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aktuellNr. 226/227 2/2012 - PINZGAUER RINDherum das Beste

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Pinzgauer<br />

<strong>aktuellNr</strong>. <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


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jederzeit gerne zugeschickt.<br />

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<strong>Beste</strong>llungen:<br />

Telefon +43 / (0) 65 42 / 682 29-15<br />

Telefax +43 / (0) 65 42 / 682 29-35<br />

arge-pinzgauer@rinderzuchtverband.at<br />

www.pinzgauerrind.at/shop<br />

2 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Adressen der<br />

angeschlossenen<br />

Pinzgauer-Zuchtverbände<br />

• Österreich<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Pinzgauer Rinderzuchtverbände<br />

Mayerhoferstraße 12<br />

5751 Maishofen<br />

Tel.: +43/(0)6542/68229-15<br />

Fax: +43/(0)6542/68229-35<br />

arge-pinzgauer@rinderzuchtverband.at<br />

www.pinzgauerrind.at<br />

Rinderzuchtverband Salzburg<br />

Mayerhoferstraße 12<br />

5751 Maishofen<br />

Tel.: +43/(0)6542/68229-0<br />

Fax: +43/(0)6542/68229-81<br />

www.rinderzuchtverband.at<br />

Pinzgauer-Zuchtverband<br />

Anteil Nordtirol<br />

Mayerhoferstraße 12<br />

5751 Maishofen<br />

Tel.: +43/(0)6542/68229-12<br />

Fax: +43/(0)6542/68229-26<br />

Kärntner Rinderzuchtverband<br />

Zollfeldstraße 100/1<br />

9300 St. Veit/Glan<br />

Tel.: +43/(0)4212/2215 DW 11–15<br />

Fax: +43/(0)4212/2215-10<br />

www.krzv.at<br />

Rinderzucht Steiermark<br />

Pichlmayergasse 18<br />

8700 Leoben<br />

Tel.: +43/(0)3842/25333-0<br />

Fax: +43/(0)3842/25333-11<br />

www.rinderzucht-stmk.at<br />

• International<br />

Südtiroler Rinderzuchtverband<br />

Galvanistraße 38<br />

39100 Bozen, Italien<br />

Tel.: 0039/0471/063830<br />

Fax: 0039/0471/063831<br />

www.rinderzuchtzuchtverband.it<br />

Rinderzuchtverband Traunstein<br />

Kardinal-Faulhaber-Straße 15, Pf. 1847<br />

83268 Traunstein, Deutschland<br />

Tel.: 0049/861/7002-0<br />

Fax: 0049/861/7002-50<br />

www.lbr.bayern.de/rzv-traunstein<br />

Adressen · Inhalt · Termine · Impressum<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Pinzgauer-Jungzüchter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Pinzgauer-Züchtertagung mit Herbststiermarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Wichtige Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Zucht und Absatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Besamung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Pinzgauer-Almwanderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Schauwesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Züchterlehrfahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Kärnten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Tirol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Seltene Nutztierrassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Osttirol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Südtirol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Bayern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Südafrika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

Impressionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

Versteigerungstermine im 1. Halbjahr 2013<br />

Verstg. Tag Datum Auftrieb<br />

865. Donnerstag 17. Jänner weibliche Tiere<br />

866. Donnerstag 14. Februar FL-Stiere, weibliche Tiere<br />

867. Donnerstag 7. März weibliche Tiere<br />

868. Donnerstag 26. März PI-Stiere, weibliche Tiere<br />

869. Donnerstag 25. April FL-Stiere, weibliche Tiere<br />

870. Donnerstag 23. Mai weibliche Tiere<br />

Nutz- und Schlachtrinder ab Hof werden ständig angeboten.<br />

Anfragen und Katalogwünsche bitte an:<br />

Rinderzuchtverband Salzburg · Mayerhoferstraße 12 · 5751 Maishofen · Austria<br />

Telefon +43 / (0) 65 42 / 682 29-0 · Telefax +43 / (0) 65 42 / 682 29-81<br />

office@rinderzuchtverband.at · www.rinderzuchtverband.at<br />

Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Pinzgauer Rinderzuchtverbände, Mayerhoferstraße 12, 5751 Maishofen,<br />

Tel. +43 / (0) 65 42 / 682 29-15, Fax +43 / (0) 65 42 / 682 29-35.<br />

Erscheint 2x jährlich. Diese Zeitschrift wird an alle angeschlossenen Verbände verteilt und an Interessenten verschickt.<br />

Zusammenstellung und für den Inhalt verantwortlich: Dipl.-Ing. Mathias Kinberger, Christina Sendlhofer.<br />

Bezugsbedingungen, Bezugspreis für 2 Ausgaben pro Jahr – Jahresabonnement: für Mitglieder € 11,00<br />

für Nichtmitglieder im Inland € 14,50<br />

für Nichtmitglieder im Ausland € 18,20<br />

Das Postporto ist im Abo-Preis inbegriffen. Einzelpreis einer Mitteilung: € 5,80 + Versandkosten.<br />

Titelbild: Bäuerliche Traditionen erfahren in einer schnelllebigen, modernen Zeit Aufschwung und Begeisterung. Familie Landmann,<br />

Oberlein, pflegt diese Tradition mit einer wunderschönen Heimfahrt von der Lein-Riedalm in Kössen (Bild: Sendlhofer).<br />

Fotoquellen: Archiv, Baumann, Edenhauser, Haka, Keleki, Kinberger, Lechner, Lenz, Moser, Nolli, Privat, Probst, Rosner, Schmidt,<br />

Seber, Sendlhofer, Stöhr, Südtiroler Rinderzuchtverband, Zimmermann<br />

Inserate: Werbeeinschaltungen werden jeweils bis Ende April (für die Frühjahrsausgabe) und bis Ende September<br />

(für die Herbstausgabe) entgegengenommen.<br />

Satz & Reproduktion: Typostudio Josef Maringer, 5751 Maishofen.<br />

Druck: Druckerei Samson Ges.m.b.H., 5581 St. Margarethen im Lungau.<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 3


···· Der Obmann schreibt …<br />

Liebe Pinzgauer-<br />

Züchter und -Züchterinnen!<br />

Die Landwirtschaft<br />

muss sich ständig<br />

neuen Herausforderungen<br />

und auch Unsicherheiten<br />

stellen.<br />

Besonders die Verhandlungen<br />

für die<br />

neue Förderungsperiode<br />

werden mit Spannung<br />

verfolgt. Entgegen<br />

einer Pressemeldung<br />

vom 11. November <strong>2012</strong> im ORF<br />

darf ich versichern, <strong>das</strong>s die Förderung<br />

für gefährdete Nutztierrassen und somit<br />

auch für <strong>das</strong> Pinzgauer-Rind nicht zur<br />

Diskussion steht. Die Erhaltung der<br />

Biodiversität ist auch weiterhin ein Grundsatz<br />

in der künftigen Förderungslandschaft.<br />

Wichtig erscheint mir, <strong>das</strong>s auch <strong>das</strong><br />

Bekenntnis zur Erhaltung einer kleinstrukturierten,<br />

bäuerlichen Landwirtschaft<br />

ständig eingefordert wird. Seitens des<br />

Landes Salzburg haben wir dazu mit Landesrat<br />

Sepp Eisl sicher einen beharrlichen<br />

Fürsprecher. Tourismus und Landwirtschaft<br />

sind in unserem Wirtschaftsraum<br />

so eng ineinander verzahnt, <strong>das</strong>s mit der<br />

Schwächung eines Bereiches die gesamte<br />

Wirtschaft und Arbeitsmarktsituation ins<br />

Trudeln käme.<br />

Vorwort<br />

Im Bereich der ARGE Pinzgauer-Rinderzuchtverbände<br />

können wir auf ein zufriedenstellendes<br />

Jahr <strong>2012</strong> zurückblicken.<br />

Die Marktpreise für<br />

Pinzgauer-Rinder, mit der Ausnahme<br />

der Kälberpreise, sind<br />

durchaus akzeptabel. Zuchttiere<br />

sind nach wie vor gefragt und<br />

gute Qualität wird auch bezahlt.<br />

In unserer kleinen Population<br />

findet sich eine Vielzahl an<br />

besten Zuchttieren. Die gezeigten<br />

Pinzgauer-Kollektionen auf<br />

den diesjährigen Schauen<br />

haben dies bewiesen. Allen Organisatoren,<br />

Mitarbeitern und Ausstellern möchte<br />

ich zu den Veranstaltungen und den präsentierten<br />

Tieren herzlich gratulieren.<br />

Besonders erfreulich ist auch die rege<br />

Arbeit der Jungzüchter in Salzburg und<br />

Südtirol. Sie schaffen es, in der künftigen<br />

Bauerngeneration Begeisterung für die<br />

Zucht und die Landwirtschaft zu wecken.<br />

Um sich als kleine Rassengemeinschaft<br />

zu behaupten, bedarf es eines guten<br />

Netzwerkes. Die ARGE Pinzgauer ist mit<br />

einem „Mini-Budget“ ausgestattet. Trotzdem<br />

schaffen wir es, eine zufriedenstellende<br />

PR-Arbeit, eine gute Zuchtarbeit<br />

und eine gute Absatzarbeit abzuliefern.<br />

Dies gelingt nur, weil wir den Rückhalt des<br />

Salzburger Rinderzuchtverbandes, der<br />

Landwirtschaftskammer Salzburg und des<br />

Landes Salzburg haben. Mit dem ARGE-<br />

Geschäftsführer Dipl.-Ing. Mathias Kinberger<br />

und unserer ARGE-Sekretärin<br />

Christina Sendlhofer haben wir Mitarbeiter,<br />

welche sich mit Überzeugung und<br />

Engagement für <strong>das</strong> Pinzgauer-Rind einsetzen.<br />

Wer mit der Natur arbeitet weiß, <strong>das</strong>s<br />

Geduld und Ausdauer zum Erfolg führen.<br />

In der Pinzgauer-Zucht zeigen sich durch<br />

die bessere Umsetzung des Zuchtprogrammes<br />

die Erfolge. Die Linienvielfalt<br />

wird wieder breiter und <strong>das</strong> Teststierangebot<br />

ist interessant. Das derzeitige Teststiersystem<br />

im Zuchtprogramm erlaubt es,<br />

mehr Stiere zu testen. „Ja! Natürlich“<br />

unterstützt nach wie vor unser Zuchtprogramm.<br />

Beim Ankauf eines Teststieres<br />

werden von „Ja! Natürlich“ Euro 500,– der<br />

Ankaufskosten übernommen und auch für<br />

die ARGE Pinzgauer wurde der Elitestier<br />

„Karner“ von Dipl.-Ing. Axel Fila ersteigert.<br />

Der Stier steht, bis zur Absamung in Wieselburg,<br />

an der Landwirtschaftlichen<br />

Fachschule in Bruck an der Glocknerstraße<br />

und wird im Herbst 2013 wieder an<br />

einen Züchter verkauft. Den Verkaufserlös<br />

erhält die ARGE der Pinzgauer-Rinderzuchtverbände.<br />

Für die nahende Weihnacht wünsche<br />

ich euch eine etwas ruhigere, friedvolle<br />

Zeit und für <strong>das</strong> Jahr 2013 Gottes Segen<br />

in Haus und Hof.<br />

Euer Obmann<br />

Ing. Christian Dullnigg ····<br />

Wir bedanken uns<br />

bei allen Züchterinnen und Züchtern<br />

mit ihren Familien, allen Funktionären<br />

sowie Freunden der Pinzgauer-Rinderzucht<br />

für <strong>das</strong> gedeihliche Miteinander<br />

und wünschen eine gesegnete, friedvolle Weihnacht<br />

und ein gesundes, glückliches neues Jahr!<br />

Die Arbeitsgemeinschaft der Pinzgauer-Rinderzuchtverbände<br />

4 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Pinzgauer-Jungzüchter<br />

···· Der Jungzüchter-Obmann schreibt …<br />

Liebe Züchterfamilien!<br />

Ein sehr ereignisreiches<br />

Jungzüchterjahr neigt sich<br />

schon wieder dem Ende zu<br />

und lässt uns stolz zurückblicken<br />

auf unsere zahlreichen<br />

Aktivitäten.<br />

Unser zehnjähriges<br />

Jubiläum war ein voller<br />

Erfolg und hat uns wieder<br />

einmal gezeigt, <strong>das</strong>s man<br />

auf unseren Verein bauen<br />

kann.<br />

Es macht Freude zu<br />

sehen, wie sich unser Verein jeder Herausforderung<br />

mit Bravour stellt und diese<br />

mit enormem Einsatz und<br />

größtem Idealismus meistert.<br />

Die Zeit bleibt nicht<br />

stehen und so ist es wichtig<br />

unseren Ausschuss für die<br />

nächste Periode zu verjüngen.<br />

Da wir in der glücklichen<br />

Lage sind, junge und<br />

motivierte Mitglieder zu<br />

haben, die den Verein<br />

weiter tragen und leiten<br />

wollen, braucht einen um<br />

die Zukunft nicht Angst und<br />

Bange zu sein.<br />

Mit dem Motto „es lohnt sich für den<br />

Schwächeren zu kämpfen“ werden wir<br />

Wir sehen uns!<br />

Am 9. März 2013,<br />

um 19.30 Uhr,<br />

in der Versteigerungshalle<br />

in Maishofen.<br />

4. Pinzgauer-Jungkuhchampionat<br />

Insgesamt werden 32 Erstlingskühe (16 Kühe<br />

bis 12,5% RF, 16 Kühe bis 74,99% RF) zugelassen.<br />

Folgende Kriterien müssen erfüllt werden:<br />

Einsatzleistung:<br />

• Pinzgauer (bis 12,5% RF) 18 kg Milch<br />

• P x RF (bis 74,99% RF) 22 kg Milch<br />

• Erstkalbealter unter 40 Monaten<br />

• Entsprechendes Exterieur (Schaukondition!)<br />

uns auch weiterhin für <strong>das</strong> Pinzgauer-Rind<br />

einsetzen.<br />

Ich wünsche euch allen eine besinnliche<br />

Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und viel Glück und Gesundheit<br />

im kommenden Jahr.<br />

Euer Obmann, Hannes Hofer ····<br />

Weiters wird aus einer Gruppe Pinzgauer-Mutterkühe<br />

(ebenfalls Erstlingskühe) der Fleischrinderchampion<br />

gewählt.<br />

Wir laden alle interessierten ZüchterInnen<br />

ganz herzlich zur Teilnahme ein.<br />

Bitte um verlässliche Anmeldung bis spätestens<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> bei Christina Sendlhofer,<br />

Telefon 0 65 42 / 682 29-15 oder 0664 / 81 32 660.<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 5


Pinzgauer-Jungzüchter<br />

···· Herrlicher Almtag im Gasteiner Tal<br />

Herrliches Wanderwetter, eine kühle Brise und eine Gruppe gut gelaunter Wanderer<br />

war die richtige Mischung für einen gelungenen Almwandertag.<br />

Angeführt von unseren Wanderguides<br />

Hans Gruber, Sepp Sendlhofer und<br />

Rupert Rieser wurde <strong>das</strong> weitläufige Almgebiet<br />

in Augenschein genommen. Die<br />

Runde führte uns über die verschiedenen<br />

Koppeln mit Kalbinnen, Mutterkühen und<br />

Pferden Richtung Weißenbachtal bis zu<br />

einer Anhöhe, von wo aus <strong>das</strong> ganze<br />

Almgebiet bestens überblickt werden<br />

konnte.<br />

Einige Daten zur<br />

Genossenschaftsalm Nassfeld<br />

Fläche: 3.400 ha<br />

Weidefläche: 700 ha<br />

Auftrieb:<br />

• 80 Milchkühe<br />

• 105 einjährige Kalbinnen<br />

• 115 zweijährige Kalbinnen<br />

und Galtkühe<br />

• 62 Mutterkühe mit ihren Kälbern<br />

• 3 Stiere<br />

• 1.200 Schafe<br />

• 70 Pferde<br />

Die Genossenschaft ist im Besitz aller<br />

Bauern im Gasteiner Tal, zum Auftrieb ist<br />

jeder Bauer berechtigt, der Vieh im<br />

Gasteiner Tal überwintert hat. Das Recht<br />

nutzen vor allem jene Bauern, die selbst<br />

keine Alm besitzen.<br />

22 Bauern haben darüber hinaus <strong>das</strong><br />

Recht eine Hütte zu errichten, vier davon<br />

bewirtschaften ihre Hütten nach wie vor<br />

selbst. Alle anderen haben sich 1975 entschlossen,<br />

einen Gemeinschaftsstall für<br />

die Milchkühe zu errichten. So wurde<br />

damals ein Almstall für 78 Kühe mit einem<br />

Melkstand geplant, die Milch sollte abgeliefert<br />

werden. Im letzten Moment fand<br />

sich dann ein Käser und so wurde der<br />

Melkstand zur Käserei umgeplant und<br />

seitdem wird die Milch verkäst.<br />

2004 wurde dann ein Doppel-5er-Melkstand<br />

errichtet, 2011 ein überdachter<br />

Wartebereich, um den Tieren Schutz vor<br />

Regen und Hitze vor dem Melken zu<br />

geben. Die Milch wird zu Tilsiter und Butter<br />

verarbeitet, so entstehen jedes Jahr<br />

aus rund 100.000 Kilo Milch bis zu zehn<br />

Tonnen Käse. Seit drei Jahren führt Josef<br />

Sendlhofer junior sehr professionell und<br />

engagiert die Käserei, wie er uns bei der<br />

Führung durch die Verarbeitungsräume<br />

vermitteln konnte. Neben Käse wird auch<br />

noch Butter, Frischkäse und Topfen hergestellt.<br />

Neben dem Käser arbeiten noch<br />

der Melker Johannes Gruber, zwei Schafflinger,<br />

die <strong>das</strong> Jungvieh und die Schafe<br />

betreuen, sowie ein bis zwei Praktikanten<br />

auf der Nassfeldalm.<br />

In der Jausenstation ist ein Team rund<br />

um Maresi Rieser bemüht, die zahlreichen<br />

Gäste mit Köstlichkeiten aus der Almwirtschaft<br />

zu verwöhnen. Jedes Jahr gibt es<br />

zahlreiche Anfragen um im Team der Genossenschaftshütte<br />

mitzuarbeiten – ein<br />

gutes Zeichen, <strong>das</strong>s die Stimmung ausgezeichnet<br />

ist.<br />

Im Namen der Pinzgauer-Jungzüchter<br />

ergeht an <strong>das</strong> gesamte Team der Almgenossenschaft<br />

Nassfeld ein herzliches Dankeschön<br />

für die umfangreiche Führung<br />

durch <strong>das</strong> Almgebiet und die Käserei, die<br />

köstliche Bewirtung sowie die musikalische<br />

Umrahmung. Vergelt’s Gott!<br />

Dipl.-Ing. Mathias Kinberger ····<br />

6 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Pinzgauer-Jungzüchter<br />

···· Jungzüchterreise in die Slowakei<br />

Interessante Tage in der Hohen Tatra.<br />

Acht unerschrockene (Jung-)Züchter<br />

entdeckten eine weitere Heimat des<br />

Pinzgauer-Rindes, die Hohe Tatra im<br />

Norden der Slowakei.<br />

Die Landwirtschaft der Slowakei ist<br />

geprägt von Großbetrieben, die in der Zeit<br />

des Sozialismus nach dem Ende des<br />

Zweiten Weltkrieges entstanden sind. Die<br />

Flächen der Bauern wurden in diese<br />

Gemeinschaftsbetriebe eingebracht, kleinere<br />

Flächen zur Selbstversorgung mit<br />

Obst, Gemüse, Kartoffeln und ein paar<br />

Stück Vieh durften die Bauern behalten.<br />

Die Großbetriebe, die jeweils einige tausend<br />

Hektar umfassten, waren die Arbeitgeber<br />

für die Landbevölkerung. So wurden<br />

die Bauern zu Traktorfahrern, Melkern<br />

oder Kälberbetreuer.<br />

Zu dieser Zeit war <strong>das</strong> Pinzgauer-<br />

Rind in den gebirgigen Regionen eine<br />

der Staatsrassen der Slowakei, neben<br />

dem Fleckvieh, <strong>das</strong> in den Ackerbauregionen<br />

des Tieflandes gehalten wurde. Weit<br />

verbreitet war auch die Milchschafhaltung<br />

mit dem Walachischen Schaf.<br />

Nach der Wende wurden die Großbetriebe<br />

von staatlicher Seite aufgelöst, die<br />

Besitzer erhielten ihre Flächen zurück.<br />

Diese hatten aber weder <strong>das</strong> Know-how<br />

noch die Maschinen und <strong>das</strong> Kapital, um<br />

die Flächen selbst zu bewirtschaften. So<br />

verpachteten sie die Flächen wieder an<br />

neu gegründete Gesellschaften, die auf<br />

den alten Betriebsstätten bis heute weiterwirtschaften.<br />

Neben neueren Maschinen<br />

hielten auch auf vielen Betrieben neue<br />

Rinderrassen Einzug, so stehen heute auf<br />

den meisten Milchbetrieben Holstein-Rinder.<br />

Bei einem Milchpreis von 20 Cent<br />

stellten 2008 einige Betriebe auf Mutterkuhhaltung<br />

um.<br />

Mehrere dieser Großbetriebe wurden<br />

auf unserer Rundreise besucht. Der erste<br />

Betrieb liegt in der Mittelslowakei in<br />

Lehota pod Vtáčnikom mit einer zum<br />

großen Teil gepachteten Fläche von 3.500<br />

Hektar mit einer unbeschreiblichen<br />

Summe von 4.000 Pachtverträgen.<br />

Es werden 600 Fleckvieh-Milchkühe<br />

mit Kalbinnenaufzucht und Stiermast<br />

gehalten. Über 5.000 Tiere bilden die riesige<br />

Schafherde, davon werden rund ums<br />

Jahr 2.000 Tiere gemolken. Schafmilch<br />

erlöst einen sehr guten Preis von über<br />

einem Euro pro Liter. Das Management<br />

einer derartig großen Schafherde ist eine<br />

große Herausforderung für die Betreuer,<br />

da es in Europa nur wenige Experten für<br />

Milchschafe gibt. Der Betrieb wird vom<br />

Tiroler Daniel Frauenschuh geführt. Er<br />

erklärte uns eindrucksvoll die Stärken und<br />

Schwächen eines Großbetriebes, wie er in<br />

der Slowakei üblich ist. Vor allem die Tierhaltung<br />

ist stark vom Einsatz der Mitarbeiter<br />

abhängig, die entsprechend motiviert<br />

werden müssen.<br />

Unsere Reise führte uns weiter in den<br />

Norden an die polnische Grenze. Nur<br />

wenige Kilometer hinter der Grenze liegt<br />

Zakopane, bekannt vom Skispringen.<br />

Hier in dieser rauen Gebirgsregion werden<br />

seit über 150 Jahren Pinzgauer-Rinder<br />

gehalten. Der Betrieb Čimhová umfasst<br />

1.800 Hektar, vor allem Grünland.<br />

400 Mutterkühe werden gehalten,<br />

davon sind 200 Pinzgauer-Kühe, der<br />

andere Teil Limousin und Charolais. Die<br />

Tiere werden alle in Reinzucht gehalten,<br />

im Winter wird besamt. Zum Einsatz<br />

kommen die Pinzgauer-Fleischstiere<br />

Ravensbrook Cäsar, Horio P, Hans PS,<br />

Bastian PP und Amadeus. Im Sommer<br />

wird der Rest im Natursprung belegt, zwei<br />

Stiere sorgen für Nachwuchs, ein selbstgezüchteter<br />

Kondi-Sohn und Stubach<br />

(V: Stabil), der beim Märzmarkt von Vit<br />

Celko ersteigert wurde und von Helmut<br />

Meusburger in seine neue Heimat transportiert<br />

wurde. Die Kälber werden im<br />

Herbst zu sehr guten Preisen, zurzeit<br />

vor allem in die Türkei, verkauft. Weiters<br />

erhalten die Pinzgauer-Betriebe eine Prämie<br />

für die Erhaltung des Pinzgauer-<br />

Rindes von 200 Euro pro Kuh. Die Pinzgauer<br />

weiden in Čimhová, aufgeteilt auf<br />

zwei Herden von je 100 Kühen mit ihren<br />

Kälbern, auf großflächigen Grünlandflächen<br />

mit einem riesigen Futterangebot.<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 7


