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Önschas Gmendsblättli - Gemeinde Laterns

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16<br />

A) Hensler (Oberer und Unterer)<br />

Serie<br />

1894: „Obere und Untere Henßler (Ambros Leo Nesensohn in Flurnamensammlung Zösmaier)<br />

Die Obere Hensler Alpe liegt unter dem Hochgerach und ist sehr steil, die Untere nordöstlich davon an<br />

der Frutz ist sanft und schön. Beide gehören zum Kloster Altenstadt. „Hensler“ bzw. „Hänsler“ ist eine<br />

patronymische (vom Vater abgeleitete) Weiterbildung zu „Hans“ und bedeutet „Nachkomme eines<br />

Hans“. Die Alpe wurde nach einem früheren Besitzer dieses Namens benannt, vgl. urkundlich 1754<br />

„Hänslershaus“ (Mittelland, CH-Aargau) oder „Hänslar“ (Schattwald).<br />

B) Wüste (Obere und Untere)<br />

1618: „baide Albben, die hinder und Vorder Wüestin, wie auch Clas Amans Albb genant. Einwertz an<br />

des Gottshaus Sant Geroldtes Mayensäß und Albben, außwertz an das Joch, die Behern Egg genannt“<br />

(Urbar der Herrschaft Veldkirch, Landesarchiv Bregenz).<br />

Die Alpe Obere Wüste liegt zwischen den Heiteren Boden und dem Hochgerach. Laut obiger Urkunde<br />

gehörten früher auch die Hensler und die Leue-Alpen dazu. Sie hat steile Hänge, die oben in Felsen<br />

übergehen. Da die Unteralpen östlich des Wüstetobels eine schöne Lage haben und damals wahrscheinlich<br />

zum Großteil bewaldet waren, muss die Benennung nach der Oberalpe erfolgt sein. Das Adjektiv<br />

„wüst“ (mittelhochdeutsch „wueste“, althochdeutsch „wuesti“ = öde, unbebaut, leer) gehört zu<br />

einer westgermanischen Sippe, die auf vorgermanisch „wastu“ zurückgeht. Das Adjektiv kommt gelegentlich<br />

in Flurnamen vor.<br />

C) Tälispitze<br />

Flurnamen des <strong>Laterns</strong>ertales (Teil 10)<br />

Die Tälispitze liegt östlich von der Kuhspitze. „Täle“ ist der Name der Föhre im Oberwallis, man findet<br />

dieses Wort auch bei den Walsern Graubündens, nicht aber bei den Rätoromanen. Es stammt von lat.<br />

„dalia“ (=Föhre) ab und gehört sprachgeschichtlich zu westschweizerisch „daille“, das noch im Val<br />

d„Aoste, in Cogne und in Valsavaranche vorkommt. In Mutten (CH-Graubünden) heißt die Bergföhre<br />

„täle“, in Visperterminen (CH-Wallis) „tela“ und oberhalb Visp „täla“. Es handelt sich hier um ein Walserwort,<br />

das aus dem Francoprovenzalischen übernommen wurde. Täli ist die Verkleinerungsform.<br />

<strong>Önschas</strong> <strong>Gmendsblättli</strong> 3/2011

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