Jahresbericht 11 (PDF 2.4 MB) - Stiftung Edith Maryon
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<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong>
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong><br />
Inhalt<br />
2 Editorial<br />
4 Dornacher Kolonie – Tag der Offenen Häuser<br />
10 Bodeninitiative Basel<br />
12 Ackermannshof<br />
16 Wohnprojekte-Tag Region Basel<br />
18 Neue Projekte<br />
Sunnehügel – Haus der Gastfreundschaft Schüpfheim<br />
Arlesheimerweg 1 Dornach<br />
Oberer Zielweg 20 Dornach<br />
Zürcherstrasse 8 Dornach<br />
Hochstrasse 263–267 Schaffhausen<br />
Wiesenstrasse 30 Berlin<br />
Thulestrasse 51 Berlin<br />
26 Weitere Aktivitäten<br />
30 Kunstfonds der <strong>Stiftung</strong> <strong>Edith</strong> <strong>Maryon</strong><br />
32 Fonds für Kunstpflege und Jugendbildung<br />
34 Mitarbeitende, Organisation, Vernetzung<br />
36 Alle Wohn- und Arbeitsprojekte im Überblick<br />
38 38 38 38 Erfolgsrechnung<br />
40 Bilanz<br />
43 Bericht der der der der Revisionsstelle<br />
44 Impressum<br />
1
2<br />
Editorial<br />
Im vergangenen Jahr wurde an verschiedensten Orten der Welt und mit einer<br />
Vielzahl von Anlässen und Veranstaltungen des 150. Geburtstages von Rudolf<br />
Steiner, dem Begründer der Anthroposophie, gedacht.<br />
Die Namensgeberin unserer <strong>Stiftung</strong>, <strong>Edith</strong> <strong>Maryon</strong>, war eine enge Mitarbeiterin<br />
und Vertraute Rudolf Steiners bei seinen plastischen und architektonischen<br />
Arbeiten. Daher bildete Steiners 150. Geburtstag naturgemäss einen Dreh- und<br />
Angelpunkt unserer Arbeit im Berichtsjahr und teils auch schon davor. Erwähnt<br />
seien die von uns mitfi nanzierte und bisher in den Kunstmuseen Wolfsburg,<br />
Stuttgart und Wien sowie im Vitra Design Museum in Weil am Rhein gezeigte<br />
Ausstellung «Rudolf Steiner – Die Alchemie des Alltags», der von uns 2010 mitunterstützte,<br />
im Niggli-Verlag erschienene Architekturführer «Die Dornacher<br />
Anthroposophen-Kolonie» und der von uns im Jahr 20<strong>11</strong> initiierte und organisierte<br />
«Tag der offenen Häuser» am Dornacher Hügel.<br />
Durch den engen Bezug zu Rudolf Steiner über unsere Namensgeberin wurden<br />
wir gerade im vergangenen Jahr öfters darauf angesprochen, in welchem Verhältnis<br />
wir zum Goetheanum und zur Anthroposophie stehen.<br />
Wir verstehen uns als eine weltoffene, eigenständige und unabhängige Initiative,<br />
die ihrem <strong>Stiftung</strong>szweck «Zur Förderung sozialer Wohn- und Arbeitsstätten»<br />
verpfl ichtet ist. Aus dieser inhaltlichen Zielsetzung und der Ermöglichung,<br />
Entwicklung und praktischen Umsetzung entsprechender Projekte ergab und<br />
ergibt sich für unsere <strong>Stiftung</strong> eine Vielzahl konkreter Beziehungen zu Projektpartnern<br />
mit den unterschiedlichsten Hintergründen. Das vergangene Jahr<br />
zeigte dies exemplarisch. So durften wir unter anderem vom katholischen<br />
Kapuzinerorden das Kloster Schüpfheim im Entlebuch als zweckgebundene
Schenkung entgegennehmen, den Nachlass des anthroposophischen Künstlers<br />
und Forschers Urs Schwendener übernehmen und für eine Montessori-Kinder-<br />
tagesstätte in Berlin ein Gartengrundstück von der Deutschen Post erwerben.<br />
Für das «Neue Theater am Bahnhof» konnten wir ein Grundstück direkt am Bahnhof<br />
Dornach-Arlesheim ersteigern. Darüber hinaus engagierten wir uns mit unserem<br />
Kunstfonds bei einer Vielzahl von künstlerischen Projekten. Auch lancierten<br />
wir in Basel gemeinsam mit der <strong>Stiftung</strong> Habitat und dem SVW Nordwestschweiz<br />
die kantonale Gesetzesinitiative «Boden behalten – Basel gestalten».<br />
Ein Meilenstein in der Entwicklung unserer <strong>Stiftung</strong> war im vergangenen Jahr<br />
der Zusammenschluss mit der durch uns schon länger verwalteten Gesellschaft<br />
für Kunstpfl ege und Jugendbildung. Mit ihr und ihren Gründern sind wir ja<br />
schon seit einiger Zeit inhaltlich und menschlich eng verbunden. Dieses Zusammengehen<br />
ermöglicht eine Erweiterung unserer Tätigkeiten im Vergabebereich.<br />
Besonders freut es uns, dass Peter und Sibylle Jäggli zu uns in den<br />
<strong>Stiftung</strong>srat gekommen sind. Wir heissen die beiden auch an dieser Stelle<br />
nochmals herzlich willkommen und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.<br />
An dieser Stelle möchten wir allen mit unserer <strong>Stiftung</strong> verbundenen Menschen<br />
einen herzlichen Dank für die Zusammenarbeit, die Hilfestellung und das positive<br />
Begleiten unserer Arbeit aussprechen. Wir hoffen, weiterhin auf diesen<br />
grossen Kreis von Förderern, Freunden und Projektpartnern unterschiedlichster<br />
Herkunft zählen zu dürfen.<br />
Basel, im Mai 2012<br />
Christoph Langscheid<br />
3
4<br />
Dornacher Kolonie – Tag der Offenen Häuser<br />
Das Goetheanum als Hochschule und Veranstaltungsort ist schon seit langem<br />
Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt. In seiner unmittelbaren Umgebung<br />
entstand im Laufe des 20. Jahrhunderts eine weltweit einzigartige Siedlung<br />
aus organisch-goetheanistischen Bauten. Anlässlich des 150. Geburtstags<br />
Rudolf Steiners widmeten wir uns diesem einzigartigen Ensemble, dieser<br />
Synthese aus Natur und Kultur, auf eine neue Art und Weise: Am Sonntag, den<br />
4. September 20<strong>11</strong>, präsentierten wir gemeinsam mit der Anthroposophischen<br />
Gesellschaft in der Schweiz und zahlreichen Hausbesitzern, -nutzern und -bewohnern<br />
in Dornach und Arlesheim, auf dem Goetheanum-Hügel und seiner<br />
unmittelbaren Umgebung, die «Dornacher Kolonie» in mehr als 50 organischgoetheanistischen<br />
Wohn- und Zweckbauten. Ein Grossteil der Gebäude befi ndet<br />
sich in Privatbesitz und war an diesem Tag erstmals für die Öffentlichkeit<br />
zugänglich. Die Hausbesitzer und -bewohner gaben den vielen hundert Besucherinnen<br />
und Besuchern Auskunft und teilten mit ihnen ihre Erfahrungen mit<br />
dem praktischen Leben in diesen in vielerlei Hinsicht speziellen Bauten. Fachkundig<br />
angeleitete Führungen ermöglichten vertiefte Einblicke und Erkenntnisse.<br />
Ein Rahmenprogramm bot zahlreiche Angebote und Attraktionen für<br />
Gross und Klein. Jedes der an diesem Tag «offenen Häuser» war markiert mit<br />
einem sehr grossen, über dem Haus schwebenden Luftballon. Die Ballone verbreiteten<br />
eine Atmosphäre der Leichtigkeit und Fröhlichkeit.