50 Kilometer südlich rund um Liptovský<br />

Mikuláš liegen weitere große Pinzgauer-<br />

Betriebe. Wie zum Beispiel in Liptovská<br />

Porúbka der Pinzgauer-Milchbetrieb<br />

vom slowakischen Pinzgauer-Präsidenten<br />

Jan Paciga. Hier werden 250 Pinzgauer-Milchkühe<br />

in Reinzucht gehalten.<br />

Die Tiere werden in großen umgebauten<br />

Laufställen gehalten, gefüttert wird eine<br />

TMR aus Gras- und Maissilage, Heu und<br />

Kraftfutter. Im Sommer wird geweidet, die<br />

Weideflächen liegen teilweise eine halbe<br />

Stunde weit entfernt. Die Leistung der<br />

Herde liegt bei 5.000 kg Milch bei 4% Fett<br />

und 3,5% Eiweiß. Belegt wird nur mit<br />

Besamungsstieren, in den letzten Jahren<br />

wurde vor allem mit Mungo und Nero SK<br />

besamt. Die Kälber werden alle aufgezogen,<br />

die Stierkälber kastriert und als zweijährige<br />

Weideochsen vermarktet. Beeindruckend<br />

sind die Zahlen der jährlichen<br />

Futterernte: jedes Jahr werden 12.000<br />

Tonnen Grassilage, 7.000 Tonnen Maissilage<br />

und 1.000 Tonnen Heu geerntet.<br />

Im Nachbarort liegt der Betrieb<br />

Smrečany, der 100 Pinzgauer-Kühe in<br />

Mutterkuhhaltung hält. Sehr formatstarke,<br />

schwere und typvolle Pinzgauer-Kühe<br />

bilden hier die Herde<br />

gemeinsam mit ihren frohwüchsigen Käl-<br />

Pinzgauer-Jungzüchter<br />

bern. Hier wird unter anderem kanadische<br />

Genetik eingesetzt, die nach dem<br />

Kongress 2003 importiert wurde. Ganz in<br />

der Nähe der Weiden befindet sich die<br />

Salaš Žiar, eine für die Tatraregion typische<br />

Alm. Gespeist wurden hier<br />

Haluschky, Kasnocken mit Schafskäse,<br />

serviert mit geröstetem Speck.<br />

Ein paar Kilometer entfernt liegt die<br />

Salaˇs Pastierska, auf der 500 Milchschafe<br />

gehalten werden. Diese werden<br />

zweimal am Tag mit der Hand gemolken,<br />

ein Melker schafft 100 Schafe. Verarbeitet<br />

wird die Milch an Ort und Stelle<br />

zu Schafskäse, der auch geräuchert wird,<br />

und Brimsen (Schafsmilchtopfen), dem<br />

Ausgangsprodukt für den echten Liptaueraufstrich.<br />

Die Produkte finden reißenden<br />

Absatz bei der lokalen Bevölkerung.<br />

Für Touristen wurde eine alte Schäferhütte<br />

nachgebaut und die Traditionen anschaulich<br />

aufgezeigt.<br />

Das letzte Highlight war der Besuch<br />

des Nationalgestüt Topol’čianky, einem<br />

der bedeutendsten Pferdezuchtzentren<br />

in Europa. Gezüchtet werden Lipizzaner,<br />

Huzulen, Shagya-Araber und Slowakisches<br />

Warmblut. 560 Pferde werden am<br />

Gestüt und den vier Aufzuchthöfen gehalten.<br />

Zahlreiche Fohlen aller Rassen<br />

erblicken jedes Jahr <strong>das</strong> Licht der Welt,<br />

werden aufgezogen, ausgebildet und<br />

dann zur Zucht verwendet oder verkauft.<br />

Weiters ist <strong>das</strong> Gestüt Austragungsort für<br />

zahlreiche Turniere und Pferdegroßveranstaltungen.<br />

Über Bratislava, der Hauptstadt der<br />

Slowakei, gelegen an der Donau, ging es<br />

zurück nach Österreich.<br />

An dieser Stelle gilt es allen slowakischen<br />

Pinzgauer-Züchter, die uns sehr<br />

gastfreundlich auf ihren Betrieben willkommen<br />

geheißen haben, Danke zu sagen.<br />

Vor allem auch Maria Rusekova und ihrem<br />

Sohn Martin, die mir bei der Planung der<br />

Reise geholfen und uns zwei Tage begleitet<br />

haben.<br />

Dipl.-Ing. Mathias Kinberger ····<br />

www.pinzgauerrind.at<br />

Die Seite<br />

der Pinzgauer!<br />

8 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Pinzgauer-Jungzüchter<br />

···· Salzburgs Jungzüchter eine Klasse für sich –<br />

souveräner Sieg für unser Bundesland<br />

Einen gefahrlosen Sieg fuhren unsere Jungzüchter beim Bundesländer-Cup<br />

anlässlich der „agraria Wels“ heim – sie bestachen<br />

sowohl beim Vorführ- bzw. Typbewerb und punkteten nebenbei<br />

mit fundiertem Fachwissen.<br />

Neben Julia Seber und Elisabeth Wanger mit Fleckvieh und<br />

Manuel Macheiner mit Holstein repräsentierte Josef Berger mit<br />

der kapitalen Lotus-Nachzucht Marbl die Pinzgauer-Rasse.<br />

Wir gratulieren dem Top-Jungzüchter-Quartett zu dieser tollen<br />

Leistung, die klar bestätigt, <strong>das</strong>s unsere Züchterjugend eine<br />

Klasse für sich ist! Einzigartig ist auch immer <strong>das</strong> schöne, bunte<br />

Bild Salzburgs, welches unsere Jungzüchter mit der Rassenvielfalt<br />

von Pinzgauer, Fleckvieh und Holstein perfekt repräsentieren.<br />

Christina Sendlhofer ····<br />

Schönster<br />

„Pinzgauer-Part“<br />

– Lotus-Tochter<br />

„Marbl“ von<br />

Josef Berger,<br />

Grub in Saalbach.<br />

···· Olympiasieger kommen aus dem Lager der Pinzgauer –<br />

lustige Stimmung bei der 1. JZ-Gaudiolympiade<br />

Julia Fersterer und<br />

Johann Höller bewiesen<br />

ihren ausgezeichnetenGleichgewichtssinn!<br />

Neu: Pinzgauer-Gürtel!<br />

Von den Jungzüchtern kreiert –<br />

der neue Pinzgauer-Gürtel!<br />

Individuelle Anfertigung<br />

mit eigenem Monogramm.<br />

Preis: 115,– Euro<br />

<strong>Beste</strong>llungen werden von<br />

Christina Sendlhofer<br />

jederzeit gerne entgegengenommen.<br />

Am Samstag, 15. September, trafen sich Jungzüchter der<br />

Fleckvieh- und Pinzgauer-Vereine zu einem gemeinsamen Stimmungstag<br />

auf der Heugathalm in Großarl.<br />

Sechs verschiedene Stationen mit teils lustigen und fordernden<br />

Aufgaben waren von den Jungzüchtern zu absolvieren und so<br />

manche Hindernisse verlangten den Zweier-Teams einiges an<br />

Geduld und Konzentration ab.<br />

Am Ende lachten Julia Fersterer und Johann Höller – sie meisterten<br />

die Hürden mit Coolness und Ehrgeiz und holten am<br />

Schluss den begehrten Siegerpokal! An zweiter Stelle landeten<br />

Thomas Scheiblbrandner und Matthias Wallner vor Julia Seber<br />

und Anna-Maria Voithofer.<br />

Ein großes Lob gebührt den FL-Jungzüchterkollegen für die<br />

aufwendige Vorbereitung – leider wurde ihre Mühe nicht belohnt,<br />

da die Teilnehmerzahl sehr zu wünschen übrig ließ!<br />

Christina Sendlhofer ····<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 9


Der Auftakt erfolgte auch heuer wieder in schönster Höhenlage,<br />

nämlich am Hof der Familie Weiß, Hundsalz am Aigenberg.<br />

Prächtiges Herbstwetter und lieblichstes Ambiente<br />

begrüßte die große Besucherschar in steilster Hanglage, wo sich<br />

Elisabeth und Johann Weiß 1996 eine schöne aber nicht unbeschwerliche<br />

Heimat schufen.<br />

Die ehemaligen „Zehenthof-Pächter“ siedelten 2002 zum<br />

Hundsalzhof, erbauten 2003 einen neuen Laufstall und sind<br />

bekannt für ihre qualitätsvolle, veredelte Milchkuhherde (neun<br />

Kühe erbringen einen Stalldurchschnitt von 6.800 kg Milch). Als<br />

Zuerwerb widmet sich Hans Weiß verschiedensten Tätigkeiten<br />

über den Maschinenring und im Winter dem Einsatz bei den<br />

Bergbahnen in Flachau.<br />

Dass hier mit unbeschreiblicher Liebe zur Natur gehandelt<br />

wird, spiegelt sich im guten Wachsen und Gedeihen von Tier und<br />

Pflanzen wider: beginnend von den glücklichen Zwei- und Vierbeinern<br />

bis zu den wunderbaren Trauben an der Stallmauer, denen<br />

kaum jemand widerstehen konnte.<br />

Der mühsamen Hofbearbeitung stehen hier Menschen gegenüber,<br />

welche mit großer Ehrfurcht vor der Schöpfung täglich um<br />

die Erhaltung dieser Kleinode bemüht sind.<br />

Obmann Hannes Hofer brachte dies in seinem Dank zum Ausdruck,<br />

indem er von der Wichtigkeit der Vielfalt sprach. Eine Vielfalt<br />

von Betrieben und Menschen, die jeweils an ihren Orten<br />

unverzichtbar und unentbehrlich sind.<br />

Pinzgauer-Jungzüchter<br />

···· Jungzüchter-Tag in Flachau –<br />

Landwirtschaft und Tourismus auf höchstem Niveau<br />

Wie zwei verschiedene Standbeine einander perfekt ergänzen, veranschaulichte der diesjährige<br />

Jungzüchter-Tag eindrucksvoll. Fünf Pinzgauer-Zuchtbetriebe in Flachau ernteten für die Präsentation<br />

ihrer Vorzeigehöfe höchste Bewunderung und Anerkennung.<br />

Der Hundsalzhof grüßt bereits aus der Ferne!<br />

Lisi Weiß freut sich<br />

über <strong>das</strong> nette Präsent<br />

vom Obmann.<br />

Vom Berg führte der Weg ins Tal zu einem komplett konträren,<br />

aber nicht minder interessanten Betrieb, nämlich zum Thurnhof<br />

im Ortsteil Feuersang. Franz Laubichler erklärte in seiner Vorstellung<br />

die Betriebsphilosophie, die sich in den letzten Jahren zu<br />

einer intensiven Kreuzungszucht entwickelte. 2004 erfolgte mit<br />

dem Stallneubau eine Weichenstellung – der ursprüngliche<br />

Kuhbestand wuchs von 35 auf 70 Stück und mit äußerst überlegtem<br />

und praktischem Handeln wurde nicht nur kostensparend,<br />

sondern auch arbeitstechnisch ein wesentlicher Fortschritt<br />

erzielt. Die Quote von 500.000 erbringen 65 Kühe mit einem<br />

Stalldurchschnitt von 8.100 kg Milch.<br />

Möglichst kostenschonend und praktisch lautet die Devise am Thurnhof.<br />

Franz Laubichler betonte die unbedingte Erhaltung einer<br />

gewissen Lebensqualität, welche Voraussetzung für eine<br />

erfolgreiche Bewirtschaftung ist.<br />

Der Familienbetrieb steht auf einem weiteren Standbein, dem<br />

Tourismus, der in der Gemeinde Flachau einen wesentlichen Wirtschaftszweig<br />

bildet.<br />

Das Fundament für den optimalen Betrieb bilden zweifelsohne<br />

Barbara und Franz Laubichler mit ihren fünf Kindern, welche<br />

mit enormen Ehrgeiz für die Weiterentwicklung von Haus und Hof<br />

zeichnen.<br />

Der große Fleiß und Zusammenhalt zeigte sich auch in einer<br />

überdimensionalen Verpflegung – Barbara Laubichler verwöhnte<br />

mit einem ausgezeichnetem Mittagessen im Garten des<br />

Thurnhofs – Vergelt’s Gott dafür!<br />

Ohne Barbara läuft<br />

am Thurnhof wirklich<br />

nichts.<br />

10 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Das Nachmittagsprogramm eröffnete ein weiterer Vorzeigebetrieb<br />

– Hannes und Rosi Lackner, Vorderaigen, welche mit<br />

dem gelungenen Um- und Erweiterungsbau ein wahres<br />

Schmuckstück geschaffen haben. Während der sömmerlichen<br />

Almzeit wurde der Anbindestall komplett umgebaut und präsentiert<br />

sich nunmehr als Eldorado für die schöne Pinzgauer-Herde.<br />

Stolz auf den gelungenen An- und Umbau – Rosi und Hannes<br />

Lackner, Vorderaigen.<br />

Zurzeit erfolgt die Aufstockung von 15 auf 20 Kühe, so wurden<br />

bei der ersten Oktober-Versteigerung zwei Kühe erfolgreich<br />

ins Sortiment aufgenommen und haben sich zur Freude des<br />

Betriebsleiters bestens integriert. Wohl fühlen sich am Vorderaigenhof<br />

nicht nur Vierbeiner sondern auch Zweibeinige, so wird<br />

neben den Appartements vor allem der Aigenstadl liebend gerne<br />

für Familienfeiern und saisonal sicher auch zum Après-Ski genützt.<br />

Zwei weitere Spitzenbetriebe mit gleichen Schreibnamen<br />

standen noch am Programm – als erster Maria und Simon<br />

Schiefer, Vorderklinglhub, welche ein wunderschönes, altes<br />

Gehöft ihr eigen nennen dürfen.<br />

Wunderschönes, altehrwürdiges Bauernhaus der Familie Schiefer,<br />

Vorderklinglhub.<br />

Simon Schiefer führte in den Stall, welcher noch in ursprünglicher<br />

Form aus dem Jahr 1595 besteht und ein sehr ansprechendes<br />

Inventar behütet. 13 typvolle Pinzgauer, teilweise veredelt<br />

mit sehr guten Eutern präsentierten sich im zweckmäßigen,<br />

altehrwürdigen Anbindestall und erbringen eine durchschnittliche<br />

Milchleistung von jährlich 5.800 kg Milch.<br />

Die Milch vom Vorderklinglhub ist nicht nur in der Molkerei<br />

gefragt, sondern auch bei den Konsumenten, die sich rund um<br />

die Uhr an der „Milchtankstelle“ versorgen dürfen. Die rege Entnahme<br />

sorgt an manchen Tagen im Sommer für einen Lieferengpass,<br />

in Spitzenzeiten werden oftmals über 100 Liter pro Tag entnommen!<br />

Pinzgauer-Jungzüchter<br />

Wunderschön präsentierte sich auch <strong>das</strong> alte Bauernhaus der<br />

Familie Schiefer, <strong>das</strong> in den letzten Jahren dank Um- und Ausbau<br />

eine schöne Aufwertung erfahren durfte und den Gästen gemütliche<br />

Appartements bietet. Nach der netten Betriebsvorstellung<br />

wartete auch Familie Schiefer mit allerlei Köstlichkeiten auf – bei<br />

selbstgepresstem Apfelsaft, Gebrautem und Gebranntem ließ<br />

es sich auf den gemütlichen Hausbänken gut und gern verweilen.<br />

Schlussendlich hieß es aber Fahrt Richtung Nachbarschaft aufzunehmen,<br />

denn am Holzmannhof stand die Großfamilie Schiefer<br />

bereits Spalier, um die große Besucherschar willkommen zu<br />

heißen.<br />

Tobias und Michael Schiefer begrüßen am Holzmannhof.<br />

In netten Worten stellte Michael Schiefer seinen Hof vor, der<br />

seit der Heirat mit Petra vor zehn Jahren in seinem Besitz steht.<br />

„Man braucht eben nur die richtige Bäuerin nach Hause bringen,<br />

somit ist auch die Übergabe nur mehr Formsache“,<br />

meinte der gewitzte Hausherr und präsentierte sogleich sein vorrangiges<br />

Betätigungsfeld, einen beinahe „geleckten“ Anbindestall,<br />

welcher 1992 neu erbaut wurde.<br />

Nicht weniger schön gestaltete sich <strong>das</strong> Innenleben, knapp 20<br />

Kühe präsentierten sich in einem perfekten Pflege- und Futterzustand.<br />

Das Top-Management des Holzmannbauern spiegelt<br />

sich in der Hochleistungszucht der qualitätsvollen Kühe, die eine<br />

jährliche Durchschnittsleistung von 6.600 kg Milch erbringen.<br />

Sehr vorteilhaft erweist sich die Alm in Mühlbach, die von Familie<br />

Schiefer senior erworben wurde und ein sehr frühes Auftreiben<br />

ab Anfang Mai ermöglicht.<br />

Die Anblick des Holzmannhofes verrät auch hier zweifellos die<br />

Vorherrschaft des Tourismus. Das Appartementhaus bietet Platz<br />

für ca. 50 Personen und sorgt sowohl im Sommer als auch im<br />

Winter für eine wohlige Unterkunft für Jung und Alt.<br />

Die großzügigen Räumlichkeiten standen Sonntag den Jungzüchter-Familien<br />

zur Verfügung, denn Hausherrin Petra öffnete<br />

ihren Aufenthaltsraum für eine gemütliche abschließende Kaffeepause<br />

mit herrlichen Mehlspeisen und köstlichem Kaffee.<br />

Die perfekte Kombination von Tourismus und Landwirtschaft<br />

war <strong>das</strong> Resümee eines überaus gewinnenden Tages, <strong>das</strong> klar<br />

zum Ausdruck brachte, wie die zwei Komponenten Landwirtschaft<br />

und Tourismus einander zum Erfolg benötigen.<br />

Ganz deutlich konnte man spüren, wie positiv sich der frühkindliche<br />

Umgang mit Tier und Mensch auswirkt – indem junge<br />

Menschen einerseits mit viel Freude und Stolz ihr Vieh züchten<br />

und andererseits mit viel Offenheit und Herzlichkeit auf fremde<br />

Menschen zugehen.<br />

Den fünf Züchterfamilien sei dazu gratuliert, werden doch<br />

gerade in funktionierenden Familien Fundamente für ein gelingendes<br />

und erfolgreiches Leben gelegt! Wir bedanken uns herzlichst<br />

für einen einzigartig schönen Tag im Enns-Pongau und wünschen<br />

weiterhin viel Freude und Ambition für die tägliche Arbeit in Haus<br />

und Hof!<br />

Christina Sendlhofer ····<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 11


Pinzgauer-Jungzüchter<br />

···· 10 Jahre Pinzgauer-Jungzüchter:<br />

Die Krönung einer Erfolgsgeschichte<br />

Was engagierte junge Menschen zu leisten imstande sind, verdeutlichte <strong>das</strong> Jubiläumsfest<br />

„10 Jahre Pinzgauer-Jungzüchter“ am 3. und 4. November in Maishofen einmal mehr.<br />

Eine übervolle Arena, tolle Präsentationen und ein souveräner Preisrichter waren Zutaten<br />

für ein unvergessliches Züchterfest über alle Rassen, Alters- und Landesgrenzen hinweg.<br />

1 2<br />

3 4<br />

5 6<br />

1 Für <strong>das</strong> einzigartige Logo zeichnete Theresia Innerhofer. 2 Wunderschöne Preise warteten<br />

auf ihre Gewinner. 3 FL Maria Geißler führte gekonnt durch die Trachtenschau. 4 „Jung<br />

und trachtig“ galt auch für den Obmann. Im Hintergrund die Edelweiß-Musi aus dem Pongau.<br />

5 Schön anzuschauen – der bunte Reigen der „trachtigen“ Jugend. 6 Thomas Schipflinger<br />

stellt den neuen Pinzgauer-Gürtel vor. 7 Mit einem süßen Kunstwerk überraschte Familie<br />

Wenger, Schönhof. 8 Mit dieser Küchencrew kann nichts schiefgehen – Eveline Berger,<br />

Thomas Klein und Alois Riedlsberger. 9 Landesrat Sepp Eisl zollte den Jungzüchtern größtes<br />

Lob. 10 Verdiente Auszeichnung für Gründungsobmann Hans Pirchner.<br />

Landesrat Sepp Eisl zollte den jungen<br />

Menschen rund um Obmann Hannes<br />

Hofer größtes Lob und Anerkennung,<br />

welche sich in einer unsteten Zeit für die<br />

besonderen Werte der Landwirtschaft<br />

begeistern können.<br />

Einen besonderen Ausdruck der Freude<br />

überbrachte auch Markus Gahleitner,<br />

Obmann der österreichischen Jungzüchtervereinigung<br />

und einstiger Motor<br />

des Erfolgsprojektes „Jungzüchterprofi“.<br />

Er gratulierte dem Verein zu seiner<br />

„riesigen Erfolgsgeschichte“ und lobte<br />

die Besonderheit der Pinzgauer-Jungzüchter,<br />

die trotz ihrer zielstrebigen Entwicklung<br />

immer großen Wert auf Tradition<br />

und Bodenständigkeit gelegt haben.<br />

Schön veranschaulicht wurde dies im<br />

Programm, so sorgten bereits am Vorabend<br />

viele junge Mädchen (mit ihren<br />

männlichen Begleitern) für großes Aufsehen,<br />

als sie auf rotem Teppich schönste,<br />

selbstgenähte Trachten präsentierten. In<br />

Zusammenarbeit mit der Hauswirtschaftsschule<br />

Bruck unter der Leitung<br />

von FL Maria Geißler und den Moderatoren<br />

Christine Berger und Dipl.-Ing.<br />

Mathias Kinberger wurden verschiedenste<br />

Werk- und Festtagstrachten Salzburgs<br />

präsentiert und als Höhepunkt zeigten<br />

auch die teilnehmenden Bundesländer<br />

Tirol, Kärnten und Südtirol einen<br />

Ausschnitt aus ihren Festgewändern.<br />

Traditionell waren auch die Klänge – die<br />

stimmige Umrahmung der Trachtenschau<br />

am Samstagabend von der Edelweiß-<br />

Musi aus dem Pongau sowie die bekannten<br />

St. Johann Goaßlschnalzer, die am<br />

Sonntag während des Festaktes für so<br />

manche Gänsehaut sorgten.<br />

Nach einer feierlichen Tiersegnung von<br />

Pfarrer Jürgen Gradwohl stellte Hannes<br />

Hofer einen Menschen in den Mittelpunkt,<br />

der den Grundstein für diesen einzigartigen<br />

Verein gelegt hat – Gründungsobmann<br />

Hans Pirchner, der mit selbstlosem<br />

Einsatz und Weitblick unbezahlbare<br />

Arbeit für die Pinzgauer-Züchterjugend<br />

geleistet hat und 2006 ein großes<br />

Kapital an seinen Nachfolger Hannes<br />

Hofer übergeben konnte!<br />

Das bekannte „Pinzgauer-Lied“ leitete<br />

den nächsten Abschnitt ein – nämlich die<br />

Vorführungen der Kleinsten und Jüngsten<br />

unter den Züchtern. Wohl niemand konnte<br />

die Freude über diesen besonderen<br />

12 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Anblick unterdrücken, der mit Worten<br />

kaum zu beschreiben ist. In bewundernswerter<br />

Manier und mit unglaublicher<br />

Ruhe demonstrierten vier- bis neunjährige<br />

Kinder die gewonnene Beziehung zu ihren<br />

Kälbern, die sie in wochenlanger Vorarbeit<br />

trainiert und aufgebaut haben. Aufbrandender<br />

Applaus von den Rängen war<br />

der Lohn für die Kinder, die einmal mehr<br />

zeigten, wie positiv sich die Liebe und der<br />

Wille zum Tun auswirkt – an dieser Stelle<br />

ein ganz herzlicher Dank an alle Eltern,<br />

die ihre Kinder so großartig unterstützt<br />

und motiviert haben!<br />

Die ersten großen Preise gab es bei der<br />

Entscheidung des jeweiligen Rassen-Typsiegs<br />

abzuholen und der erste Sieger<br />

hieß Josef Mair, Boarleiten aus Bramberg,<br />

mit seiner spitzenmäßigen Hupsol-<br />

Kalbin Silber.<br />

Bei der Rasse Holstein überzeugte die<br />

exzellente Allen-Tochter ScH Tropic von<br />

Rupert Wenger, Schönhof aus Maishofen,<br />

und beide durften sich über eine<br />

stürmische, von Begeisterung gezeichnete<br />

„Bierdusche“ von der Familie freuen!<br />

Bei den Pinzgauern triumphierte die<br />

junge, vielversprechende Rat-Tochter<br />

Dolly aus dem Stall von Familie Berger,<br />

Grubhof in Saalbach.<br />

„Ich habe mich bereits am Morgen in<br />

dieses Tier verliebt“, meinte der redegewandte<br />

Preisrichter und verwies auf die<br />

Ausbalanciertheit dieser 1a-Tiere, welche<br />

ihm zur Auswahl standen.<br />

Gänsehautfeeling kam wieder auf, als<br />

der überzeugende Moderator Ing. Thomas<br />

Edenhauser die Vorführ-Finalisten<br />

in den Ring bat. Jetzt lag es einzig an<br />

ihnen und es bestätigte sich die Vermutung,<br />

<strong>das</strong>s es wohl kein leichter Job für<br />

den Preisrichter werden würde.<br />

Die ersten Entscheidungen holte sich<br />

gleich ein bekanntes Geschwisterpaar –<br />

Julia Seber stach mit ihrer Kalbin Bramberg<br />

ihren Bruder Christian aus und<br />

durfte sich über den Titel des Gesamtvorführsiegs<br />

bei der Fleckvieh-Rasse<br />

freuen.<br />

Riesig war die Freude bei der erst<br />

elfjährigen Lena Moser, die sich mit<br />

Sassy als beste Vorführerin der Rasse<br />

Holstein feiern lassen durfte. Den Reservesieg<br />

holte sich verdient Sarah Macheiner<br />

aus Göriach mit Cremona aus der<br />

Betriebsgemeinschaft Hollaus, Mühlhof-<br />

Berndl in Neukirchen.<br />

Insgesamt vier Titel gab es bei den<br />

Pinzgauern zu holen – bei den Juniors<br />

triumphierte der trotz seiner Jugend schon<br />

siegerfahrene Jungzüchter Christian<br />

Schmiderer vom Vorderkasbichlhof in<br />

Saalfelden. Der Elfjährige lieferte mit<br />

Sonne eine bravouröse Leistung und ließ<br />

die 15-jährige Elisabeth Schönhart aus<br />

Kärnten mit Annika hinter sich.<br />

Pinzgauer-Jungzüchter<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 13<br />

7 8<br />

9 10<br />

11 12<br />

13 14<br />

15 16<br />

11 ÖJV-Markus Gahleitner freute sich über die gelungene Festveranstaltung. 12 Große<br />

Überraschung aus Südtirol – Martin Ebenkofler, Siegfried Gatterer und Peter Bodner überreichen<br />

eine wertvolle Glocke. 13 Der Höhepunkt des Tages – der Auftritt der Kleinsten!<br />

14 Zwei Landsmänner unter sich! Matthias Süess freut sich über die Teilnahme von Massimo<br />

Zimmermann. 15 Die erste große Entscheidung – wer holt den Typsieg? 16 Es ist „Dolly“<br />

– eine vielversprechende Rat-Nachzucht von Familie Berger, Grubhof, Saalbach.


