Pflanzen bis auf den Boden zurück.<br />

Vergleichend würde ich Nand<strong>in</strong>a wie die<br />

verwandte Mahonia x media „W<strong>in</strong>tersun“<br />

e<strong>in</strong>stufen, etwas weniger hart als Kirschlorbeer,<br />

aber sehr viel härter als etwa<br />

Phyllostachys aurea oder die Palme<br />

Trachycarpus fortunei.<br />

Vorbeugend empfehle ich e<strong>in</strong>en geschätzten<br />

Standort für die Pflanzung, selbst wenn<br />

sich dadurch die W<strong>in</strong>terfärbung <strong>in</strong> Grenzen<br />

hält oder e<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>terschutz mit<br />

Schattierung während der kritischen Zeit.<br />

Und den Pflanzenliebhabern <strong>in</strong> w<strong>in</strong>terrauen<br />

Gefilden zum Trost: Nand<strong>in</strong>a ist e<strong>in</strong>e<br />

ideale Kübelpflanze, apart besonders im<br />

asiatischen Ste<strong>in</strong>guttopf. Und sie lässt sich<br />

im hellen kühlen W<strong>in</strong>tergarten oder Glashaus<br />

gut überw<strong>in</strong>tern.<br />

15


Werner me<strong>in</strong>t....<br />

Schon lange habe ich mir vorgenommen,<br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en ganz tollen Urlaub zu machen.<br />

Jahrelang suchte ich nach den<br />

berüchtigsten und verruchtesten Paradiesen<br />

unseres Erdballs. Dann las ich im<br />

Alten Testament über Sodom und<br />

Gomorrha. Nichts wie h<strong>in</strong>! Doch leider ist<br />

alles auf Jahre ausgebucht.<br />

Ja, was macht dann e<strong>in</strong>er, dessen zweiter<br />

Vorname <strong>Bambus</strong> ist? Er begibt sich, wie<br />

so oft, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en <strong>Bambus</strong>ha<strong>in</strong>, das ist<br />

eigentlich e<strong>in</strong> anderes Wort für „Natur<br />

pur“. E<strong>in</strong> weiser Mann sagte e<strong>in</strong>mal: „Ihr<br />

sucht Euer Glück nur <strong>in</strong> der Ferne, warum<br />

bleibt Ihr nicht zuhause? Den großen<br />

Frieden unserer Natur f<strong>in</strong>dest Du überall,<br />

halte Dich nur vom Getöse der Menschen<br />

fern.“ Er hat ja so recht. Traumschlösser<br />

kann man überall bauen, aber wie schwer<br />

s<strong>in</strong>d diese dann wieder zu entsorgen.<br />

Der <strong>Bambus</strong> wiegt sich, die Blätter<br />

rauschen. Wer aber kann uns das Rascheln<br />

der Blätter beschreiben? Den Duft e<strong>in</strong>er<br />

Aprikose? Faltet der Zitronenfalter eigentlich<br />

die Zitronen zusammen? Unter den<br />

<strong>Bambus</strong>blättern kommt man <strong>in</strong>s Grübeln,<br />

da fällt e<strong>in</strong>em manches e<strong>in</strong>, was sonst nicht<br />

<strong>in</strong>s Hirn kommt. Versonnen schaust Du<br />

auf De<strong>in</strong>e Uhr. E<strong>in</strong> Exemplar von Drüben,<br />

zeigt genau die Zeit <strong>in</strong> der Mongolei an.<br />

War e<strong>in</strong> Schnäppchen - aber ist Zeit so<br />

wichtig? Ist das Leben nicht wichtiger?<br />

H. Gunkel fragt an, wann, wie und warum<br />

man <strong>Bambus</strong> schneidet.<br />

Antwort: Generell muss <strong>Bambus</strong> nicht<br />

geschnitten werden, aber um kräftigere und<br />

farblich ausgeprägtere Halme zu erzielen,<br />

sollte man schon e<strong>in</strong>greifen. Der Schnitt ist<br />

immer e<strong>in</strong>e Frage des persönlichen Geschmacks.<br />

Man kann e<strong>in</strong>en Ha<strong>in</strong> auch sich<br />

selbst überlassen, um die Pflanze als Ganzes<br />

zu erleben. Um sich aber an den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Halmen <strong>in</strong> ihrer ganzen Schönheit zu erfreuen,<br />

ist es schon s<strong>in</strong>nvoll, alle Halme, die<br />

älter als 4-5 Jahre s<strong>in</strong>d, egal <strong>in</strong> welcher Stärke,<br />

zu entfernen. Auch die dünnen Jungtriebe<br />

sollte man herausschneiden. Durch die-<br />

16<br />

Urlaubsgrübeleien im <strong>Bambus</strong>ha<strong>in</strong><br />

Und da taucht schon wieder so e<strong>in</strong>e Frage<br />

auf: Ist unsere Gesellschaft eigentlich so<br />

tolerant, dass ich wirklich alles akzeptieren<br />

kann oder muss? Toleranz ist doch eigentlich,<br />

jedem se<strong>in</strong>e eigene Wahrheit zuzubilligen.<br />

Trotzdem ist aber me<strong>in</strong>e Wahrheit<br />

für mich persönlich das Höchste. Normal<br />

ist ja nichts mehr. Du musst Dir heute schon<br />

dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>e Macke zulegen. Was nämlich<br />

wirklich gut ist, f<strong>in</strong>dest Du außerhalb<br />

der Norm.<br />

Spätestens jetzt betrachtest Du e<strong>in</strong>en<br />

Solitärbambus als Therapeutikum. Im<br />

Schatten darunter zu liegen, dem Ziehen<br />

der Wolken zuzuschauen, dem Rascheln<br />

der Blätter dem Zirpen der Grillen zu lauschen!<br />

Du schaust e<strong>in</strong>er dicken <strong>Bambus</strong>schnecke<br />

zu und wirst Dir bewusst: Wer<br />

kriecht kann nie stolpern. Wenn ich diese<br />

Schnecke irgendwo <strong>in</strong> Afrika aussetzen<br />

würde, ich glaube nicht, dass die jemals den<br />

Weg nach Niederbayern f<strong>in</strong>den könnte.<br />

Natürlich grübelst du nun über das Dase<strong>in</strong><br />

weiter. Die Würde des Menschen ist unantastbar.<br />

Stimmt das eigentlich heute<br />

noch? Es muss doch e<strong>in</strong> Menschenrecht<br />

se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> den Medien nicht an den Pranger<br />

gestellt zu werden. Das gilt heute gerade<br />

für uns Liebhaber der Natur. Wieso nehmen<br />

sich e<strong>in</strong>ige Gruppen oder Medien das<br />

Recht heraus, uns zu verbieten, im eigenen<br />

Garten, W<strong>in</strong>tergarten oder Terrarium<br />

Herzlichen Dank unseren Spendern<br />

Helmut Luttenberger (DM 250,00) und Jean-Claude Weber aus Luxemburg (DM 40,00)<br />

Leser fragen<br />

sen sog. Auslichtungsschnitt werden alle Halme<br />

optimal mit Licht und Sonne versorgt und<br />

dadurch auch farblich ausgeprägt. Ebenfalls<br />

ist zu empfehlen, das untere Drittel der Halme<br />

von Seitentrieben zu befreien.<br />

Den Schnittzeitpunkt können <strong>Sie</strong> ebenfalls<br />

wählen: Entweder im Frühjahr vor dem Austrieb,<br />

dadurch erzielen <strong>Sie</strong> unter Umständen<br />

etwas stärkere Austriebe. Auch nach Beendigung<br />

des oberirdischen Wachstums kann<br />

<strong>Bambus</strong> geschnitten werden. Beim E<strong>in</strong>kürzen<br />

e<strong>in</strong>zelner Halme ist darauf zu achten, erst<br />

dann zu schneiden, wenn der Halm sich voll<br />

entfaltet hat. Schneidet man zu früh, stirbt<br />

unter Umständen der Halm ab.<br />

exotische Pflanzen, <strong>Bambus</strong>se, Kakteen,<br />

Orchideen zu züchten, zu halten, zu vermehren.<br />

Nur e<strong>in</strong>heimisches Grün ist <strong>in</strong>.<br />

Tierfreunde, <strong>in</strong>sbesondere Hundefreunde<br />

leben gefährlich. Pelzmäntel werden aufgeschlitzt,<br />

Aquarienfische und Ziervögel<br />

s<strong>in</strong>d verpönt. Sogar die kle<strong>in</strong>en Gartenzwerge,<br />

die wirklich niemandem etwas zu<br />

Leide tun, s<strong>in</strong>d geächtet.<br />

Aber Motorsägen für das Abholzen der<br />

Wälder s<strong>in</strong>d erlaubt. Die Wale werden weiter<br />

gejagt, Robben erschlagen, Skipisten<br />

und Lifte machen die Alpen kaputt. Der e<strong>in</strong>e<br />

hasst Ausländer, der andere Inländer.<br />

Die Fußballbundesliga könnte ohne ausländische<br />

Fussballer nicht spielen, ebenso<br />

wenig die Eishockeyvere<strong>in</strong>e oder Basketballer.<br />

Zählt das nicht?<br />

Weiter grübeln schon am Rand des<br />

Schlafes: Die Jugendkrim<strong>in</strong>aliltät nimmt<br />

mit zunehmendem Alter ab, Frauen leben<br />

länger als Männer, besonders die Witwen.<br />

Nicht alles, was Backen hat, ist e<strong>in</strong> Gesicht.<br />

Junge Mädchen s<strong>in</strong>d heute alle<strong>in</strong>erziehende<br />