6<br />
Dornacher Kolonie – Tag der Offenen Häuser<br />
Impressionen vom Tag der Offenen Häuser
Besucherstimmen<br />
Die Idee mit diesen Ballons fi nde ich sehr gut, und<br />
überhaupt die Idee, die Häuser zu öffnen und den anderen<br />
Menschen die Möglichkeit zu bieten, sich damit zu<br />
beschäftigen.<br />
Super, da muss ich den Veranstaltern ein Kompliment<br />
machen.<br />
Wenn man sich für die Architektur interessiert, ist das<br />
schon was Besonderes, etwas Einzigartiges.<br />
Ich bin begeistert – so viel zu sehen!<br />
Es war wunderschön, diese Häuser alle sehen zu können,<br />
es hat riesen Spass gemacht.<br />
Der Event ist ja schon ein ziemlich einmaliger, dass hier<br />
die ganzen Häuser öffentlich zugänglich sind. Das hat ja<br />
Dornach und die Welt noch nie gesehen. Da haben wir<br />
gesagt, wenn das schon mal stattfi ndet, dann müssen wir<br />
da unbedingt dabei sein.<br />
Stimmen teilnehmender Hausbewohner/-besitzer<br />
Eine wunderbare Gelegenheit, die architektonischen<br />
Impulse Rudolf Steiners im Konkreten kennenzulernen.<br />
Überraschend, wie viele junge Personen an den tanzenden<br />
Häusern interessiert sind.<br />
Der Anlass strahlte eine menschliche Kraft aus, hatte ein<br />
soziales Gewicht.<br />
7
8<br />
Dornacher Kolonie – Tag der Offenen Häuser<br />
Der neue Architekturführer «Die Dornacher<br />
Anthroposophen-Kolonie»<br />
herausgegeben von der Architektin Jolanthe Kugler, dokumentiert<br />
insgesamt rund 170 Liegenschaften. Das Buch ist im renommierten<br />
Niggli Verlag erschienen und kann über den Buchhandel bezogen<br />
werden. Die Architekturpfade Dornach/Arlesheim sind vor Ort markiert<br />
und leiten zu insgesamt 48 ausgewählten, im Architekturführer<br />
ausführlicher vorgestellten Bauten.<br />
Kurzfi lm<br />
Ein achtminütiger Kurzfi lm von Norbert Roztocki über das Veranstaltungswochenende<br />
«Dornacher Kolonie» kann über unsere Website<br />
angeschaut werden.<br />
Am Samstag, den 3. September 20<strong>11</strong>, anlässlich der Buchvernissage des von<br />
Mitteln aus unserem Kunstfonds mit unterstützten Architekturführers «Die<br />
Dornacher Anthroposophen-Kolonie», sprachen Guido Magnaguagno, Kunsthistoriker<br />
und ehemaliger Direktor des Museums Tinguely, und Dr. Christoph<br />
Bürkle, Leiter Niggli-Verlag und Redaktionsleiter «Archithese». Ursula Kradolfer,<br />
Vizepräsidentin Gemeinderat Dornach, Karl-Heinz Zeller Zanolari, Gemeindepräsident<br />
Arlesheim, sowie Paul Mackay, Vorstand der Allgemeinen Anthroposophischen<br />
Gesellschaft, überbrachten Grussworte bei der anschliessenden<br />
Eröffnung der vier neuen Architekturpfade Dornach/Arlesheim.<br />
Die Veranstaltungen und der Architekturführer lösten ein grosses Presseecho<br />
aus. Berichtet haben u.a. die Basler Zeitung, Die Zeit, die Süddeutsche Zeitung,<br />
Hochparterre, Deutsche Bauzeitung, BauNetz.de, Info3, Das Goetheanum. Viele<br />
Besucherinnen und Besucher und viele Menschen, die am Veranstaltungswochenende<br />
selbst verhindert waren, kamen und kommen auf uns zu und<br />
wünschen sich eine Wiederholung oder ähnliche Veranstaltungen mit den organischen<br />
Bauten zum Anschauen und «Anfassen». Ob, wann und wie wir auf<br />
diese Wünsche eingehen können, wissen wir noch nicht. Sicher würden wir<br />
aber erneut zusammenspannen mit anderen Kräften und Organisationen,<br />
denen an der organischen Architektur und Dornacher Kolonie gelegen ist. Für<br />
erwägenswert halten wir für die «Dornacher Kolonie» auch eine Weltkulturerbe-Bewerbung.<br />
Denn zweifellos handelt es sich dabei um «ein hervorragendes<br />
Beispiel einer Bauweise oder eines architektonischen Ensembles, das<br />
einen bedeutenden Abschnitt der Menschheitsgeschichte darstellt» aus den<br />
UNESCO-Welterbe-Kriterien. www.dornacher-kolonie.ch
10<br />
Bodeninitiative Basel<br />
Unsere <strong>Stiftung</strong> setzt sich für eine stärkere Verbreitung<br />
des Baurechts als Instrument einer vorausschauenden<br />
und nachhaltigen Bodenpolitik in den Kantonen und Gemeinden<br />
ein. So haben wir in Basel im September 20<strong>11</strong> gemeinsam<br />
mit der <strong>Stiftung</strong> Habitat und dem SVW Nordwestschweiz<br />
dem Dachverband der Wohngenossenschaften<br />
die kantonale Gesetzesinitiative «Boden behalten – Basel<br />
gestalten» lanciert. Die ersten Unterschriften wurden am<br />
Wohnprojekte-Tag Region Basel am 24. September gesammelt.<br />
Innerhalb von nur sechs Monaten, bis Ende März<br />
2012, waren die im Minimum erforderlichen 3 000 Unterschriften<br />
beisammen. Am 17. April 2012 wurde die damit<br />
zustande gekommene Initiative beim Kanton Basel-Stadt<br />
zur weiteren Behandlung eingereicht.<br />
Die parteiunabhängige und u.a. vom Hausverein Schweiz,<br />
Mieterinnen- und Mieterverband Basel und Heimatschutz<br />
Basel unterstützte Initiative fordert, dass Grundstücke des<br />
Kantons grundsätzlich nicht mehr verkauft, sondern Dritten<br />
allenfalls im Baurecht überlassen werden. Denn niemand<br />
weiss, was für die Basler Stadt- und Quartierentwicklung<br />
in 100 Jahren «richtig» sein wird. Der Kanton, so<br />
denken wir, sollte sich nicht zuletzt als Bodeneigentümer<br />
die Fähigkeit erhalten, die langfristigen räumlichen Entwicklungen<br />
zu steuern, sich also nicht allein auf eine indirekte<br />
Steuerung mittels Bau- und Planungsrecht verlassen.<br />
Zudem zahlt sich die Baurechtsvergabe für den Kanton<br />
fi nanziell aus in Form langfristig stabiler und sicherer Baurechtszinseinkünfte.<br />
In unserer Initiative fordern wir auch,<br />
dass, wenn der Kanton ausnahmsweise doch einmal Land<br />
verkaufen sollte oder müsste, er dies nach Fläche und Nutzung<br />
gleichwertig kompensieren muss. Ausserdem sollen<br />
dem Kanton aus dem bereits existierenden Mehrwertabgabefonds<br />
Mittel zur Verfügung gestellt werden können für<br />
weiteren Landerwerb. Insgesamt kann und soll der Kanton<br />
auf diese Weise deutliche Zeichen und Anreize setzen zu<br />
mehr gemeinnützigem, familien- und umweltfreundlichem<br />
Bauen und bezahlbarem Wohnraum.<br />
www.bodeninitiative-basel.ch<br />
BODEN BEHALTEN – BASEL GESTALTEN!
Amanda Suhr Architektin<br />
Urs Joerg Alt-Grossrat EVP<br />
Boden ist kostbar und knapp. Boden kann nicht vermehrt<br />
werden, sondern bleibt immer begrenzt. Dies gilt ganz<br />
Vorstandsmitglied Hausverein Nordwestschweiz besonders in einem Stadtkanton wie dem Kanton Basel-<br />
Warum kann Boden überhaupt gekauft und verkauft wer- Stadt. Deshalb muss mit dem Boden, mit den Grundstücken<br />
den? Richtiger wäre doch Nutzung und Ertrag gemein- und den darauf erstellten Liegenschaften, sorgsam umgeschaftlich<br />
zu regeln. Die öffentliche Hand muss die knapgangen werden. Landbesitz in öffentlicher Hand muss despen<br />
Ressourcen auch für künftige Generationen verwalten halb so lange wie möglich erhalten bleiben und zum Wohl<br />
und bewirtschaften – also kein weiterer Verkauf von öffent- der Allgemeinheit eingesetzt werden. Ein gutes Mittel dies<br />
lichem Boden.<br />
zu erreichen, ist die Vergabe im Baurecht. Dies ermöglicht<br />
auch eine ausgewogene Steuerung der Bewirtschaftung,<br />
Jörg Vitelli Grossrat SP<br />
sei es durch Bebauung, aber auch durch Offenhalten der<br />
Präsident Dachverband Wohngenossenschaften SVW notwendigen Frei- und Erholungsflächen – übrigens ein<br />
Der Boden ist nicht vermehrbar. Darum muss mit ihm haus- bewährtes Schweizerisches Prinzip, das seit altersher in<br />
hälterisch umgegangen werden und er darf nicht zum verschiedensten Landesgegenden von Korporationen und<br />
Spielball der Spekulanten werden. Mit den Geldern aus Genossenschaften praktiziert wird. Der Boden steht zu<br />
dem Mehrwertabgabefonds kann sinnvoll Land gekauft Nutzen der Allgemeinheit und wird nicht individueller Ge-<br />
werden.<br />
winnmaximierung preisgegeben.<br />
<strong>11</strong>
12<br />
Ackermannshof<br />
Hinter einer über 20 Meter breiten, ziemlich einheitlichen Strassenfront in der<br />
Basler St. Johanns Vorstadt 19/21 verbergen sich mehrere untereinander verbundene<br />
und ineinander verschachtelte Baukörper. Das von der gemeinnützigen<br />
Ackermannshof AG, an welcher unsere <strong>Stiftung</strong> Anteile hält, rundum erneuerte<br />
und umgebaute Ensemble setzt sich aus Gebäuden, An- und Umbauten<br />
aus mehr als sieben Jahrhunderten zusammen. Hier und dort fi nden sich Wandund<br />
Deckenmalereien aus der Spätrenaissance bzw. dem beginnenden Manierismus.<br />
In einem Teil ein barockes Treppenhaus. An anderer Stelle ein Fenster<br />
aus gotischer Zeit. Nur wenige Gebäudeensemble in Basel ermöglichen heute<br />
noch einen solchen regelrechten Parcours durch die Jahrhunderte.<br />
Die von allen Mietern mitgestaltete feierliche Eröffnung des historisch gewachsenen<br />
und nunmehr auf aktuelle Funktionalität ausgerichteten Hauses fand<br />
am 2./3. September 20<strong>11</strong> statt. Die modernisierte, in ihrem besonderen Charme<br />
erhaltene Druckereihalle steht wieder als Veranstaltungsraum und Open Space<br />
zur Verfügung — als Konzertsalon, Hör- und Lesesaal, Podium, Kinosaal,<br />
Theaterbühne, Tanzboden, Ausstellungs- und Messeort, Festhalle, Arbeitsund<br />
Seminarraum etc. Mit ihrer offenen Raumstruktur, ihrem vielseitigen,<br />
inspirierenden Angebot und der Anknüpfung an ihre Geschichte als Medienort<br />
möchte die «Druckerei» das Kulturleben in Basel bereichern und über Stadt<br />
und Kanton hinaus ausstrahlen und Anziehungskraft entfalten.
14<br />
Ackermannshof<br />
Danksagung<br />
Im Namen der gesamten Ackermannshof AG danken wir der Sophie<br />
und Karl Binding <strong>Stiftung</strong> für ihren grosszügigen Beitrag an die Restaurierung<br />
und die energetische Erneuerung des durch laba/EPFL<br />
genutzten Ateliers; der Scheidegger-Thommen-<strong>Stiftung</strong> für ihren<br />
substanziellen Beitrag an die optimale Belüftung des Gastrobereiches;<br />
der Christoph Merian <strong>Stiftung</strong> für ihren wichtigen Beitrag<br />
an die Konzeptarbeit; Swisslos-Fonds Basel-Stadt für den grosszügigen<br />
Beitrag an die Grundausstattung der «Druckerei»; sowie<br />
Swisslos Basel-Landschaft für den substanziellen Beitrag an die<br />
technische Ausstattung der «Druckerei».<br />
Kontakt für Veranstaltungen und Raumvermietung<br />
Claudia Klausner<br />
Ackermannshof, St. Johanns-Vorstadt 19–21, 4056 Basel<br />
Telefon +41 61 500 01 40, druckerei@ackermannshof.ch<br />
www.ackermannshof.ch<br />
Die Vielgestaltigkeit und die unterschiedlichen Aktivitäten der Mieter im Ackermannshof<br />
knüpfen ebenfalls an die Geschichte des Ortes an: Die beiden Verlage<br />
Futurum Verlag und Rudolf Steiner Verlag mit ihrem breit gefächerten<br />
Sortiment; das philosophicum als Entfaltungsort für Forschungsinitiativen<br />
und Denkanstösse; das laba – Laboratoire Bâle der École polytechnique<br />
fédérale de Lausanne EPFL als Labor für Architektur und urbane Entwicklung;<br />
das kammerorchesterbasel als Musikvermittler fernab gewohnter Konzertkonventionen;<br />
und schliesslich das Restaurant Ackermannshof mit Bar,<br />
betrieben von Astrid und Dominic Lambelet, als Treffpunkt zum Gedankenaustausch<br />
in anregendem Ambiente.<br />
Das Aktienkapital der Ackermannshof AG beträgt nominell CHF 1 Mio. Der Kreis<br />
der Aktionäre umfasst die Familie Soiron und die <strong>Stiftung</strong> <strong>Edith</strong> <strong>Maryon</strong>, die<br />
jeweils 46.25 Prozent des Aktienkapitals halten. Die restlichen 7.5 Prozent der<br />
Aktien verteilen sich auf drei weitere Aktionäre. Ausserdem ist die <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Edith</strong> <strong>Maryon</strong> Darlehensgeberin in Höhe von rund CHF 2.56 Mio. Für die umfassende<br />
Sanierung und den Umbau der Liegenschaft, über die wir in den letzten<br />
Jahren immer mal wieder kurz berichtet hatten, wurden total rund CHF 7 Mio.<br />
aufgewendet.