17 18<br />

19<br />

20 21<br />

22 23<br />

24 25<br />

Pinzgauer-Jungzüchter<br />

Bei den Seniors führte wieder kein Weg<br />

über den Namen Berger – mit einer souveränen<br />

Leistung sicherte sich die 19jährige<br />

Marlene mit der Moredo-Tochter<br />

Geli den Gesamtvorführsieg.<br />

Dahinter kein Unbekannter – nämlich<br />

Martin Stolzlechner, Niederkofler in<br />

Steinhaus/Ahrntal, mit Florita, der mit<br />

dem Vorführreservesieg eine tolle Draufgabe<br />

zum Erfolg in Kärnten feierte!<br />

Mit der Verlosung der „Pinzgauer-<br />

Stadtmusikanten“ wurde ein eindrucksvolles<br />

Züchterfest abgeschlossen und die<br />

glücklichen Gewinner durften sich über<br />

zwei Hennen sowie jeweils ein Pinzgauer-<br />

Kitz, ein braunes Bergschaf sowie ein<br />

wertvolles Pinzgauer-Zuchtkalb freuen.<br />

Das Schlusswort lag beim Obmann und<br />

er nutzte die letzten Minuten, um jenen zu<br />

danken, die maßgeblich zum Gelingen<br />

dieses Festes beitrugen – nämlich unter<br />

anderem dem Profi-Küchenteam unter<br />

der Leitung von Thomas Klein und all<br />

seinen fleißigen HelferInnen, die für die<br />

exzellente Kulinarik vom Pinzgauer-<br />

Rind zeichneten.<br />

Thomas Klein, selbst passionierter<br />

Pinzgauer-Züchter aus Hessen (D) reiste<br />

bereits eine Woche vorher an, um bestes<br />

Pinzgauer-Fleisch zu Würsteln, Burger<br />

und Schnitzel zu veredeln – die Resonanz<br />

war eine beeindruckende und wir gratulieren<br />

Thomas Klein zu dieser Meisterleistung.<br />

Beachtlich deshalb, weil es wohl wenig<br />

Menschen gibt, die rein aus Idealismus<br />

und Freundschaft und ohne jeglichen<br />

Anspruch solche Dienste leisten. Danke<br />

dafür!<br />

Allen TeilnehmerInnen sei zu den gebotenen<br />

Leistungen von Herzen gratuliert<br />

und gedankt. Sie haben eindrucksvoll<br />

bewiesen, welche Begeisterung junge<br />

Menschen für die Rinderzucht haben – auf<br />

diese Jugend können wir bauen und sind<br />

stolz darauf!<br />

All jenen, die in irgendeiner Weise zum<br />

Gelingen dieses Festes beigetragen<br />

haben, sei herzlichst gedankt – hier kam<br />

deutlich zum Ausdruck, was in Zusammenarbeit<br />

geschaffen werden kann!<br />

Vergelt’s Gott auch allen, die dieses<br />

Fest durch ihr Mitfeiern und Mitgestalten<br />

unterstützt und getragen haben, schließlich<br />

lebt jede Feier von der Vielzahl und<br />

Begeisterung ihrer Gäste – danke dafür!<br />

Christina Sendlhofer ····<br />

17 Den Vorführsieg junior holt Christian Schmiderer mit „Sonne“ … 18 … vor Elisabeth Schönhart mit „Annika“. 19 Hochspannung im<br />

Finale senior. 20 Keine leichte Aufgabe für Preisrichter Matthias Süess. 21 Verdiente Auszeichnung für eine großartige Leistung! 22 Verdient<br />

waren auch die Gesamtvorführsiege – an der Spitze Marlene Berger mit „Geli“ … 23 … gefolgt von Martin Stolzlechner mit „Florita“.<br />

24 Stolze Gewinner der „Pinzgauer-Stadtmusikanten“. 25 Ein großer Teil des Erfolgs – die ausgezeichnete Pinzgauer-Kulinarik sowie die<br />

perfekte Zusammenarbeit mit dem „Küchenteam“ unter der Leitung von Elisabeth Meusburger, Thomas Klein und Susanne Preißing.<br />

14 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Pinzgauer-Züchtertagung mit Herbststiermarkt<br />

···· Spitzenpreise für Teststierkandidaten –<br />

sechs Hoffnungsträger selektiert<br />

63. Pinzgauer-Züchtertagung<br />

Mit der 63. Pinzgauer-Züchtertagung am Mittwochabend<br />

fand der Auftakt zum jährlichen Highlight der Pinzgauer in der<br />

Versteigerungshalle in Maishofen statt. ARGE-Obmann Ing. Christian<br />

Dullnigg zeigte sich erfreut über <strong>das</strong> große Interesse der<br />

Züchterschaft, welche der Einladung gefolgt war.<br />

Dullnigg bekräftigte <strong>das</strong> Bemühen um eine positive Weiterentwicklung<br />

in der Pinzgauer-Rinderzucht und entgegnete den Pressemeldungen,<br />

die vom Ende der Pinzgauer-Förderungen berichteten.<br />

„Die Rassenförderung ist auch nach 2013 gesichert<br />

und bedarf absolut keiner Sorge, eher ist die Anhebung der<br />

bisherigen Förderquoten angedacht“, so der Obmann.<br />

Nach einem ausführlichen Tätigkeitsbericht von GF Dipl.-Ing.<br />

Mathias Kinberger folgte ein Höhepunkt – die Vorstellung der<br />

selektierten Teststierkandidaten durch RZV-GF Ing. Bruno<br />

Deutinger. Deutinger verwies auf den erkennbaren Fortschritt<br />

seit Einführung des neuen Zuchtprogrammes, welcher unter<br />

anderem auf dem strengen Auswahlverfahren basiert. Ing.<br />

Bruno Deutinger nutzte die Gelegenheit, einem besonders Versierten<br />

in der Pinzgauer-Zucht zu danken – nämlich Zuchtberater<br />

Thomas Sendlhofer, der sich weit über seine Dienstzeit hinaus<br />

um die Belange der Züchterschaft bemüht.<br />

Die selektierten Teststiere finden Sie auf Seite 16 und 17.<br />

Ehrungen verdienter Stierzüchter<br />

Mit der Ehrung verdienter Stierzüchter wurde die Tagung<br />

fortgesetzt. Obmann Ing. Christian Dullnigg durfte folgenden<br />

Züchtern eines positiven Vererbers eine Ehrenurkunde überreichen:<br />

Josef Edenhauser, Innergrub, Fieberbrunn, für Lust; Ferdinand<br />

Moser, Törlstein, Mühlbach im Pinzgau, für Gneis; Franz<br />

Oberhauser, Mühl, Wald im Pinzgau, für Bison; Ernst Wallner,<br />

Unterkrämer, Fusch an der Glocknerstraße für Fasan.<br />

Anerkennungsurkunde für verdiente Stierzüchter – von links Weltpräsident<br />

Mag. Hans Scharfetter, GF Dipl.-Ing. Mathias Kinberger,<br />

Josef Edenhauser, Ferdinand Moser, Ernst Wallner, FA-Obmann<br />

ÖR Hans Hirscher und Obmann Ing. Christian Dullnigg.<br />

Mit Josef Ploner, Moarbauer in Lajen, wurde auch ein überaus<br />

verdienter Züchter aus Südtirol mit einer Urkunde honoriert.<br />

Südtirols Obmann Siegfried Gatterer sprach in seiner Laudatio<br />

von einer Züchterfamilie, die die Pinzgauer-Zucht im Westen<br />

Südtirols maßgeblich geprägt hat. Wer die Moarbauersfamilie<br />

vorher nicht gekannt hat, weiß spätestens seit der letztjährigen<br />

Almwanderung um diese, welche mit der Brogles-Alm ein wahres<br />

Paradies besitzt. In berührenden Worten bedankte sich Josef Ploner<br />

für die schöne Urkunde, die sowohl Anerkennung als auch<br />

Auftrag sei.<br />

Josef Ploner, Moarbauer aus Lajen in Südtirol wurde für sein großes<br />

Engagement ausgezeichnet, links von ihm Südtirols Pinzgauer-Obmann<br />

Siegfried Gatterer.<br />

„Ich bin ja nicht so bekannt wie mein Vater, für den Maishofen<br />

fast eine zweite Heimat war. Deswegen freut mich diese Urkunde<br />

umso mehr und bekommt bestimmt einen besonderen Platz. Die<br />

Pinzgauer werden wir auch in Zukunft hochhalten und uns um<br />

den Fortbestand unserer schönen Rasse bemühen“, so der liebenswürdige<br />

Moarbauer.<br />

Die Ahnen der<br />

Pinzgauer<br />

in Österreich und<br />

der Slowakei<br />

Im Anschluss referierte<br />

Dr. Birgit Fürst-Waltl von<br />

der Zuchtdata in Wien<br />

über die Ahnen der Pinzgauer<br />

in Österreich und<br />

der Slowakei. Fürst-Waltl<br />

ging auf den Stammvater<br />

vieler Linien, den allseits<br />

bekannten Stier Adrian<br />

ein und erläuterte die<br />

Wichtigkeit der Bewah-<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 15


ung einer genetischen Vielfalt, welcher mit dem neuen Zuchtprogramm<br />

erfolgreich Rechnung getragen wird.<br />

Impressionen aus Südafrika<br />

Einstimmend auf den nächstjährigen Pinzgauer-Kongress in<br />

Südafrika präsentierte GF Dipl.-Ing. Mathias Kinberger schöne<br />

Impressionen von seiner Afrika-Reise im vergangenen Sommer.<br />

Er lud alle Interessierten herzlich ein, sich der 14-tägigen Reise<br />

vom 26. August bis 6. September 2013 anzuschließen.<br />

Abschluss<br />

Das Abschlusswort gehörte dem Pinzgauer-Weltpräsident<br />

LAbg. Mag. Hans Scharfetter, der den Landwirten positive<br />

Nachrichten aus der Politik überbringen durfte. Scharfetter berichtete<br />

über die Budgetverhandlungen, die trotz massiver Sparmaßnahmen<br />

auch 2013 wieder zufriedenstellend abgeschlossen werden<br />

konnten.<br />

Pinzgauer-Herbststiermarkt<br />

Mit dem schieren Überquellen der Halle schon am zeitigen<br />

Morgen war klar, <strong>das</strong>s Maishofen wieder im Banne der Pinzgauer-<br />

Stiere war. Eröffnet wurde der Markt von der Spitze, nämlich den<br />

Teststierkandidaten und <strong>das</strong> Höchstgebot von Euro 3.500,–<br />

erzielte der extrem entwickelte Karner, ein Khan-Sohn aus einer<br />

enorm leistungsstarken Lecki-Tochter von Josef Mattersberger,<br />

Jösen in Matrei in Osttirol.<br />

Als Käufer trat der Handelskonzern „Ja! Natürlich“ auf, der<br />

bereits <strong>das</strong> vierte Jahr <strong>das</strong> Pinzgauer-Zuchtprogramm mit dem<br />

Kauf eines Spitzenstieres fördert.<br />

Große war die Freude auch bei der Familie Stock, Schnurrn<br />

aus Bischofshofen, die mit Tiguan (Titan x Rat) einen überaus<br />

harmonischen und vielversprechenden Stier im Gepäck hatte. Für<br />

den schönen Stier lag <strong>das</strong> Letztgebot bei Euro 3.400,–, gekauft<br />

wurde er von der Stierhaltegemeinschaft Goldegg.<br />

Insgesamt eher schleppend zeigte sich der Verkaufsfluss<br />

sowohl bei den Stieren, als auch anschließend bei den weiblichen<br />

Pinzgauern.<br />

Pinzgauer-Züchtertagung mit Herbststiermarkt<br />

Die selektierten Teststiere setzen sich aus folgenden Kandidaten zusammen:<br />

Gau (Gary x Tizian) von Andreas Geisler, Handl, Krimml, verkauft<br />

um Euro 3.000,– an Konrad Haym, Untersulzberg, Radstadt.<br />

Die formatvolle „Wiff“-Kalbin von Familie Ellmauer, Voithof in Rauris,<br />

wechselte um 2.220,– Euro zu Wolfgang Hagsteiner, Furtherwirt<br />

in Kirchdorf in Tirol.<br />

An der Spitze der weiblichen Tiere stand eine trächtige Kalbin<br />

von Johanna Ellmauer, Voithof in Rauris, welche zum Preis<br />

von Euro 2.220,– zu Wolfgang Hagsteiner, Furtherwirt in<br />

Kirchdorf, wechselte.<br />

Jeweils Euro 2.000,– lukrierten die beiden in Preisklasse I<br />

gereihten Jungkühe – zum einen die Savard Red-Tochter<br />

Geralde (65,5% RF, 28 kg Milch) vom Schüttgut und zum anderen<br />

die Monky-Tochter Kelly (39,8% RF, 26 kg Milch) von Hermann<br />

Esterbauer.<br />

Mit der Auswahl der sechs Teststiere wurde ein weiterer Teil<br />

unentbehrlicher Zuchtarbeit sichtbar. Allen Züchtern, die mit Einsatz<br />

und Bereitschaft an der positiven Weiterentwicklung der<br />

Pinzgauer-Zucht mitarbeiten, sei an dieser Stelle herzlichst<br />

gedankt. Wir wünschen weiterhin viel Freude und Motivation an<br />

der täglichen Arbeit und hoffen, <strong>das</strong>s diese auch zukünftig entsprechend<br />

gewürdigt und entlohnt wird.<br />

Christina Sendlhofer ····<br />

Tiguan (Titan x Rat) von Inge und Josef Stock, Schnurrn,<br />

Bischofshofen, verkauft um Euro 3.400,– an die Stierhaltegemeinschaft<br />

Goldegg.<br />

16 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Karner (Khan x Lecki) von Josef Mattersberger, Jösen, Matrei<br />

in Osttirol, verkauft um Euro 3.500,– an den Handelskonzern<br />

„Ja! Natürlich“, Wien.<br />

Morus (Moris x Tizian) von Ferdinand Oberhollenzer, Obersöllhof,<br />

Krimml – nicht abgegeben.<br />

···· Wichtige Termine 2013<br />

Pinzgauer-Züchtertagung mit Herbststiermarkt<br />

Grat (Gneis x Rat) von Josef Volgger, Nusser, Weißbach, verkauft<br />

um Euro 3.000,– an Theresia Schmuck, Neuhaus, Unken.<br />

Salurn (Sax x Glimmer) von Ferdinand Kirchner, Neuhof,<br />

Bramberg – nur zur Körung vorgeführt.<br />

Sonntag, 13. Jänner: Jahreshauptversammlung der Pinzgauer-Jungzüchter<br />

im Gasthof Oberkrammern, Hollersbach<br />

26. Jänner: Aktionstag für alle Züchter aus der Schweiz,<br />

Vorarlberg und dem angrenzenden Deutschland<br />

in Eglofs im Allgäu bei Familie Ellgass, Hofwirtschaft zum Löwen<br />

Samstag, 9. März: 4. Pinzgauer-Jungkuhchampionat in Maishofen<br />

Samstag, 16. März: 9. Kärntner Fleischrindermesse in St. Donat<br />

Anfang Mai: Pinzgauer-Züchterlehrfahrt<br />

Sonntag, 18. August: Bezirksschau Flachgau beim Gastagwirt in Eugendorf<br />

26. August bis 6. September: Pinzgauer-Weltkongress Südafrika<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 17


Zucht und Absatz<br />

···· Aktuelles aus Zucht und Absatz<br />

Im Herbst 2009 wurden die ersten Teststier-Kandidaten für <strong>das</strong><br />

Pinzgauer-Zuchtprogramm ausgewählt. Die allerersten Töchter<br />

von diesen Stieren haben bereits abgekalbt oder werden in<br />

nächster Zeit kalben und wir sind schon gespannt auf deren<br />

Ergebnisse.<br />

Zuchtarbeit ist interessant und man muss immer am Ball<br />

bleiben und sich nach vorne orientieren. Das derzeitige System<br />

bietet den Bauern einige Möglichkeiten sich züchterisch zu entfalten<br />

und ich danke all jenen die sich an der Zuchtarbeit aktiv<br />

beteiligen.<br />

Der Einsatz von selektierten Teststieren, ob über die künstliche<br />

Besamung oder im Natursprung, ist nach wie vor von enormer<br />

Wichtigkeit, weil wir ohne positiv getestete Stiere züchterisch<br />

nicht weiterkommen. Die hoch gepriesene genomische Selektion,<br />

die bei den großen Rassen Fleckvieh und Holstein intensiv<br />

genutzt wird, kann von kleinen Rassen derzeit nicht sinnvoll bzw.<br />

nicht mit ausreichender Sicherheit eingesetzt werden.<br />

Umso mehr sind wir gefordert nicht nachzulassen und unsere<br />

Teststiere einzusetzen.<br />

Stiermütter und Kühe aus guten Kuhlinien sollen gezielt mit<br />

positiven Stieren angepaart werden. Für Kühe die als Teststiermütter<br />

(GZW 108, MW 110 Ext: 7-6-7-7) interessant sind, wird<br />

von mir ein Anpaarungsvorschlag gegeben. Es kann durchaus<br />

sein, <strong>das</strong>s Kühe übersehen werden – ein Anruf genügt und ich<br />

bin gerne bereit einen Vorschlag zu unterbreiten!<br />

Neu als Stiermutter anerkannt – Waldin (V: Titan) von Hans-Peter<br />

Moser, Großschönberg in Goldegg.<br />

Bisher wurde diese Möglichkeit ganz gut angenommen und wir<br />

werden heuer für 38 geborene Kälber aus gezielter Paarung eine<br />

Belohnung auszahlen. Ebenso wurden von der LWK Salzburg die<br />

Teststier-Töchterprämien ausgezahlt. Es handelt sich dabei um<br />

einen Betrag von 145,– Euro für eine Teststier-Tochter mit mindestens<br />

200-Tageleistung und 50% Testeinsatz im Betrieb. Wenn<br />

jeder Bauer die Förderung eigenhändig beantragen müsste,<br />

würde sicher nur ein Bruchteil zur Auszahlung kommen – es verursacht<br />

für uns zwar viel Arbeit, dadurch können aber die Fördermittel<br />

optimal ausgenützt werden.<br />

Bezüglich Zuchtwertschätzung gibt es für die Nutzungsdauer<br />

Änderungen in der Datenaufbereitung, die sich besonders bei den<br />

Pinzgauer-Stieren meistens positiv auf den Gesamtzuchtwert aus-<br />

wirken werden. Wir werden die neuen Zuchtwertschätzergebnisse,<br />

sowie die ausführliche Dokumentation der Zuchtwertschätzung<br />

für Nutzungsdauer NEU auf der Homepage<br />

www.pinzgauerrind.at etwa Mitte Dezember veröffentlichen.<br />

Im Absatz hatten wir <strong>2012</strong> insgesamt einen sehr guten Verlauf<br />

– es konnten sowohl bei den Versteigerungen als auch ab Hof die<br />

Tiere gut vermarktet werden.<br />

Eine gut gefüllte Versteigerungshalle ist nicht immer Garant für hohe<br />

Preisbildung.<br />

Eine optimale Vorbereitung sowohl für die Versteigerung als<br />

auch im Ab-Hof-Verkauf sind für einen zufriedenstellenden Verkauf<br />

unerlässlich. Es sollte eigentlich nicht erwähnt werden müssen,<br />

<strong>das</strong>s Tiere nach der Anlieferung zu säubern sind, denn dies<br />

ist wohl inzwischen eine Selbstverständlichkeit – die neue Waschhalle<br />

hat sich dazu sicher gut bewährt.<br />

Der Schweizer Markt hat sich sehr gut entwickelt und wir hoffen<br />

auch in den nächsten Jahren entsprechende Mengen absetzen<br />

zu können. Derzeit stockt die Nachfrage ein wenig, weil<br />

bezüglich Förderungen, gleich wie bei uns, derzeit Unsicherheit<br />

herrscht. In den letzten zwei Jahren wurden Mengen von weit<br />

über 100 Stück pro Jahr ab Hof geliefert, der Großteil wurde über<br />

die Firma Hinder angekauft.<br />

Verladetermin am frühen Morgen.<br />

18 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Aber auch nach Deutschland konnten<br />

wieder zahlreiche Tiere verkauft werden,<br />

wobei Käufer vor allem aus Bayern und<br />

Baden-Württemberg, aber auch von weiter<br />

nördlich liegenden Bundesländern<br />

kommen.<br />

Dabei muss bemerkt werden, <strong>das</strong>s der<br />

Charakter und die Vitalität der Pinzgauer<br />

immer mehr als Gründe für einen Ankauf<br />

von Tieren dieser Rasse genannt werden.<br />

Der Vieh- und Samenaustausch mit<br />

Südtirol entwickelt sich auch zufriedenstellend,<br />

es gehen immer wieder gute<br />

Tiere nach Südtirol und umgekehrt wurden<br />

auch schon einige Stücke importiert.<br />

Abschließend kann ich <strong>das</strong> heurige Jahr<br />

im Rückblick mit Zufriedenheit abschließen<br />

und hoffe auch in der Zukunft auf eine<br />

positive Entwicklung.<br />

Die Aktivitäten und <strong>das</strong> innovative<br />

Streben unserer Jungzüchter motivieren<br />

zusätzlich und ich sehe deren Arbeit als<br />

extreme Bereicherung, weil sie vor allem<br />

Zucht und Absatz<br />

unentgeltlich und mit viel Freude geleistet<br />

wird. An dieser Stelle sei all jenen gedankt,<br />

die Unterstützung leisten und die<br />

den „Jungen“ auch entsprechend ihren<br />

Vorstellungen Raum zur Entwicklung<br />

geben.<br />

···· Besuch beim Vermarktungspartner in der Schweiz<br />

Im Juli dieses Jahres wurde ich mit Funktionären und Angestellten<br />

des Südtiroler Rinderzuchtverbandes und der Rinderzucht<br />

Tirol zu einem Besuch bei der Firma Hinder in Zuzwil eingeladen.<br />

Rolf Hinder, unser stärkster Vermarktungspartner in der<br />

Schweiz, wollte einen Einblick in die Gegebenheiten der Schweizer<br />

Landwirtschaft geben und hat uns die Ziele seiner Vermarktungsstrategie<br />

näher gebracht.<br />

Seit 2006 werden vermehrt Pinzgauer in die Schweiz exportiert<br />

und der dort stattfindende Strukturwandel hat uns in dieser Zeit<br />

gute Vermarktungsgelegenheiten geboten.<br />

Die Entscheidung der Firma Hinder auf Qualität zu setzen ist<br />

voll aufgegangen und die vor allem in die Mutterkuhhaltung verkauften<br />

Tiere bewähren sich sehr gut.<br />

Beim Besuch eines Holstein-/Braunvieh-Betriebes und eines<br />

Grauvieh-Mutterkuh-Betriebes wurde angeregt diskutiert und viel<br />

Wertvolles in Erfahrung gebracht.<br />

Der türkisgrüne Seealpsee.<br />

Zur Verladung bereitgestellt – eine Kollektion von Tieren für den Schweizexport.<br />