S<strong>in</strong>gles. Es gibt Leute, wenn man<br />

die zu Freunden hat, braucht man ke<strong>in</strong>e<br />

Fe<strong>in</strong>de mehr. Und wenn man am <strong>Bambus</strong><br />

zieht, wächst er auch nicht schneller.<br />

Hallo aufgewacht! Spaß heisst late<strong>in</strong>isch<br />

Gaudium und auf boarisch Gaudi!<br />

Aus dem <strong>Bambus</strong>ha<strong>in</strong> grüßt Euer<br />

<strong>Bambus</strong>fossil Werner<br />

Frage: Wo wird der Halm geschnitten?<br />

Um e<strong>in</strong>e saubere Schnittstelle zu erzielen,<br />

sollte man die Schere oder Säge oberhalb e<strong>in</strong>er<br />

Nodie ansetzen. Der darunter liegende<br />

Halmteil bleibt grün, denn die Wasserversorgung<br />

geht jeweils bis zum Vegetationspunkt,<br />

dort bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e sog. schlafende<br />

Knospe, die wieder austreibt.<br />

Schneiden <strong>Sie</strong> z.B. Bashania oder Ph.<br />

decora, die sehr lange Internodien haben, unterhalb<br />

e<strong>in</strong>er Nodie ab, vertrocknet der Teil<br />

bis zur nächsten Nodie.


Wolfgang Glatzel<br />

Seit 1993 habe ich e<strong>in</strong>e mittlerweile gut<br />

e<strong>in</strong>gewachsene Semiarund<strong>in</strong>aria fastuosa.<br />

Diese stand bis vor kurzem an e<strong>in</strong>er Trennmauer<br />

zum Nachbarn und fühlte sich durch<br />

das bei uns im Hof herrschende Kle<strong>in</strong>klima<br />

sehr wohl. An der Pflanze hatten wir sehr<br />

viel Freude und auch Bekannte und<br />

Freunde haben die Pflanze staunend bewundert.<br />

Den Abschluß unseres Hofs<br />

bildet e<strong>in</strong>e Pseudosasa japonica, die 1992<br />

als kümmerliches Pflänzle<strong>in</strong> den Weg <strong>in</strong> unseren<br />

Garten fand.<br />

Letztes Jahr im Sommer haben sich die<br />

Hofplatten gehoben. Nachdem ich e<strong>in</strong>e<br />

Platte herausgenommen hatte, blickte mir<br />

e<strong>in</strong> vorwitziges Rhizom entgegen. Dieses<br />

habe ich dann entfernt und die Platte wieder<br />

an ihren Platz gebracht. Soweit so gut.<br />

Im Laufe des Sommers hoben sich dann<br />

weitere Platten. So fassten wir den Plan,<br />

Anfang 2000 e<strong>in</strong>e Rhizomsperre e<strong>in</strong>zubauen,<br />

um dem Übel abzuhelfen. Das<br />

Fundament der Mauer zum Nachbarn<br />

schien ausreichend fest zu se<strong>in</strong>.<br />

Soweit der Stand Ende 1999.<br />

Im Januar 2000 ergab es sich, dass ich das<br />

Nachbargrundstück zum 1. August 2000<br />

erwerben konnte. Da jetzt sowieso<br />

größere Umbaumaßnahmen anstanden,<br />

haben wir komplett umgeplant. Die<br />

Mauer zwischen den beiden Grundstücken<br />

sollte entfernt werden und somit mußte<br />

auch die Semiarund<strong>in</strong>aria weichen.<br />

Dicke Rhizompolster<br />

Als der Bagger anrückte, um diverse<br />

Nebengebäude, Trennmauern, Fundamente<br />

und die Hofbeläge zu entfernen, trat<br />

das ganze Ausmaß dessen zutage, was die<br />

<strong>Bambus</strong>se angerichtet hatten. Unser Hof,<br />

der aus e<strong>in</strong>em 10 cm starken Unterbau aus<br />

Magerbeton und e<strong>in</strong>er Auflage von Waschbetonplatten<br />

bestand, war von Rhizomen<br />

unterm<strong>in</strong>iert. Die Rhizome waren teilweise<br />

zwischen dem Magerbeton und den Platten<br />

und teilweise unter der Magerbetonschicht<br />

im darunterliegenden Erdreich h<strong>in</strong>durchgewachsen.<br />

Die Rhizome zwischen<br />

den beiden Schichten waren extrem flach,<br />

bestimmt 4-fach so breit wie hoch. So hatten<br />

sie sich <strong>in</strong> den Zwischenraum<br />

gedrängt, bis die Platten nach oben nachgegeben<br />

hatten. Die Trennwand stand auf<br />

e<strong>in</strong>em Fundament aus gemauerten Ziegelste<strong>in</strong>en,<br />

das für unseren vitalen <strong>Bambus</strong><br />

auch ke<strong>in</strong> H<strong>in</strong>dernis darstellte.<br />

Wir hätten somit e<strong>in</strong>en erheblichen<br />

Schaden gehabt. Die Pflanze wieder e<strong>in</strong>-<br />

Mit dem Bagger wieder Platz geschaffen<br />

zudämmen wäre mit üblichen Methoden<br />

kaum zu schaffen gewesen. E<strong>in</strong> Bagger<br />

musste her.<br />

Bevor die Abrißfirma kam, haben wir<br />

versucht, e<strong>in</strong>en Durchgang durch den<br />

<strong>Bambus</strong> zu schaffen, um direkt auf das<br />

Nachbargrundstück zu gelangen. Um<br />

e<strong>in</strong>en Durchgang von 1,5 m zu erhalten,<br />

haben wir zu zweit fast e<strong>in</strong>en Tag<br />

geschuftet. Mit Spaten, Axt und Pickel<br />

haben wir die Pflanze aus ihrem e<strong>in</strong>gewachsenen<br />

Verbund herausgebrochen.<br />

Dann kam der Bagger und alles g<strong>in</strong>g auf<br />

e<strong>in</strong>mal so e<strong>in</strong>fach und schnell, zu schnell.<br />

Als wir für e<strong>in</strong>e Stunde nicht aufgepasst<br />

hatten, passierte das Unglück. Die Arbeiter,<br />

die nicht wussten, dass die Pflanzen<br />

wiederverwendet werden sollen, hatten,<br />

um leichter hantieren zu können, die Hälfte<br />

des Bestandes kurzerhand mit der Kettensäge<br />

1 müber dem Boden abgesägt. Die<br />

Wurzelstöcke konnten wir kurz vor dem<br />

Abtransportieren wieder vom LKW<br />

herunterholen. Das tat weh, aber passiert<br />

ist passiert.<br />

Mittlerweile stehen die Pflanzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