Kleine Nutzungs- und Eigentümergeschichte des Ackermannshof<br />
Der Ackermannshof hat schon sehr unterschiedliche Bewohner und bewegte Zeiten erlebt.<br />
Er diente über Jahrhunderte zeitweise als Druckerei, zeitweise als Ort der Seidenbandproduktion.<br />
Hier residierten bedeutende Personen wie der Buchdrucker Johannes Petri Anfang<br />
des 16. Jahrhunderts oder ab 1737 der Seidenbandhändler Balthasar Burckhardt<br />
Beck, dessen Familie über mehrere Generationen ansässig blieb. Weitere der insgesamt<br />
33 Einzelbesitzer bzw. Besitzerfamilien waren Junker Jürg von Büttikon 1529–1538, Oberst<br />
Johann Eckenstein-Respinger 1604–1638, Familie Dietschy 1848–1898 oder Dreikönigswirt<br />
Heinrich Hauser mit Schwiegersohn Ratschreiber Gernler 1694–1737. Am meisten zur<br />
baulichen Entwicklung des Hauses trug als Besitzer der reiche Colmarer Stettmeistersohn<br />
Benedikt Kriegelstein bei 1578–1604. Der Ort hat in seiner Geschichte jedoch auch ganz<br />
andere Nutzer kennengelernt. Von 1932 bis zur Jahrhundertwende war der Ackermannshof<br />
wieder Sitz einer Druckerei, nämlich der Volksdruckerei mit der sozialdemokratischen Arbeiter-Zeitung<br />
AZ, später Abend-Zeitung. Die Druckerei überbaute im Laufe der Zeit das<br />
rückwärtige Hofgelände u.a. mit einer Shed-Halle. 2001 wurde der Druckereibetrieb endgültig<br />
aufgegeben. Bereits 1998 entstanden das Café Imprimerie sowie neue Möglichkeiten<br />
der Nutzung für Künstler, Architekten, Graphiker und Werbeleute. Zu besonderer Bedeutung<br />
kam der Ackermannshof zwischen 1995 und 1998 als Sitz eines Ateliers des<br />
ausserordentlichen Künstlers Dieter Roth in der ehemaligen Setzerei. Danach wurde es<br />
einige Jahre von dem international bekannten Fotografen Tom Fecht genutzt. In der Druckereihalle<br />
betrieb schliesslich zwischen 2005 und 2009 der Künstler und Musiktheater-<br />
Spezialist Martin Burr als Réalisateur der Imprimerie Basel eine Werkstätte für Künste und<br />
Wissenschaften.<br />
15
16<br />
Wohnprojekte-Tag Region Basel<br />
Danksagung<br />
Der erste Wohnprojekte-Tag wurde ermöglicht durch Beiträge der<br />
Christoph Merian <strong>Stiftung</strong>, <strong>Stiftung</strong> Habitat, Wohnbau Lörrach, Raiff-<br />
eisenbank, Sparkasse Lörrach-Rheinfelden, Wohnstadt, IG Wohnen,<br />
IBA Basel 2020, des Kantons Basel-Stadt, des SVW Nordwestschweiz<br />
und unserer <strong>Stiftung</strong>. Allen genannten Partnern und allen Ausstellern<br />
sei hiermit herzlich für ihre Unterstützung und Beteiligung gedankt!<br />
Rechtsformen für gemeinschaftliche Wohnprojekte<br />
Viele Initiativen und Gruppen, die sich mit ihrem Gemeinschaftswohnprojekt<br />
an unsere <strong>Stiftung</strong> wenden, sind unsicher, wie und<br />
in welcher Form sie sich am besten organisieren sollen. In einer<br />
von uns erarbeiteten Broschüre, die auf das Schweizer Recht Bezug<br />
nimmt, wollen wir solchen Initiativen und Gruppen helfen und<br />
Mut machen, einen ersten Faden zu spinnen. Sie soll Menschen,<br />
die an einem gemeinschaftlichen Wohnprojekt arbeiten, befähigen,<br />
die erste Hürde zur Selbstorganisation zu überwinden und<br />
eine Rechtsform wählen zu können, die ihrem Vorhaben am besten<br />
dient. Die Broschüre kann über unsere Geschäftsstelle bezogen<br />
werden. Druckkostenbeitrag CHF 8.<br />
Gemeinschaftliches Wohnen liegt im Trend. Junge Genossenschaften, Initiativen<br />
für ein neues Wohnen im Alter, Baugemeinschaften, alternative Pensionskassen<br />
und gemeinnützige <strong>Stiftung</strong>en wie die unsere bringen seit einigen Jahren<br />
Bewegung in die grundsätzlich wenig experimentierfreudige Bau- und Immobilienbranche.<br />
Gemeinschaftlich «erobert» werden inzwischen alle Arten Flächen<br />
und Gebäude – auf dem Land wie in der Stadt, vom alten Gehöft über<br />
Wohnhäuser und Werkstätten bis zu ehemaligen Industriearealen. So wurde<br />
und wird auch unsere <strong>Stiftung</strong> immer wieder angegangen von Gruppen, die in<br />
Kooperation mit uns ihr Gemeinschafts-«Projekt» verwirklichen möchten oder<br />
einfach Rat suchen in Vernetzungs-, Rechts- und Finanzierungsfragen. Nicht<br />
wenige dieser Initiativen scheitern allerdings an nicht ausreichenden Eigenmitteln<br />
oder mangels erschwinglichem, passendem Grundstück, oder sie fi nden<br />
nicht genügend verbindlich mitwirkende Mitstreiterinnen oder Unterstützer etc.<br />
Aufgrund unserer Erfahrung mit Gemeinschaftswohnprojekten und -initiativen<br />
und weil wir um erfolgreiche Veranstaltungen dieser Art in verschiedenen<br />
Städten Deutschlands wissen, kamen wir auf die Idee, einen Wohnprojekte-<br />
Tag für Basel und die Dreilandregion zu initiieren; einen Anlass ins Leben zu<br />
rufen, an dem sich Angebot und Nachfrage fi nden und Interessenten und Projekte<br />
vernetzen können.
In dem Büro Courvoisier Stadtentwicklung fanden wir den geeigneten Partner,<br />
das Konzept dafür näher auszuarbeiten, weitere Finanzmittel einzuwerben und<br />
schliesslich den Anlass als solchen durchzuführen. Herausgekommen ist am<br />
24. September 20<strong>11</strong> der erste Wohnprojekte-Tag für die Region Basel. Rund<br />
350 Besucherinnen und Besucher aus dem Dreiland Nordwestschweiz, Südbaden,<br />
Elsass informierten sich im Ackermannshof an 24 Ständen Baugemeinschaften,<br />
Genossenschaften, <strong>Stiftung</strong>en, Banken und Verbände sowie anhand<br />
von Fachreferaten über neue, innovative Formen des gemeinschaftlichen Bauens<br />
und Wohnens, lernten sich untereinander kennen und tauschten Ideen,<br />
Erfahrungen und Adressen aus. Der grosse Erfolg dieses Tages hat uns das<br />
starke Interesse an gemeinschaftlichem, bezahlbarem, «andersartigem» Wohnen<br />
bestätigt. Viele Besucher wünschten sich eine Verstetigung dieses Veranstaltungsformats<br />
zu diesem Thema. Bereits am 7./8. September 2012 wird daher<br />
der zweite Wohnprojekte-Tag Region Basel stattfi nden, wieder im Ackermannshof<br />
und mit erweitertem Programm: Auftaktveranstaltung mit Apéro am Freitagabend<br />
und Projektbörse mit Vortrags-, Workshop- und Rahmenprogramm<br />
am Samstag. Das regionale Wohnprojekte-Portal www.wohnportal-basel.net /<br />
www.wohnportal-dreiland.net informiert fortlaufend zu Fragen des Gemeinschaftswohnens<br />
und über aktuelle Entwicklungen und Projektinitiativen.<br />
17
18<br />
Neue Projekte<br />
Sunnehügel – Haus der Gastfreundschaft Schüpfheim<br />
Nach den Wirren des Bauernkrieges beschloss die Luzerner<br />
Obrigkeit, im Entlebuch zur Befriedung der ländlichen<br />
Bevölkerung ein Kapuzinerkloster zu errichten. Die Wahl<br />
fi el auf Schüpfheim, wo 1655 der Grundstein zum Klosterbau<br />
gelegt wurde. Ihren Dank für das Engagement der Kapuziner<br />
drückte die Entlebucher Bevölkerung in Form von<br />
Almosen und Spenden aus. Bekannt geworden ist vor allem<br />
der Brauch des «Kapuziner-Chääs», den die Käsereien<br />
dem Kloster alljährlich zukommen liessen. Umgekehrt luden<br />
die Patres und Fratres jedes Jahr zum «Behördenessen»<br />
ein, an welchem die Entlebucher Beamten zu Schnecken-<br />
Essen und gemütlichem Jass ins Refektorium kamen.<br />
Nachwuchsmangel zwang die Kapuziner jedoch nach mehr<br />
als 300 Jahren, im Jahr 1979, zum Verlassen des Klosters.<br />
Daraufhin wurde das Gebäude zunächst von den Kapuzinerinnen<br />
Haus der Stille, 1980–90 und durch das Wohnund<br />
Pfl egezentrum Schüpfheim genutzt.<br />
Im Jahr 1993 schliesslich stellten die Kapuziner ihre Liegenschaft<br />
einem neuen sozialen Projekt zur Verfügung: Im<br />
«Sunnehügel – Haus der Gastfreundschaft» lebt eine kleine<br />
Kerngemeinschaft vor Ort, während mehrere Gäste in<br />
psychischer, geistlicher oder sozialer Krise für eine begrenzte<br />
Zeit mitleben können. So entstand ein Ort der Hoffnung<br />
und der Neuorientierung, wo Menschen für eine gewisse<br />
Zeit ein Stück Halt erfahren können. Nach Pionierzeit<br />
und Konsolidierungsphase lebt heute die dritte Generation<br />
der Kerngemeinschaft im Haus der Gastfreundschaft. Hunderte<br />
von Gästen haben hier ein Stück Heimat gefunden,<br />
haben Gemeinschaft erfahren und sind gestärkt weitergezogen.<br />
Ausgebrannte Familienmütter und -väter fi nden im<br />
steten Rhythmus der gemeinsamen Mahlzeiten und der<br />
morgendlichen Arbeiten in Haus und Garten für einige Wochen<br />
Ruhe. Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen<br />
verhelfen die handfesten, sinnlichen Tätigkeiten zu einem<br />
inneren Gleichgewicht. Wo früher Leute in Scharen zur<br />
Beichte kamen, wird heute beim gemeinsamen Jäten manche<br />
bedrückende Geschichte erzählt, und wo im Zusammenleben<br />
Konfl ikte entstehen, die ausgetragen werden<br />
müssen, wird manche Predigt zur gelebten Erfahrung.