In reger Diskussion …<br />

Mögen uns der Elan und die Motivation<br />

der Jugend und die Erfahrung und Weitsicht<br />

der älteren Generation, gepaart mit<br />

dem nötigen Segen von oben, in ein<br />

gutes Jahr 2013 führen!<br />

Thomas Sendlhofer ····<br />

Eine kurze Wanderung mit Übernachtung im Appenzeller Land<br />

und die Alphornklänge am türkisgrünen Seealpsee haben uns<br />

nachhaltig beeindruckt. Beim Abstieg am nächsten Tag begegnete<br />

uns auch eine kleine Abordnung von Pinzgauern, die sich<br />

mit ihren Kreuzungskälbern in sehr gutem Futterzustand befanden.<br />

Zum Abschluss besuchten wir mit Rolf Hinder noch den<br />

Gärtnereibetrieb Rutishauser, welcher von seinen Cousins geführt<br />

wird.<br />

An dieser Stelle sei Rolf und seiner Familie herzlichst für die<br />

Einladung gedankt – der gute Kontakt zu unseren Vermarktungspartnern<br />

ist uns wichtig und wir bemühen uns den Wünschen<br />

unserer Kunden gerecht zu werden!<br />

Thomas Sendlhofer ····<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 19


Besamung<br />

···· Aktuelles aus der Besamung<br />

Besamungsjahr 2011/<strong>2012</strong><br />

Das Besamungsjahr 2011/<strong>2012</strong> ist wiederum gut gelaufen und<br />

vor allem im Pinzgauer-Bereich konnten zahlreiche Jungstiere für<br />

den Zuchteinsatz selektiert und abgesamt werden.<br />

Die Selektion der Stiere erfolgt von der Körkommission des<br />

Rinderzuchtverbandes Salzburg und danach organisiert die<br />

Besamung Kleßheim die Absamung sowie den Vertrieb der Stiere.<br />

Nachdem in Kleßheim keine Absamung mehr erfolgt werden die<br />

Stiere nach Wieselburg gestellt. Die Einstellung in die Besamungsstation<br />

Wieselburg erfolgt je nach Verfügbarkeit der<br />

Stiere überwiegend in den Frühlings- und Sommermonaten.<br />

Seit Oktober 2011 bis November <strong>2012</strong> wurden insgesamt<br />

15 Pinzgauer-Zuchtstiere (Napoleon, Wolfi, Rado, Fall, Streich,<br />

Barroso, Lutscha, Rupp, Haller-Gidi, Schell, Falke, Sterling,<br />

Felber, Feldherr, Gerwin) zur Absamung nach Wieselburg gestellt.<br />

Die Zusammenarbeit mit Niederösterreich hat sich bisher bestens<br />

bewährt und funktioniert auch sehr gut.<br />

Im Zeitraum von 1. Oktober 2011 bis 30. September <strong>2012</strong><br />

wurden in Salzburg insgesamt 9.947 Besamungen mit Pinzgauer-<br />

Stieren durchgeführt.<br />

Davon entfielen auf:<br />

Geprüfte Vererber: 4.821 Portionen<br />

Teststiere: 4.384 Portionen<br />

Fleisch-Pinzgauer: 742 Portionen<br />

Geprüfte Vererber: Fidelio (995), Makler (545), Mungo (348)<br />

Tester: Lois (608), Ritzl (442), Lago (435)<br />

Fleisch: Gildo (241), Marmor (224), Horio (63)<br />

Aufteilung der Besamungen – Rasse Pinzgauer<br />

Haller-Gidi ein mischerbig hornloser Stier mit Leistungshintergrund.<br />

Wie in den letzten Jahren wurde der Großteil der Besamungen<br />

auch heuer wieder über die Tierärzte durchgeführt. Der Rahmenvertrag<br />

zwischen der Landwirtschaftskammer Salzburg und der<br />

Salzburger Tierärztekammer hat sich auch im abgelaufenen Jahr<br />

als eine sehr gute Kooperation erwiesen. Seitens der Besamung<br />

Kleßheim wird großes Augenmerk auf die Versorgung der Tierärzte<br />

in den einzelnen Bezirken gelegt. Die Besamer werden<br />

regelmäßig von unserem Auslieferteam mit Sperma und Stickstoff<br />

versorgt.<br />

Die aktuellen Berichte der Besamung sowie die neuen Stiere<br />

werden immer aktuell auf der Homepage<br />

www.besamung-klessheim.at, der Bauernzeitung sowie in den<br />

Fachzeitungen der Verbände veröffentlicht.<br />

Teststiereinsatz<br />

Die Auswahl der potentiellen Teststier-Kandidaten erfolgt vom<br />

Rinderzuchtverband Salzburg und die Absamung wird dann von<br />

der Besamung Kleßheim organisiert. Seit einigen Jahren werden<br />

die Stiere in Wieselburg abgesamt. Durch die Umstellung des<br />

Pinzgauer-Zuchtprogrammes auf eine stärkere Gewichtung der<br />

Natursprungstiere ist es möglich, über <strong>das</strong> Jahr gesehen, eine<br />

höhere Anzahl an Teststieren anzubieten. Pro Jahr kommen wir<br />

auf eine Zahl von ca. 14 Stieren. Wir möchten uns an dieser<br />

Stelle auch nochmals recht herzlich bei allen ZüchternInnen<br />

bedanken, die uns die Stiere für die Absamung zur Verfügung<br />

stellen. Die Stiere stehen dazu in der Regel etwa vier Monate in<br />

der Station und es kommt eigentlich nur sehr selten vor, <strong>das</strong>s ein<br />

Stier für den Besamungseinsatz nicht tauglich ist. Durch dieses<br />

System der Leihstiere ist es uns auch gelungen die Zahl der<br />

Stiere im Besamungsangebot deutlich zu erhöhen.<br />

Gerade bei der Rasse Pinzgauer soll als oberstes Ziel ein<br />

Teststier-Einsatz von mindestens 50% der belegfähigen Tiere<br />

einer Herde angestrebt werden. Damit auch ein Anreiz gegeben<br />

ist, erhalten jene Bauern, die dieses Ziel erreichen eine Teststier-<br />

Töchterprämie in Höhe von 145,– Euro pro Tier, wenn die 200-<br />

Tage-Leistungen der Töchter vorliegen. Diese Prämie wird alljährlich<br />

am Ende des Jahres von der Landwirtschaftskammer Salzburg<br />

direkt an die Antragsteller ausbezahlt. Die Beantragung läuft<br />

automatisch, in dem der Rinderzuchtverband Salzburg eine Liste<br />

erstellt, die dann in der Besamung überprüft wird. Wenn ein<br />

Betrieb die Bedingungen erfüllt hat, dann erfolgt die Auszahlung<br />

der Prämien über die Landwirtschaftskammer Salzburg.<br />

Der Anteil der Testbesamungen lag in der Besamungsperiode<br />

2010/2011 bei den Pinzgauern bei 44%. Mit diesem Prozentsatz<br />

sind wir immer noch ein Stück vom Ziel entfernt. Es ergeht daher<br />

wiederum der Aufruf an die Züchter sich an der Testung der<br />

Jungstiere zu beteiligen um damit in den Genuss der Teststier-<br />

Töchterprämie zu kommen.<br />

Spezielle Genetik für Fleisch-Pinzgauer-Züchter<br />

Gemeinsam mit der ARGE Pinzgauer haben wir uns in den letzten<br />

Jahren immer wieder bemüht reinrassige Fleisch-Pinzgauer-<br />

Stiere in der Besamung in Salzburg anzubieten. So haben wir<br />

derzeit neben den genetisch hornlosen Pinzgauer-Stieren, den<br />

schwarzen Pinzgauer-Stieren sowie den Fleischstieren anderer<br />

österreichischer Zuchtgebiete, auch Fleischstiere mit einer sehr<br />

guten Bemuskelung aus Deutschland und Dänemark im Angebot.<br />

Im letzten Jahr wurden von der Besamung Kleßheim auch einige<br />

Stiere aus diesem Segment angekauft und abgesamt. Das Angebot<br />

in diesem Segment wurde deutlich erhöht.<br />

20 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Es ergeht in diesem Zusammenhang auch der Appell an alle<br />

ZüchterInnen diese Stiere, nach Rücksprache mit dem Rinderzuchtverband<br />

Salzburg, gezielt an fleischige Kühe anzupaaren.<br />

Die Besamung Kleßheim hat hier auch immer wieder Interesse<br />

daran solche Stiere auch in den Besamungseinsatz zu geben.<br />

Aus- und Weitbildung<br />

Im Bereich der Aus- und Weiterbildung (EBB-Kurse, Auffrischungskurse,<br />

Klauenpflege und Milchmanager) wurde im letzten<br />

Jahr <strong>das</strong> Angebot an Kursen deutlich ausgebaut. Gemeinsam<br />

mit dem LFI Salzburg konnte diese Aufstockung auch sehr gut<br />

umgesetzt werden. Als Ausbildungsstätte für Eigenbestandsbesamer<br />

hat die Besamung Kleßheim weit über die Grenzen unseres<br />

Bundeslandes hinaus einen sehr guten Ruf.<br />

Die Teilnehmer kommen aus Salzburg, den angrenzenden östlichen<br />

Bundesländern, aus Bayern und aus Südtirol. Das Vor-<br />

Besamung<br />

tragsteam bemüht sich auch immer wieder hier neue aktuelle<br />

Akzente einzubringen.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Besamung Kleßheim und ihre Mitarbeiter sind ständig<br />

bemüht beste Genetik aus dem In- und Ausland anzubieten. In<br />

Zusammenarbeit mit den beiden Verbänden wird den Bauern ein<br />

großes Angebot an bester Genetik geboten. Wesentliche Aufgabe<br />

der Besamung ist die flächendeckende Belieferung und Versorgung<br />

der Besamer mit Sperma, Stickstoff und verschiedenen<br />

Besamungsutensilien sowie Informationen zu den jeweiligen Stieren.<br />

Für Fragen steht <strong>das</strong> Team in Kleßheim jederzeit gerne zur<br />

Verfügung.<br />

Die aktuellen Zuchtwerte erscheinen um den 10. Dezember <strong>2012</strong><br />

und sind unter<br />

www.pinzgauerrind.at/Aktuelles<br />

bzw.<br />

www.pinzgauerrind.at/Zucht<br />

abzurufen!<br />

TZD Dipl-Ing. Irmgard Mitterwallner ····<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 21


Besamung<br />

Die nächsten Stiere werden jeweils nach Ausgabe einer Mindestmenge an Samenportionen nachgerückt,<br />

so <strong>das</strong>s immer vier Stiere gleichzeitig im Angebot sind.<br />

22 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Besamung<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 23


Pinzgauer-Almwanderung<br />

···· Wunderschöner Almtag in der steirischen Ramsau –<br />

ein Feiertag für Leib und Seele<br />

Eine fast kitschig schöne Kulisse, massenhafter Besucheransturm und eine vorbildliche Almbewirtschaftung<br />

waren die Zutaten für einen unvergesslichen Pinzgauer-Almwandertag, welcher am Sonntag, 8. Juli<br />

auf der Brandalm in der steirischen Ramsau über die Bühne ging.<br />

Die Brandalm vermittelt viel an harmonischer Idylle.<br />

Mit der Brandalm wurde nicht irgendein Ziel ausgewählt – die<br />

Entwicklung dieser Alm zeigt eindrucksvoll, was mit viel Weitsicht,<br />

Einsatzfreude und Beharrlichkeit geschaffen werden<br />

kann.<br />

1981 begann Fritz Schrempf mit der Bewirtschaftung der<br />

Brandalm, die sich damals in einem eher erbärmlichen Zustand<br />

präsentierte. In einem komplett ver- bzw. zugewachsenen Stadium<br />

begann der Brandlehenbauer mit der Revitalisierung der<br />

Alm, indem er mit gezielten Rodungsmaßnahmen und Weidedruck<br />

und zu guter Letzt mit idyllischer Baukunst ein Eldorado<br />

für Mensch und Tier geschaffen hat.<br />

Die Almflächen, die auf einer Seehöhe von 1.750 bis 1.800 m<br />

liegen, umfassen insgesamt 98 ha (48 ha Weidefläche), drei<br />

Fünftel davon gehören zum Brandhof, zwei Fünftel einem weiteren<br />

Ramsauer, welcher seine Anteile von Familie Schrempf<br />

bewirtschaften lässt.<br />

Gezielte Rodungsmaßnahmen sind sowohl für Mensch …<br />

Bei der gemeinsamen Wanderung vom Parkplatz der Dachstein-Gletscherbahn<br />

bis zum „Brandriedel“ erklärte der Almbesitzer<br />

seine Visionen zur optimalen Bewirtschaftung und einem<br />

gedeihlichen Miteinander von Mensch und Tier. Schließlich<br />

sind gerade gepflegte Almweiden mit einem schönen Viehbestand<br />

die Basis für einen gesunden Tourismus, der im nahezu<br />

paradiesischen Gebiet des Dachsteins ein wesentliches Standbein<br />

neben der Landwirtschaft bildet.<br />

Schrempf bewirtschaftet die Brandalm mit 15 reinrassigen<br />

Pinzgauer-Mutterkühen (die Kälber werden vor der Almsaison<br />

verkauft), sowie einigen Kalbinnen und Limousin-Rindern. Interessante<br />

Beiträge lieferte der anwesende steirische Alminspektor<br />

Dipl.-Ing. Franz Bergler, der Fritz Schrempf als Vorreiter in<br />

Sachen Almbewirtschaftung bezeichnete. Der Almexperte wies<br />

auf die unzähligen sichtbaren „Raumhaufen“ (an die 100 mannshohe<br />

Berge von gerodeten Jungbäumen, Almrausch usw. warteten<br />

auf die Abbrennung) hin, die ein Indiz für die arbeitsintensive<br />

Wiederherstellung der Weideflächen sind. Bergler ging auf die<br />

mitunter schwierige Position der Bauern als Almerhalter ein<br />

und zollte den Landwirten größte Anerkennung für die Erhaltung<br />

dieses wertvollen bäuerlichen Lebensraumes.<br />

„Dort wo keine Kühe mehr auf der Alm sind, werden auch<br />

keine Gäste gemolken“, mit diesen spitzen aber durchaus ehrlichen<br />

Worten beschloss der profunde Alminspektor seine Rede<br />

und dankte nochmals allen Bäuerinnen und Bauern für die mühevolle<br />

Bewirtschaftung ihrer Bergflächen.<br />

… als auch Tier von großer Bedeutung.<br />

Nach kurzer Wanderung inmitten der herrlichen Landschaft am<br />

Fuße des Dachsteinmassivs konnten bald die ersten Pinzgauer<br />

sowie die romantische Hüttenlandschaft der Familie<br />

Schrempf ausgemacht werden.<br />

Stimmungsvolle Weisen waren der Einstieg in einen berührenden<br />

Gottesdienst, welcher vom evangelischen Pfarrer aus<br />

der Ramsau, Mag. Wolfgang Rehner, geleitet wurde. Der begnadete<br />

Geistliche sprach vom wichtigsten Reichtum – von<br />

einem Leben, fernab von stetiger Gewinnmaximierung, <strong>das</strong> Zeit<br />

und Raum für <strong>das</strong> natürlich Gewachsene und die Erfüllung in<br />

einem guten Zusammenleben zwischen Mensch, Tier und<br />

Umwelt bieten soll.<br />

24 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Nach einem ergreifenden<br />

„Großer Gott, wir loben dich“<br />

begrüßte ARGE-Obmann<br />

Ing. Christian Dullnigg die<br />

große Schar der Almwanderer,<br />

die mit ihrer Anwesenheit<br />

die einzigartige Gemeinschaft<br />

der Pinzgauer-Züchter zum<br />

Ausdruck bringe. Als Zeichen<br />

der Wertschätzung überreichte<br />

er dem Hausherrn Fritz<br />

Schrempf eine kunstvoll<br />

bemalte Holzscheibe, welche<br />

noch lange an diese schöne<br />

Veranstaltung erinnern darf.<br />

Sichtlich gerührt bedankte<br />

sich der Gastgeber für <strong>das</strong><br />

Pinzgauer-Almwanderung · Schauwesen<br />

kunstvolle Überraschungsgeschenk und zeigte sich erfreut über<br />

den großen Besucheransturm.<br />

Über 400 begeisterte Wanderer aus vieler Herren Länder<br />

kamen in den Genuss bester Kulinarik und stimmiger musikalischer<br />

Unterhaltung durch die „Ischler Pascher“. Der enorme<br />

Fleiß und die bemühte Gastfreundschaft der Familie Schrempf<br />

spiegelte sich im unverkennbaren Ambiente wider, welches ein<br />

enormes Wohlgefühl und Gemütlichkeit inmitten der traumhaften<br />

Bergkulisse von Dachstein und der Bischofsmütze usw. vermittelte.<br />

Uns bleibt also, Danke zu sagen – an alle, die zum Gelingen<br />

dieses schönen Almfestes beitrugen. In erster Linie Familie<br />

Schrempf mit ihrer fleißigen Belegschaft, Pfarrer Rehner, den<br />

Musikanten sowie all den begeisterten Almwanderern, die diese<br />

Veranstaltung zu einem besonderen Fest werden ließen!<br />

Christina Sendlhofer ····<br />

···· 30 Jahre ÖNGENE-Rassenschau bei der agraria in Wels<br />

···· Zehn Jahre Rinderzucht Steiermark<br />

Vor zehn Jahren schlossen sich die Rinderzuchtverbände in der<br />

Steiermark zu einem gemeinsamen Zuchtverband zusammen.<br />

Auch die Pinzgauer-Züchter waren damals dem gemeinsamen<br />

Verband beigetreten.<br />

Am 10. November <strong>2012</strong> wurde dieses Jubiläum anlässlich der<br />

„Steiermarkschau“ gebührend gefeiert.<br />

In der bis zum letzten Sitzplatz gefüllten Oberlandhalle hatten<br />

auch die Pinzgauer-Züchter die Möglichkeit ihre Rasse zu präsentieren.<br />

Die Kuh Gela vom Betrieb Herbert Kraml, vlg. Wachlbacher aus<br />

Pichl-Preunegg, nahm an der großen Rassenpräsentation teil und<br />

hat sich dabei sehr gut präsentiert.<br />

Im Rahmen der „Steiermarkschau“ konnte damit auch die Vielfalt<br />

der Rassen sehr gut zum Ausdruck gebracht werden.<br />

Ing. Fritz Baumann ····<br />

Die österreichische Nationalvereinigung<br />

für Genreserven (ÖNGENE) organisierte<br />

zum 30-jährigen <strong>Beste</strong>hen eine Schau der<br />

seltenen, erhaltungswürdigen Nutztierrassen<br />

Österreichs mit schönster „Pinzgauer-<br />

Beteiligung“.<br />

Die kapitale Drittkalbskuh Krone mit<br />

genetisch hornlosem Kalb (V: Glöckner,<br />

Kalb-V: Haller-Nero) aus dem Betrieb der<br />

Familie Scheiber, Hartl in Leogang, repräsentierte<br />

eindrucksvoll die Doppelnutzung<br />

der Pinzgauer und sorgte für viel Begeisterung<br />

und Aufsehen.<br />

Wir gratulieren Johann Scheiber herzlich<br />

zur gelungenen Präsentation und bedanken<br />

uns für die gute Messe-Betreuung bei<br />

Raphael Deutinger, der für eine perfekte<br />

Optik gesorgt hat!<br />

Christina Sendlhofer ····<br />

Repräsentanten der steirischen Pinzgauer-Zucht – Herbert Kraml<br />

mit Rat-Tochter „Gela“.<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 25


Züchterlehrfahrt<br />

···· Züchterlehrfahrt in die Schweiz –<br />

viel Schönes im Westen<br />

Drei Tage ging es in den Westen Österreichs und der Schweiz.<br />

Am Programm standen drei interessante Betriebe mit Pinzgauer-Rindern und ein nettes Rahmenprogramm.<br />

Nun aber der Reihe nach: Gestartet wurde am Samstag zeitig<br />

in der Früh Richtung Feldkirch, nach einem guten Mittagessen im<br />

Schützenhaus nahe der Schattenburg ging es bei strömendem<br />

Regen über die Grenze nach Liechtenstein und weiter in die<br />

Schweiz. Erstes Ziel war der Betrieb der Familie Jenni am Hirzel<br />

über dem Zürichsee. Martin und Barbara Jenni bewirtschaften<br />

dort einen typischen Schweizer Milchviehbetrieb im<br />

Hügelland. Gemolken werden 26 Kühe, die meisten sind rote Holstein,<br />

einige Swiss Fleckvieh und seit drei Jahren eine Pinzgauerin,<br />

die bei der 100-Jahr-Feier der Viehhandelsfirma Hinder<br />

angekauft wurde. Die Kalbin stammt von unserem Fachausschussobmann<br />

Hans Hirscher, der sich vor Ort von der guten<br />

Betreuung der Kuh überzeugen konnte. Neben den Wiesen und<br />

Weiden – die Kühe gehen von April bis November auf die Weide<br />

– liefern noch 0,8 ha Silomais weiteres Grundfutter. Ein Teil der<br />

weiblichen Kälber wird aufgezogen und in der Westschweiz<br />

gealpt. Dort bleiben die Tiere sehr lange auf der Alp und können<br />

bereits mit 26 bis 28 Monaten zum ersten Mal abkalben. Besamt<br />

soll in Zukunft wieder mehr mit Swiss Fleckvieh werden, damit die<br />

Nachzucht bessere Fundamente und mehr Substanz hat. Eingestreut<br />

wird mit Streu von mehreren Hektar Streuwiesen, die im<br />

September mit sehr viel Handarbeit geheut werden. Am Hirzel<br />

besteht ein nationales Naturschutzgebiet, wo die Mahd der Streuwiesen<br />

ein wichtiger Bestandteil der Erhaltung ist. Ein weiteres<br />

Standbein am Betrieb bildet der Christbaumverkauf. Fichten<br />

werden selbst gezogen, die Nordmanntannen werden zugekauft<br />

und in der Vorweihnachtszeit an die Zürcher Bevölkerung verkauft.<br />

Barbara bindet mit einer Freundin unzählige Kränze und<br />

Gestecke, die ebenfalls reißenden Absatz finden. Nach einer sehr<br />

netten Bewirtung mit Apfelsaft und Schinkenbrötchen, herzlichen<br />

Dank für die Gastfreundschaft, mussten wir bei noch immer<br />

strömendem Regen den Hof Richtung Zürichsee verlassen. Dort<br />

wartete bereits ein Ausflugsschiff auf uns. Leider konnten wir die<br />

schöne Aussicht nur erahnen, Nebel und Wolken versperrten uns<br />

die Aussicht. Trotzdem genossen wir die Fahrt mit einem Nudelbuffet<br />

und einem Glas Wein nach Rapperswil, wo uns unser Bus<br />

wieder an den Ausgangspunkt zurück brachte.<br />

Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Westen an Zug<br />

und Luzern vorbei nach Grosswangen auf den Betrieb der<br />

Familie Wyss.<br />

Alois und Annelis bewirtschaften 16 ha Grünland mit 20 Pinzgauer-Mutterkühen<br />

von sehr guter Qualität. Ihr Ziel ist es einen<br />

Pinzgauer-Vorzeigebetrieb zu betreiben und damit Werbung für<br />

<strong>das</strong> Pinzgauer-Rind in der Schweiz zu machen. Vorerst fehlte<br />

ihnen noch ein Stier von sehr guter Qualität, der aber mittlerweile<br />

angekommen ist. Die Absetzer machen sehr gutes Geld aus und<br />

auch nach weiblichen Tieren besteht eine große Nachfrage. Familie<br />

Wyss sieht in der Pinzgauer-Rasse eine perfekte Rasse für die<br />

Mutterkuhhaltung unter Schweizer Verhältnissen, vor allem der<br />

ruhige Charakter gefällt ihnen sehr. Der Hauptberuf von Alois ist<br />

Auktionator von Rindern und ganzen Landwirtschaftsbetrieben.<br />

Diesen Beruf übt er bereits in vierter Generation aus und ist<br />

weitum bekannt und geschätzt. Das Hobby von Annelis ist Oldtimertraktor<br />

fahren, und so lud sie ihre Traktorfreunde ein, uns ihre<br />

Schmuckstücke zu zeigen. So fuhren nach der Stallführung zehn<br />

Oldtimer auf und wurden von uns freudig begrüßt. Bei beginnendem<br />

schönen Wetter kredenzte uns die Familie ein wunderbares<br />

Käsebuffet, <strong>das</strong> mit einem Glas Wein von allen genossen wurde.<br />