mit Rhizomsperren abgeteilten Areal von<br />

100 m2 Größe. Wir s<strong>in</strong>d gespannt, was<br />

nächstes Jahr austreibt. Allzu schlimm<br />

sieht der zukünftige ‚Wald‘ nicht aus, da<br />

noch e<strong>in</strong>e ganze Menge Pflanzen mit vollständigen<br />

Halmen vorhanden waren.<br />

So haben wir umgepflanzt:<br />

Bisher habe ich bei allen Pflanzen, die ich<br />

umgepflanzt habe die Halme gekürzt, um<br />

die Verdunstungsfläche zu reduzieren. Dies<br />

habe ich bei der Semiarund<strong>in</strong>aria nicht gemacht,<br />

da der Bagger die Pflanzen mit<br />

großen Wurzelballen ausgrub. Ich habe<br />

lediglich e<strong>in</strong>ige alte Halme herausgeschnitten.<br />

Die Pflanzen sche<strong>in</strong>en den<br />

Umzug gut überstanden zu haben. Ich<br />

habe bisher ke<strong>in</strong>e Schädigungen feststellen<br />

können.<br />

Die Rhizome, die unter dem Hof waren,<br />

haben wir ebenfalls entlang der Rhizomsperre<br />

e<strong>in</strong>gegraben. Das werden ca. 50 m<br />

gewesen se<strong>in</strong>. Teilweise zeigen sich schon<br />

die ersten Halme.<br />

100 Meter Rhizomsperren:<br />

Insgesamt haben wir bis jetzt 100 m Rhizomsperre<br />

70 cm tief im Boden versenkt.<br />

Das Abbruchunternehmen hat die Gräben<br />

mit e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>ibagger ausgehoben. Wir<br />

mussten dann nur noch die Ecken und<br />

Problemstellen nacharbeiten, die der<br />

Bagger nicht machen konnte. Der<br />

Baggerführer hat die Stellen neben den<br />

Problemzonen wesentlich tiefer (bis 1,5 m)<br />

ausgehoben. So konnten wir die Erde der<br />

nachzuarbeitenden Stellen e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> das<br />

Loch ziehen und mussten diese nicht h<strong>in</strong>ausschaufeln.<br />

Außer der Semiarund<strong>in</strong>aria<br />

haben wir dann noch weitere Bereiche mit<br />

Rhizomsperren abgegrenzt, die hauptsächlich<br />

Phyllostachys-Sorten und die<br />

Pseudosasa japonica aufnehmen werden.<br />

Zu den Rhizomsperren gibt es auch e<strong>in</strong>e<br />

nette Geschichte: Ich wurde gefragt,<br />

warum der e<strong>in</strong>e <strong>Bambus</strong> nicht e<strong>in</strong>gegrenzt<br />

werden soll. Dabei handelte es sich um<br />

e<strong>in</strong>e Fargesia nitida. Als ich die Unterschiede<br />

erklärte, habe ich erst e<strong>in</strong>mal verständnislose<br />

Blicke geerntet, warum ich<br />

denn nicht nur solche Pflanzen habe.<br />

Das Umfeld hat es schon schwer mit uns.<br />

Pseudosasa japonica<br />

Die Pflanze bildet <strong>in</strong> unserem Garten die<br />

Trennung zwischen Hof und Garten. Da<br />

dies <strong>in</strong> Zukunft auch im neuen Grundstück<br />

der Fall se<strong>in</strong> soll, sollte die Pflanze auf die<br />

gesamte Breite ausgeweitet, und auch<br />

etwas anders von der Form her gestaltet<br />

werden. So habe ich angefangen, die<br />

Pflanze auszugraben – und zwar mit der<br />

Hand...<br />

Glücklicherweise war der Bagger noch da.<br />

Manuell wäre das wieder, gel<strong>in</strong>de gesagt,<br />

schwierig geworden. Der Bagger hat mir<br />

die Pflanze ausgegraben und <strong>in</strong> großen<br />

Stücken auf den Boden gelegt. Die Stücke<br />

waren jedoch noch so groß, dass wir sie<br />

nicht bewegen konnten. Mit Spaten und<br />

Axt konnte ich die Pflanzen jedoch recht<br />

e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> transportable Stücke zerteilen<br />

um sie <strong>in</strong> die mit Rhizomsperren abgegrenzten<br />

Bereiche e<strong>in</strong>pflanzen. Das<br />

sieht momentan alles etwas zerrupft aus,<br />

wird sich aber hoffentlich nächstes Jahr<br />

auswachsen.<br />

Tipps aus leidvoller Erfahrung<br />

Wurzelstöcke von Semiarund<strong>in</strong>aria fastuosa<br />

zerteilen: Schwierig. Die Pflanze hat<br />

e<strong>in</strong>en kompakten Wurzelverbund, der 40<br />

bis 50 cm <strong>in</strong> die Tiefe reicht. Ich habe den<br />

E<strong>in</strong>druck, dass die Wurzeln verstärkt <strong>in</strong> die<br />

Tiefe gegangen s<strong>in</strong>d, da die Pflanze auf<br />

beiden Seiten e<strong>in</strong>geklemmt war.<br />

Wurzelstöcke von Pseudosasa japonica<br />

zerteilen: E<strong>in</strong>fach mit Spaten und Axt möglich.<br />

Da die Pflanze sehr dicht beie<strong>in</strong>ander<br />

stehende Halme hat, mußte ich erst e<strong>in</strong>e<br />

17


Nur mit schwerem Gerät lassen sich solche <strong>Bambus</strong>horste bewegen. Foto: Wolfgang Glatzel<br />

Gasse von Halmen abschneiden, um die<br />

Pflanze dann dort mit der Axt ause<strong>in</strong>anderzutrennen.<br />

Das geht recht gut, da<br />

die Rhizome direkt unter der Oberfläche<br />

wachsen.<br />

Phylostachy nigra punctata und boryana:<br />

harmlos gegenüber den anderen beiden.<br />

Die Halme stehen recht locker, und man<br />

kann die e<strong>in</strong>gewachsenen Pflanzen direkt<br />

mit Spaten und Axt <strong>in</strong> handlichen Stücken<br />

ausgraben.<br />

Bodendecker wie Sasa pumila u.a. waren<br />

recht harmlos, die Rhizome s<strong>in</strong>d direkt<br />

unter der Oberfläche, und e<strong>in</strong>en fest<br />

betonierten Randste<strong>in</strong> von 15 cm Tiefe<br />

konnten die Pflanzen nicht unterwandern.<br />

Wer sich <strong>Bambus</strong>se <strong>in</strong> den Garten holt,<br />

sollte gleich an Rhizomsperren denken.<br />

Der größte Fehler ist, das auf die Zukunft<br />

zu verschieben, denn der <strong>Bambus</strong> ist viel<br />

schneller als man denkt. Ich hatte Glück,<br />

dass wir sowieso großflächig umgestaltet<br />

haben und damit schweres Gerät auf der<br />

Baustelle war. Hätte ich ohne Bagger die<br />

Arbeit bewältigen müssen, wäre evtl. nicht<br />

mehr viel vom <strong>Bambus</strong>hobby übriggeblieben.<br />

Ich hoffe nur, dass die Rhizomsperren<br />

halten, was sie versprechen.<br />

In Zukunft wird es bei mir ke<strong>in</strong>e ‚freilaufenden‘<br />

<strong>Bambus</strong>se mehr geben.<br />

In me<strong>in</strong>em Bekanntenkreis s<strong>in</strong>d auch<br />

e<strong>in</strong>ige der <strong>Bambus</strong>sucht verfallen. Diese<br />

mit Pflanzen zu versorgen war durch die<br />

18<br />

vielen Ableger, die jedes Jahr durch<br />

Reduktion anfallen, ke<strong>in</strong> Problem.<br />

Der erste hat durch me<strong>in</strong>e Erfahrungen<br />

se<strong>in</strong>e Pflanzen ebenfalls mit Rhizomsperren<br />

versorgt. Aus den ursprünglich für<br />

die Arbeit angesetzten 2 Tagen wurden<br />

2 Wochen. Angrenzender Rasen musste<br />

komplett erneuert werden. E<strong>in</strong>e Ph.<br />

aureosulcata Spectabilis (vor zwei Jahren<br />

als große Ableger von mir gepflanzt) hatte<br />

den Rasen komplett durchwurzelt, wir<br />

haben das spaßeshalber als <strong>Bambus</strong>parkett<br />

bezeichnet. Auch der Landschaftsgärtner,<br />

der das Problem bisher eher als ger<strong>in</strong>g<br />

ansah, hat viel dazugelernt.<br />

Wenn ich an me<strong>in</strong>e ersten <strong>Bambus</strong>pflänzle<strong>in</strong><br />

denke, die ich 1988 <strong>in</strong> den Garten<br />

setzte und liebevoll hegte und pflegte und<br />

jeden e<strong>in</strong>zelnen Halm mit Vornamen<br />

kannte, und sehe wie die e<strong>in</strong>stigen<br />

Schwächl<strong>in</strong>ge heute nur noch mit brachialer<br />

Gewalt gebändigt werden können,<br />

weiss ich nicht, was besser ist. E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />

Pflänzle<strong>in</strong> zu haben mit dem Traum, dass<br />

dieses e<strong>in</strong>mal größer wird, oder e<strong>in</strong>e große<br />

Pflanze, deren man kaum noch Herr wird.<br />

Japanische Zwerghühner mit Nachwuchs. Foto: Alois Münst


Alois Münst<br />

Bisweilen kommt man zu e<strong>in</strong>em Haustier<br />

wie die Jungfrau zu e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d - oder noch<br />

schneller. Man erbt e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> paar<br />

Zwerghühner, den Restbestand, der den<br />

elterlichen Garten über Jahrzehnte<br />

belebte. Als ich me<strong>in</strong>en großen Garten<br />

erwarb und <strong>in</strong> größerem Stil <strong>Bambus</strong>, vor<br />

allem Phyllostachys anpflanzte, sah ich im<br />

Geiste schon e<strong>in</strong>e überwältigende<br />

Symbiose: E<strong>in</strong> <strong>Bambus</strong>ha<strong>in</strong>, <strong>in</strong> dessen<br />

Halbdunkel e<strong>in</strong>e Herde japanischer Zwerghühner<br />

(Chabo genannt) ihr liebenswertes<br />

Unwesen trieb. Für diese Zwerghuhnrasse<br />

(weltweit gibt es etwa 300 Rassen mit teilweise<br />

zehn und mehr Farbschlägen) hat<br />

sich <strong>in</strong> Deutschland auch der Kosename<br />

„die kle<strong>in</strong>e Groteske“ e<strong>in</strong>gebürgert.<br />

Grotesk und eigenartig ist die e<strong>in</strong>em U<br />

gleichende Figur, der große Kamm und die<br />

kurzen dicken Be<strong>in</strong>chen.<br />

Friedfertig und neugierig<br />

Inzwischen hat auch noch e<strong>in</strong>e zweite<br />

Zwerghuhnrasse im me<strong>in</strong>em Garten Gastrecht<br />

erhalten, Zwerg Choch<strong>in</strong>. <strong>Sie</strong> haben<br />

sich noch weit mehr als gartenschonend erwiesen,<br />

scharren noch weniger. Wie<br />

Federbällchen rollen sie durch den Garten –<br />

behäbig, äußerst friedfertig und zutraulich,<br />

dabei aufmerksam und neugierig. Besucher,<br />

die mit K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> den Garten kommen, haben<br />

immer dasselbe Problem: Den K<strong>in</strong>dern<br />

zu erklären, warum sie nicht solche Hühnchen<br />

haben dürfen, zum<strong>in</strong>dest nicht jetzt<br />

und sofort!<br />

In Ch<strong>in</strong>a geklaut<br />

Als 1860 englische und französische<br />

Truppen die Sommerresidenz des ch<strong>in</strong>esi-<br />

Liebenswerte Zwerge im <strong>Bambus</strong>ha<strong>in</strong><br />

schen Kaisers zerstörten und brandschatzten,<br />

beraubten sie neben der Gartenbauabteilung<br />

auch die Hundezw<strong>in</strong>ger (Pek<strong>in</strong>esen!)<br />

und die Palasthühnerzucht. E<strong>in</strong><br />

Pärchen dieser kaiserlichen Zwerghühnchen,<br />

das sich regelmäßig im Offizierzelt<br />

zum Futterbetteln e<strong>in</strong>fand, gelangte als<br />

Beutegut nach England. Aus der Nachzucht<br />

kam e<strong>in</strong> Pärchen der Palasthühnchen<br />

für unglaubliche 1.200 Goldtaler<br />

1886 <strong>in</strong> die Hände e<strong>in</strong>es Dresdner Kaufmanns.<br />

Heute f<strong>in</strong>den wir die beiden asiatischen<br />

Hühnerrassen bei Geflügelfreunden<br />

<strong>in</strong> aller Welt. Neben e<strong>in</strong>farbig<br />

gelben, weißen, schwarzen und blauen<br />

Hühnchen gibt es an die 15 teils delikate<br />

Farben und Zeichnungen.<br />

E<strong>in</strong> Ställchen und e<strong>in</strong> Zäunchen<br />

Zur artgerechten Haltung gehört e<strong>in</strong>e<br />

sichere nächtliche Unterbr<strong>in</strong>gung (Raubzeug!)<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zugfreien, hellen und sauberen<br />

Ställchen, das auch tagsüber vor<br />

Witterungsunbilden Zuflucht bietet. Als<br />

Abgrenzung des Reviers genügt bei mir e<strong>in</strong><br />

30 bis 40 cm hohes Zäunchen, das stilgerecht<br />

teilweise aus <strong>Bambus</strong>halmen<br />

gefertigt ist. Die Verköstigung der Hühnchen<br />

ist e<strong>in</strong>fach. Käufliches Hühnermischfutter<br />

(Weizen, Gerste, kle<strong>in</strong>er Mais)<br />

ist die Grundnahrung, dazu kommt klares,<br />

sauberes Wasser. Kerbtiere, kle<strong>in</strong>e Schnecken<br />

und Würmer werden im Garten<br />

erbeutet, ebenso Grünzeug (Unkraut).<br />

Daneben erhalten me<strong>in</strong>e Leckermäulchen<br />

noch Erdnussstückchen, Haferflocken,<br />

Bisquit- und Keksbruch aus der Hand.<br />

Auch Essensreste wie Salzkartoffeln werden<br />

gerne verzehrt.<br />

100 Eier im Jahr<br />

Natürlich s<strong>in</strong>d die Zwerghühner ke<strong>in</strong>e Leistungs-Hybriden,<br />

was die Legeleistung betrifft.<br />

Aber an die 100 Eier im Jahr bei<br />

e<strong>in</strong>em Gewicht von 35 bis 40 g (also zwei<br />

Drittel e<strong>in</strong>es normalen Eis) darf man von<br />

diesen kle<strong>in</strong>en, etwa 500 g wiegenden<br />

Hühnchen schon erwarten. E<strong>in</strong>e respektable<br />

Leistung! Weil bei mir alle Hennnen<br />

ihren angeborenen Bruttrieb ausleben<br />

dürfen, gibt es genügend Nachwuchs.<br />

Fasz<strong>in</strong>ierende E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> das Familienleben<br />

glücklicher Hühnchen belohnen<br />

mich auch noch nach vielen Jahren für<br />

relativ wenig Arbeit und Mühe.<br />

Schon 24 Stunden vor dem Schlupf verständigen<br />

sich die Küken untere<strong>in</strong>ander<br />

und mit der Glucke, damit alle gleichzeitig<br />

aus dem Ei herauskommen. Zwerghühner,<br />

besonders die Chabo, gelten auch als<br />

besonders <strong>in</strong>telligent. Übrigens erkennen<br />

sich die Hühnchen untere<strong>in</strong>ander an den<br />

Kopfpunkten, was ja nicht unwichtig ist.<br />

Schließlich gibt es unter mehreren Hennen<br />

e<strong>in</strong>e strikte Hierarchie und Rangfolge.<br />

Wer etwas Leben <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Garten oder<br />

<strong>Bambus</strong>ha<strong>in</strong> br<strong>in</strong>gen möchte, ist mit<br />

diesen relativ pflegeleichten, preiswerten<br />

Federbällchen gut bedient. Ich denke,<br />

gerade auch für K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />

kann die Beschäftigung mit e<strong>in</strong> paar<br />

Zwerghühnchen e<strong>in</strong> fasz<strong>in</strong>ierendes Erlebnis<br />

se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Studium. Der bekannte<br />

Frankfurter Zoodirektor und Fernseh-<br />

Tierprofessor Grzymek begann<br />

übrigens se<strong>in</strong>e Laufbahn mit Antwerpener<br />

Bartzwerghühnern.<br />

Pflanzen & Tiere des Jahres 2001<br />

Baum des Jahres: Die Esche. Blume des Jahres: Blutroter Storchschnabel. Heimische Orchidee des Jahres: Herbstdrehwurz.<br />

Wildtier des Jahres: Der Feldhase. Vogel des Jahres: Der Haubentaucher. Wer kürt den <strong>Bambus</strong> des Jahres?<br />

<strong>Bambus</strong>-Informationszentrum / <strong>Bambus</strong>-Kultur<br />