Eine Dame, die früher einmal anlässlich eines anderen<br />
letztlich gescheiterten Gemeinschaftswohnprojekts mit<br />
uns in Kontakt stand und später einige Zeit im Sunnehügel<br />
zu Gast war, erzählte dort von uns. Zeitgleich kam hinzu,<br />
dass die Kerngemeinschaft durch den Kurzdarstellungs-<br />
Flyer, den wir über eine Zeitschrift verteilen liessen, auf<br />
uns aufmerksam wurde. So kam es schliesslich zu der Anfrage<br />
an uns, Gespräche mit den Kapuzinern aufzunehmen<br />
über die Übernahme der Liegenschaft. Mit der am 26. August<br />
20<strong>11</strong> im Rahmen eines öffentlichen Festaktes, u.a. in<br />
Anwesenheit von Vertretern des Kantons Luzern und der<br />
Gemeinde Schüpfheim besiegelten Schenkung des Hauses<br />
an unsere <strong>Stiftung</strong> konnte Bewährtes langfristig gesichert<br />
werden: Der Biosphäre Entlebuch bleibt ein wertvolles<br />
Kulturgut erhalten, und auch die Initiative Sunnehügel<br />
behält ihre Heimat. Der Verein kann als Mieter der <strong>Stiftung</strong><br />
weiter im Gebäude wirken und mit uns gemeinsam die in<br />
nächster Zeit anstehenden Umbauten und Sanierungen<br />
angehen. Damit kann das ideelle Erbe der Kapuziner – das<br />
seelsorgerliche Wirken aus franziskanischem Geist – in<br />
diesen Mauern und in dieser Region weiterleben.<br />
www.sunnehuegel.org<br />
19
20<br />
Neue Projekte<br />
Arlesheimerweg 1<br />
Dornach<br />
Der Erwerb dieser direkt beim Bahnhof Dornach-Arlesheim<br />
gelegenen Liegenschaft, einer ehemaligen Gaststätte mit<br />
Kegelbahn, durch unsere <strong>Stiftung</strong> erfolgte im Rahmen einer<br />
öffentlichen Versteigerung. Hier möchte sich künftig das<br />
Neue Theater am Bahnhof an neuem Standort niederlassen.<br />
Derzeit ist es noch in einem Provisorium in Arlesheim am<br />
Stollenrain, einer anderen Liegenschaft von uns, untergebracht.<br />
Zusammen mit dem Theater soll am Arlesheimerweg<br />
gegen Ende 2014 ein neuer Kulturort im Einzugsgebiet<br />
«Birsstadt» entstehen. Verschiedene Beiträge von Gemeinden<br />
und Kantonen sowie <strong>Stiftung</strong>en wurden bereits gesprochen<br />
oder stehen in Aussicht. Angedacht ist, der <strong>Stiftung</strong><br />
Kultur am Bahnhof das Grundstück im Baurecht zu überlassen.<br />
Für den Theaterausbau nimmt der Verein NTaB ab<br />
sofort gerne Spenden entgegen. Auch Aktien der gemeinnützigen<br />
AG Kultur am Bahnhof können gezeichnet, und<br />
Boden kann quadratmeterweise geschenkt werden: www.<br />
netzwerkntab.ch. In der Zwischenzeit werden Teile des Gebäudes<br />
noch als Arztpraxen und zum Wohnen genutzt.
Neue Projekte<br />
Oberer Zielweg 20<br />
Dornach<br />
Diese Liegenschaft wurde ursprünglich für den Maler Kurt<br />
Tuch und seine Familie im organischen Stil von Hermann<br />
Ranzenberger errichtet. In den 1970er Jahren wurde das<br />
Atelier im Dachgeschoss zu einer Wohnung umgebaut.<br />
Vom letzten Eigentümer und weiteren Nutzniesser konnten<br />
wir das Haus zu günstigen Konditionen und inklusive<br />
künstlerische Aufl agen erwerben. Absicht und Ziel ist, den<br />
kulturellen Wert des Gebäudes und seinen Nutzen für die<br />
anthroposophische Arbeit zu sichern, damit sich künftige<br />
Hausbewohner dem Goetheanumimpuls verbunden fühlen<br />
können. Zu einem späteren Zeitpunkt werden die jährlichen<br />
Nettovermietungserlöse vollständig in künstlerische<br />
Projekte fl iessen, u.a. an das Puppentheater Felicia.<br />
21
22<br />
Neue Projekte<br />
Zürcherstrasse 8<br />
Dornach<br />
Diese Liegenschaft wurde uns schenkungshalber aus einer<br />
umfangreichen Erbschaft überlassen, verbunden mit der<br />
Aufl age, sie zu günstigen Konditionen an Künstlerfamilien,<br />
Künstler oder Forscher zu vermieten. Zahlreiche kunsthistorisch<br />
wertvolle Gebetsteppiche aus dem ebenfalls an<br />
uns gelangten Nachlass des verstorbenen Hauseigentümers,<br />
Künstlers und Geisteswissenschaftlers Urs Schwendener<br />
*28.2.1939 ✝19.5.2010 konnten wir an das Museum<br />
der Kulturen Basel abgeben. Das Lebenswerk von Urs<br />
Schwendener ist die 14-bändige Enzyklopädie «Anthroposophie:<br />
Die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners», ein, so<br />
der Autor, «alphabetisches Nachschlagewerk unter weitestgehender<br />
Verwendung des Originalwortlautes von Rudolf<br />
Steiner». Ein zur Erbschaft gehöriges Barvermögen<br />
kommt unserer Kunstförderung zugute.
Neue Projekte<br />
Hochstrasse 263–267<br />
Schaffhausen<br />
Dieses im Jahr 2004 sanierte Mehrfamilienhaus gelangte<br />
durch die Vermögensabtretung der Gesellschaft für Kunstpfl<br />
ege und Jugendbildung zu uns siehe Seite 32. Es zeichnet<br />
sich durch eine intakte sozial-kulturelle Mischung seiner<br />
Bewohnerschaft aus.<br />
23
24<br />
Neue Projekte<br />
Wiesenstrasse 30 Berlin<br />
Dieses Mehrfamilienhaus grenzt unmittelbar an unsere<br />
Liegenschaft Wiesenstrasse 29, das von uns im Baurecht<br />
abgegebene Künstleratelierhaus, und liegt gemeinsam<br />
mit ExRotaprint, einem weiteren Baurecht-Projekt von uns,<br />
im selben Häuserblock. Das Tageszentrum Wiese30 betreibt<br />
im Haus eine Kontakt- und Beratungsstelle «Offener<br />
Treff» u.a. mit psychosozialer Beratung, verschiedenen<br />
Kursen und einem Mittagstisch. In der Beschäftigungstagesstätte<br />
wird zudem psychisch kranken Menschen in Küche/Hauswirtschaft/Tresen<br />
und Werkstatt eine tagesstrukturierende<br />
Unterstützung und alltägliche Begleitung<br />
angeboten. Längerfristig unterstützt der Erwerb dieser Liegenschaft<br />
die gewünschte und von unserer <strong>Stiftung</strong> unterstützte,<br />
soziale Entwicklung innerhalb des Quartiers.
Neue Projekte<br />
Thulestrasse 51 Berlin<br />
Der Erwerb dieser Liegenschaft durch unsere <strong>Stiftung</strong><br />
steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Montessori-Kinderhaus<br />
Lolek und Bolek, welches ebenfalls in einem<br />
unserer Häuser untergebracht ist Spiekermannstrasse.<br />
Weil die bisher vom Kinderhaus genutzte Spiel- und<br />
Gartenfl äche im Eigentum eines Dritten verkauft wurde,<br />
war das Kinderhaus auf der Suche nach einer Ersatzlösung.<br />
Die von uns erworbene Freifl äche, eigentlich eine typische<br />
Baulücke, wird 20<strong>11</strong>/12 zu einem Spiel- und Gartengelände<br />
umgestaltet. Sie liegt in unmittelbarer Nähe des<br />
Kinderhauses und wird von diesem zunächst über einen<br />
Zeitraum von 10 Jahren gemietet.<br />
25
26<br />
Weitere Aktivitäten<br />
Hanro-Areal Liestal<br />
Seit Erwerb des Areals haben wir gemeinsam mit Miteigentümerin<br />
CoOpera Sammelstiftung PUK verschiedene<br />
Gebäudeteile unter Beibehaltung des äusseren Erscheinungsbildes<br />
umgebaut und umgenutzt. Die Handwerkerstrasse<br />
und das Ausbauprojekt der FHNW Pädagogische<br />
Hochschule konnten im Jahr 20<strong>11</strong> vollendet werden. Die<br />
neuen Räumlichkeiten der FHNW mit einer Fläche von rund<br />
4600 m2 bieten seit Wintersemesterbeginn 20<strong>11</strong>/12 über<br />
500 Studierenden Platz. Durch Abriss bestehender Bausubstanz<br />
zwischen zwei Hallen wurde ein neuer begehbarer<br />
Innenhof geschaffen. Dieser wird noch begrünt und<br />
farblich gestaltet, und der Sonnenlichteinfall bereichert<br />
schon jetzt die angrenzenden Räume. In der Handwerkerstrasse<br />
haben sich u.a. eine Druckerei, eine Klavierwerkstatt,<br />
ein Grafi ker, ein Sanitärbetrieb und eine Tanzschule<br />
angesiedelt. Neue Räume für die PTZ <strong>Stiftung</strong> Pädagogisch-Therapeutisches<br />
Zentrum für Kinder Baselland, die<br />
Schule für Offenes Lernen SOL und Casa Viva Verein Jugendwohngruppe<br />
beider Basel werden den Nutzerbedürfnissen<br />
entsprechend aufbereitet und noch im Laufe des<br />
Jahres 2012 an die Mieter übergeben. In einer der grösseren<br />
Hallen wird im Herbst 2012 das Projekt Textilpiazza Einzug<br />
halten, initiiert vom gleichnamigen Verein. Der Verein<br />
wird einerseits in Zusammenarbeit mit dem museum.BL<br />
die Sammlung der Hanro AG von über 100 Jahren Unterwäsche<br />
aufarbeiten und inventarisieren. Andererseits bietet<br />
der Verein ab Herbst 2012 Einzelpersonen, Start-Ups und<br />
anderen Interessenten nach individuellem Bedarf Infrastruktur<br />
und Näh-Maschinen zur Textilproduktion und -bearbeitung<br />
an. Die Idee der Textilpiazza knüpft damit an die<br />
gewerbliche Tradition des Areals wie auch der Region an.<br />
Zur weiteren inhaltlichen und baulichen Entwicklung des<br />
Hanro-Areals haben wir mit der Ausarbeitung eines neuen<br />