Ein herzliches Dankeschön für die nette Aufnahme, Pläne für Skiurlaube<br />

und Betriebsbesichtigungen wurden auch gleich geschmiedet.<br />

Doch wir mussten weiter in Richtung Ehrendingen, auf den<br />

Sonnenberghof der Familie Zimmermann. Matthias und<br />

Monika Zimmermann sind ja den meisten keine Unbekannten<br />

26 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


mehr, wir haben mehrfach berichtet. Sie bewirtschaften im Aargau<br />

einen 60 ha großen Milchviehbetrieb mit rund 240 Kühen. Im<br />

Sommer werden die Tiere am Gotthardpass gealpt, dadurch kann<br />

die Futterfläche am Heimbetrieb gänzlich ausgenützt werden. Die<br />

Jungtiere sind auf einem Aufzuchtbetrieb, die Stierkälber werden<br />

teilweise selber gemästet oder verkauft. Unzählige Rassen sind<br />

am Betrieb zu finden, bewährt haben sich auf den steilen und<br />

hohen Alpen des Tessin die Pinzgauer am besten und so sind<br />

auch die meisten Kühe wieder von einem Pinzgauer-Stier trächtig.<br />

Die ersten Kreuzungskühe mit einem Pinzgauer-Stier als Vater<br />

melken bereits und können überzeugen. So sind die ersten Töchter<br />

von Rat, Roll, Malden und Adonis in Laktation und geben ein<br />

buntes Farbenbild ab. Matthias ist von der Pinzgauer-Rasse überzeugt<br />

und setzt weiter auf die schönste Rasse der Welt. Während<br />

der Stallbesichtigung bereiteten uns die fleißigen Helfer ein wunderbares<br />

Käseraclette zu. Geschmolzener Käse mit Erdäpfel<br />

und Essiggemüse schmeckte allen Teilnehmern vorzüglich und so<br />

ging es frisch gestärkt auf die Weide zu den Kühen. Ausgerüstet<br />

mit einer Namensliste und den Abstammungen und Leistungsdaten<br />

wurden die Pinzgauer-Kühe inspiziert.<br />

Angelockt vom Kaffeeduft und den hervorragenden Mehlspeisen<br />

und Kuchen ging es zurück zum Stall und wir genossen den<br />

Sonnenschein vor dem Stall. Es ist nicht selbstverständlich, <strong>das</strong>s<br />

man auf den Betrieben so herzlich willkommen geheißen wird. Wir<br />

danken der Familie Zimmermann, die mit ihrer Großfamilie uns so<br />

tatkräftig bewirtet hat, für ihren Einsatz und wünschen weiterhin<br />

viel Erfolg in Haus und Hof.<br />

Der Aufbruch fiel schwer, aber wir mussten noch unser Etappenziel,<br />

<strong>das</strong> Wellnesshotel Quellengarten in Lingenau im Bregenzerwald,<br />

erreichen. Durch unsere Verspätung konnten wir jedoch<br />

Züchterlehrfahrt<br />

leider die Annehmlichkeiten des Wellnessbereiches nicht nützen,<br />

und so gingen wir gleich auf die kulinarische Wellness über. Nach<br />

einem exzellenten Viergangmenü unterhielt uns Ewald, ein Musikant<br />

aus der Steiermark, bis lang in die Nacht hinein. Auch der<br />

Austausch mit zwei Vorarlberger Pinzgauer-Züchtern, Karl Wüstner<br />

und Norbert Heidegger wurde gepflegt und weitere Geschäfte<br />

angebahnt.<br />

Am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück, der<br />

ein oder andere war auch noch schwimmen, fuhren wir nach Egg<br />

zum Betrieb der Familie Metzler. Die Juniorchefin ist Magdalena<br />

Kalchschmied aus Bruck, die uns herzlich empfing. Hier werden<br />

50 Ziegen und 13 Milchkühe gehalten und die gesamte Milch zu<br />

Käse verarbeitet. Das Abfallprodukt der Käseproduktion, die<br />

Molke wird von insgesamt 14 MitarbeiterInnen zu Pflegeprodukten<br />

veredelt. Herzstück ist die neue Käserei mit Verkaufsladen<br />

und der neue Stall. Hier kann der gesamte Ablauf von der Fütterung<br />

und Haltung der Tiere, dem Melken bis zur Verarbeitung<br />

alles besichtigt werden. Die moderne Architektur verbunden mit<br />

dem Holz wirkt sehr freundlich und einladend. Speziell Gruppen<br />

mit Menschen, denen die Landwirtschaft fremd ist, haben hier die<br />

Möglichkeit hautnah Kontakt zu den Tieren und den Produkten zu<br />

bekommen. Vom Stall bis in den Heuboden ist alles beschildert<br />

und anschaulich erklärt. In Zukunft werden auch zwei Pinzgauer-<br />

Kühe den Top-Braunviehbestand bereichern.<br />

Bepackt mit vielen Köstlichkeiten und Molkepflegeprodukten<br />

ging es Richtung Heimat. Letzte Station war die HTL in Imst, wo<br />

uns von Familie Grissemann, Pinzgauer-Mutterkuhhalter aus<br />

Überzeugung, ein Mittagessen kredenzt wurde. Gestärkt mit<br />

Suppe, Salat, Rinderbraten und Schnitzel besichtigten wir noch<br />

die neue Vermarktungsanlage in Imst und machten uns dann auf<br />

den Weg zurück. Der Familie Grissemann sei herzlich für die<br />

Gastfreundschaft gedankt und auch ihnen wünschen wir alles<br />

Gute in Haus und Hof.<br />

Dass die Schweiz eine Reise wert ist, haben wir ja gewusst.<br />

Aber von der Schönheit des Landes – trotz des teilweisen<br />

schlechten Wetters – und der Gastfreundschaft der Leute konnten<br />

wir uns selbst überzeugen und freuen uns die Schweizer<br />

Pinzgauer-Züchter in unserer Gemeinschaft zu haben.<br />

Dipl.-Ing. Mathias Kinberger ····<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 27


Kärnten<br />

···· Eindrucksvolles Pinzgauer-Fest<br />

am Schlöglhof im Kärntner Lavanttal<br />

Wieviel Positives und Schönes mit Einsatzfreude und Hingabe erreicht werden kann, vermittelt einem der<br />

Besuch bei Familie Tschernigg in Witra bei St. Michael im Lavanttal. Die Pinzgauer-Züchterfamilie lud zum<br />

traditionellen Tag der offenen Tür auf den Schlöglhof und erntete höchste Anerkennung und Bewunderung.<br />

Bereits beim Ankommen wird man hier<br />

freudig begrüßt – Holzmandln, Zwergerl<br />

usw. heißen am schön gepflegten Anwesen<br />

willkommen und zeigen stolz auf<br />

einen geschichtsträchtigen Bauernhof,<br />

der sich in den letzten Jahren vollends<br />

herausgeputzt hat.<br />

Seit 1978 widmet sich der Schlöglhof<br />

der Pinzgauer-Zucht und aufgrund des<br />

enormen züchterischen Interesses von<br />

Sohn Martin trat man 2008 in den Rinderzuchtverband<br />

Kärnten ein. In diesen<br />

vier Jahren wurde auch die Pinzgauer-<br />

Mutterkuhzucht stetig vorangetrieben, so<br />

besuchte Martin den Eigenbestandsbesamerkurs<br />

und bestückte den Samencontainer<br />

sogleich mit bester Stiergenetik,<br />

was sich in der Nachzucht bereits als sehr<br />

positiv erweist.<br />

Besonders sehenswert ist am Betrieb<br />

Tschernigg die Baukultur, hier wurde eindrucksvoll<br />

belegt, wie man Altes und<br />

Neues harmonisch verbinden bzw. vereinen<br />

kann. Sehr förderlich sind hier die<br />

„Berufungen der Hausherrn“, die mit<br />

ihren tollen Fähigkeiten als Tischler und<br />

Maurer wahrlich Großes geschaffen<br />

haben.<br />

GF Ing. Ernst Lagger und Obmann Horst Schnitzer überreichen Familie Tschernigg<br />

ein schönes Erinnerungsgeschenk.<br />

Der Erweiterung und Renovierung des<br />

Bauernhauses folgte 2011 ein überaus<br />

gelungener Umbau des Stalles, in welchem<br />

die Vorteile der Hanglage für ein<br />

dreigeschoßiges Wirtschaftsgebäude<br />

genutzt wurden.<br />

So wurde der bestehende Anbindestall<br />

mit einer tragfähigen Decke abgeschlossen,<br />

der zugleich auch Boden für den<br />

Laufstall mit Liegeboxen, Schrapperentmistung<br />

und Auslauf bietet.<br />

Mit dem Zu- und Ausbau wurde auch<br />

die Herde sukzessive erweitert, die mittlerweile<br />

auf 14 Mutterkühe, acht Kalbinnen<br />

sowie vier Zuchtstiere gewachsen ist.<br />

Insgesamt umfasst der Betrieb, welcher<br />

auf 858 m Seehöhe liegt, 32 ha (9 ha<br />

Grünland, 8 ha Wald, 15 ha Almfläche)<br />

und besticht durch den enormen Zusammenhalt<br />

und Fleiß innerhalb der Familie.<br />

Ganz deutlich kommt hier zum Tragen,<br />

wie groß der Erfolg ist, wenn<br />

jugendliche Visionen von Seiten der<br />

Eltern gefördert und mitgetragen werden<br />

– mit dem Resultat, <strong>das</strong>s junge Menschen<br />

entgegen vieler Meinungen sehr viel<br />

Freude und Ehrgeiz für die Fortführung<br />

ihrer Hofgeschichte entwickeln können.<br />

Dafür gebührt der gesamten Familie<br />

Tschernigg größter Dank und herzliche<br />

Gratulation!<br />

Der Obmann der Kärntner Pinzgauer-<br />

Züchter, Horst Schnitzer, brachte in der<br />

Begrüßung seine Freude zum Ausdruck,<br />

derartige Betriebe besuchen zu dürfen,<br />

die dank Innovationsgeist und Einsatzwillen<br />

Vorbilder für eine züchterische Weiterentwicklung<br />

sind.<br />

Sehr lobende Worte fand auch der Bürgermeister<br />

von Wolfsberg, Hans-Peter<br />

Schlagholz, der sich für die Spitzenqualität<br />

der nachhaltigen und kleinstrukturierten<br />

Landwirtschaft in den Berggebieten<br />

des Lavanttales aussprach. Schlagholz<br />

bedankte sich für <strong>das</strong> große Engagement<br />

der Familie Tschernigg, die mit dem Öffnen<br />

ihrer Tore und Türen zeigte, wie sich<br />

täglicher Einsatz zu Erfolg formieren<br />

kann!<br />

Zum Gelingen dieses Tages trugen zudem<br />

köstliche Verpflegung, nette musikalische<br />

Unterhaltung sowie beste Stimmung<br />

unter den zahlreichen Festbesuchern bei,<br />

die die schönen Stunden der Gemeinschaft<br />

am Schlöglhof genossen.<br />

An dieser Stelle gilt unser größter Dank<br />

der Familie Tschernigg, die uns Einblick<br />

in ihre schöne Heimat gewährt hat. Wir<br />

wünschen weiterhin viel Freude, Gesundheit<br />

und Gottes Segen bei der täglichen<br />

Arbeit und freuen uns auf ein Wiedersehen!<br />

Danke sagen wir auch dem Kärntner<br />

Rinderzuchtverband, der uns mit der Auswahl<br />

des heurigen Pinzgauer-Tages ein<br />

sehr schönes und bis heute völlig unbekanntes<br />

Plätzchen zeigte – es hat sich<br />

allemal gelohnt – danke dafür!<br />

Christina Sendlhofer ····<br />

28 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Kärnten<br />

···· Spannender Dreikampf<br />

zwischen Kärnten – Osttirol – Südtirol<br />

Beim 5. Jungzüchter-Event Kärnten – Osttirol – Südtirol am 26. Oktober <strong>2012</strong><br />

ging der Gesamtvorführsieg, wie in den letzten Jahren, nach Kärnten.<br />

Über 100 Kälber, Jungrinder und Kühe<br />

der Rassen Fleckvieh, Holstein, Braunvieh,<br />

Pinzgauer und Grauvieh wurden<br />

dem Publikum in der Zollfeldhalle St.<br />

Donat (Kärnten) präsentiert und kämpften<br />

um den Grand-Champion-Titel. Als Preisrichter<br />

fungierte bei den Bambini Bernhard<br />

Troyer aus Osttirol. Bei den Jungzüchtern<br />

richtete Stefan Hodel aus der Schweiz,<br />

der die Aufgabe perfekt und fair meisterte.<br />

Vorführwettbewerb<br />

Das Vorführern wurde in 15 Gruppen<br />

über alle Rassen gerichtet. Die Gewinner<br />

des Vorführwettbewerbes sind Andreas<br />

Mikitsch aus Napplach, Theresa Drussnitzer<br />

aus Aifersdorf, Julian Entstrasser aus<br />

Osttirol, Elisabeth Schönhart aus Millstatt,<br />

Hansjörg Reiterer aus Südtirol, Virgil<br />

Fuetsch aus Osttirol, Stefan Petschar aus<br />

Gummern, Thomas Ulbing aus Villach,<br />

Lukas Schneeberger aus Osttirol, Edina<br />

Scherzer aus Aifersdorf, Martin Stolzlechner<br />

aus Südtirol, Michael Joas aus Südtirol,<br />

Patrick Schwinger aus Lendorf, Frank<br />

Adam junior aus Kamering und Christof<br />

Fritzer aus Ferndorf.<br />

Gesamtvorführsieg<br />

Den Gesamtvorführsieg über alle Kategorien<br />

und Rassen konnte Thomas Ulbing<br />

aus Villach mit der Holstein-Kalbin „Carnica<br />

Dreamtime-ET“ (Goldwyn x Gibson)<br />

für sich entscheiden. Der Reservevorführ-<br />

gesamtsieg ging an Lukas Schneeberger<br />

aus Matrei in Osttirol mit Fleckvieh-Kalbin<br />

„Linda“, einer Malhaxl-Tochter.<br />

Typwettbewerb Pinzgauer<br />

In Summe wurden zehn Pinzgauer-Kalbinnen<br />

aus Kärnten und Südtirol in zwei<br />

Gruppen gerichtet. In der ersten Gruppe<br />

hatten die jüngsten Tiere ihre große<br />

Chance. Diese Rinder zeigten für ihr Alter<br />

eine sehr gute Entwicklung. Den Typsieg<br />

in dieser Gruppe holte sich Anja Zwischenberger<br />

aus Kötschach mit Kalbin<br />

„Amanda“, einer Tristan-Tochter, vor Kalbin<br />

„Anika“ (V: Ramos) von der LFS Litzlhof<br />

mit Vorführerin Elisabeth Schönhart<br />

aus Millstatt. In der zweiten Gruppe<br />

gewann Martin Stolzlechner aus dem<br />

Ahrntal (Südtirol) mit Kalbin „Florita“<br />

(V: Mokka) den Typsieg, gefolgt von Kalbin<br />

„Rebecca“, einer Moredo-Tochter, von der<br />

LFS Litzlhof bei Lendorf mit Vorführer<br />

Daniel Podesser aus Lendorf.<br />

Im Finale standen vier sehr typstarke<br />

Rinder, welche sehr viel Ausdruck zeigten.<br />

Die Kür des Typgesamtsiegers der Rasse<br />

Pinzgauer war sehr spannend und<br />

schlussendlich ging dieser wie im letzten<br />

Jahr nach Südtirol. Kalbin „Florita“ vom<br />

Zuchtbetrieb Stolzlechner aus dem Ahrntal<br />

war an diesem Tag einfach nicht zu<br />

schlagen. Gesamt-Typreservesieger wurde<br />

Kalbin „Amanda“ vom Zuchtbetrieb Heimo<br />

Oberauner aus Tressdorf mit Vorführerin<br />

Anja Zwischenberger.<br />

Gesamttypsieger Rasse Pinzgauer, Kalbin<br />

„Florita“ mit Vorführer Martin Stolzlechner<br />

aus dem Ahrntal (Südtirol).<br />

Gesamttypreservesieger, Kalbin „Amanda“<br />

(V: Tristan) vom Zuchtbetrieb Heimo<br />

Oberauner und Vorführerin Anja Zwischenberger.<br />

Qualitativ hochwertige Tiere und Spitzenvorführleistungen<br />

machten den Preisrichtern<br />

die Entscheidungen oft nicht<br />

leicht. Wir freuen uns schon auf <strong>das</strong><br />

6. Jungzüchter-Event 2013, welches in<br />

Osttirol ausgetragen wird.<br />

···· 9. Kärntner Fleischrindermesse 2013 –<br />

Pinzgauer-Fleischrinder erneut auf dem Laufsteg<br />

Bereits zum neunten Mal findet am<br />

16. März 2013 die Kärntner Fleischrindermesse<br />

mit der Wahl zur 2. Miss<br />

Charolais statt. Ausgestellt werden die<br />

Rassen Charolais, Schottisches Hochlandrind,<br />

Kärntner Blondvieh, Angus, Fleckvieh-<br />

Fleisch, Limousin und auch Pinzgauer-<br />

Fleisch.<br />

Nach der erfolgreichen Präsentation<br />

einer Pinzgauer-Fleisch-Kalbinnen und<br />

-Stiergruppe im Jahr <strong>2012</strong> werden sich<br />

auch 2013 wieder die Pinzgauer mit mindestens<br />

zwei Gruppen präsentieren und<br />

sich der internen Konkurrenz und auch<br />

den Vergleich zu den anderen Rassen stellen.<br />

Wie auch im letzten Jahr werden sich<br />

die Pinzgauer sicher perfekt präsentieren<br />

und Werbung für unsere Rasse auch im<br />

Fleischbereich machen.<br />

Überzeugen Sie sich von der Qualität<br />

der Pinzgauer im Fleischbereich und<br />

besuchen Sie die 9. Kärntner Fleischrindermesse<br />

am 16. März 2013 in St. Donat.<br />

Nähere Informationen beim Kärntner<br />

Rinderzuchtverband unter der Telefonnummer<br />

04212/2215-15.<br />

Meinhard Huber,<br />

Obmann Kärntner Jungzüchter ····<br />

Siegerstier bei der Fleischrindermesse<br />

<strong>2012</strong>: „Capri“, ein Caesar-Sohn.<br />

Im Rahmen der Fleischrindermesse<br />

werden auch 2013 wieder erstklassige<br />

Ausstellungstiere zum Verkauf angeboten.<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 29


···· Familientage am Bauernhof –<br />

Tirols Landwirtschaft im Schaufenster<br />

Um den Kontakt zwischen den Konsumenten und der bäuerlichen<br />

Bevölkerung zu vertiefen und um die Herstellung der<br />

Lebensmittel zu veranschaulichen, haben am Sonntag, 17. Juni,<br />

14 Tiroler Betriebe ihre Pforten geöffnet.<br />

So auch die Familie Baldauf vom Graunerhof in Kirchdorf<br />

und die Familie Aschaber vom Notheggenhof in St. Johann.<br />

Familie Baldauf zeigte die Produktion von Gemüse, <strong>das</strong> am<br />

St. Johanner Wochenmarkt oder über Gemüsekisten direktvermarktet<br />

wird.<br />

Familie Aschaber gab einen Einblick in die Tierhaltung und die<br />

Kompostierung. Um die Tierhaltung in unserer Region besser<br />

darzustellen wurden neben verschiedenen Rinderrassen auch<br />

Schafe, Ziegen Kaninchen, Geflügel und andere Kleintiere ausgestellt.<br />

Da Vielfalt stets besser als Einfalt ist, wurden neben Fleckvieh<br />

und Holstein auch Braunvieh, Jersey, Grauvieh und Pinzgauer<br />

vorgestellt.<br />

Ein großer Dank gilt den beiden Familien und allen, die mit der<br />

Organistation und Durchführung betraut waren, für eine sehr<br />

gelungene Veranstaltung.<br />

Dipl.-Ing. Peter Altenberger ····<br />

···· Wunderwelt der Haustiere:<br />

Alte Nutztierrassen beim Knappenhaus im Alpbachtal<br />

Sie sorgten trotz des schlechten Wetters für ein nettes Bild – genetisch<br />

hornlose Pinzgauer-Mutterkuh vom Hallerwirt bzw. gehörnte<br />

Milchkuh vom Hacker in Kössen.<br />

Tirol<br />

Pinzgauer-Nachwuchs von Gertraud Prem,<br />

Neuhaus in St. Johann in Tirol.<br />

Das älteste Knappenhaus vom Bergbau am Reither Kogel in<br />

Reith im Alpbachtal bot einen würdigen Rahmen für die Ausstellung<br />

„Alte Nutztierrassen“ am Sonntag, 6. Oktober, welche von<br />

der „arche Austria“ organisiert wurde. Das Stoffelhäusl wurde<br />

2010/2011 renoviert und dient seither als wunderschöner Veranstaltungsort<br />

für kulturelle und soziale Begegnungen.<br />

Mit drei schönen Rindern waren auch die Pinzgauer dabei –<br />

präsentiert wurde eine Jochberger Hummel-Mutterkuh mit<br />

Kalb von Familie Stelzhammer, Haller in Aurach, sowie eine<br />

gehörnte Milchkuh von Georg Mühlberger, Hacker in Kössen.<br />

Einziger Spielverderber war <strong>das</strong> Wetter, <strong>das</strong> sich leider von seiner<br />

unwirtlichsten Seite zeigte. So suchten viele <strong>das</strong> schützende<br />

Dach des Stoffelhäusels, <strong>das</strong> gleich wie die alten Rassen wohl so<br />

manches über die widrig durchlebten Zeiten erzählen könnte.<br />

Viele alte, unbedingt erhaltenswerte Haustierrassen wie<br />

Murbodner, Tuxer, Pustertaler Sprintzen, Blobe-Ziegen, Mangaliza-Schweine<br />

und viele andere mehr sorgten für ein farbenfrohes<br />

und abwechslungsreiches Bild und erfreuten ein überraschend<br />

großes Publikum, <strong>das</strong> trotz des miesen Wetters gekommen<br />

war.<br />

Wir bedanken uns bei den ausstellenden Züchterfamilien<br />

herzlich für ihre Bereitschaft, die Pinzgauer-Rasse zu präsentieren<br />

und gratulieren zum schönen Auftritt!<br />

Christina Sendlhofer ····<br />

30 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


···· Rassenschau in Imst<br />

Nach fünfjähriger Pause fand am Sonntag,<br />

21. Oktober, auf dem Gelände des<br />

Agrarzentrums West in Imst, die zweite<br />

Oberländer Rassenschau statt. Vertreten<br />

waren seltene Nutztierrassen vom Rind<br />

(Original Braunvieh und Grauvieh, Tux-Zillertaler,<br />

Pustertaler Sprintzen, Pinzgauer)<br />

über Schafe (Braune Bergschafe, Tiroler<br />

Steinschafe, Waldschafe) bis hin zu Ziegen<br />

(Gemsfarbige Gebirgsziegen, Blobe-<br />

Ziegen). Insgesamt wurden ca. 350 Tiere<br />

ausgestellt. Alle Tiere wurden abwechselnd<br />

von 12 bis 15 Uhr im Schauring vorgestellt.<br />

Etwas besonders war wahrscheinlich<br />

auch der Leonardiritt. Rund 100 Reiter<br />

und Wägen unterschiedlichster Rassen<br />

zogen vom Johannesplatz in Imst Richtung<br />

Agrarzentrum. Dort fand um 12 Uhr<br />

auch die feierliche Tiersegnung statt.<br />

Auf Eigeninitiative von Pinzgauer-Züchter<br />

Gerhard Grissemann durfte auch eine<br />

stattliche Gruppe unserer Tiere präsentiert<br />

werden. Ich selbst war ganz überrascht<br />

wie viele Züchter im Tiroler Oberland sind.<br />

Aussteller waren unter anderem Gerhard<br />

Grissemann aus Imst, Hans Haselwanter<br />

(Greteler) aus Prutz, Josef Probst (Hof am<br />

Platzli) aus St. Jakob am Arlberg, Helmuth<br />

Ronacher (Ragglhof) aus Ried, Wolfgang<br />

Schlatter aus Fließ.<br />

Stellvertretend für den Verband der<br />

Pinzgauer-Züchter erklärte Ing. Thomas<br />

Edenhauser die Vorzüge dieser Rasse.<br />

Bildungsoffensive<br />

des LKV<br />

Künftig finden laufend<br />

Einschulungen ins RDV4M,<br />

Fütterung-Rationsberechnung<br />

sowie Anpaarungsplaner statt.<br />

Neugierig???<br />

Siehe<br />

www.landeskontrollverband.at<br />

Weitere Information bzw.<br />

Anmeldung bei<br />

Dipl.-Ing. Monika Schipflinger:<br />

m.schipflinger@lkv-sbg.at<br />

Telefon: 0 65 42 / 682 29–31.<br />

Tirol · Seltene Nutztierrassen<br />

Viel Herz und Engagement zeigten die „Oberländer“ mit ihren Pinzgauern, welche vom<br />

Geschäftsführer des Tiroler-Anteils, Ing. Thomas Edenhauser, vorgestellt wurden.<br />