<strong>Bambus</strong> für Heim und Garten<br />

Alle Wege führen zum <strong>Bambus</strong>...<br />

Auf diesen Messen s<strong>in</strong>d wir und freuen uns auf e<strong>in</strong> Treffen mit Ihnen:<br />

21.-22.04. Pflanzenmarkt Kiekeberg Hamburg-Ehestorf 17.-20.05. Country, Life & Garden, Hannover-Herrenhausen<br />

26.-29.04. Home & Garden, Ludwigsburg / Stuttgart 25.-27.05. Fasz<strong>in</strong>ation Garten, Schloss Atzelsberg<br />

28.04.-01.05. Pflanzenmarkt im Maxi-Park, Hamm 26.-27.05.<br />

Hannoversche Pflanzentage, Stadtpark<br />

10.-13.05. Home & Garden, Düsseldorf, Grafenberg 07.-10.06. Fürstliches Gartenfest, Fulda<br />

17.-20.05. Home & Garden, München-Riem 14.-17.06. Landpartie Schloss Gödens<br />

12.-22. April: <strong>Bambus</strong>tage bei uns <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>wedel<br />

K. Steckhan – F. Vaupel · 31275 Lehrte-Ste<strong>in</strong>wedel · Ramhorster Straße 1 · Tel. 0 5 1 3 6 / 5 7 42 · www.bambus-<strong>in</strong>fo.de · servi-<br />

19


Karlhe<strong>in</strong>z Rücker<br />

Im Herbst 2000 veröffentlichte die „Gartenpraxis“<br />

folgendes Editorial, das unsere<br />

Leser sicherlich auch <strong>in</strong>teressieren wird:<br />

Es war Anfang Februar dieses Jahres. Die<br />

Temperatur war zu dieser Zeit ungewöhnlich<br />

mild, der Boden offen. Ich staunte nicht<br />

schlecht, als ich an e<strong>in</strong>em Neubau, dessen<br />

Planung Ende des vorigen Jahres gerade<br />

noch fertiggestellt worden war, e<strong>in</strong>en frisch<br />

gepflanzten stattlichen <strong>Bambus</strong> entdeckte.<br />

Mit se<strong>in</strong>en sattgrünen Blättern hob er sich<br />

von se<strong>in</strong>er trotz der Witterung noch w<strong>in</strong>terlichen<br />

Umgebung ab. Das Exemplar -<br />

e<strong>in</strong> Phyllostachys aurea - hatte deutlich<br />

mehr als 2 Meter Höhe und war so makellos<br />

belaubt, wie man <strong>Bambus</strong>se zu dieser<br />

Jahreszeit bei uns wohl kaum f<strong>in</strong>det.<br />

„Das kann nicht gut gehen!“ war me<strong>in</strong><br />

spontaner Gedanke, denn zu dieser Jahreszeit<br />

musste man noch e<strong>in</strong>mal mit ab-<br />

Bill Hoag<br />

Jetzt im Frühjahr brauchen viele unserer<br />

S<strong>in</strong>gvögel geschützte Nistplätze. Warum<br />

nicht mal e<strong>in</strong> Vogelhaus aus e<strong>in</strong>em <strong>Bambus</strong>rohr<br />

bauen? Dazu braucht man allerd<strong>in</strong>gs<br />

e<strong>in</strong> Stück Rohr mit e<strong>in</strong>em ziemlich<br />

großen Durchmesser - vielleicht den Rest<br />

von e<strong>in</strong>er anderen Bastelei. Aus e<strong>in</strong>em<br />

e<strong>in</strong>zigen Rohr kann man e<strong>in</strong>e ganze Menge<br />

solcher Vogelhäuschen bauen. Unter<br />

20<br />

<strong>Bambus</strong>-Leichtfertigkeiten<br />

s<strong>in</strong>kenden Temperaturen rechnen. Was<br />

das für e<strong>in</strong>en Phyllostachys aurea, e<strong>in</strong>en<br />

ohneh<strong>in</strong> h<strong>in</strong>sichtlich der W<strong>in</strong>terhärte bei<br />

uns problematischen Art, und zudem bei<br />

e<strong>in</strong>em Exemplar, das offenkundig aus südlicheren<br />

Gefilden stammte, zu bedeuten<br />

hatte, war abzusehen.<br />

Es dauerte nicht lange, und es kam, wie es<br />

kommen musste: Die Blättchen an den<br />

stattlichen Halmen waren trocken-grau,<br />

ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges hatte überlebt. Im Mai stand<br />

an der Stelle dieses unglücklichen <strong>Bambus</strong>ses<br />

e<strong>in</strong> neues Exemplar, daneben e<strong>in</strong><br />

zweiter. Ich gew<strong>in</strong>ne <strong>in</strong>zwischen den E<strong>in</strong>druck,<br />

dass <strong>Bambus</strong>se zur Leichtfertigkeit<br />

verführen.Oder wie sollte man es sonst bezeichnen,<br />

wenn von e<strong>in</strong>er Gartenschau e<strong>in</strong><br />

vergleichbarer Fall geschildert wird, dort allerd<strong>in</strong>gs<br />

mit größeren Stückzahlen. Bei e<strong>in</strong>er<br />

Gartenschau, wo sich doch nur Fachleute<br />

tummeln (oder tummeln sollten)!<br />

Vogelhaus und Futterstelle<br />

e<strong>in</strong>er Nodie, die als Boden dient, wird das<br />

Rohr abgeschnitten, das Häuschen ist etwa<br />

25 cm hoch. In 15 cm Höhe wird e<strong>in</strong> Loch<br />

mit 3 cm Durchmesser sauber ausgebohrt<br />

oder ausgefräst. Am oberen offenen Ende<br />

werden zwei gleichw<strong>in</strong>klige Schnitte für das<br />

Dach gemacht. Darauf klebt man e<strong>in</strong> Dach<br />

aus zwei kurzen Brettern. In e<strong>in</strong>er Bohrung<br />

unter dem E<strong>in</strong>flugloch wird e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

Wer wohl die Ersatzpflanzen bezahlt hat?<br />

Und wie war das noch damals mit den<br />

blühenden Gartenbambussen, die noch<br />

„kurz vor Torschluss“ verkauft wurden?<br />

Oder mit den Ausläufer bildenden, nicht sicher<br />

w<strong>in</strong>terharten Phyllostachys, die ihre<br />

Plätze e<strong>in</strong>nehmen sollten? Wer weiß nicht<br />

von Fällen leichtfertiger Verwendung der<br />

kle<strong>in</strong><strong>wüchsigen</strong> Ungeheuer, die man nur<br />

mit schlimmsten Gegenmaßnahmen noch<br />

e<strong>in</strong>mal los wird. <strong>Bambus</strong>se s<strong>in</strong>d begeisternd<br />

schöne, zudem modische Pflanzen,<br />

da sche<strong>in</strong>en fachliche Bedenken ke<strong>in</strong>e Rolle<br />

zu spielen. Aber solange es Leute gibt,<br />

die jeden Uns<strong>in</strong>n bezahlen, nur weil der<br />

<strong>Bambus</strong> so schön ist, braucht man sich<br />

wohl ke<strong>in</strong>e Gedanken zu machen.<br />

„Sitzstange“ befestigt, h<strong>in</strong>ten wird e<strong>in</strong> Loch<br />

<strong>in</strong> das Vogelhäuschen gebohrt, um es an e<strong>in</strong>em<br />

Baum zu befestigten. (Zeichnung)<br />

Wird e<strong>in</strong>en längeres Rohrstück verarbeitet,<br />

bleiben logischerweise Internodien ohne<br />

Nodien übrig. Daraus (und natürlich auch<br />

aus e<strong>in</strong>em Halmstück mit Nodien) kann<br />

man e<strong>in</strong>e Futterstelle zum Aufhängen<br />

machen, die von Katzen nicht erreicht wird.<br />

Der Halm wird der Länge nach im Verhältnis<br />

2/3 zu 1/3 gespalten. Durch Bohrungen<br />

wird e<strong>in</strong>e widerstandsfähige Schnur<br />

gezogen. In die untere Hälfte füllt man<br />

Körner, die obere Hälfte schützt vor Regen.