Quartierplans begonnen. www.hanroareal.ch
Verein <strong>Stiftung</strong>sstadt Basel<br />
In Basel hat Stiften seit dem Mittelalter ausgeprägte Tradition.<br />
Mit über 900 <strong>Stiftung</strong>en in Basel-Stadt und 200 in<br />
Basel-Landschaft ist die Dichte gesamtschweizerisch sehr<br />
hoch. Der 20<strong>11</strong> unter unserer Mitwirkung gegründete Verein<br />
<strong>Stiftung</strong>sstadt Basel organisiert jährlich den Basler<br />
<strong>Stiftung</strong>stag, will den Erfahrungsaustausch unter <strong>Stiftung</strong>en<br />
fördern und politisch die Rahmenbedingungen für das<br />
<strong>Stiftung</strong>swesen stetig verbessern. Basel, dazugehörend<br />
auch seine Region, soll als <strong>Stiftung</strong>sstadt bekannt gemacht<br />
werden. Christoph Langscheid ist Vizepräsident des<br />
Vereins. www.stiftungsstadt-basel.ch<br />
Wohnraumstrategie und Wohnraumfördergesetz<br />
Basel-Stadt<br />
Das Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt bat<br />
uns wie zahlreiche weitere Einrichtungen, Stellung zu nehmen<br />
zum Bericht des Regierungsrates zur kantonalen Strategie<br />
zur Wohnraumentwicklung für die Jahre 20<strong>11</strong> bis<br />
2016 sowie zum Entwurf für ein Gesetz über die Wohnraumförderung<br />
im Kanton. Dieser Einladung sind wir gerne<br />
gefolgt. So haben wir u.a. einen gesetzlichen Schutz vor<br />
einem Übermass an aufgewertetem Wohnraum vorgeschlagen.<br />
Ausserdem sollte unseres Erachtens Wohnraum<br />
nur dann gefördert werden, wenn dieser Ressourcen und<br />
Umwelt schont. Private Wohnraumanbieter sollten mittels<br />
fi nanzieller steuerlicher Anreize zur Schaffung und Erhaltung<br />
von Wohnraum, der aufgrund von Marktversagen<br />
nicht ohne Weiteres auf dem freien Markt angeboten wird,<br />
beitragen und entsprechend gefordert sein. Diese Verantwortung<br />
darf nicht an Genossenschaften quasi abgeschoben<br />
werden. Ausschlaggebend für eine kantonale Förderung<br />
sollte auch nicht eine bestimmte Rechtsform in<br />
diesem Fall Genossenschaft, sondern das jeweils vorgelegte<br />
inhaltliche, planerische und wirtschaftliche Konzept<br />
zur Schaffung von Wohnraum sein.<br />
27
28<br />
Weitere Aktivitäten<br />
IBA Basel 2020<br />
Mit grossem Interesse verfolgen wir die Vorbereitungen<br />
für eine Internationale Bauausstellung in der Dreilandregion<br />
Basel, stehen darüber im Austausch mit der IBA-Geschäftsstelle<br />
und anderen Interessierten und bringen uns<br />
in die laufende Diskussion ein. Gruppen und Initiativen,<br />
die ein IBA-Projekt mit «sozialen Wohn- und Arbeitsstätten»<br />
realisieren möchten und eine dauerhafte Lösung der<br />
«Bodenfrage» anstreben, seien hiermit herzlich eingeladen<br />
sich an uns wenden. Gerne bieten wir Hand für eine<br />
IBA-Projektpartnerschaft.<br />
Lehrlings-Ausbildungskooperation mit Goetheanum<br />
Für die Ausbildungsjahre 20<strong>11</strong>/12 und 2012/13 vereinbarten<br />
wir mit dem Goetheanum eine Kooperation bei der Ausbildung<br />
eines Lehrlings mit kaufmännischer Ausrichtung.<br />
Der Auszubildende wird ein Drittel seiner praktischen Ausbildung<br />
bei uns absolvieren, vor allem in Bereichen, die<br />
vom Goetheanum nicht oder nur teilweise abgedeckt werden.<br />
Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern<br />
Bereits im Jahr 2009 gewährten wir der uns nahe stehenden<br />
<strong>Stiftung</strong> trias Deutschland ein langfristiges Darlehen<br />
über EUR 300 000 für den Erwerb einer Liegenschaft ehemalige<br />
Kleiderfabrik in München. Diese konnte schliesslich<br />
im Jahr 20<strong>11</strong> von zahlreichen Kunst- und Kulturschaffenden<br />
bezogen werden. Baurechtnehmerin ist hier die<br />
KunstWohnWerke München eG www.kunstwohnwerke.de.<br />
Den schon einige Jahre bestehenden Kontakt zur Yggdrasil<br />
Land Foundation USA haben wir weiter vertieft. Thomas<br />
Bieri nimmt als Member of the Board of Trustees weiterhin<br />
regelmässig an den Sitzungen des Boards teil und gestaltet<br />
auf diese Weise die strategische Ausrichtung der Foundation<br />
mit. www.yggdrasillandfoundation.org
Landgut Pretschen DE<br />
Unser Projektpartner und Pächter Landgut Pretschen<br />
GmbH & Co. KG nahm im Jahr 20<strong>11</strong> ein neues, zwei Hektar<br />
großes und regenerativ mit Holz beheiztes Gewächshaus<br />
in Betrieb. Dieses grösste Bio-Gewächshaus im Land Brandenburg<br />
produziert zu jeder Jahreszeit Salate, Tomaten<br />
und Gurken für den regionalen Naturkosthandel. Für den<br />
auf insgesamt rund EUR 4.5 Mio veranschlagten, auch<br />
dank staatlicher Förderung möglichen Gewächshausbau,<br />
haben wir dem Landgut Pretschen ein Darlehen in der<br />
Höhe von rund 800 000 EUR gewährt.<br />
www.landgut-pretschen.de<br />
Windkraftanlage in Brandenburg DE<br />
Unsere <strong>Stiftung</strong> beteiligte sich als Kommanditistin mit einem<br />
Anteil von EUR 150 000, entsprechend 15 Prozent, an<br />
der Gesellschaft Strom aus Wind GmbH & Co. Mühle Dreizehn<br />
KG. Die Gesellschaft nahm Ende des Jahres eine 105<br />
Meter hohe Windkraftanlage mit 2 MW Nennleistung in der<br />
Gemeinde Wustermark im Landkreis Havelland in Betrieb.<br />
Der durchschnittliche Stromertrag der Anlage wird auf<br />
mindestens 4.5 Mio. kwh pro Jahr veranschlagt. Somit decken<br />
15 Prozent der Stromproduktion dieser Anlage den<br />
Bedarf von mehr als 150 Haushalten, womit rein rechnerisch<br />
praktisch sämtliche Häuser und Mieter unserer <strong>Stiftung</strong><br />
in Deutschland inkl. Terra Libra gGmbH mit regenerativem<br />
Strom versorgt wären.<br />
29
30<br />
Kunstfonds der <strong>Stiftung</strong> <strong>Edith</strong> <strong>Maryon</strong><br />
Im Jahr 20<strong>11</strong> unterstützte Projekte Auswahl<br />
Die grosse Auktion der Ideen – Performance im Rahmen des<br />
Festivals Belluard Bollwerk International Fribourg<br />
IRBIS-<strong>11</strong>° – Ausstellungsraum aus Schnee in Samedan,<br />
Verein Kunstruiert Basel<br />
AUGEINAUGE – Ausstellung von Lichtobjekten,<br />
Ulrich Muchenberger Basel<br />
LandArt – Kunst im Tschäpperli Margrit Gass Basel<br />
Wer auf der Welt – Theater Barsch im Rahmen der Treibstoff<br />
Theatertage Basel<br />
La danse furieuse Part II – Videoarbeit von Sus Zwick Basel<br />
Komposition einer musikalischen Version des Mysteriendramas<br />
Die Prüfung der Seele – Pedro Guiraud Basel<br />
meubler la solitude – Ausstellung im Kunsthaus Baselland Muttenz<br />
Goetheanum einszueins – Ausstellungsprojekt am Goetheanum<br />
Dornach<br />
Earth Shaking – Projekt des Slampoeten Laurin Buser Basel<br />
Die Zauberflöte für Kinder – Theater Arlecchino Basel<br />
Bereits im letztjährigen Geschäftsbericht konnten wir von einer Erweiterung unserer<br />
Fördertätigkeit durch die Eingliederung neuer Fonds berichten. Diese Entwicklung<br />
hat sich im Jahr 20<strong>11</strong> noch einmal in bedeutendem Masse fortgesetzt.<br />
Die PanMedion-<strong>Stiftung</strong>, gegründet im Jahr 2001 in Zürich, hat ihre Fördertä-<br />
tigkeit an die <strong>Stiftung</strong> <strong>Edith</strong> <strong>Maryon</strong> übertragen. Ihren Zielsetzungen gemäss<br />
hat sie in den ersten Jahren ihres Bestehens vor allem Projekte und Studien im<br />
Bereich der Komplementärmedizin und Naturheilkunde gefördert. Weitere Fördergebiete,<br />
die im <strong>Stiftung</strong>szweck genannt sind, reichen von der Musiktherapie<br />
über wissenschaftliche Begleitung von kulturellen Projekten bis hin zur<br />
Förderung von Sprech- und Musiktheater, insbesondere auch für Kinder. Die<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Edith</strong> <strong>Maryon</strong> kann nun also auch in diesen Bereichen kulturfördernd<br />
tätig werden.<br />
Im Februar 20<strong>11</strong> fand die Ausstellung „AUGEINAUGE“ des Basler Lichtkünstlers<br />
Ulrich Muchenberger in der Galerie Karin Sutter statt. Wer Gelegenheit hatte,<br />
sich in die teils statischen, teils sich ständig wandelnden farbigen Lichtwelten<br />
der ausgestellten Objekte zu vertiefen, konnte erstaunliche Wahrnehmungserfahrungen<br />
machen. Ulrich Muchenberger beschäftigt sich seit langem mit dem<br />
Phänomen des Sehens und spricht in seinen Arbeiten besonders auch die<br />
meist unbewusst ablaufende Tätigkeit des Auges an, Nachbilder zu erzeugen.<br />
So kann es geschehen, dass der Betrachtende sich in einer reinen Farb- und<br />
Lichtdimension wiederfi ndet, wo das normale Raum- und Zeitempfi nden vollkommen<br />
verschwindet.