Schon Tage zuvor war die Freude auf<br />

diese Schau groß. Die Tiere wurden<br />

geschert, gewaschen und gestriegelt. Die<br />

Arbeit machte sich bezahlt und diese<br />

wunderschöne Rasse konnte sich sehr<br />

gut präsentieren. Man merkte, wie viel<br />

Freude die Züchter in eigentlich „nur ein<br />

Hobby“ stecken und man konnte wahrlich<br />

den Stolz in den Augen gesehen. Die<br />

···· Seltene Nutztierrassen<br />

Die Förderperiode für „Seltene Nutztierrassen“<br />

2007 bis 2013 neigt sich dem<br />

Ende zu und derzeit werden Verhandlungen<br />

zur Weiterführung geführt bzw. die<br />

Förderkriterien für die Periode 2014 bis<br />

2020 ausverhandelt.<br />

Nach unserem Wissensstand ist eine<br />

Weiterführung der Maßnahme „Seltene<br />

Nutztierrassen“ für die Rasse Pinzgauer<br />

gesichert.<br />

Im November wurden von der AMA die<br />

Förderungen für im Jahr <strong>2012</strong> beantragten<br />

Tiere ausbezahlt, die Zahl der beantragten<br />

und geförderten Tiere ist stabil.<br />

In den Bescheiden wurden von uns nicht<br />

bestätigte Tiere angeführt.<br />

Es handelt sich hierbei um Tiere die entweder<br />

nicht den Förderkriterien entsprechen<br />

(dazu wurden bereits im Sommer<br />

Verständigungen ausgesendet) oder um<br />

Reservetiere die von uns noch nicht<br />

bestätigt wurden.<br />

Attraktion war sicherlich <strong>das</strong> zwei Monate<br />

alte Kälbchen „Gusti“ des Pinzgauer-<br />

Züchters Josef Probst. Die Kinder hatten<br />

große Freunde sich dem kleinen Tier zu<br />

nähern und „Gusti“ genoss die vielen<br />

Streicheleinheiten sichtlich.<br />

Magdalena Probst,<br />

St. Jakob am Arlberg ····<br />

Reservetiere können nur nach erfolgter<br />

Abkalbung bestätigt werden, bis Jahresende<br />

werden sämtliche Reservetiere nochmals<br />

geprüft und bei Erfüllung der Förderbedingungen<br />

positiv bestätigt.<br />

Die meisten Ablehnungen erfolgten aufgrund<br />

folgender Begründungen: Kalbvater<br />

nicht eingetragen (288 Stück), Kalbvater<br />

fremdrassig oder PI x RF (100 Stück),<br />

RF-Blutanteil des beantragten Tieres<br />

(95 Stück), mangelhafte Abstammung<br />

(60 Stück), keine Kalbung zum Stichtag<br />

(54 Stück).<br />

Es wird darauf hingewiesen, <strong>das</strong>s bis<br />

Ende April nächsten Jahres die Eintragung<br />

der Väter im Rinderdatenverbund vollständig<br />

erfolgt sein soll, damit dann wieder<br />

sofort eine positive Bestätigung erfolgen<br />

kann – dies gilt besonders für Mutterkuhbetriebe<br />

und Betriebe mit einem Natursprungstier!<br />

Thomas Sendlhofer ····<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 31


Osttirol<br />

···· Zu Besuch bei den Kollegen in Osttirol<br />

Alljährlich macht der Ausschuss der Tiroler Pinzgauer-Züchter<br />

im Herbst einen Ausflug. In diesem Jahr führte uns der Weg nach<br />

Osttirol, wo es eine kleine, aber feine Gruppe an Pinzgauer-Züchtern<br />

gibt. Aufgrund der großen Umstellungswelle in den 1970er<br />

Jahren war die Pinzgauer-Rasse in Osttirol fast gänzlich verschwunden.<br />

Bis vor einigen Jahren waren es nur sehr wenige<br />

Züchter, mittlerweile ist die Mitgliederzahl wieder auf über 20<br />

Züchter angewachsen. Und es gibt immer wieder neue Interessenten<br />

für die Pinzgauer-Rasse in Osttirol.<br />

Schon zeitig am Vormittag brachen wir Richtung Felbertauern<br />

auf. Unsere erste Station war der Betrieb der Familie Engel in<br />

Hopfgarten im Deffereggental. Erik ist der Osttiroler Vertreter im<br />

Tiroler Pinzgauer-Ausschuss und bewirtschaftet gemeinsam mit<br />

seiner Frau Carmen den extremen Bergbauernbetrieb Rosenhof<br />

auf 1.400 m Seehöhe.<br />

Viel Idealismus und Liebe zur Arbeit ist bei der Bewirtschaftung<br />

des Rosenhofs im Defereggental gefragt.<br />

Am Betrieb werden fünf Milchkühe und zwei bis drei Jungtiere<br />

gehalten. Der Betrieb wird biologisch bewirtschaftet und die produzierte<br />

Milch an die Tirol Milch abgeliefert. Großes Interesse<br />

weckte auch die neue Photovoltaikanlage auf dem Dach des<br />

Stallgebäudes. Erik ist ein gebürtiger Wiener und hat den Rosenhof<br />

vor zwölf Jahren gekauft. In seiner Studentenzeit kam Erik auf<br />

den Nachbarhof als Betriebshelfer und hat einige Jahre später<br />

vom Verkauf des Rosenhofs erfahren und die Chance eines eigenen<br />

Hofes sogleich ergriffen. Nach einem zweiten Frühstück bei<br />

Erik und Carmen ging es wieder talauswärts.<br />

Sowohl die Ziegen als auch die Tiroler Ausflügler genossen den schönen<br />

Spätherbsttag in Kals.<br />

Das nächste Ziel war der Betrieb der Familie Jans in Kals am<br />

Großglockner. Dort werden etwa 200 Milchziegen samt Nachzucht<br />

der Rassen Saanen-Ziegen und Gämsfärbige Gebirgsziegen<br />

gehalten. Die Familie Jans hat den Betrieb ebenfalls vor etwa<br />

fünf Jahren gekauft und viel investiert. Betriebsführer Philipp hat<br />

uns sehr authentisch und auf eine sehr nette und witzige Art und<br />

Weise erklärt, wie seine Liebe zu den Ziegen entstanden ist und<br />

wie er zu diesem Hof gekommen ist. In den letzten Jahren hat die<br />

Familie große Probleme überstehen müssen, so sind in der Startphase<br />

auf Grund einer Krankheit viele Tiere verendet und auch im<br />

Milchabsatz hat es sehr große Probleme gegeben. Seit Jahresbeginn<br />

wird die Ziegenmilch an die Tirol Milch geliefert, zur großen<br />

Erleichterung des Betriebsführers wird die Milch mittlerweile direkt<br />

am Betrieb abgeholt. Ein Teil der Milch wird zu Frischkäse verarbeitet<br />

und direkt vermarktet. Gemolken werden die Ziegen in<br />

einem Melkkarussell, wo 36 Tiere Platz finden und die Melkzeit<br />

der etwa 200 Tiere in einer Stunde erledigt ist.<br />

Philipp Jans im Melkkarussell, <strong>das</strong> Platz für 36 Ziegen bietet.<br />

Gefüttert werden die Tiere mit einer Mischration, bestehend aus<br />

Heu, Luzerne und Kraftfutter. Wir hätten noch Stunden am<br />

Betrieb verbringen können und weiter diskutieren und staunen<br />

können, aber die Zeit drängte und nach einer Verkostung der<br />

herrlichen Ziegenkäsevariationen mussten wir weiterfahren.<br />

Als nächstes besuchten wir den Betrieb der Familie Klaunzer<br />

in Matrei. Der Unteregghof liegt hoch über Matrei auf der Sonnenseite<br />

im Goldriedgebiet. Die Familie Klaunzer erwartete uns<br />

Vielversprechende Kuhherde am Unteregghof.<br />

32 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


ereits und es folgte eine nette Betriebsvorstellung. Der Seniorbauer<br />

hat uns auch ein wenig über die Geschichte der Pinzgauer-<br />

Zucht in Osttirol erzählt. Am Betrieb werden vier Milchkühe samt<br />

Nachzucht und zwei Noriker-Pferde gehalten. Der Betrieb wird als<br />

Bio-Betrieb geführt und die Milch wird teilweise selber verarbeitet<br />

und der Rest an die Kälber verfüttert. Sehr interessant war auch<br />

die Pinzgauer-Herde am Unteregghof. Die reinrassigen, rahmigen<br />

und sehr edlen Kühe überzeugten mit einer guten Milchleistung<br />

und besten Eutern. Hervorzuheben sind zwei Jungkühe (Väter:<br />

Rat und Lust), die mit einer sehr hohen Einsatzleistung überzeugten<br />

und den Züchterkollegen aus Nordtirol sehr gefielen. Nach<br />

einer kleinen Stärkung und einer Verkostung von selbstgebranntem<br />

Schnaps ging es weiter zum Mittagessen nach Virgen.<br />

Gestärkt ging es im Anschluss nach Zedlach zum Betrieb der<br />

Familie Mattersberger, Jösen. Der Weiler Zedlach gehört zur<br />

Gemeinde Matrei und liegt ebenfalls hoch über dem Dorf am Eingang<br />

ins Virgental auf ungefähr 1.400 m Seehöhe. Bekannt ist<br />

Zedlach auch für <strong>das</strong> Zedlacher Paradies, ein 600 Jahre alter<br />

Lärchenwald.<br />

Allen Pinzgauer-Züchtern ist der Name Mattersberger spätestens<br />

seit dem Herbststiermarkt bekannt, Pferde- und Ziegenzüchter<br />

wissen schon lange um seine Existenz. Wie uns der Betriebsführer<br />

Sepp erzählte, hat er erst vor etwa sieben Jahren wieder<br />

die ersten Pinzgauer gekauft. Anfangs hatte er nicht viel Glück,<br />

aber in den letzten Jahren hat er beste Pinzgauer-Genetik erwor-<br />

Grandiose Pinzgauer-Kühe von Josef Mattersberger – Lotus-Tochter<br />

„Gams“ und Lecki-Tochter „Raut“.<br />

Bereit für den nächsten Stiermarkt – Luchs x Gneis und Rat x Lotus.<br />

Osttirol<br />

ben. Zurzeit stehen fünf Milchkühe, zwei weibliche Jungtiere und<br />

vier männliche Jungtiere der Rasse Pinzgauer am Betrieb.<br />

Hauptsächlich werden am Betrieb Fleckvieh-Kälber aufgezogen<br />

und als Jungkühe in Lienz versteigert. Der teuerste Zuchtstier und<br />

zudem Teststierkandidat vom Herbststiermarkt <strong>2012</strong>, der Stier<br />

„Karner“ stammt ebenfalls vom Jösenhof. Er ist ein Kahn-Sohn<br />

aus einer sehr leistungsbereiten Lecki-Tochter mit einer<br />

Höchstleistung von fast 12.000 kg Milch. Sehr beeindrucken<br />

konnte eine überaus edle, mittelrahmige Rat-Jungkuh mit einer<br />

Einsatzleistung von über 30 kg Milch und einem sehr schönen<br />

und drüsigen Euter. Auch die nächste Stiergeneration steht schon<br />

in den Startlöchern und so konnten wir vier weitere züchterisch<br />

hoch interessante Jungstiere bzw. Kälber bewundern. Die Exkursionsteilnehmer<br />

waren höchst beeindruckt von der hohen Qualität<br />

der Tiere. Neben den Rindern gibt es auch sonst noch allerhand<br />

Tierarten am Betrieb zu sehen. Neben Noriker-Pferden gibt es<br />

noch Tauernscheckenziegen und Bergschafe zu bewundern.<br />

Selbstverständlich alles auf höchstem züchterischen Niveau.<br />

Am Heimweg besuchten wir noch den Betrieb des Vorstandsvorsitzenden<br />

des Rinderzuchtverbandes Salzburg, Anton<br />

Hörbiger, Stefflhof in Mittersill.<br />

Letzter Abstecher beim Obmann Anton Hörbiger, Steffler in Mittersill.<br />

Die Familie Hörbiger hat im heurigen Sommer einen neuen<br />

Laufstall für gut 70 Stück Vieh gebaut. Der Aufwand für den Stallneubau<br />

war enorm, da die Hofstelle beengt ist und der Hof auf<br />

einer steilen Hanglage liegt. Durch eine durchdachte Planung hat<br />

die Familie Hörbiger einen sehr praktischen Stall mit viel Kuhkomfort<br />

erhalten. Aufgrund der Hanglage musste auf der Talseite eine<br />

sehr lange und hohe Stützmauer errichtet werden. Die durchwegs<br />

reinen Fleckvieh-Kühe überzeugten durch gute Euter, Leistungsbereitschaft<br />

und mit viel Typ. Bei einem Stallbier wurde noch viel<br />

diskutiert und dem Jungbauern beim Melken im „Side by side<br />

Melkstand“ zugesehen. Anschließend ging es mit vielen guten<br />

Impressionen nach Hause.<br />

Abschließend möchten wir uns bei allen Betrieben für die nette<br />

Aufnahme und für die große Gastfreundschaft recht herzlich bedanken.<br />

Ing. Thomas Edenhauser ····<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 33


Ein starkes Team hinter einer tollen Veranstaltung: <strong>das</strong> zehnköpfige<br />

Organisationskomitee mit Preisrichter Meinhard Huber (links).<br />

Südtirol<br />

···· 4. Bezirksschau in St. Lorenzen ein voller Erfolg<br />

Zahlreiche Besucher lockte es am Samstag, 17. und Sonntag, 18. November in die Marktanlage<br />

nach St. Lorenzen, wo die 4. Bezirksschau über die Bühne ging.<br />

Unter der Regie von Meinhard Oberhollenzer organisierte <strong>das</strong><br />

Organisationskomitee, bestehend aus den Pusterer Holstein- und<br />

Pinzgauer-Jungzüchtern, diese zweitägige Veranstaltung, welche<br />

mit einer Eliteversteigerung am Samstagabend ihren ersten Höhepunkt<br />

hatte. Zwölf Holstein-, fünf Pinzgauer- und vier Grauvieh-<br />

Tiere, sowie acht Embryonen der Holstein-Rasse wurden angeboten<br />

und fanden in der prall gefüllten Halle reißend Absatz. Der<br />

Durchschnittspreis lag bei den Holsteins bei 3.740,– Euro, bei<br />

den Pinzgauern bei 2.937,– Euro und beim Grauvieh bei 3.809,–<br />

Euro. Die Embryonen erreichten einen Durchschnittspreis von<br />

409,– Euro. Den Höchstpreis von 6.600,– Euro erzielte die Holstein-Kalbin<br />

PG Super Rita ET (Los-Nr. 7).<br />

Die angebotenen Pinzgauer-Rinder stammten allesamt von<br />

hochkarätigen und bekannten Kühen: Peter Bodner, Huber in<br />

Pfalzen, stellte mit der trächtigen Kalbin „Sarina“ (V: Strom) eine<br />

Tochter von „Somat“ (V: Rat). Die Mutter der „Kamelia“ (V: Monky),<br />

welche Thomas Aichholzer zum Verkauf bot, „Kira“ (V: Glacier<br />

Red), steht ebenfalls im Stall des Huberbauern. Der Rastbichler<br />

aus St. Johann pries mit „Asta“ (V: Rat) eine Tochter der Glido-<br />

Tochter „Arnika“ an; ebenso ein Begriff ist die „Kleopatra“ (V:<br />

Biston) vom Hacker in Welsberg. Vater „Lotus“ machte ihre Tochter<br />

„Kitta“ zusätzlich interessant. Mit der bekannten „Sira“ als<br />

Großmutter, Lutz-Tochter „Sally“ als Mutter und „Lenta“ als Vater<br />

war auch die „Sennerin“ vom Oberpichler in Ahornach etwas<br />

Besonderes. Die Gelegenheit aus der Schatzkammer von Südtirols<br />

Zuchtbetrieben zu kaufen bietet sich nur bei solchen Eliteversteigerungen,<br />

welche im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfinden.<br />

Am Sonntag stand die Jungzüchterschau auf dem Programm.<br />

Nach einer festlich zelebrierten Messe mit Tiersegnung hieß es<br />

Ring frei für jeweils 20 Kalbinnen der Pinzgauer-, Grauvieh- und<br />

Holstein-Rasse. Meinhard Huber, Jungzüchterobmann aus Kärnten,<br />

übernahm die nicht leichte Aufgabe die 60 Kalbinnen der drei<br />

Rassen zu richten und <strong>das</strong> Vorführen zu bewerten. Viele interessierte<br />

Besucher füllten auch an diesem Tag die Halle bis auf den<br />

letzten Platz und zollten den Jungzüchtern ihre Anerkennung.<br />

Auch Landesrat Hans Berger besuchte die Veranstaltung und<br />

lobte die Initiative der Pusterer Jungzüchter. Hier sehe er, <strong>das</strong>s die<br />

Jugend mit Zuversicht an der Viehwirtschaft festhalte. Die Jung-<br />

züchter waren mit Freude und Einsatz dabei. Die Freude am Vieh<br />

stand im Mittelpunkt und es ist für die Züchterfamilien, welche<br />

meist in mehreren Generationen am Hof leben und arbeiten ein<br />

besonders schönes Erlebnis, wenn die Jugend bei solchen Veranstaltungen<br />

mitmacht. Sogar die Kleinsten waren mit dabei. Sie<br />

führten beim Kinderwettbewerb stolz ihre Kälber in den Ring und<br />

begeisterten <strong>das</strong> Publikum. Jeder Teilnehmer wird von dieser<br />

Schau etwas mit nach Hause nehmen – und hat damit für sich<br />

einen Sieg errungen. Dies sollte im Vordergrund stehen und Motivation<br />

geben. Denn Siegertiere konnte es am Ende nur drei<br />

geben.<br />

Mit vier hochkarätigen Kalbinnen hatte es Preisrichter Huber im<br />

Vier hochkarätige Kalbinnen im Finale.<br />

Finale um den Schausieg der Pinzgauer-Rasse zu tun. Alle vier<br />

zeigten sich extrem stark entwickelt und in gutem Pinzgauer-Typ.<br />

Schließlich war es die Mokka-Tochter „Belsy“ vom Hirber in<br />

Gsies, vorgeführt von Kevin Hofmann, welche den Preisrichter<br />

überzeugte. Sie beeindruckte durch eine hervorragende Tiefe und<br />

Stärke, zeigt sich aber sehr elegant und auf soliden Fundamenten.<br />

Der Reservesieg ging an die Kanu-Tochter „Taube“ vom<br />

Andreas Steger, Moaregger in St. Johann im Ahrntal. Martin<br />

Stolzlechner, Niederkofler in St. Jakob im Ahrntal, konnte mit der<br />

Bismark-Tochter „Braunau“ den dritten Platz für sich behaupten.<br />

Der vierte Rang ging an „Lotti“ (V: Rubin) vom Kleinarzbacher in<br />

St. Johann im Ahrntal, vorgeführt von Peter Paul Auer.<br />

Sehr spannend gestaltete sich der Bewerb um den Vorführsieg.<br />

Im Ring befanden sich Martin Stolzlechner, Thomas Voithofer,<br />

Peter Paul Auer und Martin Ebenkofler. Sie machten es dem<br />

Preisrichter nicht leicht, welcher vor seiner Entscheidung noch<br />

einen Tiertausch abverlangte. Kleinste Details wurden gewichtet<br />

und schließlich war es Martin Stolzlechner der den Sieg davontrug.<br />

Auch bereits bekannt für beste Vorführkunst ist Martin Ebenkofler,<br />

er wurde Reservesieger.<br />

Georg Kneissl, Oberwies in Moos in Passeier, stellte mit „Grille“<br />

(V: Emnill) die Siegerin der Grauvieh-Rasse. Er holte sich zudem<br />

den Vorführsieg. Vom Runchhof in Abtei kam die Siegerin der<br />

Holstein-Rasse: „Goldwyn-Hanna“, vorgeführt von Thomas Nagler<br />

war unschlagbar. <strong>Beste</strong>r Vorführer der Holstein-Rasse war Hannes<br />

Hopfgarnter vom Scheiderhof in Pfalzen.<br />

34 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Kevin Hofmann holte mit „Belsy“ (V: Mokka) den Schausieg.<br />

Reservesieg für Andreas Steger mit „Taube“ (V: Kanu).<br />

Vorführsieger der Pinzgauer-Rasse: Martin Stolzlechner.<br />

Südtirol<br />

Allen Teilnehmern und Organisatoren sei<br />

zu dieser gelungenen Schau gratuliert und<br />

für ihren Einsatz gedankt. „Alles Große<br />

geschieht nur, wenn jemand mehr tut als<br />

er muss!“, und es war eine große Gemeinschaft,<br />

die im Sinne der Viehwirtschaft an<br />

diesem Wochenende viel und wertvolles<br />

geleistet hat.<br />

Aufstellung Siegertiere<br />

Siegerin:<br />

Nr. 19 Belsy IT021001783200,<br />

V: Mokka, geboren 3. 6. 2010<br />

Besitzer: Elmar Hofmann, Hirber, Gsies<br />

Vorführer: Kevin Hofmann<br />

Reservesiegerin:<br />

Nr. 7 Taube IT021001823918,<br />

V: Kanu, geboren 16. 12. 2010<br />

Besitzer: Andreas Steger, Moaregger,<br />

St. Johann im Ahrntal<br />

Vorführer: Andreas Steger<br />

3. Rang:<br />

Nr. 5 Braunau IT021001823905,<br />

V: Bismark, geboren 20. 12. 2010<br />

Besitzer: Paul Stolzlechner,<br />

Niederkofler, St. Jakob im Ahrntal<br />

Vorführer: Martin Stolzlechner<br />

4. Rang:<br />

Nr. 14 Lotti IT021001794199,<br />

V: Rubin, geboren 11. 10. 2010<br />

Besitzer: Stefan Josef Auer,<br />

Kleinarzbacher, St. Johann im Ahrntal<br />

Vorführer: Peter Paul Auer<br />

Vorführsieger:<br />

Martin Stolzlechner, Niederkofler,<br />

St. Jakob im Ahrntal<br />

Reserve-Vorführsieger:<br />

Martin Ebenkofler, Oberpichler,<br />

Ahornach/Sand in Taufers<br />

Martina Thaler ····<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 35


Südtirol<br />

···· Neue Auswahlstiere<br />

für die Südtiroler Pinzgauer-Züchter<br />

Kürzlich hat sich der Züchterausschuss<br />

für die Pinzgauer-Rasse getroffen und<br />

über die Neugestaltung des Besamungsprogramms<br />

beraten. Neben bereits<br />

bewährten Zuchtstieren wie Lenus,<br />

Lenktor, Mato, Mokka, Laurin und<br />

Glido, von denen in Rom ein Zuchtwert<br />

berechnet werden konnte, haben sich die<br />

Stiere Bismark, Brutus und Monky dazugesellt.<br />

Leider war es bisher nicht möglich,<br />

von diesen Spitzenvererbern einen<br />

Zuchtwert zu erhalten. Man hat sich somit<br />

ausschließlich auf den Phänotyp und die<br />

Aussagen von Züchtern und Zuchtexperten<br />

stützen können.<br />

Beim Stier Bismark handelt es sich um<br />

einen Biston-Sohn aus der Fatima<br />

(V: Mabru) aus dem Stall von Paul<br />

Stolzlechner, Niederkofler in St. Jakob im<br />

Ahrntal. Bismark-Töchter sind edel, mit<br />

sehr viel Typ und stehen in gutem Doppelnutzungstyp.<br />

Die Euteranlagen sind sehr<br />

gut, die Melkbarkeit ausgezeichnet.<br />

Der zweite Biston-Sohn ist Brutus und<br />

stammt aus der in Pinzgauer-Kreisen allseits<br />

bekannten Sira. Auch die Brutus-<br />

Töchter präsentieren sich sehr typstark<br />

und mit ausgezeichneten Eutern. Die<br />

Melkbarkeit ist bei sehr guter Milchleistung<br />

durchschnittlich.<br />

Die Töchter von Monky (ein Mokka-<br />

Sohn) bestechen durch extrem gut aufgehängte<br />

Euter. Die leicht melkbaren Euter<br />

sind in allen Bereichen bestens gebaut.<br />

Acht zu geben ist auf die Hinterbeinwinkelung,<br />

die manchmal etwas steil ausfällt.<br />

Der Stier sollte aufgrund schwerer Kälber<br />

nicht auf Kalbinnen eingesetzt werden.<br />

Mit diesen drei Stieren können Pinzgauer-Züchter<br />

auf beste Genetik zurückgreifen.<br />

Wir hoffen, <strong>das</strong>s wir in nächster<br />

Zukunft wieder Zuchtwerte zur Verfügung<br />

haben, die für eine Verbesserung der<br />

Rasse unbedingt notwendig sind.<br />

Herbert Lang<br />

Südtiroler Rinderzuchtverband ····<br />

Bismark-Tochter „Riga“<br />

von Friedrich Johann<br />

Hofer, Rastbichler,<br />

St. Johann im Ahrntal.<br />

Einsatzleistung 30,5 kg<br />

Milch.<br />

Brutus-Tochter<br />

„Brunelle“ von Elmar<br />

Hofmann, Hirber in<br />

Gsies.<br />

Sie wurde mit 87<br />

Punkten erstpunktiert<br />

und hat eine erste<br />

Laktation von 5.936 –<br />

3,86 – 3,37 (281)<br />

erreicht.<br />

Monky-Töchter waren<br />

auf der Schau in<br />

Pfalzen im Mai <strong>2012</strong> zu<br />

bewundern.<br />

Im Bild Kategorie-<br />

Siegerin „Greta“ von<br />

Franz Gatterer, Starkl.<br />

Einsatzleistung<br />

22,5 kg Milch.<br />

36 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Bayern<br />

···· Pinzgauer-Almwanderung auf die Hubalm<br />

in Hüttschlag – bayerische Pinzgauer-Züchter<br />

auf Wandertour im Großarltal<br />

Etwa 40 Traunsteiner Züchter, Halter und Freunde des Pinzgauer-Rindes folgten am 20. Juli <strong>2012</strong><br />

der Einladung des Fachausschusses Pinzgauer vom Rinderzuchtverband Salzburg zu einer Almbegehung.<br />

