Önschas Gmendsblättli - Gemeinde Laterns

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23.09.2012 Aufrufe

14 ALPE LEUE Schwerpunkt - Laternser Alpen Als „musikalische Alpe“ darf man die Alpe Leue sicherlich bezeichnen. Da kann es schon einmal passieren, dass man von Anna & Anna Franziska mit einer Gesangseinlage auf der Alpe begrüßt wird. In der gemütlichen Alpstube findet man nicht nur die üblichen Alputensilien, sondern auch Flügelhörner und ein Tenorhorn. Dies deutet auf viele gemütliche musikalische Stunden nach getaner Arbeit hin. Die Alpe Leue, die sich von der Frutz bis hoch zum Walserkamm und vom Leuetobel bis zur Alpe Propst erstreckt, wurde auch heuer wieder von vielen Wanderern und Mountainbikern besucht. Unter den herzlich willkommenen Gästen gilt der auf der Alpe produzierte Geißkäse als absoluter Geheimtipp. Auf 183 ha wurden heuer vom 31.05. bis 3.9.2011 wieder 60 Stück Vieh von Nesensohn Arthur und Anna mit Sohn Wernfried versorgt. Unterstützt wurden sie bereits zum fünften Mal von Anna Franziska Nesensohn (Mazona) und auch Simon Nesensohn (Dafins) verbrachte bereits das dritte Mal den Alpsommer auf der Leue. Die Wetterverhältnisse waren in dieser Zeit nicht immer sommerlich, im speziellen der verregnete Juli, aber laut Anna Nesensohn bedeutete dieses Wetter für die Alpbewirtschaftung nicht die ungünstigsten Verhältnisse. Einer der extremsten Wetterveränderungen war im August, als innerhalb weniger Stunden die Temperaturen von sommerlichen 28°C auf 6°C in den Keller stürzten. Die Sauen, Gaißen und Hennen, die auch auf der Alpe den Sommer genossen, bekamen gelegentlich auch von einem Fuchs Besuch. Bei diesem Fuchs musste es sich aber um eine seltene Rasse handeln, weil anstatt wie üblich sich an den Hennen zu vergehen, musste Familie Nesensohn morgendlich im näheren Umkreis der Alphütte ihre Schuhe wieder zusammen suchen. Erstmalig wurde der Alpabtrieb auf dem Anwesen von Bickel Hubert und Silvia beendet. Bei geselligem Beisammensein ließ man den gesamten Alpsommer nochmals bei Musik und feinem Kulinarium bis in die späten Abendstunden Revue passieren. Önschas Gmendsblättli 3/2011 Bericht und Fotos: Adi Rohrer

ALPE SACK / GAMPERNEST Schwerpunkt - Laternser Alpen Die Alpe Sack als Unteralpe, sowie die Alpe Gampernest als Oberalpe befinden sich im Besitz einer Alpgenossenschaft. Seit dem Jahre 2010 ist Philipp Heinzle Pächter dieser Alpe. Beide Alpen erstrecken sich über eine beachtliche Gesamtfläche von 250 ha, etwas mehr als die Hälfte davon ist Weidefläche. Die Alpe Sack wird im Frühjahr sowie im Herbst mit Jungvieh als auch mit Kühen bestoßen. Die Alpsaison beträgt für die Kühe zwischen 90 u. 95 Tage, für die 40 Rinder bis zu 110 Tage. Die täglich anfallende Milch der 50 Kühe wird jeden 2. Tag an den Milchhof abgeliefert. Önschas Gmendsblättli 3/2011 15 Die Alpe Gampernest unterhalb des Furkapasses befindet sich in einem guten Zustand. Der erste Kuhstall wurde bereits im Jahre 1808 erbaut, 1942 erweitert, 1993/94 folgte der Umbau des Wohnhauses inkl. Sennhaus, im Jahre 1997/1998 der Stallumbau. Der Anschluss an das Stromnetz erfolgte im Jahr 2001. Philipp Heinzle wird nicht nur von seinem Bruder Siegmund mit Familie tatkräftig unterstützt, sondern auch von seinem Vater Gebhard, welcher mit seiner Erfahrung dem jungen Pächter hilfreich zur Seite steht. Unter dem langjährigen Pächter Tertullian Martin wurde eine jährliche Alpmesse am 15. August beim Alpkreuz abgehalten. Nach einer Übergangsphase auf dem Furkaparkplatz fand heuer diese bereits traditionelle Alpmesse erstmals direkt bei der Alpe Gampernest statt. Das Alppersonal mit Pächter Philipp Heinzle, der Familie Siegmund u. Andrea Heinzle, sowie die Kinder Fabian u. Elias. (Auf dem Bild fehlt der Kleinhirte Marco Lampert) ALPE PROBST Bereits den 4. Sommer betreut Reinhard Matt die Alpe Probst. Diese Alpe mit 56 ha Weidefläche (Gesamtfläche 148ha) liegt zwar im Laternsertal, gehört jedoch zum Katastralgebiet der Gemeinde St. Gerold. Ende der 60-er Jahre ging der Probst vom vorherigen Besitzer (Probstei St. Gerold) in den Besitz der Agrargemeinschaft Altenstadt über. Sämtliches Alpvieh – insgesamt 84 Rinder sowie zu Beginn der Alpzeit noch teilweise 6 Kühe – stammen von einheimischen Besitzern. Die heurige Alpdauer betrug 98 Tage. Die obere Alpe in ca. 1600 m Seehöhe liegt in einem Kessel unterhalb der Gehrenspitze. Im Jahre 1995 wurde an der oberen Alphütte einer Renovierung vorgenommen. Die obere Alpe ist nur zu Fuß erreichbar und besitzt keinerlei Zufahrt. Trotzdem wurden in diesem Sommer dringende Arbeiten der Wasserversorgung für Alpe und Vieh mit einem Muck-Bagger gemacht. Pächter Reinhard Matt mit „seiner“ Alpe Probst (Obere Alpe Probst mit Baggerarbeiten) Bericht/Fotos: Dietmar Breuß

