rühling im Garten - Wyss
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Feuerbusch, Scheinquitte (Chaenomeles speciosa grandiflora). Goldglöckchen (Forsythia intermedia).<br />
Der richtige Schnitt<br />
Eine wichtige Pflegemassnahme von Ziergehölzen<br />
ist der richtige Schnitt. Mit dem Schneiden<br />
der Sträucher werden vor allem drei Zwecke<br />
verfolgt:<br />
• EntfernenvonÄstenundTrieben,welchedurch<br />
Frost, Wind und Schneedruck abgestorben<br />
sind.<br />
• Entfernen von altem Holz zugunsten von<br />
kräftigen Neutrieben, um die Trieb- und Blüh-<br />
willigkeit aufrecht zu erhalten.<br />
• Rückschnitt auf jüngere, kräftige Äste oder<br />
Stämme(verjüngen),wenndasGehölzzugross<br />
oder unten kahl geworden ist.<br />
Ausschlaggebend für den Schnitt bei Ziergehölzen<br />
ist der Zeitpunkt der Blütenanlage und<br />
der Blüte. Hier wird grob in drei Gruppen aufgeteilt:<br />
• Frühjahrsblüher<br />
Blüten an der Spitze oder entlang der Vorjahrestriebe.<br />
• Frühsommerblüher<br />
Blüten an kleinen, diesjährigen Kurztrieben<br />
entlang der einjährigen Ruten, zum Beispiel<br />
Weigelie, Deutzie, Pfeifenstrauch.<br />
• Sommer- und Herbstblüher<br />
Blüten an der Spitze oder entlang der <strong>im</strong><br />
gleichen Jahr gewachsenen Neutriebe, z. B.<br />
Sommerflieder, Trompetenstrauch, Bartblumen<br />
und Rosen.<br />
Zaubernuss (Hamamelis virginiana).<br />
8<br />
Schnitt der Frühjahrsblüher<br />
Die meisten Frühjahrsblüher wie Schneeball,<br />
Magnolie, Zaubernuss, Scheinhasel und Zierkirsche<br />
werden wenig geschnitten. Es wird lediglich<br />
ausgelichtet und ältere Äste werden wenn<br />
nötig verjüngt. Folgende Ausnahmen werden<br />
sofort nach der Blüte geschnitten:<br />
• Forsythien und Weiden<br />
Schnitt der stärksten abgeblühten Langtriebe<br />
bis zu basalen Neutrieben zurück. Schwächere<br />
Langtriebe bleiben ungeschnitten.<br />
Hinweis: Viele Sorten blühen erst an den Seitentrieben<br />
der zweijährigen Rute.<br />
Abgeblühte Triebe<br />
Neutriebe<br />
• Mandelröschen<br />
Jährlicher Rückschnitt bis auf die untersten<br />
Neutriebe der einjährigen Ruten.<br />
• Flieder<br />
Lediglich Entfernen der abgeblühten Rispen,<br />
ohne die darunter stehenden Neutriebe zu<br />
beschädigen.<br />
• Blutjohannisbeere<br />
Laufender Rückschnitt älterer Äste auf kräfti-<br />
ge Jungtriebe.<br />
Zierbäume<br />
Der Aufbauschnitt ist <strong>im</strong> allgemeinen identisch<br />
mit dem der Obstbäume. Die Krone kann aber<br />
viel dichter sein, da keine hohe Fruchtqualität<br />
erzeugt werden muss.<br />
Immergrüne Laubgehölze<br />
Von gelegentlichem Auslichten abgesehen ist<br />
grundsätzlich kein Schnitt erforderlich. Ausnah-<br />
men:<br />
• Feuerdorn<br />
Zu sperrig wachsende Endtriebe auf Seitentriebe<br />
ableiten.<br />
• Rhododendron<br />
Falls zu gross gewachsen: Im Spätwinter den<br />
Schnitt über der Basis eines Jahreszuwachses<br />
ausführen, da dort die meisten Knospen<br />
stehen.<br />
• Erika<br />
Nach der Blüte abmähen.<br />
• Besenheide<br />
Im Frühjahr stutzen, wobei ausreichend beblätterte,<br />
vorjährige Sprossteile stehen bleiben<br />
müssen.<br />
• Buchsbaum, Immergrünes Geissblatt<br />
Vertragen jeden Schnitt, auch den Heckenschnitt.<br />
Nadelgehölze<br />
Hier ist nur das Auslichten kranker und abgestorbener<br />
Zweige nötig. Einzige Ausnahme bildet<br />
die Kiefer. Da diese oft zu gross wird, können<br />
<strong>im</strong> Frühjahr die jungen Triebe (Kerzen) um<br />
die Hälfte durch Brechen eingekürzt werden.<br />
Junge Kerze Austrieb<br />
<strong>im</strong> 2. Jahr<br />
Tipp: Bei Schnittstellen von mehr als 5 cm ø<br />
sollten Sie ein Wundverschlussmittel auftragen.<br />
Um mit dem Schneiden keinen Schaden<br />
anzurichten, ist funktionstüchtiges Werkzeug<br />
erforderlich. Sägeblätter und Klingen müssen<br />
scharf sein, um saubere Schnittflächen zu erzeugen.