Ziel war die Hubalm im Großarltal von Rupert und Greti Gruber,<br />

Reitbauer in Großarl. Am Ortsanfang von Hüttschlag wurden<br />

wir vom Fachausschussobmann ÖR Hans Hirscher empfangen.<br />

Er hatte sich mit seinem Auto so postiert, <strong>das</strong>s er nicht<br />

übersehen werden konnte. (Es ist sowieso schwer den Hirscher<br />

Hans zu übersehen!) Perfekt hatte er wieder einige geländegängige<br />

Autos organisiert, so <strong>das</strong>s auch „fußkranke“ Fahrtteilnehmer<br />

auf die Alm kamen. Dies war nicht selbstverständlich. Am Vortag<br />

abends hatten sie einen Starkregen für <strong>das</strong> Großarltal angeordnet,<br />

um uns <strong>das</strong> Tal frisch gewaschen vorzustellen. Der Weg auf<br />

die Alm wurde bei diesem Großreinemachen in Mitleidenschaft<br />

gezogen, war aber bereits am Vormittag wieder repariert. Die<br />

Gewalt eines entsprechenden Gewitters in den Bergen konnte<br />

noch bei einigen Auswaschungen und Treibholz im angrenzenden<br />

Bergbach beobachtet werden.<br />

Die meisten Fahrtteilnehmer wollten sich jedoch die Almwanderung<br />

nicht entgehen lassen. Obwohl Regenfälle angekündigt<br />

waren, hatten wir am Vormittag schon mal Glück. Der Aufstieg<br />

bei gemäßigten Temperaturen über einen Steig war sehr abwechslungsreich.<br />

Nach etwa 90 Minuten wandern war unser<br />

Ausflugsziel erreicht. Die gereichte Brotzeit mit vier verschiedenen<br />

Käsesorten, Salami, Speck und Butter aus eigener Produktion<br />

auf der Hubalm mundete allen Pinzgauer-Züchtern. Ein<br />

besonderes Schmankerl stellte dabei der gereichte Sauerkäse<br />

dar.<br />

Nach der Brotzeit dauerte es etwas, bis sich alle Almwanderer<br />

aufrafften, um die Pinzgauer-Kühe zu begutachten. Rupert und<br />

Greti Gruber halten auf der Alm 16 Pinzgauer-Kühe, die von<br />

Sohn Rupert hauptsächlich betreut werden. Bei der mittelrahmigen,<br />

reinrassigen Herde an Pinzgauer-Kühen bestachen die<br />

sehr guten Fundamente der Tiere. Auch <strong>das</strong> Aushängeschild<br />

der Herde – die Bundessiegerkuh „Sondl“ – zeigte sich in ihrer<br />

ganzen Eleganz.<br />

16 Kühe bei Weidehaltung zu melken, hört sich als gemütliche<br />

Tätigkeit an. „Nebenbei“ gilt es aber noch die Milch zu Butter und<br />

Käse zu verarbeiten sowie 100 Jungtiere und Pferde auf der<br />

Schönste Großarler Almenlandschaft – die Hubalm<br />

der Familie Gruber, Reit in Hüttschlag.<br />

Hochalm zu betreuen. Über 300 ha Almfläche müssen offen<br />

gehalten werden und 70 ha Bergwald ist zu bewirtschaften. Die<br />

freundliche Aufnahme und Bewirtung der Wanderer mit Brotzeit<br />

geht auch nicht von selbst. Langeweile dürfte bei der Familie Gruber<br />

nicht aufkommen.<br />

Bei der Besichtigung der Herde fing es zu regnen an, so<strong>das</strong>s<br />

die bayerischen Züchter danach schnell in die Hütte zurückdrängten.<br />

Volle Tische in der Hütte sorgten für eine lustige Kaffeepause<br />

mit Kuchen und „Ausgezogenen“. Der Obmann des Rinderzuchtverbandes<br />

Traunstein Franz Hasholzner bedankte sich bei der<br />

Reitbauernfamilie und Hans Hirscher stellvertretend für die freundliche<br />

Aufnahme und Bewirtung. Kurz vor vier Uhr nachmittags<br />

nutzten wir eine Regenpause um trocken und sogar bei etwas<br />

Sonnenschein wieder ins Tal zu wandern. Dass es auf der Heimfahrt<br />

im Bus Dauerregen gab, war zweitrangig.<br />

···· 50-Jahr-Feier Fleischrinderverband Bayern<br />

Anlässlich der 50-Jahr-Feier des Fleischrinderverbandes<br />

Bayern wurden am 17. und<br />

18. März <strong>2012</strong> drei Pinzgauer-Tiere ausgestellt.<br />

Vom Betrieb Güllich kam die aus Österreich<br />

stammende fünfjährige schwarze Kuh<br />

„Mali“. Der Betrieb Uebler in Hirschbach<br />

stellte die beiden Bullen „Bastian PP“ und<br />

„Nupur Pp“ vor. „Nupur Pp“ wurde zum<br />

Ende der Veranstaltung auf der Elite-Versteigerung<br />

verkauft.<br />

GF Dr. Rudolf Maierhofer ····<br />

Gute Fleischrindergenetik aus Bayern: Nupur Pp und Bastian PP – beide von Norbert Uebler.<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 37


Bayern<br />

···· Ein Weg zum Erfolg – mit Pinzgauer-Anleihen<br />

vom Biohof Lenz: Die Idee einer wunderbaren Geldanlage<br />

Innovatives Denken und nachhaltiges Handeln ist für Familie Lenz aus Zorneding in der Nähe von München<br />

nichts Neues, wagte Franz Lenz bereits in den frühen 1990er-Jahren als Pionier die Umstellung<br />

seines Betriebes auf ökologische Wirtschaftsweise.<br />

Mit dem Umstieg auf biologischen Landbau eröffnete Familie Lenz auch ihren eigenen Hofladen,<br />

der mittlerweile ein breites Spektrum an hochqualitativen Lebensmitteln bietet.<br />

Weil eine derartige Wirtschaftsweise auch viel an organischem<br />

Dünger benötigt, reifte in Franz Lenz der Gedanke, sich wieder<br />

mit der Rinderhaltung zu beschäftigen. Und hier kam eigentlich<br />

nur eine Rasse in Frage – Pinzgauer!<br />

Da aber keine Hofstätte mehr zur Verfügung stand, galt es vorrangig,<br />

einen Stall für die geplante 30-köpfige Rinderherde zu<br />

schaffen.<br />

Und wieder einmal wurde nicht der übliche Weg zur Bank<br />

beschritten, sondern eine besondere, zielführende Richtung eingeschlagen<br />

– nämlich die Finanzierung mittels „Pinzgauer-<br />

Anleihen“ mithilfe der Kundschaft aus dem eigenen Hofladen!<br />

Die Idee der Anleihen (1 Anleihe um max. Euro 2.000,–)<br />

erwies sich als eine geniale, die alle Vorstellungen bei weitem<br />

übertraf. Aufgrund des enormen Interesses und der gesetzten<br />

Obergrenze von Euro 100.000,– konnten viele potenzielle Kunden<br />

gar nicht bedient werden, weil alle verfügbaren Aktien in kurzer<br />

Zeit restlos ausverkauft waren!<br />

Kein Wunder, wenn man bedenkt, <strong>das</strong>s jede Anleihe jährlich<br />

4% an Zinsen bringt und diese noch dazu eine besondere Qualität<br />

haben – es handelt sich schließlich um hochwertigste, biologische<br />

Lebensmittel aus dem Hofladen!<br />

Nachdem der Stall bereits Formen annahm, ging es an die<br />

Auswahl des „schmucken Inventars“. Hier erwies sich die Reise<br />

nach Österreich als lohnend – an einem wunderschönen Herbsttag<br />

leuchteten die Pinzgauer ihren neuen Besitzern schon förmlich<br />

entgegen.<br />

15 Kühe und 15 Absetzer machten sich Anfang Oktober auf<br />

den Weg in ihre neue Heimat und wir sind überzeugt, <strong>das</strong>s sie<br />

sich dort besonders wohl fühlen werden.<br />

Denn: was aus Überzeugung und Leidenschaft gemacht wird,<br />

wird gut!<br />

Landeskontrollverband<br />

Salzburg online<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf unserer neuen Homepage!<br />

www.landeskontrollverband.at<br />

Auf Einkaufstour beim Moarbauern in Pfarrwerfen! Von links Josef<br />

Buchsteiner, Öko-Berater Mario Hümpfer, Franz und Martin Lenz.<br />

Wir gratulieren Familie Lenz zu diesem Erfolgsprojekt und wünschen<br />

weiterhin so viel Innovationsgeist, der sie zu großen Vordenkern<br />

und -läufern gemacht hat. Viel Glück und Freude mit den<br />

Pinzgauern, mögen sie ein großer Teil eurer Erfolgsgeschichte<br />

werden!<br />

Mehr zum Pinzgauer-Mutterkuhprojekt auf www.biohof-lenz.de<br />

Christina Sendlhofer ····<br />

38 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


···· Traunsteiner Züchter auf Zentrallandwirtschaftsfest<br />

Von über 600 Herdbuchkühen der Rasse Pinzgauer wurden im<br />

abgelaufenen Züchterjahr Milchleistungen in Bayern gemessen.<br />

Etwa 400 davon stehen in Herdbuchbetrieben des Rinderzuchtverbandes<br />

Traunstein. Zwei dieser Kühe präsentierten die Rasse<br />

Pinzgauer auf dem Zentrallandwirtschaftsfest in München. Wie<br />

immer wurde dem Rinderzuchtverband Traunstein ein Ausstellungskontingent<br />

von drei Kühen zugestanden. Durch den kurzfristigen<br />

Ausfall der Kuh „Schweiz“ von Josef Koller, Bischofswiesen,<br />

am Vorabend, konnten wir dieses Kontingent nicht erfüllen,<br />

obwohl wir in diesem Jahr sehr gute Kühe zur Auswahl hatten.<br />

Die Kühe „Hilde“ von Martin Gramelsberger aus Heißanger und<br />

„Silber“ von Josef Koller aus Bischofswiesen waren jedoch würdige<br />

Vertreter der Rasse Pinzgauer und eine Bereicherung für<br />

diese Landestierschau. Die Pinzgauer-Züchter verstehen es, die<br />

Besucher des Zentrallandwirtschaftsfestes für diese Rasse zu<br />

begeistern. Besonders wenn sie sich, mit „Fuikl“ geschmückt, im<br />

großen Ring zeigen, ist ihnen Applaus gewiss und sie stellen ein<br />

begehrtes Fotoobjekt dar.<br />

Bei dem Richtwettbewerb errang Martin Gramelsberger aus<br />

Heißanger, Gemeinde Übersee, mit der Glitzer-Tochter „Hilde“<br />

schließlich den 1a-Preis. „Hilde“, eine mittelrahmige Kuh, mit<br />

guter Rückenlinie und einem überragenden Exterieur ist eine sehr<br />

harmonische Kuh. Sie verkörpert <strong>das</strong> Zuchtziel der Pinzgauer-<br />

Bayern<br />

···· Situationsbericht Pinzgauer<br />

Die Anzahl der Betriebe, die Pinzgauer als Betriebsrasse halten,<br />

sind sowohl in der Doppel- als auch in der Mutterkuhnutzung<br />

gleich geblieben.<br />

Die Leistung im abgelaufenen Jahr lag bei 322 Vollabschlüssen<br />

bei 5.331 kg Milch mit 3,89% Fett und 3,34% Eiweiß. Gegenüber<br />

2011 stieg die Milchleistung um erfreuliche 333 kg an. Fett- und<br />

Die Pinzgauer des Michael Brandner genießen die Sommerfrische<br />

auf der Königstalalm in Berchtesgaden.<br />

Die besten Betriebe, gereiht nach Milch-kg-Leistung – <strong>2012</strong><br />

Zuschauermagnet war<br />

die Pinzgauer-Kollektion<br />

der Traunsteiner Züchter:<br />

Martin Gramelsberger,<br />

Übersee, und<br />

Josef Koller, Bischofswiesen,<br />

präsentierten<br />

mit „Hilde“ und „Silber“<br />

würdige Vertreter der<br />

Rasse Pinzgauer auf<br />

dem Zentrallandwirtschaftsfest.<br />

Rasse perfekt. Stolz kann auch Josef Koller aus Bischofswiesen<br />

auf seine Räuber-Tochter „Silber“ sein. Die milchtypische lange<br />

Kuh überzeugt durch ein drüsiges Euter. Glück hatten die Pinzgauer-Züchter<br />

mit dem Preisrichter, da mit Ing. Bruno Deutinger<br />

vom Rinderzuchtverband Salzburg ein ausgesprochener Fachmann<br />

als Preisrichter fungierte.<br />

GF Dr. Rudolf Maierhofer ····<br />

Eiweißgehalt blieben fast gleich. Weitere 52 Pinzgauer-Kühe standen<br />

in Herdbuchbetrieben, die eine andere Betriebsrasse hatten<br />

und 14 Kühe standen in Betrieben mit Milchleistungsprüfung.<br />

Auch die Anträge zur „Erhaltung gefährdeter einheimischer<br />

landwirtschaftlicher Nutztierrassen“ ist fast gleich geblieben.<br />

Mit Robustheit wird dem frühen Wintereinbruch getrotzt!<br />

Pinzgauer-Herde von Josef Koller, Bischofswiesen.<br />

Betrieb Kuhzahl Milch-kg Fett-kg Fett-% Eiw.-kg Eiw.-% F+E<br />

Mösenlechner Josef, Teisendorf 35,6 8.146 341 4,19 268 3,29 609<br />

Purzeller Franz, Grabenstätt 11,9 7.098 256 3,60 233 3,28 489<br />

Klinger Mathias, Teisendorf 20,2 7.020 272 3,87 240 3,42 512<br />

Reiter Hans, Ainring 6,5 6.061 251 4,14 201 3,32 452<br />

Gramelsberger Martin, Übersee 31,9 5.880 238 4,04 209 3,56 447<br />

Koller Josef, Bischofswiesen 13,9 5.664 205 3,61 187 3,30 392<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 39


Die zehn besten Kühe standen im abgelaufenen Jahr <strong>2012</strong> in<br />

drei Betrieben. Allein ein Betrieb konnte acht Kühe mit den<br />

besten Jahresleistungen platzieren. Zwei Betriebe arbeiten nach<br />

ökologischen Richtlinien. Der andere Betrieb produziert konventionell.<br />

Der Fettgehalt reichte von 3,52% bis 5,55%. Auch der<br />

Eiweißgehalt unterlag im abgelaufenen Jahr einer größeren Spreizung.<br />

Er lag zwischen 2,98% und 3,82%. Grund für den zum Teil<br />

niederen Eiweißgehalt der Milch ist die biologische Wirtschaftsweise,<br />

da stärkereiches Grund- und Kraftfutter nicht oder nur in<br />

geringem Umfang zur Verfügung steht. Fünf Kühe hatten einen<br />

Fremdblutanteil von 1,6% bis 9,4%. Die restlichen Tiere lagen im<br />

RH-Anteil zwischen 27,4% und 40,2%. Fünf Kühe wurden über<br />

den Marktort Maishofen zugekauft, fünf Kühe stammten aus<br />

bayerischer Zucht. Eine Kuh übersprang die 10.000-kg-Grenze,<br />

fünf Kühe erbrachten eine Milchleistung von über 9.000 kg.<br />

Drei Kühe kamen auf eine Leistung von über 8.000 kg Milch,<br />

nur eine Kuh lag knapp unter dieser Grenze. Die Kombileistung<br />

Bayern<br />

Die 10 höchsten Jahresleistungen, gereiht nach Fett- und Eiweiß-kg – <strong>2012</strong><br />

Betrieb Name Vater Melktage Milch-kg F/E-kg E-kg F-% E-% Kalb.<br />

Mösenlechner J., Wimmern Marina Multus 338 9.203 863 352 5,55 3,82 2<br />

Mösenlechner J., Wimmern Sina Marko 336 9.590 720 320 4,17 3,33 2<br />

Mösenlechner J., Wimmern Assi Sieger 306 8.248 678 296 4,64 3,58 3<br />

Mösenlechner J., Wimmern Bozen Falkner 306 10.105 667 293 3,70 2,90 5<br />

Klinger Mathias, Pank Gnade Luchs 336 9.166 657 294 3,96 3,20 3<br />

Purzeller Franz, Aberg Liesl Maxl 328 9.436 650 315 3,55 3,34 2<br />

Mösenlechner J., Wimmern Selma Rat 366 9.856 642 294 3,52 2,98 1<br />

Mösenlechner J., Wimmern Liabin Roll 322 8.390 641 289 4,19 3,45 5<br />

Mösenlechner J., Wimmern Goidl Famos 334 8.580 637 291 4,04 3,39 4<br />

Mösenlechner J., Wimmern Nelke Nusil 338 7.983 622 254 4,61 3,18 2<br />

Die besten 7 Kühe mit 1. Laktation, gereiht nach Fett- und Eiweiß-kg<br />

Erfreulich war die Steigerung gegenüber 2011 bei den Kühen<br />

der ersten Laktation. Die sieben aufgeführten Kühe lagen alle<br />

über der Durchschnittsleistung des vergangenen Jahres. Eine<br />

Kuh übersprang sogar die 8.000-kg-Marke. Bei den Inhaltsstoffen<br />

mussten größere Schwankungen festgestellt werden. Der Fettpro-<br />

Stattliche Herde der Familie Gehmacher, Hub in Siegsdorf.<br />

aus Fett und Eiweiß lag bei 622 bis 863 kg. Alle Kühe lagen über<br />

600 kg Fett- und Eiweißleistung.<br />

Betrieb Name Vater Milch-kg F/E-kg F-kg F-% E-kg E-%<br />

Mösenlechner J., Wimmern Marina Multus 7.698 675 389 5,06 286 3,71<br />

Wurm Heinz, Gastag Senta Stratus 7.911 587 339 4,29 248 3,13<br />

Mösenlechner J., Wimmern Sina Marko 7.566 542 292 3,86 250 3,30<br />

Mösenlechner J., Wimmern Selma Rat 8.444 541 293 3,47 248 2,94<br />

Purzeller Franz, Aberg Liesl Maxl 7.289 499 248 3,41 251 3,44<br />

König Johann, Salling Pinzi Sato 6.948 497 259 3,73 238 3,43<br />

Grammelsberger M., Heißanger Sissi Ladin 6.252 492 270 4,33 222 3,50<br />

Die höchsten Lebensleistungen der Rasse Pinzgauer, gereiht nach Milch-kg<br />

zentgehalt lag zwischen 3,41% bis 5,06%. Der Eiweißgehalt<br />

bewegte sich zwischen 2,94% und 3,71%. Eine Kuh war reinrassig.<br />

Fünf Kühe hatten einen Fremdblutanteil von 26,0% bis<br />

29,8%. Eine Kuh wies 40,2% RH aus. Erfreulich ist auch, <strong>das</strong>s<br />

fünf Kühe aus einheimischer Zucht stammen.<br />

Betrieb Name Vater Milch-kg F/E-kg E-kg F-% E-% Kalb Jahre<br />

Klinger Mathias, Pank Segen Lopez 72.671 5.568 2.580 4,11 3,55 11 10,9<br />

Grammelsberger M, Heißanger Sofi Song 49.185 3.437 1.694 3,54 3,44 8 7,9<br />

Purzeller Franz, Aberg Waldi Marx 48.409 3.268 1.575 3,50 3,25 7 6,5<br />

Koller Josef, Bischofswiesen Mausi Kondi 48.044 3.459 1.644 3,78 3,42 8 7,9<br />

Mösenlechner J., Wimmern Laura Multus 46.097 3.811 1.653 4,68 3,59 7 6,3<br />

Mösenlechner J., Wimmern Bozen Falkner 44.107 2.878 1.328 3,51 3,01 5 4,8<br />

Zimmermann Peter, Jettenberg Ehrenpreis unbekannt 42.685 3.070 1.282 4,19 3,00 10 10,8<br />

Bei den Dauerleistungskühen sind drei Tiere aus dem Jahr<br />

2011 wieder vertreten. Neu hinzu kamen „Waldi“ von Franz Purzeller,<br />

„Mausi“ von Josef Koller, Bozen von Josef Mösenlechner<br />

und Ehrenpreis von Peter Zimmermann. Eine Kuh übersprang<br />

diesmal die Grenze von 70.000 kg Lebensleistung. Die restlichen<br />

sechs Kühe hatten alle eine Lebensleistung von über 40.000 kg.<br />

Die Pinzgauer-Kühe erbrachten die Leistung in 7,9 Jahren. Eine<br />

Kuh stammt aus österreichischer Zucht, sechs Kühe wurden in<br />

Bayern gezogen.<br />

Konrad Rosner, RZV Traunstein ····<br />

40 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Deutschland<br />

···· Besuch im Norden Deutschlands<br />

Usedom – eine Insel im Norden Deutschlands und Heimat von 250 Pinzgauer-Kühen.<br />

Die Ostseeküste mit den traditionellen Strandkörben.<br />

Die Landwirtschafts-GmbH „Burgwald“ Mellenthin umfasst<br />

eine Fläche von 1.000 ha Ackerland und 1.000 ha Grünland.<br />

Die Gesellschaft wurde nach der Wende gegründet, vorher wurde<br />

in der LPG nur Pflanzenproduktion, Getreideanbau und Futterproduktion<br />

für einen großen Tierhaltungsbetrieb betrieben. Am Betrieb<br />

waren keine Tiere vorhanden und so machte man sich auf<br />

die Suche nach Grünlandverwertern. Fündig wurde Verona Klein,<br />

die Geschäftsführerin der GmbH, auf einer Agrarmesse in Leipzig<br />

Anfang der 1990er-Jahre. Die Salzburger Vieh-Verwertung war<br />

dort vertreten und machte unter anderem Werbung für Pinzgauer-Rinder<br />

aus Salzburg. Nach umfangreichen Informationen<br />

wurde der Ankauf von einem LKW-Zug beschlossen, und so<br />

machten die ersten 32 Pinzgauer ihre Fahrt in den äußersten<br />

Nordosten Deutschlands auf die Insel Usedom. Die Tiere fühlten<br />

sich gleich wohl und so wurden weitere Tiere geordert.<br />

Heute bewohnen 250 Mutterkühe mit ihren Kälbern, 70 Aufzuchttiere<br />

und etliche Stiere die Wiesen und Weiden der<br />

GmbH Burgwald. Ein Drittel der Kühe wird mit Pinzgauer-Stieren<br />

zur Erzeugung von Nachzucht gedeckt, der Rest mit Stieren<br />

der Rassen Angus, Charolais und Limousin. Die Kreuzungskälber<br />

werden alle mit acht Monaten als Bio-Jungrinder<br />

geschlachtet und rege nachgefragt. Die reinrassigen weiblichen<br />

Kälber werden in eigenen Herden aufgezogen und dienen der<br />

Remontierung, ein Teil wird trächtig verkauft. Die Kühe bekommen<br />

ihre Kälber <strong>das</strong> ganze Jahr über um monatlich schlachtreife<br />

Tiere liefern zu können.<br />

Die Haltung geschieht ganzjährig im Freien, von Mai bis Ende<br />

November deckt die Weide den Bedarf der Tiere, den Rest des<br />

Jahres wird Grassilage gefüttert. Es wird absolut kein Kraftfutter<br />

verabreicht. In der vegetationsfreien Zeit werden die Tiere auf<br />

speziellen Winterweiden gehalten, die Fütterung erfolgt über<br />

Einer von mehreren Stieren sorgt für die Nachkommen in der großen<br />

Herde.<br />

große Wägen, rundherum wird mit Stroh tief eingestreut. Durch<br />

die wenigen Niederschläge (es regnet nur ca. 600 mm pro Jahr)<br />

und die moderaten Temperaturen rund um den Nullpunkt im Winter<br />

gebären die Kühe sogar ihre Kälber im Freien. Im Frühling wird<br />

der angefallene Mist auf große Haufen zusammengeschoben und<br />

dann auf die Äcker ausgebracht.<br />

Hochqualitative Mutterkühe mit ihren Kälbern.<br />

Fruchtbares Ackerland an der Küste prägt <strong>das</strong> Landschaftsbild.<br />

Zusätzlich werden auch noch 1.000 Mutterschafe der Rasse<br />

Schwarzkopf gehalten. Diese bekommen im Frühjahr ihre Lämmer,<br />

dann zählt die Herde über 2.500 Stück. Im Herbst werden<br />

die Lämmer geschlachtet. Für Bio-Lämmer wird auch ein sehr<br />

guter Preis erzielt.<br />

Ein drittes Standbein in der tierischen Produktion ist die Erzeugung<br />

von Bio-Ferkeln. 250 Muttersauen werden in Rotten von<br />

jeweils 20 Sauen und einem Eber im Freiland gehalten. Sie<br />

bekommen ihre Ferkel in kleinen Hütten. Diese verbleiben dann<br />

zwölf Wochen bei der Sau und werden dann verkauft.<br />

Am Acker wird auf 1.000 ha Winterweizen, Wintergerste und<br />

Raps angebaut. Der Pflanzenbau wird konventionell ausgeführt,<br />

teilweise wird mit Direktsaat versucht <strong>das</strong> Pflügen einzuschränken.<br />

Am Betrieb sind 30 Personen beschäftigt, wobei viele Teilhaber<br />

der Gesellschaft sind. Vom Traktorfahrer bis zu den Tierbetreuern,<br />

wie Karl-Heinz Kracht, der die Pinzgauer mit viel Liebe<br />

und Sorgfalt betreut, versuchen alle den Betrieb so gut wie möglich<br />

zu führen.<br />

Ein herzliches Dankeschön an Verona Klein und ihr Team für<br />

den Aufenthalt auf Usedom und die schönen und interessanten<br />

Tage an der Ostseeküste!<br />

Dipl.-Ing. Mathias Kinberger ····<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 41


Deutschland<br />

···· Kreisfleckviehschau mit Pinzgauer-Beteiligung –<br />

Thomas Klein präsentiert seine Pinzgauer-Herde<br />

Anlässlich der 59. Kreisfleckviehschau in Runkel an der Lahn erhielt auch Neo-Pinzgauer-Züchter<br />