IRBIS-<strong>11</strong>° – Ausstellungsraum aus Schnee in Samedan<br />
Insgesamt konnten in diesem Jahr 50 Projekte mit einer Gesamtsumme von<br />
CHF 215 500 gefördert werden. Darin enthalten sind die drei festen Jahresbeiträge<br />
des Renold-Fonds in Höhe von insgesamt CHF 61 500. Die übrigen<br />
gesprochenen Projektbeiträge bewegten sich im üblichen Rahmen zwischen<br />
CHF 2 000 und 10 000. Etwa 10 Prozent der Zuwendungen gingen ins Ausland.<br />
Der Verwaltungskostenanteil aller Vergabefonds der <strong>Stiftung</strong> war mit 5.6 Prozent<br />
aussergewöhnlich niedrig. Das lässt sich dadurch erklären, dass das Vergabevolumen<br />
durch die hinzugekommenen Fonds enorm gewachsen ist, während<br />
die Verwaltungsstrukturen bis Ende Jahr noch nicht den neuen Gegebenheiten<br />
angepasst werden konnten. Es ist jedoch zu erwarten, dass auch in Zukunft der<br />
Verwaltungskostenanteil 10 Prozent nicht übersteigen wird.<br />
31
32<br />
Fonds für Kunstpfl ege und Jugendbildung<br />
Neue Förderungen im Jahr 20<strong>11</strong><br />
ACACIA Aussereuropäische Projekte<br />
Ausserschulischer Lernort Überlingen (DE)<br />
Ausstellung See Colour James Turell, Järna (SE)<br />
Ausstellungsprojekt Goetheanum Einszueins Dornach<br />
Buchbinderwerkstatt Arlesheim<br />
Chinderhuus zum Öpfelbaum Schaffhausen<br />
Forschungs- und Buchprojekt Paul Schatz Berlin (DE)<br />
Forschungsprojekt zur Geschichte der <strong>Stiftung</strong> Wohnhilfe Basel,<br />
Institut für Sozialplanung und Stadtentwicklung,<br />
Fachhochschule Nordwestschweiz Basel<br />
Neues Theater am Bahnhof Arlesheim<br />
Sprachhaus M Basel<br />
Studentenfonds am Goetheanum Dornach<br />
Youth Initiative Program Järna (SE)<br />
Mit dem am 14. Juni 20<strong>11</strong> unterzeichneten Vermögensübertragungsvertrag<br />
nach Fusionsgesetz zwischen dem Verein «Gesellschaft für Kunstpfl ege und<br />
Jugendbildung» und unserer <strong>Stiftung</strong> übernahmen wir rückwirkend per 1. Januar<br />
20<strong>11</strong> sämtliche Aktiven und Passiven der Gesellschaft für Kunstpfl ege und<br />
Jugendbildung. Bestehende Verpfl ichtungen der Gesellschaft für Kunstpfl ege<br />
und Jugendbildung wurden ebenfalls von uns vollumfänglich übernommen.<br />
Mit der Vermögensübertragung wurde die bereits seit vielen Jahren bestehende<br />
enge Zusammenarbeit zwischen Verein und <strong>Stiftung</strong> institutionell vollendet.<br />
Unsere <strong>Stiftung</strong> wird durch die Vermögensübertragung gestärkt und kann<br />
ihre Vergabetätigkeit auf den bisher von der Gesellschaft für Kunstpfl ege und<br />
Jugendbildung ausgefüllten Gebieten weiter ausbauen. Die Vergabungen im<br />
Jahr 20<strong>11</strong> beliefen sich auf total CHF 816 971 an insgesamt 39 Projekte, Personen<br />
und Institutionen, darunter wie bereits in den Vorjahren CHF 200 000 an die<br />
Villa Flora, Winterthur, und CHF 80 000 an die Rudolf Steiner Nachlassverwaltung,<br />
Dornach.
Sprachhaus M Jugendtheater 20<strong>11</strong>, containing dreams No. 1<br />
Das Neue Theater am Bahnhof Dornach<br />
Förderbeispiel Sprachhaus M Basel<br />
In Basel 2005 gegründet, ist Sprachhaus M heute ein Verein, der sich der Sprache<br />
widmet, im Besonderen der Dichtung, und mit einem Fokus auf die Jugendbildung.<br />
Hierfür wurde eigens für Kinder und Jugendliche das Atelier Sprachraum<br />
F80 eingerichtet, ein Atelier und Projektraum für Sprach-und Sprechkultur:<br />
Kinder und Jugendliche mit besonderen Begabungen im Dichten oder angehende<br />
Sprechkünstler, u.a. Poetry Slammer, werden hier professionell gefördert<br />
und gefordert. Das ist bunt und unkonventionell. Durch unsere Förderung können<br />
Unterrichtsstunden günstiger vergeben werden, was vielen Jugendlichen<br />
und Eltern eine Teilnahme erst ermöglicht, und zwei konkrete Projekte<br />
werden dadurch mit ermöglicht: Ein Jugendtheaterstück im Neuen Theater am<br />
Bahnhof Dornach sowie das Outdoor-Projekt «SommerZauberSommerZart»,<br />
welches Poesie während der Botanica 2012 im Merian Park Basel verlebendigt.<br />
www.sprachhaus.ch<br />
Das zentrale Anliegen der Gesellschaft für Kunstpfl ege und Jugendbildung, der<br />
Aufbau einer zukunftssicheren Altersvorsorge für alle Lehrerinnen und Lehrer<br />
an den Rudolf Steiner Schulen in der Schweiz, die bisher noch nicht an eine<br />
BVG-Altersvorsorge angeschlossen sind, konnte gleichfalls in 20<strong>11</strong> zu einem nahezu<br />
vollständigen Abschluss gebracht werden. So wurde auf den 31. Dezember<br />
20<strong>11</strong> aus dem «Fonds für Pädagogik» eine Schenkung in Höhe von CHF 13 685<br />
Mio. an die neue Vorsorgestiftung RSS Gemeinschaftsstiftung für Mitarbeitende<br />
der Rudolf Steiner Schulen in der Schweiz auf Basis eines entsprechenden<br />
Schenkungsvertrages ausgereicht. In Vorbereitung einer Schenkung in Höhe<br />
von CHF 1.45 Mio. im Laufe des Jahres 2012 an die <strong>Stiftung</strong> Altrasette «Sicherheit<br />
durch Solidarität» wurde in 20<strong>11</strong> ein weiterer Schenkungsvertrag besiegelt.<br />
33
34<br />
Mitarbeitende, Organisation, Vernetzung<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Christoph Langscheid Geschäftsführung 100%<br />
Matthias Dubi Geschäftsführung Stellvertretung und<br />
Verwaltung der Liegenschaften 100%<br />
Dr. Ulrich Kriese Öffentlichkeitsarbeit, Forschung und<br />
Projektentwicklung 100%<br />
Bekim Maraj Verwaltung der Liegenschaften 90%<br />
Sabine Dettwiler Empfang, Administration und verbürgte<br />
Mietkautionen 80%<br />
Sabina Serafini Buchhaltung und Zahlungsverkehr 80%<br />
Esther Hostettler Verbürgte Mietkautionen und<br />
Administration 70%, ab Juli<br />
Eveline Krähenmann Verbürgte Mietkautionen und Administration<br />
80% bis Ende März, tageweiser<br />
Einsatz April bis Austritt Ende Oktober<br />
Reto Zanetti Buchhaltung 60%, ab September<br />
Klaus Jensen Kulturförderung 30%<br />
Cyrill Häring Diverse Projektaufträge<br />
Sabine Dettwiler Hauswartungen<br />
Johannes Falk<br />
Patrice Gigon<br />
Eduard Gysin<br />
Rea Hindermann<br />
Alexander Höhne<br />
Rahsan Toptas<br />
Leo Arnold Hausverwaltung Bärenfelserstrasse<br />
Andreas Oling Auszubildender<br />
Gabriele Hemmeter Freie Mitarbeit zum Tag der Offenen Häuser<br />
und zur Nachlassregelung Urs Schwendener<br />
Dieter Probst Freie Mitarbeit in der Buchhaltung<br />
Mitglieder des <strong>Stiftung</strong>srats<br />
Michael Riggenbach Präsident seit 1990<br />
Christoph Langscheid seit 1990<br />
Thomas Bieri seit 2004<br />
Rembert Biemond seit 2010<br />
Dr. Oliver Conradt seit 2010<br />
Sibylle Jäggli seit 20<strong>11</strong><br />
Peter Jäggli seit 20<strong>11</strong><br />
Mitglieder des Beirats<br />
Prof. Dr. Walter Kugler seit 1990<br />
Sibylle Brodbeck seit 1996<br />
Dr. Seija Zimmermann seit 2010<br />
Aktivitäten von <strong>Stiftung</strong>srat und Beirat<br />
Die bereits im Jahr 2010 teilweise vollzogene Erweiterung des<br />
<strong>Stiftung</strong>srates und damit verbundene neue Aufgabenverteilung<br />
fand in 20<strong>11</strong> ihren vorläufigen Abschluss. In den Händen des<br />
<strong>Stiftung</strong>sratsausschusses, bestehend aus Michael Riggenbach,<br />
Thomas Bieri und Christoph Langscheid, liegt die operative<br />
Leitung der <strong>Stiftung</strong>. Dieser kam zu zehn Sitzungen zusammen.<br />
Der für übergeordnete Fragen zuständige Gesamt-<strong>Stiftung</strong>srat<br />
traf sich dreimal, darunter am 8. Juni zur Jahresversammlung.