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ALPE LEUE<br />

Schwerpunkt - <strong>Laterns</strong>er Alpen<br />

Als „musikalische Alpe“ darf man die Alpe Leue sicherlich bezeichnen. Da kann es schon einmal passieren,<br />

dass man von Anna & Anna Franziska mit einer Gesangseinlage auf der Alpe begrüßt wird. In der gemütlichen<br />

Alpstube findet man nicht nur die üblichen Alputensilien, sondern auch Flügelhörner und ein Tenorhorn.<br />

Dies deutet auf viele gemütliche musikalische Stunden nach getaner Arbeit hin.<br />

Die Alpe Leue, die sich von der Frutz bis hoch zum Walserkamm und vom Leuetobel bis zur Alpe Propst<br />

erstreckt, wurde auch heuer wieder von vielen Wanderern und Mountainbikern besucht. Unter den herzlich<br />

willkommenen Gästen gilt der auf der Alpe produzierte Geißkäse als absoluter Geheimtipp.<br />

Auf 183 ha wurden heuer vom 31.05. bis 3.9.2011 wieder 60 Stück Vieh von Nesensohn Arthur und Anna<br />

mit Sohn Wernfried versorgt. Unterstützt wurden sie bereits zum fünften Mal von Anna Franziska Nesensohn<br />

(Mazona) und auch Simon Nesensohn (Dafins) verbrachte bereits das dritte Mal den Alpsommer auf<br />

der Leue.<br />

Die Wetterverhältnisse waren in dieser Zeit nicht immer sommerlich, im speziellen der verregnete Juli,<br />

aber laut Anna Nesensohn bedeutete dieses Wetter für die Alpbewirtschaftung nicht die ungünstigsten<br />

Verhältnisse. Einer der extremsten Wetterveränderungen war im August, als innerhalb weniger Stunden<br />

die Temperaturen von sommerlichen 28°C auf 6°C in den Keller stürzten.<br />

Die Sauen, Gaißen und Hennen, die auch auf der Alpe den Sommer genossen, bekamen gelegentlich auch<br />

von einem Fuchs Besuch. Bei diesem Fuchs musste es sich aber um eine seltene Rasse handeln, weil anstatt<br />

wie üblich sich an den Hennen zu vergehen, musste Familie Nesensohn morgendlich im näheren Umkreis<br />

der Alphütte ihre Schuhe wieder zusammen suchen.<br />

Erstmalig wurde der Alpabtrieb auf dem Anwesen von Bickel Hubert und Silvia beendet. Bei geselligem<br />

Beisammensein ließ man den gesamten Alpsommer nochmals bei Musik und feinem Kulinarium bis in die<br />

späten Abendstunden Revue passieren.<br />

<strong>Önschas</strong> <strong>Gmendsblättli</strong> 3/2011<br />

Bericht und Fotos: Adi Rohrer

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