Das Treffen der Europäischen <strong>Bambus</strong>gesellschaften<br />

f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> diesem Jahr am<br />

23. und 24 Juni <strong>in</strong> Belgien statt und zwar<br />

im Königlich Botanischen Garten <strong>in</strong><br />

Meise, im Schloss von Bouchout, wo auch<br />

schon 1995 der EBS-Europa-Treff stattgefunden<br />

hat. Das Programm ist sehr vielseitig<br />

und bietet jedem etwas. Es gibt<br />

unter anderem drei Vorträge über <strong>Bambus</strong><br />

<strong>in</strong> gemäßigten Klimazonen, zwei Installationen<br />

von <strong>Bambus</strong>künstlern, Führungen<br />

durch die tropischen Glashäuser und<br />

andere Bereiche des botanischen Gartens.<br />

Am Sonntag, 24. Juni werden die <strong>Bambus</strong>-<br />

Welt-<strong>Bambus</strong>kongress <strong>in</strong> Indien<br />

Der VII Welt-<strong>Bambus</strong>kongress f<strong>in</strong>det vom<br />

12. bis 17. November 2001 <strong>in</strong> Dehra Dun<br />

statt. Unter dem Thema „ Bamboo for<br />

Development“ (<strong>Bambus</strong> für Entwicklung)<br />

wird er geme<strong>in</strong>sam von der Internationalen<br />

Bamboo Association (IBA) und dem International<br />

Network of Bamboo and Rattan<br />

(INBAR) veranstaltet. Damit entfällt die bisherige<br />

Unterscheidung zwischen dem IBA<br />

<strong>Bambus</strong>kongress und dem INBAR Bamboo<br />

Workshop. Dehra Dun liegt nördlich von<br />

New Dehli und ist e<strong>in</strong> bedeutendes Forstliches<br />

Forschungs- und Aus bildungszentrum.<br />

Die Planung des Kongresses f<strong>in</strong>det derzeit<br />

statt. Vorgesehen s<strong>in</strong>d etwa hundert<br />

Vorträge unter anderem zu den Themen<br />

Ökologische Anwendungen von <strong>Bambus</strong>,<br />

verbesserte Produktion, Vermehrungsmethoden,<br />

Schutzmaßnahmen zur Erhaltung<br />

der <strong>Bambus</strong>wälder, <strong>Bambus</strong>produkte<br />

und Anwendungen, Lagerung von Material,<br />

Architektur und Hausbau, Kultur und <strong>Bambus</strong>,<br />

Netzwerkaufbau und Informationsfluss,<br />

<strong>Bambus</strong> im Gartenbau und Landschaftsgestaltung.<br />

Zu den e<strong>in</strong>zelnen Themenbereichen<br />

werden die entsprechenden Poster<br />

angeboten. Vorgesehen s<strong>in</strong>d weiter e<strong>in</strong><br />

Musik- und Tanzfestival, e<strong>in</strong>e Ausstellung<br />

handwerklicher Produkte und die Repräsentation<br />

von Industrieprodukten. E<strong>in</strong>zelheiten<br />

kann man über die IBA-Website<br />

www.bamboo.org.au/iba, von der Präsident<strong>in</strong><br />

der American Bamboo Association<br />

Susanne Lucas (E-Mail: slucas0033@aol.com)<br />

und von Prof. Walter Liese, der Mitglied des<br />

Vorbereitungsteams ist, erfahren.<br />

Europa-Kongress <strong>in</strong> Belgien<br />

sammlungen im Arboretum von Bokrijk,<br />

die Baumschule und die Forschungsbereiche<br />

von Opr<strong>in</strong>s <strong>in</strong> Rjikevorsel besucht.<br />

Das Programm:<br />

Samstag, 23. Juni Ankunft <strong>in</strong> Schloss<br />

Bouchout, 09.25 bis 12.30 Uhr Vorträge<br />

(1. Robert und Jaques van Dooren über<br />

„Endhöhen von 52 Phyllostachys Arten“,<br />

2. Jos van der Palen über „<strong>Bambus</strong>, neue<br />

Importe, neue Möglichkeiten“. 3. Johan<br />

Gielis über „Die Zukunft von <strong>Bambus</strong> <strong>in</strong><br />

Europa aus der landwirtschaftlichen Perspektive“.<br />

News<br />

Da zur gleichen Zeit <strong>in</strong> Neu Delhi die<br />

Internationale Handelsmesse von Indien<br />

stattf<strong>in</strong>det, wird die <strong>Bambus</strong>-Handelsmesse<br />

bei e<strong>in</strong>em breiteren <strong>in</strong>ternationalen<br />

Publikum Resonanz haben.<br />

Arbeitskreis<br />

Am 13. Februar traf sich der Arbeitskreis<br />

der EBS <strong>in</strong> Gelnhausen, um wie <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren zu Beg<strong>in</strong>n des neuen Jahres<br />

aktuelle Themen für die EBS unter Leitung<br />

unseres Präsidenten Gerhard <strong>Sie</strong>ber<br />

zu erörtern. Auf große Begeisterung stieß<br />

die Präsentation des Internet-Auftritts durch<br />

Über 30 Jahre Erfahrung<br />

<strong>in</strong> der Anzucht und Kultur von<br />

BAMBUS<br />

<strong>in</strong> Darmstadt-Eberstadt<br />

Großes Sortiment – Gute Beratung<br />

W<strong>in</strong>terharte Stauden<br />

Spezialitäten:<br />

Hemerocallis, Hosta und Paeonien<br />

<strong>Bambus</strong> Willumeit<br />

Gartenbau GmbH<br />

Nußbaumallee 69<br />

64297 Darmstadt-Eberstadt<br />

Tel: 0 61 51 / 53 80 08 59 69 48<br />

Fax: 0 61 51 / 53 80 18<br />

12.30 bis 14 Uhr Mittagessen <strong>in</strong> der Orangerie.<br />

14 bis 18 Uhr freie Wahl für Führungen,<br />

Mitwirkungen bei der <strong>Bambus</strong>kunst.<br />

18 Uhr <strong>in</strong>formelles Essen, Beisammense<strong>in</strong>.<br />

Sonntag, 24. Juni: 9 Uhr Abfahrt mit dem<br />

Bus zum Arboretum Bokrjik, Mittagessen<br />

dort. 14.30 Uhr Opr<strong>in</strong>s Plant und Baumschule.<br />

16.30 Uhr Rückkehr.<br />

Interessierte <strong>Bambus</strong>freunde aus Deutschland<br />

sollten sich an unseren Präsidenten,<br />

Gerhard <strong>Sie</strong>ber, wenden.<br />

Stephan Rodmann, die er unter der Adresse<br />

www.bambus-deutschland.de für die<br />

EBS e<strong>in</strong>gerichtet hat. Die Seiten s<strong>in</strong>d seit<br />

Anfang Januar <strong>in</strong> Betrieb (und nebenbei gesagt,<br />

e<strong>in</strong> voller Erfolg). Neben technischen<br />

Fragen g<strong>in</strong>g es bei der Diskussion auch um<br />

die Betreuung der Seiten sowie um die Frage,<br />

welche L<strong>in</strong>ks auf andere Seiten geschaltet<br />

werden sollten und welche Inhalte<br />

später noch e<strong>in</strong>gestellt werden können.<br />

Das Redaktionsteam, das sich bereits am<br />

Vortag getroffen hatte, stellte die neuen<br />

Themen für dieses Jahr vor. Die Gartengestaltung<br />

wird e<strong>in</strong>es der wichtigsten<br />

Liste anfordern!<br />

(gegen 3,–– DM <strong>in</strong> Briefmarken)<br />

Besuch jederzeit – Beratung und Verkauf nach Vere<strong>in</strong>barung<br />

21


Themenkomplexe se<strong>in</strong>. Die Serie „Vorstellung<br />

von Mitgliedergärten“ soll fortgeführt<br />

werden, ergänzt durch e<strong>in</strong>e Vorstellung<br />

von <strong>Bambus</strong> auf öffentlichen Flächen.<br />

Aber auch botanische Grundlagen für eher<br />

wissenschaftlich orientierte Mitglieder sollen<br />

nicht zu kurz kommen.<br />

Auch dieses Jahr bittet die Redaktion um<br />

Anregungen und Unterstützung durch die<br />

Mitglieder. Das neue Format des <strong>Bambus</strong>briefes<br />

wurde im übrigen von allen durchweg<br />

positiv beurteilt.<br />

Schließlich hat sich der Arbeitskreis mit der<br />

Frage befasst, ob die EBS <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>getragenen<br />