Mitgliedschaften und Beteiligungen<br />
Genossenschafterin Freie Gemeinschaftsbank Basel<br />
GLS Gemeinschaftsbank eG Bochum (DE)<br />
Raiffeisenbank Arlesheim<br />
Beteiligung Ackermannshof AG Basel<br />
Alternative Bank Schweiz AG Olten<br />
CoOpera Beteiligungen AG Ittigen<br />
GLS Bio-Bodenfonds Schorfheide (DE)<br />
GLS Nestwerk-Fonds (DE)<br />
ProgrammZeitung AG Basel<br />
Rudolf Steiner Verlag AG Dornach<br />
Stille Beteiligung GLS Gemeinschaftsbank eG Bochum (DE)<br />
Strom aus Wind GmbH & Co. Mühle Dreizehn KG Halstenbek (DE)<br />
Gesellschafterin Allmendia GmbH Berlin (DE)<br />
Terra Libra gGmbH Witten (DE)<br />
Mitgliedschaft proFonds Dachverband gemeinnütziger <strong>Stiftung</strong>en der Schweiz<br />
Initiative Sampo «zur Förderung anthroposophischer Forschung<br />
und Kunst» Dornach<br />
CoOpera Liquiditätsverbund<br />
Interessengemeinschaft Lebensgestaltung e.V. Wangen/Allgäu (DE)<br />
Schweizerischer Hausverein alternativer Hauseigentümerverband<br />
Verein Gesellschaft für Kunstpflege und Jugendbildung Basel<br />
<strong>Stiftung</strong> Domicil Zürich<br />
Verein Crescenda Basel<br />
Verein Medienarbeit Anthroposophie Schweiz Dornach<br />
Institute for Social Banking Bochum (DE)<br />
GLS Treuhand e.V. Bochum (DE)<br />
Berufe und Interessensbindungen der <strong>Stiftung</strong>sräte<br />
Michael Riggenbach Dozent an der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau<br />
Burgdorf & Biel<br />
<strong>Stiftung</strong>srat PanMedion <strong>Stiftung</strong> Basel<br />
Vorstand Trägerverein Sonnenhof Preda Basel<br />
Christoph Langscheid Geschäftsführer der <strong>Stiftung</strong> <strong>Edith</strong> <strong>Maryon</strong> Basel<br />
<strong>Stiftung</strong>srat <strong>Stiftung</strong> Kulturraum Warteck Basel<br />
<strong>Stiftung</strong>srat Paul Schatz <strong>Stiftung</strong> Basel<br />
<strong>Stiftung</strong>srat Thalia <strong>Stiftung</strong> Basel<br />
<strong>Stiftung</strong>srat Hans-Frieder Willmann <strong>Stiftung</strong> Stuttgart (DE)<br />
Präsident des <strong>Stiftung</strong>srats PanMedion <strong>Stiftung</strong> Basel<br />
Kuratorium <strong>Stiftung</strong> trias Hattingen (DE)<br />
Vizepräsident des Vereins <strong>Stiftung</strong>sstadt Basel<br />
Vorstand Trägerverein Sonnenhof Preda Basel<br />
Vorstand Gesellschaft für Kunstpflege und Jugendbildung Basel<br />
Co-Präsident des Verwaltungsrats Ackermannshof AG Basel<br />
Beirat <strong>Stiftung</strong> Evidenz Arlesheim<br />
Thomas Bieri Leiter Region Deutschschweiz der Alternativen Bank Schweiz Olten<br />
<strong>Stiftung</strong>srat Yggdrasil Land Foundation San Francisco (USA)<br />
<strong>Stiftung</strong>srat PanMedion <strong>Stiftung</strong> Basel<br />
<strong>Stiftung</strong>srat <strong>Stiftung</strong> zur Förderung der Rudolf Steiner Pädagogik<br />
in der Schweiz Zürich<br />
Vorstand Trägerverein Sonnenhof Preda Basel<br />
Vorstand Gesellschaft für Kunstpflege und Jugendbildung Basel<br />
Vorstand Genossenschaft Wogeno Zürich<br />
Präsident des Verwaltungsrats AG Anderhalden Zürich<br />
Rembert Biemond Geschäftsführender <strong>Stiftung</strong>srat der Vidarstiftung Järna (SE)<br />
<strong>Stiftung</strong>srat <strong>Stiftung</strong> Evidenz Arlesheim<br />
Präsident des <strong>Stiftung</strong>srats <strong>Stiftung</strong> Culturescapes Basel<br />
<strong>Stiftung</strong>srat Kulturcentrum Järna (SE)<br />
Vorstand Eneby Bygg AB Järna (SE)<br />
Vorstand Fröttalen AB Järna (SE)<br />
Vorstand Kulturhuset Ytterjärna AB Järna (SE)<br />
Vorstand Kulturforum Järna AB Järna (SE)<br />
Beirat Stichting Non Nobis Zeist (NL)<br />
Dr. Oliver Conradt Leiter der Mathematisch-Astronomischen Sektion am Goetheanum<br />
Präsident des <strong>Stiftung</strong>srats Paul Schatz <strong>Stiftung</strong> Basel<br />
<strong>Stiftung</strong>srat Apollonia-<strong>Stiftung</strong> Dornach<br />
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36<br />
Alle Wohn- und Arbeitsprojekte im Überblick<br />
Wohnen<br />
Am Kräherwald Stuttgart (DE) * Wohnen<br />
Baselstrasse Arlesheim Wohnen<br />
Burgstrasse Dornach Wohnen<br />
Delsbergerallee Basel Wohnen<br />
Dorneckstrasse 133 Dornach Wohnen<br />
Dorneckstrasse 52 Dornach Wohnen<br />
Efringerstrasse Basel Wohnen<br />
Finkelerweg Arlesheim Wohnen<br />
Haus Moser Dornach Wohnen<br />
Hochstrasse Schaffhausen Wohnen<br />
Lehenweg München (DE) Wohnen<br />
Melchiorstrasse Berlin (DE) Wohnen<br />
Neuensteinerstrasse Basel Wohnen<br />
Oberer Zielweg Dornach Wohnen<br />
Raingartenweg Dornach Wohnen<br />
Sandrainstrasse Bern Wohnen<br />
Spiekermannstrasse Berlin (DE) Wohnen, Montessori-Kinderhaus<br />
Togostrasse Berlin (DE) Wohnen, Künstleratelier<br />
Wiesenstrasse 30 Berlin Wohnen, Soziale Projekte<br />
Wohnhäuser Pretschen Pretschen (DE) Wohnen<br />
Ziegelackerweg Arlesheim Wohnen<br />
Zürcherstrasse Dornach Wohnen<br />
Wohnen und Arbeiten<br />
Haus Akron Achberg-Esseratsweiler (DE) Erholungs- und Seminarort, Gewerbe,<br />
Wohnen<br />
Baugrundstück Erli Dornach * Wohn- und Arbeitsprojekt in Planung<br />
Genossenschaft «Grenze» Basel * Künstlerateliers, Wohnen<br />
Murbacherstrasse Basel * Betreutes Wohnen, Veranstaltungsort<br />
Riehenring Basel Veranstaltungsort, Wohnen<br />
Turnerstrasse Basel Wohnen, Ateliers<br />
Gemeinschaftswohnen<br />
Bärenfelserstrasse Basel Wohnen<br />
Bornstrasse Berlin (DE) Studentisches Wohnen, Veranstaltungsort<br />
Dornacherstrasse Basel Wohnen, Kindertagesstätte<br />
Gempenstrasse Basel Wohnen, Café<br />
Hauptstrasse Binningen Wohnen<br />
Haus Julian Dornach * Studentisches Wohnen, Veranstaltungsort<br />
Haus Stöckli Dornach Studentisches Wohnen<br />
Kohliberg Dornach Wohnen Neubau für betreutes Wohnen<br />
geplant<br />
Neue Heimat Dornach * Wohnen<br />
Rigaerstrasse Berlin (DE) * Wohnen, Soziale Projekte, Kultur<br />
Sempacherstrasse Basel Wohnen<br />
Siedlung Lolibach Duggingen Wohnen<br />
Studentenhaus DornDach Dornach Wohnen, Kleingewerbe<br />
Villa Stollenrain Arlesheim Wohngruppe für behinderte Menschen
Wohnen im Alter<br />
Badstrasse Romanshorn Wohngemeinschaft<br />
Eugen-Kolisko-Haus Bad Liebenzell (DE) Wohngemeinschaft<br />
Haus Mercurial Wangen (DE) Wohnen «Mehrgenerationenhaus»<br />
Neue Heimat Dornach * Betreutes Wohnen in Planung<br />
Kultur und Gewerbe<br />
Arlesheimerweg Dornach Theater in Planung<br />
Castel Forgues Juraçon (FR) Erholungs- und Seminarort, Wohnen<br />
ExRotaprint Berlin (DE) * Soziale Projekte, Kultur, Gewerbe<br />
Stollenrain Arlesheim Diverse kulturelle Zwischenutzungen<br />
Hanro-Areal Liestal Gewerbe, Kunst und Handwerk, Sozial- und<br />
Kulturbetriebe, Bildungseinrichtungen,<br />
Gastronomie<br />
Hotel Krafft Basel Hotel und Gastronomie<br />
Jurastrasse Basel Büros, Archiv und Ausstellungsräume<br />
Unternehmen Mitte Basel Kaffeehaus, diverse Kleinstunternehmen im<br />
Bereich Kultur, Veranstaltungsort, Wohnen<br />
Wiesenstrasse 29 Berlin (DE) * Ateliers und gemeinnützige Projekte<br />
Gesundheit und Erholung<br />
Casa Angela São Paulo (BR) * Geburtshaus, gynäkologische Beratung<br />
Melchior Schiner Haus Mühlebach/Goms Ferien- und Erholungsort<br />
Pfeffingerhof Arlesheim * Ita Wegman Klinik, Ateliers, Sozialberatung<br />
Gemeinde Arlesheim etc.<br />
Sonnenbergstrasse Zürich Paracelsus-Zentrum Sonnenberg,<br />
Kindergarten, weitere gemeinnützige<br />
Organisationen<br />
Sonnenhof Preda Preda/Albulatal Gasthaus und Gruppenhaus<br />
Sunnehügel – Haus der Gastfreundschaft Sozial-therapeutisch ausgerichtete<br />
Schüpfheim Lebensgemeinschaft<br />
Bildung und Erziehung<br />
Akademie für anthroposophische Bildungseinrichtung<br />
Pädagogik (AfaP) Dornach *<br />
Alfred Schnittke Akademie Hamburg (DE) Musikseminar, Wohnen<br />
Ausbildungsstätte für plastisch-bildnerische Bildungseinrichtung<br />
Therapie Dornach *<br />
Chinderhuus zum Dischtelfink Binningen Kindergarten und Kindertagesstätte<br />
Höhere Fachschule für anthroposophische Bildungseinrichtung<br />
Heilpädagogik, Sozialpädagogik und<br />
Sozialtherapie Dornach *<br />
Lehrlingswohnheim Pretschen (DE) Diverse Zwischennutzungen<br />
Rudolf Steiner Schule Münchenstein * Schule<br />
Thulestrasse Berlin Spiel- und Gartengelände Montessori-<br />
Kinderhaus<br />
Villa Laval Dornach * Verwaltung, Bildungseinrichtung<br />
Landwirtschaft<br />
Geisshof Gebenstorf Biologisch-dynamische Landwirtschaft,<br />
Sozialpädagogik<br />
Hof Marchstein Schelten Biologisch-dynamische Landwirtschaft,<br />
Sozialpädagogik<br />
Hof Les Advins Bonfol Biologisch-dynamische Landwirtschaft,<br />
Sozialpädagogik<br />
Landgut Pretschen Brandenburg (DE) Biologisch-dynamische Landwirtschaft<br />
Riederenhof Buus Biologisch-dynamische Landwirtschaft,<br />
Sozialpädagogik<br />
Weidenhof Schneverdingen-Lünzen (DE) Landwirtschaftsbetrieb in Übergangsphase<br />
Grundstück Weimar-Taubach (DE) Weideland<br />
* <strong>Stiftung</strong> ist Baurechtsgeberin<br />
37
38<br />
Erfolgsrechnung<br />
Ertrag<br />
20<strong>11</strong> CHF 2010 CHF<br />