Thomas Klein eine Einladung seine Pinzgauer-Rinder zu präsentieren.<br />

Dieses Angebot ließ sich der begeisterte<br />

Züchter und Metzger (Jäger, Partyservice-Betreiber<br />

usw.) nicht nehmen und<br />

bestückte die Schau mit seiner schönen<br />

„Pinzgauer-Familie“. Seit ein paar Monaten<br />

ist Thomas Klein auch Besitzer eines<br />

prächtigen Zuchtstieres, nämlich „Wotan“<br />

(Witt x Mandarin) – gezüchtet von Anton<br />

Hartl, Marchlschwaig in St. Johann im<br />

Pongau, welchen er von Marcus Mihm<br />

aus Tann/Rhön erworben hat.<br />

Die Pinzgauer-Herde von Thomas<br />

präsentierte sich prächtig und war<br />

sogleich Anziehungspunkt für Groß und<br />

Klein. Besonderes Augenmerk fiel auf<br />

„Wotan“ – der wuchtige Zuchtstier fiel<br />

durch seinen extrem ruhigen und gutmütigen<br />

Charakter auf.<br />

Weiters ausgestellt war ein genetisch<br />

hornloser Zuchtstier von Reimund Werner,<br />

welchen er von Oswald Dick, Lacken<br />

in Maishofen, angekauft hat.<br />

···· Grüne Tage Erfurt<br />

Ein Highlight der Landwirtschaftsmesse „Grüne Tage“ in Erfurt ist schon seit Jahren<br />

die Thüringer Landestierschau für Fleischrinder.<br />

Auch in diesem Jahr waren die vorhandenen<br />

Unterbringungsmöglichkeiten für<br />

die Rinder vollständig ausgeschöpft und<br />

so präsentierten sich 76 Tiere aus 13 verschiedenen<br />

Rassen dem kritischen Blick<br />

von Preisrichterin Anne Menrath der Rinderproduktion<br />

Berlin-Brandenburg. In 32<br />

Richtklassen galt es nun, die entsprechenden<br />

Sieger und Reservesieger zu<br />

küren.<br />

Es war ein deutlich höheres Aufgebot<br />

zu bestaunen als noch vor zwei Jahren.<br />

Bei den Kühen mit Kalb gingen die kapitale<br />

und extrem rahmige Meschel-Tochter<br />

„Gundi“ und die Protus-Tochter „Sira“ ins<br />

Rennen. Die Kuh „Gundi“ verfügt über<br />

eine Kreuzbeinhöhe von 154 cm und war<br />

damit die größte Kuh im Ring, ihr<br />

Milchreichtum war ihrem hornlosen Kuhkalb<br />

von Bastian PP anzusehen, es präsentierte<br />

sich für sein Alter bestens entwickelt.<br />

Eine ganz tolle Vorstellung des<br />

Besitzers Enrico Jahn, dessen Zuchtinterresse<br />

bei dieser Anpaarung zweifelsfrei<br />

zum Tragen kam.<br />

Vor zwei Jahren als Färse im Wettbewerb,<br />

lief „Sira“ dieses Jahr mit ihrem<br />

zweiten Kalb, einem reinerbig hornlosen<br />

Bullenkalb von Haller-Wenzel. Das Kuh-<br />

Kalb-Gespann übernahm auch gleichzeitig<br />

die Rassedemonstration für die Pinzgauer<br />

Pinzgauer-Züchter aus Leidenschaft!<br />

Thomas Klein mit Wotan.<br />

und beide mussten oft mehrmals täglich<br />

in den Ring.<br />

Die Familie Heimrich aus Kühndorf<br />

stellte ihre Kuh „Nürnberg“ vor, eine sehr<br />

formschöne und korrekte Kottan-Tochter,<br />

angekauft über den Rinderzuchtverband<br />

in Maishofen. Die Kuh wurde hochtragend<br />

präsentiert und zeigte nur zu gut die<br />

Merkmale unserer Doppelnutzungsrasse.<br />

Mit ihren schön geschwungenen Hörnern<br />

und der äußerst korrekten Zeichnung war<br />

sie die perfekte Repräsentantin der Original<br />

Pinzgauer-Rasse. Auch bei diesem<br />

Tier wieder eine perfekte Vorbereitung des<br />

Tieres, eine Augenweide, vorgestellt von<br />

Familie Heimrich.<br />

Als jüngstes Tier ging die tragende<br />

Färse „Sydney“ an den Start, eine bestens<br />

entwickelte Caesar-Tochter. Mit ihrer tollen<br />

Sydney<br />

Der Bürgermeister von Runkel, der von<br />

der schönen Rasse besonders angetan<br />

war, bat die Züchter auch im nächsten<br />

Jahr bei der 60-jährigen Jubiläumsschau<br />

wieder mitzuwirken.<br />

Tage später wurde Thomas Klein beim<br />

Einkaufen von Besuchern der Kirmes<br />

angesprochen, was er doch für eine tolle<br />

Rinderrasse habe und wie beeindruckt<br />

man von der Ruhe und Gutmütigkeit von<br />

„Wotan“ war.<br />

Dafür stehen eben unsere Pinzgauer!<br />

Wir bedanken uns bei Thomas Klein für<br />

die Bereitschaft, die Pinzgauer-Rasse zu<br />

präsentieren und wünschen weiterhin<br />

Glück und Freude mit seinen Rindern!<br />

Christina Sendlhofer ····<br />

Entwicklung und Typ, war sie ein echter<br />

Hingucker. Auch „Sydney“ war schon <strong>das</strong><br />

zweite mal in Erfurt, vor zwei Jahren allerdings<br />

noch im Bauch ihrer Mutter „Sira“.<br />

Für die Bullen ging der sehr schöne und<br />

äußerst korrekte Bulle „Haller-Griff“ an den<br />

Start. Wenn man bedenkt, <strong>das</strong>s dieser<br />

kapitale Bulle erst sechs Wochen vor der<br />

Schau vom Betrieb Oswald Dick angekauft<br />

wurde und bis zur Ausstellung auf<br />

der Alm ohne Zusatzfutter gehalten<br />

wurde, so ist sein Abschneiden auf dieser<br />

Schau mehr als beachtlich. Für die Ruhe<br />

und Ausgeglichenheit unserer Rasse war<br />

auch er wieder einmal ein Aushängeschild.<br />

Sowohl der weite Transport nach<br />

Thüringen Ende Juli, als auch die Fahrt<br />

zur Schau mit deren Vorbereitung, ließ er<br />

abgeklärt und lässig über sich ergehen.<br />

Etwas stressig verlief dann der rassenübergreifende<br />

Wettbewerb, die weiblichen<br />

Siegertiere der einzelnen Rassen waren<br />

noch nicht richtig aus dem Ring, da<br />

mussten schon die männlichen Tiere in<br />

denselben hinein. Nur durch die Mithilfe<br />

aller Pinzgauer-Aussteller und auch des<br />

Fleckvieh-Ausstellers Mirko Telle, war es<br />

möglich den Ablauf zu organisieren. Vielen<br />

Dank nochmal an alle.<br />

Johannes Schmidt ····<br />

42 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Schweiz<br />

···· 2. Pinzgauer-Treffen in der Schweiz:<br />

Gemütlicher Almtag auf der Schwendelialp<br />

Unser diesjähriges Pinzgauer-Treffen führte uns auf die Schwendelialp am Glaubenbüelenpass (Kanton<br />

Obwalden) zu Bruno Riebli. Bruno – ein Vereinsmitglied der ersten Stunde – lud uns auf seine Alp,<br />

auf der er jährlich den Sommer verbringt, ein.<br />

Die Alp liegt auf ca. 1.500 m Höhe inmitten der zentralschweizerischen<br />

Alpen. Bruno betreut von Anfang Juni bis 1. Oktober<br />

etwa 96 Rinder, darunter auch seine eigenen Rinder, zwei von<br />

ihnen gehören der Rasse Pinzgauer an. Auf der Nachbaralp sind<br />

rund 50 Kühe am Weiden, unter ihnen „leben“ auch Brunos Pinzgauer-Kühe,<br />

allesamt mit Horn, auf <strong>das</strong> legt er sehr viel wert. Die<br />

Milch wird direkt auf der Alp verkäst.<br />

Das nasse, kühle Wetter hat unsere Freude auf <strong>das</strong> Treffen<br />

überhaupt nicht getrübt. Fast pünktlich um 11.00 Uhr trafen die<br />

meisten Mitglieder mit ihren Familien am Parkplatz Glaubenbüelen<br />

ein. Von dort aus führte uns Bruno Richtung Alp, zuerst noch ein<br />

kurzes Stück mit dem Auto und dann noch ein kleines Stück zu<br />

Fuß. Brunos Eltern, die bereits <strong>das</strong> Mittagessen vorbereitet hatten,<br />

mussten sich sehr in Geduld üben. Sie wussten nicht, was<br />

wohl passiert, wenn Pinzgauer-Fans aus der ganzen Schweiz versammelt<br />

sind und am Weg auf der Weide vier wunderschöne<br />

Pinzgauer-Kühe erblicken. Vor lauter Reden und Fachsimpeln<br />

sind jeglicher Zeitbegriff und jegliches Hungergefühl verschwunden.<br />

Zum Glück (für <strong>das</strong> feine Essen) wurden wird dann doch<br />

noch von Martin, der noch Pinzgauer-Freunde aus dem Bernbiet<br />

etwas verspätet in Empfang genommen hatte, aus unseren<br />

Schwärmereien geholt. So marschierten wir dann im zügigen<br />

Tempo Richtung Alphütte, wo uns wunderbare Älplermakronen<br />

mit Apfelmus erwarteten, die über offenem Feuer zubereitet worden<br />

sind.<br />

Nach dem feinen Mittagessen besichtigten wir dann noch den<br />

Stall, der für alle 96 Rinder bei sehr schlechter Witterung Unterschlupf<br />

bieten kann. Danach machten wir uns auf den Weg, um<br />

noch Brunos Pinzgauer-Rinder zu begutachten. Die beiden Rinder<br />

waren die Tage zuvor immer in der Nähe der Alphütte, aber<br />

offensichtlich wussten sie, <strong>das</strong>s Pinzgauer-Fanatiker im Anmarsch<br />

sind und so zogen sie es vor, <strong>das</strong> Weite zu suchen. So blieb uns<br />

nichts anderes über, als uns auf die Suche zu begeben. Es wäre<br />

eigentlich – trotz des trüben Wetters – eine wunderschöne Wanderung<br />

über die Alpweiden gewesen, wenn nicht der Boden unter<br />

uns – bedingt durch die tagelangen und intensiven Niederschläge<br />

der letzten Tage – einen äußerst sumpfigen und nassen Charakter<br />

angenommen hätte. Die Harten unter uns konnte <strong>das</strong> aber gar<br />

nicht beeindrucken, sie hatten ja nur ein Ziel vor Augen. Die<br />

anderen dagegen fanden nach einer gewissen Zeit, <strong>das</strong>s man<br />

sich eigentlich gut vorstellen kann, wie die beiden Pinzgauer aussehen<br />

könnten und blieben stehen und amüsierten sich über Gott<br />

und die Welt. Nach einiger Zeit stießen dann die echten „Freaks“<br />

wieder zu uns und wir machten uns wieder auf den Weg zu<br />

Alphütte, wo wir uns dann mit Kaffee und Kuchen stärken konnten.<br />

Unser Präsident Matthias Zimmermann bedankte sich bei<br />

Bruno und seinen Eltern für die reichhaltige und ausgezeichnete<br />

Bewirtung. Außerdem stellte er uns die neueste Schweizer Pinzgauer-Kreation<br />

vor, welche dann in großer Anzahl von sämtlichen<br />

Mitgliedern für groß und klein bestellt worden ist. Die Zeit verging<br />

sehr schnell und die ersten mussten schon wieder an die Heimreise<br />

denken – schließlich möchten ja auch Pinzgauer-Kühe<br />

gemolken werden. So verabschiedete sich ein Teil und der andere<br />

Teil ging noch auf die Nachbarsalp, um nochmals die Pinzgauer-<br />

Kühe genauer unter die Lupe zu nehmen.<br />

Alles in allem konnten wir wieder einen wunderschönen Tag –<br />

nicht im Sinn vom Wetter, sondern mehr im Sinn von Gemütlichkeit,<br />

guter Laune und tollen Gesprächen – verbringen.<br />

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Bruno für<br />

die super Organisation und Durchführung dieses Treffens bedanken.<br />

Und natürlich auch bei allen Mitgliedern, die immer wieder<br />

den weiten Weg auf sich nehmen, um an den Treffen teilnehmen<br />

zu können.<br />

Barbara Jenni ····<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 43


Schweiz<br />

···· Bemannter Schweiz-Export: Was lange währt, wird endlich<br />

gut – Prachtkerl „Lois“ landete in seiner neuen Heimat<br />

Schon längere Zeit suchten Annelis und Alois Wyss aus<br />

Großwangen im Kanton Luzern einen Zuchtstier für ihre hochqualitative<br />

Pinzgauer-Mutterkuhherde. Mitte Oktober war die<br />

Suche zu Ende, als Thomas Sendlhofer am Betrieb von Hans<br />

Ripper, Mittersterer in Hinterglemm, Teststier „Lois“ (Lord x<br />

Graf, ein Halbbruder von „Famos“, gezüchtet von Familie Haym,<br />

Untersulzberg in Radstadt) entdeckte.<br />

Der Stier präsentierte sich in einem Top-Zustand, obwohl er<br />

den ganzen Sommer auf der Alm verbrachte und schien somit<br />

prädestiniert für die Ansprüche von Familie Wyss.<br />

Am 16. Oktober kam Viehhändler Rolf Hinder und nach einem<br />

„Bildtransfer“ in die Schweiz war der Kauf bald beschlossene<br />

Sache. Daneben wurde aber noch guter weiblicher Bestand eingekauft,<br />

insgesamt 59 Stück wurden im Herbst in die Schweiz<br />

überstellt (43 weibliche Rinder wurden am 26. September verladen).<br />

Die ersten Reaktionen aus der Schweiz ließen nicht lange auf<br />

sich warten – sie lauteten folgend: „Hallo Christina, der „Lois“ ist<br />

super angekommen! Wahrlich ein Prachtskerl. Ich kam heute<br />

Nacht nach Hause und der erste Gang war in den Stall – huch<br />

dieser Schock (!) – so ein riesen Ding! Er hat mich gleich abgeleckt<br />

– wenn er nicht so groß wäre, könnte man mit ihm fast<br />

kuscheln! Er ist ein bisschen ein „Drolli“, einfach ein Lieber, am<br />

liebsten immer etwas zu fressen und eine weiche Liegebox –<br />

dann ist ihm wohl …“<br />

···· Pinzgauer Kalender 2013<br />

Ein unentbehrlicher Jahresbegleiter<br />

in zwei verschiedenen Ausführungen –<br />

in deutscher und englischer Sprache<br />

zum Preis von € 5,– pro Stück<br />

(exklusive Postversand).<br />

Das Projekt scheint also gelungen zu sein – wir wünschen<br />

Annelis und Alois Wyss von Herzen alles Gute und vor allem<br />

züchterischen Erfolg mit dem vielversprechenden Stier. Ebenso<br />

sei allen neuen Besitzern der ansprechenden Kalbinnen und<br />

Kühen alles Gute gewünscht – viel Freude mit dem schönen<br />

Inventar!<br />

<strong>Beste</strong>llungen bei der ARGE-Pinzgauer:<br />

Telefon +43 / (0) 65 42 / 682 29-15<br />

Telefax +43 / (0) 65 42 / 682 29-35<br />

arge-pinzgauer@rinderzuchtverband.at<br />

oder über www.pinzgauerrind.at/Shop<br />

Christina Sendlhofer ····<br />

44 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong>


Südafrika<br />

···· Südafrika – ein Land zum Verlieben<br />

10.000 Kilometer südlich am anderen<br />

Ende der Welt liegt eines der schönsten<br />

Länder der Welt – Südafrika. Und irgendwie<br />

doch nicht so weit weg, wenn man<br />

die Pinzgauer-Herden in der kargen Landschaft<br />

stehen sieht. Eine der größten<br />

Pinzgauer-Farmen der Welt ist ZZ2, ein<br />

Familienunternehmen, <strong>das</strong> der langjährige<br />

Pinzgauer-Weltpräsident Bertie van Zyl<br />

gegründet hat. Hier werden Pinzgauer auf<br />

höchstem Niveau gezüchtet. Jahrzehntelange<br />

Selektion auf Fleisch und Fitness<br />

haben Pinzgauer-Rinder der Weltklasse<br />

hervorgebracht. Mittelrahmige Tiere, die<br />

auch große Wegstrecken ohne Problem<br />

zurücklegen, und gesunde, frohwüchsige<br />

Kälber mit ausreichend Milch versorgen<br />

können.<br />

So präsentierte uns Paul <strong>Beste</strong>r, Präsident<br />

der südafrikanischen Pinzgauer-Vereinigung<br />

und Manager der ZZ2-Rinderfarm<br />

die Tiere heuer im August, in den<br />

härtesten Wintermonaten, die durch große<br />

Trockenheit geprägt sind. Neben der Rinderwirtschaft<br />

ist die Tomatenproduktion<br />

<strong>das</strong> Hauptgeschäft von ZZ2. Über die<br />

Hälfte des Marktes von Südafrika wird<br />

versorgt, weiters werden im großen Stil<br />

Zwiebeln, Avocados und Obst angebaut.<br />

Aber nicht nur die Landwirtschaft Südafrikas<br />

ist faszinierend, auch die Tier- und<br />

Pflanzenwelt. Hier ist sicher der Krüger<br />

Nationalpark hervorzuheben mit seiner<br />

schier unendlich wirkenden Größe und<br />

dem Leben der wilden Tiere, <strong>das</strong>s hautnah<br />

erlebt werden kann. Löwen, Elefanten,<br />

Büffel, eine Vielzahl von Böcken und<br />

vieles mehr kann vom Auto aus beobachtet<br />

werden und bringen einen immer wieder<br />

ins Staunen.<br />

Gastfreundschaft wird in Südafrika groß<br />

geschrieben, die Herzlichkeit der Familien<br />

zeigt sich vor allem darin, <strong>das</strong>s sich für die<br />

Gäste Zeit genommen wird. Höhepunkt<br />

jedes Südafrikaaufenthalts sind die Braiis,<br />

<strong>das</strong> traditionelle und stundenlange Grillen<br />

von Steaks und Burenwurst, die eigentlich<br />

aus Südafrika kommt. Hier stehen neben<br />

der Speisenzubereitung vor allem <strong>das</strong><br />

gemütliche Beisammensein und der Austausch<br />

im Vordergrund.<br />

Ich durfte dies alles heuer im Zuge der<br />

Kongressvorbereitung in Südafrika erleben<br />

und hoffe bei euch <strong>das</strong> Interesse für dieses<br />

Land geweckt zu haben. Auf nach<br />

Südafrika zum Weltkongress 2013.<br />

Dipl.-Ing. Mathias Kinberger ····<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 45


Südafrika<br />

···· Pinzgauer-Weltkongress 2013 in Südafrika<br />

Tourprogramm<br />

Abflug am Montag, dem 26. August, am Abend in München –<br />

Flug nach Johannesburg.<br />

27. August – Tag 1: PRETORIA<br />

Angekommen am Nachmittag in Südafrika verbringen wir den<br />

Rest des Tages in der Hauptstadt, am Abend Willkommensdinner<br />

in der Irene Country Lodge.<br />

28. August – Tag 2: PRETORIA<br />

Die Wiege der Menschheit steht am Programm – ein Welterbe<br />

seit 1999 mit über 40 verschiedenen Fossilienplätzen. Nach dem<br />

Mittagessen besuchen wir die Bosheuvel Pinzgauer-Farm der<br />

Familie van den Bos. Dort genießen wir auch ein traditionelles<br />

Farm-Dinner.<br />

29. August – Tag 3: PRETORIA<br />

Die Pretoria Frühlingsschau mit großer Pinzgauer-Schau und am<br />

Nachmittag steht dann die große Interrassenschau am Programm.<br />

30. August – Tag 4: PRETORIA – KRÜGER NATIONAL<br />

PARK<br />

Wir starten Richtung Osten. Am Weg in den Krügerpark besuchen<br />

wir den Pinzgauer-Züchter, Gert Roos. Wir besichtigen seine<br />

Farm und essen dort zu Mittag.<br />

Dann geht es weiter in den Park. Der 1898 gegründete Wildpark<br />

hat eine Fläche von 2 Millionen Hektar und ist die Heimat von<br />

einer eindrucksvollen Zahl an Arten: 336 Bäume, 49 Fische,<br />

34 Amphibien, 114 Reptilien und 147 Säugetiere. Am Abend<br />

Safari-Trip in offenen Landrovern. Übernachtung und Abendessen<br />

im Skukuza Camp.<br />

31. August – Tag 5: KRÜGER NATIONAL PARK – KAPAMA<br />

Wir starten mit einem frühmorgendlichen Safari-Trip und hoffen<br />

die Big Five (Löwe, Leopard, Nashorn, Elefant und Büffel) zu<br />

sehen. Dann geht’s weiter in <strong>das</strong> private Reservat Kapama. Nach<br />

einem Nachmittagstee geht es wieder auf die Pirsch. Übernachtung<br />

und Abendessen in der Luxuslodge Kapama.<br />

1. September – Tag 6: KAPAMA – TZANEEN<br />

Nach einer weiteren morgendlichen Pirschfahrt und einem guten<br />

Frühstück verbringen wir den Tag in Tzaneen, einem Zentrum der<br />

Agrarwirtschaft des Nordens.<br />

2. September – Tag 7: TZANEEN – MOOKETSI<br />

Wir erleben einen interessanten Züchtertag mit einer kleinen Rinderschau<br />

auf der Grootboom Farm von ZZ2. Unser Gastgeber ist<br />

Paul <strong>Beste</strong>r, Manager der Rinderhaltung bei ZZ2 und Präsident<br />

der südafrikanischen Züchtervereinigung. ZZ2 ist seit 49 Jahren in<br />

der Pinzgauer-Zucht involviert. Unter der Führung von Bertie van<br />

Zyl wurden Anfang der 1960er Jahre die ersten Pinzgauer importiert.<br />

Heute ist der seit 1964 registrierte Zuchtbetrieb der größte<br />

private Pinzgauer-Züchter weltweit. Essen auf der Farm. Übernachtung<br />

mit Abendessen in Tzaneen.<br />

3. September – Tag 8: TZANEEN – MOOKETSI –<br />

POLOKWANE<br />

Heute erleben wir die Welt von ZZ2 abseits der Pinzgauer. ZZ2 ist<br />

der größte Produzent von Tomaten in der südlichen Welt und<br />

erzeugt weiters riesige Mengen an Avocados, Zwiebeln und Obst.<br />

Wir starten eine Tour über die Felder, die Verpackungshäuser, die<br />

Avocadoaufzucht und -plantagen. Traditionelles Abendessen auf<br />

der Farm. Am Abend geht es weiter nach Polokwane, der Hauptstadt<br />

der nördlichen Provinz Limpopo.<br />

4. September – Tag 9: POLOKWANE – BELA BELA –<br />

PRETORIA<br />

Am frühen Morgen starten wir zum PinZ 2 yl-Züchter, Dr. Piet Prinsloo<br />

und besichtigen seinen Hof und den Mastbetrieb. Anschließend<br />

fahren wir weiter zum fantastischen Elefantenprojekt in Bela<br />

Bela. Familie Hensman, die seit 1988 mit Elefanten arbeitet, wird<br />

uns in die Welt der Dickhäuter einführen. Lasst uns gemeinsam<br />

die großen Tiere beobachten und ihre Intelligenz und Klugheit im<br />

Umgang mit den Menschen erkennen. Mittagessen auf der Farm.<br />

5. September – Tag 10: PRETORIA<br />

Der Kongresstag des 11. Pinzgauer-Weltkongress findet heute<br />

statt. Am Abend Abschiedsfeier.<br />

6. September – Tag 11: PRETORIA<br />

Wir starten zu einer Tour nach Soweto, einem Township in dem<br />

drei Millionen Menschen leben. Dabei besichtigen wir <strong>das</strong> Haus,<br />

wo Nelson Mandela von 1946 bis 1962 gelebt hat. Anschließend<br />

besuchen wir <strong>das</strong> Apartheidmuseum, wo der Aufstieg und Fall<br />

des Apartheidsystems veranschaulicht wird.<br />

Am Nachmittag geht es zum Flughafen und wir fliegen zurück<br />

nach München.<br />

46 ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong><br />

Preis<br />

Ca. 2.500,– Euro.<br />

Im Preis sind enthalten:<br />

• Transfer von und zum Flughafen<br />

• Flug München – Johannesburg – München<br />

• Übernachtungen in Mittelklassehotels mit Frühstück in Südafrika<br />

• 10 Abendessen und 8 Mittagessen<br />

• Bustransfers in Südafrika<br />

• Reiseleitung und Eintritte<br />

Anmeldung<br />

Im Büro der ARGE Pinzgauer unter Telefon 06542 / 682 29-15<br />

oder unter 0664 / 813 26 60 bis Sonntag, 20. Jänner 2013.<br />

Wir freuen uns über zahlreiche Interessenten und eine tolle<br />

Kongressreise.


Impressionen<br />

···· „Hoam zua geht’s – Herbst <strong>2012</strong>“<br />

ARGE Pinzgauer <strong>226</strong>/<strong>227</strong> 2/<strong>2012</strong> 47


Pinzgau Milch Produktions GmbH<br />

Saalfeldner Straße 2 · 5751 Maishofen · Austria<br />

Telefon (+43) 0 65 42 / 682 66-0 · Fax (+43) 0 65 42 / 682 66-338<br />

office@pinzgaumilch.at · www.pinzgaumilch.at

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