Vere<strong>in</strong> umgewandelt werden<br />

sollte. Dafür waren neben anderen Erwägungen<br />

auch e<strong>in</strong>e Reihe von rechtlichen<br />

Gründen maßgeblich, die die derzeitige<br />

Struktur nicht mehr als optimal ersche<strong>in</strong>en<br />

lassen. Diese Veränderung soll möglichst<br />

noch <strong>in</strong> diesem Jahr angegangen und vielleicht<br />

auch abgeschlossen werden. Ob das<br />

Sommerfest als Mitgliederversammlung genutzt<br />

werden kann, um die notwendigen Beschlüsse<br />

herbeizuführen, wäre noch zu prüfen.<br />

Die Mitgliederbewegung ist <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

im Saldo weitgehend konstant geblieben.<br />

Fred Vaupel<br />

Blüte bei Fargesia nitida<br />

Bisher gibt es nur wenige bestätigte Meldungen<br />

von der Blüte an Fargesia nitida.<br />

Ke<strong>in</strong> Wunder, begann die Blüte an Fargesia<br />

murielae doch auch nur zögernd.<br />

Sicher sche<strong>in</strong>t zu se<strong>in</strong>, dass auch nitida<br />

alle 80 bis 120 Jahre <strong>in</strong> Blüte kommt und,<br />

wie alle Fargesien, diese Blüte wohl kaum<br />

überleben wird. Wenn wir also davon ausgehen,<br />

dass alle bei uns verbreiteten<br />

Klone aus den Ende des vorletzten Jahr-<br />

22<br />

hunderts (1886) gesammelten Samen<br />

abstammen, steht die Hauptblüte unmittelbar<br />

bevor, auch wenn es noch 10 bis<br />

20 Jahre dauern kann. Die ersten Blühmeldungen<br />

aus Ch<strong>in</strong>a an dieser Art stammen<br />

von 1984 und auch dar<strong>in</strong> steht zu<br />

lesen, dass die Blüte an e<strong>in</strong>igen Naturstandorten<br />

bereits Mitte der 70er Jahre<br />

begonnen haben soll. In England blühen<br />

seit 1995 e<strong>in</strong> paar Pflanzen, die als nitida<br />

bestimmt wurden. Dabei ist bisher nichts<br />

darüber bekannt, um welchen Klon es sich<br />

handelt. Im letzten Jahr konnte ich <strong>in</strong><br />

Cornwall / England im Park von Wakehurst<br />

an e<strong>in</strong>igen Pflanze dieser Art Samen<br />

entdecken und auch ernten. Bei den <strong>in</strong><br />

Wakehurst <strong>in</strong> Blüte stehenden Klonen handelt<br />

es sich um die von Simon verbreiteten<br />

Pflanzen 2 und 8, die <strong>in</strong> Cornwall kaum<br />

3 m Höhe erreicht haben und mit kle<strong>in</strong>en<br />

schmalen Blättern auch <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />

<strong>Bambus</strong>garten nicht auffallend schön s<strong>in</strong>d.<br />

Auch an anderen Standorten <strong>in</strong> England<br />

konnte ich blühende Pflanzen entdecken<br />

und e<strong>in</strong>ige standen bereits vor dem Aus.<br />

Auch aus anderen Ländern habe ich Blühmeldungen<br />

an nitida bekommen. Hierzulande<br />

ist oft zu hören und zu lesen, dass<br />

nitida auch <strong>in</strong> Deutschland blüht, aber bisher<br />

konnte ich die blühenden Pflanzen <strong>in</strong><br />

allen Fällen e<strong>in</strong>deutig als murielae identifizieren.<br />

Im Sommer 1996 meldete me<strong>in</strong><br />

<strong>Bambus</strong>freund aus Dänemark die Blüte an<br />

nitida, aber ich glaubte zunächst an e<strong>in</strong>e<br />

Verwechslung. Doch bei der <strong>in</strong> Blüte<br />

stehenden Pflanze handelt es sich e<strong>in</strong>deutig<br />

um den Typ des Handels, der bei uns<br />

unter Fargesia nitida weit verbreitet ist.<br />

Auffällig die großen Blätter und die dicken<br />

Halme. Inzwischen haben wir von diesen<br />

Pflanzen keimfähige Samen geerntet und<br />

Staudenspezialitäten<br />

Gartengestaltung<br />

Riede GmbH<br />

Rudolstädter Straße 64 · 07745 Jena<br />

Telefon 0 36 41 / 21 48 00 · Telefax 0 36 41 / 60 69 35<br />

E-Mail: gartengest.riede@jellonet.de<br />

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Gräseriris · <strong>Bambus</strong><br />

und vieles mehr!<br />

die größten Säml<strong>in</strong>ge haben <strong>in</strong>zwischen<br />

e<strong>in</strong>e Höhe um 2 m erreicht. E<strong>in</strong>e Pflanze,<br />

die nur an e<strong>in</strong> paar Halmen blühte, habe<br />

ich 1998 zur Hälfte e<strong>in</strong>gekürzt und <strong>in</strong> Lehrte<br />

bei Hannover ausgepflanzt. Der <strong>in</strong>zwischen<br />

fast 2 m hohe Horst zeigt aber<br />

bis heute ke<strong>in</strong>e Samenansätze.<br />

Tauschbörse<br />

Abzugeben:<br />

Phyllostachys: bambusoides violascens,<br />

glauca Yunzhu, nigra Tosaensis, viridiglaucescens.<br />

Pleioblastus ch<strong>in</strong>o Elegantissimus,<br />

Pseudosasa japonica (verschiedene<br />

Klone), Sasa palmata nebulosa. Ausserdem<br />

Iris kaempferi (großblumige Sorten),<br />

Lysochitum americanum, Lysichitum<br />

camtschatcense, Orontium aquaticum.<br />

Gesucht:<br />

Bashania fargesii, Phyllostachys bambusoides<br />

Holochrysa, Ph. iridescens, Ph. nuda<br />

Localis, Ph. praecox viridisulcata, Ph.<br />

prop<strong>in</strong>qua, Ph. viridis sulphurea.<br />

Ralf Göddecke, Scherpenberger Straße 21,<br />

47443 Moers, Telefon 0 28 41 / 50 42 30,<br />

E-Mail: ris<strong>in</strong>g.ra<strong>in</strong>bow@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Abzugeben:<br />