<strong>Stiftung</strong>serlöse Mieten und Baurechtszinsen 6 886 227.85 5 576 276.25<br />
Zuschüsse Zusatzverbilligung – 919.50 5 577.00<br />
Pachtzinseinnahmen 132 746.00 101 334.50<br />
Sonstige Erträge 364 474.55 244 618.65<br />
7 382 528.90 5 927 806.40<br />
Finanzerträge Zinserträge 375 900.65 481 794.39<br />
Erträge z.G. Kunstfonds/Goldener Schnitt 16 032.00 55 920.00<br />
Kursdifferenzen – 945 937.29 – 2 035 <strong>11</strong>2.35<br />
– 554 004.64 – 1 497 397.96<br />
Spenden/Zuwendungen 1 543 632.97 2 414 779.76<br />
Auflösung Reserve für Schenkungsauflagen 2 400 000.00 300 000.00<br />
Ausserordentlicher Erfolg 442 574.00 4<strong>11</strong> 228.00<br />
<strong>11</strong> 214 731.23 7 556 416.20
Aufwand<br />
20<strong>11</strong> CHF 2010 CHF<br />
Personalaufwand 900 427.75 848 882.65<br />
Betriebsaufwand Unterhalt und Reparaturen 710 986.10 561 372.50<br />
Energiekosten 203 674.55 170 264.15<br />
Versicherungen 120 670.50 100 727.75<br />
Liegenschaftsverwaltung 296 838.25 212 536.60<br />
Diverse Betriebskosten 258 521.90 60 665.75<br />
1 590 691.30 1 105 566.75<br />
Steuern, Beiträge, Gebühren 39 441.55 39 522.55<br />
Spenden, Zuwendungen, Fondsbildung 2 159 477.80 930 847.65<br />
Finanzaufwand Darlehenszinsen 587 777.25 1 012 105.95<br />
Bankzinsen und Spesen 38 812.60 35 693.24<br />
Hypothekarzinsen 1 458 417.00 1 314 235.85<br />
2 085 006.85 2 362 035.04<br />
Abschreibungen 1 636 672.50 1 672 903.70<br />
Verwaltungsaufwand Miete 60 750.00 59 940.00<br />
Drucksachen, Büromaterial 34 197.00 17 992.50<br />
Porti und PC-Spesen 12 044.55 14 026.70<br />
Telefon, Fax, Internet 15 054.40 12 296.35<br />
Unterhalt, Ersatz Büromaschinen/EDV 42 898.90 30 6<strong>11</strong>.50<br />
Honorare/Beratungskosten 213 299.30 150 915.05<br />
Allgemeine Spesen 49 898.35 46 300.95<br />
Öffentlichkeitsarbeit 200 172.70 150 056.95<br />
Übrige Büro- und Verwaltungskosten 78 835.60 79 944.90<br />
707 150.80 562 084.90<br />
Total Aufwand vor Gewinn-/Verlustausgleich 9 <strong>11</strong>8 868.55 7 521 843.24<br />
Jahresgewinn 2 095 862.68 34 572.96<br />
<strong>11</strong> 214 731.23 7 556 416.20<br />
39
40<br />
Bilanz<br />
Aktiven<br />
31.12.20<strong>11</strong>/CHF 31.12.2010/CHF<br />
Flüssige Mittel Kasse 376.05 589.25<br />
Banken 4 586 902.51 1 197 140.95<br />
Festgelder 303 600.00 26 030.00<br />
Wertschriften 327 470.00 356 317.00<br />
5 218 348.56 1 580 077.20<br />
Forderungen Diverse Debitoren 269 557.27 306 183.32<br />
Verrechnungssteuerguthaben 786.03 1 750.10<br />
Hypotheken 1 131 400.00 7 878 850.00<br />
Diverse Darlehen 7 020 078.70 4 875 548.36<br />
Transitorische Aktiven 46 181.10 133 777.15<br />
8 468 003.10 13 196 108.93<br />
Total Umlaufvermögen 13 686 351.66 14 776 186.13<br />
Finanzanlagen Beteiligungen 375 752.00 185 627.00<br />
375 752.00 185 627.00<br />
Sachanlagen Büromobiliar, Geräte, EDV 2.00 3.00<br />
Immobilien/Projekte 123 348 543.00 108 770 121.00<br />
123 348 545.00 108 770 124.00<br />
Total Anlagevermögen 123 724 297.00 108 955 751.00<br />
137 410 648.66 123 731 937.13
Passiven<br />
31.12.20<strong>11</strong>/CHF 31.12.2010/CHF<br />
Kurz- und mittelfristige Verbindlichkeiten Allgemeine Kreditoren 550 300.62 634 783.35<br />
Mieterkreditoren 486 985.26 398 576.31<br />
Transitorische Passiven 344 378.00 400 760.65<br />
1 381 663.88 1 434 120.31<br />
Langfristige Verbindlichkeiten Diverse Darlehen 9 605 569.30 39 141 314.80<br />
Mieterdarlehen 1 337 630.00 1 335 130.00<br />
Treuhanddarlehen 9 678 300.00 10 243 300.00<br />
20 621 499.30 50 719 744.80<br />
Hypothekardarlehen 65 789 125.00 49 886 005.00<br />
Rentenverpflichtungen/Niessbrauch 264 300.00 300 875.00<br />
Schenkungen mit Rückfallrecht 6 500 000.00 0.00<br />
Solidaritätsfonds MZB 1 086 400.00 1 007 264.00<br />
Rückstellungen Fonds K&J – 16 971.00 0.00<br />
Fonds Nachlass U. Schwendener 467 000.00 0.00<br />
Fonds Philosophicum 622 200.00 550 100.00<br />
Kunstfonds 6 000.00 137 000.00<br />
Maria Renold Fonds 30 000.00 45 000.00<br />
Fonds PanMedion 14 000.00 0.00<br />
Fonds Goldener Schnitt 38 506.00 32 256.00<br />
Eurythmie-Fonds 12 407.40 14 873.45<br />
Allgemeiner Vergabefonds 4 060.00 0.00<br />
Fonds Altrasette 1 450 000.00 0.00<br />
2 627 20<strong>2.4</strong>0 779 229.45<br />
Total Fremdkapital 98 270 190.58 104 127 238.56<br />
Fortsetzung nächste Seite<br />
41
42<br />
Bilanz<br />
Passiven Übertrag<br />
31.12.20<strong>11</strong>/CHF 31.12.2010/CHF<br />
Total Fremdkapital Übertrag 98 270 190.58 104 127 238.56<br />
Eigenkapital/<strong>Stiftung</strong>skapital Ursprüngliches <strong>Stiftung</strong>skapital 12 000.00 12 000.00<br />
Geäufnetes <strong>Stiftung</strong>skapital 17 192 698.57 17 158 125.61<br />
Kapitalzuwachs aus Vermögensabtretung K&J 19 839 896.83 0.00<br />
Reserve für Schenkungsauflagen 0.00 2 400 000.00<br />
Jahresgewinn 2 095 862.68 34 572.96<br />
39 140 458.08 19 604 698.57<br />
Total Eigenkapital 39 140 458.08 19 604 698.57<br />
137 410 648.66 123 731 937.13
Bericht der Revisionsstelle<br />
zur eingeschränkten Revision<br />
Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung Erfolgsrechnung, Bilanz und Anhang der <strong>Stiftung</strong> <strong>Edith</strong> <strong>Maryon</strong> für<br />
das am 31. Dezember 20<strong>11</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.<br />
Für die Jahresrechnung ist der <strong>Stiftung</strong>srat verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen.<br />
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Unabhängigkeit erfüllen.<br />
Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer Standard zur Eingeschränkten Revision. Danach ist diese Revision so zu<br />
planen und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt werden. Eine Eingeschränkte<br />
Revision umfasst hauptsächlich Befragungen und analytische Prüfungshandlungen sowie den Umständen angemessene<br />
Detailprüfungen der beim geprüften Unternehmen vorhandenen Unterlagen. Dagegen sind Prüfungen der betrieblichen<br />
Abläufe und des internen Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere Prüfungshandlungen zur Aufdeckung<br />
deliktischer Handlungen oder anderer Gesetzesverstösse nicht Bestandteil dieser Revision.<br />
Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung<br />
nicht Gesetz, Statuten und Reglementen entspricht.<br />
BMF ProConsulting AG Beat Fankhauser Zugelassener Revisionsexperte, Leitender Revisor<br />
Franziska Lieb Zugelassene Revisorin<br />
43
44<br />
Impressum<br />
Herausgeberin<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Edith</strong> <strong>Maryon</strong><br />
Redaktion<br />
Dr. Ulrich Kriese<br />
Fotos<br />
Michael Fritschi S. 2, Norbert Roztocki<br />
Umschlagseiten, S. 4–9, Ruedi Emmenegger<br />
S. 19, Urs-Beat Meyer S. 23, Alejandro<br />
Roquero S. 31, Cornelius Hunziker S. 33,<br />
übrige Bilder <strong>Stiftung</strong> <strong>Edith</strong> <strong>Maryon</strong><br />
Gestaltung<br />
Atelier Frank, Berlin<br />
Druck<br />
Druck & Service GmbH, Neubrandenburg<br />
©<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Edith</strong> <strong>Maryon</strong><br />
2012<br />
Geschäftsstelle<br />
Theaterstrasse 4, Postfach 2108<br />
CH-4001 Basel<br />
Telefon +4161.2630625<br />
Fax +4161.2630627<br />
info@maryon.ch<br />
www.maryon.ch<br />
Spenden, Schenkungen und Legate<br />
Wir sind stets auf Menschen angewiesen, die unsere Arbeit unterstützen. Spenden,<br />
Schenkungen und Legate an die <strong>Stiftung</strong> <strong>Edith</strong> <strong>Maryon</strong> begründen einen dauerhaften<br />
Nutzen, weil wir unsere sozial verantwortliche Tätigkeit auf Immobilien und damit<br />
verbundene, nachhaltig wirksame Projekte konzentrieren. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Edith</strong> <strong>Maryon</strong> ist<br />
in ihrem Sitzkanton Basel-Landschaft als gemeinnützig anerkannt und somit steuerbefreit.<br />
Dies gilt auch hinsichtlich der Erbschafts- und Schenkungssteuern. Spenden an<br />
die <strong>Stiftung</strong> sind innerhalb der Schweiz steuerlich abzugsfähig.<br />
Freie Gemeinschaftsbank Basel Konto 400 152 4<br />
Clearing-Nr. 8392, IBAN CH22 0839 2000 0040 0152 4, BIC RAIFCH22XXX<br />
Credit Suisse Basel Konto 917381 71<br />
Clearing-Nr. 4061, IBAN CH71 0406 1091 7381 7100 0, BIC CRESCHZZ80A<br />
GLS Gemeinschaftsbank Stuttgart Konto 720 462 00<br />
BLZ 430 609 67, IBAN DE76 4306 0967 0072 0462 00, BIC GENODEM1GLS<br />
Für Spenden resp. Schenkungen und Vermächtnisse in Deutschland steht auch unsere<br />
hundertprozentige, als gemeinnützig anerkannte Tochter «Terra libra – gemeinnützige<br />
Gesellschaft zur Bildung von sozial innovativem Nutzungseigentum mbH» mit Sitz in<br />
Witten bereit. Die Terra Libra gGmbH ist in Deutschland steuerbefreit, so dass Zuwendungen<br />
an sie ohne steuerliche Abstriche möglich sind. Spenden an die Terra Libra sind<br />
innerhalb von Deutschland steuerlich abzugsfähig.<br />
GLS Gemeinschaftsbank eG Konto 75 831 303<br />
BLZ 430 609 67, IBAN DE40 4306 0967 0075 8313 03, BIC GENODEM1GLS