Ph. aurea, aureosuulcata, bissetii, nidularia,<br />

viridiglaucescens, Hibanobambusa<br />

tranquillans f. shiroshima, Sasaella athropurpurata,<br />

Semiarund<strong>in</strong>aria fastuosa.<br />

Sempervivum<br />

Suche:<br />

Thamnocalamus tesselatus, Hibanobambusa<br />

tranquillans, Phyllostachys, <strong>Bambus</strong>a,<br />

Chusquea, Shibatea ch<strong>in</strong>ensis, kumasansa<br />

f- aureostriata, Pseudosasa, Musa<br />

basjoo, harte Palmen.<br />

K. H. Rolfsmeier, Gehlenbecker Straße 16,<br />

32339 Espelkamp, Tel. 0 57 43 / 91 11 02<br />

Tauschen / Abzugeben / Suche:<br />

Durch e<strong>in</strong>e große Umpflanzaktion habe ich<br />

jede Menge Pflanzen übrig, die ich gerne<br />

gegen andere tauschen möchte.<br />

Abzugeben: Thamnocalamus quadrangularis,<br />

Semiarund<strong>in</strong>aria fastuosa, Ph. pubescens, Ph.<br />

nigra boryana, diverse Standardsorten<br />

Suche:<br />

Ph. vivax aureocaulis, Ph. bamubsoides castilloni<br />

und andere im We<strong>in</strong>bauklima w<strong>in</strong>terfeste<br />

Sorten<br />

Wolfgang Glatzel, Schillerstraße 14,<br />

68775 Ketsch, Telefon 0 62 02 / 69 24 73,<br />

Mobil: 01 79 / 2 17 77 33<br />

Abzugeben:<br />

Fargesia ‘robusta’ und Fargesia ‘rufa’ <strong>in</strong><br />

10-Liter-Töpfen preisgünstig abzugeben.<br />

Jürgen Schmitz, Tel. 00 31 / 43 / 4 50 45 73


Wolfgang Riede<br />

Ordnung schaffen<br />

E<strong>in</strong> Gedanke geht mir ständig im Kopf<br />

herum: Nach der Murielae Blüte ist erst e<strong>in</strong>mal<br />

e<strong>in</strong> heilloses Durche<strong>in</strong>ander und auch<br />

e<strong>in</strong>e ziemliche Unsauberkeit bei den Nachfolgeklonen<br />

losgetreten worden, und nicht<br />

allen der angebotenen Nachfolgesorten<br />

bzw. -pflanzen kann Klonechtheit besche<strong>in</strong>igt<br />

werden. Nun beschert uns die<br />

allmähliche Öffnung Ch<strong>in</strong>as und die<br />

zunehmende Globalisierung neben zahlreichen<br />

Bor<strong>in</strong>da, Yushania usw. auch e<strong>in</strong>e<br />

ständig zunehmende Zahl von Fargesia-<br />

Klonen aus dem Jiuzhaigou-Nationalpark.<br />

Nach den zwei schon länger im Umlauf<br />

bef<strong>in</strong>dlichen Klonen, von denen wir e<strong>in</strong>en<br />

bereits bei Toni Grieb als ausgewachsenes<br />

Exemplar bewundern konnten, brachte<br />

25. März: Beg<strong>in</strong>n der vier Wochen dauernden<br />

<strong>Bambus</strong>-Ausstellung Pyramide<br />

Westland /Holland<br />

21.-22. April: Pflanzenmarkt mit <strong>Bambus</strong><br />

Kiekeberg/Hamburg<br />

27. - 30. April: EBS-Reise nach Belgien<br />

und Holland<br />

28. - 29. April: Staudenraritäten mit<br />

<strong>Bambus</strong>, Grüne Stube Peis<strong>in</strong>g<br />

28. - 29. April: Pflanzenraritätenbörse <strong>in</strong><br />

der Orangerie der Gruga / Essen. Traditions-<br />

Leitung der EBS<br />

Gerhard <strong>Sie</strong>ber<br />

Schloßstraße 10<br />

65439 Flörsheim-Weilbach<br />

Telefon (0 61 45) 3 14 06<br />

eMail: Gerd.<strong>Sie</strong>ber@bambus-deutschland.de<br />

Internationale Kontakte<br />

Wolfgang Eberts<br />

Saarstraße 3-5<br />

76532 Baden-Baden<br />

Telefon (0 72 21) 5 07 40<br />

eMail: Wolfgang.Eberts@bambus-deutschland.de<br />

Leserme<strong>in</strong>ung<br />

Roland Willumeit 1989 die nächsten Säml<strong>in</strong>ge<br />

aus Ch<strong>in</strong>a mit, von denen 9 überlebten.<br />

Richtigerweise erfolgte hier bereits<br />

e<strong>in</strong>e, zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong>terne, Durchnumerierung<br />

von 1 bis 11.<br />

Nun <strong>in</strong>formierte Werner Vogel sowohl auf<br />

dem Sommerfest als auch im <strong>Bambus</strong>journal<br />

über laufende weitere Zugänge aus<br />

Jiuzhaigou. Um dem drohenden Chaos zu<br />

entgehen, hier drei Vorschläge, die mir <strong>in</strong><br />

diesem Zusammenhang als diskussionswürdig<br />

ersche<strong>in</strong>en:<br />

1. Bevor ke<strong>in</strong>e endgültige Bestimmung<br />

erfolgen kann, weitere Durchnumerierung<br />

aller e<strong>in</strong>gehenden Klone.<br />

2. Beobachtung und Beurteilung aller<br />

Jiuzhaigou-Klone von 1 bis unendlich,<br />

dazu wäre es notwendig, dass <strong>in</strong>nerhalb der<br />

Term<strong>in</strong>e<br />

reiche Börse <strong>in</strong> schöner Umgebung. Infotisch<br />

der EBS-D / Kontaktstelle West, dazu<br />

Palmensäml<strong>in</strong>ge Jubaca chilensis.<br />

5. Mai: EBS-Schweiz-Treff 2001 im<br />

Arboretum Aubonne<br />

5. - 6. Mai: Gartenzauber <strong>in</strong> Neumünster,<br />

Große <strong>Bambus</strong>-Ausstellung<br />

11. - 13. Mai: Freis<strong>in</strong>ger Pflanzenraritäten<br />

mit <strong>Bambus</strong><br />

20. Mai: Gartentag auf Burg Ramigste<strong>in</strong>/Lugau-Österreich<br />

Wichtige Adressen<br />

Kontaktstelle Ost<br />

Wolfgang Riede<br />

Wilhelm-Pitt-Weg 17<br />

07749 Jena<br />

Telefon (0 36 41) 44 52 39<br />

Telefax (0 36 41) 60 69 35<br />

eMail: Gartengest.Riede@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

Albrecht Weiß<br />

Im Mundkl<strong>in</strong>gen 1<br />

64342 Seeheim-Jugenheim<br />

Telefon (0 62 57) 8 16 42<br />

<strong>Bambus</strong>-Kunst + Kultur<br />

Hans Peter Bethke<br />

Hauptstraße 5<br />

04895 Saxdorf<br />

EBS Freiwillige, die im Besitz e<strong>in</strong>er oder<br />

mehrerer solcher Pflänzchen s<strong>in</strong>d, diese<br />

auspflanzen und e<strong>in</strong>ige Jahre ungestört<br />

wachsen lassen.<br />

3. Klärung der Verantwortlichkeit – nicht<br />

dem Selbstlauf überlassen.<br />

Nur so bewahren und gew<strong>in</strong>nen wir e<strong>in</strong><br />

Höchstmaß an Klarheit, entkleiden wir die<br />

Jiuzhaigou-Klone ihres Mystizismus und<br />

trennen wir die Spreu vom Weizen. Die<br />

ganze Sache wird übersichtlich.<br />

Fargesia ’robusta’ und Fargesia<br />

’rufa’ <strong>in</strong> 10 Liter Töpfen abzugeben.<br />

Jürgen Schmitz<br />

Tel. 00 31-43-4 50 45 73<br />

Nähe Aachen<br />

25. - 27. Mai: Pflanzentage auf Schloss<br />

Atzelsberg bei Erlangen<br />

3. Juni: Reptilienmarkt <strong>in</strong> Braunau /<br />

Österreich mit <strong>Bambus</strong> und Yucca<br />

23. - 24. Juni: EBS-Europatreffen <strong>in</strong><br />

Meise/ Belgien (s. Seite 21)<br />

22. - 24. Juni: Gartentage Burg Neuburger<br />

bei Passau<br />

25. - 26. August: EBS-D Sommerfest <strong>in</strong><br />

Erfurt /s. Seite 3)<br />

Telefon + Fax (03 53 41) 21 52<br />

Kontaktstelle West<br />

Re<strong>in</strong>hard Trautmann<br />

Goldregenweg 12<br />

51061 Köln<br />

Telefon & Telefax 02 21 / 63 29 29<br />

re<strong>in</strong>hard.trautmann@bambus-deutschland.de<br />

<strong>Bambus</strong>-Videothek<br />

Gerd Zimmer<br />

Eisenbahnstraße 17<br />

66333 Völkl<strong>in</strong>gen<br />

Telefon (0 61 32) 7 62 88<br />

23


Unser Gästebuch an e<strong>in</strong>em Tag im März:<br />

2001-03-23<br />

Rene Mohr, claudiarene@talknet.de,<br />

Hallo! Ich möchte Herrn Eberts und se<strong>in</strong>er Crew auf diesem Wege auch mal danken!<br />

Superfreundliche Abwicklung, tolle Pflanzen, prompte Lieferung, jederzeit Hilfe, wenn<br />

man Fragen hat - Fazit: E<strong>in</strong> Internethändler, den man empfiehlt und bei dem man gerne<br />

e<strong>in</strong>kauft. Gruss und bis zur nächsten Bestellung! Rene Mohr<br />

2001-03-22<br />

Axel Gleibs, axelgleibs@aol.com<br />

Liebe <strong>Bambus</strong>schule Eberts. Ich habe von Ihnen gestern 4 wunderschöne hohe<br />

<strong>Bambus</strong>exemplare erhalten. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Leider war<br />

ich bei Anlieferung nicht da. Pflanzen s<strong>in</strong>d unbeschädigt e<strong>in</strong>getroffen. Rechnung wird bei<br />

Erhalt prompt bezahlt. Grüße Ihr A. Gleibs<br />

2001-03-19<br />

Marik Marion, mar@sat-automation.com<br />

Ihre Web-Site ist e<strong>in</strong>fach GENIAL! B<strong>in</strong> selbst <strong>Bambus</strong>-Fan (unnoetig zu erwähnen, besitze<br />

2 im Garten) u. gestalte beruflich auch Web-Seiten -> deshalb me<strong>in</strong> grosses Lob! Auch<br />

der Informationsgehalt hat mich begeistert!<br />

www.bambus.de

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